Dein Projekt Schweberegal: Vom einfachen Brett zum Design-Stück – So geht’s richtig!
Mehr als nur ein Brett an der Wand – die Wahrheit über Schweberegale
Hey, schön, dass du hier bist! In meiner Werkstatt sehe ich es immer wieder: Jemand kommt mit einem Foto aus einem schicken Wohnmagazin. Darauf: ein super elegantes, schwebendes Wandregal, das fast schwerelos wirkt. „Genau das will ich!“, höre ich dann oft. Ich nicke dann immer und erkläre, dass hinter dieser scheinbaren Leichtigkeit eine gute Portion Handwerk und Physik steckt. Ein Schweberegal ist eben nicht nur ein Brett, das man an die Wand klatscht – es ist ein kleines Stück Ingenieurskunst für dein Zuhause.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Mehr als nur ein Brett an der Wand – die Wahrheit über Schweberegale
- 2 Die Qual der Wahl beim Holz: Was dein Regal wirklich kann
- 3 Die unsichtbare Kraft: Was dein Regal wirklich an der Wand hält
- 4 Das Fundament deines Regals: Ein ehrlicher Blick auf deine Wand
- 5 Die 3 häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
- 6 Die Montage: Schritt für Schritt zum perfekten Ergebnis
- 7 Noch unsicher? Fang klein an!
- 8 Wann du lieber den Profi rufen solltest
- 9 Ein letzter Gedanke aus der Werkstatt
- 10 Bildergalerie
Ganz ehrlich? Ich habe über die Jahre unzählige Regale geplant und montiert. Ich habe gesehen, was bombenfest hält und was gefährlich werden kann. Dieses Wissen will ich mit dir teilen. Nicht, um dich zu entmutigen, sondern damit du eine Lösung schaffst, die nicht nur fantastisch aussieht, sondern auch sicher und langlebig ist. Denn nichts ist ärgerlicher als ein Regal, das nach ein paar Monaten durchhängt oder – im schlimmsten Fall – samt Inhalt von der Wand kommt.

Die Qual der Wahl beim Holz: Was dein Regal wirklich kann
Die Wahl des Holzes ist eine der ersten und wichtigsten Entscheidungen. Sie entscheidet über Look, Haltbarkeit und den Preis deines Projekts. Lass uns da mal Klartext reden.
Massivholz: Der pure Charakter der Natur
Ein Regal aus massivem Holz ist immer ein Unikat mit einer eigenen Geschichte. Hier sind die Favoriten aus meiner Werkstatt:
- Eiche: Der absolute Alleskönner. Eichenholz ist extrem hart, robust und verzeiht fast alles. Ideal für schwere Lasten wie Bücher. Optisch reicht die Palette von hellem Gelbbraun bis zu sattem Mittelbraun. Preislich liegst du hier für ein Regalbrett bei etwa 40 € bis 70 € pro laufendem Meter, je nach Stärke und Qualität.
- Nussbaum: Das ist die edle Variante. Nussbaum hat eine wunderschöne, lebhafte Maserung und einen tiefen, schokobraunen Ton. Er ist etwas weicher als Eiche, aber immer noch sehr stabil. Ein echtes Schmuckstück, das allerdings auch etwas tiefer in die Tasche greift.
- Buche: Das „Arbeitstier“ unter den Hölzern. Besonders Kernbuche mit ihrer lebhaften, rötlichen Färbung ist sehr beliebt. Sie ist hart und tragfähig, kann aber optisch etwas unruhiger wirken als Eiche.
Kleiner Tipp: Massivholz „atmet“, es reagiert also auf Luftfeuchtigkeit. Eine gute Oberflächenbehandlung mit Öl oder Wachs schützt das Holz und fühlt sich fantastisch an. Lack versiegelt es komplett und macht es pflegeleichter, nimmt ihm aber etwas von seiner natürlichen Haptik.

