Kinderzimmer einrichten? Worauf es wirklich ankommt (Ein Profi packt aus)
Ich stehe seit über 20 Jahren in der Werkstatt und auf Baustellen. In dieser Zeit habe ich unzählige Räume gestaltet, viele davon Kinderzimmer. Und wisst ihr, was ich gelernt habe? Trends sind wie Wolken, sie ziehen vorbei. Was aber bleibt, ist unsere Verantwortung für die Kleinsten. Ein Kinderzimmer ist so viel mehr als nur eine coole Tapete und schicke Möbel. Es ist die erste eigene kleine Welt, eine sichere Höhle, die gesund und beständig sein muss.
Inhaltsverzeichnis
Oft kommen Eltern mit Hochglanz-Bildern aus dem Internet zu mir. „Genau so soll es aussehen!“ Ich verstehe das total. Aber meine erste Frage ist immer dieselbe: „Und woraus ist das Zeug gemacht?“ Ein perfektes Foto verrät dir nämlich nichts über den chemischen Geruch von billigen Lacken. Es zeigt dir nicht, wie gefährlich wackelig ein günstiges Regal wird, wenn ein Kind daran hochklettert.
Ganz ehrlich? Wir bauen hier keinen Showroom für Instagram. Wir bauen einen sicheren Hafen für euer Kind. Fangen wir also da an, wo alles beginnt: beim Fundament des Raumes.

1. Die Basis: Gesunde Böden und Wände
Wenn ein Kind die Welt entdeckt, dann tut es das meistens auf allen vieren auf dem Boden. Es wird alles angefasst, in den Mund genommen und vielleicht sogar mal an der Wand geleckt. Genau deshalb sind Boden und Wände die absoluten Prioritäten. Hier gibt es keine Kompromisse.
Der richtige Bodenbelag: Mehr als nur Optik
Der häufigste Fehler, den ich sehe? Billiges Laminat. Klar, es ist günstig und die Auswahl ist riesig. Aber oft ist es nur bedrucktes Papier auf einer Trägerplatte, zusammengehalten mit Leimen und Harzen. Das Problem: Viele dieser Produkte dünsten über Monate hinweg Formaldehyd und andere unschöne Stoffe (sogenannte VOCs) aus. Das riecht man am Anfang, aber die Ausdünstungen können auch später noch in der Raumluft sein.
Hier sind meine Favoriten aus der Praxis – für jeden Geldbeutel ist was dabei:
- Am besten: Geöltes Echtholzparkett. Das ist die Königsklasse. Massive Holzdielen oder gutes Parkett, das mit natürlichen Ölen behandelt wurde, ist atmungsaktiv und reguliert das Raumklima. Fällt mal was um, kann man die Stelle einfach leicht anschleifen und neu ölen. Das geht bei versiegeltem Lackparkett nicht. Holz ist fußwarm und hält ewig. Ja, es ist eine Investition – rechnet mal mit 50 bis über 100 € pro Quadratmeter. Aber es ist eine fürs Leben und für die Gesundheit.
- Die cleveren Alternativen: Kork & Linoleum. Kork ist einfach fantastisch. Er ist weich, warm und schluckt unglaublich gut den Schall (was die Nachbarn unter euch lieben werden). Achtet hier unbedingt auf eine schadstoffarme Versiegelung auf Wasserbasis, am besten mit dem „Blauen Engel“-Siegel. Preislich liegt guter Korkboden so zwischen 30 und 60 € pro m². Und dann gibt es da noch Linoleum – aber bitte nicht mit billigem PVC-Boden verwechseln! Echtes Linoleum besteht aus Leinöl, Harzen und Jute. Ein reines Naturprodukt, extrem robust und von Natur aus antibakteriell. Nicht umsonst wird es oft in Schulen eingesetzt. Eine super gesunde und pflegeleichte Option für ca. 30 bis 50 € pro m².
- Wenn das Budget klein ist: Wenn es aus Kostengründen doch Laminat sein muss, dann dreht bitte jeden Stein zweimal um. Sucht gezielt nach Produkten mit dem Siegel „Blauer Engel“. Das garantiert, dass die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffe deutlich unterschritten werden. Billig-Laminat gibt’s schon ab 10 €, aber ihr wisst jetzt, worauf ihr achten müsst.
Ach ja, und ein Wort zu Teppichboden: Er ist zwar weich, aber leider auch ein Paradies für Staub und Milben. Für Kinder mit Allergien ist das oft ein Albtraum. Mein Tipp: Lieber einen kleineren, waschbaren Spielteppich aus Bio-Baumwolle oder Schurwolle auf einen glatten Boden legen. Den könnt ihr regelmäßig in die Waschmaschine stecken.

