Hellgraue Wandfarbe: Der komplette Guide vom Profi – So wird’s garantiert nicht fleckig
Ganz ehrlich? Grau ist eine meiner absoluten Lieblingsfarben an der Wand. Sie ist elegant, super vielseitig und kommt einfach nicht aus der Mode. Aber, und das ist ein großes Aber: Hellgrau kann auch eine echte Diva sein. Ein falscher Unterton, das falsche Licht oder eine unsaubere Technik, und schon kippt die Stimmung von „stylishes Loft“ zu „traurige Betonzelle“.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Geheimnis von Grau: Warum du deinem Auge nicht trauen solltest
- 2 Die Farbauswahl: Warum kleine Farbkärtchen lügen
- 3 Die Vorbereitung: Hier gewinnst oder verlierst du
- 4 Die Kür: So streichst du wie ein Profi
- 5 Hilfe, es ist doch was schiefgegangen!
- 6 Das ganze Projekt: Was kostet es und wie lange dauert es?
- 7 Ein letztes Wort zur Sicherheit
- 8 Fazit: Dein Lohn für die Mühe
- 9 Bildergalerie
Ich bekomme oft Anrufe von Leuten, die kurz vor dem Verzweifeln sind. Ihr vermeintliches „Betongrau“ schimmert plötzlich lila an der Wand oder nach dem zweiten Anstrich sind immer noch fiese Streifen zu sehen. Genau deshalb gibt’s diesen Guide. Vergiss irgendwelche Wohntrends, hier geht’s um knallharte Fakten aus der Praxis. Betrachte das hier als ein Gespräch unter Freunden, bei dem ich dir alle Tricks verrate, damit dein Projekt ein voller Erfolg wird.
Das Geheimnis von Grau: Warum du deinem Auge nicht trauen solltest
Bevor wir überhaupt an Werkzeug denken, müssen wir kurz über die Farbe selbst sprechen. Grau ist nicht einfach nur Schwarz + Weiß. Die meisten Grautöne, die du im Baumarkt findest, haben farbige Untertöne. Und genau die sind entscheidend.

Warmes vs. kühles Grau: Der Unterton macht die Musik
Ein Grau kann eine gemütliche, warme Ausstrahlung haben, wenn es einen Hauch Rot, Gelb oder Braun enthält. Denk an Töne mit Namen wie „Greige“ oder „Schlamm“. Diese warmen Graus sind perfekt für Wohnzimmer, in denen viel Holz steht und abends eine gemütliche Lampe brennt.
Auf der anderen Seite gibt es die kühlen Grautöne mit einem bläulichen, grünlichen oder violetten Stich. Sie wirken modern, clean und lassen Räume oft größer erscheinen. Sie passen super zu Metall, Glas und einer eher minimalistischen Einrichtung.
Achtung, Falle! Ein häufiger Fehler ist, die Lichtsituation im Raum zu ignorieren. Ein Zimmer mit einem großen Nordfenster bekommt von Natur aus kühles, bläuliches Licht. Streichst du hier ein kühles Grau, wirkt der Raum schnell wie ein Operationssaal. Ehrlich, hab ich schon oft gesehen. Für Nordzimmer sind Grautöne mit einem Hauch Wärme oft die bessere Wahl, um die kühle Atmosphäre auszugleichen. Bei einem sonnigen Südzimmer kannst du hingegen fast alles machen.

Wie hell ist dein Hellgrau wirklich? Der Hellbezugswert (HBW)
Auf professionellen Farbkarten findest du oft einen Wert namens HBW (oder LRV auf Englisch). Diese Zahl zwischen 0 (Schwarz) und 100 (Weiß) verrät, wie viel Licht die Farbe reflektiert. Ein typisches Hellgrau liegt so zwischen 60 und 80. Für einen dunklen Flur oder ein kleines Zimmer würde ich immer ein Grau mit einem HBW über 70 empfehlen, damit der Raum nicht erdrückend wirkt.
Die Farbauswahl: Warum kleine Farbkärtchen lügen
Der größte Fehler, den fast jeder macht: Du stehst im Baumarkt unter Neonlicht und entscheidest dich anhand eines 5×5 cm kleinen Kärtchens. Zuhause an der Wand sieht die Farbe dann komplett anders aus. Immer!
Meine Methode, die immer funktioniert:
- Testdosen sind Pflicht: Investier die paar Euro in kleine Testdosen deiner 2-3 Favoriten. Das erspart dir später einen kompletten Eimer Fehlkauf.
- Großflächig testen: Streich nicht nur einen kleinen Klecks an die Wand. Mach eine richtige Fläche, mindestens einen Quadratmeter groß. Und zwar an zwei verschiedenen Wänden – eine, die viel Licht abbekommt, und eine, die meist im Schatten liegt.
- 24 Stunden beobachten: Lass die Farbe komplett trocknen und schau sie dir zu verschiedenen Tageszeiten an. Morgens, mittags, abends bei Lampenlicht. Du wirst staunen, wie sich der Farbton verändert.
- Der Umgebungs-Check: Halt mal ein Stück von deinem Parkett oder ein Sofakissen an die Testfläche. Ein rötlicher Holzboden kann zum Beispiel einen bläulichen Unterton im Grau plötzlich viel stärker hervortreten lassen.