Furnierte Platten: Die clevere und leichtere Alternative
Nicht jedes Regal muss aus massivem Holz sein. Für sehr lange Regale sind Tischler- oder MDF-Platten mit Echtholzfurnier eine geniale Lösung. Dabei wird eine dünne Schicht echtes Holz auf ein Trägermaterial geklebt. Der Vorteil? Die Platten sind extrem formstabil und leichter als Massivholz, was die Wand entlastet. Optisch ist ein gutes Furnier kaum von Massivholz zu unterscheiden und oft auch günstiger. Aber sei ehrlich zu dir selbst: Bei einer tiefen Schramme schaut das Trägermaterial durch, und das lässt sich nur schwer reparieren.
Die unsichtbare Kraft: Was dein Regal wirklich an der Wand hält
Ein schwebendes Regal ist im Grunde ein Hebel, und die Physik dahinter ist knallhart. Das Gewicht des Regals und der Bücher zieht das Brett nach unten. Diese Kraft zerrt an den oberen Schrauben der Halterung, während sie den unteren Teil fest gegen die Wand drückt. Deshalb ist die Qualität der Halterung so unglaublich wichtig.

Achte auf stabile Halterungen mit langen Dornen, die tief ins Regalbrett ragen. Die Wandplatte der Halterung sollte möglichst hoch sein, um die Kräfte besser zu verteilen. Billige Halterungen sind ein echtes Sicherheitsrisiko – hier solltest du niemals sparen! Rechne für ein Paar gute, unsichtbare Tablarträger (so heißen die Dinger im Fachjargon) mit ca. 15 € bis 30 €. Marken wie Häfele, Hettich oder Gedo sind hier eine gute Anlaufstelle, aber auch im gut sortierten Baumarkt findest du passende Modelle.
Profi-Tipp: Verdopple gedanklich das Gewicht, das du auf das Regal stellen willst, und wähle die Befestigung für diese Last aus. Ein Meter Bücher wiegt locker 20 bis 25 kg. Ein gesundes Misstrauen gegenüber den Tragkraftangaben der Hersteller hat mich schon vor vielen bösen Überraschungen bewahrt.
Das Fundament deines Regals: Ein ehrlicher Blick auf deine Wand
Das schönste Eichenregal bringt nichts, wenn die Wand es nicht tragen kann. Bevor du auch nur an den Bohrer denkst, musst du wissen, womit du es zu tun hast. Ein Klopftest und ein Ortungsgerät sind deine besten Freunde.

- Idealfall Beton- oder Vollziegelwand: Wenn du klopfst, klingt es dumpf und massiv. Das ist der Traum! Hier halten Standard-Spreizdübel (z.B. der Fischer Duopower) bombenfest. Loch bohren, aussaugen, Dübel rein, festschrauben – fertig.
- Der häufige Fall – Hohllochziegel: Klingt hohl, aber irgendwie hart. Beim Bohren merkst du plötzlich, wie der Bohrer ins Leere rutscht. Normale Dübel sind hier nutzlos. Du brauchst spezielle Hohlraumdübel, die sich im Inneren des Steins verknoten. Ganz wichtig: Bohre hier unbedingt ohne die Schlagfunktion, sonst zertrümmerst du die feinen Stege im Ziegel!
- Die Herausforderung – Gipskartonwand: Klingt hohl und irgendwie nach Pappe. Die Gipskartonplatte selbst trägt fast nichts. Deine einzige Chance ist, die Metall- oder Holzständer der Unterkonstruktion zu finden. Nur dort kannst du schwere Lasten sicher befestigen. Ein gutes Ortungsgerät ist hier Pflicht! Für leichte Deko-Objekte gibt es spezielle Gipskartondübel (Kipp- oder Hohlraumdübel), aber für ein Bücherregal ist das, ehrlich gesagt, keine Dauerlösung.
- Der Sonderfall – Altbauwand: Eine Wundertüte. Bröseliger Putz, sandige Fugen, eine Mischung aus allem Möglichen. Hier versagen Standarddübel oft. Die Profi-Lösung sind chemische Dübel, also ein Injektionsmörtel, der eine Gewindestange bombenfest im bröseligen Mauerwerk verklebt. Das ist aber eher was für Fortgeschrittene und erfordert etwas Übung.
ACHTUNG, LEBENSGEFAHR! Nutze IMMER ein digitales Ortungsgerät, bevor du bohrst. Strom- und Wasserleitungen verlaufen oft völlig unlogisch in der Wand. Ein angebohrtes Stromkabel kann tödlich sein, ein Wasserschaden wird unfassbar teuer. Diese fünf Minuten der Überprüfung sind die beste Investition in dein gesamtes Projekt.

