Dein Guide für rustikale Weihnachtsdeko: Natürlich schön & einfach selbstgemacht
Jedes Jahr, wenn dieser ganz besondere Duft von Fichtenharz und Bienenwachs in der Luft liegt, weiß ich: Es ist wieder so weit. Für mich ist das die schönste Zeit des Jahres. Es geht nicht nur um irgendeine Deko, sondern darum, ein Stück echte, ehrliche Natur ins Haus zu holen. Rustikale Weihnachtsdeko ist einfach mehr als ein Trend – es ist eine Rückbesinnung auf das, was wirklich zählt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Die Basis: Was uns die Natur schenkt (und was sich wirklich eignet)
- 2 2. Dein Werkzeug: Weniger ist mehr, aber das Richtige muss es sein
- 3 3. Die Grundtechniken: So wird’s gemacht
- 4 4. Projekt-Ideen: Von schnell & einfach bis zum Klassiker
- 5 5. Was tun, wenn…? Typische Pannen und wie du sie vermeidest
- 6 6. Nach dem Fest: Clever aufbewahren statt wegwerfen
- 7 Bildergalerie
Ganz ehrlich? Es geht darum, die Schönheit eines krummen Astes oder eines imperfekten Tannenzapfens zu sehen und daraus etwas zu schaffen, das eine Geschichte erzählt. In dieser Anleitung zeige ich dir nicht nur, wie du etwas Wunderschönes zauberst, sondern auch, wie es richtig gut und haltbar wird. Wir reden über die besten Materialien, die richtigen Handgriffe und die kleinen Kniffe, die den Unterschied machen.
1. Die Basis: Was uns die Natur schenkt (und was sich wirklich eignet)
Gute Arbeit beginnt immer mit dem richtigen Material. Das ist im Handwerk so und beim Basteln nicht anders. Der Wald ist eine riesige Schatzkiste, aber man muss wissen, was man mit nach Hause nehmen sollte.

Frisches Grün: Was hält und was schnell nadelt?
Das A und O für Kränze und Gestecke ist frisches Grün. Und hier gibt es gewaltige Unterschiede. Niemand will am zweiten Advent einen kahlen Kranz haben, oder?
Mein absoluter Favorit und der ungeschlagene Klassiker ist die Nordmanntanne. Ihre Nadeln sind weich, pieksen kaum und halten wirklich ewig, selbst wenn die Zweige trocknen. Perfekt für den Adventskranz, der bis ins neue Jahr schön aussehen soll. Ähnlich gut ist die Nobilistanne, die oft so einen tollen bläulichen Schimmer und einen intensiven, harzigen Duft hat. Ihre Zweige sind etwas stabiler, was sie super für Gestecke macht.
Und dann gibt es noch die Fichte. Sie riecht einfach am weihnachtlichsten, keine Frage. Aber – und das ist ein großes Aber – sie nadelt extrem schnell, sobald sie in der warmen Wohnung ist. Ich nehme sie eigentlich nur noch für Deko, die draußen an der Tür hängt. Die Kiefer mit ihren langen Nadeln wirkt dagegen sehr luftig und locker. Sie hält gut, aber verliert mit der Zeit an Fülle.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Kauf dein Schnittgrün nicht abgepackt im Supermarkt. Schau lieber bei einem lokalen Gärtner oder auf dem Wochenmarkt vorbei. Das ist meist frischer und du unterstützt die Leute vor Ort. Fühl die Zweige an: Sind sie biegsam und fühlen sich kühl an? Super! Brechen die Nadeln, wenn du darüber streichst? Finger weg!
Ach ja, und wenn du einen größeren Bund gekauft hast: Lagere die Zweige, die du gerade nicht brauchst, am besten kühl und dunkel, zum Beispiel auf dem Balkon in einem Eimer mit ein wenig Wasser. So bleiben sie viel länger frisch.
Trockenmaterialien: Sammeln, vorbereiten und lagern
Zapfen, Nüsse und Hölzer sind die Seele jeder rustikalen Deko. Aber Achtung, man kann sie nicht einfach aus dem Wald holen und loslegen.
- Zapfen (Kiefer, Fichte, Lärche): Sammle sie am besten an trockenen Tagen, dann sind sie schon schön geöffnet. Um kleine Krabbeltiere loszuwerden (und glaub mir, die willst du nicht im Wohnzimmer haben), leg die Zapfen für etwa eine Stunde bei ca. 60-70 °C auf einem Backblech in den Ofen. Dadurch öffnen sie sich auch komplett und duften herrlich.
- Holz (z.B. Birke, Lärche): Birkenäste mit ihrer weißen Rinde sind natürlich ein Hingucker. Achte darauf, dass das Holz trocken ist, sonst kann es dir schimmeln. Schöne Baumscheiben, zum Beispiel von alten Obstbäumen, lässt du am besten langsam an einem luftigen Ort trocknen, damit sie keine Risse bekommen.
- Nüsse & Co.: Eicheln, Bucheckern oder Hagebutten sind tolle kleine Akzente. Hagebutten solltest du trocknen, bevor du sie verarbeitest, sonst schrumpeln sie später unschön.
- Moos und Flechten: Hier bitte aufpassen! In vielen Wäldern steht das Sammeln von Moos unter Naturschutz, da es super wichtig fürs Ökosystem ist. Kauf Moos lieber im Bastelladen oder Gartencenter. Das ist meist schon gereinigt und du bist auf der sicheren Seite.

