Sauerkraut selber machen: Die komplette Anleitung vom Profi (garantiert anfängertauglich!)
Ich kann mich noch gut an den Geruch im Keller meiner Familie erinnern. So eine Mischung aus Erde, Kühle und im Herbst eben dieser unverkennbare Duft von frischem Kohl. Damals wurde jedes Jahr der große, schwere Gärtopf aus Steinzeug hervorgeholt – für mich als Kind ein echtes Highlight. Mir wurde beigebracht, worauf es wirklich ankommt: keine Tricks, sondern sauberes Arbeiten, gutes Material und eine ordentliche Portion Geduld. Dieses Wissen ist pures Handwerk, und ganz ehrlich, das kann jeder lernen.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Was da eigentlich im Topf passiert: Fermentation für Einsteiger
- 0.2 Die richtige Ausrüstung: Was du wirklich brauchst
- 0.3 Dein erstes Sauerkraut: Die super-einfache Anleitung fürs Glas
- 0.4 Die Methode für Fortgeschrittene: Schritt für Schritt zum perfekten Kraut
- 0.5 Lust auf mehr? Varianten für Experimentierfreudige
- 0.6 Hilfe, was ist da los? Fehler erkennen und vermeiden
- 0.7 Endlich fertig! Lagerung und Genuss
- 1 Bildergalerie
Sauerkraut selbst zu machen ist keine Zauberei. Es ist ein faszinierender Prozess, bei dem du am Ende ein unglaublich leckeres und lebendiges Lebensmittel in den Händen hältst, das mit dem Zeug aus dem Supermarkt kaum etwas zu tun hat. Also, krempeln wir die Ärmel hoch!
Was da eigentlich im Topf passiert: Fermentation für Einsteiger
Bevor wir zum Hobel greifen, lass uns kurz klären, was wir hier eigentlich tun. Wir kochen nichts, wir backen nichts. Wir schaffen ein perfektes Milieu für winzig kleine Helfer, die für uns die ganze Arbeit erledigen: die Milchsäurebakterien. Man nennt das Milchsäuregärung oder Fermentation.

Stell dir vor, auf jedem frischen Kohlkopf wimmelt es nur so von verschiedenen Mikroorganismen. Manche davon sind gut für uns, wie die berühmten Milchsäurebakterien. Andere, wie Schimmelpilze oder bestimmte Hefen, wollen wir natürlich nicht im Essen haben. Unser Job ist es jetzt, den Guten einen unfairen Vorteil zu verschaffen. Und dafür brauchen wir nur zwei simple Dinge: Salz und den Ausschluss von Sauerstoff.
- Die Rolle des Salzes: Salz ist hier viel mehr als nur ein Gewürz. Wenn wir das geschnittene Kraut mit Salz mischen und ordentlich durchkneten oder stampfen, entzieht das Salz dem Kohl durch einen Prozess namens Osmose das Wasser. Dieser Saft wird unsere Lake. In den ersten Tagen schützt diese salzige Lake den Kohl vor Fäulnis, denn die meisten schlechten Keime hassen Salz. Unsere Milchsäurebakterien hingegen? Die kommen damit super klar und können sich ungestört vermehren. Perfekter Start!
- Weg mit der Luft: Milchsäuregärung funktioniert nur ohne Sauerstoff (anaerob). Schimmel hingegen liebt Sauerstoff. Indem wir das Kraut ganz fest in den Topf pressen und dafür sorgen, dass es immer von der Lake bedeckt ist, nehmen wir dem Schimmel die Luft zum Atmen. Zusätzlich entsteht bei der Gärung Kohlendioxid (CO2), das schwerer ist als Luft und sich wie eine Schutzdecke über alles legt.
Die fleißigen Bakterien futtern dann den Zucker im Kohl und verwandeln ihn in Milchsäure. Diese Säure senkt den pH-Wert immer weiter ab, bis er so sauer ist, dass Fäulnisbakterien keine Chance mehr haben. Das macht das Sauerkraut haltbar und gibt ihm diesen typisch frischen, säuerlichen Geschmack. Genial, oder?