Die 3 häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
Aus meiner Erfahrung gibt es drei klassische Pannen, die immer wieder passieren. Wenn du diese vermeidest, bist du schon auf der sicheren Seite.
- Der falsche Dübel für die Wand: Das ist Fehler Nummer eins. Ein Standard-Dübel in einer Gipskartonwand ist, als würde man einen Zelt-Hering in Sand stecken. Das Ergebnis? Das Regal kommt früher oder später runter. Nimm dir die Zeit, deine Wand zu analysieren!
- Die Löcher im Regalbrett sind schief: Das ist der heimtückischste Fehler, denn du merkst es erst am Ende. Wenn die Bohrlöcher für die Trägerdorne nicht exakt im 90-Grad-Winkel ins Brett gebohrt sind, wird dein Regal niemals gerade hängen. Es kippt nach vorne oder hängt schief.
- Die Leitungsprüfung übersprungen: Aus reiner Bequemlichkeit wird das Ortungsgerät in der Kiste gelassen. Das ist wie russisches Roulette. Tu es einfach nicht. Prüfe jeden einzelnen Bohrpunkt!
Die Montage: Schritt für Schritt zum perfekten Ergebnis
Okay, anschnallen, jetzt geht’s los! Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du brauchst eine ordentliche Bohrmaschine, eine lange Wasserwaage (mind. 60 cm), Zollstock, Bleistift und das richtige Befestigungsmaterial.

Deine Einkaufsliste für ein typisches 1-Meter-Regal könnte so aussehen:
- 1x Regalbrett (z.B. Eiche, ca. 40-70 €)
- 2x Schwerlast-Tablarträger (ca. 15-30 €)
- 1x Packung passende Dübel & Schrauben für deine Wand (ca. 5-10 €)
- 1x Digitales Ortungsgerät (falls nicht vorhanden, eine Investition fürs Leben, ab ca. 30 €)
Schritt 0: Die wichtigste Vorbereitung – Löcher ins Regal bohren!
Bevor du die Wand anfasst, muss das Brett vorbereitet werden. Das ist der kritischste Schritt! Die Löcher für die Trägerdorne müssen absolut gerade sein. Wenn du Zugang zu einer Tisch- oder Standbohrmaschine hast, nutze sie. Für alle anderen: Besorg dir im Baumarkt eine mobile Bohrhilfe oder eine Bohrschablone (kostet ca. 10-20 €). Das ist ein kleiner Aufsatz für deine Bohrmaschine, der sicherstellt, dass du exakt im 90-Grad-Winkel bohrst. Glaub mir, das rettet dein Projekt!
Schritt 1: Exakt anzeichnen
Lege die Höhe des Regals fest und markiere sie mit einem Bleistift. Nimm die Wasserwaage und ziehe eine feine, perfekt waagerechte Linie. Übertrage die Bohrlöcher deiner Halterung präzise auf diese Linie.

Schritt 2: Kontrollieren, kontrollieren, kontrollieren
Fahre mit dem Ortungsgerät noch einmal über jeden markierten Punkt. Alles frei? Super. Leuchtet eine Warnung auf? Verschiebe das Regal lieber ein paar Zentimeter. Riskier nichts.
Schritt 3: Sauber bohren
Wähle den passenden Bohrer für deine Wand (Stein, Holz, Metall) und den richtigen Durchmesser für deinen Dübel (steht auf der Packung). Ein Stück Klebeband am Bohrer dient als praktischer Tiefenanschlag. Und ganz wichtig: Saug das Bohrloch danach gründlich aus! Staub reduziert die Haltekraft des Dübels enorm.
Schritt 4: Dübel und Halterung befestigen
Steck den Dübel ins Loch. Er sollte stramm sitzen. Schraube die Halterung fest, bis sie plan an der Wand anliegt. Prüfe mit der Wasserwaage nach, ob sie noch gerade ist. Und denk dran: Nach „fest“ kommt „ab“. Zieh die Schrauben mit Gefühl an.
Schritt 5: Das große Finale
Schiebe das vorbereitete Regalbrett auf die Dorne. Es sollte satt sitzen. Die meisten Systeme haben von unten kleine Madenschrauben zur Sicherung – zieh diese an. Belaste das Regal nun probehalber mit den Händen. Bewegt sich nichts? Perfekt! Herzlichen Glückwunsch!

