Festliche Drinks für Zuhause: Dein Guide für unvergessliche Abende
Riechst du das auch? Dieser Duft von Zimt, Nelken und Orangen, der in der Luft liegt … das ist für mich das unverkennbare Zeichen, dass die schönste Zeit des Jahres beginnt. Nach unzähligen Saisons hinter dem Tresen, auf unzähligen Weihnachtsfeiern und Silvesterpartys, hab ich eins gelernt: Ein richtig guter festlicher Drink braucht keine Zauberei. Es geht um gutes Handwerk, ehrliche Zutaten und das Wissen, wie man beides zusammenbringt.
Inhaltsverzeichnis
Heute teile ich dieses Wissen mit dir. Vergiss komplizierte Rezepte und teure Gerätschaften. Ich zeige dir, wie du zu Hause mit einfachen Mitteln Drinks zauberst, die nicht nur fantastisch schmecken, sondern auch im Gedächtnis bleiben.
Das A und O – Ohne ein solides Fundament geht nichts
Bevor wir loslegen, müssen wir kurz über die Basics reden. Denn ganz ehrlich, das ist wie beim Kochen: Wenn die Grundlage nicht stimmt, kann das Ergebnis nicht überzeugen. Aber keine Sorge, das ist wirklich einfach.
Gute Zutaten sind die halbe Miete
Du musst jetzt nicht losrennen und die teuerste Flasche aus dem Regal greifen. Aber bitte, tu dir selbst einen Gefallen und nimm auch nicht die allerbilligste. Eine solide Mittelklasse ist fast immer die beste Wahl. Ein Rum, der pur schon nicht schmeckt, wird auch in einem Grog keine Offenbarung sein. Rechne mal mit 15-25 € für eine gute Flasche Rum oder Gin, die du für viele Drinks nutzen kannst. Beim Glühwein reicht ein trockener Rotwein wie ein Dornfelder für 6-8 € völlig aus.

Dasselbe gilt für Säfte – greif zu Direktsäften, nicht zu Konzentraten. Der Geschmacksunterschied ist gewaltig! Und bei Gewürzen? Immer im Ganzen kaufen. Zimtstangen, Sternanis, ganze Nelken. Sie entfalten ein viel tieferes, komplexeres Aroma als jedes Pulver.
Dein Werkzeug: Was du wirklich brauchst (und was nicht)
Du brauchst keine professionelle Barausstattung. Aber ein paar Kleinigkeiten machen dir das Leben deutlich leichter:
- Messbecher (Jigger): Das wichtigste Werkzeug überhaupt! Cocktails sind wie Backen – die Verhältnisse müssen stimmen. Ein einfacher Küchenmessbecher mit Milliliter-Anzeige ist perfekt.
- Shaker: Klar, ein Shaker ist super. Aber wenn du keinen hast? Kein Problem! Ein großes, sauberes Schraubglas (z. B. von Marmelade) tut es für den Anfang auch. Deckel drauf, gut festhalten und kräftig schütteln.
- Barlöffel: Sieht schick aus, aber jeder Löffel mit langem Stiel funktioniert genauso gut zum Umrühren.
- Feines Sieb: Ein kleines Teesieb aus der Küchenschublade ist ideal, um kleine Eissplitter oder Fruchtreste herauszufiltern. Das sorgt für ein viel angenehmeres Mundgefühl.

Eis ist eine Zutat, kein Füllstoff!
Das ist ein Punkt, den viele unterschätzen. Eis kühlt nicht nur, es verdünnt den Drink auch gezielt. Große, klare Eiswürfel schmelzen langsam und sind super für Drinks, die nur gerührt werden. Die kleineren Würfel aus der heimischen Gefriertruhe kühlen schneller, verwässern aber auch mehr – perfekt für geschüttelte Cocktails.
Kleiner Tipp aus der Praxis: Friere deine Eiswürfel mit gefiltertem oder stillem Wasser ein. Leitungswasser kann manchmal einen leichten Chlor- oder Kalkgeschmack haben, der im Drink stört.
Die Seelenwärmer – Heiß & Herzlich
Im Winter gibt es kaum etwas Schöneres als ein heißes Getränk. Aber Achtung, hier lauert der häufigste Fehler: Alkohol darf niemals kochen! Ab etwa 78 °C verflüchtigt er sich – und mit ihm der Geschmack und natürlich auch die Wirkung. Die goldene Regel lautet also: Immer erst alle alkoholfreien Zutaten erhitzen und den Alkohol ganz zum Schluss hinzufügen, wenn der Topf schon vom Herd ist.

