Eure Upcycling-Hochzeit: Vom Fundstück zum Deko-Wunder – So geht’s richtig!
In meiner Werkstatt treffe ich so viele Paare mit riesigen Träumen für ihren großen Tag. Die meisten zücken ihr Handy und zeigen mir diese perfekten Hochglanz-Bilder. Aber immer öfter höre ich den Satz: „Wir wollen etwas, das wirklich wir sind.“ Keine Deko von der Stange, sondern eine Feier, die eine Geschichte erzählt. Und genau da schlägt die Stunde des Handwerks – und des Upcyclings.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das A und O: Gute Planung ist mehr als die halbe Miete
- 2 Euer Werkzeugkasten für den Start
- 3 Die Klassiker: Glas, Dosen & Holz fachgerecht aufhübschen
- 4 Für die Mutigen: Projekte mit Wow-Faktor
- 5 Die 3 häufigsten Pannen – und wie ihr sie vermeidet
- 6 Ein ehrliches Wort zu Zeit, Kosten und den eigenen Grenzen
- 7 Bildergalerie
Ganz ehrlich? Für mich ist Upcycling kein neumodischer Trend. Es ist das, was gute Handwerker schon immer tun: Einem alten Stück Holz neues Leben einhauchen, einem vergessenen Möbelstück wieder einen Sinn geben. Es geht um Respekt vor dem Material. Und was passt besser zum Start in ein neues Lebenskapitel als Gegenstände, die selbst schon eine Geschichte haben?
Aber Achtung! Gutes Upcycling ist mehr als ein paar Marmeladengläser mit Juteband. Es braucht ein Konzept, ein bisschen Know-how und eine ehrliche Einschätzung, was man selbst leisten kann. In diesem Guide teile ich meine Erfahrungen aus der Werkstatt. Wir sprechen über Material, die richtigen Techniken und vor allem über Sicherheit. Damit eure Deko am Ende nicht nur wunderschön, sondern auch authentisch und sicher ist.

Das A und O: Gute Planung ist mehr als die halbe Miete
Bevor ihr jetzt voller Tatendrang den Dachboden der Großeltern stürmt – Moment mal! Ein Haufen alter Kram macht noch keine Deko. Ohne ein klares Konzept wirkt alles schnell wie ein unaufgeräumter Flohmarkt. Und das wollen wir ja nun wirklich nicht.
Schritt 1: Findet eure Vision
Fragt euch als Erstes: Was für einen Stil wollen wir? Ländlich-rustikal mit viel Holz? Elegant-verspielt mit Spitze und Goldakzenten? Oder vielleicht doch eher cool und industriell mit Metall und klaren Linien? Sammelt Bilder, die euch gefallen, und legt eine Farbpalette fest. Steht das Grundgerüst, könnt ihr gezielt nach passenden Stücken suchen – und nicht umgekehrt.
Schritt 2: Die Schatzsuche
Gute Fundstücke lauern überall. Haltet die Augen offen auf Flohmärkten oder in Sozialkaufhäusern. Ein kleiner Geheimtipp: Sucht bei eBay Kleinanzeigen gezielt nach „zu verschenken“, „alte Obstkisten“ oder „alte Tür“. Oft sind Leute froh, wenn sie die Dinge einfach nur loswerden.

Aber nicht jedes Fundstück ist ein Schatz. Ich habe schon Paare gesehen, die modrige Kisten oder durchgerostete Fässer anschleppten. Das ist keine gute Basis. Hier eine kleine Checkliste:
- Holz: Achtet auf kleine Löcher (Holzwurm!) und feuchte, muffige Stellen. Bei Paletten ist der Stempel entscheidend. Sucht nach „HT“ (Heat Treated = hitzebehandelt). Finger weg von Paletten mit dem Stempel „MB“ (Methylbromid) – dieses Begasungsmittel ist giftig und hat auf einer Feier absolut nichts verloren.
- Metall: Leichter Flugrost hat Charme, den kann man abbürsten und versiegeln. Wenn der Rost aber schon in Schichten abblättert, ist das Material oft zu schwach. Prüft immer auf scharfe Kanten, besonders bei alten Dosen.
- Glas: Haltet die Gläser gegen das Licht. Seht ihr feine Risse oder Absplitterungen? Altes Glas kann überraschend spröde sein. Kratzer oder blinde Flecken sieht man oft erst nach einer gründlichen Reinigung.
- Möbel: Wackelt mal kräftig dran! Ein alter Stuhl muss sicher sein. Vorsicht bei alten, lackierten Möbeln (vor allem aus der Zeit vor 1970). Da können Bleifarben im Spiel sein. Wenn ihr sowas abschleift, dann bitte nur im Freien und mit einer FFP3-Maske. Sicher ist sicher.