2. Dein Werkzeug: Weniger ist mehr, aber das Richtige muss es sein
Du brauchst keine Profi-Werkstatt. Mit ein paar guten Basics kommst du schon extrem weit. Qualität ist hier wirklich wichtiger als ein riesiger Werkzeugkasten.
- Eine gute Gartenschere: Eine scharfe Rosenschere ist das Wichtigste. Sie schneidet Zweige sauber ab, ohne die Wasserleitungen zu quetschen. Das macht dein Grün haltbarer.
- Ein Drahtschneider: Bitte, bitte schneide Draht niemals mit der Gartenschere! Das macht die Klinge sofort stumpf. Ein kleiner Seitenschneider oder eine Kombizange aus dem Baumarkt (kostet keine 10 €) ist hier die beste Investition.
- Ein scharfes Messer: Ein einfaches Universalmesser oder ein gutes Taschenmesser ist Gold wert. Ein scharfes Messer ist übrigens sicherer als ein stumpfes, weil man nicht abrutscht.
- Heißklebepistole: Super praktisch, aber mit Vorsicht zu genießen. Auf frischem Grün kann der heiße Kleber braune Flecken verursachen. Ideal ist sie aber, um Zapfen auf trockenem Holz zu befestigen. Versuch nur, die Klebepunkte immer zu verstecken.
- Wickeldraht: Das ist das Geheimnis der Profis. Am besten nimmst du den klassischen, grün ummantelten Blumendraht in der Stärke 0,65 mm. Der ist stabil, aber unauffällig.
Und ein kurzes Wort zur Sicherheit, weil es einfach sein muss: Trag Handschuhe! Tannenharz klebt wie Hölle. Und wenn du mit der Heißklebepistole hantierst, stell dir eine Schale mit kaltem Wasser daneben. Falls doch mal ein Tropfen auf den Finger kommt, kannst du sofort kühlen. Und die Kerzen… lass sie einfach niemals allein. Das ist keine Floskel. Ein trockener Kranz kann sich in Sekunden entzünden.

