Schluss mit Fehlkäufen: Ein Profi verrät, wie du echte Qualität bei Kleidung erkennst

von Mareike Brenner
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Kennst du das auch? Dein Kleiderschrank platzt aus allen Nähten, aber wenn du davorstehst, hast du trotzdem das Gefühl, nichts „Richtiges“ zum Anziehen zu haben. In meiner Werkstatt sehe ich das Ergebnis jeden Tag: Teure Anzüge, die nach dreimal Tragen ihre Form verlieren. Kleider, die auf dem Bügel super aussahen, aber am Körper einfach nur komisch sitzen. Und frustrierte Kunden, die einfach nur gut aussehen wollen.

Ganz ehrlich? Das Problem ist fast immer dasselbe. Viele jagen den neuesten Modetrends hinterher, anstatt auf das zu achten, was wirklich zählt: der eigene Stil und vor allem – echte, handfeste Qualität. Ich habe mein Leben dem Schneiderhandwerk gewidmet und dabei gelernt, Stoffe zu fühlen, Schnitte zu lesen und Nähte zu beurteilen wie ein offenes Buch. Und genau dieses Wissen will ich heute mit dir teilen. Es geht nicht um Trends, sondern darum, dir das Werkzeug an die Hand zu geben, um Teile zu finden, an denen du jahrelang Freude haben wirst.

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Das Herzstück jedes Kleidungsstücks: Den Stoff wirklich fühlen

Alles fängt beim Material an und hört dort auch wieder auf. Du kannst den genialsten Schnitt haben – wenn der Stoff billig ist, wird das Teil nie gut aussehen oder lange halten. Ein alter Leitsatz in der Ausbildung war immer: „Der Stoff ist die Seele des Kleidungsstücks.“ Und das ist so wahr. Ein guter Stoff hat einen bestimmten Griff, einen eigenen Fall und eine Art, sich zu bewegen. Wenn du lernst, das zu erkennen, bist du schon einen riesigen Schritt weiter.

Naturfasern – die ungeschlagene Basis

Ich persönlich arbeite am liebsten mit Naturfasern. Sie haben einfach Eigenschaften, die künstliche Materialien selten erreichen. Jede Faser hat ihren ganz eigenen Charakter.

  • Wolle: Der Klassiker für Anzüge, Mäntel und Kostüme. Gute Schurwolle ist atmungsaktiv, das heißt, du schwitzt darin nicht so schnell wie in einer Plastiktüte. Außerdem ist sie von Natur aus elastisch. Ein guter Wollanzug hängt sich über Nacht von selbst wieder glatt. Streich mal drüber: Hochwertige Wolle fühlt sich oft kühl und glatt an, billige eher kratzig und stumpf. Achte auf Bezeichnungen wie „Super 100s“ bis „Super 130s“ – das ist der Sweetspot für den Alltag: fein, aber robust genug. Alles darüber ist Luxus und oft auch empfindlicher.
  • Baumwolle: Kennen wir alle von Hemden, Blusen und Hosen. Die Qualität hängt hier massiv von der Faserlänge ab. Langstapelige Sorten (wie Pima- oder Ägyptische Baumwolle) ergeben viel glattere und haltbarere Stoffe. Ein gutes Baumwollhemd fühlt sich weich und dicht gewebt an. Kleiner Tipp: Halte es im Laden mal gegen das Licht. Wenn du fast durchschauen kannst, wurde am Material gespart.
  • Seide: Ein Traum für Blusen und Kleider mit diesem einzigartigen Glanz. Echte Seide kühlt im Sommer und wärmt im Winter. Die Qualität erkennt man am Gewicht, angegeben in „Momme“. Für eine Bluse, die nicht durchsichtig sein soll, sind 16 Momme ein guter Richtwert. Alles darunter ist oft hauchdünn und reißt schnell.
  • Leinen: Der ultimative Sommerstoff. Super atmungsaktiv und kühlend. Ja, Leinen knittert, aber das gehört dazu! Diese „Edelknitter“ sind ein Zeichen von Authentizität. Billiges Leinen fühlt sich oft hart an, während hochwertiges mit jeder Wäsche weicher und schöner wird.
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Kunstfasern: Nicht der Teufel, aber oft ein fauler Kompromiss

Versteh mich nicht falsch, Kunstfasern haben ihre Berechtigung. Ein Schuss Elastan in der Jeans für den Komfort? Super. Viskose als Futterstoff? Top, weil sie atmungsaktiv ist. Polyester für die Sportkleidung? Macht absolut Sinn.

