Echte Hochzeitsfotos statt steifer Posen: Ein Profi packt aus
Ich bin schon eine ganze Weile als Hochzeitsfotograf unterwegs. Und ganz ehrlich? Früher war der Job irgendwie einfacher. Die Erwartungen waren klar: steife Porträts, das Brautpaar vor der Kirche, ein angeschnittenes Stück Torte. Alles sehr formell, fast schon wie eine Checkliste. Heute ist das zum Glück komplett anders. Ihr wollt Bilder, die eure Persönlichkeit zeigen. Ihr wollt lachen, ihr wollt echt sein. Und oft kommt die Frage nach „lustigen“ Hochzeitsfotos.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die Basis für alles: Warum echte Emotionen jeden Witz schlagen
- 0.2 So entstehen ungestellte Momente: Ein Blick in die Trickkiste
- 0.3 Der Zeitplan: Euer wichtigster Verbündeter für entspannte Fotos
- 0.4 Für die Abenteuerlustigen: First Look, Trash the Dress & Co.
- 0.5 Der liebe „Onkel Bob“ und andere Herausforderungen
- 0.6 Fragen, die ihr eurem Fotografen stellen solltet
- 0.7 Fazit: Es geht um eure Geschichte, nicht um ein perfektes Bild
- 1 Bildergalerie
Aber „lustig“ ist ein kniffliges Wort. Es geht nicht darum, alberne Grimassen zu schneiden oder peinliche Posen nachzustellen, die man irgendwo online gesehen hat. Sowas wirkt schnell gezwungen und ist, ehrlich gesagt, schon nach einem Jahr nicht mehr cool. Echte, lebendige Hochzeitsfotos entstehen aus der Situation heraus. Sie fangen ehrliche Freude, kleine Pannen und die einzigartige Verbindung zwischen euch und euren Gästen ein. In diesem Beitrag packe ich mal aus und teile ein paar Geheimnisse aus der Praxis – damit ihr Bilder bekommt, die euch auch in 30 Jahren noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Die Basis für alles: Warum echte Emotionen jeden Witz schlagen
Ein Foto ist so viel mehr als nur ein Abbild. Es ist eine eingefrorene Emotion. Technisch gesehen ist es simpel: Licht trifft auf einen Sensor. Die Kunst dahinter ist aber, genau den Moment zu erwischen, in dem dieses Licht eine echte Geschichte erzählt. Ein erzwungenes Lächeln sieht auf einem Foto immer, und ich meine IMMER, falsch aus. Die Augen lachen nicht mit, die Gesichtsmuskeln sind angespannt. Wir Profis sehen das aus einem Kilometer Entfernung.
Deshalb beginnt meine Arbeit auch lange vor dem Hochzeitstag. Im Vorgespräch lerne ich euch kennen. Mich interessiert nicht nur der Ablaufplan. Ich will wissen, wie ihr euch kennengelernt habt. Was sind eure gemeinsamen Hobbys? Habt ihr Insiderwitze? Seid ihr eher laut und wild oder leise und innig? Diese Infos sind pures Gold. Sie helfen mir, am großen Tag Situationen zu erkennen, die wirklich zu euch passen.

Kleiner Tipp für euer Vorgespräch (egal mit welchem Fotografen): Macht eure Hausaufgaben! Das hilft ungemein. Schreibt vor dem Treffen einfach mal ein paar Dinge für euch auf:
- Unsere Kennenlerngeschichte in drei Sätzen.
- Drei Insiderwitze oder gemeinsame Macken, über die nur wir lachen.
- Was wir am anderen am allermeisten lieben (und vielleicht auch, was uns herrlich auf die Nerven geht).
Mit diesen Infos kann jeder Fotograf viel mehr anfangen als mit einer Liste von Standard-Posen. Ein Paar erzählte mir mal, dass sie sich beim Klettern kennengelernt haben. Statt eines klassischen Kussfotos haben wir eine Aufnahme gemacht, bei der der Bräutigam die Braut symbolisch eine kleine Stufe „hochzieht“. Eine winzige Geste, aber für die beiden hatte sie eine riesige Bedeutung. Das ist die Art von „lustigem“ Foto, die zeitlos ist.
So entstehen ungestellte Momente: Ein Blick in die Trickkiste
Gute Fotos sind kein Zufall. Sie sind das Ergebnis von Planung, Technik und dem richtigen Gespür. Statt „Bitte alle mal lachen!“ nutze ich lieber kleine Anweisungen, die eine natürliche Reaktion provozieren.

