Deine Designerlampe aus Pappe? So baust du sie selbst – Richtig gut und vor allem sicher.
Ich hab in der Werkstatt schon so ziemlich alles in den Händen gehabt – von edlem Holz bis zu abgefahrenen Kunststoffen. Aber ganz ehrlich? Ein Material wird fast immer belächelt, und das völlig zu Unrecht: Pappe. Die meisten denken da an schnöde Versandkartons. Für mich ist das aber ein ehrlicher, überraschend vielseitiger Werkstoff. Mit dem richtigen Know-how baust du daraus Dinger, die nicht nur stabil sind, sondern auch richtig was hermachen. Vor allem Leuchten!
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Erstmal zur Planung: Was kostet der Spaß und wie lange dauert’s?
- 0.2 Das Material verstehen: Kann ich einfach meinen alten Amazon-Karton nehmen?
- 0.3 Die Werkstattpraxis: Schneiden und Bauen wie ein Profi
- 0.4 Typische Anfängerfehler (und wie du sie locker vermeidest)
- 0.5 Handarbeit oder Lasercutter? Was ist besser für dich?
- 0.6 Das Wichtigste zum Schluss: Deine Checkliste für die Sicherheit
- 0.7 Ein letztes Wort aus der Werkstatt
- 1 Bildergalerie
Aber Achtung: Das hier ist kein Kindergeburtstags-Basteln. Das ist Handwerk. Es braucht ein Gefühl fürs Material, saubere Arbeit und ganz oben auf der Liste: Respekt vor der Sicherheit. Lass uns mal Tacheles reden, wie du aus Pappe ein echtes Schmuckstück baust, das dir nicht die Bude abfackelt.
Erstmal zur Planung: Was kostet der Spaß und wie lange dauert’s?
Bevor du loslegst, lass uns kurz über das Nötigste sprechen: Geld und Zeit. Das Tolle ist, du brauchst kein riesiges Budget. Für dein erstes Lampenprojekt solltest du mal mit 30 bis 50 Euro rechnen. Das deckt alles ab.

- Die Pappe: Je nachdem, was du nimmst, kostet ein großer Bogen guter Well- oder Graupappe im Künstlerbedarf oder online so zwischen 5 und 10 Euro.
- Das Lampenset: Hier bitte nicht sparen! Ein sicheres Set mit Textilkabel, Fassung (E14 oder E27), Stecker und der wichtigen Zugentlastung findest du im Baumarkt oder online für 15 bis 25 Euro.
- Kleinkram: Guter Holzleim (z.B. Ponal), ein paar frische Cutterklingen … rechne mal mit einem Zehner.
Und die Zeit? Plane für eine mittelgroße Lampe ruhig ein ganzes Wochenende ein. Nicht wegen der reinen Arbeitszeit, sondern weil der Leim in Ruhe trocknen muss. Eine Lampe im Stecksystem ist vielleicht an einem langen Nachmittag machbar, wenn du präzise arbeitest.
Das Material verstehen: Kann ich einfach meinen alten Amazon-Karton nehmen?
Die Frage aller Fragen! Und die Antwort ist: Jein. Klar, zum Üben ist so ein Karton super. Aber für deine „richtige“ Lampe? Eher nicht. Die Pappe ist oft bedruckt, hat Dellen und ist qualitativ nicht die beste. Gönn dir lieber sauberes Material. Da gibt es zwei Hauptdarsteller:

Wellpappe: Der leichte Alleskönner
Kennst du, klar. Mindestens eine gewellte Schicht zwischen zwei glatten. Das macht sie superleicht und trotzdem erstaunlich stabil. Die Luft in der Welle isoliert sogar ein bisschen – das ist für uns ein Pluspunkt. Für filigrane Schirme nimmst du am besten einwellige Pappe mit einer feinen Welle (man nennt das E-Welle oder Mikrowelle), die ist nur ca. 1,5 mm dick und lässt sich toll schneiden. Für größere, stabile Schirme greifst du zu zweiwelliger Pappe.
Ganz wichtig ist die Richtung der Welle! Stell dir ein Notizbuch vor: Über den Rücken kannst du es superleicht biegen. Versuch mal, es längs zu knicken – unmöglich. Genauso verhält sich Wellpappe. Parallel zur Welle biegst du sie easy, senkrecht dazu ist sie bocksteif. Das nutzen wir aus! Für einen runden Lampenschirm schneidest du die Teile so zu, dass die Welle senkrecht steht, damit du sie schön in Form biegen kannst.