Gesunde Wände: Die Wand muss atmen können!
Bei den Wänden denken die meisten nur an die Farbe. Aber es geht um zwei Dinge: die Farbe selbst und den Untergrund. Eine Standard-Dispersionsfarbe aus dem Baumarkt ist oft voll mit Konservierungsstoffen und Lösemitteln.
Ich arbeite am liebsten mit Farben, die „diffusionsoffen“ sind. Kleiner Tipp: Stellt euch das vor wie eine gute Funktionsjacke. Feuchtigkeit kann von innen nach außen entweichen, aber von außen kommt nichts rein. Das verhindert Schimmel und sorgt für ein super Raumklima. Das sind die besten Materialien dafür:
- Silikat- oder Kalkfarbe: Das sind mineralische Farben. Sie sind von Natur aus alkalisch, was bedeutet: Schimmel hat hier keine Chance, ganz ohne Chemie. Sie schaffen eine wunderschöne, matte Oberfläche. Die Verarbeitung ist etwas anspruchsvoller als bei normaler Farbe, und sie brauchen einen mineralischen Untergrund (wie Kalk- oder Zementputz). Plant hierfür ruhig mal einen Tag extra ein und lasst das Zimmer danach 2-3 Tage gut durchlüften. Kostenpunkt: ca. 8-15 € pro Liter, also mehr als Standardfarbe, aber jeden Cent wert.
- Lehmfarbe oder Lehmputz: Lehm ist ein wahres Wundermaterial. Er kann extrem viel Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das sorgt für ein perfekt ausbalanciertes Klima. Die warmen, erdigen Töne schaffen außerdem eine unglaublich beruhigende Atmosphäre.
Ganz wichtiger Profi-Tipp: Egal, für welche Farbe ihr euch entscheidet, sucht nach der Norm DIN EN 71-3 auf dem Eimer. Das ist die Norm für die Sicherheit von Kinderspielzeug. Wenn eine Farbe diese erfüllt, ist sie „speichel- und schweißecht“. Euer Kind könnte also theoretisch daran lecken, ohne dass sich Schadstoffe lösen. Für das Gitterbett oder selbstbemaltes Spielzeug ist das ein absolutes Muss!

2. Möbel: Stabil, sicher und am besten mitwachsend
Kinder wachsen wie Unkraut. Ihre Möbel sollten das irgendwie auch können. Aber noch viel wichtiger als jedes Design ist die Stabilität. Ich habe schon Schränke umfallen sehen, weil ein kleines Kind die offenen Schubladen als Kletterleiter benutzt hat. Das darf einfach nicht passieren.
Massivholz oder Spanplatte? Eine Frage der inneren Werte
Kindermöbel müssen was aushalten. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Massivholz, das nur geölt oder gewachst ist, ist natürlich die beste Wahl. Es ist stabil, man kann es reparieren und es dünstet nichts Schädliches aus. Kratzer? Gehören dazu! Bei Massivholz schleift man sie einfach kurz ab, etwas Öl drüber, fertig.
Die meisten günstigen Möbel sind aber aus Span- oder MDF-Platten. Das ist okay, wenn man auf die richtigen Siegel achtet. Hier sind der „Blaue Engel“ (für geringe Ausdünstungen) und das GS-Zeichen („Geprüfte Sicherheit“) keine nette Option, sondern absolute Pflicht!
Kleiner Crashkurs: So dübelst du Möbel bombenfest an die Wand
Das ist der wichtigste Punkt überhaupt. Jedes Regal und jede Kommode muss an der Wand befestigt werden. Immer. Ohne Ausnahme. So geht’s:

- Wand-Check: Klopfe mit dem Fingerknöchel an die Wand. Klingt es hohl? Dann hast du eine Gipskartonwand (Rigips). Klingt es massiv und dumpf? Wahrscheinlich Ziegel oder Beton.
- Die richtigen Dübel: Für eine massive Wand nimmst du normale Spreizdübel. Für eine Hohlwand brauchst du spezielle Hohlraumdübel (die spreizen sich hinter der Platte auf) oder Kippdübel. Ein Päckchen guter Dübel kostet keine 5 Euro – die beste Investition in die Sicherheit eures Kindes! Fragt im Baumarkt nach, wenn ihr unsicher seid.
- Befestigen: Loch bohren, Dübel rein, und den mitgelieferten Winkel des Möbelstücks fest an der Wand und am Möbel verschrauben. Das dauert 10 Minuten und kann Leben retten.
Achtet außerdem auf abgerundete Ecken und auf Schubladen, die einen Stopper haben, damit man sie nicht komplett herausziehen kann.
3. Licht & Elektrik: Sicherheit geht vor
Licht steuert unsere Stimmung. Im Kinderzimmer brauchen wir verschiedene Lichtquellen: helles Licht zum Spielen, gerichtetes Licht am Schreibtisch und ein warmes, gedimmtes Licht für die Gute-Nacht-Geschichte.

Für die Deckenlampe empfehle ich warmweißes Licht (ca. 2.700 Kelvin), das macht es gemütlich. Kaltes, bläuliches Licht hält wach – also nichts fürs Kinderzimmer am Abend. Bei der Elektrik gilt aber: Hier hört der Spaß auf. Alle festen Installationen gehören in die Hände eines Elektrikers. Punkt.
Was ihr aber selbst tun müsst:
- Steckdosensicherungen: Jede erreichbare Steckdose braucht eine Kindersicherung. Die zum Schrauben sind sicherer als die zum Kleben.
- Kein Kabelsalat: Lose Kabel sind Stolper- und Strangulationsfallen. Versteckt sie in Kabelkanälen oder hinter Möbeln.
- Sichere Lampen: Achtet darauf, dass Leuchten nicht heiß werden. LED-Lampen sind hier perfekt, weil sie kaum Wärme entwickeln. Ich habe mal eine Wand gesehen, die von einer Halogenlampe versengt wurde, die zu nah am Vorhang stand. Seitdem predige ich das bei jedem Projekt.
4. Textilien & Akustik: Die Wohlfühl-Faktoren
Textilien machen einen Raum erst richtig gemütlich. Achtet bei Bettwäsche, Vorhängen und Teppichen auf Naturmaterialien wie Bio-Baumwolle oder Leinen. Siegel wie der Oeko-Tex Standard 100 oder (noch besser) GOTS garantieren Schadstofffreiheit.

Achtung, Lebensgefahr! Bei Rollos und Jalousien müsst ihr unbedingt auf die Zugschnüre achten. Das ist eine ernste Strangulationsgefahr. Es gibt inzwischen EU-Normen dafür und viele Systeme, die ganz ohne Schnüre auskommen. Bitte nehmt das ernst!
Übrigens: Ein leerer Raum hallt und wirkt unruhig. Ein Teppich, dicke Vorhänge und Kissen schlucken den Schall und schaffen eine ruhige, geborgene Atmosphäre. Ein oft unterschätzter, aber super wichtiger Wohlfühl-Faktor.
5. Der finale Meister-Check: Deine persönliche Abnahme
Bevor euer Kind den Raum erobert, geht noch einmal kritisch durchs Zimmer. Wie bei einer Bauabnahme.
- Der Rüttel-Test: Geht zu jedem Schrank und jeder Kommode. Rüttelt kräftig daran. Steht alles bombenfest?
- Der Kanten-Check: Fahrt mit der Hand über alle Ecken und Kanten auf Greifhöhe. Ist etwas spitz?
- Der Elektro-Check: Alle Steckdosen gesichert? Keine Kabel erreichbar?
- Der Fenster-Check: Sind die Zugschnüre der Rollos sicher? Eventuell abschließbare Fenstergriffe anbringen, um Stürze zu verhindern.
Was du HEUTE noch in 5 Minuten tun kannst: Mach sofort den Rüttel-Test an allen hohen Möbeln im Kinderzimmer. Stehen sie nicht 100% fest? Dann kommt die Wandbefestigung ganz oben auf deine To-Do-Liste fürs Wochenende!

