Zeitloser Glamour: So meisterst du klassische Frisuren, die nie aus der Mode kommen

von Mareike Brenner
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Hey, schön, dass du hier bist! In meinem Job im Salon sehe ich ja, wie Trends kommen und gehen. Aber manche Looks? Die sind einfach unsterblich. Sie tauchen immer wieder auf, weil sie auf echtem Können und zeitlosem Stil basieren. Du weißt genau, welche ich meine – diese eleganten Wellen und markanten Tollen, die einfach immer „Wow!“ schreien.

Viele kommen mit Fotos von alten Filmikonen zu mir und wollen genau diesen Look. Was ich total verstehe! Aber was viele nicht sehen, ist die Technik, die dahintersteckt. Das ist kein Zufallsprodukt aus dem Föhn, sondern echtes Handwerk. Aber keine Sorge, das ist keine unlösbare Raketenwissenschaft. Mit den richtigen Kniffen und ein bisschen Geduld kannst du dir ein Stück dieses Flairs auch nach Hause holen. Ich zeig dir, wie’s geht, worauf du achten musst und wie du dein Haar dabei nicht ruinierst. Ganz ehrlich.

Das Fundament: Warum hielten diese Frisuren bombenfest?

Bevor wir auch nur einen Kamm ansetzen, müssen wir kurz klären, warum diese Styles so formbar waren und tagelang hielten. Das ist keine Magie, sondern simple Physik. Stell dir dein Haar vor wie eine kleine Leiter. Die Sprossen sind chemische Verbindungen, die ihm seine Form geben.

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Einige dieser „Sprossen“ sind ziemlich schwach. Sobald dein Haar nass wird, lösen sie sich auf. Jetzt ist das Haar formbar wie Knete. Drehst du es auf einen Wickler und lässt es trocknen, verbinden sich die Sprossen an einer neuen Stelle – und voilà, eine Locke ist da! Das ist das ganze Geheimnis der klassischen Wasserwelle. Der Haken? Bei Feuchtigkeit (Hallo, Regenwetter!) bricht das Ganze wieder zusammen. Deshalb war Haarspray, damals oft noch „Haarlack“ genannt, der beste Freund jeder Frau.

Andere Verbindungen im Haar sind dagegen die harten Jungs. Wasser allein kratzt die nicht. Um die zu knacken, braucht man Chemie. Das ist das Prinzip der Dauerwelle, die damals super angesagt war. Eine chemische Lotion bricht die starken Verbindungen, das Haar wird in Form gewickelt und mit einer zweiten Lotion wieder fixiert. Das Ergebnis ist dann wirklich dauerhaft. Aber Achtung! Das ist ein massiver Eingriff und gehört absolut in Profihände. Ein Fehler hier, und wir reden von echtem Haarbruch.

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Deine Werkzeugkiste: Was du für den Start wirklich brauchst

Für einen authentischen Look brauchst du das richtige Equipment. Vieles davon hat sich kaum verändert und ist der Schlüssel zum Erfolg. Hier ist deine kleine Einkaufsliste, die dich nicht die Welt kosten wird:

  • Lockenwickler: Das A und O. Früher aus Metall, heute oft aus Kunststoff. Hol dir am besten ein Set mit verschiedenen Größen. Kleine für enge Löckchen, große für sanfte Wellen. Ein gutes Set findest du in jeder Drogerie oder im Friseurbedarf für etwa 15 bis 30 Euro. Kleiner Profi-Tipp: Die Haarsträhne darf niemals breiter sein als der Wickler! Das ist der häufigste Fehler, den ich sehe.
  • Haarnadeln & Klammern: Du brauchst viele. Wirklich viele. Plane mal mit 50 bis 100 Stück. Offene Haarnadeln (Bobby Pins) sind super, um gelegte Locken (Pin Curls) ohne Abdrücke festzustecken. Metallklammern halten die Wickler. Ein Großpack kostet selten mehr als 10 Euro.
  • Ein Stielkamm: Unverzichtbar! Mit dem Stiel ziehst du saubere Scheitel und teilst exakte Partien ab. Kostet fast nichts, um die 5 Euro, bringt aber alles.
  • Festiger & Haarspray: Vor dem Eindrehen kommt Festiger ins Haar. Nimm heute am besten einen Schaumfestiger für starken Halt. Nach dem Auskämmen fixiert starkes Haarspray die Frisur. Moderne Produkte sind zum Glück leichter und riechen besser als der alte „Haarlack“.
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Die entscheidenden Techniken: So passiert die Magie

