Dein Gartenteich: Der ehrliche Profi-Guide für dein eigenes kleines Paradies
Ganz ehrlich? Der schönste Moment bei jedem Gartenprojekt ist für mich, wenn zum ersten Mal Wasser in einen neuen Teich plätschert. Diese Stille, wenn sich die Oberfläche glättet und zum ersten Mal den Himmel spiegelt … das ist einfach magisch. Ein Gartenteich ist so viel mehr als nur ein Loch mit Wasser. Er ist ein lebendiges, atmendes Mini-Ökosystem, das deinem Garten eine Seele gibt.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die Planung – Das A und O für deinen Traumteich
- 0.2 Material & Kosten: Was du wirklich brauchst (und was es kostet)
- 0.3 Jetzt geht’s los: Schritt für Schritt zum eigenen Teich
- 0.4 Grünes Leben: Die richtigen Pflanzen für klares Wasser
- 0.5 Wer wohnt denn da? Fische und andere Besucher
- 0.6 So bleibt’s schön: Die Teichpflege im Jahresverlauf
- 0.7 Hilfe, mein Teich spinnt! Typische Probleme & schnelle Lösungen
- 0.8 Sicherheit geht vor: Ein Thema, das wir ernst nehmen müssen
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Aber der Weg dorthin kann steinig sein. Ich habe in meiner Laufbahn schon alles gesehen: Teiche, die nach einem Sommer zu grünen Algensümpfen wurden, und andere, die auf mysteriöse Weise ständig Wasser verloren. Deshalb will ich hier mal Klartext reden und meine Erfahrungen aus der Praxis teilen. Nicht als sterile Anleitung, sondern als ehrlicher Ratgeber von jemandem, der schon unzählige Spaten in der Hand hatte.
Bevor wir loslegen, eine kurze, aber wichtige Unterscheidung: Wir reden hier über den klassischen Gartenteich – eine Oase für Pflanzen, Insekten und vielleicht ein paar kleine, unkomplizierte Fische. Ein reiner Fischteich, besonders für anspruchsvolle Gesellen wie Kois, ist eine ganz andere Hausnummer. Und ein Schwimmteich unterliegt noch mal strengeren Regeln. Die Prinzipien hier sind aber eine super Grundlage für alles Weitere.

Die Planung – Das A und O für deinen Traumteich
Der häufigste Fehler passiert, lange bevor der erste Spatenstich getan wird: mangelhafte oder überstürzte Planung. Ein Teich am falschen Ort wird dir nie wirklich Freude bereiten. Nimm dir für diesen Schritt also am besten die meiste Zeit. Ein guter Plan erspart dir später enorm viel Arbeit und Frust.
Der perfekte Platz
Der Standort entscheidet über Algenplagen oder Blütenpracht. Such dir am besten einen Platz, der so um die vier bis sechs Stunden direkte Sonne am Tag abbekommt. Das ist der goldene Mittelweg. Knallt die Sonne den ganzen Tag drauf, heizt sich das Wasser extrem auf – ein Fest für Schwebealgen, die das Wasser trüb und grün machen. Liegt der Teich aber komplett im Schatten, werden die meisten Blühpflanzen, allen voran die Seerosen, eher kümmerlich wachsen.
Und dann ist da noch die Sache mit den Bäumen. Ein Teich direkt unter einer großen Birke oder Eiche sieht zwar auf Fotos romantisch aus, ist im Alltag aber eine echte Herausforderung. Im Herbst fällt tonnenweise Laub ins Wasser, sinkt zu Boden, verrottet und setzt dabei massenhaft Nährstoffe frei. Das ist quasi Dünger für die Algen im nächsten Frühling. Du wärst den ganzen Herbst nur mit dem Kescher beschäftigt.

