Ihre Webseite ist unsichtbar? Ein Meister verrät, wie Sie bei Google endlich gefunden werden

von Angela Schmidt
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Ich stehe seit einer gefühlten Ewigkeit in der Werkstatt. Mein Handwerk habe ich von Grund auf gelernt, so wie sich das gehört. Früher, als ich den Laden von meinem Vater übernommen habe, war die Welt noch in Ordnung. Ein Eintrag in den Gelben Seiten, saubere Arbeit abliefern und die Leute haben einen weiterempfohlen. Das hat gereicht.

Tja, die Zeiten sind vorbei. Heute greift der Kunde zum Handy, nicht zum Branchenbuch. Da wird mal eben „Heizung reparieren in Musterstadt“ oder „Kosten für Einbauschrank“ bei Google eingetippt. Und wenn Ihre Webseite da nicht auftaucht, dann gibt es Sie für diesen Kunden einfach nicht. Punkt.

Glauben Sie mir, das habe ich auf die harte Tour gelernt. Meine erste Webseite sah super aus, ein befreundeter Grafiker hatte sich richtig Mühe gegeben. Aber das Telefon? Blieb still. Ich hab’s nicht kapiert. Ich liefere doch gute Arbeit, hab faire Preise und zufriedene Kunden. Das Problem war nur: Keiner hat mich online gefunden. Also hab ich angefangen, mich in dieses Thema reinzufuchsen – genau wie in ein neues Werkzeug. Es geht um Suchmaschinenoptimierung, oder kurz: SEO. Klingt furchtbar kompliziert, ist aber im Grunde nur solides Handwerk für Ihre Webseite.

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In diesem Beitrag zeige ich Ihnen die Grundlagen. Nicht als Marketing-Experte mit unverständlichem Fachchinesisch, sondern als Meister, der einem Kollegen erklärt, wie man die Sache richtig anpackt. Wir bauen zusammen ein stabiles Fundament, damit Ihre Seite nicht nur schick aussieht, sondern auch Aufträge bringt.

Das Fundament: Warum die Technik Ihrer Seite sitzen muss

Stellen Sie sich vor, Sie bauen ein Haus. Bevor Sie die Wände streichen, brauchen Sie ein solides Fundament und eine vernünftige Statik. Bei einer Webseite ist das exakt dasselbe. Diesen technischen Unterbau nennt man „technisches SEO“. Google ist da wie ein extrem genauer TÜV-Prüfer. Wenn die Basis nicht stimmt, schaut er sich den Rest gar nicht erst an.

Ladegeschwindigkeit: Jede Sekunde zählt

Niemand wartet gerne. Wenn ein potenzieller Kunde auf Ihre Seite klickt und erstmal drei Sekunden lang auf einen weißen Bildschirm starrt, ist er weg. Wahrscheinlich für immer. Eine schnelle Ladezeit ist kein Luxus, sondern überlebenswichtig.

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Ich hatte das Problem selbst. Die hochauflösenden Bilder meiner fertigen Projekte waren riesig und haben die Seite ausgebremst. Mein Fehler: Ich hab die Bilder einfach direkt von der Kamera hochgeladen. Ein Web-Profi hat mir dann einen super Tipp gegeben: Es gibt kostenlose Online-Tools wie „TinyPNG“. Da ziehen Sie Ihre Bilder einfach rein und die werden ohne sichtbaren Qualitätsverlust viel kleiner gemacht. Das hat meine Ladezeit locker halbiert. Plötzlich blieben die Leute auch länger auf der Seite.

Kleiner Tipp: Nutzen Sie Googles eigenes Werkzeug „PageSpeed Insights“. Einfach Ihre Webadresse eingeben, und das Tool zeigt Ihnen knallhart, wo die Bremser sitzen.