Das Problem beginnt, wenn teure Naturfasern heimlich durch billiges Polyester ersetzt werden, um die Marge zu erhöhen. Ein Anzug aus 100 % Polyester wird dir niemals den Tragekomfort von Wolle bieten. Du schwitzt, der Stoff fühlt sich tot an und lädt sich statisch auf. Achtung vor allem beim Futter! Ein 500-Euro-Wollmantel mit einem billigen Polyesterfutter ist eine Mogelpackung. Die ganze Atmungsaktivität des Oberstoffs ist damit dahin. Ein gutes Futter besteht aus Viskose oder Cupro.

Mein Praxistipp für den Laden: Mach den Knitter-Test! Nimm ein Stück vom Stoff in die Hand und knülle es für fünf Sekunden fest zusammen. Lass los. Ein guter Wollstoff springt fast faltenfrei zurück. Ein Stoff mit hohem Polyesteranteil wird die Falten beleidigt behalten.

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Die Passform: Wenn Kleidung mit deinem Körper spricht

Ein perfekter Schnitt ist wie gute Architektur für den Körper. Er hebt deine Vorzüge hervor und lässt kleine Unsicherheiten verschwinden. Die Modeindustrie arbeitet mit Standardmaßen, aber mal ehrlich, wer von uns ist schon „Standard“?

Worauf es in der Umkleidekabine wirklich ankommt

Es gibt ein paar Knackpunkte, auf die du immer achten solltest. Wenn die nicht stimmen, lass das Teil lieber hängen.

Die Schulterpartie ist ALLES! Das ist das Wichtigste bei Jacken, Blazern und Mänteln. Die Naht muss exakt auf dem äußeren Punkt deines Schulterknochens enden. Hängt sie drüber, siehst du aus, als hättest du Papas Jackett an. Sitzt sie zu weit innen, spannt alles und du kannst dich kaum bewegen. Die Schulterpartie ist nachträglich kaum zu korrigieren. Passt sie nicht, passt das ganze Teil nicht.

Achte auch auf den Rest:

  • Brust & Rücken: Bei einem Hemd oder einer Bluse dürfen die Knöpfe nicht spannen. Im Rücken sollten keine waagerechten Falten unter den Achseln entstehen – ein klares Zeichen, dass es zu eng ist.
  • Taille: Das Kleidungsstück sollte deine Taille sanft nachzeichnen, nicht einschnüren. Auch bei lockeren Schnitten muss die Proportion stimmen.
  • Hosen: Eine gute Hose wirft im Stehen keine komischen Falten im Schritt. Der Bund sollte bequem anliegen, ohne dass du den Bauch einziehen musst.
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Kleine Änderungen, große Wirkung – aber was kostet der Spaß?

Fast nichts von der Stange passt zu 100 %. Eine gute Änderungsschneiderei ist daher eine fantastische Investition. Aber man sollte wissen, was sich lohnt. Hier mal eine grobe Hausnummer aus der Praxis:

  • Hose kürzen oder enger machen: Rechne mit ca. 15-25 €.
  • Ärmel kürzen (ohne aufwendige Manschetten): Etwa 20-30 €.
  • Sakko oder Blazer an der Taille enger machen: Das liegt meist zwischen 40 und 70 €.
  • Schultern anpassen: Sehr aufwendig und teuer! Oft ab 80 € aufwärts und das Ergebnis ist nicht immer garantiert. Lass hier lieber die Finger davon.

Mein Rat: Wenn du unsicher bist, frag den Schneider deines Vertrauens, bevor du das teure Teil im Sale kaufst. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die Änderung mehr kostet als das Schnäppchen selbst.

Die Verarbeitung: Wo sich die Spreu vom Weizen trennt

Hier erkenne ich als Profi sofort, ob mit Liebe oder nur mit der heißen Nadel gestrickt wurde. Dreh ein Kleidungsstück einfach mal auf links. Das Innenleben lügt nie!

