Haarschnitt-Geheimnisse: Was dir dein Friseur ehrlich sagen sollte

von Adele Voß
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Ich stehe seit Jahrzehnten im Salon. In dieser Zeit habe ich so ziemlich jeden Trend kommen und gehen sehen – von wilden Stufenschnitten bis zu millimetergenauen Bobs. Und ganz ehrlich? Die meisten dieser Hypes sind nach einer Saison wieder verschwunden. Ein wirklich guter Haarschnitt hat aber nichts mit schnelllebiger Mode zu tun. Es geht um solides Handwerk, um ein tiefes Verständnis für das Haar und vor allem um die Person, die den Schnitt am Ende trägt.

Viele kommen mit einem Foto von Instagram in den Salon und sagen: „Genau das will ich!“ Meine erste und wichtigste Aufgabe ist es dann, ehrlich zu sein. Ich erkläre, warum dieser Look vielleicht an ihnen nicht so aussehen wird wie auf dem bearbeiteten Bild. Das kann an der Haarstruktur liegen, an der Gesichtsform oder am Styling-Aufwand, den niemand im Alltag betreiben will. Ein guter Schnitt soll dein Leben einfacher machen, nicht komplizierter. Er soll deine Vorzüge betonen und zu deinem Lebensstil passen. Und genau darum geht es hier – keine Trend-Show, sondern ein ehrlicher Einblick in die Werkstatt.

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Hör auf dein Haar: Warum Verstehen wichtiger ist als Schneiden

Bevor auch nur eine Schere in die Nähe des Kopfes kommt, mache ich eines: Ich schaue mir das Haar an. Ich fühle es. Ich beobachte, wie es von Natur aus fällt. Das ist der entscheidende erste Schritt, denn man kann nicht gegen die Natur des Haares arbeiten, nur mit ihr. Jedes Haar erzählt eine Geschichte.

Was dein Haar im Innersten zusammenhält

Klingt nach Biologieunterricht, ist aber die absolute Grundlage für alles, was wir tun. Ein Haar ist keine simple Faser, sondern ein kleines Wunderwerk:

  • Die Schuppenschicht (Cuticula): Stell dir das wie Dachziegel vor. Bei gesundem Haar liegen sie flach an, das Haar glänzt und fühlt sich glatt an. Hitze, falsche Pflege oder aggressive Chemie rauen diese Schicht auf. Das Ergebnis: Das Haar wird matt, spröde und bricht. Eine gute Schere durchtrennt diese Schicht sauber, eine stumpfe quetscht sie und führt direkt zu Spliss.
  • Die Faserschicht (Cortex): Das ist das Kraftzentrum des Haares. Hier sitzen die Farbpigmente und die Fasern, die für Stärke und Elastizität sorgen. Wenn wir färben, arbeiten wir genau hier. Das ist pure Chemie und erfordert enormes Wissen, um keinen Schaden anzurichten.
  • Das Mark (Medulla): Der innerste Kern. Bei sehr feinem Haar ist er manchmal gar nicht vorhanden. Er gibt dem Haar zusätzliche Stabilität.

Warum das wichtig ist? Weil ein dickes Haar mit einer starken Faserschicht einen Stufenschnitt locker wegsteckt, während feines Haar dadurch schnell dünn und fisselig aussehen kann. Man nimmt ihm quasi die Substanz.

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Die Klassiker: Fein, normal oder dick?

Wir Profis teilen Haare grob in Kategorien ein, um die richtige Technik zu finden.