3. Die Grundtechniken: So wird’s gemacht
So, genug geredet, jetzt geht’s ans Eingemachte! Mit diesen zwei Techniken kannst du schon fast alles umsetzen.
Technik 1: Einen Kranz binden wie die Profis
Ein selbst gebundener Kranz ist die Königsdisziplin, aber keine Sorge, das schaffst du! Er sieht nicht nur besser aus, er hält auch viel länger.
Was du brauchst und was es kostet (ungefähre Schätzung):
- Ein Strohrömer (30 cm Durchmesser): ca. 3-5 Euro
- Ein Bund Nordmanntanne (reicht locker): ca. 8-15 Euro
- Eine Rolle grüner Wickeldraht (0,65mm): ca. 2 Euro
- Vier Kerzenhalter zum Stecken: ca. 5-10 Euro
Als Anfänger solltest du für deinen ersten Kranz mal gut 2 bis 3 Stunden einplanen. Mach dir einen Tee, leg Weihnachtsmusik auf und mach es dir gemütlich.
Und so geht’s:
- Die Basis: Nimm einen Strohrömer oder, wenn du es noch natürlicher magst, einen Ring aus Weidenzweigen. Der Strohrömer gibt mehr Volumen.
- Das Grün vorbereiten: Schneide deine Tannenzweige in handliche Stücke von etwa 10-15 cm Länge.
- Büschel machen: Das ist der Trick für einen dichten Kranz! Nimm immer 2-3 kleine Zweige und leg sie zu einem kleinen Bündel zusammen.
- Das Binden: Befestige das Drahtende fest am Rohling, indem du es ein paar Mal herumwickelst und verzwirbelst. Leg das erste Büschel an und umwickle es 2-3 Mal fest mit dem Draht. Du hörst dabei so ein leises Knistern und der Harzduft steigt auf – das ist Weihnachten!
- Dachziegelartig weiterarbeiten: Stell dir vor, du deckst ein winziges Dach mit Tannenzweigen. Das nächste Büschel legst du immer so über die Stiele des vorherigen, dass man sie nicht mehr sieht. Zieh den Draht immer schön fest und arbeite dich Stück für Stück in eine Richtung vor.
- Der Abschluss: Beim letzten Büschel wird’s ein bisschen knifflig. Hebe die Spitzen des allerersten Büschels leicht an und schieb die Stiele des letzten darunter. Wickle den Draht noch ein paar Mal fest darum. Zum Verknoten biegst du das Ende zu einer kleinen Schlaufe und verdrillst es mit dem Hauptdraht, quasi wie bei einem Sektkorken. Überstehendes abknipsen. Das hält bombenfest.
Ganz ehrlich? Mein erster Kranz als Lehrling sah aus wie ein gerupftes Huhn. Er war total locker gebunden und ungleichmäßig. Aber hey, Übung macht den Meister! Sei nicht zu streng mit dir.

Technik 2: Zapfen und Co. sicher befestigen
Heißkleber ist schnell, aber Draht hält für die Ewigkeit. So befestigst du schwerere Deko-Elemente absolut sicher.
Schneide ein Stück stabilen Draht (ca. 20 cm) ab. Führe den Draht unauffällig zwischen die untersten Schuppenreihen eines Zapfens und wickle ihn einmal komplett herum. Zieh die beiden Drahtenden unter dem Zapfen zusammen und verdrille sie fest. Fertig ist der „Stiel“, mit dem du den Zapfen tief in den Kranz stecken kannst.
4. Projekt-Ideen: Von schnell & einfach bis zum Klassiker
Jetzt wird’s kreativ! Hier sind ein paar Ideen, die immer gut ankommen.
Der 15-Minuten-Quick-Win: Deko für Eilige
Keine Zeit für einen Kranz? Kein Problem. Nimm eine schöne hohe Glasvase oder einen Krug. Stell ein paar markante Äste hinein (z.B. Lärche mit kleinen Zapfen dran oder Korkenzieherhasel). Häng 2-3 Strohsterne oder kleine Holzanhänger dran. Fertig. Sieht super minimalistisch und edel aus und dauert wirklich nur ein paar Minuten.

