Klorollen-Monster für Halloween: Die Profi-Tricks für coole Ergebnisse
Ganz ehrlich? Papprollen sind genial!
In meiner Werkstatt habe ich schon mit den edelsten Hölzern hantiert. Aber wisst ihr, worauf ich immer wieder zurückkomme? Auf die einfachen, ehrlichen Dinge. Auf das Zeug, das die meisten Leute achtlos in den Müll werfen. Eine leere Klorolle ist genau so ein Fall. Für viele nur Abfall, für mich ein fantastischer, stabiler Werkstoff, der absolut nichts kostet. Das ist doch mal nachhaltig, oder?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ganz ehrlich? Papprollen sind genial!
- 2 Erstmal das Material checken: Was so eine Rolle alles kann (und was nicht)
- 3 Alles parat? Die richtige Vorbereitung ist die halbe Miete
- 4 Die ewige Frage: Welcher Kleber ist der richtige?
- 5 Die Grundtechniken: So wird’s sauber und professionell
- 6 Projekt 1: Die klassische Fledermaus
- 7 Projekt 2: Die verwitterte Mumie – Eine Lektion in Textur
- 8 Projekt 3: Dein eigenes freches Monster
- 9 Hilfe, es klappt nicht! Typische Pannen und wie du sie rettest
- 10 Ein ernstes Wort zum Schluss: Sicherheit geht vor!
- 11 Und jetzt du!
- 12 Bildergalerie
Dieses unscheinbare Röllchen lehrt uns, genauer hinzusehen und das Potenzial im Alltäglichen zu entdecken. Bevor man sich an komplizierte Projekte wagt, muss man sein Material verstehen. Eine Papprolle ist nicht nur Pappe. Sie hat eine Struktur, eine Wickelrichtung und ganz eigene Eigenschaften. Wenn wir die kennen, können wir fast alles daraus bauen.
Und für Halloween? Perfekt! Die Figuren sind federleicht, lassen sich super aufhängen und am Ende der Saison wandern sie ohne schlechtes Gewissen ins Altpapier. Ein Kreislauf, den ich wirklich schätze. Also, schnapp dir einen Kaffee oder Tee, und lass uns aus etwas Simples etwas richtig Cooles zaubern. Ich zeige dir die Techniken, die den Unterschied zwischen „nur gebastelt“ und „echt gut gemacht“ ausmachen.

Erstmal das Material checken: Was so eine Rolle alles kann (und was nicht)
Bevor wir loslegen, schauen wir uns unseren Werkstoff mal genauer an. So eine Rolle besteht aus mehreren Lagen recyceltem Papierbrei, die spiralförmig miteinander verklebt sind. Das macht sie erstaunlich stabil, wenn man von oben draufdrückt. Versuch’s mal! Seitlicher Druck ist aber ihre Achillesferse – das müssen wir im Hinterkopf behalten.
Die Oberfläche ist rau und saugfähig, ganz anders als glatter Bastelkarton. Wenn du da einfach Farbe draufklatschst, wird das Ergebnis meist fleckig und stumpf, weil das Braun der Pappe durchscheint. Zu viel Wasser, zum Beispiel aus dem Tuschkasten, kann die Rolle außerdem aufweichen und verformen. Ach ja, und diese spiralförmige „Naht“, die man oft spürt? Die können wir als Deko-Element nutzen, sollten aber aufpassen, nicht genau an ihr entlang zu schneiden, weil die Rolle dort leichter reißt.
Alles parat? Die richtige Vorbereitung ist die halbe Miete
Ein aufgeräumter Arbeitsplatz ist Gold wert, egal ob in der Profi-Werkstatt oder am Küchentisch. Leg dir alles bereit, bevor du anfängst. Das erspart später Hektik und Klebeflecken, wo sie nicht hingehören.

Werkzeuge und Materialien – was du wirklich brauchst:
- Zum Schneiden: Eine scharfe Schere ist das Minimum. Für feine Sachen wie Münder oder Fenster ist ein Cuttermesser aber unschlagbar. Achtung! Cutter gehören nur in Erwachsenenhände und sollten immer mit einer Schneidematte benutzt werden. Klinge immer vom Körper wegführen!
- Klebstoffe: Die Wahl des Klebers ist entscheidend. Mehr dazu gleich.
- Farben: Acrylfarben sind hier die beste Wahl. Sie decken super und trocknen wasserfest auf. Ein kleines Starter-Set bekommst du schon für unter 15 € in Bastelläden, bei Action, Tedi oder natürlich online.
- Pinsel: Ein flacher Pinsel für die Grundierung und ein feinerer für die Details reichen für den Anfang völlig aus.
- Der ganze Rest: Tonpapier, Wackelaugen, Pfeifenreiniger, Garn, Stoffreste – kram einfach mal deine Bastelkiste durch!
Die ewige Frage: Welcher Kleber ist der richtige?
Es gibt nicht den einen perfekten Kleber, es kommt immer darauf an, was du vorhast. Hier ist mein kleiner Spickzettel für dich:

