Kinderzimmer streichen wie die Profis: Dein ultimativer Guide für Wände, die begeistern
Ein Kinderzimmer zu gestalten, ist schon was Besonderes, oder? Man will diesen einen, perfekten Ort schaffen – eine Mischung aus Spielplatz, Lernoase und Kuschelhöhle. Ich hab über die Jahre unzählige dieser kleinen Reiche mitgestaltet und weiß genau, was Eltern umtreibt: Die Angst, bei der Farbwahl danebenzugreifen, und die Unsicherheit bei der Umsetzung. Aber keine Sorge, das kriegen wir hin!
Inhaltsverzeichnis
Vergiss komplizierte Fachartikel. Ich zeige dir hier, wie es wirklich geht. Mit Tipps aus der Praxis, ganz ohne Verkäufer-Gerede. Es geht darum, einen Raum zu schaffen, der nicht nur super aussieht, sondern auch gesund und langlebig ist. Denn eine schöne Wand fängt mit einem guten Fundament an.
Erst denken, dann streichen: Die richtige Farbe finden
Bevor der Pinsel auch nur in die Nähe des Farbtopfs kommt, müssen wir über zwei Dinge reden: Wie Farben auf die Stimmung wirken und was, verdammt noch mal, in der Farbe eigentlich drin ist. Beides ist fürs Kinderzimmer mega wichtig.

Die Sprache der Farben: Ein kleines Psychologie-1×1
Farben sind nicht nur Deko, sie reden direkt mit unseren Gefühlen. Und gerade Kinder reagieren da extrem sensibel. Hier ein kleiner Spickzettel:
- Blau & Grün: Das sind die Ruhe-Pole. Ein sanftes Himmelblau oder ein mattes Salbeigrün können einem kleinen Wirbelwind helfen, abends runterzukommen. Perfekt für die Schlafecke. Achtung aber bei zu kühlen, graustichigen Tönen – die können schnell distanziert wirken. Wärmere Aquatöne sind da oft die bessere Wahl.
- Gelb & Orange: Die Gute-Laune-Booster! Sie machen wach, fördern die Kreativität und bringen selbst in dunkle Räume die Sonne. Aber hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Eine ganze Wand in knalligem Gelb kann schnell überreizen. Besser: Als Akzent an einer Wand oder bei Kissen und Vorhängen einsetzen.
- Rottöne: Das ist pure Energie. Rot ist aktiv, kraftvoll und kann sogar die Konzentration fördern. Genau deshalb gehört es nur in kleinen Dosen ins Kinderzimmer. Eine komplett rote Wand? Für die meisten Kinder zu aggressiv, das kann den Schlaf stören. Ein paar rote Farbtupfer in der Spielecke sind aber eine super Idee.
- Pastell- und Erdtöne: Zartes Rosa, Mint oder sanftes Beige schaffen eine Atmosphäre von Geborgenheit. Das ist die sichere Bank, besonders für Babyzimmer. Sie bieten eine ruhige Basis, die man später super mit kräftigeren Farben kombinieren kann.
Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Bezieh dein Kind unbedingt mit ein, aber behalte die Regie. Ich erinnere mich an einen kleinen Jungen, der unbedingt ein komplettes Feuerwehr-Zimmer wollte. Verständlich! Wir haben dann drei Wände in einem ganz hellen, neutralen Grau gestrichen und nur die Wand hinterm Bett in einem kräftigen, warmen Rot. Das sah klasse aus, hat den Raum nicht erschlagen und der kleine Mann war überglücklich. Manchmal ist die Übersetzung des Wunsches der eigentliche Job.

