Osterkissen nähen wie ein Profi: Dein Guide für perfekte Kissen, die Eindruck machen
Jedes Jahr das Gleiche: Sobald die ersten Krokusse blinzeln, kribbelt es mir in den Fingern. Raus mit dem alten Kram, her mit frischem Wind für die eigenen vier Wände! Und Ostern ist dafür doch der perfekte Anlass, oder? Aber anstatt schnell zur fertigen Deko aus dem Großmarkt zu greifen, zeige ich dir heute, wie du etwas wirklich Besonderes schaffst. Etwas mit Seele.
Inhaltsverzeichnis
Wir nähen zusammen Osterkissen. Aber wir basteln nicht einfach nur, wir fertigen sie mit handwerklicher Sorgfalt an. Ganz ehrlich, der Unterschied zwischen einer schnellen Bastelei und einem echten Lieblingsstück liegt oft nur in ein paar kleinen Tricks und dem richtigen Wissen. Ein Kissen, das wir heute nähen, soll dich nicht nur dieses eine Osterfest begleiten, sondern auch in den nächsten Jahren noch für Freude sorgen – einfach, weil es verdammt gut gemacht ist.
Also, schnapp dir einen Kaffee, und lass uns das Projekt Schritt für Schritt angehen. Ich zeig dir alles, von der Stoffwahl bis zur letzten Naht.

Die Basis für dein Projekt: Material und Vorbereitung
Jedes gute Projekt beginnt mit dem richtigen Material. Hier entscheidet sich schon, ob das Nähen zum Vergnügen oder zum Frust wird. Ein billiger, flutschiger Stoff kann dir den letzten Nerv rauben, glaub mir. Eine kleine Investition in vernünftige Qualität zahlt sich am Ende immer aus.
Stoffwahl ist alles: Dein Kissen, dein Stil
Für Kissenhüllen sind feste, gewebte Stoffe die beste Wahl. Sie sind robust, lassen sich super verarbeiten und sehen einfach hochwertig aus. Hier sind meine Top 3 für dich:
- Baumwollstoffe: Der absolute Klassiker und meine Top-Empfehlung für Einsteiger. Baumwolle ist pflegeleicht, kommt in tausenden Mustern und Farben und verzieht sich beim Nähen kaum. Achte auf ein mittleres Gewicht, so um die 120-150 g/m². Du findest tolle Baumwollstoffe schon für 8 bis 15 € pro Meter im Stoffladen um die Ecke oder bei großen Online-Händlern.
- Leinenstoffe: Ich liebe Leinen! Es hat diesen wunderbar natürlichen, edlen Look und fühlt sich einfach toll an. Aber Achtung: Leinen knittert stark und kann für Anfänger etwas zickig sein. Der rustikale Charme passt aber perfekt zum Frühling. Preislich liegst du hier meist etwas höher, so zwischen 15 € und 25 € pro Meter.
- Canvas oder fester Dekostoff: Das sind die Arbeitstiere unter den Stoffen. Super robust, langlebig und perfekt für Kissen, die auch mal was aushalten müssen (zum Beispiel auf der Couch, wo die ganze Familie lümmelt). Die feste Struktur macht es dir leicht, supergerade Nähte zu ziehen.
Ein Profi-Tipp, den du NIEMALS auslassen darfst: Vorwaschen!

Ich kann das gar nicht oft genug sagen. Ich erinnere mich an einen Job von früher, bei dem ich in der Eile vergessen hatte, einen ganzen Ballen Baumwolle vorzuwaschen. Das Ergebnis? Nach der ersten Wäsche waren alle Kissenbezüge eingelaufen und passten nicht mehr. Die ganze Arbeit war für die Katz. Eine teure Lektion! Also, wasche deinen Stoff immer bei der Temperatur, bei der du auch die fertige Hülle waschen würdest. Danach glatt bügeln – erst dann ist er bereit für den Zuschnitt.
Was du sonst noch brauchst: Die kleine Einkaufsliste
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du brauchst kein riesiges Arsenal, aber diese Dinge sollten es schon sein:
- Gutes Nähgarn: Ein „Allesnäher“-Garn aus Polyester ist perfekt. Es ist reißfest und langlebig. Eine Rolle kostet um die 3 €.
- Die richtige Nadel: Immer eine neue, scharfe Nadel verwenden! Eine Universalnadel der Stärke 80 oder 90 ist für die genannten Stoffe ideal.
- Eine scharfe Stoffschere: Und bitte, benutz sie NUR für Stoff. Niemals für Papier, sonst ist sie sofort stumpf.
- Maßband und Schneiderkreide (oder ein Trickmarker, der von selbst verschwindet).
- Stecknadeln und ein Nahtauftrenner (passiert den Besten!).
Kleiner Tipp: Wenn du öfter nähst, lohnt sich die Investition in einen Rollschneider und eine Schneidematte (ca. 25-40 € im Set). Damit werden die Kanten unfassbar gerade und es geht viel schneller. Aber sei vorsichtig, die Dinger sind extrem scharf!