Noch unsicher? Fang klein an!
Und wie lange dauert der ganze Spaß? Als Anfänger solltest du für dein erstes Regal ruhig 2 bis 3 Stunden einplanen, inklusive Vorbereitung, Auspacken und dem einen oder anderen Fluch. Ein Profi erledigt das in unter einer Stunde. Lass dich davon nicht unter Druck setzen.
Mein Tipp, wenn du noch zögerst: Fang mit einem kleinen Projekt an! Ein 40 cm breites Gewürzregal in der Küche oder ein kleines Brett für eine einzelne Pflanze ist perfekt zum Üben. So bekommst du ein Gefühl für deine Wand und die Technik, bevor du Omas schwere Enzyklopädie an die Wohnzimmerwand hängst.
Wann du lieber den Profi rufen solltest
Manchmal sind Heimwerker-Lösungen einfach nicht ausreichend. Ein vier Meter langes Regal über die gesamte Wand, komplexe Ecklösungen oder integrierte LED-Beleuchtung sind Projekte, bei denen es sich lohnt, einen Fachmann zu fragen. Ein Tischler oder Innenausbauer kennt die richtigen Tricks und hat das passende Werkzeug.

Du solltest definitiv einen Profi rufen, wenn:
- Du dir bei der Beurteilung deiner Wand total unsicher bist.
- Das Regal extrem schwer beladen werden soll (z.B. eine ganze Bibliothek).
- Du in einem Altbau mit „Wundertüten-Wänden“ lebst.
- Es um tragende Wände geht – hier ist absolute Vorsicht geboten!
Ein letzter Gedanke aus der Werkstatt
Ein schwebendes Wandregal ist eine geniale Sache. Es schafft Ordnung, Platz und kann einen Raum optisch komplett verändern. Diese Eleganz ist das Ergebnis von guter Planung und sorgfältiger Arbeit. Nimm dir die Zeit, respektiere die Physik und lerne deine Wand kennen.
Wenn du jeden Schritt mit Bedacht angehst, wirst du mit einem Ergebnis belohnt, das dich viele Jahre lang stolz machen wird. Und genau das ist doch das Schöne am Selbermachen, oder?
Bildergalerie


- Stabilität für schwere Lasten
- Individuell bemalbar
- Günstig in der Anschaffung
Das Geheimnis? MDF-Platten! Wenn Massivholz das Budget sprengt, sind mitteldichte Faserplatten eine clevere Alternative. Sie sind extrem formstabil, verziehen sich nicht und bieten die perfekte glatte Oberfläche für einen deckenden Anstrich in deiner Wunschfarbe – von mattem Schwarz bis hin zu knalligem Korallrot.

Ein laufender Meter durchschnittlich großer Bücher kann schnell 20 bis 25 Kilogramm wiegen.
Unterschätze niemals das Gewicht deiner Sammlung! Bevor du deine Bibliothek an die Wand bringst, addiere das voraussichtliche Gewicht und vergleiche es mit der maximalen Traglast der gewählten Wandhalterung und der Beschaffenheit deiner Wand. Sicherheit geht immer vor.

Mein Regal soll unsichtbar beleuchtet sein. Wie geht das?
Eine eingefräste Nut an der Unter- oder Rückseite des Regalbodens ist die eleganteste Lösung. Hier kannst du flache LED-Strips, zum Beispiel von Paulmann oder Philips Hue, einkleben. Der Lichteffekt ist beeindruckend: Das Licht scheint direkt auf die Wand oder die darunterliegenden Objekte und lässt das Regal noch leichter wirken. Achte auf einen kleinen Kanal für das Kabel, um es unauffällig zur nächsten Stromquelle zu führen.

Massivholz

Die Wand ist der Boss: Bevor du auch nur einen Dübel kaufst, musst du wissen, womit du es zu tun hast. Eine massive Beton- oder Ziegelwand verzeiht viel, eine Gipskarton-Ständerwand erfordert spezielle Hohlraumdübel (z.B. Fischer DuoTec) und eine genaue Kenntnis der Unterkonstruktion. Ein Klopftest gibt erste Hinweise: Klingt es hohl oder dumpf und massiv?