Die richtige Ausrüstung: Was du wirklich brauchst
Wie bei jeder guten Arbeit beginnt alles mit der Vorbereitung. Wer hier schlampt, ärgert sich später nur.
Der Kohl: Nicht jeder Kopf ist gleich
Klar, theoretisch geht jeder Weißkohl. Aber für das beste Ergebnis solltest du nach späten, festen Sorten Ausschau halten. Die Köpfe sollten sich richtig schwer und prall anfühlen. Besonders gut eignen sich traditionelle spitz zulaufende Sorten oder feste, runde Lagerkohlsorten. Kauf den Kohl am besten frisch auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Bauern. Achte darauf, dass er keine welken Blätter oder matschige Stellen hat. Pro Kilo kannst du hier mit etwa 1-2€ rechnen.
Der Behälter: Klassischer Gärtopf vs. einfaches Glas
Der traditionelle Gärtopf aus Steinzeug mit Wasserrinne ist natürlich der Rolls-Royce unter den Gärgefäßen. Er schützt vor Licht, hält die Temperatur stabil und die Wasserrinne ist ein genialer Trick: Das Gärgas CO2 kann rausblubbern, aber keine Luft, keine Schimmelsporen und keine Fruchtfliegen kommen rein. So ein 5-Liter-Topf kostet je nach Qualität zwischen 40€ und 80€ und ist eine Anschaffung fürs Leben. Als Faustregel gilt: In einen 5-Liter-Topf passen etwa 2,5 bis 3 Kilo gehobelter Kohl.

Aber Achtung, du musst nicht gleich so viel investieren! Für den Anfang oder kleinere Mengen sind große Einmachgläser mit Bügelverschluss (so ab 3 Liter) eine super Alternative. Die kosten oft unter 10€ und du kannst den ganzen Prozess wunderbar beobachten. Der einzige Nachteil ist das Licht, das einige Vitamine abbauen kann. Mein Tipp: Wickel das Glas einfach in ein dunkles Geschirrtuch. Passt!
Das Salz: Bitte pur!
Nimm unbedingt reines Salz ohne Jod und ohne Rieselhilfen. Jod kann die Milchsäurebakterien bei ihrer Arbeit stören und Rieselhilfen machen die Lake trüb. Einfaches Stein- oder Meersalz ohne Zusätze ist perfekt.
Werkzeuge: Hobel und Muskelkraft
Ein Krauthobel ist Gold wert, weil er den Kohl in perfekt gleichmäßige, feine Streifen schneidet. Das sorgt für eine gleichmäßige Gärung. Aber sei bitte vorsichtig, die Dinger sind rasiermesserscharf! Benutze IMMER den Fingerschutz. Alternativ gehen auch ein scharfes Messer und ein großes Brett, ist aber deutlich mehr Arbeit. Zum Stampfen ist ein Krautstampfer aus Holz ideal, aber der Stiel eines Holzlöffels oder einfach deine sauberen Fäuste tun es auch.

Dein erstes Sauerkraut: Die super-einfache Anleitung fürs Glas
Bevor wir zur großen Anleitung kommen, hier ein Mini-Rezept für alle, die es erst mal ausprobieren wollen. Perfekt für ein einzelnes 1,5- bis 2-Liter-Glas!
- Du brauchst: 1 kg Weißkohl (geputzt und ohne Strunk gewogen), 20 g reines Salz (genau 2%), ein großes Glas (ca. 1,5-2 L), eine Schüssel.
- So geht’s: Kohl fein hobeln und in die Schüssel geben. Die 20 g Salz darüberstreuen und jetzt mit sauberen Händen ca. 10 Minuten lang kräftig kneten und drücken. Das Kraut wird glasig und es bildet sich eine Menge Saft.
- Ab ins Glas: Das geknetete Kraut schichtweise ins Glas pressen. Drücke jede Schicht fest nach unten, damit keine Luftblasen bleiben. Den restlichen Saft aus der Schüssel darübergießen.
- Beschweren: Das Kraut muss komplett unter der Lake sein. Leg ein sauberes Kohlblatt obenauf. Als Gewicht kannst du ein kleines, mit Wasser gefülltes Schnapsglas oder einen sauberen, ausgekochten Stein verwenden.
- Gären lassen: Den Deckel des Glases nur lose auflegen (nicht fest zuschrauben!). Stell das Glas auf einen Teller (es kann etwas überlaufen) und lass es eine Woche bei Raumtemperatur stehen. Danach für 3-4 Wochen an einen kühleren Ort (ca. 15°C) oder einfach in den Kühlschrank. Fertig!

