Königliche Pflanzen im Garten: Was wirklich hinter den edlen Namen steckt

von Mareike Brenner
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Ich hab schon unzählige Gärten geplant und bepflanzt, und oft haben meine Kunden sehr genaue Vorstellungen. Vor einiger Zeit kam eine Dame zu mir, die sich einen Garten mit „königlicher Ausstrahlung“ wünschte. Sie träumte von englischen Gärten, Rosenbögen und prachtvollen Stauden. Und dann wurde sie konkret: Sie wollte Pflanzen, die nach Royals benannt sind. Ein spannendes Thema, denn da geht es um viel mehr als nur einen hübschen Namen. Oft steckt dahinter jahrzehntelange Züchtungsarbeit und ein echtes Qualitätsversprechen.

Aber ganz ehrlich? Als Gärtner schaue ich erstmal nicht auf den Namen. Mich interessiert das Handfeste: Ist die Pflanze robust? Überlebt sie einen deutschen Winter? Wie pflegeintensiv ist sie wirklich? Das predige ich auch meinen Azubis immer wieder. Der klangvollste Name bringt dir nichts, wenn die Rose nach dem ersten Frost hinüber ist oder ständig von Pilzen geplagt wird.

In diesem Beitrag zeige ich dir ein paar dieser „adeligen“ Gewächse. Wir schauen uns die Story dahinter an, aber vor allem gebe ich dir knallharte Praxistipps, damit du entscheiden kannst, ob diese Stars auch in deinen Garten passen.

Botanische Namen Princess of Wales Rose
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Die Rosen – Die unbestrittenen Königinnen im Beet

Rosen und Adel, das passt einfach zusammen. Seit jeher widmen Züchter ihre besten Kreationen wichtigen Persönlichkeiten. Ein Name einer Prinzessin oder Königin wird nicht leichtfertig vergeben. Meistens handelt es sich um Sorten, die durch ihre besondere Schönheit, einen umwerfenden Duft oder eine eiserne Gesundheit hervorstechen.

Ein Klassiker in Rosa – Die unverwüstliche Grandiflora

Diese Rose ist eine echte Legende und seit Jahrzehnten in Gärten zu finden. Sie war damals so anders, dass Experten für sie eine ganz neue Rosenklasse schufen: die Grandiflora. Stell sie dir als eine Mischung aus einer edlen Teehybride und einer robusten Floribundarose vor. Sie hat die großen, eleganten Blüten der einen, blüht aber in dichten Büscheln wie die andere.

Was du wissen musst:

  • Aussehen & Platzbedarf: Sie hat wunderschöne, reinrosa Blüten, duftet aber eher dezent. Achtung: Ihr Wuchs ist extrem stark und aufrecht! Die wird locker 1,50 bis 2 Meter hoch. Plane das unbedingt ein und setze sie in den Hintergrund eines Beetes, nicht nach vorne. So ein Klassiker ist zum Glück nicht teuer, meist findest du wurzelnackte Exemplare schon für unter 10 €, im Container kostet sie zwischen 15 € und 25 €.
  • Standort & Boden: Wie fast alle Rosen will sie Sonne, Sonne, Sonne. Mindestens sechs Stunden am Tag sind Pflicht. Der Boden sollte tiefgründig und nährstoffreich sein. Wenn du schweren Lehmboden hast, kein Problem! Heißt im Klartext: Grab das Loch etwa doppelt so groß wie den Topf und mische die Erde mit einer guten Portion Kompost oder Rosenerde. Das lockert auf und gibt Power.
  • Kleiner Tipp zum Schnitt: Weil sie so wüchsig ist, neigt sie dazu, unten kahl zu werden. Der richtige Schnitt ist hier alles! Im Frühjahr (wenn die Forsythien blühen) kürzt du die starken Triebe um etwa ein Drittel ein. Dünnes Geäst kommt komplett raus. Schneide immer etwa 5 Millimeter über einer nach außen zeigenden Knospe. Übrigens: Investiere in eine gute Bypass-Schere, keine Amboss-Schere. Die quetscht die Triebe nur und verletzt die Pflanze.
  • Partner im Beet: Zu ihrer stattlichen Größe passen Rittersporn oder hoher Phlox im Hintergrund ganz wunderbar.
Botanische Namen Queen Victoria Lobelia
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Eleganz in Weiß – Eine Rose für Perfektionisten

Diese reinweiße Floribundarose ist der Inbegriff von Eleganz. Sie wurde einer sehr bekannten Prinzessin gewidmet, und die Erlöse aus ihrem Verkauf unterstützen bis heute wohltätige Zwecke. Eine Pflanze mit Herz, sozusagen.