Mobilfreundlichkeit: Für die Hosentasche gebaut

Die meisten Leute suchen heute auf dem Smartphone nach Handwerkern. Die stehen gerade im Baumarkt oder in der Wohnung, die renoviert werden soll. Ihre Webseite MUSS auf diesen kleinen Bildschirmen perfekt funktionieren. Texte müssen lesbar sein, ohne dass man zoomen muss. Und die Knöpfe müssen groß genug sein, um sie mit dem Daumen zu treffen. Wenn ein Kunde erst auf Ihrer Seite rumfummeln muss, um die Telefonnummer zu finden, ruft er den Nächsten an.

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Eine klare Struktur: Ordnung für Mensch und Maschine

Eine gute Werkstatt ist aufgeräumt. Eine gute Webseite auch. Eine klare Menüführung („Leistungen“, „Über uns“, „Kontakt“) ist die halbe Miete. Aber auch für Google muss Ordnung her. Eine sogenannte „Sitemap“ ist wie ein Inhaltsverzeichnis für die Suchmaschine.

Gut zu wissen: Wollen Sie mal schnell prüfen, ob Ihre Seite sowas hat? Tippen Sie einfach mal „ihredomain.de/sitemap.xml“ in Ihren Browser. Wenn da eine Seite mit Code-Zeilen erscheint, ist alles gut. Kommt eine Fehlermeldung, sollten Sie bei demjenigen nachhaken, der Ihre Seite erstellt hat.

Der Inhalt: Zeigen Sie, was Sie können

Steht das technische Fundament, geht’s an den Innenausbau: die Inhalte. Hier zeigen Sie Ihre Expertise und überzeugen den Kunden. Und genau hier geben Sie Google das Futter, das es braucht, um zu kapieren, wofür Sie der richtige Experte sind.

Die richtigen Worte: Denken Sie wie Ihr Kunde

Das wichtigste Konzept hier sind die „Keywords“, also Suchbegriffe. Fragen Sie sich: „Was tippt mein idealer Kunde bei Google ein?“ Der größte Fehler, den ich am Anfang gemacht habe, war in meiner eigenen Fachsprache zu schreiben. Ich hab von „exklusiven Interieur-Lösungen“ gefaselt. Kein einziger Anruf! Ein Kunde sucht nicht danach. Er sucht nach „Einbauschrank nach Maß Dachschräge“ oder „Schreiner für passgenaues Regal“.

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Erstellen Sie eine simple Liste für jede Ihrer Leistungen. Für meinen Betrieb könnten das sein:

  • Maßküche aus Holz
  • Treppenrenovierung Eiche
  • Reparatur antiker Möbel
  • Sicherheitstüren einbauen Kosten

Diese Begriffe sind Ihr wichtigstes Werkzeug. Und die müssen an den richtigen Stellen auf Ihrer Seite auftauchen.

Der Bauplan für eine perfekte Leistungsseite

Nehmen wir an, Sie wollen eine Seite für „Holzterrassenbau“ erstellen. So packen Sie das an:

1. Der Seitentitel (der in Google erscheint): Kurz, klar, aussagekräftig. Z.B.: „Holzterrassen vom Fachmann in Musterstadt | Ihr Meisterbetrieb“.

2. Die Hauptüberschrift (auf der Seite selbst): Ähnlich wie der Titel, z.B.: „Professioneller Bau von Holzterrassen in Musterstadt und Umgebung“.

3. Der Text: Schreiben Sie für Ihre Kunden, nicht für eine Maschine. Erklären Sie Ihre Arbeit. Welches Holz verwenden Sie (Lärche, Douglasie)? Warum? Wie läuft der Bau ab? Beantworten Sie typische Fragen. Und streuen Sie dabei ganz natürlich Ihre Suchbegriffe wie „langlebige Holzterrasse“ oder „Terrassendielen verlegen“ ein.

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4. Zwischenüberschriften: Gliedern Sie den Text damit. Das liest sich einfach besser. Zum Beispiel: „Die richtige Holzauswahl für Ihre Terrasse“ oder „Pflegehinweise für eine lange Lebensdauer“.