Glühwein, aber richtig gut
Vergiss die Fertigmischungen. Ein ehrlicher, selbstgemachter Glühwein ist in 15 Minuten vorbereitet und schmeckt um Welten besser. (Reicht für ca. 4-5 Tassen)
- Der Wein: 1 Flasche trockener oder halbtrockener Rotwein (z.B. Dornfelder, Spätburgunder)
- Die Gewürze: 2-3 Zimtstangen, 5-6 Nelken, 2 Sternanis, die Schale einer Bio-Orange
- Die Süße: ca. 4-5 EL brauner Zucker oder Honig (je nach Geschmack)
So geht’s Schritt für Schritt:
- Gewürzsud ansetzen: Gib ca. 200 ml Wasser mit dem Zucker und allen Gewürzen in einen Topf. Lass das Ganze kurz aufkochen und dann 10 Minuten leise köcheln. So lösen sich die Aromen perfekt.
- Wein hinzufügen: Gieß den Wein dazu und erhitze alles langsam. Die Temperatur sollte 70 Grad nicht überschreiten. Ein Küchenthermometer (kostet um die 10 € und ist eine super Investition) ist hier dein bester Freund.
- Ziehen lassen: Nimm den Topf vom Herd und lass den Glühwein mindestens eine Stunde, besser zwei, ziehen. Dann noch mal kurz erwärmen (nicht kochen!) und genießen.
Was tun, wenn … der Glühwein bitter schmeckt? Das liegt meistens am Weißen der Orangenschale. Nimm beim nächsten Mal nur die äußerste orange Schicht (Zesten) oder fische die Schale nach 15-20 Minuten wieder heraus.

Der perfekte Eierpunsch (ohne Rührei-Gefahr)
Mein erster Eierpunsch in der Ausbildung wurde zu süßem Rührei. Mein Meister lachte nur und meinte: „Junge, Geduld ist die wichtigste Zutat.“ Und er hatte so recht. Das Geheimnis liegt darin, die Eimasse ganz langsam an die Hitze zu gewöhnen.
Das brauchst du (für ca. 4 Personen, Zubereitung ca. 20 Min.):
- 4 frische Eigelb (Achte auf absolute Frische! Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt pasteurisiertes Eigelb aus dem Supermarkt.)
- 100 g Zucker
- 500 ml Milch
- 250 ml Sahne
- 1 Vanilleschote
- 150 ml brauner Rum oder Weinbrand
- Frisch geriebene Muskatnuss
Die sichere Methode, Schritt für Schritt:
- Eigelb aufschlagen: Schlage Eigelb und Zucker in einer Metallschüssel richtig schön cremig.
- Milch erhitzen: Kratze das Mark aus der Vanilleschote und gib es mit der Milch und Sahne in einen Topf. Langsam erhitzen, bis es dampft, aber auf keinen Fall kocht.
- Der kritische Moment (Temperieren): Gieße jetzt die heiße Milch ganz langsam, in einem dünnen Strahl, zur Eigelbmasse. Rühre dabei die ganze Zeit mit einem Schneebesen. Das ist der wichtigste Schritt!
- Andicken lassen: Gieß die gesamte Mischung zurück in den Topf. Bei schwacher Hitze unter ständigem Rühren weiter erhitzen. Mit einem Thermometer bist du sicher: Bei ca. 70-75 Grad wird die Masse cremig. Nicht heißer werden lassen!
- Finale: Topf vom Herd nehmen, den Rum unterrühren und sofort mit frisch geriebener Muskatnuss servieren.