Qualität ist nicht verhandelbar: Was auf dem Eimer stehen muss
Gute Farbe ist teurer, spart dir aber am Ende Zeit, Nerven und sogar Geld. Achte auf die Norm DIN EN 13300, die meist klein auf der Rückseite des Eimers steht. Zwei Werte sind für dich entscheidend:
- Deckvermögen: Klasse 1. Punkt. Das bedeutet, die Farbe deckt extrem gut. Gerade bei Hellgrau, wo der Untergrund schnell durchschimmert, ist das ein Muss. Billigfarben haben oft Klasse 2 oder 3, da streichst du dann dreimal, wo du mit einer guten Farbe nur zweimal ranmusst.
- Nassabriebbeständigkeit: Klasse 1 oder 2. Das sagt aus, wie robust die Farbe ist. Klasse 1 ist „scheuerbeständig“ – ideal für Flure, Küchen oder Kinderzimmer, wo man auch mal was abwischen muss. Klasse 2 ist „waschbeständig“ und reicht fürs Wohn- oder Schlafzimmer locker aus.
Kleiner Preis-Check: Eine Profi-Farbe (Klasse 1/1) kostet dich vielleicht 70-90 € für 10 Liter. Die Baumarkt-Eigenmarke lockt mit 30 €. Aber glaub mir, der höhere Preis zahlt sich in Deckkraft und Langlebigkeit doppelt aus.

Die Vorbereitung: Hier gewinnst oder verlierst du
Ein alter Malerspruch lautet: 80 % der Arbeit ist die Vorbereitung. Und er stimmt zu 100 %. Gerade eine ruhige, hellgraue Fläche verzeiht absolut nichts. Jede Delle, jeder Kratzer wird später sichtbar sein.
Deine Einkaufsliste für ein Profi-Ergebnis:
- Abdeckmaterial: Malervlies für den Boden (ca. 15-20 € für eine große Rolle), Folie für die Möbel.
- Klebeband: Investier in gutes Malerkrepp, z.B. Frogtape (ca. 8-12 € pro Rolle). Es kostet mehr, aber du hast danach saubere Kanten und reißt dir nicht den Putz mit ab.
- Spachtelmasse und Spachtel: Zum Füllen von Löchern. Fertigspachtel aus der Tube reicht für kleine Dübellöcher.
- Schleifpapier: Eine 120er- bis 180er-Körnung ist ideal.
- Grundierung: Absolut unverzichtbar! Dazu gleich mehr.
- Farbwanne und Abstreifgitter.
- Pinsel und Rolle: Kauf einen guten Flachpinsel für die Ecken und eine hochwertige Farbwalze (Polyamid oder Lammfell, ca. 15-25 €). Wirf die billigen Schaumstoffrollen aus den 5-Euro-Sets direkt weg. Sie nehmen kaum Farbe auf und verursachen Streifen.

Welche Grundierung für welche Wand? Ein für alle Mal geklärt.
Ich kann es nicht oft genug sagen: Ohne Grundierung wird dein Hellgrau zu 99 % fleckig. Warum? Weil Wände oft unterschiedlich stark saugen (z.B. an gespachtelten Stellen). Die Grundierung gleicht das aus.
- Problem: Die „durstige“ Wand (Gipskarton, neuer Putz). Du fährst mit der Hand drüber und es fühlt sich porös an? Oder du spritzt mit dem Finger etwas Wasser drauf und es zieht sofort ein? Das ist ein klarer Fall für Tiefengrund. Er verfestigt die Oberfläche und sorgt dafür, dass die Wand die Farbe gleichmäßig aufnimmt.
- Problem: Hartnäckige Flecken (Nikotin, Ruß, alte Wasserflecken). Hier brauchst du eine Spezialwaffe. Ein normaler Anstrich lässt diese Flecken nach kurzer Zeit wieder „durchbluten“. Die Lösung ist ein Sperrgrund oder eine Isolierfarbe.
- Problem: Die „glatte Abweiserin“ (alte Lackfarben, Fliesen). Fühlt sich die Wand glatt an und Wasser perlt einfach ab? Dann braucht die neue Farbe „Grip“. Den verschaffst du ihr mit einem Haftgrund.
Lass die Grundierung immer komplett nach Herstellerangabe trocknen. Ungeduld ist hier dein größter Feind.