Vollpappe (Graupappe): Die massive Bank
Die hat keine Welle, sondern ist massiv gepresst, wie ein Buchrücken. Schwer, dicht und in alle Richtungen gleich stabil. Perfekt für flache Teile wie Halterungen oder Abschlussringe. Ich würde hier eine Stärke von mindestens 2 mm empfehlen. Sie lässt sich zwar schwerer schneiden, dafür fransen die Kanten nicht aus und du kannst sie sogar vorsichtig glatt schleifen.
Kleiner Tipp: Wo kriegt man das Zeug? Schau mal im Künstlerbedarf (z.B. Boesner) oder online bei Shops wie Modulor. Die haben oft eine riesige Auswahl. Für ganz Ambitionierte gibt es sogar Pappe mit Brandschutzzertifikat (Baustoffklasse B1). Für den Privatgebrauch kein Muss, aber gibt ein verdammt gutes Gefühl.
Die Werkstattpraxis: Schneiden und Bauen wie ein Profi
Die Qualität deiner Lampe entscheidet sich am Schneidetisch. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Also, leg die Schere weg. Ernsthaft. Die quetscht nur die Kanten.
Dein Werkzeug-Setup:
- Ein scharfes Cuttermesser: Und ich meine SCHARF. Wechsle die Klinge lieber einmal zu viel als zu wenig. Eine stumpfe Klinge reißt das Material und du rutschst viel leichter ab.
- Ein Stahllineal: Nur Metall! Alles andere schneidest du kaputt. Eins mit Gummirücken ist Gold wert, weil es nicht wegrutscht.
- Eine Schneidematte: Schont deine Klingen und den Küchentisch. Eine absolute Pflichtinvestition.
- Ein Messschieber: Klingt übertrieben, ist es aber nicht. Gerade beim Stecksystem musst du die Materialstärke auf den Zehntelmillimeter genau wissen.
Wenig bekannter Trick: Einen perfekten Kreis von Hand schneiden
Keine Sorge, das geht! So machst du’s: 1. Zeichne den Kreis mit einem Zirkel sauber vor. 2. Nimm ein Skalpell oder die Ecke einer frischen Cutterklinge und fahre die Linie ganz leicht nach. Du ritzt sie nur an, schneidest aber nicht durch. 3. Jetzt nimmst du das Cuttermesser und schneidest in mehreren, flachen Durchgängen immer tiefer, bis du durch bist. Nicht alles auf einmal wollen!

Zwei Wege zum Ziel: Die wichtigsten Bauweisen
Im Grunde gibt es zwei bewährte Methoden, um aus dem flachen Material eine 3D-Form zu zaubern.
1. Die Schichtbauweise (Lamellentechnik)
Dabei klebst du viele exakt gleiche Papp-Ringe aufeinander. Das Ergebnis sind massive, oft organisch wirkende Lampenschirme, bei denen die offene Kante der Wellpappe eine coole Textur ergibt. Der Trick hier ist Präzision. Jeder Ring muss exakt wie der andere sein. Zum Kleben nimmst du hochwertigen Holzleim, trägst ihn dünn auf und presst die Schichten dann zusammen – am besten zwischen zwei Brettern mit Schraubzwingen oder einem Stapel dicker Bücher. Lass das Ganze über Nacht trocknen!
2. Das Stecksystem (Rippenkonstruktion)
Kennst du vielleicht von diesen Dino-Skeletten aus Holz. Du schneidest Rippen aus und steckst sie über Schlitze ineinander. Das ist materialsparend und erzeugt leichte, luftige Gebilde mit tollem Licht- und Schattenspiel. Der Knackpunkt hier: Die Schlitze müssen exakt so breit sein wie deine Pappe dick ist (dafür der Messschieber!) und genau bis zur Hälfte der Rippe gehen. Normalerweise klemmt das schon von selbst, ein winziger Tropfen Leim an den Kreuzungen gibt aber dauerhaft Halt.