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Bei Billigware siehst du oft lose Fäden und unsauber versäuberte Kanten. Die Stiche sind weit auseinander, um Garn und Zeit zu sparen. Zieh mal leicht an einer Naht – wirkt sie stabil? Bei einem hochwertigen Stück sind die Nähte gerade, dicht und die Kanten aufwendig eingefasst, zum Beispiel mit einer französischen Naht, die die Schnittkante komplett versteckt.

Schau dir auch die Knöpfe an. Fühlen sie sich leicht und billig an? Das ist oft Plastik. Wertige Knöpfe sind aus Horn, Perlmutt oder Metall und fühlen sich einfach substanzieller an. Und bei gestreiften oder karierten Stoffen zeigt sich die wahre Meisterschaft: Passen die Muster an den Nähten, am Kragen und an den Taschen exakt aufeinander? Das ist beim Zuschnitt sehr aufwendig. Wenn hier geschlampt wurde, spart der Hersteller an allem. Ich hatte mal einen Kunden mit einem sündhaft teuren Designer-Sakko, bei dem die Karos an den Taschen überhaupt nicht zum Rest passten… Das macht den ganzen Look unruhig und billig, egal was auf dem Etikett steht.

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Was gute Qualität kostet: Eine ehrliche Einschätzung

„Investieren“ ist ein schönes Wort, aber was heißt das in Euro? Lass uns mal Klartext reden. Qualität hat ihren Preis, aber sie ist oft günstiger als ständig neuen Ramsch zu kaufen. Hier sind ein paar realistische Preisspannen, in denen du langlebige Qualität erwarten kannst:

  • Ein guter Wollmantel: Unter 300 € wird es schwierig. Rechne eher mit 400 bis 800 €, dann hast du aber auch einen Freund für viele Winter.
  • Ein klassischer Blazer/Sakko: Gute Stücke fangen bei etwa 250 € an und können schnell in den oberen dreistelligen Bereich gehen.
  • Eine hochwertige Seidenbluse: Plane hier mal 120 bis 250 € ein.
  • Eine perfekt sitzende Jeans aus gutem Denim: Zwischen 100 und 200 € ist hier ein normaler Preis.
  • Ein Paar rahmengenähte Lederschuhe: Die starten bei ca. 250-300 €, halten bei guter Pflege aber auch ein Jahrzehnt.

Das klingt erstmal viel, aber rechne es mal um: Ein Mantel für 500 €, den du 10 Jahre trägst, kostet dich 50 € pro Jahr. Fünf billige Mäntel für 100 €, die nach zwei Wintern hinüber sind, kosten dich am Ende genauso viel, sehen aber nie so gut aus.

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Dein 3-Minuten-Qualitäts-Check für die Umkleidekabine

Keine Sorge, du musst nicht alles auswendig lernen. Mit diesen vier schnellen Checks entlarvst du die meisten Blender:

  1. Der Etikett-Blick: Woraus ist das Teil wirklich? Suche nach einem hohen Anteil an Naturfasern (Wolle, Baumwolle, Seide, Leinen). Ein „Wollmantel“ mit 70 % Polyester ist kein Wollmantel.
  2. Der Knitter-Test: Stoff in der Faust fest zusammenknüllen, 5 Sekunden halten, loslassen. Springt er fast glatt zurück? Super! Bleiben tiefe Falten? Wahrscheinlich viel billige Kunstfaser.
  3. Der Naht-Check (innen!): Dreh einen Ärmel oder den Saum auf links. Sind die Nähte dicht und sauber genäht? Oder sieht es unordentlich aus mit vielen losen Fäden?
  4. Der Knopf-Wackel-Test: Fass die Knöpfe an. Fühlen sie sich wertig an oder wie billiges Plastik? Sind sie fest angenäht? Ein kleines, aber wichtiges Detail.

Pflege ist alles

Das beste Stück nützt nichts, wenn du es falsch behandelst. Lies bitte immer das Pflegeetikett! Ein Wollanzug gehört nur selten in die chemische Reinigung; meistens reicht gutes Auslüften auf einem breiten Holzbügel. Kaschmirpullover wäschst du am besten von Hand und trocknest sie liegend, damit sie nicht ausleiern. Und ein kleiner Trick gegen Motten: Zedernholz oder Lavendelsäckchen im Schrank wirken Wunder und sind rein natürlich.