Gesundheit an der Wand: Darauf musst du achten
Ganz ehrlich, das hier ist der wichtigste Teil. Die schönste Farbe bringt nichts, wenn sie schädliche Dämpfe absondert. Kinder atmen einfach anders, ihr Stoffwechsel ist viel aktiver, und sie nehmen Schadstoffe stärker auf.
Achte auf den Begriff VOC (Flüchtige organische Verbindungen). Das sind Lösungsmittel und Weichmacher, die in vielen Standardfarben stecken und wochenlang ausgasen können. Das ist dieser typische „Neuanstrich-Geruch“, der Kopfschmerzen und Allergien auslösen kann. Suche gezielt nach „emissionsarmen“ oder „VOC-freien“ Farben. Ein verlässliches Siegel ist hier der „Blaue Engel“.
Und jetzt kommt mein wichtigster Hinweis überhaupt: die Norm DIN EN 71-3. Merk sie dir! Das ist die Norm für „Sicherheit von Spielzeug“. Farben mit diesem Zertifikat sind darauf geprüft, dass sich keine Schwermetalle lösen, wenn ein Kind daran leckt oder knabbert. Für Gitterbetten, Türrahmen oder die untere Wandhälfte ist das für mich absolute Pflicht. Frag im Fachhandel gezielt danach – ein guter Verkäufer weiß sofort Bescheid.

Das Maler-Wochenende: Dein Fahrplan zum perfekten Zimmer
Viele haben Respekt vor der Arbeit, aber mit einem guten Plan ist das gar nicht so wild. Ein professionelles Ergebnis ist zu 80 % Vorbereitung. Lass uns das mal durchgehen.
Butter bei die Fische: Was kostet der Spaß & was brauchst du?
Bevor du loslegst, lass uns kurz über Geld und Material reden. Das ist die erste Frage, die sich jeder stellt. Plane mal grob mit 150 € bis 250 € für ein 15-Quadratmeter-Zimmer, wenn du es richtig machen willst. Hier eine kleine Einkaufsliste:
- Gute Wandfarbe: Rechne mit 15 € bis 25 € pro Liter für eine hochwertige, VOC-freie Farbe der Deckkraftklasse 1.
- Tiefgrund: Unverzichtbar! Kostet ca. 15-20 € für einen Eimer, der locker reicht.
- Abdeckmaterial: Robustes Malervlies für den Boden (ca. 15 €) und eine Rolle gute Malerfolie für die Möbel (ca. 5 €).
- Werkzeug: Eine vernünftige Farbrolle mit Bügel (ca. 20 €), ein Pinselset (10 €) und ein kleiner Japanspachtel (5 €).
- Kleinkram: Gutes Malerkrepp (ca. 8-10 €), eine kleine Tube Spachtelmasse (ca. 5 €) und Schleifpapier.
Kleiner Tipp zum Werkzeugkauf: Eine gute Rolle fusselt nicht. Fahr im Laden mal mit der Hand drüber. Sie sollte sich dicht und fest anfühlen. Lammfell ist die Königsklasse, aber eine gepolsterte Polyamid-Rolle ist der perfekte Kompromiss für Heimwerker.

Und wie viel Farbe brauchst du? Keine Panik, die Formel ist einfach: (Raumlänge + Raumbreite) x 2 x Raumhöhe = gesamte Wandfläche in m². Diesen Wert teilst du durch die Reichweite, die auf dem Farbeimer steht (meist 6-8 m²/Liter). Schon weißt du, wie viele Liter du für einen Anstrich brauchst.
Dein Zeitplan von Freitag bis Sonntag:
Um Stress zu vermeiden, teile dir die Arbeit gut ein. So könnte dein Wochenende aussehen:
- Freitagabend (ca. 2 Stunden): Zimmer ausräumen oder alles in die Mitte schieben. Möbel und Boden sorgfältig abdecken.
- Samstagvormittag (ca. 3 Stunden): Wände mit Wasser und etwas Spüli reinigen, Dübellöcher mit Spachtelmasse füllen, alles sauber abkleben.
- Samstagnachmittag (ca. 2 Stunden): Gespachtelte Stellen glattschleifen, Staub abfegen und die Wände mit Tiefgrund grundieren. Danach: Füße hoch! Der Tiefgrund muss trocknen, am besten über Nacht.
- Sonntagmorgen (ca. 3 Stunden): Endlich! Der erste Anstrich. Erst die Ecken mit dem Pinsel, dann die großen Flächen mit der Rolle.
- Sonntagnachmittag (ca. 2 Stunden): Falls nötig, der zweite Anstrich. Danach das Klebeband abziehen, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Aufräumen, fertig!