Übrigens: Bevor du die große Leuchte baust, mach eine kleine Trockenübung. Schneide mal fünf exakt gleiche Ringe mit 10 cm Durchmesser aus und verleim sie. Daran lernst du alles Wichtige im Kleinen.
Typische Anfängerfehler (und wie du sie locker vermeidest)
Aus meiner Erfahrung gibt es ein paar Fallen, in die fast jeder am Anfang tappt. Aber du ja jetzt nicht mehr!
- Fehler
1: Die stumpfe Klinge.
„Ach, die geht noch…“ – Nein, tut sie nicht. Ich hab einen Lehrling mal abrutschen sehen, das Geschrei war groß und das Projekt im Eimer. Wechsle die Klinge, es lohnt sich. - Fehler
2: Heißkleber.
Lass es. Das Zeug wird dick, unsauber, hält nicht richtig auf Dauer und kühlt zu schnell ab. Holzleim ist dein bester Freund. Geduld zahlt sich aus. - Fehler #3: Schlitze nach Augenmaß. Beim Stecksystem führt das zu einer wackeligen Katastrophe. Messen, messen, messen!
Handarbeit oder Lasercutter? Was ist besser für dich?
Klar, heute kann man sich die Teile auch perfekt mit einem Laser schneiden lassen. Viele Makerspaces oder Online-Dienstleister bieten das an. Das Ergebnis ist makellos und du kannst die wildesten Muster umsetzen. Hat aber auch einen Nachteil: Die Schnittkanten werden durch die Hitze immer dunkelbraun bis schwarz und riechen anfangs etwas nach Lagerfeuer. Das muss man mögen.

Ganz ehrlich? Ich empfehle jedem, sein erstes Projekt von Hand zu schneiden. Nur so kriegst du ein echtes Gefühl für das Material. Das ist die direkte, ehrliche Auseinandersetzung. Und das Gefühl, wenn es fertig ist, ist unbezahlbar.
Das Wichtigste zum Schluss: Deine Checkliste für die Sicherheit
So, jetzt wird’s ernst. Das ist der wichtigste Abschnitt. Eine selbst gebaute Leuchte ist ein Elektrogerät. Punkt. Hier hört der Spaß auf und die Verantwortung fängt an. Bitte nimm das nicht auf die leichte Schulter.
Regel Nr. 1: NUR LEDs, keine Diskussion!
Pappe ist brennbar, Hitze ist ihr größter Feind. Alte Glühbirnen oder Halogenstrahler sind daher absolut tabu. Die werden locker über 150 °C heiß. Du musst zwingend ein LED-Leuchtmittel verwenden. Meine dringende Empfehlung: Nimm eins mit maximal 5 Watt. Das ist hell genug für eine gemütliche Atmosphäre und die Wärmeentwicklung ist minimal.
Regel Nr. 2: Abstand hält gesund (deine Bude auch).
Zwischen dem LED-Leuchtmittel und dem Lampenschirm muss Luft zirkulieren können. Halte einen Mindestabstand von 5 cm in alle Richtungen ein. Besser sind sogar 7-10 cm. Das verhindert einen Hitzestau.

Regel Nr. 3: Finger weg von der Elektrik!
Wenn du kein ausgebildeter Elektriker bist, schließt du nichts selbst an. Kaufe fertige, geprüfte Lampenkabel (achte auf das CE- oder VDE-Zeichen). Den Bau des Schirms machst du, aber den finalen Anschluss der Fassung und des Kabels überlässt du bitte einer Fachkraft. Frag einen befreundeten Elektriker oder geh kurz in einen Lampenladen. Die paar Euro für die Prüfung sind die beste Investition in deine Sicherheit und deinen Seelenfrieden.
Regel Nr. 4: Der richtige Ort.
Eine Pappleuchte ist was für trockene Wohnräume. Im feuchten Bad oder über der dampfenden Kochzeile hat sie nichts verloren. Die Pappe würde aufquellen und die elektrische Sicherheit wäre dahin.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Eine Lampe aus Pappe zu bauen, ist ein geniales Projekt. Du schaffst mit deinen Händen ein echtes Unikat. Der Schlüssel zum Erfolg ist Geduld, sauberes Arbeiten und der unbedingte Respekt vor den Sicherheitsregeln.
Fang einfach an. Nimm dir die Zeit. Und dann genieß das warme Licht deiner ganz persönlichen Lampe. Du wirst Pappe danach garantiert mit anderen Augen sehen – nicht mehr als Müll, sondern als den wertvollen Werkstoff, der sie ist.