Schritt 3: Redet mit eurer Location!
Das ist der Punkt, den fast alle vergessen. Sprecht unbedingt mit dem Betreiber eures Veranstaltungsortes. Viele haben knallharte Regeln, gerade beim Brandschutz. Offene Kerzen in selbstgebauten Holz-Windlichtern? Meistens ein klares Nein. Stoffe für den „Himmel“ oder als Deko brauchen oft eine B1-Zertifizierung (schwer entflammbar). Klärt das vorher ab, das erspart euch eine böse Überraschung am Hochzeitstag selbst.
Euer Werkzeugkasten für den Start
Keine Sorge, ihr müsst nicht gleich die Werkstatt eures Vaters plündern. Für den Anfang reichen ein paar Basics, die man oft schon zu Hause hat oder für kleines Geld bekommt.
Das braucht ihr wirklich:
- Ein guter Akkuschrauber: Gold wert und für fast alles zu gebrauchen.
- Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (z.B. 80er, 120er, 180er): Kostet im Set keine 10€ im Baumarkt.
- Eine Kombizange und ein Cuttermesser: Die Allzweckwaffen.
- Pinsel und Farbrollen: Investiert hier ein paar Euro mehr, billige Pinsel haaren und ruinieren jedes Ergebnis.
- Arbeitshandschuhe und eine Schutzbrille: Nicht verhandelbar!
Was nett ist, aber nicht sein muss: Ein Exzenterschleifer macht das Schleifen von großen Flächen natürlich viel einfacher als von Hand. Eine Stichsäge ist super für Ausschnitte. Aber für den Anfang kommt ihr auch ohne klar.

Die Klassiker: Glas, Dosen & Holz fachgerecht aufhübschen
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Jedes Material hat so seine Tücken, aber mit den richtigen Handgriffen wird’s ein Klacks.
Thema 1: Glas und Flaschen – Klarheit und Lichterglanz
Einmachgläser und alte Weinflaschen sind der absolute Klassiker. Einfach zu finden und super vielseitig. Der Teufel steckt aber im Detail.
Die Vorbereitung ist alles: Um Etiketten zu entfernen, weicht die Gläser in heißem Spülwasser ein. Übrigens, ein wenig Speiseöl hilft super gegen hartnäckige Klebereste. Rechnet mal mit 5-10 Minuten pro Glas, bis alles wirklich rückstandslos sauber ist. Danach am besten einmal durch die Spülmaschine jagen, damit die Oberfläche absolut fettfrei ist.
Sicherheit bei Kerzenlicht: Stellt Teelichter NIEMALS direkt auf den Glasboden. Die Hitze kann das Glas springen lassen! Füllt immer eine Schicht von 2-3 cm Sand, Dekosteinen oder Kaffeebohnen ein. Das isoliert, stabilisiert die Kerze und sieht auch noch gut aus.
Und noch ein Wort aus der Praxis: Lasst die Finger von diesen Internet-Anleitungen, wo Flaschen mit einem brennenden Faden „geschnitten“ werden. Ich rate euch dringend davon ab! Die Bruch_kante wird unsauber und ist so scharf wie eine Rasierklinge. Das Verletzungsrisiko ist riesig. Wenn ihr geschnittene Flaschen wollt, fragt lieber einen Glaser.

Thema 2: Blechdosen – Vom Abfall zum Hingucker
Leere Konservendosen sind super robust. Der innere Rand nach dem Öffnen ist aber messerscharf. Das ist die größte Gefahr! Am besten nutzt ihr einen Sicherheitsdosenöffner, der keine scharfe Kante hinterlässt. Alternativ müsst ihr den Rand mit einer Metallfeile oder Schleifpapier entgraten. Ich habe das auf die harte Tour gelernt, als sich ein Helfer beim Aufbau einmal tief geschnitten hat. Das passiert mir garantiert nie wieder.
Damit die Farbe hält: Damit Lack auf dem glatten Blech haftet, braucht ihr eine Grundierung. Ein Haftgrund oder Zinkspray aus der Sprühdose (ca. 8-12€) ist ideal. Immer draußen oder in einem gut belüfteten Raum sprühen! Danach könnt ihr mit Acryllack oder Kreidefarbe drüber. Mein Tipp: Zwei dünne Schichten sehen immer besser aus als eine dicke.
Schnelle Idee für einen Wow-Effekt: Besprüht 20-30 saubere Dosen mit Metallic-Lackspray in Gold oder Kupfer. Stellt sie in kleinen Gruppen als Vasen oder Besteckhalter auf die Tische. Dauert vielleicht zwei Stunden, hat aber eine riesige Wirkung!