Ein Kinderzimmer ist nie wirklich „fertig“. Es wächst und verändert sich mit eurem Kind. Aber wenn ihr diese sichere und gesunde Basis schafft, habt ihr das Allerwichtigste getan. Ihr habt einen Ort gebaut, an dem euer Kind unbeschwert spielen, lernen und träumen kann. Und das, ganz ehrlich, ist das beste Fundament fürs Leben.
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Ein Kinderzimmer ist eine Bühne für Fantasie, aber auch ein Rückzugsort. Denken Sie bei der Planung nicht nur an Spielflächen, sondern schaffen Sie bewusst eine ruhige „Höhle“. Eine kleine Kuschelecke unter einer Dachschräge, ein Tipi-Zelt oder einfach nur ein Bereich mit vielen weichen Kissen kann Wunder wirken. Hier können Kinder Eindrücke verarbeiten, sich sicher fühlen und in die Welt der Bücher eintauchen – ein unschätzbar wichtiger Gegenpol zum oft lauten Alltag.

- Sorgen Sie für abgerundete Ecken an allen Möbeln.
- Verankern Sie hohe Regale und Kommoden fest in der Wand – Kinder klettern!
- Achten Sie auf Schubladen mit Soft-Close-Funktion, um Fingerklemmen zu vermeiden.


Die richtige Farbe ist mehr als nur Geschmackssache. Bei Wandfarben ist der wichtigste Aufdruck das Siegel „Blauer Engel“ oder der Vermerk „VOC-frei“. Diese Farben dünsten keine schädlichen Lösungsmittel aus. Marken wie Farrow & Ball oder Little Greene sind für ihre umweltfreundlichen, wasserbasierten Rezepturen bekannt und bieten eine riesige Palette an sanften, kindgerechten Tönen, die eine gesunde und beruhigende Atmosphäre schaffen.

„Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.“ – Maria Montessori
Diese Erkenntnis ist über 100 Jahre alt und relevanter denn je. Ein gut gestaltetes Kinderzimmer gibt dem Kind die Werkzeuge an die Hand, selbstständig zu werden. Das bedeutet: offene Regale in Greifhöhe für Spielzeug, ein niedriger Kleiderhaken für die eigene Jacke und ein stabiler Hocker, um das Waschbecken zu erreichen. Es geht darum, eine Welt zu bauen, die dem Kind gehört.

Der Lichtschalter ist oft der erste Gegenstand, den ein Kind selbstständig bedienen möchte. Doch die Standardhöhe ist für kleine Arme unerreichbar. Ein kleiner, aber feiner Trick aus der Praxis:
- Lassen Sie vom Elektriker einen zweiten Lichtschalter auf einer Höhe von etwa 85-90 cm installieren.
- Alternativ bieten Smart-Home-Systeme wie Philips Hue kabellose Dimmschalter, die einfach an die Wand geklebt werden können.
Dieser kleine Eingriff fördert die Autonomie und den Stolz Ihres Kindes enorm.


Wolle oder Synthetik für den Spielteppich?
Das ist eine der häufigsten Fragen. Ein Teppich aus reiner Schurwolle ist von Natur aus schmutzabweisend, schwer entflammbar und reguliert die Luftfeuchtigkeit. Er ist eine langlebige, ökologische Wahl. Synthetische Teppiche, oft aus Polypropylen, sind meist günstiger und extrem pflegeleicht, was bei Mal-Unfällen ein Segen ist. Achten Sie hier aber unbedingt auf das OEKO-TEX Standard 100 Siegel, das Schadstofffreiheit garantiert. Für die ganz Kleinen ist oft ein waschbarer Baumwollteppich die praktischste Lösung.

Offene Regale: Sie fördern die Selbstständigkeit, da das Kind sein Spielzeug sieht und selbst darauf zugreifen kann. Ideal für Dinge, die täglich genutzt werden.
Geschlossene Schränke: Sie schaffen optische Ruhe und verbergen das Chaos. Perfekt für Kleidung, Bastelmaterial oder Spielzeug, das nicht immer verfügbar sein soll.
Die beste Lösung ist fast immer eine durchdachte Kombination aus beidem.

Laut Umweltbundesamt ist die Luft in Innenräumen oft zwei- bis fünfmal stärker mit Schadstoffen belastet als die Außenluft.
Gerade im Kinderzimmer, wo sich die Kleinen so viel aufhalten, ist das ein entscheidender Faktor. Lüften Sie daher mehrmals täglich stoßweise für 5-10 Minuten. Zusätzlich helfen ungiftige Pflanzen wie die Grünlilie oder die Kentia-Palme dabei, die Luft auf natürliche Weise zu filtern. Sie sind nicht nur Deko, sondern aktive Mitbewohner für ein gesünderes Raumklima.