  • Feines Haar: Hier ist Volumen das A und O. Kompakte Schnitte wie ein klassischer Bob sind oft ideal, weil sie eine saubere Kante schaffen und das Haar voller wirken lassen. Zu viele Stufen sind hier der Feind – sie dünnen die Spitzen nur aus.
  • Normales Haar: Der unkomplizierte Traum für jeden Friseur. Es ist robust, flexibel und macht fast alles mit. Hier können wir kreativ werden, mit Texturen und Längen spielen, ohne dass die Frisur sofort zusammenfällt.
  • Dickes Haar: Eine Menge Power, die in Form gebracht werden muss. Hier geht es darum, gezielt Gewicht zu reduzieren, ohne „Löcher“ zu schneiden. Techniken wie das „Slicen“, bei dem man mit der Schere sanft durch die Längen gleitet, nehmen Masse raus und geben eine schöne Bewegung. Ohne die richtige Technik wirkt dickes Haar schnell wie ein Helm.

Ach ja, und dann gibt’s da noch Locken… Lockiges Haar ist eine komplett eigene Welt. Man schneidet es niemals wie glattes Haar. Ich schneide Locken am liebsten im trockenen Zustand, denn nur so sehe ich, wie jede einzelne Locke springt und wo sie am Ende landen wird. Ein Nasseschnitt bei Locken ist pures Glücksspiel.

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Das Werkzeug: Mehr als nur eine Schere

Für dich sieht es vielleicht nur aus wie eine Schere. Für mich ist es ein Präzisionsinstrument, in das ich über die Jahre ein kleines Vermögen investiert habe. Eine gute Haarschneideschere, oft aus japanischem Stahl, kostet locker 500 bis 1.500 Euro. Aber sie ist jeden Cent wert.

  • Die klassische Haarschneideschere: Mein Hauptwerkzeug für Linien und Längen. Sie muss extrem scharf sein. Den Unterschied hört man: ein leises, klares „snipp“. Eine stumpfe Schere macht ein dumpfes Geräusch und reißt am Haar.
  • Die Modellierschere: Hat eine gezahnte Klinge. Perfekt, um dicken Haaren die Schwere zu nehmen oder Übergänge weicher zu gestalten. Falsch eingesetzt, hinterlässt sie aber unschöne Kanten oder macht feines Haar noch platter.

Übrigens, zur Ausrüstung gehören auch hochwertige Kämme (am besten antistatische aus Carbon) und Klammern, die keine Abdrücke hinterlassen. Und das Wichtigste: Hygiene! Nach jedem Kunden werden alle Werkzeuge penibel gereinigt und desinfiziert. Das ist keine Option, das ist Gesetz und eine Frage des Respekts.

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Achtung: Rote Flaggen im Salon

Wie erkennst du als Laie, ob du in guten Händen bist? Achte mal auf diese Dinge. Wenn dir eines davon begegnet, solltest du vielleicht skeptisch werden:

  • Die Schere ziept: Ein absolutes No-Go. Das bedeutet, sie ist stumpf und schädigt dein Haar bei jedem Schnitt.
  • Keine richtige Beratung: Der Friseur hört dir nicht richtig zu, schaut sich dein Haar nicht genau an und will sofort mit dem Waschen loslegen. Eine gute Beratung dauert mindestens 10-15 Minuten!
  • Der Allergietest wird abgetan: Besonders beim Färben. Wenn der Friseur sagt „Ach, das brauchen wir nicht“, ist das grob fahrlässig. Ein Allergietest 48 Stunden vorher ist Pflicht und schützt deine Gesundheit.
  • Druck zum Produktkauf: Ein guter Friseur empfiehlt dir vielleicht ein oder zwei Produkte, die wirklich Sinn machen. Er wird dir aber niemals eine ganze Produktlinie aufschwatzen wollen.

Die Technik: Zwischen Geometrie und Gefühl

Ein Haarschnitt ist angewandte Physik. Es geht um Winkel, Linien und die Verteilung von Gewicht. Ich muss schon beim Schnitt am nassen Haar genau wissen, wie es trocken fallen wird. Das ist der Unterschied zwischen Haare kürzen und eine Frisur erschaffen.