Denk auch praktisch: Du brauchst einen Stromanschluss in der Nähe für die Pumpe und den Filter. Und Achtung: Den muss ein Elektriker fachgerecht für den Außenbereich installieren! Auch ein Wasseranschluss zum Befüllen sollte nicht meilenweit entfernt sein. Und die wichtigste Frage: Siehst du den Teich von deiner Terrasse oder dem Küchenfenster aus? Du baust ihn ja schließlich, um dich daran zu erfreuen.
Größe, Form und die magischen Zonen
Ein stabiles biologisches Gleichgewicht braucht eine gewisse Größe. Ein Miniteich in einer alten Zinkwanne ist zwar nett, kippt aber ökologisch bei der ersten Hitzewelle. Ich empfehle, nicht unter 8-10 Quadratmetern Oberfläche zu planen. Generell gilt: Je größer der Teich, desto stabiler reagiert er auf äußere Einflüsse.
Viel wichtiger als die reine Fläche ist aber die Gliederung in verschiedene Tiefenzonen. Damit schaffst du Lebensräume für ganz unterschiedliche Pflanzen und Tiere. Ein gut geplanter Teich hat immer diese drei Bereiche:
- Die Sumpfzone (ca. 0 bis 20 cm tief): Das ist der feuchte Uferrand. Hier fühlen sich Pflanzen wie Sumpfdotterblumen oder Pfennigkraut pudelwohl. Diese Zone ist ein fantastischer natürlicher Filter.
- Die Flachwasserzone (ca. 20 bis 50 cm tief): Der Lebensraum für Röhrichtpflanzen wie Hechtkraut oder Igelkolben. Sie bieten Insektenlarven und kleinen Amphibien perfekten Schutz.
- Die Tiefwasserzone (mindestens 80 cm, besser 100-120 cm tief): Diese Zone ist absolut überlebenswichtig. Damit der Teich im Winter nicht bis zum Grund durchfriert, braucht er diese Tiefe. Am Boden bleibt das Wasser bei etwa 4 °C, was Fischen und anderen Tieren die Überwinterung sichert. Im Sommer ist es hier unten kühler, was ebenfalls die gesamte Wassertemperatur stabilisiert.
Bei der Form sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ob organisch-nierenförmig oder streng-rechteckig für einen modernen Garten – alles geht. Plane die Übergänge zwischen den Zonen nur nicht zu steil, sonst rutschen dir Substrat und Pflanzenkörbe ständig ab.

Material & Kosten: Was du wirklich brauchst (und was es kostet)
Okay, Hand aufs Herz: Was kostet der Spaß eigentlich? Im Baumarkt wirst du von Angeboten erschlagen. Ich zeig dir, worauf es ankommt und wo du auf keinen Fall sparen solltest.
Die Teichabdichtung: Folie oder doch ein Fertigbecken?
Fertigbecken aus Kunststoff sind zwar schnell eingebaut, aber meist sehr klein und in ihrer Form starr. Für einen richtigen, biologisch aktiven Teich ist Folie die mit Abstand beste und flexibelste Lösung.
Hier gibt es aber große Unterschiede. Die günstigere Variante ist PVC-Folie. Rechne hier mit etwa 4 bis 7 Euro pro Quadratmeter. Klingt verlockend, aber PVC enthält Weichmacher, die mit der Zeit durch die UV-Strahlung entweichen. Die Folie wird hart, spröde und anfällig für Risse. Ehrlich gesagt, für ein langlebiges Projekt ist das nichts.
Die Profi-Lösung ist EPDM-Folie, also Kautschukfolie. Die kostet zwar mit ca. 8 bis 15 Euro pro Quadratmeter deutlich mehr, aber diese Investition lohnt sich absolut. EPDM ist extrem dehnbar, UV-stabil, wurzelfest und hält locker 30 Jahre und länger. Außerdem ist sie umweltfreundlicher, weil sie keine schädlichen Stoffe ans Wasser abgibt.

Kleiner Tipp, damit du nicht zu viel oder zu wenig kaufst: Die Formel für die richtige Foliengröße ist super einfach. Rechne einfach:
(Teichlänge + 2x tiefste Stelle + 1 m Rand) x (Teichbreite + 2x tiefste Stelle + 1 m Rand) = deine Foliengröße.
Egal, welche Folie du nimmst: Spare NIEMALS am Schutzvlies! Das ist eine dicke Filzmatte (kostet ca. 2-4 €/m²), die unter die Folie kommt und sie vor spitzen Steinen oder Wurzeln schützt. Ich wurde mal zu einem Kunden gerufen, dessen neuer Teich ständig Wasser verlor. Er hatte am Vlies gespart. Eine winzige Wurzel hatte sich über Monate durch die teure Folie gebohrt. Die Reparatur war am Ende teurer als das Vlies je gekostet hätte.
Die Technik: Das Lebenserhaltungssystem deines Teiches
Ein kleiner Teich ohne Technik kann funktionieren, braucht aber eine riesige, perfekt abgestimmte Pflanzzone. Für die meisten Gartenteiche ist ein Filtersystem Pflicht, um das Wasser klar und gesund zu halten. Für einen typischen Einsteigerteich mit 10m² solltest du für ein gutes Filterset mit Pumpe und UVC-Klärer so zwischen 150 und 400 Euro einplanen.