Die Methode für Fortgeschrittene: Schritt für Schritt zum perfekten Kraut
Okay, jetzt geht’s ans Eingemachte. Nimm dir Zeit, Sauberkeit ist das A und O. Alle Werkzeuge, der Topf und deine Hände müssen blitzeblank sein. Gläser am besten vorher auskochen oder alles sehr heiß abwaschen. Und zur Planung: Für das Hobeln und Stampfen von 3 Kilo Kohl solltest du gut 1 bis 1,5 Stunden reine Arbeitszeit einplanen. Also, kein Stress, mach dir Musik an und los geht’s.
1. Die exakte Salzmenge ist entscheidend
Vergiss das Pi mal Daumen. Im Handwerk arbeiten wir mit genauen Werten für ein sicheres Ergebnis. Die goldene Regel lautet: 1,5 % bis 2 % Salz, bezogen auf das Gewicht des geputzten Kohls. Ich persönlich nehme immer 2 %, das ist sicher und schmeckt super.
Ein simples Rechenbeispiel: Dein Kohlkopf wiegt nach dem Putzen und Entfernen des Strunks genau 3 kg (also 3000 g). Du rechnest: 3000 g * 0,02 = 60 g. Du brauchst also exakt 60 Gramm Salz. Eine Küchenwaage ist hier dein bester Freund.

2. Kohl vorbereiten und hobeln
Entferne die äußeren, welken Blätter. Leg dir ein, zwei schöne, saubere Blätter zur Seite, die brauchen wir später zum Abdecken. Viertele den Kohl, schneide den harten Strunk raus und hoble ihn in feine Streifen. Am besten in einer großen Schüssel oder einer sauberen Plastikwanne.
3. Salzen und Stampfen – jetzt wird’s sportlich!
Gib eine Schicht gehobelten Kohl in deinen Gärtopf oder das Glas. Streu einen Teil deines abgewogenen Salzes drüber. Und jetzt kommt die wichtigste Arbeit: Stampfen, was das Zeug hält! Drück und stoß mit dem Stampfer oder den Fäusten, bis die Zellwände aufbrechen, das Kraut glasig wird und Saft austritt. Dann kommt die nächste Schicht Kohl und Salz drauf und der Spaß beginnt von vorn. Mach so weiter, bis alles im Topf ist. Am Ende sollte der Saft mindestens zwei Finger breit über dem Kraut stehen.
Kleiner Tipp aus der Praxis: Manche Kohlsorten sind etwas trockener. Wenn nach kräftigem Stampfen einfach nicht genug Saft austritt, kannst du mit einer 2%igen Salzlake nachhelfen. Löse dafür 20 g Salz in 1 Liter abgekochtem, abgekühltem Wasser auf und fülle gerade so viel nach, bis alles bedeckt ist. Das ist aber wirklich nur die Notlösung.