Was du wissen musst:

  • Aussehen & Verwendung: Die Blüten sind mittelgroß, prall gefüllt und strahlend weiß mit einem frischen, intensiven Duft. Sie wächst kompakt und buschig, wird selten höher als 80 cm. Das macht sie perfekt für kleinere Gärten oder sogar für große Kübel auf dem Balkon. Rechne hier mit einem Preis von etwa 20 € bis 30 €, da sie etwas spezieller ist.
  • Die Tücke weißer Rosen: So schön sie sind, sie haben eine Schwäche. Nach starkem Regen verkleben die nassen Blütenblätter oft zu unschönen braunen Klumpen, die Gärtner „Regenmumien“ nennen. Ein Standort, der etwas vor dem schlimmsten Regen geschützt ist (z.B. unter einem kleinen Dachvorsprung), ist ein echter Vorteil.
  • Pflege-Routine: Ganz klassisch. Verblühtes regelmäßig rausschneiden, das regt neue Blüten an. Beim Düngen gilt: Im Frühjahr eine Portion organischen Langzeitdünger und nach der ersten Blüte im Juni nochmal eine kleine Gabe kaliumbetonten Dünger. Das macht sie fit für den Winter. Ab Ende Juli ist dann Schluss mit Düngen!
  • Partner im Beet: Lavendel ist der Klassiker, aber auch Frauenmantel (Alchemilla mollis) sieht toll dazu aus. Seine Blätter fangen die Regentropfen so schön auf.
Botanische Namen Queen Mum Agapanthus

Ein modernes Kraftpaket in Pink – Die Sorglos-Rose

Diese Sorte stammt von einem berühmten englischen Rosenzüchter und ist ein Paradebeispiel für eine moderne Züchtung. Sie vereint den nostalgischen Charme alter Rosen mit der Widerstandsfähigkeit und Blühfreude von heute. Eine absolute Empfehlung für Anfänger!

Was du wissen musst:

  • Aussehen & Gesundheit: Die rosettenförmigen Blüten leuchten in einem kräftigen Tiefrosa. Aber das Beste ist ihre Gesundheit. Diese Rose ist außergewöhnlich krankheitsresistent und trägt das begehrte ADR-Prädikat. Das ist eine knallharte deutsche Rosenprüfung, bei der Sorten jahrelang ohne Pflanzenschutzmittel getestet werden. Eine Rose mit ADR-Siegel ist quasi eine Geling-Garantie. Solche modernen Züchtungen liegen preislich oft bei 25 € bis 35 €.
  • Verwendung im Garten: Mit ihrem buschigen Wuchs eignet sie sich super für eine kleine Blütenhecke oder als alleinstehender Star im Beet. Kombiniere sie mit Stauden wie Salbei, Katzenminze oder niedrigem Storchschnabel (Geranium). Die ätherischen Öle dieser Partner helfen sogar, Blattläuse fernzuhalten. Eine Win-Win-Situation!
Botanische Namen Queen Elizabeth Rose

Stauden und Kletterer – Adelige Begleitung

Aber es müssen nicht immer Rosen sein! Auch unter den Stauden und Kletterpflanzen gibt es beeindruckende Exemplare mit klangvollen Namen.

Die Kardinal-Lobelie – Ein leuchtendes Signalfeuer

Diese Staude ist der absolute Hammer! Leuchtend scharlachrote Blüten auf fast schwarzroten Stängeln – eine Sensation im Spätsommerbeet. Sie ist eine besonders prachtvolle Züchtung der nordamerikanischen Kardinal-Lobelie.

Was du wissen musst:

  • Der entscheidende Faktor: WASSER! Ich kann es nicht oft genug sagen. Viele kaufen diese Pflanze und setzen sie in ein normales Beet. Dort mickert sie vor sich hin. Ganz ehrlich, meine erste ist mir auch jämmerlich vertrocknet. Die Lektion habe ich auf die harte Tour gelernt: Diese Pflanze wächst in der Natur an Flussufern. Sie braucht permanent feuchte, sogar nasse Füße! Der perfekte Platz ist am Rand eines Gartenteichs.
  • Winterhärte & Kosten: In milden Regionen kommt sie mit einer dicken Laubdecke gut durch den Winter. In kälteren Gegenden ist die Kultur im Kübel (frostfrei überwintern) sicherer. Du findest sie im Spätsommer oft im Gartencenter für ca. 8-12 €.
Botanische Namen Princess Anne Rose
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Die Schmucklilie (Agapanthus) – Exotik für den Kübel

Diese afrikanische Schönheit bringt mit ihren großen, meist blauen Blütendolden sofort Urlaubsflair auf die Terrasse. Eine besonders zarte, hellblaue Sorte wurde einst der Mutter der britischen Königin gewidmet.

Was du wissen musst:

  • Kübelhaltung ist Trumpf: In Deutschland ist die Schmucklilie fast nirgends winterhart. Die Haltung im Kübel ist also die Methode der Wahl. Überwintern musst du sie kühl (5-10 Grad) und hell, zum Beispiel in einem hellen Treppenhaus.
  • Wenig bekannter Trick: Schmucklilien blühen am besten, wenn es im Topf richtig eng wird. Die Wurzeln dürfen den Topf gerne ausfüllen. Topfe sie also so selten wie möglich um! Dieser „positive Stress“ regt die Blütenbildung enorm an. Eine junge Pflanze startet bei etwa 15 €, größere Exemplare können schnell 40 € und mehr kosten.

