Dein Holzzaun für die Ewigkeit: Der ehrliche Guide vom Profi

Ich hab in meinem Leben schon unzählige Holzzäune gebaut. Vom einfachen Jägerzaun bis hin zur massiven Einfriedung, die Eindruck schinden soll. Und eines habe ich dabei gelernt: Ein Gartenzaun ist so viel mehr als nur eine Grenze. Er ist die Visitenkarte deines Grundstücks, muss Wind und Wetter trotzen und soll dabei auch nach zehn Jahren noch verdammt gut aussehen.

Ganz ehrlich? Ein schnell zusammengezimmertes Projekt aus irgendwelchen Resten wird das niemals leisten. Viele Leute kommen zu mir, inspiriert von coolen Bildern im Netz – oft geht es um Zäune aus Paletten. Sieht kreativ aus, klar. Aber als Profi sehe ich sofort die Sollbruchstellen: mieses Holz, null Stabilität und eine Lebensdauer, die kürzer ist als die deines letzten Smartphones. Deshalb will ich dir hier keinen Trend andrehen, sondern dir zeigen, wie solides Handwerk funktioniert.

Dieser Guide ist die Summe meiner Erfahrungen. Wissen, das dir hilft, einen Zaun zu bauen, auf den du wirklich stolz sein kannst.

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1. Erst denken, dann buddeln: Planung ist alles

Bevor du auch nur den Spaten in die Hand nimmst, beginnt die wichtigste Arbeit am Schreibtisch. Jeder Fehler, den du hier machst, kostet dich später bares Geld, Zeit oder im schlimmsten Fall den Frieden mit dem Nachbarn. Klingt trocken, ist aber die halbe Miete.

Der Klassiker: Ärger mit dem Nachbarn vermeiden

Ein Zaun an der Grundstücksgrenze ist DER Zankapfel schlechthin. Jedes Bundesland kocht hier sein eigenes Süppchen, was das Nachbarrecht angeht. Mein allerwichtigster Tipp: Sprich mit deinem Nachbarn, bevor du auch nur eine Schraube kaufst! Ein nettes Gespräch ist die beste Investition. Oft beteiligt sich der Nachbar sogar an den Kosten, wenn man sich auf ein schönes gemeinsames Design einigt.

Kläre unbedingt diese Punkte:

• Wo steht der Zaun? Genau auf der Grenze? Dann gehört er euch beiden. Oder komplett auf deinem Grundstück? Dann ist es deiner. Das hat rechtliche Konsequenzen.
• Wie hoch und wie soll er aussehen? Viele Gemeinden haben einen Bebauungsplan, der die maximale Höhe (oft sind 1,20 m unproblematisch) oder sogar die Art des Zauns vorschreibt. Ein zwei Meter hoher Sichtschutzzaun zur Straße hin ist fast immer genehmigungspflichtig. Ein kurzer Anruf beim Bauamt dauert fünf Minuten und erspart dir eine mögliche Abrissverfügung. Glaub mir, ich habe einen Kunden erlebt, der seinen wunderschönen, massiven Eichenzaun um 40 Zentimeter kürzen musste – ein Albtraum.

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Exakt messen, clever planen

Nimm dir Zeit und spann eine Richtschnur genau da, wo der Zaun verlaufen soll. Miss die Gesamtlänge und überlege dir einen sinnvollen Abstand für die Pfosten. Ein guter Richtwert liegt zwischen 1,80 m und 2,50 m. Ist der Abstand zu groß, hängen die Querriegel irgendwann durch. Ist er zu klein, wird’s unnötig teuer.

Kleiner Tipp: Um dir den Materialbedarf auszurechnen, mach ein kurzes Rechenbeispiel. Für einen 10 Meter langen Zaun mit einem Pfostenabstand von 2 Metern brauchst du: 6 Pfosten (Anfangs-, End- und 4 Zwischenpfosten), 20 Meter Querriegel (je 10 m für oben und unten) und die entsprechende Anzahl an Zaunlatten für die 10 Meter. Das hilft ungemein beim Einkauf!