Eine Frisur entsteht nicht durch Zufall, sondern durch eine klare Abfolge von Handgriffen. Das ist das Herzstück des Ganzen. Aber keine Sorge, das schaffst du auch!

Die Kunst der Wasserwelle: Schritt für Schritt zum Glamour

Eine gute Wasserwelle ist die Basis für fast alle femininen Looks dieser Ära. Nimm dir Zeit dafür – plane für das ganze Prozedere locker 2,5 Stunden ein. Das ist nichts für mal schnell am Morgen.

  1. Vorbereitung: Haar waschen und handtuchtrocken machen. Es muss noch feucht sein, aber nicht tropfen. Verteile dann den Schaumfestiger gleichmäßig.
  2. Abteilen & Aufdrehen: Teile mit dem Stielkamm saubere Strähnen ab. Lege die Haarspitze glatt um den Wickler und rolle ihn mit gleichmäßiger Spannung bis zur Kopfhaut. Spannung ist hier alles!
  3. Trocknen: Jetzt kommt der Geduld-Teil. Im Salon kam man unter die Trockenhaube, was 45 bis 90 Minuten dauern konnte. Zuhause kannst du einen Föhn mit Diffusor-Aufsatz nutzen, aber plane mehr Zeit ein. Es muss WIRKLICH komplett trocken sein.
  4. Auskühlen lassen: Super wichtig und wird oft vergessen! Lass die Locken auf den Wicklern mindestens 15 Minuten komplett auskühlen. Nimmst du sie warm raus, hängt sich die Frisur sofort wieder aus.
  5. Ausbürsten & Formen: Jetzt kommt der magische Moment. Nimm die Wickler raus. Dein Kopf sieht erstmal aus wie ein explodierter Wischmopp – das ist völlig normal! Und jetzt: Bürsten, bürsten, bürsten. Nimm eine Bürste mit Naturborsten und bürste kräftig von den Spitzen nach oben. Hab keine Angst davor! Du musst so lange bürsten, bis sich die einzelnen Löckchen zu einer einzigen, weichen Welle verbinden. Dann erst formst du die Frisur mit den Händen und dem Kamm.
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Toupieren: So baust du richtiges Volumen auf

Für das typische Volumen am Hinterkopf wurde toupiert. Richtig gemacht, gibt das Fülle für Tage. Falsch gemacht, schädigt es dein Haar. So geht’s richtig: Nimm eine dünne Strähne, halte sie straff nach oben und schiebe die Haare mit einem Toupierkamm kontrolliert Richtung Ansatz. Nicht wild hin und her rubbeln! So entsteht ein kleines Polster. Die oberste Haarschicht lässt du glatt und kämmst sie vorsichtig drüber. Fertig ist das unsichtbare Volumen.

Zeitlose Looks und wie sie gemacht werden

Die berühmten Gesichter von damals waren die besten Werbeträger für unser Handwerk. Schauen wir uns die Techniken hinter den unvergesslichen Stilen mal an – ganz ohne Namen, nur der Look zählt.

Der sinnliche Platin-Look

Dieser weiche, feminine Bob war technisch eine Meisterleistung. Die platinblonde Farbe war damals das Ergebnis extrem aggressiver Blondierungen, die das Haar stark strapazierten. Heute haben wir zum Glück schonendere Methoden und Schutzprodukte. Die Basis war ein kinnlanger, leicht gestufter Bob. Das Styling? Eine klassische Wasserwelle mit mittelgroßen Wicklern, die anschließend sehr, sehr weich ausgebürstet wurde, um eine Textur zu erzeugen, die eher wellig als lockig ist.