Schauen wir uns mal an, wie ein typisches „steifes“ Foto zu einem lebendigen Moment wird. Statt das Brautpaar einfach nur vor der Kirche aufzustellen, fange ich lieber den Moment ein, nachdem ihr durchs Spalier gelaufen seid, der Sekt vielleicht etwas zu sehr schäumt und ihr euch einfach nur anlacht, weil die erste Anspannung abfällt. DAS ist echt.
Oder die Gruppenfotos. Anstatt alle in Reih und Glied aufzustellen, sage ich den Trauzeugen vielleicht: „Okay, jetzt erzählt dem Bräutigam mal eure peinlichste gemeinsame Erinnerung.“ Das Ergebnis? Echtes Gelächter, überraschte Blicke und ein bisschen liebenswertes Chaos. Technisch nutze ich dafür oft ein Weitwinkelobjektiv, so um die 35mm, um nah dran zu sein und trotzdem die ganze Dynamik einzufangen. Die Verschlusszeit muss kurz sein, mindestens 1/250 Sekunde, damit die Bewegung scharf bleibt.
Ach ja, und Kinder oder Tiere! Die sind wunderbar, aber unberechenbar. Hier gilt nur eine Regel: Man kann nichts erzwingen. Man muss beobachten und bereit sein. Ich rate Paaren immer, Leckerlis für den Hund oder das Lieblingsspielzeug für die Kids bereitzuhalten. Und ganz wichtig: Ich schalte meine Kamera in den kontinuierlichen Autofokus und mache viele Bilder in Serie. Denn manchmal ist das beste Bild nicht das gestellte Porträt, sondern der Moment, in dem der Hund versucht, die Fliege vom Bräutigam zu stibitzen.

Der Zeitplan: Euer wichtigster Verbündeter für entspannte Fotos
Der häufigste Fehler, den ich sehe? Ein zu enger Zeitplan. „Mal schnell ein paar lustige Gruppenfotos“ funktioniert einfach nicht. Menschen brauchen Zeit, um sich zu entspannen. Gute, dynamische Gruppenfotos brauchen locker 15 bis 20 Minuten. Wenn alle unter Zeitdruck stehen, spürt man das auf den Bildern.
Ganz ehrlich, wenn ihr für eine professionelle 8-Stunden-Begleitung, die je nach Erfahrung und Region meist zwischen 2.500 € und 5.000 € liegt, investiert, dann sollte der Zeitplan diese Investition auch schützen. Sprecht mit eurem Fotografen oder Planer über realistische Zeitfenster. Ein entspannter Plan könnte so aussehen:
- 14:00: Ende der Trauung
- 14:15 – 14:45: Sektempfang & Umarmungen (der Fotograf fängt hier unbezahlbare Momente ein!)
- 14:45 – 15:15: Entspannte Gruppenfotos (zuerst die große Gruppe, dann kleiner werdend)
- 15:15 – 16:00: Paarshooting nur für euch beide
Dieser Puffer reduziert den Stress für alle und erhöht die Qualität der Fotos massiv. Versprochen!

Für die Abenteuerlustigen: First Look, Trash the Dress & Co.
Manche Fotowünsche erfordern mehr als nur eine gute Kamera. Sie erfordern Erfahrung und manchmal auch eine klare Ansage.
Der „First Look“, bei dem ihr euch schon vor der Trauung seht, ist eine Chance für unglaublich intime Bilder. Meine Aufgabe ist es hier, fast unsichtbar zu sein. Ich nutze ein langes Teleobjektiv, ziehe mich zurück und fange die echten Tränen und das ungläubige Staunen ein. So ein Shooting ist oft Teil des Tagespakets, kann als separates kleines Shooting aber auch mal mit 300-500 € zu Buche schlagen.
Dann gibt es noch das „Trash the Dress“-Shooting. Spektakuläre Bilder, keine Frage. Aber hier ist absolute Vorsicht geboten. Sicherheit zuerst! Ein nasses Hochzeitskleid kann über 20 Kilo wiegen und eine Braut im Wasser nach unten ziehen. Aus meiner Erfahrung mache ich das nur noch mit einem Sicherheitsassistenten. Und seid euch der Konsequenzen bewusst: Das Kleid ist danach wahrscheinlich hinüber. Rechnet für so ein Abenteuer-Shooting mit Kosten zwischen 400 € und 800 € und plant danach nochmal 150 € bis 300 € für eine Spezialreinigung ein – ohne Garantie auf Erfolg. Es ist eine Entscheidung für das Erlebnis, nicht für das Erbstück.