2. Das Herzstück: Welches Holz ist das richtige für dich?

Die Holzauswahl entscheidet über die Lebensdauer und den Pflegeaufwand deines Zauns. Hier zu sparen ist wirklich der größte Fehler, den du machen kannst. Billiges Holz bedeutet oft doppelte Arbeit und Kosten nach wenigen Jahren.

Am besten sind Hölzer, die von Natur aus wetterfest sind, weil sie Öle und Harze enthalten, die sie vor Fäulnis schützen.

• Lärche (sibirisch oder europäisch): Mein persönlicher Favorit. Super witterungsbeständig dank hohem Harzgehalt. Das Holz hat eine wunderschöne, warme Farbe und bekommt mit der Zeit eine edle, silbergraue Patina, wenn man es nicht behandelt. Absolut pflegeleicht! Rechne hier mal grob mit Kosten zwischen 40 und 70 Euro pro laufendem Meter Zaun.
• Douglasie: Ähnelt der Lärche in ihren Eigenschaften, ist aber oft einen Tick günstiger zu haben. Auch sie ist robust, harzreich und vergraut schön silbern. Eine wirklich gute und etwas preiswertere Alternative zur Lärche.
• Eiche: Das ist die Königsklasse. Extrem langlebig, schwer und robust – ein Eichenzaun kann Generationen überdauern. Aber Achtung: Eiche ist teuer und ihre Gerbsäure reagiert mit normalen Schrauben und verursacht hässliche schwarze Flecken. Hier sind Edelstahlschrauben absolute Pflicht!
• Robinie: Das haltbarste heimische Holz überhaupt, kann es locker mit Tropenhölzern aufnehmen. Es ist extrem hart und widerstandsfähig. Allerdings neigt es zum Verziehen, wenn es nicht top getrocknet wurde – also nur vom Fachmann kaufen.

Und was ist mit dem günstigen Holz aus dem Baumarkt? Meistens ist das kesseldruckimprägniertes (KDI) Holz, also Kiefer oder Fichte, in das unter Druck ein Schutzmittel gepresst wurde. Ganz ehrlich? Wenn das Budget super knapp ist, kann es eine Notlösung sein. Aber die Imprägnierung wäscht sich aus, und jede Schnittstelle oder jedes Bohrloch ist eine Schwachstelle, die du penibel nachbehandeln musst. Es wird niemals die Langlebigkeit eines Naturholzes wie Lärche erreichen. Hier liegst du preislich vielleicht bei 25 bis 40 Euro pro Meter, aber die Freude währt oft nicht so lange.

Gut zu wissen: Richtig gutes Holz findest du oft nicht im Standard-Baumarkt. Schau mal bei einem lokalen Sägewerk oder im Holzfachhandel vorbei. Die Qualität ist oft meilenweit besser und die Beratung unbezahlbar.

3. Der wichtigste Trick: Konstruktiver Holzschutz

Der wichtigste Satz im gesamten Holzbau lautet: Holz, das schnell trocknen kann, hält ewig. Wasser ist der Feind Nummer eins. Ständige Nässe führt zu Fäulnis, ganz einfach. Deshalb sind clevere Bautechniken viel wichtiger als jeder Anstrich.

Regel Nr. 1: Kein Kontakt zur Erde!

Der häufigste Fehler bei kaputten Zäunen? Direkt in die Erde eingegrabene Holzpfosten. Selbst die robusteste Eiche fault an der feuchten Grenze zwischen Erde und Luft nach ein paar Jahren weg. Profis verwenden deshalb IMMER Pfostenträger aus Stahl.

• H-Pfostenträger: Werden komplett einbetoniert und bieten die beste Stabilität. Das ist die erste Wahl für hohe Zäune oder wenn es richtig stürmisch wird.
• U-Pfostenträger: Eine gute Alternative, die etwas weniger Beton braucht, aber auch sehr stabil ist.

Der Pfosten wird dann auf den Träger geschraubt und hat so ein paar Zentimeter Luft zum Boden. Das ist die Lebensversicherung für dein Holz!

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Regel Nr. 2: Wasser muss ablaufen!