- Stabiler Akku-Bohrschrauber
- Hochwertige Wasserwaage (mind. 60 cm)
- Präziser Zollstock und Bleistift
- Passende Bohrer für deine Wand (Stein-, Holz- oder Metallbohrer)
- Schraubenschlüssel oder Ratsche zum Anziehen der Träger

„Die Tiefe des Regals sollte nie mehr als das Doppelte der Länge des Wandträgers betragen.“ – eine alte Tischlerregel
Dieses Hebelgesetz ist entscheidend für die Stabilität. Ein 30 cm tiefes Regal benötigt also einen Träger, der mindestens 15 cm in der Wand und im Regalbrett verankert ist. Stabile Systeme von Herstellern wie Gedotec oder Häfele geben hier klare Vorgaben, an die du dich unbedingt halten solltest.

Der Charme des Unperfekten liegt voll im Trend. Ein Regal mit einer „Live Edge“ oder Baumkante, also der unbearbeiteten, natürlichen Kante des Baumstammes, wird zum absoluten Unikat. Es bricht mit geraden Linien und bringt ein Stück ungezähmte Natur in dein Zuhause. Besonders bei breiten Hölzern wie Eiche oder Esche kommt dieser Effekt wunderschön zur Geltung.


Wie vermeide ich, dass mein Regal unordentlich aussieht?
Die „Dreier-Regel“ ist ein simpler Styling-Trick von Dekorateuren. Gruppiere Objekte in ungeraden Zahlen, idealerweise zu dritt. Kombiniere dabei unterschiedliche Höhen und Texturen: ein hohes Buch, eine mittelgroße Keramikvase und eine kleine, liegende Messingfigur. Das schafft visuelle Spannung und wirkt harmonischer als eine starre, symmetrische Anordnung.

Upcycling-Idee: Der alte Lederkoffer vom Dachboden oder Flohmarkt kann zu einem spektakulären Wandregal werden. Stabil an der Wand montiert (oft mit einem innenliegenden Holzrahmen zur Verstärkung), bietet er nicht nur eine Ablagefläche, sondern auch versteckten Stauraum für Kleinigkeiten. Ein echter Hingucker mit Geschichte!

Kiefer: Weich, leicht und sehr preiswert. Ideal für dekorative Zwecke oder leichte Lasten. Lässt sich gut beizen oder lackieren, neigt aber unter Last zum Durchbiegen.
Eiche: Hart, schwer und extrem robust. Die erste Wahl für Bücherregale oder Küchenregale. Der höhere Preis spiegelt die Langlebigkeit und edle Optik wider.
Für ein belastbares Regal, das Generationen überdauert, ist Eiche die klar bessere Investition.

Denk über die Kante nach! Eine gerade, 90-Grad-Kante wirkt modern und minimalistisch. Eine leicht gebrochene oder abgerundete Kante (Fase) fühlt sich weicher an und ist unempfindlicher gegen Stöße. Für einen klassischen oder rustikalen Look kannst du sogar ein Zierprofil in die Kante fräsen. Dieses kleine Detail hat eine große Wirkung auf den Gesamtstil deines Regals.

Wusstest du, dass eine fachmännisch in einer Ziegelwand verankerte Regalhalterung über 50 kg pro Träger halten kann, während dieselbe Halterung in einer Gipskartonwand ohne spezielle Dübel oft schon bei unter 10 kg versagt?

Ein Schweberegal muss nicht immer ein langes Brett sein. In engen Nischen, ungenutzten Ecken oder neben dem Bett sind quadratische oder kubische Schweberegale eine geniale Lösung. Arrangiere mehrere in einer asymmetrischen Gruppe, um eine dynamische Wandskulptur zu schaffen, die gleichzeitig als Ablage für deine Lieblingsstücke dient.

Fehler #1: Die Wasserwaage ignorieren. Selbst eine minimale Abweichung von nur wenigen Millimetern wird über die Länge des Regals deutlich sichtbar und lässt runde Gegenstände herunterrollen. Immer zweimal messen und prüfen, bevor du bohrst!

- Sorgt für eine federleichte, schwebende Optik.
- Extrem stabil und verzugsarm durch kreuzverleimte Furnierschichten.
- Die sichtbaren Schichten an der Kante sind ein eigenständiges Designmerkmal.
Das Material? Multiplex! Vor allem Birke-Multiplex ist eine hochwertige und optisch reizvolle Alternative zu Massivholz, besonders im skandinavischen oder modernen Design. Die Kanten müssen nicht versteckt, sondern können bewusst gezeigt werden.