Der liebe „Onkel Bob“ und andere Herausforderungen
Auf fast jeder Hochzeit gibt es einen Gast mit einer guten Kamera, der meint, er müsse dem Profi helfen. Wir nennen ihn liebevoll „Onkel Bob“. Er steht neben mir, blitzt in meine Aufnahme oder gibt euch Anweisungen. Das ist nett gemeint, stört aber massiv.
Meine Strategie ist immer Deeskalation. Aber was könnt IHR tun? Sprecht es vorher an! Ein netter Satz in der Einladung („Wir haben einen tollen Fotografen, der alles für uns festhält. Genießt einfach den Tag mit uns, ganz ohne eure Kameras!“) oder eine freundliche Ansage vom DJ vor dem Hochzeitstanz kann Wunder wirken. So kann euer Profi ungestört arbeiten und die Momente einfangen, für die ihr ihn bezahlt.
Fragen, die ihr eurem Fotografen stellen solltet
Bevor ihr euch entscheidet, stellt ein paar wichtige Fragen. Daran erkennt ihr einen echten Profi:
- Wie genau schaffst du es, dass wir uns vor der Kamera entspannen?
- Was ist dein Plan B für Regenwetter? (Die Antwort „Dann machen wir Innenaufnahmen“ ist zu wenig!)
- Erzähl uns von einer Situation, in der etwas richtig schiefging und wie du sie gelöst hast.
- Wie sicherst du unsere Fotos? (Stichworte sollten sein: zwei Kameras, mehrere Speicherkarten, sofortiges Backup).

Fazit: Es geht um eure Geschichte, nicht um ein perfektes Bild
Lustige, emotionale und echte Hochzeitsfotos entstehen nicht durch das Nachstellen von Internet-Trends. Sie entstehen durch Vertrauen, gute Beobachtung und das Können, einen flüchtigen Moment für immer festzuhalten. Es geht darum, eure einzigartige Geschichte zu erzählen, mit all dem Lachen, den Freudentränen und den kleinen, perfekten Unvollkommenheiten.
Also, mein Rat an euch: Seid ihr selbst. Vergesst die Kamera. Tanzt im Regen, lacht über einen versauten Witz, umarmt eure Großeltern fest. Die besten Fotos passieren, wenn ihr den Tag einfach nur genießt. Die Aufgabe eines guten Fotografen ist es nicht, euch in Posen zu zwingen. Seine Aufgabe ist es, da zu sein, zu sehen und die Essenz eurer Freude einzufangen.
Und jetzt ein kleiner Quick Win für euch: Nehmt euer Handy, öffnet die Notizen und schreibt drei Dinge auf, über die ihr gemeinsam am lautesten lachen müsst. BÄM. Das ist der erste Baustein für eure ganz persönlichen, unvergesslichen Hochzeitsfotos.

Bildergalerie


Der berüchtigte Pinterest-Falle: Eine gute Idee?
Boards voller Hochzeitsfotos sind eine tolle Inspirationsquelle, können aber auch eine Kreativitätsbremse sein. Anstatt dem Fotografen eine Liste mit 50 Posen zu geben, die exakt nachgestellt werden sollen, nutzen Sie Pinterest besser, um den allgemeinen Stil zu definieren, der Ihnen gefällt. Suchen Sie nach Lichtstimmungen, Bildkompositionen und Emotionen. Ein guter Fotograf wird diesen Vibe verstehen und ihn auf Ihre einzigartige Persönlichkeit und die Gegebenheiten des Tages anwenden, anstatt eine Kopie von jemand anderem zu erstellen.

„Fotografieren ist die Kunst, den entscheidenden Augenblick festzuhalten.“ – Henri Cartier-Bresson
Dieser Leitsatz des berühmten Fotografen ist das Herzstück der modernen Hochzeitsreportage. Es geht nicht darum, Momente zu inszenieren, sondern die echten, flüchtigen Augenblicke zu erkennen und einzufangen: die Träne im Auge des Vaters, das schallende Lachen mit der besten Freundin, der verstohlene Kuss, wenn Sie denken, niemand schaut hin. Das sind die wahren Schätze.