Die Kür: So streichst du wie ein Profi
Jetzt geht’s ans Eingemachte! Das Geheimnis für ein streifenfreies Ergebnis ist die „Nass-in-Nass“-Technik. Das bedeutet, du arbeitest so zügig, dass die Kante der letzten Farbbahn noch nass ist, wenn du die nächste ansetzt. Streich deshalb immer eine ganze Wand am Stück fertig, ohne lange Kaffeepausen.
Der Kreuzgang für perfekte Oberflächen:
- Auftragen: Rolle die Farbe satt und gleichmäßig von oben nach unten auf einer Breite von ca. drei bis vier Rollenbreiten auf.
- Verteilen: Direkt danach rollst du quer über die frische Farbe, ohne neue aufzunehmen. Das verteilt sie perfekt.
- Verschlichten: Zum Schluss rollst du ganz sanft, ohne Druck, noch einmal von oben nach unten über die ganze Fläche. Das richtet den Farbflor aus und sorgt für eine super einheitliche Optik.
So arbeitest du dich Bahn für Bahn über die Wand. Und denk dran: Die Rolle macht die Arbeit, nicht dein Arm!
Zwei Anstriche sind keine Option, sondern Pflicht
Selbst bei der besten Farbe der Welt: Ein professionelles Ergebnis braucht immer zwei Anstriche. Der erste sättigt den Untergrund, der zweite sorgt für die volle Farbtiefe und ein absolut gleichmäßiges Bild. Lass den ersten Anstrich komplett durchtrocknen (meist 4-6 Stunden).
Kleiner Tipp vom Profi: Für die Pause zwischen den Anstrichen musst du Pinsel und Rolle nicht auswaschen. Wickle sie einfach stramm in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie, dann trocknen sie nicht ein.

Hilfe, es ist doch was schiefgegangen!
- Die Wand ist fleckig: Fast immer ein Grundierungsfehler oder die Farbe war zu dünn. Lösung: Alles gut trocknen lassen, leicht anschleifen, diesmal richtig grundieren und einen satten, neuen Anstrich auftragen.
- Man sieht Streifen und Ansätze: Du warst zu langsam oder hattest zu wenig Farbe auf der Rolle. Lösung: Ein weiterer, sauber im Kreuzgang aufgetragener Anstrich. Um Fehler besser zu sehen, nimm einen Baustrahler oder eine starke Taschenlampe und leuchte flach über die Wand. Das entlarvt jede Unebenheit.
- Das Grau hat einen Farbstich: Tja, das ist der schwierigste Fall. Das Licht in deinem Raum (inkl. der Reflexionen von Boden und Möbeln) reagiert anders mit den Pigmenten als erwartet. Wirkt dein Grau zu blau? Dann musst du leider mit einem Grauton mit einem Hauch Gelb oder Rot gegensteuern.
Das ganze Projekt: Was kostet es und wie lange dauert es?
Seien wir mal realistisch. Für einen normalen Raum von ca. 20 qm solltest du als Laie ein komplettes Wochenende einplanen.

- Samstag: Möbel rücken, alles abkleben, Löcher spachteln, schleifen, grundieren. Das dauert länger, als man denkt!
- Sonntag: Erster Anstrich am Vormittag, nach der Trocknungszeit der zweite Anstrich am Nachmittag.
Kostenmäßig solltest du für diesen Raum, wenn du auf Qualität achtest, mit ca. 150 bis 250 Euro für alles rechnen (gute Farbe, Grundierung, hochwertiges Werkzeug etc.).
Wann du WIRKLICH einen Profi rufen solltest
Manchmal ist Selbermachen einfach nicht die beste Idee. Denk über einen Profi nach, wenn:
- … du extrem hohe Decken hast (Stichwort Sicherheit!).
- … der Untergrund eine Katastrophe ist (alter, bröckelnder Putz).
- … du einfach keine Zeit oder Nerven für die akribische Vorarbeit hast.
- … der Haussegen auf dem Spiel steht.
Ein letztes Wort zur Sicherheit
Auch wenn moderne Farben emissionsarm sind: Lüfte immer gut durch! Beim Schleifen setz bitte eine Staubmaske auf, deine Lunge wird es dir danken. Flüssige Farbreste gehören übrigens nicht in den Ausguss, sondern zum Wertstoffhof. Eingetrocknete Reste können in den Hausmüll.