Bildergalerie


Pappe ist eigentlich ein Hightech-Werkstoff. Die gewellte Innenstruktur, die sogenannte „Welle“, wurde 1856 patentiert, um Zylinderhüte zu stabilisieren. Ihre wahre Stärke zeigte sich aber erst später: als stabiles, leichtes Verpackungsmaterial.

Der Teufel steckt im Detail – und beim Papp-Zuschnitt ist das Detail die Klinge. Arbeiten Sie niemals mit einer stumpfen Klinge! Investieren Sie in ein hochwertiges Cuttermesser mit Abbrechklingen, z.B. von Tajima oder Olfa. Für saubere Schnitte gilt:
- Immer eine frische, scharfe Klinge verwenden.
- Mit wenig Druck mehrmals über dieselbe Linie fahren statt einmal fest zu drücken.
- Eine selbstheilende Schneidematte schont Klinge und Tisch.


Die Wahl des Leuchtmittels ist keine Stilfrage, sondern eine Sicherheitsfrage. Verwenden Sie ausschließlich LED-Leuchtmittel! Sie entwickeln kaum Wärme und minimieren so die Brandgefahr drastisch. Eine klassische Glühbirne oder Halogenlampe würde die Pappe überhitzen und ist ein absolutes No-Go. Achten Sie auf eine LED mit angenehm warmer Farbtemperatur (ca. 2700 Kelvin) für ein gemütliches Licht.

Das Spiel mit Licht und Schatten ist die wahre Magie einer Papplampe. Je nachdem, wie Sie die einzelnen Lagen anordnen, entstehen faszinierende Muster an den Wänden. Dünne Schlitze erzeugen scharfe Lichtstrahlen, während breitere Öffnungen den Raum in ein weiches, diffuses Licht tauchen. Experimentieren Sie mit den Abständen der Lamellen, bevor Sie alles final verkleben.


Kann ich meine Lampe farbig lackieren?
Ja, aber mit Bedacht. Wählen Sie eine Farbe auf Wasserbasis, zum Beispiel Acryllack oder Kreidefarbe (wie die von Farrow & Ball für einen matten Look), um die Pappe nicht aufzuweichen. Sprühdosen aus dem Baumarkt (z.B. von Molotow) sorgen für einen gleichmäßigen Auftrag. Wichtig: Tragen Sie mehrere dünne Schichten auf und lassen Sie jede einzelne komplett durchtrocknen. So vermeiden Sie, dass die Pappe wellig wird.

Der Kleber macht den Unterschied. Zwar funktioniert klassischer Ponal Holzleim hervorragend, aber für filigrane Arbeiten oder schnelle Fixierungen gibt es Alternativen.
UHU hart: Dieser Modellbaukleber trocknet glasklar und sehr schnell. Ideal für kleine, präzise Verbindungen, bei denen nichts verrutschen darf.
Sprühkleber: Wenn Sie größere Flächen kaschieren oder dünne Pappen miteinander verbinden wollen, ist Sprühkleber (z.B. von 3M) unschlagbar für einen gleichmäßigen Auftrag ohne Wellenbildung.


Der Architekt Frank Gehry machte Pappe in den 70ern mit seiner „Easy Edges“-Möbelserie salonfähig. Sein „Wiggle Side Chair“ ist heute eine Designikone und beweist, wie elegant und langlebig Schicht-Pappe sein kann.
Was für einen Stuhl funktioniert, ist für eine Lampe erst recht perfekt. Die Technik, viele Lagen Wellpappe miteinander zu verleimen, schafft nicht nur eine faszinierende Ästhetik, sondern auch eine erstaunliche Stabilität.