Überall, wo Wasser stehen bleiben kann, gammelt es. Darum bekommen die Pfostenköpfe immer eine „Frisur“:

• Angeschrägter Kopf: Die einfachste und super effektive Methode. Einfach den Pfostenkopf schräg absägen, fertig.
• Pfostenkappen: Kappen aus Metall (Zink oder Edelstahl) sehen schick aus und schützen das empfindliche Hirnholz (die Schnittfläche oben) perfekt vor Regen.

4. Jetzt geht’s los: Der Bau Schritt für Schritt

So, genug Theorie. Jetzt wird gebaut! Nimm dir Zeit, arbeite präzise, dann wird das Ergebnis auch super. Ein realistischer Zeitplan? Plan mal zwei volle Wochenenden ein: Eines für die Drecksarbeit (Löcher buddeln, betonieren) und eines für den schönen Teil, die Montage des Zauns.

Schritt 1: Die Fundamente – das Rückgrat deines Zauns

Hier wird nicht gespart! Die Löcher für die Pfosten sollten etwa 80 cm tief sein. Das ist die frostsichere Tiefe, die verhindert, dass der Bodenfrost im Winter deine Fundamente anhebt und den ganzen Zaun schief drückt.

1. Markiere die Pfostenpositionen und heb mit einem Spaten oder – mein Tipp zum Leihen im Baumarkt – einem Erdbohrer Löcher aus (ca. 30×30 cm breit).
2. Füll unten 10 cm Kies als Drainage rein.
3. Setz den H-Pfostenträger ins Loch, richte ihn mit der Wasserwaage perfekt aus und fixiere ihn mit ein paar Holzlatten.
4. Misch Estrichbeton an. Für Heimwerker sind die Fertigmischungen im Sack ideal. Pro Loch (30x30x80cm) brauchst du ungefähr zwei Säcke à 25kg. Mische ihn „erdfeucht“ an, sodass er sich wie ein Schneeball formen lässt.
5. Füll den Beton rein, stochere Luftblasen raus und zieh die Oberfläche glatt.
6. Jetzt heißt es warten: Lass den Beton mindestens 48 Stunden, besser eine ganze Woche, aushärten, bevor du weitermachst.

Schritt 2: Pfosten und Riegel montieren

Wenn die Fundamente steinhart sind, kommen die Pfosten dran. Verschraube sie fest mit den Pfostenträgern. Nimm dafür spezielle, dicke Sechskant-Holzschrauben aus Edelstahl, zum Beispiel 6x120mm. Unbedingt vorbohren, damit das Holz nicht reißt!

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Für die Querriegel spannst du eine Schnur vom ersten bis zum letzten Pfosten. So stellst du sicher, dass sie eine perfekt gerade Linie bilden. Befestige sie ebenfalls mit langen Edelstahlschrauben.

Schritt 3: Die Kür – Zaunlatten anbringen

Jetzt bekommt dein Zaun sein Gesicht. Damit es perfekt wird, hier ein paar Tricks:

• Der Abstandshalter-Trick: Schneid dir ein kleines Holzklötzchen genau auf die Breite, die du als Abstand zwischen den Latten haben willst. So wird das Ergebnis 100% gleichmäßig, ohne ständiges Nachmessen.
• Profi-Tipp: Spann nicht nur unten eine Richtschnur für die Flucht, sondern auch eine zweite auf Höhe der Oberkante der Latten. So wird dein Zaun oben wie mit dem Lineal gezogen, selbst wenn der Boden kleine Unebenheiten hat.
• Die richtigen Schrauben: Nimm pro Latte und Querriegel immer ZWEI Edelstahlschrauben (z.B. 4x50mm). Mit nur einer Schraube würden sich die Latten mit der Zeit verdrehen. Und auch hier gilt: Vorbohren verhindert Risse!

5. Schutz oder Natur pur: Die Oberflächenbehandlung

Ein Anstrich kann den Zaun schützen, bedeutet aber auch Arbeit.

• Unbehandelt lassen (mein Favorit): Bei Lärche, Douglasie oder Eiche die beste Methode. Das Holz entwickelt seine natürliche, silbergraue Schutzschicht (Patina) und du musst nie wieder was machen. Man muss den Look mögen, aber er ist ehrlich und zeitlos.
• Ölen: Feuert die Holzmaserung schön an, muss aber fast jährlich erneuert werden.
• Lasieren oder Lackieren: Bietet den besten Schutz, aber wenn die Schicht einmal Risse bekommt und Feuchtigkeit dahinter kriecht, blättert alles ab. Die Reparatur ist dann extrem aufwendig.