Fazit: Dein Lohn für die Mühe
Eine perfekt gestrichene, hellgraue Wand ist eine echte Belohnung. Sie ist die ideale, ruhige Bühne für deine Möbel und Bilder. Aber sie ist eben kein schnelles „Husch-husch“-Projekt. Wenn du die Schritte befolgst, dir Zeit nimmst und nicht am Material sparst, wirst du ein Ergebnis erzielen, das aussieht wie vom Profi – und auf das du verdammt stolz sein kannst.
Bildergalerie


Grau ist mehr als nur eine Farbe – es ist ein psychologischer Anker. In der Farbenlehre steht es für Neutralität, Ausgeglichenheit und Ruhe. Ein hellgrauer Raum kann eine Oase der Konzentration und Gelassenheit sein, die den Alltagsstress draußen lässt. Er überlässt dem Mobiliar und den Menschen die Hauptrolle und bildet die perfekte, unaufdringliche Bühne für das Leben.

- Ein hochwertiger, kurzfloriger Mikrofasen-Roller für eine extrem glatte Oberfläche.
- Ein sogenannter „Beschneidepinsel“ mit abgeschrägten Borsten für messerscharfe Kanten.
- Ein Abstreifgitter aus Metall – es verteilt die Farbe gleichmäßiger im Roller als Plastikvarianten.
- Qualitativ gutes Malerkrepp, z. B. von tesa, das nicht unterläuft.
Das Geheimnis? Gutes Werkzeug ist die halbe Miete und verhindert die häufigsten Streifen- und Fleckenprobleme.

Wussten Sie schon? Das menschliche Auge kann über 500 verschiedene Grauschattierungen unterscheiden.
Diese unglaubliche Vielfalt ist der Grund, warum die Wahl des richtigen Grautons so entscheidend und gleichzeitig so wirkungsvoll ist. Jede Nuance transportiert eine andere Stimmung, von der kühlen Eleganz eines Schiefertons bis zur warmen Gemütlichkeit eines Taupe-Graus.


Warum wirkt mein frisch gestrichenes Grau plötzlich lila oder grünlich?
Dieses Phänomen nennt sich Metamerie. Es beschreibt, wie eine Farbe unter verschiedenen Lichtquellen unterschiedlich erscheint. Ihr perfektes Betongrau vom Baumarkt (Neonlicht) kann im warmen Licht einer Tischlampe (Glühlicht) oder bei kühlem Tageslicht von einem Nordfenster (Tageslicht) plötzlich einen unerwünschten Farbstich entwickeln. Deshalb ist der Testanstrich an der eigentlichen Wand so unerlässlich!

Matt-Finish: Verzeiht kleine Unebenheiten in der Wand, da es das Licht streut. Die Farbe wirkt satter und samtiger. Ideal für Wohn- und Schlafzimmer. Ein Klassiker hierfür ist die „Architects‘ Matt“ von Little Greene.
Seidenmatt/Satin-Finish: Reflektiert das Licht dezent, was die Farbe etwas heller erscheinen lässt. Es ist robuster und abwischbarer, daher perfekt für Flure, Küchen oder Kinderzimmer geeignet.

Wichtiger Punkt: Die Grundierung ist der unbesungene Held jedes Anstrichs. Besonders wenn Sie eine dunkle Wand hellgrau streichen, ist ein Sperrgrund oder eine grau getönte Grundierung Gold wert. Sie sorgt für eine einheitliche Saugfähigkeit der Wand, neutralisiert den alten Farbton und reduziert die Anzahl der benötigten Deckanstriche. Das spart nicht nur Farbe, sondern vor allem Zeit und Nerven.