Der Plan: Exakter Zuschnitt ist die halbe Miete
Ein alter Leitsatz im Handwerk lautet: „Dreimal messen, einmal schneiden.“ Das gilt heute noch genauso. Nimm dir hier Zeit, denn Sorgfalt beim Zuschnitt entscheidet über die Passform deines Kissens.
Die richtige Größe berechnen
Miss zuerst dein Kissen-Inlett von Naht zu Naht. Für eine Hülle mit Hotelverschluss, die schön stramm sitzt, rechnest du so:
- Für ein 40 x 40 cm Kissen:
– Vorderteil: 42 x 42 cm (also Kissenmaß + 2 cm Nahtzugabe)
– Rückteile (2 Stück): 42 x 30 cm (Höhe + Nahtzugabe x halbe Breite + 10 cm Überlapp) - Für ein 50 x 50 cm Kissen:
– Vorderteil: 52 x 52 cm
– Rückteile (2 Stück): 52 x 35 cm - Für ein 30 x 50 cm Kissen (rechteckig):
– Vorderteil: 32 x 52 cm
– Rückteile (2 Stück): 32 x 35 cm (hier rechnest du mit der längeren Seite für den Verschluss)
Dieser großzügige Überlapp von 10 cm sorgt dafür, dass das Inlett später nicht unschön hervorblitzt. Das ist ein echtes Qualitätsmerkmal!

Der Fadenlauf: Das Geheimnis gerader Kissen
Hast du dich schon mal gefragt, warum manche selbstgenähten Kissen sich nach dem Waschen komisch verziehen? Das liegt oft am Fadenlauf! Jeder gewebte Stoff hat Längs- und Querfäden. Die Längsfäden verlaufen parallel zur Webkante (die feste Kante am Stoffballen) und sind stabiler. Schneide deine Teile immer so zu, dass die längere Kante parallel zu dieser Webkante verläuft. So bleibt dein Kissen dauerhaft in Form.
Jetzt geht’s an die Maschine: Nähen für jedes Level
So, alles ist vorbereitet. Ran an die Nähmaschine! Wir schauen uns zwei Varianten an: den super einfachen Hotelverschluss und den eleganten, versteckten Reißverschluss.
Methode 1: Der Hotelverschluss – Perfekt für Einsteiger
Der Hotelverschluss ist genial: schnell genäht, kein Gefummel mit Reißverschlüssen und super praktisch. Übrigens: Er heißt so, weil in Hotels die Bettwäsche extrem schnell gewechselt werden muss und Reißverschlüsse in der Heißmangel kaputtgehen würden. Ein cleveres Detail!
- Rückteile säumen: Nimm die beiden Rückteile. Bei jedem Teil schlägst du eine der langen Kanten (also die 42er-Kante beim 40×40-Kissen) zweimal je 1 cm nach innen um und bügelst das gut. Das ist ein doppelter Saum – sauber und haltbar.
- Saum absteppen: Nähe diesen Saum an beiden Teilen mit einem Geradstich knapp an der inneren Faltkante fest. Anfang und Ende der Naht kurz vor- und zurücknähen (verriegeln), damit nichts aufgeht.
- Zusammenstecken: Leg das Vorderteil mit der schönen Seite nach oben hin. Darauf legst du die beiden Rückteile, ebenfalls mit der schönen Seite nach unten. Die eben genähten Säume überlappen sich in der Mitte. Alle Außenkanten liegen bündig aufeinander. Rundherum mit Stecknadeln fixieren.
- Rundum nähen: Jetzt nähst du einmal komplett um das Kissen herum, mit 1 cm Nahtzugabe. Ein kleiner Trick für perfekte Ecken: Nähe bis 1 cm vor der Ecke, lass die Nadel im Stoff stecken, heb den Nähfuß, dreh den Stoff um 90 Grad, senk den Fuß und näh weiter.
- Ecken kürzen & versäubern: Schneide die Nahtzugabe an den Ecken schräg ab (Vorsicht, nicht in die Naht schneiden!). Das macht die Ecken später schön spitz. Und jetzt kommt der Profi-Schritt, den viele überspringen: Versäubere die offenen Kanten im Inneren mit einem Zickzackstich. Das verhindert das Ausfransen beim Waschen und macht dein Kissen langlebig. Eine Overlockmaschine macht das natürlich noch sauberer, aber Zickzack reicht völlig.
Jetzt nur noch wenden, Ecken ausformen, bügeln, Kissen rein – fertig!