4. Beschweren und verschließen
Das Kraut darf niemals an die Luft! Leg die aufbewahrten Kohlblätter obenauf. Darauf kommen dann die Beschwerungssteine (sind beim Gärtopf dabei) oder ein passender Teller mit einem Wasserglas als Gewicht. Setz den Deckel auf den Gärtopf und fülle die Rinne mit abgekochtem Wasser. Kontrolliere den Wasserstand alle paar Tage.
5. Die Gärung in zwei Phasen
Der Prozess läuft in zwei Stufen ab, die unterschiedliche Temperaturen mögen.
- Phase 1: Die Hauptgärung (ca. 7-10 Tage)
Stell den Topf für die erste Woche an einen Ort mit normaler Raumtemperatur, so zwischen 20 und 22 Grad sind ideal. Du wirst bald ein leises Blubbern hören und es riecht angenehm säuerlich. Perfekt, alles läuft nach Plan. - Phase 2: Die Reifung (ca. 3-6 Wochen)
Danach kommt der Topf an einen kühlen Ort. Optimal sind 5 bis 15 Grad. Kein perfekter Keller? Kein Problem! Ein kühler Hausflur, die unbeheizte Garage im Herbst oder sogar der Kühlschrank funktionieren auch. Im Kühlschrank dauert es dann aber etwas länger, vielleicht 6-8 Wochen. Je kühler, desto feiner wird das Aroma.

Lust auf mehr? Varianten für Experimentierfreudige
Pures Sauerkraut ist schon der Hammer, aber man kann natürlich auch kreativ werden. Hier ein paar Ideen:
- Der Klassiker mit Gewürzen: Gib ganze Kümmelsamen (macht den Kohl bekömmlicher) und ein paar Wacholderbeeren zwischen die Schichten. Rechne pro 5 kg Kohl mit ca. 2 EL Kümmel und 1 EL Wacholder.
- Die fruchtige Variante: Hoble ein paar säuerliche Äpfel (z. B. Boskop) in Scheiben und stampfe sie mit ein. Das gibt eine tolle, leicht süßliche Note.
- Die würzige Art: Dill, ein paar Lorbeerblätter oder sogar etwas frisch geriebener Meerrettich geben dem Kraut einen kräftigen Kick.
- Wein-Sauerkraut: Für die Feinschmecker! Ersetze einen kleinen Teil des Saftes durch einen trockenen Weißwein wie Riesling. Das Aroma wird unglaublich fein und elegant.
Hilfe, was ist da los? Fehler erkennen und vermeiden
Nicht immer läuft alles glatt. Ganz ehrlich? Mein allererster Versuch ist mir auch verschimmelt. Ich war nach dem Stampfen müde und hab das mit dem Beschweren nicht so ernst genommen. Ein paar Tage später war da grüner Flaum drauf. Ich hab mich geärgert, alles weggeworfen und es beim nächsten Mal richtig gemacht. Das passiert, also kein Grund aufzugeben!

Problem: Schimmel auf der Oberfläche
Siehst du eine dünne, weiße Schicht (ähnlich wie eine Haut), ist das meist nur Kahmhefe. Die ist ungefährlich, kann aber den Geschmack beeinflussen. Schöpfe sie großzügig ab und sorge dafür, dass alles wieder unter der Lake ist. Taucht aber grüner, schwarzer oder pelziger Schimmel auf: Keine Kompromisse! Der ganze Inhalt muss leider weg. Da ist was gründlich schiefgelaufen, meist weil Kraut an die Luft kam. Gesundheit geht vor!
Problem: Das Kraut wird schleimig oder matschig
Die Ursache ist meist eine zu hohe Temperatur (über 24 Grad) bei der Gärung oder zu wenig Salz. Leider kann man da nichts mehr retten. Notier dir, was schiefgelaufen sein könnte, und versuch es einfach nochmal.
Problem: Das Kraut wird rosa oder rötlich
Das kann durch bestimmte Hefen passieren, oft bei ungleichmäßiger Salzverteilung. Auch hier gilt: Sicherheitshalber entsorgen.
Endlich fertig! Lagerung und Genuss
Nach 4 bis 6 Wochen ist es so weit! Dein Sauerkraut duftet herrlich, hat eine blassgelbe Farbe und schmeckt knackig-sauer. Durch den niedrigen pH-Wert ist es jetzt ein sehr sicheres Lebensmittel. Du kannst es direkt aus dem Topf essen. Nimm immer sauberes Besteck und drück das restliche Kraut wieder gut unter die Lake. Kühl gelagert hält es sich im Gärtopf monatelang.