Eine besondere Clematis – Anmut in Tulpenform

Diese Kletterpflanze ist etwas ganz Besonderes. Sie hat keine der typischen großen, flachen Clematis-Blüten, sondern elegante, tulpenförmige, leuchtend pinke Glocken. Eine zauberhafte Erscheinung an jedem Rankgitter.

Botanische Namen Diana Princess of Wales Rose

Was du wissen musst:

  • Der Schnitt entscheidet alles: Keine Sorge, diese Sorte gehört zur einfachsten Schnittgruppe (Gruppe 3). Das bedeutet: Sie blüht am Holz, das im selben Jahr wächst. Du kannst also nichts falsch machen. Schneide einfach im späten Winter (Februar/März) alle Triebe radikal auf etwa 30-50 cm über dem Boden zurück. Das fühlt sich brutal an, ist aber goldrichtig für eine üppige Blüte.
  • Gärtnertrick gegen Welke: Pflanze die Clematis immer eine Handbreit tiefer, als sie im Kauftopf stand. So kann sie aus unterirdischen Knospen neu austreiben, falls der oberirdische Teil mal von der gefürchteten Clematiswelke befallen wird.
  • Der „kühle Fuß“: Die Blüten wollen in die Sonne, der Wurzelbereich mag es aber kühl und schattig. Pflanze einfach eine niedrige Staude davor oder lege einen großen, flachen Stein auf die Wurzelscheibe. Im Handel kostet sie meist zwischen 12 € und 20 €.

Dein Projekt fürs Wochenende: Ein „royales Duett“ im Kübel

Du hast nur einen Balkon? Perfekt! Hier ist ein Mini-Projekt, das garantiert gelingt:

Botanische Namen Princess Diana Clematis
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Kombiniere die kompakte, weiße Rose mit der eleganten, pinken Clematis in einem großen Kübel (mindestens 50 Liter Volumen).

Deine Einkaufsliste:

  • 1x kompakte, weiße Rose
  • 1x die pinke, tulpenförmige Clematis
  • 1x großer Kübel mit Abflussloch
  • 1x kleiner Rankobelisk für die Clematis
  • 1 Sack hochwertige Rosenerde
  • Etwas Blähton oder Kies für die Drainage unten im Topf

So geht’s: Drainage rein, etwas Erde drauf, Rose und Clematis (schön tief!) einpflanzen, Obelisk reinstecken, mit Erde auffüllen, gut angießen – fertig ist dein adliger Blickfang!

Fazit: Ein guter Name ist nicht alles, aber …

Pflanzen mit klangvollen Namen können eine wunderbare Bereicherung sein. Sie erzählen eine Geschichte und sind oft das Ergebnis züchterischer Meisterleistungen. Aber kein Name der Welt ersetzt die richtige Pflege und den passenden Standort.

Bevor du also losstürmst und deinen Garten in einen Schlosspark verwandelst, frag dich kurz: Habe ich wirklich den sonnigen Platz für die Rose? Ist mein Boden feucht genug für die Lobelie? Und bin ich bereit, die Clematis jedes Jahr beherzt zurückzuschneiden?

Botanische Namen William and Catherine Rose

Wenn du dir die wichtigsten Eigenheiten merkst, kann kaum was schiefgehen. Am Ende ist es die pure Freude am Wachsen und Blühen, die uns Gärtner verbindet. Ob die Rose nun einen berühmten Namen trägt oder einfach nur „Omas Liebling“ ist, spielt dann keine Rolle mehr. Obwohl… so eine kleine Geschichte hinter der Pflanze hat schon was, oder?

Bildergalerie

Botanische Namen William Catherine Vanda
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Botanische Namen Georgie Boy Daffodil

Wie kombiniert man adelige Pflanzen für maximale Wirkung?

Ein wahrhaft königlicher Garten entsteht durch geschickte Partnerschaften. Statt Solisten zu pflanzen, kreieren Sie doch mal „royale Paare“! Die romantische Kletterrose, benannt nach einer Prinzessin, umschmeichelt von einer Clematis, die den Namen eines Prinzen trägt, schafft eine dynamische und farblich abgestimmte Szenerie am Rankgitter oder Rosenbogen.

  • Traumpaar in Pastell: Die zweifarbige Edelrose ‚Princesse de Monaco‘ mit ihren cremeweißen Blüten und rosa Rändern harmoniert wunderbar mit der zart-blauen Clematis ‚Prince Charles‘.
  • Kontrastreiche Eleganz: Kombinieren Sie die reinweiße Strauchrose ‚William and Catherine‘ von David Austin mit der samtig-violetten Clematis ‚The President‘ für einen dramatischen Effekt.

Wussten Sie, dass oft nur eine von 10.000 Sämlings-Kreuzungen es zur Marktreife als neue Rosensorte schafft?

Hinter einem Namen wie ‚The Queen Elizabeth Rose‘ steckt also weit mehr als nur eine Hommage. Es ist das Ergebnis von rund einem Jahrzehnt Geduld, Selektion und unzähligen Tests auf Schönheit, Duft und vor allem Robustheit. Ein solcher Name ist das ultimative Qualitätssiegel des Züchters – eine Garantie für eine wahrhaft gartenwürdige Aristokratin.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.