Methode 2: Der unsichtbare Reißverschluss – Für Fortgeschrittene
Ein Kissen mit Reißverschluss wirkt einfach noch einen Tick edler. Ein unsichtbarer Reißverschluss ist dabei die Königsdisziplin. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht, wenn man weiß, wie.
Du brauchst dafür ein Vorder- und ein Rückteil in der gleichen Größe (z.B. 42 x 42 cm), einen speziellen nahtverdeckten Reißverschluss (etwa 5 cm kürzer als die Kissenkante) und den passenden Nähfuß für deine Maschine.
Die Kurz-Anleitung: Der Reißverschluss wird eingenäht, BEVOR du die Seitennähte schließt. Lege den geöffneten Reißverschluss rechts auf rechts an die untere Kante deines Vorderteils und nähe ihn mit dem Spezialfuß fest. Der Fuß klappt die kleinen Zähnchen zur Seite, sodass du ganz nah dran nähen kannst. Dasselbe machst du mit der anderen Seite des Reißverschlusses am Rückteil. Wenn du den Reißverschluss jetzt schließt, verschwindet er quasi in der Naht. Danach legst du Vorder- und Rückteil rechts auf rechts, schließt die restlichen drei Seiten, versäuberst alles und wendest das Kissen. Mein Rat: Übe das unbedingt an zwei Stoffresten. Geduld ist hier der Schlüssel zum Erfolg!

Dein Design: Gib dem Kissen Charakter
Ein unifarbenes Kissen ist schön, aber jetzt kommt der Spaß: die Deko! Statt billiger Aufdrucke machen wir coole Applikationen.
Applikationen, die halten und toll aussehen
Die sauberste Methode dafür ist doppelseitiges Bügelvlies, oft unter dem Markennamen Vliesofix bekannt. Das ist im Grunde Kleber auf Papier und du bekommst es für wenige Euro pro Meter in jedem Stoffgeschäft oder online.
- Motiv vorbereiten: Zeichne ein einfaches Motiv (Hase, Ei, Tulpe) spiegelverkehrt auf die Papierseite des Vlieses.
- Aufbügeln: Bügle das Vlies auf die linke Seite deines Applikations-Stoffes. Abkühlen lassen.
- Ausschneiden & Platzieren: Schneide das Motiv exakt aus und zieh das Trägerpapier ab. Positioniere es auf deinem Kissen-Vorderteil und bügle es fest.
- Festnähen: Der Kleber allein ist nicht waschfest. Umrande die Applikation mit einem engen Zickzackstich (Raupennaht) an deiner Nähmaschine. Das sichert die Kanten und sieht super plastisch aus.
Lass dich von traditionellen Mustern inspirieren. Die filigranen Motive auf sorbischen Ostereiern oder skandinavische, grafische Designs können eine tolle Vorlage für deine Applikationen oder sogar für kleine Stickereien sein.

Der letzte Schliff: Von gut zu großartig
Wenn du die Grundlagen draufhast, kannst du deine Kissen noch weiter aufwerten. Wie wäre es mit einer Paspel, die du in die Naht einnähst? Das gibt dem Kissen einen tollen Rahmen und eine sehr professionelle Optik. Oder gestalte eine Vorderseite aus verschiedenen Stoffresten im Patchwork-Stil.
Und wenn du deine Kissen verschenkst, ist ein kleines, selbst geschriebenes Pflegeetikett (z.B. „Bei 30° waschbar, nicht in den Trockner“) eine unglaublich liebevolle Geste, die zeigt, wie viel Arbeit darin steckt.
Ein letztes Wort zur Realität und Sicherheit
Sei bitte immer vorsichtig. Näh niemals über Stecknadeln, lass das heiße Bügeleisen nicht allein und pass auf deine Finger auf. Und ganz wichtig: Dein erstes Kissen wird vielleicht nicht perfekt. Na und? Jedes Handwerk braucht Übung. Ein geübter Profi näht so ein Kissen in 20 Minuten, als Anfänger solltest du dir ruhig zwei Stunden Zeit nehmen und den Prozess genießen.

