Wiesn für Einsteiger: Der ehrliche Guide eines Münchners
Hör mal zu. Ich bin hier in München aufgewachsen, und die Wiesn war einfach immer da. Als kleiner Bub bin ich mit meinem Vater übers Gelände geschlendert, der Duft von gebrannten Mandeln und Hendl in der Nase. Später hab ich selbst in einem der Zelte gekellnert und das ganze Chaos von innen erlebt. Heute zeig ich meinen eigenen Kindern die „Oide Wiesn“. Was ich dir damit sagen will: Das Oktoberfest ist so viel mehr als nur ein riesiges Bierzelt. Es ist ein Stück unserer Kultur.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erstmal die Basics: Warum wir „Wiesn“ sagen
- 2 Das Herzstück: Was das Wiesnbier so besonders (und gefährlich) macht
- 3 Die Zelte: Dein Wohnzimmer für ein paar Stunden
- 4 Rituale und Traditionen: Der Takt der Wiesn
- 5 Essen, Trinken & die harte Wahrheit über die Kosten
- 6 Tracht ist keine Verkleidung: Ein paar wichtige Regeln
- 7 Dein Wiesn-Survival-Kit: Praktische Tipps
- 8 Für Fortgeschrittene: Die Oide Wiesn
- 9 Ein letztes Wort von mir
- 10 Bildergalerie
Viele kommen nur zum Trinken und verpassen ehrlich gesagt das Beste. In diesem Guide verrate ich dir die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen – die Tipps, die du nicht in jedem Reiseführer findest.
Erstmal die Basics: Warum wir „Wiesn“ sagen
Das Wichtigste zuerst: Echte Münchner sagen so gut wie nie „Oktoberfest“. Wir gehen „auf die Wiesn“. Ganz einfach, weil das Fest auf einer riesigen Wiese stattfindet, der Theresienwiese. Der Ursprung des Ganzen war eine riesige öffentliche Feier anlässlich einer königlichen Hochzeit vor langer, langer Zeit. Das Fest kam so gut an, dass man beschloss, es jedes Jahr zu wiederholen – die Geburtsstunde der Wiesn.

Wenn du also klingen willst wie jemand von hier, sag einfach: „Gemma auf d’Wiesn?“ Und wenn du dort bist, siehst du über allem die riesige Statue der Bavaria thronen. Kleiner Tipp: Von den Stufen ihres Denkmals hast du einen grandiosen Überblick über das ganze Spektakel.
Das Herzstück: Was das Wiesnbier so besonders (und gefährlich) macht
Warum dieses Bier anders ist
Das Bier, das du auf der Wiesn bekommst, ist kein normales Helles aus dem Getränkemarkt. Es ist ein speziell gebrautes Märzenbier. Nach traditioneller Münchner Brauordnung besteht es nur aus Wasser, Gerstenmalz, Hopfen und Hefe, hat aber eine höhere Stammwürze. Was das für dich bedeutet? Es ist vollmundiger im Geschmack und – Achtung! – deutlich stärker.
Während ein normales Bier oft unter 5 % Alkohol hat, liegt das Wiesnbier bei rund 6 %. Das klingt vielleicht nicht nach viel, aber in Kombination mit der Maß (das ist ein ganzer Liter!) haut das ordentlich rein. Das ist der häufigste Fehler, den ich bei Besuchern sehe: Sie trinken im gleichen Tempo wie zu Hause und wundern sich dann, warum der Tag schon um 15 Uhr vorbei ist. Also, mein Rat: Langsam angehen lassen und immer für eine gute Grundlage im Magen sorgen.

Nur sechs Brauereien dürfen mitspielen
Qualität wird hier großgeschrieben. Nur sechs traditionelle Münchner Brauereien dürfen ihr Bier auf der Wiesn ausschenken: Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten. Jede von ihnen ist eine Institution. Das Bier kommt in riesigen Tankwagen direkt zur Wiesn und wird in gekühlte Tanks unter den Zelten gepumpt. Von dort geht’s über Leitungen direkt zum Zapfhahn. So ist jede Maß frisch und perfekt gekühlt.
Die Zelte: Dein Wohnzimmer für ein paar Stunden
Es gibt unzählige große und kleine Festzelte, und jedes hat seinen eigenen Vibe. Die Wahl des Zeltes bestimmt dein Erlebnis, also überleg dir, worauf du Lust hast. Aber wie kommt man überhaupt rein? Reservierungen sind für kleine Gruppen quasi unmöglich zu bekommen. Aber keine Sorge, in jedem Zelt gibt es einen großen Bereich ohne Reservierung.
Der Trick ist, zur richtigen Zeit da zu sein. Unter der Woche am Mittag ist es entspannt. An den Wochenenden musst du oft schon am Vormittag anstehen.

