Deine Holzwand: Der ehrliche Guide vom Einkauf bis zum Finish
Ganz ehrlich? Es gibt kaum etwas Besseres als den Geruch von frisch gesägtem Holz. Diese Mischung aus harziger Kiefer oder der erdigen Würze von Eiche – das ist für mich der Duft von Zuhause und Handwerk. Viele träumen von einer Holzwand, weil sie sich ein warmes, gemütliches Gefühl wünschen. Und das stimmt auch, aber eine Wand aus echtem Holz ist so viel mehr als nur eine hübsche Tapete.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das heimliche Supertalent: Was Holz an der Wand wirklich kann
- 2 Die Qual der Wahl: Welches Holz für deine Wand?
- 3 Bevor es losgeht: Dein Einkaufszettel für den Baumarkt
- 4 Das Fundament: Warum die Unterkonstruktion alles entscheidet
- 5 Endlich an die Wand: Die Montage Schritt für Schritt
- 6 Der letzte Schliff: Ölen, Wachsen oder Lackieren?
- 7 Ein ehrlicher Blick auf die Kosten und den Aufwand
- 8 Bildergalerie
Stell sie dir lieber als eine natürliche Klimaanlage und einen eingebauten Schallschlucker vor. Sie atmet, sie arbeitet und gibt jedem Raum einen Charakter, den du mit Farbe allein niemals hinbekommst. Aber der Weg dahin ist gespickt mit kleinen Fallen. Eine vergessene Belüftung hier, das falsche Holz da, und schon wird aus dem Traum ein teurer Albtraum. Keine Sorge, ich nehme dich an die Hand und zeige dir, worauf es wirklich ankommt – ohne Fachchinesisch, dafür mit Tipps aus der Praxis.
Das heimliche Supertalent: Was Holz an der Wand wirklich kann
Bevor wir auch nur eine Schraube in die Wand drehen, müssen wir kurz verstehen, was unser Material eigentlich so draufhat. Holz ist nämlich kein lebloser Baustoff wie eine Gipskartonplatte. Es lebt und beeinflusst unser Raumklima ganz aktiv.

Dein persönlicher Luftbefeuchter
Schon mal den Begriff „hygroskopisch“ gehört? Klingt kompliziert, meint aber nur: Holz kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben, fast wie ein Schwamm. Ist die Heizungsluft im Winter super trocken, gibt das Holz gespeicherte Feuchtigkeit ab. Ist es im Sommer schwül, nimmt es überschüssige Feuchte auf. Das Ergebnis ist eine stabilere Luftfeuchtigkeit im Wohlfühlbereich von 40 bis 60 Prozent. Achtung: Das funktioniert aber nur, wenn die Oberfläche atmen kann. Eine geölte oder gewachste Wand ist perfekt, eine dicke Lackschicht versiegelt die Poren und der Effekt ist futsch.
Warum sich Holz immer warm anfühlt
Kennst du das? Du fasst an eine Fliese und dann an ein Stück Holz. Obwohl beide die gleiche Raumtemperatur haben, fühlt sich das Holz immer wärmer an. Das liegt an seiner geringen Wärmeleitfähigkeit. Es klaut deinem Körper einfach viel langsamer die Wärme. Dieser Effekt macht sich auch an kalten Außenwänden bemerkbar. Eine schmale Holzverkleidung von nur 2 cm kann die gefühlte Temperatur im Raum spürbar anheben und sogar ein bisschen Heizkosten sparen.

