Durchsichtige Stoffe ohne Tränen: Dein ehrlicher Guide für Chiffon, Organza & Co.

von Mareike Brenner
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Ganz ehrlich? Es gibt kaum Stoffe, die so viel Ehrfurcht einflößen wie transparente Gewebe. Man sieht sie in den schönsten Kollektionen und träumt davon, selbst so ein federleichtes Teil zu nähen. Doch dann steht man im Stoffladen vor einer Rolle Chiffon, Organza oder Tüll und der Mut verlässt einen. Rutschig, empfindlich, unversöhnlich bei Fehlern – ja, das sind sie. Aber sie sind auch die Grundlage für absolute Traumteile.

Vergiss mal kurz die flüchtigen Trends. Das Wissen, wie man diese Diven unter den Stoffen bändigt, ist zeitlos. Es geht darum, das Material zu verstehen, die richtigen Techniken zu kennen und am Ende ein Kleidungsstück zu tragen, das wirklich hochwertig aussieht. Ich hab schon unzählige Meter davon verarbeitet und dabei sowohl Meisterwerke als auch teure Pannen miterlebt. Also, lass uns mal Klartext reden.

Welcher Stoff für welches Projekt? Ein kleiner Material-Check

Bevor du auch nur die Schere in die Hand nimmst, musst du wissen, womit du es zu tun hast. „Durchsichtig“ ist nicht gleich „durchsichtig“. Der Charakter des Stoffes entscheidet über alles – den Fall, die Silhouette und die Nerven, die du beim Nähen lässt.

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Seidenorganza: Der Architekt
Stell dir Organza wie edles, knisterndes Seidenpapier vor. Er hat „Stand“, das heißt, er fällt nicht weich am Körper herunter, sondern formt skulpturale Silhouetten. Perfekt für voluminöse Puffärmel, große Schleifen oder als stützende Lage unter einem Rock. Auf einer Schwierigkeitsskala von 1 bis 5 ist er eine solide 3 – er rutscht nicht so schlimm wie Chiffon, verzeiht aber keine ungenauen Schnitte. Echter Seidenorganza hat einen matten, edlen Schimmer und fühlt sich trotz seiner Steifheit erstaunlich gut an. Rechne hier mit Preisen zwischen 25 € und 50 € pro Meter. Die günstigere Polyester-Variante (oft schon ab 8 €) glänzt stärker und lädt sich gern statisch auf, ist aber super zum Üben.

Seidenchiffon: Der Poet
Chiffon ist das genaue Gegenteil. Ein Hauch von Nichts, der den Körper sanft umspielt und bei jedem Lufthauch tanzt. Absolut traumhaft, aber in der Verarbeitung eine echte Diva. Schwierigkeit? Klare 5 von 5! Er verzieht sich beim Schneiden und rutscht unter der Nadel weg. Hier ist Geduld dein bester Freund. Ein Tipp, der Gold wert ist: Schneide ihn zwischen zwei Lagen Seidenpapier (das ganz dünne für Schnittmuster) zu. Das stabilisiert ihn ungemein. Preislich liegt Seidenchiffon gerne mal bei 30 € bis 60 € pro Meter, während du gute Polyester-Alternativen schon für 10-15 € findest. Aber Achtung: Synthetik immer mit geringerer Temperatur bügeln!

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Tüll: Der Netzwerker
Tüll ist eigentlich kein Gewebe, sondern ein Netz. Es gibt ihn von butterweich (für Schleier) bis bretthart (für Petticoats). Das Tolle an Tüll: Er franst nicht aus! Du musst die Kanten also nicht versäubern, was ihn super für Applikationen oder Lagenlooks macht. Weicher Tüll ist relativ einfach zu verarbeiten (Schwierigkeit 2/5), kratzt aber weniger auf der Haut als die steife Variante. Ein kleiner Nachteil: Die Schnittkanten können an empfindlichen Stoffen wie Satin reiben und Fäden ziehen.

Georgette & Voile: Die Alltagshelden
Georgette ist quasi der etwas griffigere, schwerere Bruder von Chiffon. Er fällt ähnlich schön, ist aber viel einfacher zu handhaben (Schwierigkeit 3/5). Eine super Wahl für fließende Blusen. Baumwoll-Voile ist ebenfalls leicht transparent, aber viel stabiler, atmungsaktiv und perfekt für luftige Sommerkleider. Für Anfänger, die sich an Transparenz wagen wollen, ist Voile ideal (Schwierigkeit 2/5).

Die richtige Ausrüstung: Dein Rüstzeug gegen den Stoff-Frust

Bevor es losgeht, rüste dich aus. Das richtige Werkzeug ist hier die halbe Miete, ehrlich.