- Die Pumpe: Sie wälzt das Wasser um und befördert es zum Filter. Als Faustregel sollte das gesamte Teichvolumen alle zwei bis vier Stunden einmal durch den Filter laufen. Achte unbedingt auf den Stromverbrauch! Die Pumpe läuft monatelang rund um die Uhr. Eine moderne Pumpe mit 25 Watt kostet dich bei einem Strompreis von 40 Cent/kWh in einer Saison (ca. 6 Monate) um die 43 Euro. Eine alte, ineffiziente Pumpe mit 50 Watt kostet schon das Doppelte! Das läppert sich.
- Der Filter: Er reinigt das Wasser mechanisch von grobem Schmutz (Algen, Laub) und, viel wichtiger, biologisch. In speziellen Filtermedien siedeln sich Milliarden nützlicher Bakterien an, die unsichtbare Schadstoffe abbauen. Wähle den Filter lieber eine Nummer zu groß als zu klein.
- Der UV-C-Klärer: Das ist quasi ein vorgeschalteter Sterilisator. Das Wasser wird an einer UV-Lampe vorbeigeführt. Das tötet nicht die Algen, sondern schädigt ihre Zellstruktur, sodass sie verklumpen. Diese Klumpen sind dann groß genug, um im Filter hängen zu bleiben. Das ist die absolute Geheimwaffe gegen grünes Wasser (Schwebealgen). Gegen Fadenalgen, die an Steinen wachsen, hilft er aber nicht.

Jetzt geht’s los: Schritt für Schritt zum eigenen Teich
So, genug geplant, jetzt wird geschuftet! Plane für den Aushub und die Installation ruhig ein ganzes Wochenende ein, wenn du fit bist – eher zwei, wenn du es entspannt angehen willst.
- Der Aushub: Markiere die Umrisse mit Sand oder einem Seil. Grabe dich dann von außen nach innen vor, also erst die Sumpfzone, dann die Flachwasserzone und zum Schluss die tiefe Grube. Kontrolliere immer wieder mit einer langen Latte und Wasserwaage, dass die Ränder exakt auf einer Höhe sind. Schon zwei Zentimeter Unterschied führen dazu, dass das Wasser an einer Seite überläuft.
- Und wohin mit der Erde? Ein häufiges Problem! Einen Teil davon kannst du super nutzen, um einen kleinen Erdwall um den Teich zu formen – den brauchst du gleich für die Kapillarsperre. Den Rest? Frag mal bei Nachbarn, ob jemand Füllerde braucht, oder schau nach lokalen Erdbörsen online.
- Vorbereitung für die Folie: Sammle penibel alle Steine und Wurzeln aus der Grube. Eine 5 cm dicke Schicht Bausand ist ein super zusätzlicher Schutz. Darauf kommt dann das Schutzvlies, schön locker und überlappend verlegt.
- Folie verlegen: Das klappt am besten an einem warmen, sonnigen Tag, dann ist die Folie geschmeidiger. Lass sie langsam in die Grube gleiten und versuche, die unvermeidlichen Falten in wenige, große, saubere Falten zu legen.
- Die Kapillarsperre (der wichtigste Profi-Trick!): Achtung, das hier ist entscheidend! Du musst verhindern, dass die Erde um den Teich herum Wasser wie ein Docht aus dem Teich zieht. Sonst wird dein Ufer zum Sumpf und der Teich verliert ständig Wasser. Die einfachste Methode: Zieh die Teichfolie über den kleinen Erdwall, den du vorhin geformt hast, und grabe sie erst dahinter ein. So ist der Teichrand höher als der Wasserspiegel und es kann nichts „rauskriechen“. Kaschiert wird das Ganze dann mit Kies oder Steinen.
- Wasser marsch! Fülle den Teich langsam. Während das Wasser steigt, glätten sich die letzten Falten von selbst.