Am Ende hältst du mehr als nur Osterdeko in den Händen. Du hast ein Unikat geschaffen, das eine Geschichte erzählt: deine. Und dieses Gefühl ist unbezahlbar.
Und jetzt du! Traust du dich? Zeig dein erstes Profi-Kissen doch mal auf Social Media mit dem Hashtag #Handwerkskissen. Ich bin gespannt, was du zauberst!
Bildergalerie


Der Hotelverschluss: Eleganz ohne Reißverschluss?
Absolut! Ein Hotelverschluss, bei dem sich zwei Stoffbahnen auf der Rückseite überlappen, ist nicht nur anfängerfreundlich, sondern auch unglaublich praktisch. Die Hülle lässt sich blitzschnell abziehen und waschen, ohne dass ein Reißverschluss kaputtgehen oder beim Kuscheln stören kann. Für ein 40×40 cm Kissen schneiden Sie einfach die Rückseite in zwei Teilen (z.B. 40×30 cm und 40×30 cm), säumen jeweils eine lange Kante und lassen sie beim Zusammennähen großzügig überlappen. Simpel, aber genial.

- Knackig scharfe Ecken, kein unschönes Ausbeulen
- Ein prall gefüllter, luxuriöser Look
- Perfekter Sitz der Hülle ohne Verrutschen
Das Geheimnis? Wählen Sie das Füllkissen immer eine Nummer größer als die Hülle! Für eine 40×40 cm Hülle ist ein 45×45 cm Füllkissen ideal. Dieser simple Trick aus der Profi-Schublade macht den entscheidenden Unterschied zwischen „nett“ und „wow“.

Der feine Unterschied: Paspeln. Nichts hebt ein selbstgenähtes Kissen so sehr auf ein professionelles Level wie eine Paspel an den Kanten. Sie rahmt das Design ein, betont die Form und verleiht eine hochwertige Haptik. Sie können fertiges Paspelband, zum Beispiel von Prym, in einer Kontrastfarbe verwenden oder mit einem Schrägband und einer Kordel Ihr eigenes, perfekt zum Stoff passendes Band herstellen. Ein kleiner Mehraufwand für eine riesige Wirkung.

„Laut einer Studie des Home Sewing & Quilt-Retailer-Verbands gaben 79 % der Nähenden an, dass die Aktivität ihnen hilft, Stress abzubauen und Glücksgefühle zu steigern.“
Ihr Osterkissen-Projekt ist also mehr als nur Dekoration. Es ist eine kleine, kreative Auszeit, eine Form von aktiver Meditation. Das monotone Surren der Maschine und das konzentrierte Arbeiten mit den Händen können helfen, den Kopf freizubekommen und am Ende halten Sie etwas Schönes in den Händen.

Ein Detail, das oft übersehen wird: die Fadenspannung. Wenn die Naht auf der Oberseite Schlaufen bildet, ist die Oberfadenspannung zu locker. Bilden sich Schlaufen auf der Unterseite, ist sie zu straff. Machen Sie vor dem Start immer eine kleine Probenäht auf einem Reststück Ihres Originalstoffs, um die perfekte Einstellung für Ihr Material zu finden. Das erspart später mühsames Auftrennen!

Applikation oder Stickerei für mein Hasenmotiv?
Applikation: Perfekt für größere, flächige Motive wie eine Hasen-Silhouette. Mit Vliesofix (einem beidseitig aufbügelbaren Klebevlies) wird das Motiv exakt positioniert und franst beim Aufnähen nicht aus. Das Ergebnis ist plakativ und schnell umzusetzen.
Stickerei: Ideal für feine Details wie Augen, Schnurrhaare oder einen Schriftzug. Handstickerei verleiht einen sehr persönlichen, traditionellen Charme. Maschinenstickerei sorgt für ein extrem sauberes und wiederholbares Ergebnis. Eine Kombination aus beidem ist oft die Krönung!