Der langlebige Adventskranz
Binde einen Kranz wie oben beschrieben. Dekoriere ihn mit angedrahteten Lärchenzapfen, getrockneten Orangenscheiben und kleinen Zimtstangen-Bündeln. Benutze unbedingt Kerzenhalter aus Metall mit einem langen Dorn, den du fest bis in den Strohrömer drückst. So stehen die Kerzen sicher. Wenn du den Kranz ab und zu mit etwas Wasser besprühst, hält er locker bis Januar.
Ein Willkommensgruß für die Tür
Eine tolle Alternative zum runden Kranz: Binde ein paar lange, gerade Zweige (Birke ist toll) mit einem dicken Juteseil in der Mitte zusammen. In die Knoten kannst du dann kürzere Tannen- oder Kiefernzweige, Hagebutten und ein paar große Zapfen stecken. Sieht super natürlich aus und geht viel schneller als ein Kranz.
Tischdeko auf einer Baumscheibe
Eine dicke Baumscheibe ist eine fantastische Basis. Schleif die Oberfläche kurz glatt und reibe sie mit etwas Leinöl ein – das bringt die Maserung wunderschön zur Geltung. Stell eine dicke Kerze im Glas in die Mitte und arrangiere drumherum etwas Moos, ein paar Zapfen und Walnüsse. Weniger ist hier oft mehr.

5. Was tun, wenn…? Typische Pannen und wie du sie vermeidest
- Dein Kranz wird schief und eierig? Das passiert, wenn die Büschel ungleichmäßig dick sind. Versuch, von Anfang an im Rhythmus zu bleiben. Aber keine Panik, dünnere Stellen kann man später super mit einem großen Zapfen oder einer Schleife kaschieren.
- Die Deko fällt ständig ab? Das ist meist ein Heißkleber-Problem. Auf feuchten oder glatten Oberflächen hält der einfach nicht gut. Die beste und sicherste Methode ist und bleibt das Andrahten. Das hält. Immer.
- Das Grün wird schnell braun? Heizungsluft und direktes Sonnenlicht sind der größte Feind. Stell dein Gesteck nicht direkt über eine Heizung. Ein täglicher Sprühnebel aus einer Wasserflasche kann echte Wunder wirken.
6. Nach dem Fest: Clever aufbewahren statt wegwerfen
Gute Handarbeit ist nachhaltig. Viele deiner Dekorationen kannst du wiederverwenden.
Alle trockenen Teile wie Zapfen, Hölzer, gedrahtete Nüsse oder Anhänger kannst du vorsichtig vom alten Grün entfernen. Bewahre sie in einem Schuhkarton an einem trockenen, dunklen Ort auf (Keller oder Dachboden sind ideal). Nächstes Jahr hast du dann schon eine tolle Basis und musst nur frisches Grün besorgen. Das spart Zeit, Geld und schont die Ressourcen.

Denk dran: Das hier ist nur ein Leitfaden. Das Tolle am Handwerk ist, dass jedes Stück ein Unikat wird. Hab Geduld mit dir und dem Material, probier einfach was aus. Und das Wichtigste: Hab Freude an dem, was du mit deinen eigenen Händen erschaffst.
Bildergalerie




Tannenzapfen direkt aus dem Wald? Ein wunderbarer Fund, aber sie brauchen eine kleine Vorbereitung, bevor sie ins warme Wohnzimmer dürfen. Ein kurzer Aufenthalt im Ofen macht sie nicht nur sauber, sondern öffnet auch ihre Schuppen wunderschön.
- Heizen Sie den Ofen auf ca. 100°C vor.
- Legen Sie die Zapfen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech.
- Für etwa 30-45 Minuten „backen“ und dabei die Tür einen Spalt offen lassen, damit Feuchtigkeit entweicht.
Das Ergebnis? Perfekt geöffnete, keimfreie Zapfen mit einem herrlich harzigen Duft.



Das Geheimnis rustikaler Gemütlichkeit liegt in den Texturen. Kombinieren Sie raues Leinen von einem alten Sack mit der glatten Oberfläche von getrockneten Beeren, die grobe Rinde eines Astes mit der Weichheit eines Wollfadens. Dieser Mix aus unterschiedlichen Haptiken spricht unsere Sinne an und lässt eine Dekoration lebendig und echt wirken – viel mehr als es glänzende Oberflächen je könnten.