Grünes Leben: Die richtigen Pflanzen für klares Wasser
Pflanzen sind nicht nur Deko, sie sind die wichtigsten Mitarbeiter für eine gute Wasserqualität. Sie fressen überschüssige Nährstoffe und nehmen den Algen so die Nahrungsgrundlage. Außerdem produzieren sie wertvollen Sauerstoff.
Ganz wichtig: Niemals normale Gartenerde verwenden! Die ist voller Nährstoffe und würde eine Algenexplosion auslösen. Nimm lieber spezielles Teichsubstrat oder ungewaschenen Kies. Setz die Pflanzen am besten in Gitterkörbe, das hält wuchernde Arten im Zaum.
- Für die Sumpfzone: Sumpf-Vergissmeinnicht, Blutweiderich, Bachbunge.
- Für die Flachwasserzone: Schwanenblume, Pfeilkraut, Zwerg-Rohrkolben.
- Für die Tiefwasserzone: Natürlich die Königin, die Seerose. Achte beim Kauf aber auf die Sorte und ihre empfohlene Pflanztiefe!
- Unterwasserpflanzen (DIE Stars!): Hornkraut, Tausendblatt oder Wasserpest sind unverzichtbar. Sie nehmen Nährstoffe direkt aus dem Wasser auf. Hier gilt: Klotzen, nicht kleckern!
Übrigens, welches Wasser solltest du zum Füllen nehmen? Leitungswasser geht meistens, kann aber je nach Region sehr kalkhaltig sein. Regenwasser aus der Tonne ist schön weich, aber mineralarm. Ein Mix aus beidem ist oft ein guter Start.

Wer wohnt denn da? Fische und andere Besucher
Ein Teich zieht Leben magisch an. Libellen, Frösche und Molche werden bald von ganz allein zu dir finden. Wusstest du eigentlich, dass ein einziger Frosch pro Sommer bis zu 10.000 Insekten, darunter viele Mücken, vertilgt? Dein Teich wird also deine ganz persönliche, biologische Mückenabwehr!
Fische: Ja oder Nein?
Fische sind toll, aber sie bedeuten auch eine zusätzliche Belastung für das Ökosystem durch ihre Ausscheidungen. Ein Fischteich braucht immer eine etwas stärkere Filteranlage. Wenn du Fische möchtest, fang klein an mit robusten Arten wie Moderlieschen oder Bitterlingen. Von Goldfischen würde ich eher abraten – sie vermehren sich wie verrückt und wühlen den Boden auf. Und Koi? Absolut nichts für Anfänger, das ist ein extrem teures und aufwendiges Hobby für sich.
Das „Einfahren“ des Teiches
Geduld ist hier alles! Ein frisch befüllter Teich ist biologisch tot. Die nützlichen Bakterien im Filter müssen sich erst ansiedeln. Dieser Prozess dauert vier bis acht Wochen. Setze in dieser Zeit auf keinen Fall Fische ein! Sie würden am ansteigenden, giftigen Nitrit sterben. Warte, bis die Wasserwerte stabil sind. Das kannst du mit einfachen Teststreifen aus dem Fachhandel prüfen.

So bleibt’s schön: Die Teichpflege im Jahresverlauf
Ein Teich braucht ein wenig Zuwendung, aber keine Sorge, das ist keine Wissenschaft.
- Im Frühling: Technik wieder anwerfen, abgestorbene Pflanzenteile zurückschneiden.
- Im Sommer: Verdunstetes Wasser nachfüllen. Fadenalgen am besten regelmäßig mit einem Stock aufwickeln und entfernen.
- Im Herbst (wichtigste Zeit!): Ein Laubschutznetz über den Teich spannen, bevor die Blätter fallen. Das erspart dir so viel Ärger im nächsten Jahr!
- Im Winter: Teich in Ruhe lassen. Pumpe aus, es sei denn, sie steht frostfrei in der Tiefwasserzone. Ein simpler Eisfreihalter aus Styropor sorgt dafür, dass Faulgase entweichen können. Und bitte niemals ein Loch ins Eis schlagen – die Druckwelle kann für Fische tödlich sein.
Hilfe, mein Teich spinnt! Typische Probleme & schnelle Lösungen
- Grünes Wasser? Das ist fast normal bei einem neuen Teich. Hier wirkt der UV-C-Klärer Wunder.
- Fadenalgen? Ein Zeichen für zu viele Nährstoffe. Mehr Unterwasserpflanzen setzen, Algen von Hand entfernen und sparsam füttern.
- Wasserverlust? Bevor du panisch ein Loch suchst, prüfe die Kapillarsperre! Oft ist das die Ursache.