5. Bilder, Bilder, Bilder: Zeigen Sie Ihre Arbeit! Vorher-Nachher-Bilder sind Gold wert. Wichtig: Benennen Sie die Bilddateien sinnvoll, bevor Sie sie hochladen. Nicht „IMG_1234.jpg“, sondern „holzterrasse-laerche-musterstadt.jpg“. Und füllen Sie den „Alternativtext“ (Alt-Tag) aus. Das ist eine kurze Beschreibung des Bildes. In den meisten Systemen wie WordPress klicken Sie einfach auf das Bild, dann erscheint rechts ein Feld dafür. Das dauert 10 Sekunden und hilft ungemein.

Ihr guter Ruf im Netz: Lokale Suche und Empfehlungen

Ihre Webseite ist Ihre digitale Werkstatt. Damit die Leute den Weg dorthin finden, brauchen Sie aber Wegweiser. Die wichtigsten sind Ihr Google Unternehmensprofil und Empfehlungen von anderen Seiten.

Ihr digitales Aushängeschild: Das Google Unternehmensprofil

Ganz ehrlich: Wenn Sie heute nur EINE Sache für Ihr Online-Marketing tun, dann pflegen Sie Ihr Google Unternehmensprofil. Das ist der Kasten, der bei Google Maps und in der Suche erscheint. Dieser Eintrag ist kostenlos und unfassbar mächtig.

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Was unbedingt stimmen muss:

  • Name, Adresse, Telefonnummer: Muss überall im Netz exakt gleich sein.
  • Öffnungszeiten: Halten Sie die aktuell, auch an Feiertagen.
  • Fotos: Laden Sie regelmäßig neue, gute Bilder hoch. Das schafft Vertrauen.
  • Bewertungen: Bitten Sie zufriedene Kunden aktiv um eine Google-Bewertung. Das ist das A und O! Antworten Sie auf JEDE Bewertung, auch auf kritische. Eine professionelle Antwort auf eine schlechte Kritik kann mehr Vertrauen schaffen als fünf gute Bewertungen.

Was Sie heute noch tun können (dauert 10 Minuten): Nehmen Sie Ihr Handy, googeln Sie Ihren Betrieb und schauen Sie sich die Fotos in Ihrem Profil an. Sind die älter als ein Jahr? Dann gehen Sie jetzt in die Werkstatt, machen drei neue, gute Bilder und laden sie hoch. Wirkung: Enorm!

Selber machen oder einen Profi holen?

Vieles davon können Sie selbst machen. Aber manchmal braucht man einen Spezialisten. Für eine tiefgehende technische Analyse oder eine saubere Keyword-Recherche kann sich Hilfe lohnen.

Achtung, Falle: Seien Sie extrem vorsichtig bei Agenturen, die Ihnen den ersten Platz bei Google garantieren. Das ist unseriös. Niemand kann das garantieren. Ein guter Experte redet über eine solide Strategie, nicht über leere Versprechen.

Was kostet der Spaß? Rechnen Sie für einen einmaligen Technik-Check durch einen Freelancer mit etwa 300 € bis 800 €. Für rechtssichere Texte (Impressum, Datenschutz) von einem Dienstleister oder Anwalt sollten Sie zwischen 150 € und 500 € einplanen. Das ist gut investiertes Geld, denn eine Abmahnung ist deutlich teurer.

Zum Schluss: Ein Wort zur Geduld

SEO ist kein Lichtschalter. Es ist eher so, als würden Sie einen Baum pflanzen. Es braucht Zeit, bis er wächst und Früchte trägt. Rechnen Sie mit drei bis sechs Monaten, bis Sie deutliche Ergebnisse sehen. Bleiben Sie dran.

Ihre Webseite ist Ihr digitales Meisterstück. Behandeln Sie sie auch so. Mit Sorgfalt, Fachwissen und dem Anspruch, den Sie auch an Ihre tägliche Arbeit haben. Dann wird sie zu Ihrem besten Verkäufer, der rund um die Uhr für Sie arbeitet.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.