- Es wächst vom Babybett zum Juniorbett und manchmal sogar zum kleinen Sofa mit.
- Es spart auf lange Sicht Geld und Ressourcen.
- Die Qualität ist meist höher, da es auf eine lange Nutzungsdauer ausgelegt ist.
Das Geheimnis? Ein mitwachsendes Bettkonzept. Hersteller wie Stokke mit dem Sleepi-Bett oder Oliver Furniture aus Dänemark haben sich darauf spezialisiert. Eine kluge Erstinvestition, die sich über viele Jahre auszahlt.

Vergessen Sie die eine, helle Deckenlampe. Ein gutes Lichtkonzept im Kinderzimmer arbeitet auf drei Ebenen: eine dimmbare Grundbeleuchtung für Helligkeit im ganzen Raum, eine gezielte Arbeitsleuchte am Schreibtisch oder in der Bastelecke und ein sanftes Schlummerlicht am Bett für die Gute-Nacht-Geschichte. Diese „Licht-Inseln“ schaffen Atmosphäre und passen sich den verschiedenen Bedürfnissen im Tagesverlauf an.

Eine Tafelwand ist ein Klassiker, aber die Kreide staubt. Die moderne Alternative: eine Magnet-Whiteboard-Wand. Mit spezieller Farbe (z.B. von „Dupli-Color“) lässt sich jede glatte Fläche in eine Kreativzone verwandeln. Hier kann mit abwischbaren Stiften gemalt und mit Magneten gebastelt werden – ganz ohne Staub und mit unendlichen Möglichkeiten.


Sicherheits-Fokus: Fenster und Steckdosen. Zwei der größten Gefahrenquellen im Kinderzimmer. Rüsten Sie alle Fenster, die das Kind erreichen kann, mit abschließbaren Griffen nach. Und bei Steckdosen reicht die einfache Plastikabdeckung oft nicht aus; integrierte Kindersicherungen, die fest in der Steckdose verbaut sind, bieten den zuverlässigsten Schutz vor neugierigen Fingern.

- Grün- und Blautöne wirken nachweislich beruhigend und können den Schlaf fördern.
- Zarte Gelb- und Orangetöne regen die Kreativität an, sollten aber sparsam eingesetzt werden, um nicht zu überreizen.
- Vermeiden Sie großflächiges, intensives Rot, da es aggressiv und unruhig machen kann.


Die schönste Einrichtung ist wertlos, wenn das Zimmer im Chaos versinkt. Der Schlüssel liegt in einem System, das auch kleine Kinder verstehen. Die Kisten-Regale „TROFAST“ von IKEA sind hier unschlagbar praktisch. Verwenden Sie Bild-Piktogramme auf den Boxen (z.B. ein Auto-Sticker auf der Auto-Kiste), damit Ihr Kind schon vor dem Lesealter weiß, wohin was gehört. Das abendliche Aufräumen wird so zum einfachen Sortierspiel.

Statt einer teuren Motivtapete, die in zwei Jahren vielleicht nicht mehr gefällt, sind hochwertige Wandsticker die flexiblere Lösung. Marken wie „lilipinso“ oder „Mimi’lou“ bieten wunderschöne, wiederablösbare Designs an. So kann aus einer Savannenlandschaft für das Kleinkind später ein Weltraumabenteuer für das Schulkind werden, ohne dass der ganze Raum renoviert werden muss.

Ab wann braucht mein Kind einen Schreibtisch?
Nicht erst zur Einschulung! Sobald ein Kind beginnt, ausdauernd zu malen und zu basteln, ist ein eigener kleiner Arbeitsplatz Gold wert. Wichtig ist aber nicht das Alter, sondern die Ergonomie. Ein höhenverstellbares Set aus Tisch und Stuhl, wie es die Spezialisten „moll“ oder „PAIDI“ anbieten, ist eine Investition in einen gesunden Rücken. Es wächst mit und sorgt von Anfang an für die richtige Sitzhaltung.