Sicherheit geht vor: Ein Thema, das wir ernst nehmen müssen
Dieses Thema liegt mir besonders am Herzen. Wasser übt eine magische Anziehung auf Kinder aus, und als Teichbesitzer hast du eine gesetzliche Pflicht (die Verkehrssicherungspflicht), deinen Teich abzusichern.
Die sicherste Methode ist ein stabiler Zaun von mindestens 1,20 m Höhe mit abschließbarer Pforte. Alternativen sind stabile Gitter knapp unter der Wasseroberfläche oder spezielle Alarmanlagen. Aber bei aller Technik: Die einzig hundertprozentige Sicherung ist die lückenlose Aufsicht. Lass kleine Kinder niemals allein in der Nähe eines Teiches spielen.
Ebenso nicht verhandelbar ist die elektrische Sicherheit. Alle Geräte müssen für den Außenbereich zugelassen und über einen FI-Schutzschalter abgesichert sein. Diese Installation gehört ausnahmslos in die Hände eines Elektrikers. Ein Stromschlag im Wasser endet fast immer tödlich.
Ein letztes Wort…
Ein Gartenteich ist ein Projekt, das man mit Bedacht angeht. Es ist Arbeit, ja. Aber die Belohnung ist unbezahlbar. Das leise Plätschern, die erste Seerosenblüte, die tanzenden Libellen – das sind unbezahlbare Momente der Ruhe. Wenn du die Grundlagen respektierst und deinem kleinen Ökosystem Zeit gibst, wirst du jahrelang Freude an deinem Paradies haben.

Also, worauf wartest du? Geh doch heute noch mit ein paar Stöcken in den Garten und stecke die Umrisse deines Traumteichs ab. Das macht die Idee sofort greifbar!
Bildergalerie


„Ein fachmännisch angelegter Gartenteich kann die lokale Artenvielfalt um bis zu 50 % erhöhen“, so eine Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.
Ihr neuer Teich ist mehr als nur Dekoration – er ist ein lebendiger Magnet für die Natur. Beobachten Sie, wie schnell sich Libellen zum Sonnen einfinden, Molche die Flachwasserzonen entdecken und Vögel ihn als Tränke nutzen. Sie schaffen nicht nur ein Paradies für sich, sondern auch eine wichtige Trittstein-Oase für die heimische Tierwelt.

Die Magie eines gesunden Teichs liegt in seinen verschiedenen Zonen, die die Natur perfekt imitieren:
- Sumpfzone (bis 10 cm tief): Hier fühlen sich Sumpfdotterblumen und Pfennigkraut wohl und bieten Insekten einen Landeplatz.
- Flachwasserzone (20-50 cm): Ideal für Tannenwedel und Hechtkraut. Sie dient als Kinderstube für viele Wassertiere.
- Tiefwasserzone (ab 60 cm): Der kühle Rückzugsort im Sommer und das frostsichere Winterquartier. Hier thronen die Seerosen.

Muss es wirklich immer ein Filter sein?
Nicht zwingend! Ein kleiner, gut bepflanzter Teich ohne Fische kann oft ein stabiles biologisches Gleichgewicht allein finden. Sobald aber Fische hinzukommen oder der Teich mehr als sechs Stunden pro Tag in der prallen Sonne liegt, ist ein Filtersystem (z.B. ein Druckfilterset von Oase oder Pontec) fast unerlässlich. Es reichert das Wasser mit Sauerstoff an und entfernt überschüssige Nährstoffe, bevor die gefürchteten Schwebealgen das Wasser grün färben.

Teichfolie aus PVC: Der Klassiker. Sie ist günstiger und lässt sich relativ einfach mit speziellem Kleber reparieren oder erweitern.
Teichfolie aus EPDM (Kautschuk): Die Premium-Wahl. Deutlich teurer, aber extrem dehnbar (ideal bei steinigen Untergründen), UV-beständig und hält oft über 30 Jahre. Marken wie Firestone PondGard gelten hier als Goldstandard.
Für ein langlebiges Paradies ohne Sorgenfalten ist EPDM die nachhaltigere Investition.

Schließen Sie für einen Moment die Augen und lauschen Sie. Das leise Plätschern eines kleinen Bachlaufs, das geschäftige Summen der Libellen am Mittag, das überraschende Quaken eines Frosches in der Abenddämmerung. Ein Teich ist nicht nur ein optisches Highlight, er schenkt dem Garten eine eigene, unverwechselbare und unglaublich beruhigende Tonspur, die den Alltagsstress verstummen lässt.