Und so klappt’s mit dem Platz – eine kleine Anleitung für Neulinge:
1. Such im Zelt nach Schildern wie „Nicht reservierter Bereich“ oder „Freie Platzwahl“.
2. Peile einen Tisch an, an dem noch Plätze frei aussehen.
3. Der magische Satz lautet: „Entschuldigung, is hier no frei?“ Ein freundliches Lächeln hilft immer. In 99 % der Fälle rückt man gerne zusammen.
Gut zu wissen: Die Bedienungen arbeiten unglaublich hart. Ein anständiges Trinkgeld (man rundet meist auf den nächsten vollen Euro auf oder gibt ein, zwei Euro extra pro Maß) sorgt für guten Service und gute Laune.
Ein kleiner Zelt-Wegweiser (ganz ohne Tabelle)
Jedes Zelt tickt anders. Hier eine kleine Orientierung:
- Für Traditionalisten & Familien (Augustiner-Festhalle): Wenn du das ursprüngliche Gefühl suchst, bist du hier richtig. Es ist das einzige große Zelt, in dem das Bier noch aus riesigen Holzfässern gezapft wird. Die Atmosphäre ist gemütlicher, „gmiatlicher“, wie wir sagen. Perfekt für alle, die in Ruhe eine gute Maß trinken wollen.
- Für das internationale Partyvolk (Hofbräu-Festzelt): Dieses Zelt ist weltberühmt und der Treffpunkt für Besucher aus aller Welt. Die Stimmung ist laut, ausgelassen und es wird auf den Bänken getanzt. Ideal, wenn du Leute kennenlernen und feiern willst. Für ein ruhiges Gespräch eher ungeeignet.
- Für die Jungen und den Anstich (Schottenhamel): Hier findet traditionell die offizielle Eröffnung statt. Das Zelt ist besonders bei der jüngeren Münchner Szene beliebt. Die Energie ist hoch und die Musik oft etwas moderner.
- Fürs Auge (Hacker-Festzelt): Dieses Zelt ist als „Himmel der Bayern“ bekannt, weil die Decke wie ein bayerischer Himmel mit weißen Wolken bemalt ist. Die Stimmung ist eine gute Mischung – lebhaft, aber nicht ganz so wild wie im Hofbräu.

Rituale und Traditionen: Der Takt der Wiesn
Bevor die erste Maß ausgeschenkt wird, muss ein Satz fallen: „O’zapft is!“ Am ersten Samstag um Punkt 12 Uhr sticht der Münchner Oberbürgermeister im Schottenhamel-Zelt das erste Fass an. Sobald das Bier fließt, ruft er diesen Satz, gefolgt von „Auf eine friedliche Wiesn!“. Zwölf Böllerschüsse signalisieren dann allen anderen Zelten: Ihr dürft jetzt auch loslegen!
Ach ja, und dann ist da noch die Musik. Etwa alle 20 Minuten stimmt die Kapelle einen Song an, den du sofort lernen wirst: „Ein Prosit der Gemütlichkeit“. Das ist das Signal für alle, die Krüge zu heben, mit den Tischnachbarn anzustoßen (bitte mit dem Boden des Kruges, nicht mit dem Rand!) und gemeinsam zu trinken. Einfach mitmachen, dann bist du sofort Teil der Gemeinschaft.
Essen, Trinken & die harte Wahrheit über die Kosten
Die Wiesn ist auch ein Fest für den Magen. Eine gute Grundlage ist überlebenswichtig. Aber was kostet der Spaß eigentlich? Sei vorbereitet: Die Wiesn ist teuer.

Rechne für eine Maß Bier mit etwa 14 bis 15 Euro. Ein halbes Hendl (der Klassiker schlechthin) kostet ungefähr das Gleiche. Und jetzt kommt der Schocker: Ein Liter Wasser ist oft fast genauso teuer wie das Bier! Um zu sparen, trinken viele eine Spezi (Cola-Orangenlimo-Mix).
WICHTIG: Bargeld ist König! Zwar bieten einige Zelte mittlerweile Kartenzahlung an, aber das System ist oft überlastet oder funktioniert nicht. Nimm unbedingt genug Bargeld mit, um nicht auf dem Trockenen zu sitzen.
Was du unbedingt probieren solltest:
- Im Zelt: Hendl (Brathähnchen), Schweinshaxn (gegrillte Schweinshaxe mit Knödel) oder eine Brotzeitplatte mit Obatzda (eine pikante Käsecreme).
- An den Buden draußen: Einen Steckerlfisch (über Holzkohle gegrillter Fisch am Spieß), gebrannte Mandeln oder ein Stück frischen Apfelstrudel.
Tracht ist keine Verkleidung: Ein paar wichtige Regeln
Immer mehr Leute kommen in Tracht, was super für die Atmosphäre ist. Aber bitte, tu dir selbst einen Gefallen: Kauf kein billiges Polyester-Kostüm aus dem Internet. Man erkennt es sofort.