Thema 3: Holz – Natürliche Wärme für eure Feier
Alte Obstkisten, Paletten oder Bretter sind einfach unschlagbar für eine gemütliche Atmosphäre. Aber Holz braucht ein bisschen Liebe.
Schritt für Schritt zum schönen Holz:
- Reinigen: Erstmal mit einer groben Bürste den Schmutz runterholen. Bei starker Verschmutzung hilft auch ein Hochdruckreiniger. Danach muss das Holz aber tagelang trocknen!
- Schleifen, schleifen, schleifen: Das ist der wichtigste Schritt, wirklich! Ungeschliffenes Holz, besonders von Paletten, ist voller fieser Splitter. Eure Gäste in feiner Kleidung werden es euch danken. Fangt mit grobem 80er-Papier an und arbeitet euch bis zu feinem 120er oder 180er vor. Das Holz muss sich am Ende richtig glatt anfühlen.
- Die Oberfläche versiegeln: Je nach Look könnt ihr das Holz ölen (feuert die Maserung an), lasieren (tönt das Holz, Maserung bleibt sichtbar) oder lackieren (versiegelt komplett). Für draußen ist eine Lasur oder ein Lack Pflicht, sonst ist die Deko nach dem ersten Regenschauer hinüber.
Profi-Tipp zum Paletten-Zerlegen: Die Klötze von Europaletten sind oft mit speziellen Nägeln befestigt, die man kaum rausbekommt. Der Trick ist, nicht an den Brettern zu hebeln (die brechen!). Stellt die Palette hochkant und schlagt mit einem schweren Hammer von der Seite kräftig auf die Klötze. Oft lösen sie sich dann von den Brettern, ohne dass viel kaputtgeht.

Für die Mutigen: Projekte mit Wow-Faktor
Wenn ihr die Basics draufhabt, könnt ihr euch an größere Sachen wagen. Diese brauchen mehr Zeit und oft auch etwas mehr Werkzeug.
Projekt: Eine Bar aus Europaletten
Der Klassiker! Damit die Bar aber edel und nicht nach Baustelle aussieht, kommt es auf die Details an.
Was ihr braucht (und was es kostet):
- 3-4 HT-Europaletten (oft umsonst bei eBay Kleinanzeigen)
- 1 Leimholzplatte als Theke (ca. 40-50€ im Baumarkt)
- Schrauben (ca. 10€)
- 1 Dose Lasur oder Hartwachsöl (ca. 15-20€)
- Gesamtkosten: Rechnet mal mit ca. 65-80€.
So geht’s: Reinigt und schleift ALLE Paletten super gründlich. Das ist die meiste Arbeit, aber sie lohnt sich. Stellt zwei Paletten hochkant als Front, eine dritte flach dahinter als Arbeitsfläche und verschraubt alles bombenfest. Die Thekenplatte schleift ihr glatt und versiegelt sie mit einem lebensmittelechten Hartwachsöl – so ist sie vor Drinks geschützt. Dann von unten durch die Paletten festschrauben, damit man keine Schrauben sieht. Plant für das ganze Projekt mal ein volles Wochenende ein.

Die 3 häufigsten Pannen – und wie ihr sie vermeidet
Aus Erfahrung kann ich sagen: Bestimmte Fehler passieren immer wieder. Hier sind die Top 3:
- Die Farbe blättert ab: Fast immer liegt es an einer fehlenden Grundierung oder einer nicht fettfreien Oberfläche. Nehmt euch die Zeit für die Vorbereitung, es zahlt sich aus!
- Das Holz hat fiese Splitter: Ihr habt zu früh mit dem Schleifen aufgehört. Der Test: Fahrt mit einem Mikrofasertuch über die Oberfläche. Bleibt es hängen, müsst ihr nochmal mit feinerem Papier ran.
- Die Zeit wird knapp: Der Klassiker! Die Woche vor der Hochzeit wird stressig genug. Erstellt einen Plan und rechnet rückwärts. Fangt mindestens sechs Monate vorher an, entspannt die Materialien zu sammeln und die Projekte umzusetzen.
Ein ehrliches Wort zu Zeit, Kosten und den eigenen Grenzen
Ich will ehrlich sein: Eine Upcycling-Hochzeit ist nicht automatisch günstiger. Und sie ist definitiv viel mehr Arbeit. Die Fundstücke sind vielleicht umsonst, aber gutes Schleifpapier, hochwertige Farben, Pinsel und Schrauben läppern sich. Manchmal kommt man auf einen Betrag, für den man die Deko auch hätte mieten können.