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Jeder noch so ausgefallene Schnitt basiert auf drei Grundtechniken:

  1. Die Linie: Alle Haare auf eine Länge. Das schafft eine massive Kante, ideal für feines Haar (denk an einen Pagenschnitt). Klingt einfach, erfordert aber höchste Präzision.
  2. Die Graduation: Die Haare werden im Nacken kürzer und nach oben hin länger. So baut man Volumen am Hinterkopf auf. Der klassische Bob lebt davon.
  3. Die Stufung: Die oberen Haare sind kürzer als die unteren. Das bringt Bewegung und Leichtigkeit, ist aber Gift für dünne Spitzen.

Heute kombinieren wir das natürlich mit modernen Methoden wie dem „Point Cutting“, wo man mit der Scherenspitze in die Kante schneidet, um sie weicher zu machen, oder dem „Slicing“, um Volumen zu reduzieren, ohne sichtbare Stufen zu erzeugen.

Beratung ist alles: Welche Frisur passt WIRKLICH zu dir?

Die beste Technik bringt nichts, wenn die Frisur nicht zur Person passt. Die Gesichtsform ist ein guter Leitfaden, aber nicht das einzige Kriterium.

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  • Ovales Gesicht: Der Jackpot. Hier geht fast alles.
  • Rundes Gesicht: Ziel ist es, optisch zu strecken. Volumen am Oberkopf und längere Seitenpartien, die das Gesicht umspielen, sind super. Ein kinnlanger, runder Bob wäre eher ungünstig.
  • Eckiges Gesicht: Weiche Wellen und seitliche Stufen können markante Kieferknochen sanfter wirken lassen. Ein harter, gerader Pony betont die Kanten zusätzlich.
  • Herzförmiges Gesicht: Oft eine breitere Stirn und ein schmales Kinn. Ein seitlicher Pony oder ein Bob, der auf Kinnhöhe Volumen gibt, schafft eine tolle Balance.

Aber was ist, wenn du eine Mischform hast? Sagen wir, ein rundes Gesicht und eine hohe Stirn? Dann kombinieren wir einfach! Ein schräger Pony kann die Stirn etwas verkürzen, während die Längen über die Wangenknochen fallen, um das Gesicht schmaler wirken zu lassen. Es geht immer darum, Harmonie zu schaffen.

Farbe: Eine Lektion in Chemie und Verantwortung

Haare färben ist ein massiver Eingriff in die Haarstruktur. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Fehler können dein Haar ruinieren.

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Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

Hier mal die Unterschiede ganz einfach erklärt:

  • Tönung: Legt sich nur außen aufs Haar, wäscht sich nach 6-8 Wäschen wieder raus. Schädigung? Minimal. Ideal zum Ausprobieren. Kostenpunkt: meist als Zusatzleistung für 25-40 Euro.
  • Intensivtönung: Dringt schon etwas tiefer ein und hält länger, deckt erste graue Haare ab. Schädigung? Gering. Eine gute Zwischenlösung.
  • Färbung: Das ist permanent. Die Chemie öffnet das Haar, entfernt deine Naturpigmente und lagert neue ein. Damit kann man aufhellen und Grau zu 100% abdecken. Schädigung? Deutlich spürbar, braucht viel Pflege. Rechne hier mit 50-90 Euro aufwärts, je nach Aufwand.
  • Blondierung: Der aggressivste Prozess. Hier werden die Pigmente radikal zerstört. Das ist was für absolute Profis, sonst droht Haarbruch. Techniken wie Balayage, bei denen die Farbe freihändig aufgetragen wird, sind oft schonender und sehen natürlicher aus. So eine aufwendige Technik kann aber auch schnell 150-250 Euro kosten.

Ich kann es nicht oft genug sagen: Bestehe IMMER auf einem Allergietest, wenn du einen neuen Salon oder eine neue Farbe ausprobierst. Deine Gesundheit geht vor.

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Zuhause im Bad: So bleibt der Schnitt lange schön

Meine Arbeit ist nur die halbe Miete. Die richtige Pflege zuhause ist entscheidend.