Ungeplant, aber unbezahlbar: Die Magie der „Zwischenmomente“. Einige der besten Aufnahmen entstehen, wenn Sie es am wenigsten erwarten. Nicht während des offiziellen Shootings, sondern auf dem Weg dorthin. Oder in den fünf Minuten, in denen Sie nach der Trauung kurz durchatmen. Vertrauen Sie Ihrem Fotografen, auch dann präsent zu sein. Diese ungeplanten, authentischen Interaktionen sind oft intimer und emotionaler als jede arrangierte Pose.


- Ein handgeschriebener Brief, den Sie sich gegenseitig vorlesen.
- Die Lieblings-Schallplatte, zu der Sie im Hotelzimmer tanzen.
- Ein kleines Fläschchen des Whiskys, den Sie beim ersten Date getrunken haben.
- Tickets von Ihrem ersten gemeinsamen Konzert.
Das Geheimnis? Requisiten, die eine Geschichte erzählen. Statt übergroßer Brillen oder falscher Schnurrbärte verleihen persönliche Gegenstände den Bildern Tiefe und eine Bedeutung, die nur Sie beide vollständig verstehen.

Das richtige Licht: Reportage-Stil vs. Fine-Art-Stil.
Reportage-Stil: Der Fotograf ist ein Beobachter, der die Ereignisse so festhält, wie sie passieren. Er nutzt meist das vorhandene Licht, um eine authentische, dokumentarische Atmosphäre zu schaffen. Das Ergebnis ist dynamisch und story-orientiert.
Fine-Art-Stil: Hier greift der Fotograf oft stärker in die Lichtgestaltung ein, z.B. mit Reflektoren oder einem dezenten Blitz. Das Ziel sind helle, weiche und oft romantisch-pastellige Bilder, die wie Kunstwerke komponiert sind. Sprechen Sie mit Ihrem Fotografen, welcher Stil besser zu Ihrer Vision passt.

Laut einer Umfrage von „Zola“ gaben 76 % der Paare an, dass ihre Hochzeitsfotos nach der Hochzeit das wichtigste Andenken seien.
Diese Zahl unterstreicht, warum die Wahl des richtigen Fotografen so entscheidend ist. Blumen verwelken, die Torte ist gegessen, aber die Fotos sind die Investition, die Ihre Erinnerungen für Generationen bewahrt. Sie sind das visuelle Erbe Ihres großen Tages.

Die Magie der „Goldenen Stunde“ ist in der Fotografie legendär. Diese Zeit kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang taucht alles in ein weiches, warmes Licht und hat für Ihre Paarfotos unschätzbare Vorteile:
- Kein hartes Blinzeln durch grelles Mittagslicht.
- Das Licht schmeichelt der Haut und erzeugt wunderschöne, lange Schatten.
- Es entsteht eine unvergleichlich romantische und fast filmische Atmosphäre.


Lohnt sich ein „Engagement Shooting“ wirklich?
Absolut! Betrachten Sie es nicht als zusätzliche Kosten, sondern als Generalprobe. Bei diesem lockeren Shooting lernen Sie Ihren Fotografen und seine Arbeitsweise kennen und bauen die anfängliche Scheu vor der Kamera ab. Am Hochzeitstag fühlen Sie sich dann viel entspannter. Bonus: Sie erhalten wunderschöne, private Fotos, die Sie für Einladungskarten oder Ihre Hochzeitswebsite verwenden können – ganz ohne den Trubel des großen Tages.

Ein häufiger Fehler: Die Details vergessen. Mitten im Trubel des Tages gehen die kleinen Dinge oft unter. Ein guter Fotograf hat jedoch ein Auge dafür. Die Manschettenknöpfe des Großvaters, die filigrane Spitze Ihres Kleides, die handgeschriebenen Platzkarten, die Textur des Brautstraußes. Bitten Sie Ihren Fotografen, auch diese Elemente einzufangen. Sie erzählen die Geschichte Ihres Tages in all ihren Facetten.