- Der Klassiker: Weißleim (oder Bastelleim). Er ist auf Wasserbasis, ungiftig und damit super für Kids. Perfekt, um Papier auf die Rolle zu kleben. Sein Nachteil: Er braucht etwas Geduld beim Trocknen. Mein Tipp: Fixiere geklebte Teile mit Wäscheklammern, bis der Leim angezogen hat. Das dauert so 15-20 Minuten.
- Die schnelle Lösung: Heißklebepistole. Für mich ein unersetzliches Werkzeug, aber bitte mit höchstem Respekt behandeln! Der Kleber wird extrem heiß, das ist kein Spielzeug und Verbrennungen sind echt übel. Also, Heißkleber ist nur was für Erwachsene! Der riesige Vorteil ist die Geschwindigkeit. Teile halten in Sekunden bombenfest. Ideal für schwere Deko wie Knöpfe oder kleine Äste.
- Der Starke: Alleskleber (mit Lösungsmitteln). Hält super, auch auf Kunststoffen, riecht aber oft streng. Unbedingt für gute Belüftung sorgen und von Kindern fernhalten.
Die Grundtechniken: So wird’s sauber und professionell
Diese Schritte sind die Basis für alles, was folgt. Wenn du die draufhast, gelingt dir jede Figur. Nimm dir dafür ruhig Zeit.

Schritt 1: Grundieren – Das Geheimnis für leuchtende Farben
Wir haben es ja schon besprochen: Die Rolle ist braun und saugfähig. Damit deine Farben später richtig knallen, müssen wir die Oberfläche versiegeln. Nimm dafür einfach weiße Acrylfarbe oder speziellen Bastel-Gesso. Trag eine dünne Schicht auf und lass sie komplett trocknen. Plane dafür mal locker 30 bis 60 Minuten ein. Du wirst sehen, der Unterschied ist gewaltig!
Schritt 2: Schneiden ohne Quetschen
Mit einer stumpfen Schere drückst du die Rolle nur platt. Benutze eine scharfe Schere und lass die Klingen die Arbeit machen. Für einen geraden Schnitt drehst du die Rolle langsam, während du schneidest. Für ein Fenster in der Mitte drückst du die Rolle an der Stelle leicht ein, um einen Anfangsschnitt zu machen. Noch sauberer wird’s mit dem Cutter: Ritze die Form erst leicht vor und schneide sie dann in mehreren Zügen aus. So fransen die Kanten nicht aus.


Vom Wegwerf-Produkt zum Deko-Wunder: So werden aus Papprollen echte Schmuckstücke
Für die ganz Ungeduldigen: Das 5-Minuten-Gespenst
Keine Zeit, aber die Kids wollen was tun? Hier ist der ultimative Quick-Win, während die Grundierung für die anderen Projekte trocknet. Nimm eine Rolle, male sie schnell weiß an (oder lass sie einfach so), nimm einen schwarzen Filzstift, male zwei Augen und einen Mund drauf. Fertig! Gibt ein super schnelles Erfolgserlebnis.
Projekt 1: Die klassische Fledermaus
Perfekt zum Üben der Grundtechniken. Plan dafür mal etwa 45 Minuten reine Bastelzeit ein, plus die Trockenzeit für die Farbe.
- Vorbereiten und Grundieren: Rolle säubern, weiß grundieren und komplett trocknen lassen. Dieser Schritt ist nicht verhandelbar, wenn du ein tiefes, sattes Schwarz willst!
- Ohren formen (der Trick dabei): Stell die trockene Rolle vor dich hin. Drücke den oberen Rand an der Vorderseite mit dem Daumen etwa 2 cm tief nach innen. Dreh die Rolle und mach dasselbe mit dem hinteren Rand. Die beiden Kanten treffen sich in der Mitte und bilden ganz von allein zwei spitze Ohren. Easy, oder?
- Lackieren: Jetzt die geformte Rolle außen und innen schwarz anmalen. Dank der Grundierung sollte eine Schicht reichen. Gut trocknen lassen!
- Flügel konstruieren: Nimm ein stabiles schwarzes Tonpapier (so 120 g/m² sind gut), falte es in der Mitte. Zeichne einen Fledermausflügel an die Faltkante. Schneide ihn aus und falte das Papier auf – voilà, zwei perfekt symmetrische Flügel. Kleiner Profi-Tipp: Lass an der Faltkante eine kleine, gerade Lasche von 1 cm stehen. Das ist deine Klebefalz für eine bombenfeste Montage.
- Montage & Gesicht: Bestreiche die Klebefalz mit Leim und drücke sie auf die Rückseite des Körpers. Kurz festhalten, dann trocknen lassen. Für das Gesicht sind Wackelaugen okay, aber von Hand gemalte Augen haben mehr Charakter. Zwei weiße Punkte, trocknen lassen, dann winzige schwarze Pupillen reinsetzen. Wer mag, malt noch zwei spitze Zähne.

