Kräuter anbauen einfach gemacht – Pflegetipps für aromatische Gewürze
Es ist zweifellos sehr praktisch, frische Kräuter und Gewürze immer zur Verfügung zu haben. Sie lassen sich zu aromatischen Tees verarbeiten, ganz ohne Trocknen. Professionelle Chefköche bemühen sich auch immer darum, frische Kräuter in ihren Rezepten zu verwenden. Die Kräuter verleihen ihren Gerichten mehr Geschmack und ein insgesamt frischeres Aroma. Ihre eigenen Kräuter anbauen tun sie aber auch.
Doch wenn wir unseren lokalen Supermarkt besuchen und nach frischen Kräutern und Gewürzen suchen, bleiben wir oft enttäuscht. Da getrocknete Kräuter und Gewürze bei den meisten Menschen immer noch beliebter sind und sich auch leichter transportieren lassen, bieten die Geschäfte selten eine gute Auswahl an frischen. Und wenn sie das tun, werden Bündel oft zu astronomischen Preisen angeboten. Sie können dabei auch nie sicher sein, ob die aromatischen Pflänzchen mit Pestiziden besprüht wurden oder nicht.
Wäre es nicht schön, es wie die Chefköche zu tun und Kräuter und Gewürze einfach selbst anzubauen? Sie brauchen nicht einmal einen großen Garten im Freien. Kräuter gehören zu den pflegeleichtesten Pflanzen überhaupt und wachsen praktisch überall – auf dem Balkon, im Gewächshaus, sogar in der Küche auf der Fensterbank. Je mehr Sie sie schneiden, desto schneller wachsen sie nach! Diesem Thema wollen wir unseren heutigen Artikel widmen und Ihnen zeigen, wie einfach Sie Ihre eigenen Kräuter anbauen können.
Kräuter anbauen geht viel einfacher und schneller, als Sie denken!
Diese duftenden Pflanzen sind nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund
Ein-, zwei- oder mehrjährige Kräuter anbauen
Alle Pflanzen fallen in eine dieser drei Kategorien ein und Kräuter sind da keine Ausnahme. Es ist wichtig zu wissen, ob Ihr bevorzugtes Kraut einjährig, zweijährig oder mehrjährig ist, denn seine Pflegebedürfnisse hängen direkt davon ab.
Inhaltsverzeichnis
Einjährige Pflanzen wachsen rasant, müssen allerdings jedes Jahr neu ausgesät werden. Die meisten mehrjährigen Pflanzen gehen im Winter in die Ruhephase und wachsen im nächsten Frühjahr wieder aus. Zweijährige Pflanzen kombinieren Verhaltensweisen aus beiden Kategorien – sie gehen im ersten Jahr oft in eine Winterphase, sterben aber am Ende des zweiten und müssen im dritten wieder neu ausgesät werden.
Wenn Sie einjährige Pflanzen nicht mögen, weil sie viel zu viel Arbeit erfordern, müssen Sie allerdings nicht unbedingt auf eine bestimmte Kräuterart verzichten. Genoveser Basilikum, eines der beliebtesten und am häufigsten angebauten frischen Kräuter, ist beispielsweise eine einjährige Pflanze. Es gibt aber zahlreiche Unterarten, Hybriden und Sorten von Basilikum, die mehrjährig sind. Dazu gehören das Rote Basilikum, Thai-Basilikum, Garten-Basilikum und andere. Das Afrikanische Basilikum kann sogar das ganze Jahr über geerntet werden, ist allerdings nicht winterhart.
Optisch und geschmacklich unterscheiden sich die verschiedenen Arten und Sorten natürlich leicht vom „klassischen“ Genoveser Basilikum, sind aber wesentlich besser für die Hobbygärtner geeignet.
Möchten Sie nicht jedes Jahr Samen für einjährige Pflanzen kaufen?
Lassen Sie sie einfach blühen und ihre eigenen Samen bilden
Traditionelles italienisches Basilikum ist kälteempfindlich und einjährig
Standort im Freien und drinnen
So gut wie alle Kräuter lassen sich zu Hause in Töpfen anbauen. Für Außenbereiche wie den Garten oder den Balkon müssen Sie jedoch entweder Kräuter wählen, die unserem kälteren Klima standhalten können, oder einfach einjährige Kräuter anbauen, die im Spätfrühling, Sommer und Frühherbst aromatische Blätter liefern, im Winter dann absterben.
Ob im Topf zu Hause oder im Freien, Kräuter haben ganz ähnliche Pflegeansprüche. Sie alle wünschen sich ein sonniges Plätzchen, das vor starken Winden und Zugluft, aber auch vor der sengenden Nachmittagssonne geschützt ist. Entlang der südlichen Hausfassade, auf einem Balkon oder Fenster in Südlage sind in der Regel die besten Standorte. Je nach Kräuterart benötigen die Pflanzen zwischen 4 und 8 Stunden Sonneneinstrahlung. Ein Kompromiss von 6 Stunden pro Tag ist ideal für alle Arten.