Wo kauft man also eine gscheite Tracht? Es gibt grob drei Kategorien: Für das ganz große Budget und absolute Tradition schaut man bei den Luxushäusern in der Münchner Innenstadt. Für ein super Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es spezialisierte Trachtengeschäfte. Und wer erst mal reinschnuppern will, findet auch in großen Kaufhäusern oft solide Einsteigermodelle aus Baumwolle, die nicht nach Fasching aussehen.
Für die Männer (Buam):
Eine gute Lederhose hält ein Leben lang. Dazu gehört ein kariertes oder weißes Trachtenhemd und – ganz wichtig – Haferlschuhe. Turnschuhe zur Lederhose sind ein absolutes No-Go. Dazu trägt man entweder Kniestrümpfe oder Loferl (schicke Wadenwärmer).
Für die Frauen (Madln):
Ein Dirndl besteht aus Bluse, Kleid und Schürze. Die goldene Regel: Es geht mindestens übers Knie. Alles Kürzere schreit „Tourist!“. Ein kleines, aber wichtiges Detail ist die Schleife an der Schürze, die deinen Beziehungsstatus verrät:
- Schleife links: Ledig.
- Schleife rechts: Vergeben oder verheiratet.
- Schleife vorne mittig: Jungfrau.
- Schleife hinten mittig: Verwitwet oder Kellnerin.
Auch wenn es ein alter Brauch ist, halten sich erstaunlich viele daran. Ein praktisches nonverbales Signal!

Dein Wiesn-Survival-Kit: Praktische Tipps
Ein Besuch hier kann überwältigend sein. Mit ein paar Regeln bleibt es aber ein Vergnügen.
- Öffnungszeiten: Die Zelte öffnen unter der Woche meist um 10:00 Uhr und am Wochenende um 09:00 Uhr. Ausschankschluss ist um 22:30 Uhr, um 23:00 Uhr ist dann Zapfenstreich.
- Gepäck: Große Taschen und Rucksäcke (alles über drei Liter Volumen) sind verboten. Nimm nur das Nötigste mit, den Rest musst du an den Eingängen kostenpflichtig abgeben.
- Anreise: Lass das Auto stehen! Es gibt keine Parkplätze. Nimm die U-Bahn (U4/U5 bis „Theresienwiese“). Das ist der einfachste Weg.
- Beste Besuchszeit: Wenn du es entspannter magst, komm unter der Woche (Montag bis Donnerstag) zur Mittagszeit. Die Wochenenden sind extrem voll.
- Hilfe finden: Es gibt große Erste-Hilfe-Stationen und eine Polizeiwache direkt auf dem Gelände. Zögere nicht, dorthin zu gehen, wenn was ist.
Eine kleine Geschichte aus der Praxis: Ich hab mal einen jungen Kerl aus Australien erlebt, der damit prahlte, wie viel er verträgt. Nach der dritten Maß in einer Stunde lag er unterm Tisch. Sein Wiesn-Tag war gelaufen. Denk dran: Es ist ein Marathon, kein Sprint.

Für Fortgeschrittene: Die Oide Wiesn
Wenn dir der ganze Trubel zu viel wird, hab ich einen Geheimtipp: die „Oide Wiesn“ (Alte Wiesn). Das ist ein abgetrennter Bereich, der ein paar Euro Eintritt kostet (meist so um die 4 €). Dafür bekommst du eine Zeitreise. Die Zelte sind kleiner, die Blasmusik traditioneller und es gibt historische Fahrgeschäfte. Die Maß Bier ist hier oft auch einen Ticken günstiger. Perfekt für Familien und alle, die es ruhiger mögen.
Ein letztes Wort von mir
Klar, die Wiesn ist laut, voll und manchmal anstrengend. Aber im Kern geht es um „Gemütlichkeit“. Es geht darum, mit wildfremden Menschen an einem Tisch zu sitzen, zusammen zu singen und eine gute Zeit zu haben. Komm mit einem offenen Herzen, leg das Handy auch mal weg, heb den Krug und sing einfach mit. Dann, und nur dann, erlebst du die wahre Wiesn. Prost!
Bildergalerie


Der Schleifen-Code: Achten Sie auf die Dirndl-Schleife der Damen, sie ist ein traditioneller Flirt-Signalgeber. Wo die Schleife gebunden ist, verrät den Beziehungsstatus der Trägerin. Links bedeutet Single, rechts vergeben, vorne in der Mitte Jungfrau und hinten gebunden ist sie entweder Witwe oder Kellnerin. Ein ungeschriebenes Gesetz, das auch heute noch fast jeder kennt und beachtet.