Projekt 2: Die verwitterte Mumie – Eine Lektion in Textur
Hier geht’s um die Oberfläche. Die Mumie ist schnell gemacht, rechne mit 20 Minuten. Für die Bandagen hast du mehrere Möglichkeiten: günstige Mullbinden aus dem Erste-Hilfe-Kasten, in Streifen gerissenes Toilettenpapier oder feine Wolle.
- Grundkörper: Male die Rolle schwarz oder dunkelbraun an. Das ist wichtig, damit später in den Lücken der Bandagen ein tiefer Schatten entsteht und nicht die helle Pappe durchblitzt.
- Augen: Klebe zwei Wackelaugen auf. Es sieht cooler aus, wenn sie leicht versetzt sind.
- Wickeln: Fixiere den Anfang deiner Bandage mit einem Klecks Weißleim und wickle sie dann kreuz und quer um die Rolle. Nicht zu straff, es soll ja alt aussehen. Das Ende wieder mit Leim sichern.
- Der Alterungs-Trick: Brühe einen starken schwarzen Tee oder Kaffee auf, lass ihn abkühlen. Tupfe die Flüssigkeit ganz vorsichtig mit einem Pinsel oder dem Teebeutel auf die Bandagen. Das gibt einen genialen, vergilbten Look. Aber Vorsicht: nicht zu nass, sonst weicht die Rolle durch!
Meister-Tipp für Fortgeschrittene: Wer es richtig modrig will, mischt etwas kalten Kaffeesatz in den Leim für die Bandagen. Das gibt eine tolle, schmutzige Textur!

Projekt 3: Dein eigenes freches Monster
Hier gibt’s keine feste Anleitung, nur Ideen. Sei kreativ! Bohre mit einer dicken Nadel Löcher für Haare aus Pfeifenreinigern oder Wolle. Gib ihm Arme. Schneide einen Mund aus und klebe schwarzes Papier dahinter für mehr Tiefe.
Ein häufiges Problem ist, dass das Monster kopflastig wird und umkippt. Das ist ein klassisches Statik-Problem. Die Lösung ist denkbar einfach: Klebe mit der Heißklebepistole eine oder zwei Münzen auf den Boden im Inneren der Rolle. Dieser tiefe Schwerpunkt macht jede Figur absolut standsicher. Ein Trick, den ich schon oft angewendet habe.
Hilfe, es klappt nicht! Typische Pannen und wie du sie rettest
- Problem: Die Farbe wird fleckig und deckt nicht.
Lösung: Du hast wahrscheinlich die Grundierung vergessen oder sie war noch nicht ganz trocken. Hab Geduld und lass alles richtig durchtrocknen, bevor du die Hauptfarbe aufträgst. - Problem: Beim Schneiden ist die Rolle total zerquetscht.
Lösung: Deine Schere ist zu stumpf. Eine scharfe Klinge gleitet durchs Material, eine stumpfe quetscht es. Investier in eine gute Bastelschere, das lohnt sich immer. - Problem: Meine fertige Figur kippt ständig um.
Lösung: Der Münz-Trick aus dem Monster-Kapitel! Ein kleines Gegengewicht am Boden wirkt Wunder und sorgt für einen stabilen Stand.