  • Weniger ist mehr: Tägliches Waschen ist oft unnötig. Ein mildes Shampoo, das du nur auf der Kopfhaut einmassierst, reicht völlig.
  • Conditioner ist Pflicht: Nach jeder Wäsche. Er schließt die Schuppenschicht und macht das Haar kämmbar. Einmal pro Woche eine Kur, die du ruhig 10 Minuten einwirken lässt.
  • Hitzeschutz, immer!: Wenn du föhnst oder glättest, ist ein Hitzeschutzspray ein Muss. Ein gutes bekommst du in der Drogerie (z.B. bei dm) schon für 5-8 Euro, Profiprodukte aus dem Salon liegen eher bei 20-25 Euro. Der Unterschied liegt oft in zusätzlichen Pflegestoffen, aber der Basisschutz ist bei beiden gegeben.

Rezept aus der Werkstatt: Saure Rinse gegen Kalk

Wohnst du in einer Gegend mit sehr hartem, kalkhaltigem Wasser? Dann wird dein Haar schnell stumpf und strohig. Ein alter, aber genialer Trick ist die saure Spülung. Und so geht’s: Mische 1 Teil Apfelessig mit etwa 5 Teilen kaltem Wasser. Nach dem Waschen und Spülen einfach über die Haare gießen, kurz einwirken lassen und nicht mehr ausspülen. Keine Sorge, der Essiggeruch verfliegt, sobald die Haare trocken sind. Das entfernt Kalkablagerungen und bringt den Glanz zurück!

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Kleiner Quick-Win, der gar nichts kostet: Spüle deine Haare am Ende immer kurz mit eiskaltem Wasser ab. Das kostet Überwindung, schließt aber die Schuppenschicht sofort und sorgt für einen unglaublichen Glanz.

Ein guter Schnitt ist eine Partnerschaft

Am Ende ist ein Friseurbesuch Vertrauenssache. Klar, ein Schnitt bei einem erfahrenen Meister kostet vielleicht zwischen 70€ und 120€, während eine Kette mit 30€ lockt. Der Unterschied liegt aber nicht nur im Preis, sondern in der Zeit, der Beratung und der Erfahrung, die in deine Frisur fließen.

Such dir einen Handwerker, der Fragen stellt, der zuhört und der sein Fach liebt. Eine Frisur ist mehr als nur Haare. Es ist ein Gefühl. Und wenn du dich damit jeden Tag im Spiegel ansehen magst, dann haben wir beide alles richtig gemacht.

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Der wichtigste Dialog findet statt, bevor die Schere überhaupt in die Hand genommen wird. Ein guter Friseur stellt Fragen: Wie tragen Sie Ihr Haar im Alltag? Wie viel Zeit investieren Sie morgens? Was stört Sie an Ihrem aktuellen Look? Ihre ehrlichen Antworten sind das Fundament für einen Schnitt, den Sie auch Wochen später noch lieben werden, nicht nur beim Verlassen des Salons.

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  • Glatter Schnitt, stumpfe Kante: Ideal für feines Haar, da er die Illusion von Dichte und Fülle erzeugt. Ein klassischer Bob oder ein Long-Bob (Lob) sind perfekte Beispiele, bei denen eine präzise Linie das Haar kraftvoller wirken lässt.
  • Sanfte Stufen: Verleihen dickem oder gewelltem Haar Bewegung und Leichtigkeit. Sie nehmen Schwere aus der Frisur und sorgen dafür, dass sie schöner fällt, ohne „helm-artig“ auszusehen.

Das Geheimnis? Es geht darum, mit der Textur Ihres Haares zu arbeiten, nicht dagegen.

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„Ein Haarschnitt ist eine Grundform, wie die Architektur eines Gebäudes. Ohne eine gute Basis kann man nichts darauf aufbauen.“ – Vidal Sassoon

Dieses Zitat des legendären Friseurs fasst alles zusammen. Trends sind die Dekoration, aber der Schnitt ist das Fundament. Investieren Sie in ein starkes Fundament, und Ihr Styling wird immer mühelos aussehen.

