Essig: Ein wahrer Alleskönner für Haushalt und Gesundheit
In vielen Haushalten wird das Thema Naturschutz zunehmend relevanter. Das zeigt sich auch im Umgang mit Putzmitteln: Verbraucher bevorzugen immer häufiger natürliche Reinigungsmittel vor umweltbelastenden Chemiekeulen. Ein besonders beliebtes Hausmittel zum Putzen ist Essig. Doch der kann noch so viel mehr als Oberflächen zum Glänzen bringen oder als leckerer Himbeeressig das Salatdressing zu verfeinern. Im Folgenden finden Sie fünf Einsatzgebiete, von denen Sie vermutlich bisher nichts gewusst haben.
#1: Obst und Gemüse von Pestiziden befreien
Wenn Sie nicht die Möglichkeit haben, Obst und Gemüse selbst anzubauen oder in Bio-Qualität zu kaufen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihre Lebensmittel pestizidbelastet sind. Der Verbraucher bemerkt davon in der Regel nichts, denn Pestizide sind geruchlos, geschmacklos und unsichtbar. Noch dazu sind Pestizide heutzutage oft wasserfest. Das hat einen sehr pragmatischen Grund: Man möchte dadurch vermeiden, dass sie durch den Regen, der auf das Feld fällt, einfach abgewaschen werden. Aus diesem Grund reicht es aber eben meist nicht mehr aus, das Obst und Gemüse mit Wasser abzuwaschen. Besser ist es immer, die Lebensmittel beim Waschen gleichzeitig abzureiben – oder eben Essig zu nutzen. Eine Mischung aus Essigessenz und Wasser kann verwendet werden, um Rückstände von Chemikalien besser zu entfernen.
#2: Fassadenreinigung
Häuserfassaden sehen beim Bau noch schön aus – nach einigen Jahren zeigen sich jedoch Verfärbungen oder Ablagerungen wie Algen und Moos. Für die Fassadenreinigung gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Am nachhaltigsten und gründlichsten ist es meist, die Fassade professionell reinigen zu lassen. Um Kosten zu sparen, kann man allerdings auch Hausmittel nutzen, um die Fassade selbst von Algen und Schmutz zu befreien. Dafür benutzen Sie beim Putzen einfach etwas normales Wasser, das mit einem Löffel Essigessenz pro Liter versetzt wird.
#3: Schädlingsbekämpfung
In Haus und Garten können alle möglichen Insekten zur Plage werden. Viele Krabbeltiere mögen den beißenden Geruch von Essig absolut nicht. So kann man Essigessenz beispielsweise benutzen, um Holzwürmer in die Flucht zu schlagen. Das Gleiche gilt für den Kampf gegen Lebensmittelmotten oder Ameisen. Sind die Vorräte erst befallen, müssen Sie leider sämtliche Lebensmittel entsorgen. Danach sollten Sie jedoch alle freien Flächen gründlich mit einem Essig-Wasser-Gemisch abwischen. Auch wenn Essig anfangs sehr stark riecht, verfliegt der Geruch jedoch innerhalb weniger Stunden. Wiederholen Sie daher den Vorgang für einige Tage mehrmals täglich. Andere Insekten können von dem fruchtig-säuerlichen Essiggeruch gar nicht genug bekommen – Fruchtfliegen zum Beispiel. So hilft es bei einer Fruchtfliegenplage, Apfelessig und Wasser zu vermischen – dazu geben Sie einen Tropfen Spülmittel. Das Spülmittel sorgt dafür, dass die Flüssigkeit ihre Oberflächenspannung verliert. Die Fruchtfliegen werden also vom Geruch angezogen, wollen sich niederlassen – und fallen hinein. Fertig ist die effektive Fruchtfliegenfalle.
#4: Gerüche binden
Essig hat eine geruchsbindende Wirkung. Wenn Sie eine intensive Geruchsquelle im Haus haben – beispielsweise, nachdem Sie etwas gekocht haben – stellen Sie einfach eine Schüssel Essig daneben. Innerhalb kürzester Zeit wird der Geruch verflogen sein. Diese Wirkungen können Sie sich auch zunutze machen, um Schneidebretter aus Holz aufzufrischen. Essig bindet nämlich nicht nur Gerüche, es ist auch antibakteriell. Bakterien, die sich in Schneidebrettern festsetzen und unangenehm riechen, werden so entfernt. Ähnlich effektiv ist das Hausmittel, wenn Sie bemerken, dass Ihre Spülmaschine unangenehm riecht. Ist dies der Fall, geben Sie einfach etwas Essig ins Spülmittelfach und lassen Sie die Maschine leer laufen. Anschließend sollte sie wieder so frisch riechen wie neu gekauft – und zusätzlich direkt entkalkt sein.
#5: Eingelaufene Wollfasern lockern
Fast jeder hat es schon einmal erlebt: Man hat in einem unaufmerksamen Augenblick die Kleidung zu heiß gewaschen und schon ist sie eingelaufen. Essig kann auch in der Waschmaschine seine Wirkung entfalten. So dient er dem Farbschutz bei heißen Temperaturen und kann eingelaufene Wollfasern wieder lockern. Außerdem ist er eine nachhaltige Alternative zu Weichspüler. Dafür einfach etwas Essig ins Weichspüler-Fach geben und für den Geruch bei Bedarf ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugeben. Auch umgekehrt kann es natürlich vorkommen, dass man T-Shirts oder Pullover im Schrank hat, die schlichtweg zu groß sind. Vielleicht hat man sie geschenkt bekommen oder in der letzten Zeit an Gewicht verloren. Wer mutig sein will, kann versuchen, sie ganz bewusst einlaufen zu lassen. Eine Möglichkeit ist es, die Kleidungsstücke mit Absicht viel zu heiß zu waschen – also statt bei 40 Grad, einfach bei 60 Grad Celsius. Je heißer das Wasser, umso mehr sollte die Kleidung schrumpfen. Um Buntwäsche ohne Ausbleichen einlaufen zu lassen, empfiehlt sich ein Bad in warmem Essigwasser – anschließend kommen die Textilien in den Wäschtrockner.