Ein ernstes Wort zum Schluss: Sicherheit geht vor!
Als jemand, der sein Handwerk liebt, liegt mir die Sicherheit am Herzen. Das ist nicht verhandelbar, besonders wenn Kinder mitbasteln.
Scharfe Werkzeuge wie Cutter und auch die Heißklebepistole sind absolut nichts für Kinderhände. Die Verletzungsgefahr ist einfach zu groß. Nutzt bei den Kleinen bitte nur kinderfreundliche Materialien auf Wasserbasis. Achtet bei Farben und Kleber auf die Norm „EN 71“, die garantiert, dass sie für Spielzeug sicher sind. Und eine ganz wichtige Sache: Pappe brennt wie Zunder. Haltet eure fertigen Werke also von echten Kerzen fern. Für Leuchteffekte gibt es fantastische und absolut sichere LED-Teelichter.
Und jetzt du!
So, nun haben wir aus einer einfachen Papprolle kleine Kunstwerke gemacht. Aber viel wichtiger ist das, was wir gelernt haben: Mit etwas Geduld, den richtigen Techniken und einem Blick fürs Material kann man aus fast nichts etwas Schönes erschaffen. Experimentiere, sei kreativ und hab vor allem Spaß an der Arbeit deiner Hände. Das ist und bleibt der schönste Lohn.

Ich wünsche dir viel Freude in deiner Werkstatt und ein schaurig-schönes Fest!
Bildergalerie



Der Trick mit der Grundierung: Das Geheimnis für leuchtende Farben auf brauner Pappe ist eine simple weiße Grundierung. Bevor die eigentliche Farbe ins Spiel kommt, streichen Sie die Rolle komplett mit weißer Acrylfarbe (z.B. von Marabu oder Schmincke) oder speziellem Bastel-Gesso an. Diese Schicht versiegelt die saugfähige Oberfläche und verhindert, dass das triste Braun durchscheint. Das Ergebnis? Ein sattes Neongrün oder ein tiefes Violett, das richtig knallt!


- Für saubere, gerade Kanten ist ein scharfes Cuttermesser auf einer Schneidematte unschlagbar.
- Eine kleine, spitze Bastelschere eignet sich perfekt für kurvige Schnitte wie Münder oder Augenhöhlen.
- Für feine Details wie Zähne oder Narben ist eine Nagelschere oft das präziseste Werkzeug.
Das Geheimnis? Unterschiedliche Werkzeuge für unterschiedliche Aufgaben zu nutzen, hebt das Ergebnis sofort auf ein neues Level.


Wackelige Angelegenheit?
Wenn Ihre Monster dazu neigen, beim kleinsten Luftzug umzufallen, gibt es einen einfachen Trick für mehr Standfestigkeit. Mischen Sie etwas Gips oder Modellier-Spachtelmasse an und füllen Sie eine dünne Schicht in den Boden der Rolle. Alternativ können Sie auch einfach ein paar Kieselsteine oder eine große Münze mit Heißkleber am inneren Boden befestigen. So halten Ihre Kreationen auch auf dem zugigen Fensterbrett die Stellung.



Wussten Sie, dass eine einzelne Klopapierrolle aus Pappe das Gewicht eines durchschnittlichen Erwachsenen tragen kann, wenn sie aufrecht steht?
Diese erstaunliche Stabilität verdankt sie ihrer zylindrischen Form. Nutzen Sie diese Eigenschaft, indem Sie Ihre Monster stapeln oder ihnen schwere Hüte aus Pappe aufsetzen. Die Struktur hält mehr aus, als man denkt – solange der Druck von oben kommt.


Heißkleber: Ideal für schnelle, bombenfeste Verbindungen. Perfekt, um schwere Teile wie Wackelaugen aus Plastik oder Arme aus Pfeifenreinigern zu befestigen. Achtung: Nur unter Aufsicht von Erwachsenen verwenden!
UHU Bastelkleber: Der Klassiker trocknet transparent und gibt mehr Zeit zum Justieren. Optimal für das Aufkleben von flachen Elementen wie Papier, Filz oder dünnem Garn.
Für die meisten Monsterprojekte ist eine Kombination aus beidem die beste Wahl.


Verleihen Sie Ihren Mumien Charakter! Anstatt Garn einfach nur wild um die Rolle zu wickeln, probieren Sie diese Techniken für einen cooleren Look:
- Beginnen Sie mit einer Grundschicht aus weißer oder beiger Wolle.
- Fügen Sie darüber einzelne Streifen aus zerrissenem Stoff oder Mullbinde hinzu.
- Lassen Sie bewusst ein oder zwei Wackelaugen durch eine Lücke hervorblitzen.
- Ein paar Fäden locker hängen zu lassen, erzeugt einen schaurig-alten Effekt.