Es gibt sehr einfache Methoden, um festzustellen, ob Ihre Kräuter zu wenig oder zu viel Sonnenlicht erhalten. Wenn die Pflanzen nicht genug bekommen, werden sie lang, dürr und beugen sich zum Fenster. Wenn ihre Blattspitzen jedoch trocken und braun werden, als wären sie verbrannt, dann erhalten Ihre Pflanzen zu viel direktes Sonnenlicht.
Mediterrane Kräuter benötigen in der Regel sehr viel Licht und Wärme
Dill, Minze, Koriander und Melisse können aber auch ganz gut im Halbschatten gedeihen
Die perfekten Substratmischungen für Kräuter
Der Boden ist der zweitwichtigste Teil beim Anbau gesunder, schnellwachsender und aromatischer Kräuter. Im Gegensatz zu dem Kompromiss, den Sie in Bezug auf die Belichtung eingehen können, unterscheiden sich die Bodenanforderungen leider sehr je nach den Kräutern, die Sie anbauen möchten, und den Regionen, aus denen sie stammen.
Natürlich haben unterschiedliche Böden dennoch Gemeinsamkeiten. Kräutererde muss fruchtbar sein und sehr gut entwässern, da diese Pflanzen oft unter Wurzelfäule leiden.
Die ideale Erde für verholzende mediterrane Kräuter wie z. B. Thymian, Salbei, Rosmarin und Oregano besteht aus 2 Teilen reifem Kompost, 1 Teil Gartensand und 1 Teil Perlit. Ihr Substrat ähnelt fast Kaktuserde – es ist trocken und grobkörnig, aber dennoch nährstoffreich.
Die meisten anderen Kräuterarten wachsen gut in einer Erde, die aus 1 Teil Kompost, 1 Teil Perlit und 1 Teil Kokosfaser besteht. Dieses Substrat steht gewöhnlicher Gartenerde deutlich näher, enthält allerdings keine umweltschädigenden Stoffe wie z. B. Torf. Beide dieser Mischungen sind super einfach zu Hause zuzubereiten und sie sind auch viel billiger als vorgemischte Kräutererde.
Es gibt keine einzige, perfekte Erde für alle Kräuter
Teilen Sie Ihr Gartenbeet in zwei Bereiche für die beiden Hauptarten von Kräutern
Kräuter richtig gießen und düngen
Wie bereits erwähnt, leiden Kräuter oft unter Wurzelfäule durch Überwässerung. Wie bei den meisten anderen Pflanzen ist weniger Wasser besser als zu viel. Messen Sie vor dem Gießen immer den Feuchtigkeitsgehalt, indem Sie einen Finger einige Zentimeter in die Erde stecken. Wenn sich das Substrat trocken anfühlt und nicht an Ihren Fingern klebt, gießen Sie gründlich. Wenn sich das Substrat immer noch feucht anfühlt, überprüfen Sie es erneut nach einem oder zwei Tagen.
An heißen Sommertagen ist es wichtig, die Erde täglich zu kontrollieren. Gießen Sie überwiegend frühmorgens oder am späten Nachmittag, wenn die Sonne noch nicht so stark scheint. Wassertropfen können wie winzige Lupen wirken und die Blätter Ihrer Kräuter verbrennen.
Wenn Sie die Erde gemäß den obigen Anweisungen angemischt haben, benötigen Ihre ein- und zweijährigen Kräuter ihr ganzes Leben lang keine zusätzliche Düngung. Der beste Weg, mehrjährige Kräuter zu düngen, besteht ganz einfach darin, einmal im Jahr etwas Kompost in ihre Muttererde einzuarbeiten. Die ideale Zeit dafür ist, wenn die Pflanzen beginnen, aus ihrer Winterruhe zu erwachen und neue Blätter zu treiben.
Ernten und gießen Sie Kräuter am besten früh morgens
Dann ist die Konzentration von ätherischen Ölen, somit Geschmack und Aroma am höchsten
Je häufiger Sie die Kräuter schneiden, desto schneller und dichter wachsen sie nach
Auch Sie können Ihre ganz eigenen, aromatischen Kräuter anbauen und wie die berühmten Profis kochen. Die meisten Kräuter sind sehr pflegeleicht und erfordern nur sehr wenig Aufmerksamkeit Ihrerseits, belohnen Ihre Mühe aber mit reicher Ernte.
Im Gewächshaus beginnt die Erntezeit früher und endet später
Viele Dinge lassen sich als Blumentöpfe und Kräuterbeete verwenden, lassen Sie Ihrer Kreativität also freien Lauf
Ein vertikaler Garten wie dieser spart Ihnen sehr viel Platz auf dem Balkon
Viele Kräuter lassen sich leichter mit Stecklingen statt mit Samen vermehren