Mehr als 10.000 Fundsachen werden jedes Jahr auf der Wiesn abgegeben. Darunter regelmäßig Gebisse, Eheringe, aber auch schon mal ein Segway oder ein Wikingerhelm.
Das Fundbüro im Servicezentrum hinter dem Schottenhamel-Zelt ist eine wahre Schatzkammer der Kuriositäten. Ein kleiner Tipp: Beschriften Sie Ihr Handy mit einer Notfallnummer auf einem Zettel in der Hülle. Das erhöht die Chance auf ein schnelles Wiedersehen ungemein.

Brauche ich wirklich eine Tischreservierung?
Jein. Am Wochenende oder abends ist es ohne Reservierung fast unmöglich, in einem der großen Zelte einen Platz für eine Gruppe zu finden. Die Tische sind oft Monate im Voraus ausgebucht. Aber es gibt Hoffnung: In jedem Zelt muss ein gewisser Bereich für spontane Besucher freigehalten werden. Die Devise lautet: früh da sein (am besten schon am Vormittag) oder auf einen Platz im Biergarten hoffen. Für Paare oder Alleinreisende ist es deutlich einfacher, irgendwo unterzukommen.

- Weniger Gedränge an den Fahrgeschäften
- Günstigere Mittagsangebote für Essen und Trinken
- Eine entspanntere, familiärere Atmosphäre
Das Geheimnis? Die „Mittagswiesn“. An Wochentagen bis etwa 15 Uhr ist das Festgelände deutlich leerer. Ideal, um die Wiesn in einem ruhigeren Tempo zu genießen, bevor am späten Nachmittag der große Ansturm beginnt.

Bargeld ist König: Auch wenn die Welt digitaler wird, auf der Wiesn regiert das Bargeld. In den Zelten ist Kartenzahlung oft nicht möglich oder unzuverlässig. Planen Sie also genug Bargeld ein, nicht nur für Bier und Hendl, sondern auch für Trinkgeld. Geldautomaten auf dem Gelände haben oft lange Schlangen und hohe Gebühren.

Für alle, denen der Trubel in den großen Zelten zu viel ist, gibt es einen magischen Ort: die „Oide Wiesn“ im südlichen Teil des Geländes. Hier zahlt man zwar einen kleinen Eintritt, bekommt dafür aber eine Zeitreise in die Vergangenheit. Mit historischen Fahrgeschäften zu familienfreundlichen Preisen, traditioneller Blasmusik und einem Festzelt, in dem die Maß noch etwas günstiger ist, spürt man hier den ursprünglichen, gemütlichen Charme des Oktoberfestes.

Zelt-Atmosphäre: Laut, eng, ausgelassen. Die Blasmusik spielt Hits, die Menge singt und schunkelt auf den Bänken. Man kommt sofort mit seinen Tischnachbarn ins Gespräch – ein gemeinsames Erlebnis.
Biergarten-Flair: Entspannter, offener und oft sonniger. Man hört die Musik aus dem Zelt, kann sich aber noch normal unterhalten. Perfekt für den Nachmittag oder wenn man eine kleine Pause vom Trubel braucht.
Beides hat seinen Reiz. Erleben Sie am besten beides!

„Oans, zwoa, gsuffa!“
Das ist der wohl wichtigste Satz, den Sie auf der Wiesn brauchen. Aber um wirklich wie ein Einheimischer zu klingen, sollten Sie ein paar weitere bayerische Vokabeln parat haben. Ein „Servus“ zur Begrüßung, ein „Pfiad di“ zum Abschied und ein „Schmankerl“ für eine Leckerei bringen Sie schon sehr weit. Und wenn etwas besonders gut ist? Dann ist es „sakrisch guat“.

- Bequeme Schuhe (das A und O!)
- Bargeld in verschiedenen Scheinen
- Personalausweis oder Reisepass
- Eine leichte Jacke für den Abend
- Taschentücher (Gold wert!)
Lassen Sie große Rucksäcke und Glasflaschen zu Hause – sie sind aus Sicherheitsgründen auf dem Festgelände verboten.