Der ultimative Glanzpunkt: Ein winziger, weißer Lichtpunkt im Auge erweckt jede Figur zum Leben. Nachdem die schwarze Pupille getrocknet ist, tupfen Sie mit dem Ende eines Zahnstochers oder einem sehr feinen Pinsel einen winzigen Punkt weiße Farbe auf. Dieser kleine Reflexionspunkt suggeriert Tiefe und macht aus einem flachen Gesicht sofort einen Charakter mit Persönlichkeit.


„Der Wunsch zu gestalten ist dem Menschen angeboren. Man kann ihn eine Zeit lang ignorieren, aber er verschwindet nie.“ – Dieter Rams, Industriedesigner


Anstatt immer nur zu malen, spielen Sie mit Texturen! Umwickeln Sie eine Rolle straff mit grobem Jutegarn für einen Vogelscheuchen-Look oder bekleben Sie sie mit zerknülltem Seidenpapier, um eine schrumpelige Hexenhaut zu imitieren. Selbst Kaffeepulver, aufgetragen auf feuchten Leim, kann eine faszinierend raue, erdige Oberfläche für einen Zombie oder ein Erdmonster erzeugen. Das Hinzufügen einer taktilen Ebene macht die Figuren interessanter für Auge und Hand.



Wie erzeuge ich den perfekten Grusel-Look allein mit der Form?
Drücken Sie die Oberseite der Rolle sanft zusammen, um Ohren oder Hörner zu formen. Ein einfacher Knick in der Mitte kann eine Taille andeuten, während das schräge Abschneiden des oberen Randes eine dynamische, bedrohliche Haltung erzeugt. Experimentieren Sie mit diesen simplen Verformungen, bevor Sie überhaupt zum Pinsel greifen. Oft ist die Silhouette entscheidender als die Bemalung.


Asymmetrie ist Ihr Freund: Perfekte Symmetrie wirkt oft langweilig und künstlich. Platzieren Sie die Augen auf leicht unterschiedlichen Höhen, machen Sie einen Mundwinkel etwas größer als den anderen oder geben Sie Ihrem Monster einen langen und einen kurzen Arm. Diese kleinen Unregelmäßigkeiten lassen die Figur sofort lebendiger und charaktervoller erscheinen.


Vergessen Sie das klassische Orange-Schwarz! Eine moderne Halloween-Farbpalette kann viel aufregender sein. Kombinieren Sie tiefes Violett mit einem giftigen Neongrün für einen unheimlichen Glanz. Oder versuchen Sie es mit einem eisigen Blau, kombiniert mit Silber und Weiß, für eine geisterhafte, kalte Atmosphäre. Diese unerwarteten Farbkombinationen heben Ihre Dekoration von der Masse ab.



- Frankensteins Monster: Nutzen Sie eine dickere Rolle von einer Küchenrolle. Befestigen Sie seitlich am „Kopf“ zwei Schrauben oder Muttern mit Heißkleber.
- Dracula: Formen Sie aus einem Stück schwarzem Tonpapier einen hohen Kragen und kleben Sie ihn von hinten an die Rolle. Zwei kleine, weiße Dreiecke aus Papier werden zu spitzen Vampirzähnen.
- Der Unsichtbare Mann: Wickeln Sie die Rolle einfach komplett in weiße Mullbinde und setzen Sie ihr eine kleine Sonnenbrille aus Pfeifenreiniger auf.


Wichtiger Punkt: Geduld beim Trocknen. Wenn Sie mehrere Farbschichten übereinander malen, stellen Sie sicher, dass jede Schicht vollständig trocken ist, bevor die nächste folgt. Ein Föhn auf niedriger Stufe kann den Prozess beschleunigen. So verhindern Sie, dass die Farben matschig ineinander verlaufen und erhalten saubere, scharfe Kanten.


Eine einzelne Figur ist nett, aber eine ganze Monster-Horde wirkt erst richtig beeindruckend. Kreieren Sie eine Familie, indem Sie Klopapierrollen, Küchenpapierrollen und sogar die stabilen Rollen aus Paketklebeband oder Alufolie kombinieren. Die unterschiedlichen Höhen und Durchmesser schaffen eine dynamische Gruppe, die auf dem Sideboard oder im Regal eine viel stärkere visuelle Wirkung hat.



Laut dem Umweltbundesamt verbraucht jeder Deutsche im Schnitt 134 Rollen Toilettenpapier pro Jahr. Das ist ein riesiges Potenzial an kostenlosem Bastelmaterial!
Jedes Mal, wenn Sie eine dieser Rollen upcyceln, anstatt sie wegzuwerfen, reduzieren Sie nicht nur Abfall, sondern auch den Bedarf an neu produzierten Bastelmaterialien. Ein kleiner, aber feiner Beitrag zum Umweltschutz.