- Weniger Nervosität vor dem Altar.
- Mehr Zeit für Fotos, ohne die Gäste warten zu lassen.
- Ein intimer, privater Moment nur für euch beide.
Das Geheimnis? Der „First Look“. Dies ist der Moment, in dem sich das Brautpaar schon vor der Zeremonie zum ersten Mal sieht. Die dabei entstehenden Emotionen sind pur, ungestört und führen zu einigen der bewegendsten Aufnahmen des ganzen Tages.


Auch Ihre Gäste wollen Spaß haben! Statt einer klassischen Fotobox, die oft zu den gleichen Posen führt, können Sie Alternativen schaffen:
- Stellen Sie mehrere Polaroid- oder Einwegkameras (z.B. von Fujifilm Instax) zur Verfügung und bitten Sie die Gäste, eine „visuelle Schnitzeljagd“ zu machen (z.B. „Finde das glücklichste Paar auf der Tanzfläche“).
- Engagieren Sie einen Karikaturisten für eine Stunde. Das ist unterhaltsam und die Gäste haben ein einzigartiges Andenken.

Der unsichtbare Helfer: Das Objektiv. Sie fragen sich, wie Fotografen diesen verträumten Look mit einem scharfen Motiv und einem unscharfen Hintergrund erzeugen? Das Geheimnis ist oft ein lichtstarkes Festbrennweiten-Objektiv, wie ein 50mm f/1.4 oder ein 85mm f/1.8 von Marken wie Canon, Nikon oder Sigma. Diese Objektive fangen viel Licht ein und ermöglichen eine geringe Schärfentiefe, die das Paar wunderschön vom Hintergrund isoliert und den Fokus voll auf die Emotion lenkt.

Was gehört auf die „Must-Have“-Shotlist – und was nicht?
Eine kurze Liste wichtiger Gruppenfotos (Eltern, Großeltern, Trauzeugen) ist unerlässlich, um niemanden zu vergessen. Vermeiden Sie jedoch eine seitenlange Checkliste mit Posen aus dem Internet. Vertrauen Sie stattdessen dem Prozess. Ein erfahrener Fotograf weiß, dass er den Kuss, den Ringtausch und den Anschnitt der Torte festhalten muss. Eine zu lange Liste raubt die Spontaneität und verwandelt den Tag in ein Abarbeiten von Punkten.

Der Ort, an dem ihr feiert, ist mehr als nur eine Kulisse – er ist ein Charakter in eurer Geschichte.
Eine rustikale Scheune mit ihren Holzbalken und dem warmen Licht inspiriert zu erdigen, gemütlichen Bildern. Ein modernes, urbanes Loft mit Betonwänden und großen Fenstern schreit nach coolen, minimalistischen Kompositionen. Wählen Sie einen Ort, der Ihre Persönlichkeit widerspiegelt, und die Fotos werden diese Atmosphäre ganz von allein einfangen.


Album-Druck: Matt vs. Glänzend.
Matte Oberfläche: Fine-Art-Papiere mit matter Textur (z.B. von Hahnemühle) wirken edel, modern und verhindern Fingerabdrücke und Reflexionen. Sie verleihen den Bildern eine weiche, fast malerische Qualität.
Glänzende Oberfläche: Bringt Farben zum Leuchten und sorgt für hohe Kontraste. Ideal für sehr lebendige, knallige Bilder, kann aber bei direkter Lichteinstrahlung stark spiegeln.
Viele Paare bevorzugen heute matte Papiere für ihre zeitlose Eleganz.

Keine Panik bei Regen! Ein verregneter Hochzeitstag ist oft ein Segen für die Fotografie. Der Himmel wirkt wie eine riesige Softbox, die für extrem weiches und schmeichelhaftes Licht sorgt. Und die Möglichkeiten sind endlos:
- Romantische Porträts unter einem durchsichtigen Schirm.
- Spiegelungen in Pfützen, die einzigartige Perspektiven schaffen.
- Eine gemütliche, intime Stimmung, die an sonnigen Tagen schwer zu erzeugen ist.

Die Perspektive von oben verleiht Hochzeitsfotos eine epische, filmische Dimension. Eine Drohne kann den Ort der Feier in seiner ganzen Pracht zeigen, das Brautpaar in einer weiten Landschaft einfangen oder eine kreative Aufnahme der gesamten Hochzeitsgesellschaft von oben machen. Wichtig: Der Pilot muss die örtlichen Vorschriften kennen und eine entsprechende Lizenz besitzen. Sprechen Sie dies im Vorgespräch an.