Mein Rat: Entweder du liebst die natürliche Vergrauung oder du planst die jährliche Pflege von Anfang an mit ein.

6. Finger weg vom Palettenzaun!

Ich verstehe den Reiz des Upcyclings. Aber für einen Gartenzaun, der etwas aushalten soll, sind Paletten einfach Müll. Das Holz ist billigste Fichte, nicht für draußen gemacht und verrottet dir unter den Händen weg. Oft ist es chemisch behandelt (achte auf den „MB“-Stempel – hochgiftig!) und der Aufwand, die Dinger zu zerlegen, ist gigantisch. Investier das Geld und die Zeit lieber in ordentliches Bauholz.

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7. Sicherheit geht vor

Nur ganz kurz, aber wichtig: Trag eine Schutzbrille beim Sägen! Ein Holzsplitter im Auge ist kein Spaß. Arbeitshandschuhe und bei Lärm ein Gehörschutz sind auch keine schlechte Idee. Und bitte: Verwende nur scharfes Werkzeug, damit arbeitest du sicherer und sauberer.

8. Wann du lieber den Profi anrufst

Ein einfacher Zaun auf ebenem Grund? Ein super Projekt für geübte Heimwerker. Aber in manchen Fällen ist es schlauer, einen Fachmann zu holen:

• Bei starkem Gefälle: Einen Zaun an einem Hang sauber zu bauen, erfordert echt Erfahrung.
• Bei hohen Sichtschutzzäunen: Die müssen enorme Windlasten aushalten. Da muss die Statik einfach stimmen.
• Wenn du keine Zeit hast: Ein Profi baut deinen Zaun in wenigen Tagen. Alleine brauchst du vielleicht mehrere Wochenenden.

Ein gut gebauter Holzzaun ist eine echte Bereicherung für deinen Garten. Nimm dir die Zeit, plane sauber und kauf gutes Material. Dann hast du nicht nur gebastelt, sondern einen echten Wert geschaffen, der dich viele, viele Jahre lang erfreuen wird.

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Sibirische Lärche: Gilt als extrem witterungsbeständig und formstabil aufgrund ihres hohen Harzgehalts. Ihre feine Maserung und der rötlich-braune Farbton wirken sehr edel, haben aber auch ihren Preis.

Douglasie: Einheimisch und damit oft günstiger. Sie ist ebenfalls robust und harzreich, neigt aber etwas mehr zum Verziehen und zur Rissbildung als die Lärche. Für die meisten Projekte ein hervorragender Kompromiss aus Haltbarkeit und Budget.

Beide Hölzer können unbehandelt verwittern und entwickeln mit der Zeit eine attraktive, silbergraue Patina.

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Wussten Sie, dass Holz nach DIN EN 350 in Dauerhaftigkeitsklassen eingeteilt wird? Klasse 1 (sehr dauerhaft) bis 5 (nicht dauerhaft).

Für einen Zaun, der ständig der Witterung ausgesetzt ist, sollten Sie mindestens Holz der Klasse 3-4 wie Kiefer (kesseldruckimprägniert) oder besser noch Klasse 3 wie Douglasie wählen. Edelhölzer wie Robinie oder Eiche (Klasse 1-2) sind die Champions der Langlebigkeit, aber auch eine ganz andere Investition.

Der Trend geht klar zu dunklen Zäunen. Ein tiefschwarzer oder anthrazitfarbener Anstrich, zum Beispiel mit einer Holzschutzfarbe von Osmo oder Remmers, lässt den Zaun optisch in den Hintergrund treten. Das Ergebnis? Das Grün der Pflanzen leuchtet intensiver und der Garten wirkt tiefer und ruhiger. Ein mutiger, aber unglaublich wirkungsvoller Designgriff, der modernen Gärten eine besondere Eleganz verleiht.