Nicht jeder hat Lust auf heiße Getränke. Ein knackig-kalter Cocktail kann ein genialer Start in den Abend sein.
Winter-Sangria mit regionalem Dreh
Sangria geht nur im Sommer? Von wegen! Mit winterlichen Früchten und Gewürzen wird sie zum absoluten Highlight. (Ergibt eine große Karaffe für 6-8 Gläser; Vorbereitung: 10 Min., Ziehzeit: mind. 4 Stunden)
Die Zutaten: 1 Flasche trockener Weißwein (z.B. Grauburgunder), 100 ml Apfelbrand, 200 ml naturtrüber Apfelsaft, 1 Apfel und 1 Birne in dünnen Scheiben, die Kerne eines Granatapfels, eine Handvoll Cranberrys, 2 Zimtstangen und 3 Zweige Rosmarin.
So einfach geht’s:
- Alle Zutaten in ein großes Gefäß oder eine Karaffe geben und gut umrühren.
- Das Ganze muss jetzt ziehen. Mindestens 4 Stunden im Kühlschrank, am besten aber über Nacht. So verbinden sich die Aromen perfekt.
- Vor dem Servieren auf Eis in Weingläser füllen und mit einem frischen Rosmarinzweig garnieren. Sieht super aus und duftet herrlich!
Alkoholfrei? Kein Problem! Tausche den Wein gegen einen guten, alkoholfreien Weißwein oder einfach eine Mischung aus hellem Traubensaft und etwas Sprudelwasser. Den Apfelbrand lässt du weg.

Der „Tannenwald Sour“ – Mein Favorit
Ein Sour ist ein Cocktail-Klassiker: Spirituose, Säure, Süße. Diese winterliche Variante mit Gin und Rosmarin erinnert an einen Spaziergang im kalten Nadelwald. (Ergibt 1 Cocktail; Zubereitung: ca. 5 Minuten)
- 60 ml Dry Gin
- 30 ml frischer Zitronensaft
- 20 ml Rosmarinsirup (Rezept weiter unten)
- 1 Eiweiß (optional, aber sorgt für genialen Schaum)
Und so mixt du ihn:
- Gib alle Zutaten in deinen Shaker (oder dein Schraubglas). Wenn du Eiweiß nutzt, schüttle alles erst mal 15 Sekunden kräftig ohne Eis. Das nennt sich „Dry Shake“ und macht den Schaum extra cremig.
- Jetzt Eiswürfel dazu und noch mal für ca. 15 Sekunden shaken, bis der Shaker eiskalt ist.
- Den Drink durch ein feines Sieb in ein vorgekühltes Glas abseihen und mit einem Rosmarinzweig garnieren. Fertig!
Ohne Alkohol? Super lecker mit 60 ml alkoholfreiem Gin-Ersatz oder einfach einem starken, abgekühlten Rosmarintee als Basis.
Dein persönlicher Touch: Werde kreativ!
Wenn du die Grundlagen draufhast, fängt der Spaß erst richtig an. Der einfachste Weg, jedem Drink eine eigene Note zu geben, sind selbstgemachte Sirups.

Hausgemachte Sirups – Einfacher als du denkst
Die Basis ist immer dieselbe: Koche gleiche Teile Zucker und Wasser auf (z.B. 250 g Zucker auf 250 ml Wasser), bis der Zucker sich gelöst hat. Abkühlen lassen, fertig. Im Kühlschrank hält sich das wochenlang.
- Rosmarinsirup: Erhitze den Zuckersirup mit 3 Zweigen frischem Rosmarin. Lass ihn 10 Minuten ziehen (nicht kochen!), dann die Zweige rausfischen.
- Zimtsirup: Gib 3-4 Zimtstangen in den fertigen Sirup und lass ihn mindestens 24 Stunden ziehen.
Diese Sirups sind Alleskönner – für heiße Drinks, kalte Cocktails oder einfach mit Sprudelwasser als hausgemachte Limo.
Als Gastgeber glänzen: Verantwortung & Planung
Ganz wichtig: Wenn du für Gäste mixt, hast du auch eine Verantwortung. Sorge immer für eine richtig gute alkoholfreie Alternative. Das zeigt, dass du an alle denkst. Ein „Virgin Mule“ mit Limette, Ginger Beer und einem Schuss Cranberrysirup ist schnell gemacht und beeindruckt jeden.
Ein letzter Rat aus meiner Erfahrung: Mach es dir nicht zu kompliziert. Such dir ein oder zwei Rezepte aus, die dir gefallen, und mach die richtig gut. Deine Gäste werden die Sorgfalt und die Qualität schmecken. Es geht nicht um die größte Auswahl, sondern um den besten Geschmack.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Ausprobieren und eine genussvolle Zeit. Zum Wohl!
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„Der beste Drink beginnt mit dem besten Eis.“ – Dale DeGroff, Barkeeper-Legende
Das mag banal klingen, ist aber entscheidend. Kleine Eiswürfel aus dem Gefrierfach schmelzen schnell und verwässern Ihren Drink. Investieren Sie in eine Silikonform für große, quadratische Eiswürfel (ca. 5×5 cm). Sie kühlen effektiver, schmelzen langsamer und sehen im Glas einfach fantastischer aus, besonders in einem Old Fashioned oder Negroni.