Wussten Sie schon? Der traditionelle Adventskranz wurde 1839 von Johann Hinrich Wichern erfunden, um den Kindern in einem Hamburger Waisenhaus die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen. Das Original war ein riesiges Wagenrad mit 24 Kerzen!
Unsere heutigen, kleineren Versionen mit vier Kerzen sind eine Reduktion auf die Adventssonntage. Aber die Idee, Licht ins Dunkel zu bringen, ist geblieben – ein Kerngedanke der rustikalen Weihnacht.



Der Duft von Weihnachten – wie fängt man ihn ein?
Ganz einfach mit einem köchelnden Simmer Pot. Geben Sie Wasser in einen kleinen Topf und fügen Sie natürliche Duftspender hinzu: Orangenschalen, Zimtstangen, ein paar Nelken, Sternanis und einen kleinen Zweig Rosmarin. Auf niedriger Stufe köcheln lassen und das ganze Haus füllt sich mit einem authentischen, unaufdringlichen Weihnachtsduft, der jede gekaufte Duftkerze in den Schatten stellt.




Kreidefarbe: Für den typisch matten, pudrigen Look auf Holz oder Zapfen ist sie unschlagbar. Marken wie „Rust-Oleum“ oder „Annie Sloan“ bieten Paletten, die perfekt zum Landhausstil passen. Sie trocknet schnell und verzeiht auch mal einen unperfekten Pinselstrich.
Acrylfarbe: Besser für Details und wenn eine wasserfeste, leicht satinierte Oberfläche gewünscht ist. Gut für Ornamente, die vielleicht auch mal draußen hängen sollen.
Für den echten Natur-Look ist oft die Kreidefarbe die authentischere Wahl.



Ein kleiner Trick für den perfekten Lichterglanz: Verwenden Sie Lichterketten mit Kupfer- oder Silberdraht. Anders als die klassischen grünen Kabel lassen sich diese feinen Drähte fast unsichtbar um Äste, Kränze oder durch Gestecke wickeln. Der Effekt ist magisch, weil es scheint, als würden die kleinen Lichter von selbst schweben. Besonders schön in Kombination mit Glas oder Metall-Elementen.




- Verwandeln Sie leere Marmeladengläser in stimmungsvolle Windlichter. Einfach ein Juteband um den Rand binden und einen kleinen Tannenzweig dahinterstecken.
- Füllen Sie eine alte Holzkiste mit Moos, Zapfen und großen Stumpenkerzen für ein rustikales Centerpiece.
- Binden Sie getrocknete Orangenscheiben und Zimtstangen mit Paketschnur zu kleinen Anhängern für Geschenke oder den Baum.
Das Beste daran? Es kostet fast nichts und ist in wenigen Minuten umgesetzt.



Vergessen Sie das klassische Rot-Grün für einen Moment. Die rustikale Farbpalette lebt von erdigen, ruhigen Tönen. Denken Sie an das tiefe Braun von Walnussschalen, das sanfte Grau von Treibholz, das cremige Weiß von Schafwolle und das gedämpfte Grün von Eukalyptus oder Salbei. Ein einzelner Akzent in Rostrot oder Senfgelb kann dann eine wunderbar warme und moderne Note setzen.



Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2022 legen 48% der Deutschen besonderen Wert auf eine gemütliche Atmosphäre zu Hause während der Weihnachtszeit.
Selbstgemachte, rustikale Deko ist der direkteste Weg zu diesem Gefühl. Jedes handgefertigte Stück trägt eine persönliche Geschichte in sich und schafft eine Wärme, die man nicht kaufen kann. Es geht nicht um Perfektion, sondern um die Emotion, die in der Kreation steckt.




Ein häufiger Fehler: Frisch geschnittenes Holz direkt im warmen Wohnzimmer zu verwenden. Grünes Holz enthält noch viel Feuchtigkeit. Wenn es schnell trocknet, kann es sich verziehen, Risse bekommen oder im schlimmsten Fall sogar schimmeln. Lassen Sie dickere Äste oder Holzscheiben immer erst an einem kühlen, trockenen Ort für einige Wochen durchtrocknen, bevor Sie sie zu Deko-Objekten verarbeiten.