Das A und O bei der Verschraubung: Verwenden Sie ausnahmslos Edelstahlschrauben, am besten in A2-Qualität (für normale Bewitterung) oder A4 (in Küstennähe oder am Pool). Verzinkte Schrauben werden rosten und unschöne schwarze „Tränen“ auf dem Holz hinterlassen, die das Material angreifen. Profis setzen auf Terrassenschrauben von Marken wie Spax oder Würth – sie haben spezielle Spitzen, die das Holz nicht spalten.

Warum faulen meine Zaunpfosten am Boden, obwohl sie in Beton stehen?

Das ist der Klassiker unter den Fehlern. Holz, das direkt in Beton gegossen wird, steht in einer Art Wanne. Wasser sammelt sich am Übergang, kann nicht abtrocknen und führt unweigerlich zu Fäulnis – der „erdfeuchte“ Bereich ist die Achillesferse. Die Profi-Lösung sind H-Pfostenträger aus feuerverzinktem Stahl. Der Pfosten wird darauf montiert und „schwebt“ einige Zentimeter über dem Boden. So kann die Luft zirkulieren und das Holz bleibt trocken.

• Verhindert das Eindringen von Regenwasser von oben in das empfindliche Hirnholz.
• Schützt den Pfosten effektiv vor Fäulnis und Aufquellen.
• Setzt einen sauberen, optischen Abschluss.

Das Geheimnis? Eine simple Pfostenkappe. Diese kleinen „Hüte“ aus Metall oder Holz sind eine winzige Investition mit maximaler Wirkung auf die Lebensdauer Ihres Zauns.

Ein Zaun ist nicht nur eine Grenze, er ist auch ein Resonanzkörper. Achten Sie auf eine massive Bauweise und hochwertige Beschläge für das Gartentor. Es gibt kaum etwas, das mehr Wertigkeit vermittelt als das satte, tiefe „Klack“ eines soliden Schlosses von GAH-Alberts, das in einen ebenso soliden Anschlag fällt. Ein wackeliges, quietschendes Tor hingegen zerstört sofort den Eindruck von Stabilität und Qualität.

Die japanische Technik „Yakisugi“ (oder Shou Sugi Ban) konserviert Holz durch gezieltes Ankohlen der Oberfläche.

Diese jahrhundertealte Methode macht das Holz nicht nur extrem haltbar und widerstandsfähig gegen Schädlinge und Fäulnis, sondern verleiht ihm auch eine einzigartige, tiefschwarze und strukturierte Optik. Ein Zaun im Yakisugi-Stil ist ein echtes Statement und ein Beweis für anspruchsvolles Handwerk.

Die Wahl der richtigen Oberflächenbehandlung ist eine Glaubensfrage, die über die zukünftige Pflege entscheidet.

• Holzöl: Zieht tief ins Holz ein, erhält die natürliche Haptik und lässt das Holz atmen. Muss aber jährlich erneuert werden. Ideal für alle, die den natürlichen Charakter des Holzes lieben.
• Holzlasur: Bildet einen dünnen Schutzfilm auf der Oberfläche, der das Holz vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit schützt. Hält je nach Produkt 2-5 Jahre, bevor nachgestrichen werden muss.

Kesseldruckimprägniertes Holz (KDI) – die Budget-Option?

Ja, aber mit Bedacht. Bei diesem Verfahren werden Schutzsalze unter hohem Druck in günstigeres Holz wie Kiefer oder Fichte gepresst. Das macht es resistent gegen Fäulnis und Insekten. Der typisch grünliche Schimmer verblasst mit der Zeit. Wichtig ist, nur KDI-Holz aus seriöser Produktion zu kaufen und Schnittkanten unbedingt mit einem speziellen Hirnholzschutz zu versiegeln, da hier der Schutz aufgehoben ist.

• Ein guter Akku-Schrauber mit mindestens zwei Akkus
• Eine präzise Wasserwaage (je länger, desto besser)
• Eine Kappsäge für saubere, rechtwinklige Schnitte
• Ein Spaten und eine Schaufel für die Fundamente
• Eine Richtschnur und Holzpflöcke zum exakten Ausrichten

Der Artikel warnt vor Palettenzäunen – und das aus gutem Grund. Das Holz von Einwegpaletten ist oft von minderwertiger Qualität (meist Weichholz), unbehandelt oder mit unbekannten Chemikalien gegen Schädlinge behandelt. Es ist nicht für den dauerhaften Außeneinsatz gedacht. Ein solcher Zaun mag für ein oder zwei Saisons rustikal aussehen, wird aber schnell verwittern, sich verziehen und faulen. Für ein Hochbeet mag es okay sein, für eine Grundstücksgrenze ist es ein Risiko.