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  • Nadeln: Absolutes MUSS sind Microtex-Nadeln, am besten von Schmetz in der Stärke 60 oder 70. Sie haben eine extrem scharfe, schlanke Spitze, die die feinen Fasern durchsticht statt sie zu zerreißen. Und bitte: Nimm für jedes Projekt eine neue Nadel! Ein gezogener Faden ruiniert dir die ganze Optik.
  • Garn: So fein wie möglich. Das „Allesnäher Extra Fein“ von Gütermann ist super, oder, wenn du investieren willst, echtes Seidengarn. Die Farbe muss perfekt passen, sonst schreit die Naht dich später an.
  • Schneiden: Vergiss die Schere bei Chiffon. Ein Rollschneider und eine Schneidematte sind hier deine besten Freunde. Zusammen mit ein paar Stoffgewichten (oder sauberen Unterlegscheiben aus dem Baumarkt) bleibt alles an seinem Platz.
  • Stecknadeln: Nur die allerfeinsten, extra-spitzen Stecknadeln benutzen. Normale Nadeln hinterlassen sichtbare Löcher. Noch besser sind kleine Stoffklammern (Wonder Clips).

Nähtechnik für Profis: So sieht’s auch von innen edel aus

Bei transparenten Stoffen sieht man alles. Eine mit der Overlock versäuberte Naht? Ein absolutes No-Go. Sie würde durchscheinen und den leichten Stoff unschön beschweren. Hier gibt es zwei Techniken, die den Unterschied machen.

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Die Französische Naht: Die Königsdisziplin

Das ist die sauberste Naht überhaupt. Sie schließt die Nahtzugabe komplett ein, sodass von innen und außen alles perfekt aussieht. Und so geht’s:

  1. Stoffteile links auf links legen (also die schönen Seiten außen). Eine schmale Naht mit ca. 0,5 cm Abstand zur Kante nähen.
  2. Die Nahtzugabe vorsichtig auf ca. 3 mm zurückschneiden.
  3. Jetzt den Stoff wenden, sodass die rechten (schönen) Seiten aufeinanderliegen. Die Nahtkante scharf bügeln.
  4. Eine zweite Naht mit ca. 0,7 cm Abstand zur Kante nähen. Diese schließt die erste Nahtzugabe komplett ein. Fertig!

Kleiner Tipp für Rundungen (wie am Armloch): Nach dem ersten Nähen die Nahtzugabe in kleinen Abständen bis kurz vor die Naht einknipsen. So legt sich die Rundung viel schöner, wenn du sie für die zweite Naht wendest.

Der Rollsaum: Der federleichte Abschluss

Ein normal umgebügelter Saum wäre viel zu wuchtig. Die Lösung ist ein hauchfeiner Rollsaum. Viele Nähmaschinen haben dafür ein spezielles Füßchen, das die Kante automatisch einrollt und umnäht. Das erfordert etwas Übung, aber das Ergebnis lohnt sich. Die edelste Variante, wie in der Haute Couture, ist der handgerollte Saum. Eine meditative Arbeit, aber unschlagbar fein.

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Was tun, wenn’s schiefgeht? Dein SOS-Guide für Pannen

Passiert auch den Besten. Nicht verzweifeln, hier sind Lösungen für die häufigsten Probleme.

  • „Hilfe, meine Maschine frisst den Stoff!“: Ein Klassiker. Der feine Stoff wird am Anfang der Naht in die Stichplatte gezogen. Trick 17: Lege ein kleines Stück Seidenpapier unter den Stoffanfang und nähe die ersten Stiche durch Stoff und Papier. Das Papier reißt du danach vorsichtig ab. Alternativ kannst du auch auf einem kleinen Reststück des gleichen Stoffes anfangen zu nähen und dann ohne anzuhalten direkt auf dein eigentliches Nähstück übergehen.
  • „Mein Chiffon-Rock klebt statisch an den Beinen!“: Besonders bei Polyester-Qualitäten ein Problem. Ein Antistatik-Spray aus der Drogerie wirkt Wunder. Kurz auf die Innenseite sprühen, trocknen lassen, fertig. Ein Unterkleid aus Viskose oder Seide hilft auch.
  • „Ich habe einen Faden gezogen!“: Kein Grund zur Panik. Mit einer sehr feinen Nadel und Geduld kannst du den Faden oft wieder ins Gewebe „massieren“. Stich von beiden Seiten neben dem gezogenen Faden ein und lockere die umliegenden Fäden ganz sanft, bis sich die Spannung verteilt.
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Dein erstes Projekt: Trau dich!