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Warum sieht mein Haar nach dem Föhnen beim Friseur immer besser aus?

Es liegt nicht nur an der Übung, sondern an der Technik und den Werkzeugen. Friseure verwenden professionelle Föhne, wie den Dyson Supersonic oder den Parlux Alyon, die eine präzise Temperaturkontrolle und einen starken, gerichteten Luftstrom haben. Entscheidend ist die Verwendung einer Düse, um den Luftstrom zu bündeln, und das Föhnen in Wuchsrichtung der Schuppenschicht. Das schließt die Haaroberfläche, reduziert Frizz und erzeugt einen unvergleichlichen Glanz.

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Die Illusion von Volumen: Der richtige Scheitel

Ein simpler Trick mit großer Wirkung: Wechseln Sie die Seite Ihres Scheitels. Das Haar gewöhnt sich an eine bestimmte Lage. Wenn Sie es auf die andere Seite legen, heben sich die Wurzeln von der Kopfhaut ab und erzeugen sofort ein Gefühl von mehr Fülle – ganz ohne Produkt.

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  • Gesichtsform: Bringen Sie Bilder mit, auf denen die abgebildete Person eine ähnliche Gesichtsform hat wie Sie. Ein Haarschnitt, der an einem ovalen Gesicht fantastisch aussieht, kann ein rundes Gesicht unvorteilhaft betonen.
  • Haarstruktur: Suchen Sie nach Beispielen mit Ihrer eigenen Haartextur – ob fein, dick, lockig oder glatt. Ein gestufter „Shag“ funktioniert bei welligem Haar von allein, erfordert bei glattem Haar aber viel Styling.
  • „Unbearbeitete“ Fotos: Suchen Sie nach Bildern von Bloggern oder aus dem Alltag statt nach hochglanzpolierten Studioaufnahmen. Sie geben einen ehrlicheren Eindruck vom Look.
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Wussten Sie, dass Haar durchschnittlich 1,25 Zentimeter pro Monat wächst?

Das bedeutet, dass ein Kurzhaarschnitt bereits nach sechs Wochen seine Form deutlich verändern kann, während bei langem Haar ein Spitzenschnitt alle drei bis vier Monate ausreicht, um es gesund zu halten. Passen Sie die Frequenz Ihrer Friseurbesuche also an die Länge und den Stil Ihres Schnitts an.

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Trockenschnitt-Technik: Immer mehr Stylisten schwören darauf, das Haar im trockenen Zustand zu schneiden. Der Grund: Sie sehen sofort, wie das Haar natürlich fällt, wo Wirbel sind und wie Locken springen. Dies ermöglicht einen extrem personalisierten Schnitt, der perfekt zur individuellen Haarstruktur passt – eine Technik, die besonders bei Locken und Wellen wahre Wunder wirkt.

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Feines Haar vs. dünnes Haar: Das ist nicht dasselbe! „Fein“ beschreibt den Durchmesser eines einzelnen Haares. „Dünn“ bezieht sich auf die Dichte, also wie viele Haare Sie pro Quadratzentimeter auf dem Kopf haben. Man kann dickes, aber feines Haar haben – oder kräftiges, aber dünnes Haar. Diese Unterscheidung ist für den perfekten Schnitt absolut entscheidend.

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Die Wahl der richtigen Pflegeprodukte kann einen guten Schnitt in einen großartigen verwandeln. Ein Beispiel:

  • Für einen präzisen Bob: Ein Glättungs-Serum wie das „Frizz Dismiss“ von Redken oder eine leichte Styling-Creme sorgt für eine glatte Oberfläche und betont die scharfe Kante.
  • Für einen lässigen Stufenschnitt: Ein Texturspray, idealerweise ein Salzspray wie das „Surf Spray“ von Bumble and bumble, verleiht Griffigkeit und unterstützt den „undone“ Look perfekt.
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Ist teurer immer besser, wenn es um Scheren geht?