Senkrechte Latten: Die klassische, zeitlose Optik. Wasser kann optimal ablaufen, was die Haltbarkeit fördert. Wirkt oft ruhiger und traditioneller.

Waagerechte Latten: Betont die Breite des Grundstücks und wirkt sehr modern und architektonisch. Wichtig hier: Ein kleiner Abstand zwischen den Latten, damit sich kein Wasser staut, und die Verwendung von sehr formstabilem Holz, das sich nicht durchbiegt.

Lassen Sie sich von der skandinavischen Designtradition inspirieren. Hier stehen Funktionalität, Einfachheit und die Schönheit des natürlichen Materials im Vordergrund. Denken Sie an einfache Staketenzäune aus unbehandelter Lärche oder an schlichte, deckend rot oder weiß gestrichene Zäune, wie man sie aus Schweden kennt („Falunrot“). Weniger ist hier oft mehr und passt perfekt zu einer naturnahen Gartengestaltung.

Die silbergraue Verfärbung von unbehandeltem Holz ist kein Schaden, sondern eine Schutzschicht.

UV-Strahlen bauen den Holzfarbstoff Lignin ab und zurück bleibt die silbergraue, witterungsbeständige Zellulose. Diese Patina ist ein natürlicher Holzschutz. Wer diesen Look mag, spart sich jahrelange Streicharbeit. Wer den ursprünglichen Farbton erhalten will, muss regelmäßig zu pigmentierten Ölen oder Lasuren greifen.

Wichtiger Konstruktionsschutz: Die unterste Holzlatte Ihres Zauns sollte niemals den Boden berühren. Planen Sie mindestens 5-10 cm Abstand ein. So vermeiden Sie den ständigen Kontakt mit feuchtem Erdreich und aufspritzendem Regenwasser. Diese simple Maßnahme verhindert Fäulnis an der empfindlichsten Stelle und verlängert die Lebensdauer des gesamten Zauns erheblich.

Holz muss nicht alleine stehen. Eine Kombination mit anderen Materialien schafft Spannung und moderne Akzente.

• Gabionen: Mit Steinen gefüllte Drahtkörbe können als massive Pfosten oder als unteres Drittel des Zauns dienen.
• Metall: Pfosten aus pulverbeschichtetem Stahl oder Elemente aus Cortenstahl mit seiner charakteristischen Rost-Patina schaffen einen spannenden Kontrast zum warmen Holz.

Der einfache Staketenzaun ist ein zeitloser Klassiker und eine vergleichsweise günstige, aber dennoch haltbare Lösung. Ob aus Kastanienholz (sehr langlebig) oder druckimprägnierter Kiefer – er grenzt ab, ohne komplett abzuschotten, und passt wunderbar in ländliche oder naturnahe Gärten. Der Charme liegt in seiner unprätentiösen, fast spielerischen Art.

Bevor der erste Pfosten steht, denken Sie an die Zukunft. Wo brauchen Sie später vielleicht einen Durchgang für die Schubkarre? Wo soll ein breiteres Tor für einen Anhänger hin? Und wo verläuft das Erdkabel für die Gartenbeleuchtung? Eine Stromleitung, die man nachträglich unter einem Zaunfundament durchgraben muss, ist kein Spaß. Ein einfacher Plan auf Papier verhindert solche Ärgernisse.

Es gibt diesen einen Moment: Die letzte Schraube ist festgezogen, das Werkzeug liegt beiseite. Sie treten einen Schritt zurück und betrachten Ihr Werk. Der Duft von frischem Holz liegt in der Luft. Dieser Zaun ist nicht nur eine Grenze. Er ist das Ergebnis Ihrer Hände, Ihrer Planung und Ihrer Kraft – ein solides Stück Handwerk, das Wind und Wetter trotzen und Sie jeden Tag daran erinnern wird, was Sie selbst erschaffen können.