- Für den modernen Landhausstil: Kombinieren Sie ein feines Leinen in Salbeigrün mit einem cremefarbenen Hasen aus Filz.
- Für einen Hauch von Retro: Ein kräftiges Orange oder ein Gänseblümchen-Muster im Stil der 70er Jahre, kombiniert mit einer schlichten, weißen Paspel.
- Für minimalistische Eleganz: Arbeiten Sie Ton-in-Ton. Ein Kissen aus grauem Canvas mit einer Applikation aus einem etwas dunkleren Grauton. Die Wirkung entsteht durch den Textur-Unterschied.

Der Stoff-Check vor dem ersten Schnitt: Bevor die Schere auch nur in die Nähe Ihres schönen Stoffes kommt, bügeln Sie ihn gründlich! Jeder noch so kleine Knitter oder jede Falte kann zu ungenauen Zuschnitten führen, die sich später beim Nähen rächen. Ein glatter Stoff ist die Grundlage für gerade Nähte und passgenaue Teile. Dieser eine Schritt entscheidet oft über Frust oder Freude am Projekt.

Schon gewusst? Der Begriff „Patchwork“ kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich „Flickwerk“. Ursprünglich war es eine Methode, um Stoffreste aus abgetragener Kleidung zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen.
Heute ist Patchwork eine gefeierte Kunstform. Für Ihr Osterkissen können Sie gezielt Stoffreste von anderen Projekten verwenden und so eine nachhaltige und absolut einzigartige Vorderseite gestalten. Das ist nicht nur ressourcenschonend, sondern erzählt auch eine ganz persönliche Geschichte.

Welche Nadel für welchen Stoff?
Die Wahl der richtigen Nähmaschinennadel ist entscheidend, um den Stoff nicht zu beschädigen. Eine einfache Regel: Je feiner der Stoff, desto dünner die Nadel. Für Standard-Baumwollstoffe ist eine Universalnadel der Stärke 80 ideal. Bei festem Canvas oder Jeansstoff greifen Sie besser zu einer Jeansnadel der Stärke 90 oder 100. Für Leinen eignet sich oft eine Microtex-Nadel, da ihre scharfe Spitze die Fasern sauber durchdringt, anstatt sie zu verschieben.

Der Füllkissen-Fakt: Feder vs. Synthetik.
Federfüllungen: Sie sind atmungsaktiv, langlebig und lassen sich herrlich „aufschütteln“. Sie verleihen dem Kissen ein schweres, luxuriöses Gefühl. Der Nachteil: Sie sind teurer und für Allergiker nicht immer geeignet.
Synthetikfüllungen (Polyester): Diese sind preisgünstig, hypoallergen und leicht zu waschen. Sie bieten eine gute Bauschkraft, können aber mit der Zeit verklumpen und fühlen sich weniger „edel“ an.
Für ein Dekokissen, das vor allem gut aussehen soll, ist eine hochwertige Synthetikfüllung oft die pragmatischste Wahl.

Denken Sie über den Stoff hinaus! Kleine Details können Ihrem Kissen eine völlig neue Dimension verleihen. Wie wäre es mit einer kleinen Bommelborte an den Kanten für einen verspielten Look? Oder vier kleine, handgefertigte Quasten an den Ecken? Auch ein einzelner, schöner Knopf aus Holz oder Perlmutt, der mittig aufgenäht wird, kann ein schlichter, aber wirkungsvoller Hingucker sein.

- Exakte, gerade Nähte, selbst bei dicken Stofflagen
- Kein Verschieben von Ober- und Unterstoff
- Perfekt für Patchwork und das Absteppen von Mustern
Das Werkzeug dahinter? Ein Obertransportfuß! Dieses spezielle Nähfüßchen transportiert den Stoff nicht nur von unten, sondern auch von oben. Das Ergebnis sind makellose Nähte, die Ihr Projekt sofort professioneller aussehen lassen. Eine lohnende Investition für jeden, der regelmäßig näht.

Der deutsche Textil- und Modeverband gibt an, dass Baumwolle nach wie vor die beliebteste Faser für Heimtextilien ist, gefolgt von Leinen, dessen Beliebtheit für einen natürlichen Wohnstil stetig zunimmt.