Der Duft von Weihnachten im Glas?
Setzen Sie Ihren eigenen Winter-Sirup an! Er ist die Geheimwaffe für unzählige Drinks und hält sich im Kühlschrank wochenlang. Einfach 250g Zucker und 250ml Wasser in einem Topf erhitzen, bis sich der Zucker löst. Dann 2 Zimtstangen, 3 Sternanis und 5 Nelken hinzufügen und 15 Minuten bei niedriger Hitze ziehen lassen. Abkühlen, abseihen, fertig. Perfekt, um Gin, Wodka oder sogar einem einfachen Prosecco eine festliche Note zu verleihen.


Der einfachste Profi-Trick: Vorgekühlte Gläser. Ein Drink, der in ein zimmerwarmes Glas gegossen wird, verliert sofort an Temperatur und Frische. Legen Sie Ihre Cocktailgläser einfach 15 Minuten vor dem Servieren ins Gefrierfach. Der Unterschied ist enorm – der erste Schluck ist eiskalt und belebend, genau wie er sein soll.

- Verleiht Drinks eine samtige, cremige Textur.
- Schafft eine stabile, luxuriöse Schaumkrone.
Das Geheimnis? Der „Dry Shake“. Für Cocktails mit Eiweiß (wie Whiskey Sour oder Pisco Sour) zuerst alle Zutaten OHNE Eis kräftig im Shaker schütteln. Das emulgiert das Eiweiß. Erst danach Eis hinzufügen und erneut kurz und kräftig schütteln, um den Drink zu kühlen.

Für den Gin Tonic-Fan: Ein winterliches Upgrade. Tauschen Sie die Zitrone oder Gurke gegen eine Orangenzeste und einen Zweig Rosmarin. Das harzige Aroma des Rosmarins und die Süße der Orange passen perfekt zu den Wacholdernoten eines klassischen London Dry Gin wie dem Tanqueray No. Ten. Ein Spritzer Cranberrysaft sorgt zusätzlich für eine festliche Farbe.


Wussten Sie, dass über 80% unseres Geschmacksempfindens eigentlich durch unseren Geruchssinn bestimmt wird?
Nutzen Sie das! Wärmen Sie eine Zimtstange kurz über einer Flamme an, bevor Sie sie ins Glas geben, oder „wecken“ Sie eine Orangenzeste auf, indem Sie sie über dem Drink leicht knicken. Die freigesetzten ätherischen Öle duften nicht nur herrlich, sondern intensivieren auch das Geschmackserlebnis dramatisch.

Der unterschätzte Held jeder Hausbar: Angostura Aromatic Bitters. Dieses kleine Fläschchen ist das Salz und Pfeffer für Ihre Cocktails. Nur wenige Tropfen genügen, um die Aromen anderer Zutaten zu bündeln, ihnen Tiefe zu verleihen und die Süße auszubalancieren. Ein Muss für Klassiker, aber auch ein Game-Changer in einfachen Drinks wie einem Gin & Tonic.

- Der Willkommens-Drink: Planen Sie einen einfachen, aber eleganten Aperitif, den Sie Ihren Gästen direkt nach der Ankunft anbieten können. Das bricht das Eis und setzt sofort eine festliche Stimmung.
- Die alkoholfreie Alternative: Denken Sie immer an eine ebenso liebevoll zubereitete Option ohne Alkohol. Ein guter Gastgeber sorgt dafür, dass sich jeder wohlfühlt.
- Die Garnitur-Station: Bereiten Sie Schälchen mit Orangenzesten, Rosmarinzweigen und gezuckerten Cranberries vor. So kann jeder seinen Drink selbst veredeln.