- Bringt Wärme in kühle, nach Norden ausgerichtete Räume.
- Schafft eine gemütliche, einladende Atmosphäre.
- Harmoniert perfekt mit natürlichen Materialien wie Holz, Leinen und Leder.
Das Geheimnis? Ein warmer Grauton. Suchen Sie nach Farben mit einem winzigen Hauch von Gelb, Rot oder Braun, oft als „Greige“ oder „Taupe“ bezeichnet, wie z.B. „Skimming Stone“ von Farrow & Ball.


Der Trend geht zur Einheitlichkeit. Anstatt Sockelleisten und Türrahmen in klassischem Weiß abzusetzen, streichen Sie sie im selben Grauton wie die Wand. Dieser „Tone-on-Tone“-Look lässt Räume größer und architektonisch durchdachter wirken. Die subtile Veränderung des Lichteinfalls auf den unterschiedlichen Oberflächen sorgt für ein raffiniertes Spiel von Schatten und Tiefe, ohne den Raum unruhig zu machen.

„Grau ist die glücklichste Farbe, weil sie sich nicht aufdrängt und alles andere zum Leuchten bringt.“ – Zitat zugeschrieben dem Schweizer Architekten Le Corbusier.
Ein wunderbarer Gedanke, der die Stärke von Grau auf den Punkt bringt: Es ist der perfekte Partner für Ihre Kunstwerke, Designmöbel und farbigen Textilien, weil es deren Wirkung unterstreicht, statt mit ihnen zu konkurrieren.

Bevor Sie zum großen Eimer greifen: Testen Sie Ihre Auswahl richtig!
- Kaufen Sie eine kleine Testdose, nicht nur einen Farbfächer.
- Streichen Sie ein großes Stück Pappe (mindestens A2-Format) und nicht direkt die Wand.
- Bewegen Sie die Pappe durch den Raum: Hängen Sie sie neben ein Fenster, in eine dunkle Ecke, an die Wand gegenüber der Tür.
- Beobachten Sie die Farbe zu verschiedenen Tageszeiten – morgens, mittags und abends bei künstlichem Licht.


Farrow & Ball „Elephant’s Breath“: Ein ikonisches, warmes Mittelgrau mit einem Hauch von Magenta. Es wirkt unglaublich wandelbar und schafft eine tiefgründige, behagliche Atmosphäre. Perfekt für einladende Wohnzimmer.
Alpina Feine Farben „Nebel im November“: Ein kühleres, poetisches Hellgrau mit einem subtilen blauen Unterton. Es erzeugt eine klare, ruhige und weite Stimmung. Ideal für moderne Schlafzimmer oder Arbeitsbereiche.

Ein häufiger Fehler ist die falsche Rollentechnik. Beginnen Sie immer an der Fensterseite und arbeiten Sie sich von dort weg. Streichen Sie überlappende Bahnen „nass in nass“, um Ansätze zu vermeiden. Für ein perfektes Finish rollen Sie jede Bahn zum Schluss einmal von oben nach unten ab, ohne neuen Farbauftrag. Das richtet die Fasern des Rollers aus und sorgt für eine einheitliche Oberflächenstruktur.

- Ein kräftiges Senf- oder Ockergelb für einen energetischen, modernen Akzent.
- Ein sanftes Puder- oder Altrosa für eine weiche, feminine Note.
- Ein tiefes Waldgrün oder Petrolblau für eine edle, dramatische Tiefe.

Wichtiger Punkt: Die Deckkraftklasse. Achten Sie beim Farbkauf auf die Angabe zur Deckkraft nach DIN EN 13300. Klasse 1 hat die höchste Deckkraft, Klasse 4 die niedrigste. Eine Farbe mit Klasse 1, wie z.B. die „Meisterpolar“ von Brillux, deckt oft schon mit einem Anstrich perfekt und erspart Ihnen einen zweiten Arbeitsgang. Eine Investition, die sich lohnt.


Welche Beleuchtung passt am besten zu meiner grauen Wand?
Achten Sie auf die Farbtemperatur der Leuchtmittel, gemessen in Kelvin (K). Warmweißes Licht (ca. 2700 K) verstärkt die Gemütlichkeit warmer Grautöne. Neutralweißes Licht (ca. 4000 K) gibt die Farbe am authentischsten wieder und passt gut zu minimalistischen Konzepten. Kaltweißes Licht (über 5000 K) sollte vermieden werden, da es selbst das wärmste Grau kühl und steril wirken lässt.