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Mode vergeht, aber Stil und Qualität bleiben. Wenn du anfängst, Kleidung mit den Augen eines Handwerkers zu betrachten, wirst du bessere Entscheidungen treffen. Du kaufst weniger, aber dafür besser. Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern schont am Ende auch deinen Geldbeutel. Und das Beste daran? Nichts gibt dir mehr Selbstvertrauen als Kleidung, in der du dich rundum wohlfühlst, weil sie perfekt sitzt und aus ehrlichen Materialien gemacht ist.

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  • Stichdichte prüfen: Halten Sie den Stoff gegen das Licht. Sehen Sie große Lücken entlang der Naht? Das ist ein Warnsignal. Hochwertige Nähte haben viele kleine, gleichmäßige Stiche pro Zentimeter.
  • Keine losen Fäden: Ein einzelner Faden kann passieren, aber viele lose Enden, besonders an Knopflöchern oder Säumen, deuten auf eine schlampige Verarbeitung hin.
  • Gerader Verlauf: Die Nähte sollten exakt gerade und nicht verzogen sein. Das ist besonders bei Kragen und Manschetten entscheidend.
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Der ultimative Test für eine gute Jeans?

Achten Sie auf drei Details, die Kenner sofort erkennen: Das Gewicht des Denims (ein guter Stoff wiegt oft über 12 Unzen und fühlt sich substanziell an), die Qualität der Nieten (oft aus Kupfer und an Belastungspunkten wie den Taschenkanten platziert) und der Saum. Eine Kettelstichnaht (Chain Stitch) am Hosensaum, wie man sie bei traditionellen Marken wie Levi’s oder Edwin findet, ist ein klares Zeichen für eine langlebige Konstruktion.

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„Der Durchschnittskonsument kauft heute 60 % mehr Kleidung als im Jahr 2000, behält sie aber nur halb so lange.“ – McKinsey Report, „The State of Fashion“

Diese Zahl verdeutlicht den Kern des Problems. Echte Qualität ist die direkteste Antwort auf die Wegwerfmentalität. Ein Kleidungsstück, das gut altert, dessen Stoff schöner wird und das repariert werden kann, ist nicht nur eine Investition in den eigenen Stil, sondern auch ein Statement gegen die Schnelllebigkeit der Mode.

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Die Sprache des Futters: Oft vernachlässigt, ist das Innenfutter eines Blazers oder Mantels ein entscheidender Qualitätsbeweis. Billige Polyesterfutter sind nicht atmungsaktiv und fühlen sich unangenehm auf der Haut an. Suchen Sie nach Futterstoffen aus Viskose, Cupro oder Seide. Sie sind nicht nur komfortabler, sondern zeigen auch, dass der Hersteller an keiner Ecke gespart hat. Ein perfekt eingenähtes Futter ohne Falten oder Spannungen ist das Markenzeichen wahrer Handwerkskunst.

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Cost-per-Wear-Rechnung: Vergessen Sie den reinen Kaufpreis und denken Sie in Nutzungskosten. Eine 400-Euro-Jacke von einer Marke wie A.P.C., die Sie über zehn Jahre 200-mal tragen, kostet Sie pro Tragen 2 Euro. Ein trendiges 50-Euro-Modell, das nach einer Saison aus der Mode ist oder kaputtgeht und nur 10-mal getragen wird, kostet Sie 5 Euro pro Einsatz. Echte Qualität ist auf lange Sicht oft die günstigere Wahl.

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  • Klare, ausgerichtete Muster an den Nähten.
  • Ein satter, gleichmäßiger Fall des Stoffes ohne Beulen.
  • Perfekt gearbeitete Knopflöcher, die nicht ausfransen.

Das Geheimnis dahinter? Zeit und Material. Wenn bei einem karierten Hemd oder gestreiften Blazer das Muster an den Schulternähten und Seitenteilen nahtlos ineinander übergeht, bedeutet das, dass beim Zuschneiden des Stoffes aufwendig geplant wurde. Das kostet mehr Stoff und mehr Arbeitszeit – ein Luxus, den sich Fast-Fashion-Produzenten sparen.

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Kaschmir: Unvergleichlich weich, luxuriös und leicht, aber auch pflegeintensiv und anfällig für Pilling, wenn die Faserqualität nicht stimmt.

Merinowolle: Extrem feine Schurwolle, die nicht kratzt. Sie ist atmungsaktiv, temperaturregulierend und deutlich robuster als Kaschmir.