Wichtiger Punkt: Garnqualität. Es ist verlockend, zum günstigen Garn-Set vom Discounter zu greifen, aber widerstehen Sie der Versuchung! Billiges Garn reißt leichter, fusselt stark und kann die Mechanik Ihrer Nähmaschine verschmutzen. Investieren Sie in Qualitätsgarn wie „Allesnäher“ von Gütermann. Es kostet nur unwesentlich mehr, garantiert aber stabile Nähte, die auch nach mehrmaligem Waschen halten. Ihr Kissen hat es verdient!

Vergessen Sie nicht die Haptik. Schließen Sie für einen Moment die Augen und stellen Sie sich vor, wie sich Ihr fertiges Kissen anfühlt. Die kühle Glätte von Baumwollsatin, die robuste, strukturierte Oberfläche von Canvas oder die charakteristische, leicht unebene Textur von Naturleinen. Die Materialwahl beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch das sinnliche Erlebnis und die Gemütlichkeit, die Ihr Kissen ausstrahlt.

Meine Applikation wirft Falten. Was tun?
Das passiert meist, wenn der Trägerstoff und der Applikationsstoff unterschiedliche Spannungen haben. Die Lösung heißt Stabilisierung! Bügeln Sie vor dem Aufnähen ein Stück Stickvlies oder eine dünne Vlieseinlage (z.B. Vlieseline H250) auf die Rückseite des Hauptstoffes, genau dort, wo die Applikation platziert wird. Das Vlies verhindert, dass sich der Stoff beim Nähen verzieht und sorgt für ein glattes, professionelles Finish.

Stoff-Schätze heben: Bevor Sie neuen Stoff kaufen, werfen Sie einen Blick in Ihren Kleiderschrank. Ein ausgedientes Leinenhemd, eine alte Jeans mit schönem Wasch-Effekt oder Omas geblümte Tischdecke mit einem kleinen Fleck an der Seite? All das sind potenzielle Kandidaten für ein einzigartiges Upcycling-Kissen mit Seele und Geschichte. Schneiden Sie einfach die besten Stücke heraus und geben Sie ihnen ein neues Leben auf Ihrer Couch.

Die Ecken sind die Visitenkarte eines Kissens.
Für perfekt spitze Ecken, die nicht rundlich oder ausgebeult aussehen, gibt es einen einfachen Trick: Schneiden Sie nach dem Nähen die Nahtzugabe an den Ecken diagonal ab, nah an der Naht. Kürzen Sie zusätzlich die Nahtzugabe an den beiden zulaufenden Seiten zur Spitze hin leicht ein. Dadurch hat der Stoff nach dem Wenden genug Platz, um sich perfekt in die Spitze zu legen. Ein Kantenformer oder ein stumpfer Stift hilft beim Ausformen.

Patchwork-Präzision: Der Schlüssel zu einem sauberen Patchwork-Muster liegt im Bügeln der Nahtzugaben. Die goldene Regel lautet: Bügeln Sie die Nahtzugaben immer in Richtung des dunkleren Stoffes. Dadurch wird verhindert, dass die dunkle Nahtzugabe durch den helleren Stoff scheint. Wenn mehrere Nähte aufeinandertreffen, können Sie die Nahtzugaben auch auseinanderbügeln. Das reduziert die Stoffdicke an der Kreuzung und die Nadel gleitet leichter hindurch.

- Ein feiner, handgestickter Schriftzug wie „Frohe Ostern“ in einer Ecke.
- Drei kleine, nebeneinander aufgenähte Knöpfe aus Kokosnuss-Schale als subtiles Detail.
- Ein kleines, aufgenähtes Label aus Leder oder SnapPap mit Ihrem Monogramm oder dem Entstehungsjahr.
Manchmal sind es die kleinsten Akzente, die ein selbstgemachtes Stück zu einem echten Designerteil machen. Sie verleihen Persönlichkeit, ohne das Motiv zu überladen.
Lassen Sie sich von der Natur inspirieren! Die Farbpalette des Frühlings ist mehr als nur Pastell. Denken Sie an das zarte Grün sprießender Birkenblätter, das tiefe Gelb von Forsythien, das erdige Braun frisch gepflügter Erde oder das helle Blau eines klaren Aprilhimmels. Eine Kombination aus diesen natürlichen Tönen wirkt oft harmonischer und zeitloser als knallbunte, typische Osterfarben.