Das Handwerk: Streichen ohne Streifen
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Mit der richtigen Technik sieht dein Ergebnis aus wie vom Profi.
Die richtige Reihenfolge: Immer zuerst die Decke streichen (falls geplant). Dann mit einem Pinsel die Ecken und Kanten vorstreichen (nennt man „Beschneiden“). Und dann sofort, „nass in nass“, die große Fläche mit der Rolle füllen. So vermeidest du unschöne Ansätze.
Die Rolltechnik: Tauche die Rolle in die Farbe und rolle sie gut am Abstreifgitter ab. Setze oben in einer Ecke an und male in leicht schrägen Bahnen große „W“s oder „M“s an die Wand. Danach, ganz wichtig, rollst du ohne Druck noch einmal senkrecht von oben nach unten über die ganze Bahn. Das nennt man „Verschlichten“ und sorgt für eine streifenfreie Oberfläche. Arbeite immer eine komplette Wand am Stück fertig, ohne Pause.
Übrigens: Achte beim Kauf auf die Deckkraftklasse nach DIN 13300. Klasse 1 ist die beste. Eine billige Farbe der Klasse 3 braucht vielleicht drei Anstriche. Am Ende hast du mehr Arbeit und sparst kein Geld.

Kreative Wände: Ideen und ihre Umsetzung
Eine einfarbige Wand ist super, aber manchmal darf es etwas mehr sein. Hier ein paar Ideen, die immer funktionieren.
Zweifarbige Wände mit gestochen scharfer Kante
Eine Wand horizontal zu teilen, ist ein Klassiker. Zum Beispiel unten dunkel, oben hell. Das gibt dem Raum eine tolle Struktur. Die Herausforderung ist die perfekte Linie.
Mein wichtigster Tipp für eine gestochen scharfe Kante:
Nachdem du die ganze Wand in der helleren Farbe gestrichen und gut trocknen lassen hast, klebst du die Trennlinie mit gutem Malerkrepp ab. Und jetzt kommt der Trick: Streiche die Kante des Klebebands noch einmal dünn mit der hellen Grundfarbe über! Diese Farbe kriecht in die winzigen Lücken unter dem Band und versiegelt sie. Wenn du jetzt mit der dunklen Farbe darüberstreichst, kann absolut nichts mehr unterlaufen. Das Ergebnis ist eine perfekte, saubere Linie, garantiert!
Magnet- und Tafelfarbe: Die interaktive Wand
Fantastisch für die Kreativecke! Aber beachte: Magnetfarbe braucht für eine gute Haftung mindestens drei, besser vier dicke Anstriche. Danach kannst du sie einfach in deiner Wunschfarbe überstreichen. Tafelfarbe braucht ebenfalls zwei bis drei Schichten und muss dann etwa drei Tage aushärten, bevor die Kreide ran darf. Einmal die ganze Fläche mit der Längsseite einer Kreide einreiben und wieder abwischen, dann gibt’s keine „Geisterbilder“.

Und was ist mit der alten Tapete?
Gute Frage! Intakte Raufasertapete kannst du in der Regel problemlos überstreichen. Wenn die alte Tapete aber schon Blasen wirft, sich an den Rändern löst oder ein sehr starkes Muster hat, dann muss sie runter. Das ist zwar Arbeit, aber das Ergebnis wird um Längen besser.
Hilfe, es ist was schiefgegangen!
Keine Panik, für fast jedes Problem gibt es eine Lösung.
- Die Wand ist streifig geworden: Meist ist die Farbe zu schnell getrocknet. Heizung aus, Fenster zu und die Rolle immer gut mit Farbe sättigen. Wenn es schon passiert ist, hilft nur: leicht anschleifen und die ganze Wand nochmal streichen.
- Alte Flecken (Wasser, Filzstift) kommen durch: Hier brauchst du einen speziellen Isolier- oder Sperrgrund. Nur auf den Fleck auftragen, trocknen lassen, dann normal überstreichen.
- Alte Farbe blättert ab: In Altbauten kann die unterste Farbschicht giftiges Blei enthalten! Wenn du unsicher bist, lass das von einem Profi prüfen. Ansonsten: Lose Teile abkratzen, Kanten schleifen, grundieren.
Ein Kinderzimmer zu streichen, ist ein wundervolles Projekt. Es ist mehr als nur Farbe. Es ist die Gestaltung eines Lebensraums. Nimm dir die Zeit und arbeite mit Sorgfalt. Das perfekte Zimmer ist am Ende das, in dem sich dein Kind pudelwohl fühlt. Und mit diesen Tipps schaffst du die perfekte Grundlage dafür. Viel Spaß dabei!