Der kritische Punkt: Verhindern Sie den „Docht-Effekt“ mit einer Kapillarsperre! Wenn Erde oder umgebende Bepflanzung direkten Kontakt mit dem Wasser haben, saugen sie es wie ein Docht langsam aber sicher aus dem Teich. Eine saubere, leicht erhöhte Kante aus der Teichfolie, die erst danach mit Steinen oder Kies kaschiert wird, unterbricht diese Verbindung und verhindert mysteriösen Wasserverlust.

- Kristallklares Wasser mit minimaler Chemie.
- Eine spürbare Reduzierung der sommerlichen Mückenplage.
- Ein faszinierendes Schauspiel für neugierige Beobachter.
Das Geheimnis? Die gezielte Ansiedlung von natürlichen Fressfeinden! Libellenlarven, Rückenschwimmer und kleine, heimische Fischarten wie das Moderlieschen (Leucaspius delineatus) halten das Ökosystem im Gleichgewicht und die Population von Mückenlarven effektiv in Schach.

Die Karbonathärte (KH) des Wassers sollte idealerweise zwischen 5 und 10 °dH liegen, um den pH-Wert zu stabilisieren.
Das ist mehr als nur eine Zahl für Experten. Ein stabiler KH-Wert wirkt wie ein Puffer und verhindert gefährliche Säurestürze, die Pflanzen und Tieren schaden können. Ein einfacher Tröpfchentest aus dem Fachhandel (z.B. von Sera oder JBL) gibt schnell Klarheit und ist oft der erste Schritt zur Lösung bei trübem Wasser oder Algenproblemen.

Der unschöne schwarze Folienrand kann die ganze Optik stören. Ein simpler Trick aus der Praxis: Formen Sie beim Ausheben eine flache Stufe (ca. 15 cm tief und 20 cm breit) um den Teich herum. Diese „Sumpf- oder Kieszone“ füllen Sie später mit einer Schicht Rundkiesel. Das kaschiert die Folie perfekt, bietet Kleintieren einen sicheren Ausstieg und schafft einen wunderschönen, natürlichen Übergang zum restlichen Garten.

Kein Platz für einen großen Teich? Kein Problem! Der Traum vom Wasser im Garten lässt sich auch im Kleinen verwirklichen. Ein Mini-Teich in einer alten Zinkwanne, einem halben Weinfass oder einer robusten Keramikschale bringt das Flair auf Balkon oder Terrasse. Mit einer Zwerg-Seerose wie ‚Pygmaea Helvola‘, etwas Papageienfeder und ein paar Wasserschnecken entsteht im Handumdrehen eine pflegeleichte Miniatur-Oase.

Der häufigste Fehler aus purer Ungeduld: Fische in einen brandneuen Teich setzen. Ein frisches Teich-Ökosystem braucht Zeit – oft vier bis sechs Wochen im Sommer – um ein biologisches Gleichgewicht aufzubauen und wichtige schadstoffabbauende Bakterien zu entwickeln. Werden Fische zu früh eingesetzt, kann der Ammoniak- und Nitritgehalt durch ihre Ausscheidungen schnell toxische Werte erreichen. Warten lohnt sich hier für die Gesundheit der Tiere!

Schon mal vom japanischen Gestaltungsprinzip des „Shakkei“ gehört? Es bedeutet „geborgte Landschaft“. Platzieren Sie Ihren Teich bewusst so, dass er ein besonderes Element Ihres Gartens spiegelt – einen malerischen Baum, eine blühende Staude oder einfach nur den Abendhimmel. So integrieren Sie den Teich optisch perfekt in die Umgebung und er wirkt sofort größer und durchdachter.

Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sind heimische Wasserpflanzen wie die Schwanenblume oder der Froschbiss um ein Vielfaches wertvoller für die lokale Insektenwelt als exotische Züchtungen.
Sie bieten spezialisierten Arten wie bestimmten Wildbienen oder Schmetterlingsraupen Nahrung und Lebensraum und stärken so das ökologische Netz Ihres Gartens von Anfang an.
Für einen schnellen Start ins Teichleben braucht es die richtigen Pioniere. Setzen Sie auf eine Mischung, die sofort für das Ökosystem arbeitet:
- Für Sauerstoff unter Wasser: Das Hornkraut (Ceratophyllum demersum) ist ein unermüdlicher Produzent und kommt ganz ohne Wurzeln aus.
- Für die Nährstofffilterung: Der Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) im Flachwasser ist ein wahrer Klärwerker.
- Für schnelle Farbe am Rand: Die Gauklerblume (Mimulus) etabliert sich rasch in der Sumpfzone und blüht den ganzen Sommer.