Kann ich ein Schweberegal als Schreibtisch-Alternative nutzen?
Ja, aber mit Bedacht! Für einen schwebenden Mini-Arbeitsplatz ist eine Regaltiefe von 40-50 cm ideal. Dies erfordert jedoch Schwerlast-Wandkonsolen, die speziell für diese Belastung ausgelegt sind. Achte darauf, die Träger direkt in den Ständern der Trockenbauwand oder in massivem Mauerwerk zu verankern, da hier nicht nur das Gewicht des Laptops, sondern auch das Abstützen mit den Armen getragen werden muss.

Gib deinem Regal eine Stimme. Altholz von einer alten Scheune, einer abgenutzten Werkbank oder einer Palette erzählt eine Geschichte. Die Spuren der Zeit – Kerben, Farbreste und Wurmlöcher – sind keine Makel, sondern Charakterzüge. Gereinigt und mit einem matten Schutzwachs versiegelt, wird so ein einfaches Brett zu einem Kunstwerk mit Seele.

Die Illusion der Stärke: Du liebst den Look von massiven, 5-6 cm dicken Regalböden, scheust aber das Gewicht und die Kosten? Der Trick heißt „Aufdopplung“. Dabei wird ein Rahmen aus günstigeren Holzleisten gebaut, oben und unten mit dünneren Platten (z.B. 8 mm MDF oder Sperrholz) beplankt und die Kanten verspachtelt. Das Ergebnis ist optisch kaum von einem massiven Brett zu unterscheiden, aber deutlich leichter und günstiger.

„Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful.“ – William Morris
Dieser Leitsatz des berühmten Designers ist der perfekte Filter für die Dekoration deines neuen Regals. Frage dich bei jedem Gegenstand: Erfüllt er einen Zweck oder berührt er mich durch seine Schönheit? Alles andere ist nur Füllmaterial.

Bevor du zum Baumarkt fährst, denke nachhaltig.
- Suche nach Hölzern mit dem FSC-Siegel, das eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft garantiert.
- Frage beim lokalen Schreiner nach Reststücken oder Holz aus regionalen Wäldern.
- Erwäge Bambus: Technisch gesehen ein Gras, ist es extrem hart, wächst rasant nach und ist eine sehr ökologische Option.

Die falsche Höhe: Ein häufiger Fehler ist die Montage in einer unbequemen Höhe. Dekorative Regale über einem Sideboard sollten genug Abstand lassen, um die darunterliegende Fläche noch nutzen zu können. Regale für den täglichen Gebrauch, wie in der Küche, sollten so angebracht sein, dass du die Gegenstände leicht greifen kannst, ohne dich zu strecken oder zu bücken – meist zwischen Augen- und Schulterhöhe.

Fertigregal (z.B. IKEA LACK): Günstig, schnell montiert, aber oft aus Pappe-Wabenstruktur mit begrenzter Traglast und Standardmaßen.
DIY-Massivholzregal: Deutlich teurer und aufwändiger, dafür aber millimetergenau auf deine Nische angepasst, extrem belastbar und ein einzigartiges, hochwertiges Möbelstück.
Die Wahl hängt von deinem Budget, deinem handwerklichen Geschick und deinem Anspruch an Langlebigkeit ab.

Dein Schweberegal kann mehr als nur Bücher halten. Wie wäre es mit einer dieser Ideen?
- Mini-Bar: Präsentiere deine schönsten Gin-Flaschen und Gläser.
- Plattenspieler-Station: Oben der Spieler, unten eine schmale Leiste für das aktuelle Cover.
- Kräutergarten: Eine Reihe kleiner Töpfe mit frischen Küchenkräutern in Fensternähe.
Die Pflege eines geölten Holzregals ist denkbar einfach. Meist genügt ein trockenes oder nebelfeuchtes Tuch. Bei stärkerer Beanspruchung oder wenn die Oberfläche stumpf wirkt, kannst du es nach ein paar Jahren einfach leicht anschleifen und eine dünne Schicht Pflege-Öl, oft vom selben Hersteller wie das Grundierungs-Öl, auftragen. So sieht dein Regal nach Jahren noch aus wie neu.