- Verleiht eine organische, warme Ästhetik.
- Erzeugt ein unglaublich weiches, diffuses Licht.
- Ist überraschend stabil und dennoch federleicht.
Das Geheimnis? Die sichtbare Kante der Wellpappe. Gerade wenn man die einzelnen Schichten leicht versetzt, bricht sich das Licht in der gewellten Struktur und gibt dem Lampenschirm eine unverwechselbare Tiefe und Textur.


Denken Sie über die reine Form hinaus. Ein farbiges Textilkabel kann zum echten Design-Statement werden. Anstatt ein langweiliges weißes oder schwarzes Kabel zu verwenden, setzen Sie einen bewussten Akzent. Anbieter wie „Creative-Cables“ oder „Lampen-Kabel.de“ bieten eine riesige Auswahl von Jute-Optik über knalliges Orange bis hin zum Zickzack-Muster. So wird die Zuleitung Teil des Gesamtkonzepts.

Für Perfektionisten mit komplexen Designs gibt es eine Alternative zum stundenlangen Schneiden per Hand: den Lasercutter. Viele Copyshops, Universitäten oder offene Werkstätten („FabLabs“) bieten die Nutzung solcher Geräte stundenweise an. Sie laden einfach eine Vektordatei (SVG oder DXF) hoch, und der Laser schneidet Ihre Teile mit einer Präzision und Sauberkeit aus, die von Hand kaum zu erreichen ist.


Schutzschicht: Ja oder Nein? Eine unbehandelte Papplampe hat einen wunderbar rohen, natürlichen Charme. Für eine längere Haltbarkeit und zum Schutz vor Staub und Feuchtigkeit empfiehlt sich jedoch eine Versiegelung. Ein matter Klarlack auf Wasserbasis (z.B. „Clou Aqua Clou“) schützt das Material, ohne den Look stark zu verändern. Er wird einfach mit einem weichen Pinsel dünn aufgetragen.

Wie reinige ich eine Lampe aus Pappe?
Wasser und Reinigungsmittel sind tabu. Der beste Freund Ihrer Papplampe ist ein Staubsauger mit Bürstenaufsatz auf niedrigster Stufe. Für feineren Staub in den Rillen eignet sich Druckluftspray aus der Dose, wie man es für die Reinigung von Tastaturen verwendet. Damit pusten Sie den Schmutz sanft aus jeder Ecke.


Das Design muss nicht bei Null anfangen. Im Internet finden sich zahlreiche kostenlose Vorlagen für Papplampen, oft im DXF- oder PDF-Format. Suchen Sie auf Plattformen wie Instructables, Thingiverse oder einfach über eine Bildersuche nach „cardboard lamp template“. Diese Vorlagen sind ein perfekter Startpunkt, den Sie nach Belieben anpassen und vergrößern können.

Wussten Sie, dass Wellpappe zu fast 100 % recycelbar ist? Sie besteht hauptsächlich aus Altpapier, Stärke und Wasser.
Indem Sie eine Lampe aus Pappe bauen, schaffen Sie nicht nur ein Unikat, sondern setzen auch ein Zeichen für nachhaltiges Design. Sie verwenden einen nachwachsenden Rohstoff und werten ein vermeintliches „Wegwerfprodukt“ zu einem langlebigen Designobjekt auf.


Die richtige Ausrichtung der Welle: Bei Wellpappe ist die Laufrichtung entscheidend für die Stabilität. Wenn Sie Streifen schneiden, um sie zu einem runden Körper zu formen, achten Sie darauf, dass die Wellen senkrecht zur Biegerichtung verlaufen. So lässt sich die Pappe leichter und sauberer biegen, ohne zu knicken.

Zugentlastung – das unterschätzte Bauteil: Dieses kleine Plastik- oder Metallteil, das am Übergang von Kabel zu Fassung sitzt, ist essenziell. Es verhindert, dass das Gewicht der Lampe direkt an den empfindlichen elektrischen Kontakten in der Fassung zerrt. Achten Sie beim Kauf des Lampensets unbedingt darauf, dass eine Zugentlastung dabei ist. Ihre Sicherheit hängt davon ab!