Bildergalerie


Wussten Sie, dass die Farbe eines Raumes die gefühlte Temperatur um bis zu 2 Grad Celsius beeinflussen kann?
Kühle Töne wie Blau und Grün wirken beruhigend und können ein Zimmer tatsächlich kühler erscheinen lassen – ideal für einen Raum mit viel Sonneneinstrahlung. Warme Farben wie Terrakotta oder ein sattes Senfgelb hingegen schaffen eine gemütliche, umhüllende Atmosphäre, die als wärmer empfunden wird.

Der ultimative Test für Ihre Farbwahl?
Vergessen Sie kleine Farbkärtchen! Kaufen Sie stattdessen kleine Testdosen Ihrer Favoriten. Streichen Sie große Proben (mindestens 50×50 cm) auf zwei verschiedene Wände – eine, die viel Tageslicht abbekommt, und eine, die meist im Schatten liegt. Beobachten Sie die Farben zu verschiedenen Tageszeiten. So vermeiden Sie teure Überraschungen und sehen, wie die Farbe wirklich im Raum wirkt.

- Sorgt für eine gleichmäßige Saugfähigkeit der Wand.
- Verhindert, dass die Farbe fleckig wird.
- Verbessert die Haftung und Langlebigkeit des Anstrichs.
Das Geheimnis dahinter? Eine gute Grundierung! Gerade bei neuen Gipskartonwänden oder nach dem Entfernen von Tapeten ist sie unverzichtbar und der erste Schritt zu einem wirklich professionellen Ergebnis.


Die magische Fünfte Wand: Die Decke wird oft stiefmütterlich behandelt und einfach weiß gestrichen. Trauen Sie sich was! Eine in einem zarten Pastellton oder sogar in einer dunkleren, mutigen Farbe gestrichene Decke kann die Raumproportionen verändern, für eine Extraportion Gemütlichkeit sorgen und dem Zimmer einen einzigartigen Charakter verleihen.

Akzentwand 2.0: Color Blocking
Eine einzelne farbige Wand ist Ihnen zu langweilig? Dann ist Color Blocking Ihr Ding. Malen Sie geometrische Formen oder teilen Sie die Wand horizontal, um verschiedene Funktionsbereiche optisch voneinander zu trennen.
- Ein farbiges Rechteck hinter dem Schreibtisch definiert den Arbeitsbereich.
- Ein Halbkreis hinter dem Bett schafft eine optische Kuschelhöhle.
- Kleben Sie die Formen einfach mit hochwertigem Malerkrepp wie dem FrogTape ab, um gestochen scharfe Kanten zu erhalten.

„Die gesündesten Kinderzimmerfarben sind emissionsarm und frei von schädlichen Lösungsmitteln. Achten Sie auf das Siegel ‚Blauer Engel‘ oder die Kennzeichnung ‚VOC-frei‘.“


Tafelfarbe: Perfekt für eine kreative Wand, auf der nach Herzenslust mit Kreide gemalt werden darf. Lässt sich wie normale Wandfarbe auftragen, braucht aber meist mehrere Schichten.
Magnetfarbe: Enthält Eisenpartikel und macht die Wand zur Pinnwand für Magnete. Ideal, um Zeichnungen und Fotos aufzuhängen, ohne Löcher zu bohren. Oft grau, kann aber mit Ihrer Wunschfarbe überstrichen werden.
Beide Optionen schaffen interaktive Flächen, die mit dem Kind mitwachsen.

Kleine Künstler, große Spuren? Kein Problem! Achten Sie bei der Farbwahl auf die sogenannte Nassabriebklasse. Für ein Kinderzimmer ist die Klasse 1 oder 2 ideal. Diese Farben sind als „scheuerfest“ oder „hoch waschbeständig“ deklariert. Ein feuchter Lappen reicht dann meist aus, um Fingerabdrücke oder kleine Mal-Unfälle spurlos zu entfernen, ohne die Farbe anzugreifen. Marken wie Alpinaweiß „Unsere Beste“ oder Schöner Wohnen „Polarweiss“ bieten diese hohe Strapazierfähigkeit.