Ein Kind, das auf dem Boden spielt, atmet eine höhere Konzentration an Partikeln ein, da Staub, Fasern und Mikroplastik durch Luftbewegungen aufgewirbelt werden.
Das unterstreicht, wie wichtig die Wahl des Bodenbelags ist. Ein Naturholzboden, der nur geölt und nicht lackiert ist, bleibt antistatisch und zieht weniger Staub an als Laminat. Regelmäßiges Saugen mit einem HEPA-Filter und feuchtes Wischen sind hier Pflicht, um die Luftqualität am Boden sauber zu halten.

Profi-Tipp für Langlebigkeit: Investieren Sie in neutrale Basics. Ein gutes Bett aus Massivholz, ein schlichter, weißer Schrank. Den Charakter und die aktuellen Vorlieben – ob Dinosaurier, Prinzessin oder Astronaut – bringen Sie über Textilien ins Spiel. Bettwäsche, Kissen, Vorhänge und Poster sind schnell und relativ günstig ausgetauscht. So bleibt das Zimmer aktuell, ohne dass Sie alle paar Jahre die teuren Möbel ersetzen müssen.

Geben Sie der Kreativität Ihres Kindes einen Ehrenplatz! Statt die Kunstwerke mit Magneten an den Kühlschrank zu verbannen, montieren Sie zwei oder drei schmale Bilderleisten (z.B. IKEA „MOSSLANDA“) an einer Wand im Kinderzimmer. Hier können die neuesten Meisterwerke wie in einer echten Galerie ausgestellt und kinderleicht ausgetauscht werden. Das stärkt das Selbstbewusstsein und wertschätzt die kreative Arbeit.


Für einen erholsamen Schlaf ist Dunkelheit essenziell. Schon kleine Lichtquellen wie Straßenlaternen oder der Mond können die Produktion des Schlafhormons Melatonin stören. Verdunkelungsrollos oder blickdichte Vorhänge sind daher keine reine Dekoration, sondern ein funktionales Muss für jedes Kinderzimmer. Sie helfen nicht nur beim nächtlichen Durchschlafen, sondern auch beim wichtigen Mittagsschlaf.

- Sammeln Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Äste bei einem Waldspaziergang.
- Reinigen und trocknen Sie diese gut.
- An der Decke aufgehängt, wird daraus ein wunderschönes Mobile oder eine Halterung für Lichterketten.
So einfach geht Natur ins Zimmer. Ein solches DIY-Projekt schafft nicht nur eine einzigartige Dekoration, sondern auch eine bleibende Erinnerung an ein gemeinsames Erlebnis.

Akustik nicht vergessen: In leeren Räumen hallt es, was eine unruhige Atmosphäre schafft. Textilien sind die einfachsten und effektivsten Schallschlucker. Ein dicker Teppich, schwere Vorhänge, Kissen, ein Stoff-Baldachin über dem Bett oder sogar Filz-Paneele an der Wand reduzieren den Lärmpegel deutlich und machen den Raum sofort gemütlicher und geborgener.


Der deutsche Möbelhersteller PAIDI ließ seine Möbel vom TÜV Rheinland auf Stabilität testen. Ein Etagenbett musste dabei einer Belastung von 100 kg über 50.000 Mal standhalten, um die tobenden Belastungen im Alltag zu simulieren.
Achten Sie bei Hoch- und Etagenbetten unbedingt auf anerkannte Prüfsiegel wie das „GS-Zeichen“ für Geprüfte Sicherheit. Es garantiert, dass das Bett nicht nur das Gewicht des Kindes trägt, sondern auch wilden Kissenschlachten und Kletterpartien standhält.

Muss es immer neu sein?
Absolut nicht! Eine alte Holzkommode vom Flohmarkt oder von den Großeltern kann mit etwas Liebe zum einzigartigen Schmuckstück werden. Schleifen Sie den alten Lack ab und streichen Sie sie mit kindersicherem Spielzeuglack (gemäß EN 71-3). Mit neuen, bunten Möbelknöpfen wird daraus ein individuelles Möbelstück mit Geschichte, das oft eine weitaus bessere Qualität hat als günstige Neuware.
Lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden! Natürlich nicht bei sicherheitsrelevanten Dingen, aber bei der Wahl der Wandfarbe (geben Sie zwei oder drei passende Optionen vor) oder der Bettwäsche. Wenn das Kind in die Gestaltung seines eigenen Reiches einbezogen wird, fühlt es sich wohler, identifiziert sich mehr mit seinem Zimmer und ist oft sogar sorgsamer im Umgang damit.