Ja, in diesem Fall schon. Eine professionelle Friseurschere, oft aus japanischem Stahl von Marken wie Mizutani oder Joewell, kostet mehrere hundert Euro. Der Unterschied? Sie schneidet das Haar mit einer mikroskopisch glatten Kante ab. Eine stumpfe oder minderwertige Schere quetscht das Haar, was die Schuppenschicht aufraut und Spliss geradezu provoziert. Die Investition in das Werkzeug ist also direkt eine Investition in die Gesundheit Ihres Haares.

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Der Pony-Check: Ein Pony kann ein Gesicht komplett verändern – positiv wie negativ. Ein seitlicher, langer Pony schmeichelt fast jeder Gesichtsform. Ein gerader, kompakter Pony betont die Augen, kann aber ein eckiges Gesicht noch markanter wirken lassen. Sogenannte „Curtain Bangs“ sind vielseitig, da sie weich aus dem Gesicht fallen und bei Bedarf einfach weggesteckt werden können.

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Laut einer Studie geben Frauen im Laufe ihres Lebens durchschnittlich über 50.000 Euro für ihre Haare aus.

Diese Zahl umfasst alles, von Schnitten über Farben bis hin zu Produkten. Das zeigt: Haare sind mehr als nur ein Accessoire, sie sind ein zentraler Bestandteil unseres Selbstausdrucks und Wohlbefindens. Ein guter Haarschnitt ist dabei die klügste Investition von allen.

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Olaplex-Behandlung: Mehr als nur ein Trend.

Sie haben sicher davon gehört. Aber was macht es wirklich? Olaplex ist kein klassischer Conditioner. Es ist ein patentierter Wirkstoff, der gebrochene Disulfidbrücken im Haar repariert, die durch Hitze oder chemische Behandlungen beschädigt wurden. Als Zusatz zur Farbe oder als eigenständige Behandlung macht es das Haar widerstandsfähiger und bereitet es optimal auf einen neuen Schnitt vor, da gesundes Haar einfach besser fällt.

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  • Verleiht unglaublichen Glanz, da die glatte Oberfläche Licht besser reflektiert.
  • Reduziert Spliss und Haarbruch sichtbar.
  • Sorgt dafür, dass die Haarfarbe länger brillant bleibt.

Das Geheimnis? Ein sogenanntes „Glossing“. Es ist wie ein Top-Coat für Ihr Haar – eine semi-permanente Tönung ohne starke Pigmente, die die Schuppenschicht versiegelt. Perfekt, um einen Schnitt zwischen zwei Farbbehandlungen aufzufrischen.

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Vergessen Sie den Mythos vom „Ausdünnen“ bei dickem Haar. Eine Effilierschere, die oft wahllos eingesetzt wird, kann zu frizzigen, unkontrollierbaren Enden führen. Ein moderner Ansatz sind „interne Stufen“ oder „Slices“. Dabei werden gezielt einzelne Strähnen im Inneren des Haares gekürzt. Das Ergebnis: Die Masse wird reduziert und Bewegung erzeugt, ohne dass die äußere Form an Fülle und Kompaktheit verliert.

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Hilft Hitzeschutz wirklich?

Absolut. Stellen Sie es sich wie eine Grundierung vor dem Make-up vor. Hitzeschutzsprays, zum Beispiel von GHD oder Kérastase, legen eine Schutzschicht um das Haar, die die Feuchtigkeit im Inneren bewahrt und die Hitze gleichmäßiger verteilt. Ohne diesen Schutz „kocht“ das Wasser im Haar buchstäblich, was die Proteinstruktur dauerhaft schädigt. Die Folge: sprödes, glanzloses Haar, bei dem auch der beste Schnitt nicht mehr zur Geltung kommt.