Lassen Sie sich von kommerziellen Herstellern inspirieren. Die Marke Graypants hat mit ihrer „Scraplights“-Serie den Trend der Papplampen maßgeblich geprägt. Die Analyse ihrer Designs zeigt, wie durch die geschickte Schichtung von lasergeschnittenen Pappringen komplexe, organische Formen entstehen, die ein extrem warmes und einladendes Licht erzeugen.

Meine Lampe soll geometrisch und kantig werden. Welches Material ist besser?
Für scharfe Kanten und Falttechniken im Origami-Stil ist Graupappe oder Finnpappe (Buchbinderpappe) die bessere Wahl. Sie hat keine Wellenstruktur und lässt sich mit einem Falzbein exakt knicken. Wellpappe eignet sich hingegen perfekt für organische, geschichtete Formen, bei denen die Textur der Schnittkante im Vordergrund steht.


Die Schönheit des Unvollkommenen. Eine selbstgebaute Lampe muss nicht perfekt sein wie ein Industrieprodukt. Kleine Abweichungen in den Schichten oder eine leicht unregelmäßige Kante sind kein Fehler, sondern ein Zeichen von Handarbeit. Es ist dieser „Wabi-Sabi“-Charme, der Ihr Werkstück einzigartig und persönlich macht.

- Vermeiden Sie es, den Leim direkt aus der Flasche aufzutragen. Das wird meist zu dick.
- Geben Sie etwas Leim auf ein Stück Restpappe und verteilen Sie ihn mit einem kleinen Pinsel oder einem Spachtel dünn auf der Klebefläche.
- Weniger ist mehr! Eine dünne, gleichmäßige Schicht sorgt für die beste Haftung und verhindert, dass überschüssiger Leim an den Seiten herausquillt.


Der finale Sicherheits-Check: Bevor Sie Ihre neue Lampe zum ersten Mal an den Strom anschließen, prüfen Sie alles noch einmal in Ruhe. Sitzt die Fassung fest? Ist die Zugentlastung korrekt montiert? Sind alle Kabelverbindungen isoliert? Berührt das Leuchtmittel an keiner Stelle die Pappe? Erst wenn Sie alle Punkte mit „Ja“ beantworten können, ist es Zeit für den großen Moment des ersten Einschaltens.

Laut einer Statistik des IFS (Institut für Schadenverhütung) gehören Mängel in der Elektroinstallation und an elektrischen Geräten zu den häufigsten Brandursachen in Privathaushalten.
Deshalb ist die Verwendung von geprüften VDE-Komponenten (Fassung, Kabel, Stecker) keine Option, sondern eine Pflicht. Sparen Sie hier auf keinen Fall am falschen Ende.


Kombinieren Sie Materialien für einen spannenden Kontrast. Ein Lampenschirm aus warmer Pappe gewinnt an Eleganz, wenn er von einem Fuß aus kühlem Beton oder einer Aufhängung aus gebürstetem Metall getragen wird. Dieser Materialmix hebt den Charakter beider Werkstoffe hervor und rückt Ihre Lampe noch stärker in den Fokus.

Option A: Hängelampe. Ideal für Esstische oder als zentrales Licht im Raum. Hier spielt das Design des Schirms die Hauptrolle und das Textilkabel wird zum sichtbaren Gestaltungselement.
Option B: Steh- oder Tischlampe. Benötigt zusätzlich einen Lampenfuß. Bietet die Möglichkeit, Materialien zu mixen (Pappe & Holz, Pappe & Metall) und setzt gezielte Lichtakzente in Leseecken oder auf Sideboards.
Die Entscheidung hängt vom geplanten Einsatzort und der gewünschten Lichtstimmung ab.
Geduld ist die wichtigste Zutat. Besonders beim Verleimen vieler Schichten ist es verlockend, schnell weiterzuarbeiten. Widerstehen Sie der Versuchung! Geben Sie dem Leim die Zeit, die er zum Trocknen braucht. Pressen Sie die verleimten Teile am besten zwischen zwei Brettern mit Schraubzwingen oder schweren Büchern zusammen. Ein Tag Geduld sorgt für ein Leben lang Stabilität.