Lust auf einen Leuchteffekt im Dunkeln?
Nichts ist cooler als Deko, die bei ausgeschaltetem Licht plötzlich zu leben beginnt. Verwenden Sie spezielle „Glow-in-the-Dark“-Farbe (z.B. von Kreul oder Edding) für die Augen oder Zähne Ihrer Monster. Malen Sie diese Details einfach über die getrocknete weiße Grundierung. Laden Sie die Figuren dann unter einer Lampe auf und genießen Sie den schaurigen Leuchteffekt in der Dunkelheit.


Der einfachste Weg, Arme oder Flügel anzubringen, ist, sie direkt aus der Rolle selbst zu schneiden. Zeichnen Sie die Form auf einer Seite der Rolle vor, schneiden Sie sie entlang der Kontur aus – aber lassen Sie eine kleine „Wurzel“ an der Rückseite stehen. Klappen Sie die Form dann einfach nach außen. Das ist stabil, materialsparend und sieht aus wie aus einem Guss.



- Schneiden Sie nicht entlang der spiralförmigen Naht – die Rolle reißt dort leichter.
- Verwenden Sie zu viel Wasserfarbe, die die Pappe aufweicht und verformt.
- Befestigen Sie schwere Dekoelemente mit normalem Flüssigkleber, der nicht hält.
Das Gute daran? Jeder dieser Fehler lässt sich beim nächsten Mal leicht vermeiden.


Für einen besonders unheimlichen Effekt hängen Sie Ihre Monster an fast unsichtbaren Fäden auf. Dünne Angelsehne oder schwarzer Nähfaden eignen sich hierfür perfekt. Stechen Sie mit einer dicken Nadel zwei kleine, gegenüberliegende Löcher knapp unter den oberen Rand der Rolle, fädeln Sie die Schnur hindurch und verknoten Sie sie. So schweben Ihre Geister und Fledermäuse gespenstisch im Raum.


Wackelaugen-Psychologie: Die Platzierung der Augen entscheidet über den gesamten Charakter Ihrer Figur.
- Eng beieinander: Wirkt niedlich, etwas schusselig oder fokussiert.
- Weit auseinander: Erzeugt einen dümmlichen, aber oft sympathischen Ausdruck.
- Eins groß, eins klein: Sofortiger Effekt von Verrücktheit oder Überraschung.
- Nach oben schielend: Sieht verträumt oder ahnungslos aus.
Probieren Sie verschiedene Positionen aus, bevor Sie die Augen endgültig festkleben.



Wer sagt, dass Monster glatt sein müssen? Erzeugen Sie eine interessante Oberfläche, indem Sie die Rolle vor dem Bemalen dünn mit Holzleim (z.B. Ponal) einstreichen und dann trockenen Sand, kleine Sägespäne oder sogar Kaffeesatz darauf streuen. Nach dem Trocknen können Sie diese raue Textur bemalen, was besonders bei Golems, Erdmonstern oder alten Mumien fantastisch aussieht.


Der Name „Halloween“ leitet sich von „All Hallows‘ Eve“ ab, dem Abend vor dem christlichen Fest Allerheiligen am 1. November.
Die Tradition, sich zu verkleiden und unheimliche Gesichter zu schnitzen, hat jedoch ältere, keltische Wurzeln im Fest „Samhain“, bei dem man glaubte, dass die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten besonders dünn war.


Damit Sie auch nächstes Jahr noch Freude an Ihren Kreationen haben, ist die richtige Lagerung wichtig. Wickeln Sie jede Figur einzeln in Seidenpapier oder Küchenrolle und legen Sie sie locker in einen Schuhkarton. Stopfen Sie die Zwischenräume mit zerknülltem Zeitungspapier aus, um zu verhindern, dass sie herumrollen und empfindliche Teile wie Arme oder Ohren abbrechen.

Haben Sie keine Klopapierrollen zur Hand? Kein Problem! Der Kern einer Küchenrolle lässt sich einfach in zwei oder drei Teile zerschneiden. Die stabilen Papprollen aus Aluminium- oder Frischhaltefolie sind sogar noch besser, da ihre Wände dicker sind. Und fragen Sie doch mal im örtlichen Stoff- oder Teppichladen nach leeren Kernen – diese sind oft besonders groß und robust, perfekt für riesige Monster-Projekte!