Die Kunst der klassischen Familienfotos.
Unsere Eltern wünschen sich traditionelle Gruppenbilder, aber wir wollen, dass sie locker wirken. Wie geht das?
Der Trick ist Bewegung und Interaktion. Anstatt alle steif in einer Reihe aufzustellen, kann der Fotograf kleine Anweisungen geben: „Schaut euch alle an und lacht“, „Umarmt mal eure Nachbarn“ oder „Stoßt mit euren Gläsern an“. So entstehen dynamische, fröhliche Gruppenporträts, die den traditionellen Wunsch erfüllen, sich aber dennoch authentisch und lebendig anfühlen.

Ein modernes Kamerasystem, wie die Sony Alpha 7 IV oder die Canon EOS R6, kann einen Dynamikumfang von über 14 Blendenstufen erfassen.
Was bedeutet das für Sie? Es bedeutet, dass der Fotograf selbst in schwierigen Lichtsituationen – wie einem strahlend weißen Brautkleid neben einem dunklen Anzug in der prallen Sonne – sowohl in den hellsten als auch in den dunkelsten Bereichen des Bildes noch Details erkennen und in der Nachbearbeitung retten kann. Das war vor zehn Jahren noch undenkbar und ist der Grund für die erstaunliche Qualität moderner Hochzeitsfotos.

Digitale Galerie vs. Physisches Album.
Digitale Galerie: Perfekt zum schnellen Teilen mit Familie und Freunden und zur einfachen Archivierung. Sie ist unmittelbar und praktisch.
Physisches Album: Ein kuratiertes Meisterwerk. Es erzählt eine Geschichte, ist ein haptisches Erlebnis und wird zum Familienerbstück. Ein hochwertiges Album von Anbietern wie Saal Digital oder WhiteWall überdauert Festplatten und wechselnde Technologien.
Die Wahrheit ist: Sie brauchen beides. Das eine für den Moment, das andere für die Ewigkeit.

Denken Sie auch bei den Fotos an Nachhaltigkeit. Bitten Sie um eine rein digitale Lieferung der Bilder, um Transportwege für USB-Sticks oder DVDs zu vermeiden. Wenn Sie ein Album möchten, wählen Sie Anbieter, die auf umweltfreundliche Materialien und Produktionsprozesse achten. Marken wie „Wooden Banana“ oder lokale Buchbinder bieten oft Alben aus recycelten oder nachhaltig bezogenen Materialien an.


- Sie werden selbstbewusster vor der Kamera.
- Die Fotos sind einzigartig und persönlich.
- Es sorgt für Lacher und unvergessliche Momente.
Das Geheimnis? Beziehen Sie Ihren Hund (oder Ihre Katze) mit ein! Ein Haustier in die Fotos zu integrieren, lockert die Atmosphäre sofort auf. Wichtig: Planen Sie dafür einen festen, kurzen Zeitblock ein und haben Sie eine Vertrauensperson, die sich vor- und nachher um das Tier kümmert, damit Sie entspannt bleiben können.

Ein Bild ist ein Gedicht ohne Worte. – Horaz

Ton an! Der Trend zu Audio-Gästebüchern. Eine kreative und emotionale Alternative zum klassischen Buch ist ein Audio-Gästebuch. Dabei hinterlassen die Gäste ihre Glückwünsche über ein Retro-Telefon. Die aufgezeichneten Nachrichten können später vom Fotografen oder Videografen mit einer Diashow der besten Bilder unterlegt werden. Das Ergebnis ist ein unglaublich persönlicher kleiner Film, der die Stimmen und Emotionen des Tages für immer konserviert.
Hilfe, ich bin kamerascheu! Was kann ich tun?
Sie sind nicht allein! Der beste Tipp ist, den Fokus von der Kamera wegzunehmen und auf Ihren Partner zu lenken. Konzentrieren Sie sich aufeinander. Erzählen Sie sich einen Witz, denken Sie an Ihren ersten Kuss, flüstern Sie sich etwas ins Ohr. Ein guter Fotograf wird Ihnen keine starren Anweisungen geben, sondern kleine Aufgaben, die eine echte Interaktion zwischen Ihnen beiden hervorrufen. In dem Moment, in dem Sie vergessen, dass eine Kamera da ist, entstehen die authentischsten Bilder.