Ruhe, bitte! Holz für die Ohren
In modernen Wohnungen mit viel Glas und glatten Wänden hallt es oft unangenehm. Holz ist der natürliche Feind des Echos. Seine poröse, unregelmäßige Oberfläche bricht die Schallwellen und schluckt einen Teil davon. Eine Holzwand, besonders eine mit etwas Struktur, sorgt für eine viel angenehmere Akustik. Gespräche werden klarer und der Raum wirkt insgesamt ruhiger und entspannter.
Die Qual der Wahl: Welches Holz für deine Wand?
Nicht jedes Holz passt überall hin. Die Entscheidung hängt vom Look, dem Budget und dem Einsatzort ab. Aber eine Regel gilt für alle: Das Holz muss für den Innenbereich technisch getrocknet sein. Die ideale Holzfeuchte liegt bei 8 bis 12 Prozent. Frag im Baumarkt oder beim Holzhändler explizit danach! Zu feuchtes Holz trocknet an deiner warmen Wand nach, schrumpft und hinterlässt hässliche Fugen.
Die Preis-Leistungs-Helden: Heimische Nadelhölzer
- Fichte: Der absolute Klassiker und super für den Einstieg. Sie ist hell, hat eine lebhafte Maserung und ist echt erschwinglich (reine Materialkosten oft schon für 15-30 € pro Quadratmeter). Der Nachteil: Fichte ist recht weich, eine Delle ist schnell mal drin. Unbehandelt dunkelt sie mit der Zeit stark nach und wird gelblich. Mein Tipp: Perfekt für Decken oder Wände, wo nicht ständig jemand dagegen stößt.
- Kiefer: Deutlich ausdrucksstärker als Fichte, mit markanten Ästen und einem warmen, rötlichen Ton. Sie versprüht sofort rustikalen Charme. Kleiner Hinweis: Manchmal kann an den Ästen etwas Harz austreten, das gehört aber irgendwie dazu. Eine besondere Variante ist die Zirbe. Ihr Duft ist einfach unglaublich und soll sogar den Schlaf verbessern. Fürs Schlafzimmer gibt es für mich nichts Besseres!
- Lärche: Die ist schon ein anderes Kaliber. Deutlich härter und robuster als Fichte oder Kiefer, mit einer tollen rötlich-braunen Farbe. Durch ihren hohen Harzgehalt ist sie von Natur aus widerstandsfähiger und eine gute Wahl für etwas stärker beanspruchte Bereiche oder sogar (mit Vorsicht!) für Feuchträume.

Die Edlen und Robusten: Langlebige Laubhölzer
- Eiche: Der König unter den heimischen Hölzern. Extrem hart, super langlebig und absolut zeitlos. Die Maserung strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Klar, Eiche ist teurer (rechne mal mit 60-120 €/m² aufwärts), aber das ist eine Anschaffung fürs Leben. Ob geölt, gekälkt oder geräuchert – die Gestaltungsmöglichkeiten sind riesig.
- Buche: Ebenfalls sehr hart und mit einer feinen, ruhigen Maserung. Wirkt oft leicht rötlich. Aber Vorsicht: Buche „arbeitet“ sehr stark, das heißt, sie reagiert extrem auf Feuchtigkeitsschwankungen. Hier sind Dehnungsfugen und eine super saubere Montage absolut überlebenswichtig. Fürs Bad oder die Küche würde ich sie daher eher nicht empfehlen.
- Esche & Ahorn: Wenn du es hell und modern magst, sind das deine Hölzer. Beide sind hart, elegant und bringen Licht in den Raum – perfekt für den skandinavischen Look. Eine super Alternative zur Eiche, wenn es nicht ganz so rustikal sein soll.
Bevor es losgeht: Dein Einkaufszettel für den Baumarkt
Nichts ist nerviger, als mitten im Projekt nochmal loszudüsen, weil eine Kleinigkeit fehlt. Hier ist eine kleine Liste, damit du an alles denkst:

- Die Wandverkleidung: Klar, das Holz deiner Wahl. Kauf immer ca. 10 % mehr, als du an Fläche ausgerechnet hast. Verschnitt hat man immer!
- Die Unterkonstruktion: Getrocknete Fichtenlatten (oft im Maß 30×50 mm oder 24×48 mm) sind perfekt.
- Befestigungsmaterial: Dübel und Schrauben, die zu deiner Wand passen (andere für Ziegel als für Gipskarton!). Und natürlich die Befestigung für die Bretter selbst: Ich empfehle ganz klar Profilholzkrallen. Das sind kleine Metallclips, die du nicht siehst. Frag einfach einen Mitarbeiter danach, die wissen, was gemeint ist.
- Werkzeug: Ein guter Akkuschrauber, eine Wasserwaage (je länger, desto besser!), ein Zollstock und Bleistift sind Pflicht. Zum Sägen ist eine Kappsäge der pure Luxus, aber eine gute Stichsäge mit einem sauberen Holzsägeblatt tut es auch. Für Ausschnitte (Steckdosen!) brauchst du die Stichsäge sowieso.
- Fürs Finish: Das Öl oder Wachs deiner Wahl, ein paar fusselfreie Lappen und eventuell feines Schleifpapier (240er Körnung).
Das Fundament: Warum die Unterkonstruktion alles entscheidet
Du kannst das edelste Holz kaufen – wenn die Unterkonstruktion, also die Lattung dahinter, Mist ist, wirst du keine Freude haben. Dieses unsichtbare Skelett erledigt drei entscheidende Jobs:

- Unebenheiten ausgleichen: Keine Wand ist zu 100 % gerade. Mit der Lattung schaffst du eine perfekt ebene Basis.
- Kabel verstecken: Hinter der Verkleidung ist der perfekte Ort, um Lautsprecherkabel oder Leerrohre für spätere Installationen verschwinden zu lassen.
- Die lebenswichtige Hinterlüftung: Das ist der wichtigste Punkt überhaupt! Zwischen Wand und Holz muss immer ein Luftspalt von mindestens 2 cm sein, damit die Luft zirkulieren kann. Das verhindert, dass sich Feuchtigkeit staut und Schimmel entsteht. Das ist keine Empfehlung, sondern ein Muss!
Die Latten schraubst du einfach quer zur Verlegerichtung deiner Bretter an die Wand. Sollen die Bretter also senkrecht laufen, kommen die Latten waagerecht an die Wand – und umgekehrt. Der Abstand zwischen den Latten sollte so bei 40 bis 60 cm liegen. Lass oben zur Decke und unten zum Boden einen kleinen Spalt frei, damit die Luft auch wirklich zirkulieren kann.
Endlich an die Wand: Die Montage Schritt für Schritt
Jetzt kommt der schöne Teil! Die Wirkung des Raumes kannst du übrigens schon mit der Verlegerichtung steuern. Senkrechte Bretter lassen den Raum höher wirken, waagerechte Bretter ziehen ihn optisch in die Breite.

Der perfekte Start und saubere Ausschnitte
Das allererste Brett ist das wichtigste. Es muss absolut perfekt im Lot sein. Nimm dir Zeit und die Wasserwaage und richte es exakt aus. Jeder kleine Fehler überträgt sich sonst auf die gesamte Fläche. Lass zur Ecke hin eine Dehnungsfuge von ca. 1 cm frei. Holz braucht Platz zum Arbeiten!
Und was ist mit Steckdosen und Lichtschaltern? Keine Panik, das ist einfacher, als es aussieht. Halte das Brett an die passende Stelle und markiere dir exakt die Umrisse der Dose. Mit einem Holzbohrer bohrst du dann Löcher in die vier Ecken deiner Markierung. Von dort aus kannst du mit der Stichsäge den Ausschnitt sauber aussägen. Immer lieber erst etwas zu klein sägen und nachfeilen!
Kleiner Profi-Tipp: Sortier deine Bretter vor der Montage! Leg dir die schönsten Stücke mit der ruhigsten Maserung auf Augenhöhe zurecht. Bretter mit vielen Ästen oder einer unruhigen Struktur kannst du weiter oben oder unten verwenden, wo sie weniger auffallen. Das macht am Ende einen riesigen optischen Unterschied.

Die Befestigung: Unsichtbar ist am schönsten
Die eleganteste Methode ist die verdeckte Befestigung mit den erwähnten Profilholzkrallen. Die kleinen Metallklammern greifen in die Nut des Brettes und werden auf die Lattung geschraubt. Das nächste Brett schiebst du einfach drüber und verdeckt die Kralle. So hast du eine makellose Fläche ohne eine einzige sichtbare Schraube. Perfekt!
Der letzte Schliff: Ölen, Wachsen oder Lackieren?
Die Oberfläche entscheidet über Look, Haptik und die Funktion deines Holzes.
- Ölen: Mein persönlicher Favorit. Das Öl (z.B. ein einfaches Leinöl-Firnis) dringt tief ein, betont die Maserung (man sagt, es „feuert an“) und lässt die Poren offen. Das Holz fühlt sich fantastisch an und kann weiter atmen. Kratzer kann man einfach lokal anschleifen und nachölen.
- Wachsen: Ähnlich wie Öl, hinterlässt aber einen hauchdünnen, samtig-matten Schutzfilm auf der Oberfläche. Fühlt sich auch super an.
- Lackieren: Lack bildet eine robuste, geschlossene Schicht. Das ist super pflegeleicht, aber eben auch eine Versiegelung. Das Holz verliert seine feuchtigkeitsregulierende Eigenschaft und fühlt sich eher wie Kunststoff an. Eine Reparatur ist auch ein Albtraum. Wenn schon Lack, dann bitte einen modernen auf Wasserbasis.