Für einen Alltags-Pullover ist hochwertige Merinowolle oft die praktischere und langlebigere Wahl, während ein Kaschmirschal purer Luxus für besondere Momente bleibt.

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Achten Sie auf die Knöpfe! Echte Horn-, Perlmutt- oder Steinnussknöpfe (Corozo) fühlen sich kühler, schwerer und wertiger an als ihre Pendants aus Plastik. Ein weiteres Profi-Detail: Knöpfe, die auf einem kleinen „Stiel“ aus Faden angenäht sind, lassen sich leichter schließen und schonen den Stoff.

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Reicht ein „Made in Italy“-Label als Qualitätsgarant?

Nicht immer. Zwar steht die Herkunftsbezeichnung oft für eine lange Handwerkstradition, aber sie ist kein alleiniges Gütesiegel. Wichtiger ist die Kombination aus hochwertigem Material und sichtbarer Verarbeitungsqualität. Eine perfekt genähte Bluse aus japanischem Cupro kann einem schlecht verarbeiteten Seidenhemd aus Europa weit überlegen sein. Verlassen Sie sich mehr auf Ihre Hände und Augen als auf das Etikett im Nacken.

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Die Suche nach Qualität muss nicht immer im Neukauf enden. Second-Hand- und Vintage-Läden sind wahre Schatzkammern für Kenner. Hier finden sich oft Mäntel von Max Mara, Anzüge von Jil Sander oder Seidenblusen aus einer Zeit, in der Stoffqualität noch selbstverständlich war. Der Vorteil: Die Stücke haben bereits bewiesen, dass sie die Zeit überdauern. Prüfen Sie den Zustand von Futter, Nähten und eventuellen Abnutzungsstellen – oft ist ein kleines Investment in eine professionelle Reinigung oder Reparatur alles, was es braucht, um ein zeitloses Meisterstück zu besitzen.

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  • Tencel™ Lyocell: Eine moderne Faser aus Holzzellstoff, die in einem geschlossenen Kreislauf hergestellt wird. Sie hat einen seidigen Griff, fällt wunderschön und ist dabei atmungsaktiv und robust. Ideal für fließende Blusen, Kleider und Sommerhosen.
  • Leinen: Eine der ältesten und nachhaltigsten Textilfasern. Perfekt für den Sommer, da es kühlt und Feuchtigkeit ableitet. Seine charakteristische Knitteroptik ist Teil seines Charmes und ein Zeichen von Authentizität.
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Der versteckte Wert einer guten Passform: Selbst das teuerste Kleidungsstück wirkt billig, wenn es nicht richtig sitzt. Scheuen Sie sich nicht, in Änderungen zu investieren. Einen guten Schneider zu finden, ist wie einen guten Friseur zu haben. Das Kürzen einer Hose, das Einnähen der Taille bei einem Blazer oder das Anpassen der Ärmellänge kann aus einem guten Teil ein perfektes, persönliches Lieblingsstück machen, das wie eine zweite Haut sitzt.

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Wussten Sie, dass die Farbechtheit ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist? Reiben Sie mit einem (unauffälligen) feuchten Tuch vorsichtig an einer Innenseite des Kleidungsstücks. Gibt die Farbe stark ab, wurde am Färbeprozess gespart. Das Resultat: Das Teil verblasst schnell und kann andere Textilien beim Waschen verfärben.

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Was unterscheidet einen geklebten von einem durchgenähten Anzugsakko?

Bei günstigeren Sakkos wird die Einlage (die für die Form sorgt) oft mit dem Oberstoff verklebt (fused). Das ist schnell und billig, kann aber nach einigen Reinigungen zu Blasenbildung führen und wirkt steif. Bei hochwertigen Sakkos ist die Einlage „schwimmend“ vernäht (canvassed). Dadurch kann sich das Sakko dem Körper anpassen, fällt natürlicher und ist deutlich langlebiger – eine Investition, die man spürt und sieht.

Lassen Sie sich nicht von schweren, dicken Stoffen täuschen. Qualität liegt oft in der Feinheit und Dichte der Webung. Ein gutes Baumwollhemd aus zweifädigem Twill (Two-Ply) ist zwar fein und leicht, aber durch die verzwirnten Garne extrem dicht gewebt und blickdicht. Es fühlt sich glatt und fast kühl an, während billigere Baumwolle oft rau und durchscheinend wirkt.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.