Der wahre Wert liegt woanders: Ihr erschafft etwas Einzigartiges, das zu 100% euch entspricht. Aber kennt eure Grenzen. Wenn ihr zwei linke Hände habt, aber die Idee liebt, dann sucht euch einen Dienstleister, der darauf spezialisiert ist. Und bei allem, was mit Strom zu tun hat (z.B. Lampeninstallationen) oder was Statik erfordert (ein Traubogen aus alten Türen), hört der DIY-Spaß auf. Das ist ein Job für Profis wie Elektriker oder Tischler.
Jedes Stück, das ihr selbst bearbeitet, wird Teil eurer gemeinsamen Geschichte. Eure Deko wird nicht perfekt sein wie aus dem Katalog. Aber sie wird echt sein. Und genau das macht sie so unbezahlbar.
Und jetzt bin ich neugierig: Was war euer bisher coolster Flohmarktfund? Erzählt doch mal in den Kommentaren!
Bildergalerie


Das Geheimnis einer harmonischen Upcycling-Deko liegt oft in der Farbe. Haben Sie keine Angst, eine bunte Mischung aus Fundstücken – von alten Dosen bis zu unterschiedlichen Glasflaschen – mit einer einzigen Farbpalette zu vereinen. Ein Anstrich mit hochwertiger Kreidefarbe, zum Beispiel von Annie Sloan oder Rust-Oleum, in zwei bis drei aufeinander abgestimmten Tönen kann Wunder wirken. So wird aus vielen Einzelteilen ein stimmiges, elegantes Gesamtkonzept, das wie aus einem Guss wirkt.

Der durchschnittliche Müll, der bei einer Hochzeit mit 100 Gästen entsteht, kann zwischen 180 und 270 Kilogramm liegen. Jedes wiederverwendete Glas und jede upgecycelte Palette ist ein direkter Beitrag, diesen Fußabdruck zu verkleinern.
Diese Zahl ist ein starkes Argument für eine bewusste Dekoplanung. Eure Entscheidung für Upcycling ist also nicht nur eine stilistische, sondern auch ein klares Statement für Nachhaltigkeit, das eure Feier noch bedeutungsvoller macht.

Wie bekomme ich alte Marmeladengläser wirklich glasklar und frei von Etikettenresten?
Der Trick ist eine Zwei-Stufen-Behandlung. Zuerst die Gläser in heißem Spülwasser einweichen, um das Papier zu lösen. Für hartnäckige Klebereste mischen Sie dann einfach Backpulver mit ein paar Tropfen Speiseöl zu einer Paste. Diese auf die Klebestellen reiben, kurz einwirken lassen und mit einem Schwamm abwischen. Zum Schluss noch einmal spülen – fertig sind die perfekten, kristallklaren Windlichter oder Vasen.


- Einzigartiger Vintage-Charme
- Kein Anschleifen nötig
- Haftet auf fast allen Oberflächen (Holz, Metall, Glas)
Das Geheimnis? Hochwertige Kreidefarbe! Sie ist der beste Freund jedes Upcycling-Projekts und verleiht alten Möbeln oder Dosen im Handumdrehen eine matte, edle Oberfläche, die wie von selbst eine Geschichte erzählt.

Der Gold-Akzent: Ein Hauch von Glamour kann den rustikalen Charme von Upcycling-Deko perfekt ausbalancieren. Eine Dose hochwertiges Goldspray (z.B. von Edding oder Montana Gold) ist hierfür die Geheimwaffe. Besprühen Sie nur den oberen Rand von alten Flaschen, die Innenseite von Blechdosen oder die Beine eines alten Beistelltischs. Dieser kleine Eingriff sorgt sofort für eine festliche und edle Note, ohne den ursprünglichen Charakter des Fundstücks zu überdecken.