Über den Tellerrand der Tanne schauen! Für eine spannende, modern-rustikale Optik mischen Sie verschiedene Grün-Sorten.
- Eukalyptus: Seine silbrig-blauen, runden Blätter bringen Leichtigkeit und einen frischen Duft.
- Olivenzweige: Das silbrige Grün der Blattunterseiten sorgt für mediterranes Flair und wirkt sehr edel.
- Thuja (Lebensbaum): Die fächerartigen Zweige schaffen eine dichte, satte Textur.




Der skandinavische „Jule“-Stil ist der Inbegriff der rustikalen Weihnacht. Er setzt auf Minimalismus, Funktionalität und die Verbindung zur Natur. Statt üppiger Girlanden findet man hier einzelne Zweige in einer schlichten Vase, handgeschnitzte Holzfiguren und den Fokus auf Kerzenlicht. Die Farbpalette ist oft auf Weiß, Grau, Schwarz und Naturtöne reduziert. Eine wunderbare Inspiration für alle, die es schlicht, aber herzlich mögen.



- Sie sind unglaublich günstig und kinderleicht herzustellen.
- Jedes Stück ist ein Unikat.
- Sie duften beim Backen herrlich nach Weihnachten.
Das Geheimnis? Salzteig-Anhänger! Mischen Sie einfach 2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz und 1 Tasse Wasser. Ausrollen, ausstechen, ein Loch für den Faden machen und bei 120°C für ca. 1-2 Stunden trocknen lassen. Danach können sie bemalt oder naturbelassen aufgehängt werden.




Heißklebepistole: Der Sprinter für schnelle Verbindungen. Ideal, um leichte Materialien wie Zapfen, Filz oder kleine Zweige auf Kränzen oder Gestecken zu befestigen. Marken wie Bosch oder Pattex bieten hier zuverlässige Modelle. Aber Vorsicht: Bei glatten Oberflächen oder schweren Objekten hält er oft nicht dauerhaft.
Basteldraht: Der Marathonläufer für stabilen Halt. Er ist die professionelle Wahl für das Binden von Kränzen und das Befestigen von schwerem Grün oder dicken Kerzenhaltern. Er ist unsichtbar, flexibel und extrem langlebig.



Die Schönheit des Unvollkommenen ist das Herzstück des rustikalen Stils, oft auch „Wabi-Sabi“ genannt. Ein leicht schiefer Ast, eine ungleichmäßige Holzmaserung, ein ausgefranster Rand an einem Leinenband – das sind keine Fehler, sondern Charakterzüge. Sie erzählen von der Natur und dem echten Leben. Trauen Sie sich, auf Perfektion zu verzichten und die Authentizität Ihrer Materialien zu feiern.




Eine nachhaltige Alternative zu Steckschaum?
Absolut! Der grüne Steckschaum ist leider nicht biologisch abbaubar. Eine altbewährte und umweltfreundliche Methode ist ein festes Knäuel aus Kaninchendraht oder engmaschigem Hühnerdraht. In ein Gefäß gedrückt, bietet er Zweigen und Blumen erstaunlich guten Halt. Für zusätzliche Feuchtigkeit kann man das Gefäß mit feuchtem Moos auspolstern.



Der Trend „Cottagecore“, eine romantische Verklärung des Landlebens, hat die Weihnachtsdeko stark beeinflusst.
Das bedeutet konkret: mehr handgemachte Elemente wie gestrickte Anhänger, getrocknete Blumen, karierte Muster (Tartan) und Motive aus dem Wald. Es geht um eine nostalgische, heimelige Ästhetik, die perfekt zur DIY-Philosophie der rustikalen Deko passt und ein Gefühl von Geborgenheit und Einfachheit vermittelt.