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Der „Wolf Cut“: Eine moderne Mischung aus dem Vokuhila der 80er und dem „Shag“ der 70er. Er zeichnet sich durch viel Volumen am Oberkopf und stark ausgedünnte Längen aus. Was man wissen muss: Dieser Schnitt lebt von Textur und Bewegung. Bei sehr glattem oder feinem Haar erfordert er tägliches Styling mit Mousse oder Texturspray, um nicht kraftlos herunterzuhängen.

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Der häufigste Fehler, den Kundinnen machen? Sich für die Meinung ihres Partners zu entschuldigen.

Ein guter Stylist hört das oft: „Mein Mann mag keine kurzen Haare.“ Aber es ist Ihr Kopf, Ihr Haar, Ihr Gefühl. Ein Haarschnitt sollte in erster Linie Ihnen selbst gefallen und Ihr Selbstbewusstsein stärken. Trauen Sie sich, die Frisur zu tragen, die Sie wirklich wollen!

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Farbplatzierung zur Schnitt-Unterstützung

Eine clevere Coloration kann einen Schnitt optisch verstärken. Bei einem Bob können hellere Strähnen entlang der vorderen Kontur („Money Piece“) das Gesicht einrahmen und die präzise Linie betonen. Bei einem Stufenschnitt wiederum sorgt eine Balayage für Tiefe und lässt die Bewegung der einzelnen Stufen viel lebendiger wirken.

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Option A: Der klassische Nassschnitt. Ideal für geometrische, präzise Schnitte wie einen Bob. Das nasse Haar ist elastischer und lässt sich perfekt in einer geraden Linie schneiden.

Option B: Der moderne Trockenschnitt. Unverzichtbar für Locken, Wellen und „undone“ Looks. Der Friseur sieht die natürliche Textur und kann den Schnitt individuell an den Fall des Haares anpassen.

Keine Methode ist per se besser; sie dienen unterschiedlichen Zwecken und Haartypen.

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Älteres Haar wird oft feiner und verliert an Dichte. Ein guter Schnitt wirkt dem entgegen. Kürzere Frisuren wie ein frecher Pixie oder ein Bob auf Kinnlänge können das Haar voller und kräftiger wirken lassen. Sanfte Stufen am Oberkopf erzeugen Volumen, aber die Grundlinie sollte eher kompakt gehalten werden, um dünne Spitzen zu vermeiden. Es geht nicht darum, jünger auszusehen, sondern darum, frisch und modern zu wirken.

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  • Shampoo: Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die Kopfhaut. Hier sammeln sich Öl und Stylingreste. Die Längen werden beim Ausspülen ausreichend gereinigt.
  • Conditioner: Gehört nur in die Längen und Spitzen. Am Ansatz aufgetragen, beschwert er das Haar unnötig und lässt es schneller nachfetten.
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Der psychologische Effekt: Ein radikaler Haarschnitt markiert oft einen neuen Lebensabschnitt – nach einer Trennung, einem Jobwechsel oder einfach dem Wunsch nach Veränderung. Es ist ein kraftvoller Akt der Selbstbestimmung, die Kontrolle über das eigene Erscheinungsbild zu übernehmen. Dieses Gefühl von Frische und Neuanfang ist es, was einen Besuch beim Friseur so viel mehr als nur einen Haarschnitt sein lässt.

Ein Haarschnitt ist keine lebenslange Verpflichtung. Haben Sie keine Angst vor Veränderung! Wenn ein Schnitt nicht zu 100% funktioniert, ist das kein Weltuntergang. Haare wachsen nach. Sehen Sie es als eine Reise und eine wunderbare Möglichkeit, verschiedene Facetten Ihrer Persönlichkeit auszudrücken. Der perfekte Schnitt ist oft nicht der erste, sondern der, bei dem Sie sich am meisten wie Sie selbst fühlen.

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.