Ein ehrlicher Blick auf die Kosten und den Aufwand
Eine Holzwand ist kein Schnäppchen, aber eine lohnende Investition. Machen wir mal eine ganz grobe Beispielrechnung für eine typische 12 m² Wand aus Fichte:
- Holzpaneele (Fichte): 12 m² (+10% Verschnitt ≈ 13,2 m²) à ca. 25 €/m² = ca. 330 €
- Unterkonstruktion (Latten): ca. 50 €
- Schrauben, Dübel, Krallen: ca. 30 €
- Oberflächenbehandlung (Öl): ca. 30 €
Du landest also bei rund 440 € reinen Materialkosten. Für Eiche müsstest du das Holzbudget locker verdreifachen. Der größte Posten ist aber immer die Arbeitszeit. Als geübter Heimwerker schaffst du so eine Wand locker an einem Wochenende. Wenn du das noch nie gemacht hast, plane lieber doppelt so viel Zeit ein.
Und wann sollte der Profi ran? Bei einer einfachen, geraden Wand kannst du dich ruhig selbst trauen. Sobald es aber um Dachschrägen, viele komplizierte Ausschnitte oder gar den Einsatz im Badezimmer geht, würde ich immer einen Tischler holen. Die Korrektur von Fehlern ist am Ende oft teurer als es gleich richtig machen zu lassen.

Ach ja, und falls dir eine ganze Wand für den Anfang zu respekteinflößend ist: Fang klein an! Verkleide eine kleine Nische, baue ein Kopfteil fürs Bett oder eine Akzentfläche hinter dem Fernseher. So bekommst du ein Gefühl fürs Material, ohne gleich das ganze Wohnzimmer umzukrempeln. Viel Erfolg!
Bildergalerie


Horizontal oder vertikal – was verändert den Raum?
Die Ausrichtung der Holzpaneele ist mehr als nur Geschmackssache, sie ist ein mächtiges Design-Werkzeug. Horizontal verlegte Bretter lassen einen Raum breiter und ruhiger erscheinen – ideal für schmale Zimmer oder um eine gemütliche, geerdete Atmosphäre zu schaffen. Vertikale Linien hingegen strecken die Wand optisch in die Höhe, verleihen dem Raum eine gewisse Eleganz und Dynamik und lassen niedrige Decken höher wirken. Ein cleverer Trick für Altbauten mit kompakten Räumen.

- Akklimatisieren lassen: Das Holz muss sich mindestens 48 Stunden im betreffenden Raum an Temperatur und Luftfeuchtigkeit gewöhnen. Legen Sie die Pakete flach auf den Boden, damit sich die Bretter nicht verziehen.
- Die Unterkonstruktion planen: Eine Lattung hinter der Verkleidung ist kein Luxus, sondern Pflicht. Sie sorgt für die nötige Hinterlüftung und beugt Schimmelbildung vor. Der Abstand der Latten sollte 40-60 cm nicht überschreiten.
- Dehnungsfuge einplanen: Holz arbeitet! Planen Sie an allen Rändern zu Wänden, Boden und Decke eine Fuge von 10-15 mm ein. Sie wird später von Abschlussleisten verdeckt.

Der Duft-Faktor: Nicht jedes Holz riecht gleich. Während Eiche eher dezent und erdig duftet, verströmt Lärchenholz einen harzigen, würzigen Geruch. Der Star unter den duftenden Hölzern ist die Zirbe (Arve). Ihr ätherisches Öl Pinosylvin beruhigt nachweislich den Herzschlag und kann die Schlafqualität verbessern – perfekt für eine Akzentwand im Schlafzimmer.

„Eine Studie des Joanneum Research in Österreich hat gezeigt, dass Zirbenholz die Herzfrequenz im Schlaf um bis zu 3.500 Schläge pro Nacht reduzieren kann.“
Das ist quasi eine Stunde Herzarbeit, die der Körper sich spart. Dieser Effekt wird auf die ätherischen Öle im Holz zurückgeführt, die über Jahre hinweg abgegeben werden und für ein entspannendes Raumklima sorgen. Eine Investition, die sich also nicht nur optisch, sondern auch gesundheitlich lohnt.