Nicht jedes Fundstück braucht einen neuen Anstrich. Manchmal liegt die Schönheit gerade in der Patina – den kleinen Kratzern im alten Holzlack, dem Rostfleck auf einer Metallkiste oder dem vergilbten Papier einer alten Buchseite. Diese Spuren der Zeit erzählen eine Geschichte und verleihen eurer Dekoration eine Authentizität, die man nicht kaufen kann. Lernt, diese „Makel“ zu lieben und sie gezielt in euer Konzept zu integrieren.


Alte Bilderrahmen sind wahre Verwandlungskünstler. Statt Fotos können sie so viel mehr für eure Hochzeit in Szene setzen:
- Als Tischnummern: Einfach eine schön gestaltete Zahl auf Karton drucken und einrahmen.
- Für den Sitzplan: Einen großen, leeren Rahmen mit Juteschnüren bespannen und die Tischkärtchen mit kleinen Wäscheklammern befestigen.
- Als Menükarte: Das Menü auf edles Papier drucken und in einem verzierten Rahmen auf dem Buffet oder pro Tisch platzieren.

Holzkisten: Ideal für rustikale Blumenarrangements, als Getränkestation oder um Decken für die Gäste bereitzulegen. Achten Sie auf Stempel von alten Weingütern!
Alte Leitern: Perfekt als Fotogalerie mit Bildern des Paares oder als Basis für einen extravaganten Willkommensgruß mit Lichterketten und Efeuranken.

„Wabi-Sabi ist die Schönheit der unvollkommenen, unbeständigen und unvollständigen Dinge. Es ist die Schönheit der bescheidenen und unkonventionellen Dinge.“ – Leonard Koren
Dieser japanische Grundgedanke ist die Seele des Upcyclings. Eure Deko muss nicht perfekt sein. Ein kleiner Sprung in einer alten Vase oder eine ungleichmäßige Färbung im Holz sind keine Fehler, sondern Charakterzüge, die eure Feier einzigartig und menschlich machen.


Wichtiger Sicherheitshinweis: Bei alten Möbelstücken, die vor 1970 lackiert wurden, besteht die Gefahr von bleihaltiger Farbe. Wenn Sie solche Stücke abschleifen, tragen Sie unbedingt eine FFP3-Maske und arbeiten Sie im Freien oder in einem gut belüfteten Raum. Sicherheit geht immer vor, damit die Vorfreude ungetrübt bleibt!

Alte Weinkorken sind zu schade zum Wegwerfen! Mit einem scharfen Messer einen kleinen Schlitz in die Längsseite schneiden, und schon haben Sie einen charmanten, rustikalen Halter für die Namenskärtchen Ihrer Gäste. Einfach, schnell und ein wunderbares Gesprächsthema an jedem Tisch.

Vergesst den klassischen Brautstraußhalter! Wie wäre es, wenn der Stiel eures Straußes mit einem Stoffstück umwickelt wird, das eine persönliche Bedeutung hat? Ein Stück von Omas Spitzendeckchen, ein Streifen aus dem Hemd vom ersten Date oder ein Teil des alten Taufkleides – so tragt ihr eine ganz persönliche Geschichte mit euch zum Altar.


Mein Fundstück vom Flohmarkt riecht etwas muffig. Was tun?
Ein altbewährtes Hausmittel wirkt hier Wunder: Stellen Sie eine Schale mit frisch gemahlenem Kaffee oder Essig für 24-48 Stunden in das Möbelstück (z.B. in eine alte Kommode oder einen Koffer) und schließen Sie es. Beide neutralisieren Gerüche effektiv. Anschließend gut auslüften lassen. Bei Holzkisten hilft auch direktes Sonnenlicht, um letzte Gerüche und Feuchtigkeit zu vertreiben.

Eine alte Tür, an eine Wand oder einen Baum gelehnt, wird zum perfekten Hintergrund für euren Sitzplan. Die Namen und Tischnummern können direkt mit einem Kreidestift auf die Tür geschrieben, auf einzelne Kärtchen gedruckt und angepinnt oder auf die Glasscheiben einer alten Sprossentür geklebt werden. Ein garantierter Blickfang!

- Schleifpapier: Verschiedene Körnungen (z.B. 120er und 240er) für Holz und Metall.
- Guter Primer: Besonders bei Metall (wie Blechdosen) unverzichtbar, damit die Farbe hält. Zinsser Bulls Eye 1-2-3 ist hier ein bewährter Alleskönner.
- Heißklebepistole & starker Kleber: Eine gute Heißklebepistole (z.B. von Bosch) für schnelle Fixierungen und ein starker Kraftkleber (z.B. UHU Max Repair) für Verbindungen, die wirklich halten müssen.