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Der revolutionäre Kurzhaarschnitt

Dieser Look war ein echtes Statement und zeigte, wie unglaublich feminin kurzes Haar sein kann. Er lebt einzig und allein von einem perfekten Schnitt. Die Seiten und der Nacken waren kurz und weich auslaufend, das Deckhaar blieb etwas länger und fransig. Das Styling war genial einfach: Ein bisschen Wachs oder Pomade in den Händen verreiben und die Haare in Form zupfen. Ein Look, der für eine moderne, unkomplizierte Art stand.

Die kühle, kontrollierte Eleganz

Das genaue Gegenteil von verspielt – hier war alles auf Perfektion und Zurückhaltung getrimmt. Oft sah man eine nach innen gerollte Pagenkopf-Variante. Der Trick dabei: Sehr große Wickler, die dem Haar nur eine sanfte Biegung statt einer richtigen Locke verleihen. Alles wurde spiegelglatt gebürstet. Kein einziges Haar durfte aus der Reihe tanzen. Ein perfektes Beispiel dafür, wie man mit der gleichen Grundtechnik völlig unterschiedliche Stimmungen erzeugen kann.

Der klassische Herren-Look: Pomade und Präzision

Auch die Männerfrisuren waren markant und brauchten tägliche Pflege. Der berühmte Rebellen-Look ist bis heute ein absoluter Klassiker.

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Der Schnitt war entscheidend: Seiten und Nacken kurz, das Deckhaar aber richtig lang – oft 10 bis 15 Zentimeter. Das Geheimnis für den Halt und den typischen Glanz war Pomade auf Fettbasis. Nicht Haargel, das hart wird und bröselt! Pomade bleibt den ganzen Tag formbar. Die Seiten wurden streng nach hinten gekämmt, das lange Deckhaar zur berühmten Tolle geformt. Am Hinterkopf liefen die Seiten zu einer sauberen Kante zusammen.

Ach ja, und die große Frage: Wie kriegt man das Zeug wieder raus? Ganz ehrlicher Tipp aus der Praxis: Vor dem Shampoonieren Conditioner ins TROCKENE Haar einmassieren. Das Fett im Conditioner löst das Fett der Pomade. Kurz einwirken lassen und dann ganz normal mit Shampoo waschen. Das ist ein echter Game-Changer!

Der Style im Heute: Tipps & realistische Erwartungen

Kann man das heute noch tragen? Aber hallo! Man muss es nur ein bisschen anpassen.

  • Der schnelle Weg: Statt stundenlanger Wasserwelle kannst du mit einem dicken Lockenstab oder Heißwicklern arbeiten. Das hält nicht ganz so lange, aber für einen Abend ist es perfekt. Aber bitte, bitte, bitte: Benutze IMMER einen Hitzeschutz! Ich sehe die Schäden von zu heißen Geräten jeden Tag im Salon.
  • Problem & Lösung: Deine Tolle fällt sofort zusammen? Wahrscheinlich hast du das falsche Produkt benutzt. Du brauchst Pomade, kein Gel. Föhne die Haare vorher über Kopf oder über eine Rundbürste in Form, bevor die Pomade reinkommt. Das gibt die nötige Grundstabilität.
  • DIY oder Profi? Eine einfache Tolle oder ein paar Wellen kriegst du zu Hause hin. Für einen authentischen Schnitt, eine Dauerwelle oder eine komplexe Hochsteckfrisur solltest du aber wirklich zum Profi gehen. Ein guter Friseur berät dich auch ehrlich, was mit deinem Haartyp überhaupt machbar ist.

Und noch ein letzter Rat von mir: Die perfekten Bilder der Stars waren das Ergebnis stundenlanger Arbeit eines ganzen Teams. Erwarte nicht, jeden Tag so auszusehen. Sieh diese Frisuren als etwas Besonderes. Übrigens, ein kleiner Trick von damals ist auch heute noch Gold wert: Um die Frisur über Nacht zu retten, wickle ein Tuch aus Seide oder Satin um den Kopf. Baumwolle raut die Haarstruktur auf und macht alles zunichte. So hast du auch am zweiten Tag noch Freude an deiner Arbeit!