Manchmal sind es die kleinen Details, die den Unterschied machen. Die Art der Befestigung beeinflusst die finale Optik maßgeblich.
Sichtbar geschraubt: Linsenkopfschrauben aus Edelstahl oder schwarzem Stahl setzen bewusst Akzente und verleihen der Wand einen rustikalen oder industriellen Charakter. Wichtig ist hier absolute Präzision, damit die Schraubenköpfe eine saubere Linie bilden.
Unsichtbar befestigt: Profilholzkrallen oder spezielle Clips werden in die Nut der Bretter eingehakt und auf der Unterkonstruktion verschraubt. Das Ergebnis ist eine makellose, ruhige Fläche, bei der nur das Holz im Vordergrund steht.

Die Pflege einer geölten Holzwand ist denkbar einfach, aber ein Fehler wird oft gemacht: die Verwendung von aggressiven Allzweckreinigern oder Mikrofasertüchern. Diese entziehen dem Holz das schützende Öl und rauen die Oberfläche auf.
- Verwenden Sie zur Reinigung nur ein nebelfeuchtes Baumwolltuch.
- Bei leichten Verschmutzungen reicht lauwarmes Wasser.
- Für eine nährende Pflege eignet sich eine milde Holzbodenseife, z.B. von WOCA, die rückfettend wirkt und die Oberfläche schützt.

Wichtiger Punkt: Die richtige Beleuchtung. Eine Holzwand entfaltet ihre volle Wirkung erst mit dem passenden Lichtkonzept. Ein direkt von oben kommendes Deckenlicht lässt die Wand oft flach und leblos erscheinen. Setzen Sie stattdessen auf Streiflicht von unten oder der Seite. Bodenspots oder eine indirekte LED-Lichtleiste (z.B. von Paulmann) heben die Maserung, Textur und Tiefe des Holzes eindrucksvoll hervor und schaffen eine warme, einladende Atmosphäre.

Altholz ist mehr als nur recyceltes Material; es ist Holz mit einer Geschichte. Die von Sonne, Wind und Wetter gezeichnete Oberfläche ist einzigartig und lässt sich nicht künstlich reproduzieren. Risse, Wurmlöcher und Farbunterschiede sind keine Makel, sondern Charaktermerkmale. Anbieter wie „Altholz-Liebe“ oder lokale Sägewerke bieten oft gebürstete und zugeschnittene Bretter aus alten Scheunen oder Dachstühlen an – perfekt für ein Unikat an der Wand.

- Sorgt für eine moderne, lineare Optik.
- Verbessert die Raumakustik spürbar.
- Einfache und schnelle Montage, oft als fertige Paneele.
Das Geheimnis? Akustikpaneele. Diese Trendsetter, bekannt von Marken wie WoodUpp oder Akustikpaneel-24.de, bestehen aus schmalen Holzleisten auf einem Träger aus recyceltem Filz. Der Filz absorbiert Schallwellen und reduziert den Nachhall im Raum – eine stilvolle Lösung, die Design und Funktion perfekt vereint.

„Nachhaltig bewirtschaftete Wälder sind entscheidend für den Klimaschutz. Ein Kubikmeter Holz bindet rund eine Tonne CO2.“

Muss es immer Massivholz sein?
Nicht unbedingt. Hochwertige Echtholz-Furnierplatten sind eine clevere Alternative. Hier wird eine dünne Schicht edlen Holzes auf eine stabile Trägerplatte (oft MDF oder Sperrholz) aufgebracht. Sie sind formstabiler als Massivholz, verziehen sich weniger und sind oft günstiger in der Anschaffung. Besonders bei großflächigen, fugenlosen Verkleidungen oder bei edlen Hölzern wie Nussbaum sind sie eine überlegenswerte Option. Achten Sie auf eine ausreichende Stärke des Furniers für eine langlebige Optik.

Die Kombination von Holz mit anderen Materialien erzeugt spannende Kontraste. Eine Wand aus sägerauer Fichte neben einer glatten Sichtbetonwand betont die Wärme des Holzes und die Kühle des Betons. Schwarze Stahlelemente, etwa als Abschlussleisten oder in Form von Regalen, verleihen einer Eichenwand einen modernen, industriellen Touch. Dieser Materialmix bricht große Holzflächen auf und schafft visuelle Tiefe.