Heißkleber: Perfekt für schnelle, einfache Verbindungen bei leichten Materialien wie Stoff, Juteband auf Glas oder Korken. Der Vorteil ist die sofortige Haftung.
Kraftkleber (z.B. E6000): Die beste Wahl für dauerhafte, belastbare Verbindungen, etwa wenn Holz auf Metall oder Glas auf Glas geklebt wird. Er braucht länger zum Trocknen, ist dafür aber extrem widerstandsfähig und oft wasserfest.

Alte Bücher, die niemand mehr liest, können zum Herzstück eurer Tischdeko werden. Stapeln Sie drei oder vier Bücher unterschiedlicher Dicke, binden Sie sie mit einem Juteband zusammen und stellen Sie eine kleine Vase oder ein Windlicht darauf. Für einen besonders persönlichen Touch können Sie Bücher auswählen, deren Titel zu Ihrer Liebesgeschichte passen.

Wichtiger Tipp zur Beleuchtung: Wenn Sie Kerzen in selbstgemachten Windlichtern aus Gläsern oder Dosen verwenden, füllen Sie den Boden immer zuerst mit einer Schicht Sand, kleinen Kieselsteinen oder Dekogranulat. Das sorgt für einen stabilen Stand der Kerze und verhindert, dass das Glas durch die Hitze springt.


Was passiert mit der ganzen liebevoll gestalteten Deko nach dem Fest? Planen Sie das am besten schon vorher ein! Einige Stücke können Ihr gemeinsames Zuhause schmücken. Andere können Sie an befreundete Paare weitergeben, auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen verkaufen oder sogar als „Deko-Paket“ vermieten. So lebt die Geschichte Ihrer Hochzeit weiter.

Der Charme von Upcycling liegt in der Mischung. Kombinieren Sie bewusst verschiedene Texturen, um Spannung zu erzeugen. Die raue Oberfläche einer alten Holzkiste wirkt noch schöner neben der zarten Transparenz eines Spitzendeckchens. Glattes, kühles Glas wird durch warmes, grobes Juteband aufgewertet. Dieses Spiel der Gegensätze macht eure Dekoration lebendig und interessant.

- Romantisch, zart und luftig
- Unendlich vielseitig einsetzbar
- Verleiht jedem Objekt sofort einen festlichen Touch
Das Material? Alte Spitze! Ob von Omas Tischdecke oder vom Flohmarkt – um Gläser gewickelt, als Tischläufer oder als Fähnchen an einer Girlande verwandelt sie einfache Dinge in romantische Deko-Highlights.


Alte Obst- oder Weinkisten sind oft aus massivem, langlebigem Holz gefertigt, das heute in dieser Qualität kaum noch zu finden ist.
Das bedeutet, sie sind nicht nur schön, sondern auch extrem robust. Haben Sie keine Sorge, sie zu stapeln, um ein Regal für Gastgeschenke zu bauen, oder sie als Podest für schwere Blumenkübel zu nutzen. Diese Stücke sind für die Ewigkeit gemacht – ein schönes Symbol für eine Hochzeit.

Fenster aus einem Abrisshaus oder vom Sperrmüll sind Gold wert. Der Sitzplan lässt sich mit einem abwischbaren Kreidemarker direkt auf die Scheiben schreiben. Alternativ kann man den Rahmen auch als einzigartige Fotocollage nutzen, indem man Bilder hinter den einzelnen Sprossen befestigt. Ein echter Hingucker mit industriellem oder ländlichem Charme.

Auch wenn es ein DIY-Projekt ist, denken Sie an den Notfallkoffer für den großen Tag. Packen Sie eine kleine Kiste mit einer Heißklebepistole, Ersatzbatterien für Lichterketten, Draht, doppelseitigem Klebeband, Sicherheitsnadeln und Schere. Wenn sich ein Band löst oder ein Windlicht umfällt, kann ein Trauzeuge das Problem in Sekundenschnelle beheben, ohne dass Sie etwas davon mitbekommen.
Haben Sie einen Gegenstand, der Ihnen beiden viel bedeutet, aber nicht direkt zur Deko passt? Ein altes Werkzeug vom Großvater, das erste gemeinsame Konzer-Ticket oder eine Muschel vom ersten Urlaub? Integrieren Sie diese „Story-Pieces“ bewusst und subtil. Platzieren Sie sie auf dem Geschenketisch oder neben dem Gästebuch mit einer kleinen, handgeschriebenen Notiz. Diese Details machen eure Dekoration unverwechselbar und emotional.