Wie schaffe ich eine Berglandschaft an der Wand?
Das ist einfacher, als es aussieht! Kleben Sie mit Malerkrepp eine gezackte Bergkette auf die Wand. Malen Sie die Fläche unterhalb des Klebebands in Ihrer Wunschfarbe. Für einen Tiefeneffekt können Sie eine zweite, etwas dunklere Bergkette davor malen, nachdem die erste Schicht getrocknet ist. Das schafft Abenteuer-Feeling und ist ein toller Blickfang.


- Für glatte Wände: Kurzflor-Rolle aus Mikrofaser. Sie nimmt viel Farbe auf und sorgt für ein sehr feines, streifenfreies Finish.
- Für Ecken und Kanten: Ein hochwertiger Flachpinsel mit Kunstborsten (für wasserlösliche Farben) und ein kleiner Eckenroller.
- Für scharfe Farbkanten: FrogTape oder ein anderes UV-beständiges, dünnes Malerkrepp, das sich rückstandslos entfernen lässt.

Der 60-30-10-Trick: Diese simple Designregel sorgt für eine harmonische Farbbalance. Wählen Sie drei Farben:
- 60% Hauptfarbe: Ein ruhiger, eher neutraler Ton für die meisten Wände.
- 30% Nebenfarbe: Eine kräftigere oder kontrastierende Farbe für eine Akzentwand, Vorhänge oder den Teppich.
- 10% Akzentfarbe: Ein echter Hingucker für Kissen, Lampen, Bilderrahmen oder kleine Deko-Objekte.
Dieses Prinzip verhindert, dass der Raum überladen oder chaotisch wirkt.

Nach Angaben des Umweltbundesamtes können flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus Farben und Lacken noch Monate nach dem Anstrich in die Raumluft ausgasen.
Deshalb sind speziell für Kinderzimmer Naturfarben auf Kalk- oder Lehmbasis eine hervorragende, wenn auch teurere Alternative. Marken wie Bauwerk Colour oder Graphenstone bieten nicht nur eine wunderschöne, matte Ästhetik, sondern tragen auch aktiv zu einem besseren Raumklima bei, da sie atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend sind.


Muss ich vor dem Streichen alles abkleben?
Ja, unbedingt! Die 30 Minuten, die Sie ins sorgfältige Abkleben von Fußleisten, Fensterrahmen und Lichtschaltern investieren, sparen Ihnen Stunden an mühsamer Reinigungsarbeit. Drücken Sie das Malerkrepp mit einem Spachtel oder einer alten Kreditkarte fest an, um zu verhindern, dass Farbe darunter läuft.

Vergessen Sie nicht die Möbel! Ein altes Bett oder eine einfache Kommode vom Schweden lassen sich mit einem Anstrich komplett verwandeln. Wichtig: Möbel brauchen einen speziellen Lack, keine Wandfarbe. Schleifen Sie die Oberfläche leicht an, grundieren Sie und verwenden Sie dann einen robusten Acryllack oder eine Kreidefarbe (z.B. von Annie Sloan) für den angesagten Vintage-Look, den Sie anschließend mit Wachs versiegeln sollten.

Fehler, den alle machen: Bei Kunstlicht streichen. Farben sehen bei Tageslicht völlig anders aus als unter der Glühbirne am Abend. Beginnen Sie Ihre Malerarbeiten am besten an einem hellen Vormittag. So haben Sie natürliches Licht, um die Deckkraft und den exakten Farbton zu beurteilen und unschöne Streifen oder vergessene Stellen sofort zu erkennen.


- Farbkleckse auf dem Boden? Sofort mit einem feuchten Tuch wegwischen, solange sie frisch sind.
- Farbe am Fensterglas? Mit einer Rasierklinge vorsichtig abschaben, wenn sie getrocknet ist.
- Pinsel über Nacht? Wickeln Sie ihn fest in Frischhaltefolie oder eine Plastiktüte. So trocknet er nicht aus und ist am nächsten Tag sofort einsatzbereit.