Ich fülle es meistens in kleinere Schraubgläser um. Einfach das Kraut fest ins Glas drücken, mit Lake auffüllen und ab in den Kühlschrank. Dort hält es sich ebenfalls problemlos mehrere Monate und wird mit der Zeit sogar noch besser.
Gutes Handwerk braucht ein bisschen Zeit und Sorgfalt. Wenn du diese Anleitung befolgst, wirst du mit einem Sauerkraut belohnt, das lebendig, knackig und voller Geschmack ist. Und das beste Gefühl ist doch zu wissen: Das hab ich mit meinen eigenen Händen gemacht.
Bildergalerie


„Ein Pfund selbstgemachtes Sauerkraut kann mehr Probiotika enthalten als eine ganze Flasche teurer Probiotika-Kapseln.“
Dieser oft zitierte Fakt aus der Fermentations-Community unterstreicht den wahren Wert Ihrer Arbeit. Während Sauerkraut aus dem Glas im Supermarkt meist pasteurisiert wird, um es haltbar zu machen, zerstört dieser Hitzeprozess die wertvollen lebenden Milchsäurebakterien. Ihr selbstgemachtes Kraut ist hingegen ein lebendiges, „probiotisches“ Lebensmittel, das die Darmgesundheit aktiv unterstützen kann. Ein echtes Superfood, direkt aus Ihrem Gärtopf.

Hilfe, auf meiner Lake bildet sich eine weiße Schicht! Ist jetzt alles verdorben?
Keine Panik, das ist meistens ein gutes Zeichen! In den meisten Fällen handelt es sich um harmlose „Kahmhefe“, eine dünne, manchmal runzlige weiße Schicht, die sich bei vielen Fermenten bildet. Sie ist ungefährlich und kann einfach mit einem sauberen Löffel abgeschöpft werden. Echter Schimmel hingegen ist ein Grund zur Sorge: Er zeigt sich als unscharfe, pelzige Flecken in Grün, Schwarz oder Orange. In diesem Fall ist die Charge leider nicht mehr zu retten und muss entsorgt werden.

Pures Sauerkraut ist der unangefochtene Klassiker, aber die wahre Magie beginnt beim Experimentieren. Verleihen Sie Ihrer nächsten Charge eine ganz persönliche Note, indem Sie dem gehobelten Kohl weitere Aromen hinzufügen, bevor Sie ihn stampfen.
- Der Klassiker: Wacholderbeeren, Kümmelsamen und ein Lorbeerblatt für den traditionellen Geschmack.
- Fruchtig-Frisch: Dünne Apfelscheiben (z.B. von einem Boskop) und Karottenstreifen für eine milde Süße.
- Feurig-Würzig: Ein paar Chiliflocken, Ingwerstückchen und Senfkörner für eine wärmende Schärfe.

Der traditionelle Gärtopf aus Steinzeug: Schwer, robust und lichtundurchlässig. Modelle von Marken wie K&K Keramik oder Harsch haben eine Wasserrinne im Deckel, die als natürliche Gärschleuse dient. Sie lässt Gase entweichen, aber keinen Sauerstoff hinein. Ideal für große Mengen und die Lagerung im kühlen Keller.
Das moderne Glasgefäß: Transparente Gläser (z.B. große Mason Jars oder Bügelgläser von Leifheit) sind perfekt für kleinere Mengen und erlauben es, den Prozess zu beobachten. Wichtig ist hier ein Beschwerungsstein aus Glas, um das Kraut unter der Lake zu halten, sowie ein Gärverschluss im Deckel, um den Gasaustausch sicherzustellen.
Fermentation ist ein Erlebnis für alle Sinne. Lauschen Sie in den ersten Tagen genau – oft hören Sie ein leises Zischen oder Blubbern, wenn das Kohlendioxid entweicht. Beobachten Sie, wie sich die Farbe des Kohls von einem kräftigen Grün zu einem blassen, fast durchscheinenden Gelb wandelt. Und natürlich der Geruch: Was als frischer Kohlgeruch beginnt, entwickelt sich über eine leicht säuerliche Note zu dem tiefen, komplexen Aroma von reifem Sauerkraut. Ein Prozess, der lebendiger nicht sein könnte.