Oberflächen-Finish: Öl vs. Lack
Öl/Hartwachs-Öl: Zieht tief ins Holz ein, feuert die Maserung an und erhält die natürliche Haptik. Die Poren bleiben offen, das Holz kann weiter atmen und das Raumklima positiv beeinflussen. Kleinere Kratzer lassen sich leicht partiell ausbessern. Produkte wie das Hartwachs-Öl von Osmo sind hier ein Klassiker.
Lack: Bildet eine geschlossene, widerstandsfähige Schicht auf dem Holz. Die Oberfläche ist sehr pflegeleicht und unempfindlich gegenüber Flecken, fühlt sich aber weniger natürlich an. Die Fähigkeit zur Feuchtigkeitsregulierung geht verloren. Eine Reparatur ist aufwändiger, da meist die ganze Fläche abgeschliffen werden muss.

- Wasserwaage & Zollstock
- Kappsäge oder feinzahnige Handsäge
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine mit Holz- und Steinbohrern
- (Gummi-)Hammer und Schlagholz
- Tacker (optional, für Dampfbremsfolie)

Hinter der Holzwand verschwinden nicht nur Kabel, sondern auch Steckdosen und Lichtschalter? Kein Problem, nur gute Planung ist gefragt. Markieren Sie vor der Montage der Bretter die exakte Position der Unterputzdosen. Mit einem passenden Dosenbohrer (Forstnerbohrer oder Lochsäge) bohren Sie die Aussparungen präzise in die Holzpaneele. Wichtig: Verwenden Sie längere Geräteschrauben, um den Abstand durch die Unterkonstruktion und die Verkleidung zu überbrücken.

Vergessen Sie nicht den Verschnitt! Planen Sie immer 10-15 % mehr Material ein, als die reine Wandfläche misst. Bei diagonaler oder fischgrätartiger Verlegung sogar bis zu 20 %.

Der Trend geht zu dunklen, dramatischen Holztönen. Geräucherte Eiche, schwarz gebeizte Fichte oder thermisch behandeltes, nussbaumfarbenes Holz schaffen eine intime und edle Atmosphäre. Besonders in Kombination mit hellen Möbeln und gezielten Lichtakzenten entsteht so ein moderner und zugleich gemütlicher Look, der weit entfernt ist vom rustikalen Charme der 70er-Jahre-Kiefervertäfelung.

Für den rustikalen Chalet-Stil: Wählen Sie breite, sägeraue Bretter aus Lärche oder Fichte mit sichtbaren Ästen und einer lebhaften Maserung. Eine gebürstete Oberfläche betont die Holzstruktur zusätzlich.
Für den modernen Scandi-Look: Helle Hölzer wie Birke, Esche oder weiß geölte Kiefer sind die erste Wahl. Schmale, astfreie Profile und eine unsichtbare Befestigung sorgen für eine ruhige, minimalistische Ästhetik.

Was tun mit Reststücken? Zu schade für den Müll! Aus größeren Abschnitten lassen sich passende Regalböden, Schlüsselbretter oder kleine Wandobjekte fertigen. So schaffen Sie eine harmonische Verbindung im Raum und nutzen das wertvolle Material bis zum letzten Zentimeter. Selbst kleine Klötze können, geschliffen und geölt, als stilvolle Untersetzer ein zweites Leben finden.

- Thermoholz: Durch eine spezielle Wärmebehandlung wird dem Holz Feuchtigkeit entzogen, was es extrem formstabil und resistent gegen Pilzbefall macht. Ideal für den Einsatz in Bad oder Küche.
- Fichte/Tanne: Der günstige Klassiker. Weiches Holz, das sich leicht verarbeiten lässt. Unbehandelt dunkelt es stark nach, kann aber in jedem Farbton lasiert oder lackiert werden.
- Eiche: Hart, langlebig und charakterstark. Die markante Maserung verleiht jedem Raum eine edle, zeitlose Note. Perfekt für stark beanspruchte Bereiche.
Achten Sie beim Kauf auf die Siegel FSC® (Forest Stewardship Council) oder PEFC™ (Programme for the Endorsement of Forest Certification). Diese international anerkannten Zertifikate garantieren, dass das Holz aus Wäldern stammt, die nach strengen ökologischen und sozialen Kriterien verantwortungsvoll bewirtschaftet werden. Damit stellen Sie sicher, dass Ihre Traumwand nicht zur Last für die Natur wird.