Eine glatte Wand ist die Basis für alles. Selbst die teuerste Farbe sieht auf einem schlecht vorbereiteten Untergrund fleckig aus.
Nehmen Sie sich Zeit, kleine Löcher mit Spachtelmasse zu füllen und die Stellen nach dem Trocknen sanft zu schleifen. Saugen Sie die Wand vor dem Grundieren ab, um Staub zu entfernen. Dieser Schritt ist nicht glamourös, aber er ist der entscheidende Faktor zwischen einem „selbstgemachten“ und einem professionellen Ergebnis.

Denken Sie über die reine Wandfarbe hinaus. Eine hellgraue Kalkfarbe, wie sie von Herstellern wie Bauwerk Colour angeboten wird, verleiht der Wand eine einzigartige, wolkige Textur und ein mattes, pudriges Finish. Die natürlichen Pigmente schaffen ein lebendiges Farbspiel, das sich mit dem Lichteinfall verändert und dem Raum eine subtile Tiefe und einen Hauch von mediterranem Flair verleiht.


Akustik-Effekt: Wussten Sie, dass matte Oberflächen Schall besser absorbieren als glänzende? Eine ultramatte Wandfarbe kann in Kombination mit Teppichen und weichen Textilien dazu beitragen, die Raumakustik zu verbessern und den Geräuschpegel in großen, hallenden Räumen leicht zu reduzieren. Ein kleiner, aber feiner Vorteil für mehr Wohnkomfort.

- Eine geometrische Akzentwand mit verschiedenen Grautönen, abgeklebt mit Malerkrepp.
- Eine horizontale Zweiteilung der Wand (Color Blocking): unten ein sattes Dunkelgrau, oben ein luftiges Hellgrau.
- Ein gemalter Bogen als optischer Rahmen für ein Sideboard oder einen Spiegel.
Grau ist die ideale Basis für kreative Wandgestaltungen, die Struktur geben, ohne zu überladen.

Grau und Holz sind ein unschlagbares Duo. Das kühle, neutrale Grau hebt die warmen Töne und die natürliche Maserung des Holzes besonders hervor. Eine hellgraue Wand lässt einen Dielenboden aus Eiche strahlen, während sie dunklem Nussbaum eine moderne, grafische Qualität verleiht. Diese Kombination schafft eine perfekte Balance aus moderner Klarheit und natürlicher Wärme.

Wichtiger Punkt: Die Trocknungszeit ist heilig! Die Angabe auf dem Eimer ist keine Empfehlung, sondern eine Anweisung. Wenn Sie den zweiten Anstrich zu früh auftragen, lösen Sie die untere, noch nicht durchgehärtete Farbschicht wieder an. Das Ergebnis sind unschöne Streifen und eine ungleichmäßige Oberfläche. Geben Sie der Farbe die Zeit, die sie braucht – meistens mindestens 4-6 Stunden.


Kann ich eine hellgraue Wand in einem kleinen Raum verwenden?
Absolut! Entgegen dem Mythos, dass Grau Räume kleiner macht, kann ein heller, kühler Grauton die Wände optisch zurücktreten lassen und so für mehr Weite sorgen. Der Trick ist, auf ausreichend Licht – sowohl natürlich als auch künstlich – zu achten und den Boden hell zu halten, um den Effekt zu maximieren.

Der CO2-Fußabdruck von Dispersionsfarben ist ein wachsendes Thema.
Achten Sie auf umweltfreundliche Farben, die mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert sind. Marken wie „Schöner Wohnen Naturell“ oder Farrow & Ball setzen auf wasserbasierte Rezepturen mit geringen flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs). Das schont nicht nur die Umwelt, sondern sorgt auch für ein gesünderes Raumklima in Ihrem Zuhause.

Betonoptik als Alternative: Wenn Sie den industriellen Charme von Grau lieben, aber mehr Textur möchten, ist eine Spachteltechnik in Betonoptik eine fantastische Alternative. Produkte wie „Beton-Optik“ von Ultrament lassen sich relativ einfach auftragen und erzeugen eine authentische, lebendige Oberfläche mit dem rohen, urbanen Charakter von echtem Beton.
Finish mit Kontrast: Setzen Sie Akzente mit Metallen. Kühle Grautöne harmonieren exzellent mit Chrom, Edelstahl und Silber und unterstreichen einen modernen, minimalistischen Look. Warme Grautöne oder „Greige“ entfalten ihre volle Wirkung in Kombination mit Messing, Kupfer oder Bronze, was dem Raum eine glamouröse und zugleich gemütliche Note verleiht.