Du musst nicht gleich mit einem Ballkleid anfangen. Ein super erstes Projekt ist ein einfacher Schal aus Voile oder Georgette. Daran kannst du wunderbar den Rollsaum üben und ein Gefühl für den Stoff bekommen. Das ist ein schneller Erfolg, der motiviert und du hast am Ende ein schönes Accessoire. Kostenpunkt: ca. 15-20 € für den Stoff. Ein perfektes Wochenendprojekt!

Transparenz stilvoll tragen: Ein paar Ideen

Die schönste Verarbeitung bringt nichts, wenn man sich im fertigen Teil unwohl fühlt. Der Schlüssel ist fast immer das Layering, also das Spiel mit den Schichten.

Eine durchsichtige Bluse wirkt superedel über einem schlichten, hochwertigen Seiden- oder Viskosetop. Wähle entweder einen Ton, der deiner Hautfarbe ähnelt (das lässt die Bluse für sich wirken) oder setze einen bewussten Kontrast. Unter ein durchsichtiges Kleid gehört ein Unterkleid. Ein hautfarbenes erzeugt eine „Nude-Illusion“, ein schwarzes oder farbiges betont das Design des Oberkleides.

Übrigens, der Look wird besonders spannend, wenn du Materialien mixt. Eine zarte Organza-Bluse zur robusten Jeans. Ein fließender Chiffon-Rock zum groben Strickpulli. Dieser Kontrast erdet das Ganze und macht es alltagstauglich.

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Am Ende ist es eine Mischung aus gutem Handwerk, Materialgefühl und ein bisschen Mut. Aber wenn es gelingt, ist das Gefühl, so ein selbstgemachtes, federleichtes Stück zu tragen, einfach unbezahlbar.

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Die Nadel macht den Unterschied. Für feine Gewebe wie Chiffon oder Georgette ist eine Microtex-Nadel (z.B. von SCHMETZ, Stärke 60/8 oder 70/10) absolute Pflicht. Ihre besonders schlanke, scharfe Spitze dringt mühelos durch die feinen Fasern, anstatt sie zu durchstoßen oder Fäden zu ziehen. Ein hörbares „Ploppen“ beim Nähen ist ein Alarmsignal – sofort die Nadel wechseln!

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  • Vorwaschen? Ja, aber mit Gefühl! Seidenstoffe sollten professionell gereinigt oder von Hand in kaltem Wasser mit einem milden Seidenshampoo gewaschen werden, um ein Einlaufen vor dem Zuschnitt zu kontrollieren.
  • Polyester-Varianten sind unkomplizierter und können oft im Schonwaschgang der Maschine gewaschen werden.
  • Wichtig: Niemals wringen! Sanft in ein Handtuch rollen, um überschüssiges Wasser zu entfernen.
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Achtung, Hitzefalle: Synthetische Organzas und Chiffons können bei zu hoher Bügeltemperatur schmelzen und ruinieren nicht nur den Stoff, sondern auch dein Bügeleisen. Immer auf der niedrigsten Stufe beginnen und ein Bügeltuch verwenden. Bei Seide gilt: Leicht feucht und von der linken Seite bügeln, um Glanzstellen zu vermeiden.

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Organza stammt ursprünglich aus der usbekischen Stadt Urganch, einem historischen Knotenpunkt der Seidenstraße. Sein Name ist eine Hommage an diesen Ursprung.

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Die sauberste Naht für transparente Stoffe ist zweifellos die französische Naht. Sie schließt die Nahtzugabe komplett ein, sodass von außen nichts durchscheint.

  • Zuerst links auf links mit halber Nahtzugabe nähen.
  • Nahtzugabe knapp zurückschneiden, bügeln und den Stoff rechts auf rechts wenden.
  • Erneut nähen, sodass die erste Naht innen eingeschlossen ist. Perfektion!
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Hilfe, mein Polyester-Rock klebt an den Beinen! Was tun?

Statische Aufladung ist der Erzfeind von synthetischen, transparenten Stoffen. Ein Antistatik-Spray für Kleidung ist die schnellste Lösung. Langfristig hilft es, beim Waschen auf Weichspüler zu verzichten (er kann Rückstände hinterlassen) und stattdessen einen Schuss Essig ins Spülfach zu geben. Ein Unterrock aus Naturfasern wie Viskose oder Seide kann ebenfalls Wunder wirken.

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Baumwollgarn: Nur für Baumwoll-Voile oder Batist geeignet. Es ist matt und weniger reißfest.