Die Lederhose ist mehr als nur ein Kleidungsstück, sie ist eine Anschaffung fürs Leben. Eine echte „Krachlederne“ aus Hirschleder, wie sie etwa von traditionellen Marken wie Meindl gefertigt wird, entwickelt über die Jahre eine einzigartige Patina – jeder Fleck erzählt eine Geschichte. Finger weg von billigen Imitaten aus Spaltleder oder Synthetik. Man erkennt sie am unnatürlichen Glanz und der fehlenden Geschmeidigkeit. Eine gute Lederhose ist weich, robust und wird mit der Zeit wie eine zweite Haut.

Durst, aber keine Lust auf Bier?
Kein Problem! Die klassische Alternative ist eine „Radlermaß“ (Bier gemischt mit Zitronenlimonade) oder eine „Goaßmaß“ (dunkles Bier mit Cola und Kirschlikör – nur für Mutige!). Für eine alkoholfreie Erfrischung bestellen Sie am besten ein „Spezi“, den bayerischen Mix aus Cola und Orangenlimo, der hier Kultstatus genießt. Auch die großen Apfelschorlen sind eine hervorragende Wahl.

Der Wiesn-Hit „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ wird in den großen Zelten zu Spitzenzeiten etwa alle 15 bis 20 Minuten gespielt.
Das ist kein Zufall. Das Lied ist ein strategisches Meisterwerk: Es unterbricht Gespräche, animiert alle zum Aufstehen und Anstoßen und kurbelt so den Bierkonsum ungemein an. Nach dem dritten Mal können Sie den Text garantiert mitsingen – ob Sie wollen oder nicht.

Hendl: Der unangefochtene Klassiker. Ein halbes Brathähnchen, außen knusprig, innen saftig. Man isst es traditionell mit den Fingern. Der perfekte Begleiter zur ersten Maß Bier und eine solide Grundlage.
Steckerlfisch: Die leichtere Alternative. Meist eine Makrele oder ein Saibling, am Stock gegrillt und kräftig gewürzt. Man findet ihn hauptsächlich in den Biergärten, allen voran im Fischer-Vroni Zelt. Ein Genuss, der nach Sommer und Tradition schmeckt.

Die Qual der Wahl bei den Fahrgeschäften ist riesig. Für Nostalgiker sind die Klassiker wie das „Teufelsrad“, bei dem man versucht, sich auf einer rotierenden Scheibe zu halten, oder die gemütliche „Krinoline“ mit eigener Blaskapelle ein Muss. Adrenalinjunkies zieht es eher zu den modernen Giganten wie dem „Olympia Looping“, der weltweit größten transportablen Fünfer-Looping-Achterbahn. Egal wofür Sie sich entscheiden, eine Fahrt mit dem Riesenrad bei Dämmerung mit Blick über das Lichtermeer der Wiesn ist unvergesslich.

Rund 6,9 Millionen Maß Bier wurden 2023 auf dem Oktoberfest ausgeschenkt.

Wichtiger Punkt: Das richtige Schuhwerk kann über Ihren Wiesn-Tag entscheiden. Das Gelände ist riesig und Sie werden kilometerweit laufen. High Heels oder brandneue, unbequeme Schuhe sind die häufigste Ursache für einen verfrühten Heimweg. Ideal sind gut eingelaufene Haferlschuhe zur Tracht oder bequeme Sneaker. Hauptsache, Sie können darin stundenlang gehen, stehen und vielleicht sogar auf der Bank tanzen.

Auf der Suche nach dem perfekten Andenken?
- Ein offizieller Wiesn-Maßkrug: Jeder Jahrgang hat ein eigenes Motiv. Ein Sammlerstück, das wirklich vom Fest stammt.
- Ein Lebkuchenherz: Kitschig, aber Kult. Suchen Sie sich einen Stand, bei dem Sie den Spruch individuell gestalten können.
- Gebrannte Mandeln: Ein Souvenir, das den Duft der Wiesn mit nach Hause bringt. Am besten frisch und noch warm in der Papiertüte.
Hilfe, ich habe meine Freunde verloren!
Bei Tausenden von Menschen und schlechtem Handyempfang in den Zelten kann das schnell passieren. Vereinbaren Sie vorher einen festen Treffpunkt für den Notfall. Der beste und bekannteste Ort dafür sind die Stufen unterhalb der Bavaria-Statue. Von dort hat man einen guten Überblick und wird leicht gefunden. Alternativ gibt es eine offizielle Servicestelle des Roten Kreuzes.