Dachschrägen – ein Fluch oder ein Segen?
Eine Dachschräge kann erdrückend wirken, aber mit dem richtigen Farbkonzept wird sie zur gemütlichen Nische. Streichen Sie die Schräge und die Decke in einem helleren Ton als die geraden Wände. Das hebt den Raum optisch an und lässt ihn größer erscheinen. Eine andere Idee: Betonen Sie die Schräge mit einer Mustertapete und schaffen Sie darunter eine Lese- oder Kuschelecke.

„Ein Kind in die Farbauswahl einzubeziehen, gibt ihm ein Gefühl von Autonomie und Stolz auf sein eigenes Reich. Man kann die Auswahl auf zwei oder drei elterlich vorselektierte Optionen beschränken, um sicherzustellen, dass das Ergebnis harmonisch bleibt.“ – Dr. Eva Minge, Entwicklungspsychologin


Trend-Alarm: Ton-in-Ton. Ein besonders ruhiger und edler Look entsteht, wenn Sie nicht nur die Wände, sondern auch die Fußleisten, Türrahmen und sogar Heizkörper im exakt selben Farbton streichen. Das schafft eine fließende, ununterbrochene Optik und lässt den Raum größer und aufgeräumter wirken. Besonders effektvoll mit matten Salbei-, Greige- oder tiefen Blautönen.

Wann darf mein Kind wieder im Zimmer schlafen?
Auch wenn die Farbe nach wenigen Stunden handtrocken ist, braucht sie Zeit zum vollständigen Aushärten und Ausdünsten. Bei modernen, wasserbasierten VOC-armen Farben sollten Sie dem Raum mindestens 24-48 Stunden Zeit zum Lüften geben, bevor das Bett wieder bezogen wird. Die volle Strapazierfähigkeit erreicht die Farbe oft erst nach 2-3 Wochen – seien Sie in dieser Zeit also noch etwas vorsichtiger mit Stößen.

Standard-Malerkrepp: Günstig und gut für grobe Abdeckarbeiten. Kann aber bei zu langem Kleben Reste hinterlassen und die Kanten werden oft leicht fransig.
FrogTape (grün): Teurer, aber die Investition wert. Die patentierte „Paint-Block“-Technologie reagiert mit der Feuchtigkeit der Farbe und bildet eine Mikro-Barriere. Das Ergebnis: Gestochen scharfe Farbkanten ohne Unterlaufen.
Für sichtbare Kanten bei Mustern oder Akzentwänden ist FrogTape klar der Sieger.


Tapete ist zurück – und wie! Anstatt den ganzen Raum zu tapezieren, kombinieren Sie Farbe und Tapete. Eine einzelne Wand mit einem verspielten Muster von Marken wie Rasch oder Boråstapeter wird zum Kunstwerk. Wählen Sie eine der Farben aus dem Tapetenmuster und streichen Sie die restlichen Wände in diesem Ton. Das verbindet die Elemente und schafft ein stimmiges, professionell gestaltetes Gesamtbild.

- Sie schaffen eine warme, erdende Atmosphäre.
- Sie sind zeitlos und weniger anfällig für kurzlebige Trends.
- Sie lassen sich hervorragend mit natürlichen Materialien wie Holz, Leinen und Rattan kombinieren.
Das Geheimnis? Sanfte Erdtöne! Ein warmes Greige, ein pudriges Terrakotta oder ein sanftes Khaki sind die perfekte Basis für ein ruhiges Kinderzimmer, das Geborgenheit ausstrahlt und nicht überreizt.

Farbreste sind zu schade für den Müll! Bewahren Sie sie in einem kleinen, luftdicht verschlossenen Marmeladenglas auf – perfekt beschriftet mit Raum und Farbname. So haben Sie immer die exakte Farbe für kleine Ausbesserungsarbeiten parat, wenn mal ein Kratzer an die Wand kommt.
Der Ombré-Look für Mutige: Für einen sanften Farbverlauf an der Wand wählen Sie drei Töne aus einer Farbfamilie (hell, mittel, dunkel). Streichen Sie die Wand in der hellsten Farbe. Dann malen Sie den unteren Bereich dunkel und den mittleren Bereich mit dem Zwischenton. Solange die Farben noch feucht sind, verblenden Sie die Übergänge mit einem sauberen, trockenen Pinsel oder einer Farbrolle in kreuzenden Bewegungen. Das erfordert etwas Übung, aber der Wow-Effekt ist garantiert!