Holzscheiben, erhältlich in jedem Bastelladen oder aus dem eigenen Garten, sind wahre Alleskönner. Mit einem einfachen Lötkolben (oft als Brandmalkolben-Set günstig zu haben) lassen sich Namen, Muster oder Jahreszahlen einbrennen. So entstehen im Handumdrehen individuelle Geschenkanhänger, Untersetzer oder Christbaumanhänger mit einer wunderbar persönlichen und hochwertigen Anmutung.




Wichtiger Sicherheitshinweis: Die Kombination aus trockenen Naturmaterialien und echten Kerzen ist wunderschön, aber birgt Risiken. Sorgen Sie immer für einen feuerfesten Untersatz aus Metall, Keramik oder Glas. Verwenden Sie hochwertige Kerzenhalter, die fest im Gesteck oder Kranz verankert sind, und lassen Sie brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt. LED-Echtwachskerzen sind eine fantastische und mittlerweile täuschend echte Alternative.



Holen Sie sich das Gefühl einer Berghütte nach Hause. Der alpine Chalet-Stil setzt auf massive Holzelemente, Felle (oder gute Imitate), Geweihe und Karomuster. Denken Sie an dicke Wolldecken, Windlichter aus Birkenrinde und schwere Eisen-Kerzenständer. Die Deko darf hier etwas wuchtiger und opulenter sein, solange die Materialien ehrlich und natürlich bleiben.




Die klassische Methode, Orangenscheiben zu trocknen, ist im Ofen. Aber es geht auch energiesparender und schonender, wenn auch langsamer: Einfach die ca. 5 mm dicken Scheiben auf Küchenpapier auslegen und direkt auf die Heizung legen. Alle paar Stunden wenden. Nach 2-3 Tagen sind sie perfekt getrocknet, behalten ihre leuchtende Farbe und duften wunderbar.



- Sie bleiben länger frisch.
- Sie sind vor Staub und Schädlingen geschützt.
- Sie behalten ihre Form und Farbe.
So lagern Sie Ihre Schätze richtig: Bewahren Sie Kränze, Gestecke und Girlanden am besten in einem kühlen, trockenen und dunklen Raum wie dem Keller oder Dachboden auf. Kartons, locker mit Seidenpapier ausgelegt, sind ideal. Empfindliche Stücke können zusätzlich in Leinen- oder Baumwolltücher eingeschlagen werden, um sie vor dem Verstauben zu schützen.




Ein kleiner, aber wirkungsvoller Tipp für Gestecke und Tischdeko: Verwenden Sie Moos, um die Lücken zwischen Zweigen, Zapfen und Kerzen zu füllen. Es kaschiert nicht nur unschöne Stellen oder den Steckdraht, sondern verleiht dem gesamten Arrangement eine weiche, natürliche Basis und ein Gefühl von Fülle. Plattenmoos aus dem Floristikbedarf hält sich besonders gut und lässt sich leicht in Form zupfen.



Was tun, wenn ein Tannenzweig im Kranz doch mal braun wird?
Kein Grund zur Panik! Statt den ganzen Kranz zu entsorgen, können Sie ihn einfach ausbessern. Schneiden Sie den unschönen Zweig vorsichtig mit einer Gartenschere heraus. Füllen Sie die Lücke mit einem frischen Stück Grün, das Sie mit etwas Blumendraht am Kranzrohling befestigen. Alternativ können Sie die Stelle auch strategisch mit einem großen Tannenzapfen, einer Schleife oder einer Gruppe von Hagebutten kaschieren.


„Die Hände zu benutzen, um etwas zu erschaffen, ist eine der größten Freuden des Lebens.“ – Unbekannt
Beim Basteln Ihrer Weihnachtsdeko geht es um mehr als nur das Ergebnis. Es ist die meditative Ruhe beim Binden eines Kranzes, der Stolz beim Anblick des fertigen Werks und die Erinnerung an einen Nachmittag, den man kreativ verbracht hat. Diese persönliche Verbindung macht Ihre Deko am Ende zu etwas Einzigartigem.