Kann ich Cocktails für eine Party vorbereiten?
Unbedingt! Das Zauberwort lautet „Batching“. Mischen Sie größere Mengen von Cocktails, die keine frischen Säfte oder kohlensäurehaltigen Zutaten enthalten, schon Stunden vorher. Ein Negroni oder Manhattan eignet sich perfekt. Einfach Gin, Wermut und Campari im richtigen Verhältnis in eine Karaffe füllen und kalt stellen. Beim Servieren nur noch über Eis gießen und mit einer Zeste garnieren. So haben Sie mehr Zeit für Ihre Gäste.

Klassischer Glühwein: Wärmt von innen, ein Muss für die kalte Jahreszeit. Traditionell mit Rotwein, Zimt, Nelken und Orangen.
Weißer Glühwein: Eine leichtere, fruchtigere Alternative. Nutzen Sie einen trockenen Riesling und verfeinern Sie ihn mit Sternanis, Apfelscheiben und einem Schuss Holunderblütensirup.
Beide Varianten sollten niemals kochen, nur sanft erhitzt werden, damit der Alkohol nicht verdampft und die Gewürze nicht bitter werden.

Der globale Markt für alkoholfreie Spirituosen wird bis 2025 voraussichtlich um 7,1% jährlich wachsen.
Dieser Trend macht es einfacher denn je, anspruchsvolle Drinks ohne Alkohol anzubieten. Marken wie Siegfried Wonderleaf (Gin-Alternative) oder Lyre’s bieten eine beeindruckende Palette, die echten Spirituosen nachempfunden ist. Ein „Nogroni“ oder ein „Amaretti Sour“ ohne Alkohol? Kein Problem mehr – und geschmacklich eine Offenbarung.


Die Garnitur ist nicht nur Deko, sie ist ein integraler Bestandteil des Drinks. Vergessen Sie die labbrige Zitronenscheibe. Probieren Sie es mal hiermit:
- Gezuckerte Cranberries: Frische Cranberries in Zuckersirup tauchen, dann in Zucker wälzen und trocknen lassen. Ein funkelndes Highlight.
- Karamellisierte Orangenscheiben: Dünne Orangenscheiben im Ofen bei niedriger Temperatur trocknen. Sieht edel aus und duftet intensiv.
- Rosmarinzweig mit Puderzucker: Sieht aus wie ein schneebedeckter Tannenzweig und passt aromatisch wunderbar zu Gin- oder Wodka-Drinks.

Wichtiger Hinweis: Roter Wermut (Vermouth) gehört nach dem Öffnen in den Kühlschrank! Viele lagern ihn bei den Spirituosen, aber er ist ein aufgespriteter Wein. Offen und bei Raumtemperatur oxidiert er schnell und entwickelt einen unangenehm muffigen Geschmack, der jeden Negroni oder Manhattan ruiniert. Eine frische Flasche, z.B. von Carpano Antica Formula, macht den Unterschied.


Der Espresso Martini ist der perfekte Drink, um nach dem Essen wieder in Schwung zu kommen. Für die perfekte Schaumkrone (Crema) ist ein frisch gebrühter, heißer Espresso entscheidend. Direkt in den mit Eis gefüllten Shaker geben – der Temperaturschock sorgt für eine fantastische Textur. Ein guter Wodka und ein Schuss Kaffeelikör wie Kahlúa runden ihn ab.

Muss es immer ein teurer Shaker sein?
Nein, aber die Haptik und das Geräusch eines echten Cocktail-Shakers tragen zum Ritual bei. Ein dreiteiliger Cobbler Shaker ist für Einsteiger ideal, da das Sieb bereits integriert ist. Wer es professioneller mag, greift zum zweiteiligen Boston Shaker aus Metall und Glas. Aber wie im Artikel erwähnt: Ein sauberes Marmeladenglas mit festem Deckel ist ein absolut legitimer und effektiver Ersatz.

„Hot Buttered Rum“ klingt erstmal seltsam, ist aber eine Offenbarung an Gemütlichkeit.
Diese amerikanische Spezialität aus dem 17. Jahrhundert ist wie eine Umarmung in einer Tasse. Man verrührt einfach Butter, braunen Zucker, Zimt, Muskatnuss und eine Prise Salz zu einer Art Gewürzbutter. Ein Löffel davon in eine Tasse, mit einem guten, dunklen Rum (z.B. Plantation Grande Réserve) und heißem Wasser aufgießen – fertig ist der perfekte Kamin-Drink.