Polyester-Allesnäher: Die beste Wahl für fast alle transparenten Stoffe, auch für Seide. Ein hochwertiges Garn wie das von Gütermann (Mara 120) ist fein, stabil und hat einen dezenten Glanz, der sich dem Stoff anpasst.

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Die Feinheit von Seidenchiffon wird oft in „Momme“ (mm) angegeben. Ein 6-Momme-Chiffon ist federleicht und extrem transparent.

Diese Gewichtseinheit beschreibt, wie viel ein Stück Seidenstoff wiegt. Je höher die Momme-Zahl, desto dichter und blickdichter ist der Stoff. Für fließende Blusen ist 8 mm ideal, während 6 mm für zarte Schals oder Überwürfe verwendet wird. Das Wissen um diesen Wert hilft enorm bei der Online-Bestellung des richtigen Materials.

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  • Verhindert, dass der Stoff beim Nähen „gefressen“ wird.
  • Ermöglicht exaktes Schneiden ohne Verrutschen.
  • Lässt sich nach der Verarbeitung einfach auswaschen oder ausreißen.

Das Geheimnis? Ein wasserlöslicher Stabilisator wie SULKY Ultra Solvy. Er wird wie ein Vlies untergelegt, macht den Stoff temporär steif und löst sich beim ersten Waschen spurlos auf. Ein Game-Changer für Kragen, Knopfleisten oder Säume.

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Der Rollschneider ist dein bester Freund. Vergiss die Schere, wenn du Chiffon oder Georgette zuschneidest. Ein scharfer Rollschneider (z.B. von Olfa oder Prym) in Kombination mit einer Schneidematte und einem großen Patchworklineal ist die einzige Methode, um wirklich präzise, gerade Schnitte zu erzielen. Die Klinge drückt den Stoff auf die Matte, anstatt ihn anzuheben, was jegliches Verziehen minimiert. Investiere in eine frische Klinge für jedes neue Projekt – es lohnt sich!

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Wie bekomme ich einen perfekten, feinen Saum hin?

Ein Rollsaum ist die eleganteste Lösung. Viele Nähmaschinen haben dafür einen speziellen Rollsaumfuß. Mit ihm wird die Stoffkante in zwei Schritten automatisch umgelegt und festgenäht. Das erfordert etwas Übung an einem Probestück: Führe den Stoff ganz gerade und ziehe nicht daran. Das Ergebnis ist ein professioneller, nur wenige Millimeter breiter Saum, der bei fließenden Stoffen wunderschön fällt.

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  • Stoffgewichte: Keine Stecknadeln! Sie hinterlassen Löcher. Verwende stattdessen spezielle Stoffgewichte oder saubere, große Unterlegscheiben aus dem Baumarkt.
  • Seidenpapier: Zum Unterlegen beim Schneiden und Nähen.
  • Feinste Stecknadeln: Wenn es doch sein muss, dann nur extra feine Seidenstecknadeln.
  • Auswaschbarer Klebestift: Ein Tupfer eines Stoff-Klebestifts (z.B. von Prym) kann widerspenstige Säume vor dem Nähen fixieren.
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Der häufigste Anfängerfehler: Eine zu lange Stichlänge. Bei transparenten Stoffen führt das zu unschönen Kräuselungen. Wähle eine kurze Stichlänge von 1,5 bis 2,0 mm. Das erzeugt eine flachere, haltbarere Naht, die sich dem zarten Gewebe anpasst. Teste immer an einem Reststück!

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„Ein Faden kann auf zwei Arten verdreht werden, um ein Garn zu bilden: als S-Drehung oder Z-Drehung. Bei Chiffon werden abwechselnd Garne mit S- und Z-Drehung verwendet, was ihm seine leicht gekreppte, sandige Textur verleiht.“ – The Fashion and Textile Museum, London

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Tüll: Weich, fließend und oft für Schleier oder zarte Rocklagen verwendet. Die Wabenstruktur ist sehr fein und sechseckig.

Netzstoff (Mesh): Hat eine sportlichere Anmutung und größere, oft quadratische oder rautenförmige Öffnungen. Er ist stabiler und wird oft für Design-Einsätze in Sportbekleidung oder modernen Oberteilen genutzt.

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Die Frage nach dem „Darunter“ ist entscheidend für den gesamten Look. Transparenz lebt vom Spiel zwischen Verhüllen und Andeuten.