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Diese klassischen Stile sind so faszinierend, weil sie Selbstbewusstsein und handwerkliches Können ausstrahlen. Wenn du sie ausprobierst, tu es mit Respekt vor deinem Haar – dann wird das Ergebnis nicht nur wunderschön, sondern fühlt sich auch richtig gut an.

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Der moderne Twist für klassische Wellen: Sie lieben den Glamour von Hollywood-Wellen, aber nicht die Steifheit? Der Trick liegt in der Ausbürsttechnik.

  • Bürsten Sie die festen Locken nach dem Auskühlen mit einer Wildschweinborstenbürste (z. B. von Mason Pearson) sanft aus.
  • Folgen Sie mit den Borsten der Wellenform, um die einzelnen Locken zu einer einzigen, fließenden Welle zu verbinden.
  • Weniger ist mehr: Ein flexibles Haarspray wie das L’Oréal Elnett mit leichtem Halt versiegelt den Look, ohne ihn zu verkleben.
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Wussten Sie schon? Der legendäre Friseur Vidal Sassoon revolutionierte die Haarmode mit dem geometrischen Bob, den Nancy Kwan in den 60ern berühmt machte. Sein Credo war „Wash and Wear“ – ein präziser Schnitt, der von selbst in Form fiel und Frauen vom Diktat der Lockenwickler und Trockenhauben befreite.

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Wie bekomme ich Volumen am Ansatz, das wirklich hält?

Vergessen Sie wildes Toupieren, das das Haar nur schädigt. Das Geheimnis der Profis ist das „Root Clipping“. Nachdem Sie Ihre nassen Haare auf Wickler gedreht haben, nehmen Sie kleine Metallclips (sogenannte Duckbill-Clips) und setzen Sie diese direkt an der Haarwurzel an, sodass das Haar im 90-Grad-Winkel von der Kopfhaut absteht. Lassen Sie die Haare so trocknen. Beim Entfernen der Clips bleibt der Ansatz angehoben und sorgt für ein voluminöses Fundament, das selbst schwere Wellen stützt.

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Setting Lotion vs. Schaumfestiger: Für authentische Retro-Styles ist die Wahl der richtigen Basis entscheidend.

Klassische Setting Lotion: Produkte wie das „Lotta Body Setting Lotion“ werden mit Wasser verdünnt und ins nasse Haar gesprüht. Sie sorgen für einen starken, langanhaltenden Halt, der sich nach dem Ausbürsten in definierte, glänzende Wellen verwandelt. Ideal für Wet-Sets.

Moderner Schaumfestiger: Er gibt Volumen und eine leichtere, luftigere Textur. Perfekt für Föhnfrisuren oder weichere Locken mit dem Lockenstab. Der Halt ist flexibler, aber weniger haltbar bei hoher Luftfeuchtigkeit.

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Wichtiger Punkt: Schützen Sie Ihr Haar! Die Hitze von Lockenstäben und Föhns kann die Haarstruktur dauerhaft schädigen. Bevor Sie auch nur daran denken, ein Hitzetool anzusetzen, ist ein Hitzeschutzspray absolut unerlässlich. Produkte wie der „Bodyguard“ von ghd oder das „Heat Protect Spray“ von Kérastase legen sich wie ein Schutzschild um das Haar und minimieren Hitzeschäden, ohne den Style zu beschweren.

  • Der seidige Glanz von perfekt gelegten Wellen.
  • Das befriedigende „Klick“ beim Befestigen von Pin-Curl-Klammern.
  • Der fast schon nostalgische Duft von Haarspray in der Luft.

Das Geheimnis? Es ist mehr als nur eine Frisur. Es ist ein Ritual, das uns mit einer Ära zeitloser Eleganz verbindet und uns für einen Moment wie ein Filmstar fühlen lässt.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.