Eine Prise Salz in süßen oder säuerlichen Cocktails wirkt wie ein Geschmacksverstärker. Sie hebt die feinen Aromen hervor und mildert die Schärfe des Alkohols. Besonders bei Drinks mit Grapefruit- oder Limettensaft macht eine winzige Menge einen überraschend großen Unterschied. Einfach eine Prise feines Meersalz mit in den Shaker geben.

Für den Wow-Effekt: Klare Eiswürfel. Leitungswasser enthält eingeschlossene Luft und Mineralien, die das Eis trüb machen. Für glasklares Eis einfach Wasser zweimal abkochen (das entfernt die Luft) und in einer isolierten Box im Gefrierfach langsam von oben nach unten gefrieren lassen. Das Ergebnis sind kristallklare Eisblöcke wie in einer High-End-Bar.

- Cranberry-Rosmarin-Shrub: Ein Sirup auf Essigbasis, der eine wunderbare süß-saure Komplexität hat. Mit Sodawasser aufgegossen eine erwachsene Alternative.
- Heißer Gewürz-Apfelsaft: Naturtrüben Apfelsaft mit denselben Gewürzen wie für Glühwein sanft erhitzen. Ein Schuss Zitrone am Ende sorgt für Frische.
- Virgin Mule: Frischer Limettensaft, ein paar Minzblätter und ein scharfes Ginger Beer (z.B. von Fever-Tree) in einem Kupferbecher serviert. Sieht aus und schmeckt fast wie das Original.


Der Moscow Mule Becher: Ist die Kupfertasse nur Show? Nicht ganz. Kupfer ist ein exzellenter Wärmeleiter. Das bedeutet, es nimmt die Kälte des Drinks sofort an und hält ihn dadurch länger und intensiver kühl als ein Glas. Der eiskalte Rand an den Lippen verstärkt das erfrischende Gefühl bei jedem Schluck.

Verleihen Sie Ihren Drinks eine rauchige Note. Ein angeflämmter Rosmarinzweig als Garnitur sieht nicht nur spektakulär aus, sondern parfümiert den Drink bei jedem Schluck. Für Fortgeschrittene: Halten Sie ein umgedrehtes Glas über den Rauch von etwas schwelendem Zedernholz oder einer Zimtstange, bevor Sie den Cocktail einfüllen. Das fängt das Aroma ein und sorgt für ein unvergessliches Erlebnis.

Der erste „Punch“ wurde bereits 1632 in britischen Aufzeichnungen erwähnt. Sein Name leitet sich vom Hindi-Wort für „fünf“ ab, was die ursprünglichen fünf Zutaten beschreibt: Alkohol, Zucker, Zitrone, Wasser und Gewürze.
Erleben Sie eine Renaissance! Eine große Schale mit Punsch ist die geselligste Art, Drinks zu servieren. Sie können ihn Stunden im Voraus vorbereiten und Ihre Gäste bedienen sich einfach selbst.


Mein Drink schmeckt flach, was fehlt?
Oft ist es die fehlende Säure. Ein Spritzer frischer Zitronen- oder Limettensaft ist in der Mixologie das, was Salz beim Kochen ist: Er hebt die anderen Aromen und sorgt für Balance und Frische. Selbst wenn ein Rezept es nicht explizit verlangt, kann ein kleiner Schuss Säure einen Drink von „ganz gut“ zu „exzellent“ verwandeln.

Für den perfekten Start in den Silvesterabend: Der French 75. Ein eleganter Klassiker, der einfacher nicht sein könnte. 45 ml Gin (z.B. Hendrick’s), 20 ml frischer Zitronensaft und 15 ml Zuckersirup auf Eis shaken, in ein Sektglas abseihen und mit trockenem Champagner oder Crémant auffüllen. Spritzig, frisch und unglaublich stilvoll.
Nachhaltigkeit an der Bar: Werfen Sie die Schalen von ausgepressten Zitrusfrüchten nicht weg! Sie sind voller wertvoller Öle. Sie können daraus einen „Oleo Saccharum“ herstellen – ein intensiver Sirup, der die Basis für historische Punschrezepte bildet. Einfach die Zesten mit Zucker bedecken und über Nacht ziehen lassen. Der Zucker entzieht den Schalen die Öle und es entsteht ein hocharomatischer Sirup.