  • Für einen eleganten, nahtlosen Look sind nudefarbene, schlichte Bodies oder Slips aus Mikrofaser ideal.
  • Ein farblich passendes Seidentop oder ein Bralette können bewusst als Designelement unter einer Chiffonbluse eingesetzt werden.
  • Bei Röcken sorgt ein kurzer Unterrock aus Cupro oder Viskose für blickdichten Schutz.
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Akzeptiere die Langsamkeit. Das Nähen mit transparenten Stoffen ist eine Lektion in Geduld. Jeder Schritt, vom Zuschnitt bis zum letzten Saum, dauert länger als gewohnt. Wenn du versuchst, es zu beschleunigen, rächen sich die Stoffe sofort mit verrutschten Nähten. Also, mach dir eine Tasse Tee, leg deine Lieblingsmusik auf und genieße den Prozess. Das meditative Arbeiten wird mit einem einzigartigen Kleidungsstück belohnt.

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  • Verhindert, dass der feine Stoff am Nahtanfang in die Transporteuröffnung gezogen wird.
  • Sorgt für ein absolut gerades Stichbild, da die Nadel nicht seitlich ausweichen kann.

Das Geheimnis? Eine Geradstichplatte. Dieses oft unterschätzte Zubehörteil hat nur ein kleines, rundes Loch für die Nadel. Es stabilisiert den Stoff direkt um den Einstichpunkt herum. Ein Muss für jeden, der regelmäßig mit hauchdünnen Materialien arbeitet! (Denk daran, den Stichwahlschalter nur auf Geradstich zu stellen!)

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Das Wort „Chiffon“ kommt vom französischen Wort „chiffe“, was so viel wie „Lappen“ oder „alter Stoff“ bedeutet.

Eine ironische Herkunft für einen der heute luxuriösesten Stoffe! Ursprünglich wurde der Begriff für jede Art von leichtem, durchsichtigem Gewebe verwendet. Erst später wurde er zum Synonym für das feine, gedrehte Garn, das wir heute kennen, und stieg vom einfachen „Lappen“ zum Inbegriff von Eleganz auf.

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Markieren, aber richtig: Kreiderad und Kopierpapier sind tabu – sie scheinen durch oder lassen sich schwer entfernen. Die beste Methode ist das „Fadenziehen“ (einen einzelnen Kontrastfaden entlang der Schnittlinie von Hand einnähen) oder die Verwendung von auswaschbaren Stiften (z.B. Pilot Frixion) an einer unauffälligen Stelle.

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Noch nicht bereit für ein ganzes Kleid? Starte klein und baue Selbstvertrauen auf:

  • Nähe einen simplen Schal aus Seidenchiffon mit einem feinen Rollsaum.
  • Ersetze die Ärmel eines T-Shirt-Schnittmusters durch Ärmel aus Organza für einen dramatischen Effekt.
  • Kreiere ein einfaches Überkleid aus Voile, das du über einem schlichten Trägerkleid trägst.
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Meine Nähmaschine „frisst“ den Stoff am Anfang der Naht. Was kann ich tun?

Halte zu Beginn die beiden Fäden (Ober- und Unterfaden) gut fest und ziehe ganz leicht nach hinten, während du die ersten Stiche nähst. Eine weitere Profi-Technik: Beginne die Naht auf einem kleinen Stück Reststoff (einem „Anfangsläppchen“), nähe von dort direkt auf dein eigentliches Nähstück weiter. Das Läppchen wird am Ende einfach abgeschnitten.

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Halsausschnitt versäubern – zwei Wege:

Nahtbandstabilisierung (Stay-Stitching): Eine einfache Naht innerhalb der Nahtzugabe, die verhindert, dass sich Rundungen verziehen. Gut für stabile Stoffe wie Organza.

Schrägband aus Organza: Ein selbstgemachtes Schrägband aus Seidenorganza ist die Haute-Couture-Lösung. Es ist fast unsichtbar, stabilisiert perfekt und verleiht selbst einem Chiffon-Ausschnitt eine gestochen scharfe Kante.

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Spiele mit Opazität. Die wahre Magie transparenter Stoffe entfaltet sich oft erst im Lagenlook.

  • Kombiniere zwei Lagen Chiffon in leicht unterschiedlichen Farbtönen, um einen faszinierenden „Moiré“-Effekt zu erzeugen.
  • Lege einen bedruckten Organza über einen unifarbenen Stoff, um dem Muster Tiefe und einen schwebenden Charakter zu verleihen.
  • Verwende transparente Einsätze an Schultern, Rücken oder Taille, um einem sonst schlichten Kleidungsstück Raffinesse zu geben.

Laut einer Analyse von Vogue Business stieg die Präsenz von transparenten Stoffen in den Frühjahr/Sommer-Kollektionen 2023 um 12 % im Vergleich zum Vorjahr, was ihre anhaltende Relevanz von der Haute Couture bis zur Alltagsmode unterstreicht.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.