Weg mit der Farbkarte: Wie du die perfekte Wandfarbe findest, die dich wirklich glücklich macht

von Romilda Müller
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Ganz ehrlich? In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre wahrscheinlich mehr Farbeimer geöffnet als Joghurtbecher. Und fast genauso oft stand ich mit Leuten vor diesen winzigen Farbkärtchen im Baumarkt, die alle die gleiche Frage im Gesicht hatten: Welche Farbe passt bloß zu mir? Im Netz liest man dann oft so simple Sachen wie „Blau ist für ruhige Menschen, Rot für dynamische“. Nett gemeint, aber Blödsinn.

Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen: Eine Wandfarbe ist kein Persönlichkeitstest. Sie ist ein unglaublich mächtiges Werkzeug. Sie kann einen Raum größer, gemütlicher, wärmer oder kühler wirken lassen. Sie kann deine Stimmung heben oder dich zur Ruhe bringen. Es geht nicht darum, was eine Farbe über dich aussagt. Es geht darum, wie du dich in deinem Zuhause fühlen willst. Ich habe schon so oft erlebt, dass jemand eine Farbe aus einem Hochglanzmagazin wollte – und im eigenen Wohnzimmer sah sie dann plötzlich furchtbar aus. Falsches Licht, andere Möbel, und schon ist die Enttäuschung groß. Damit dir das nicht passiert, schauen wir uns mal an, worauf es wirklich ankommt.

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Die Grundlagen: Warum eine Farbe nie allein kommt

Bevor wir auch nur an den Pinsel denken, müssen wir eine Sache verstehen: Farbe im Eimer ist nur die halbe Wahrheit. Ihre Magie entfaltet sie erst im Zusammenspiel mit ihrer Umgebung. Das ist keine Esoterik, sondern simple Physik und das A und O für jeden, der mit Farben arbeitet. Wer das kapiert, macht am Ende einfach die besseren Entscheidungen.

Dein wichtigster Partner: Das Licht

Ohne Licht gibt es keine Farbe. Punkt. Und die Art des Lichts kann eine Wandfarbe radikal verändern. Deswegen schaue ich mir einen Raum immer zu verschiedenen Tageszeiten an, bevor ich eine Empfehlung gebe.

  • Natürliches Tageslicht: Das ist das ehrlichste Licht. Ein Raum, dessen Fenster nach Norden zeigen, bekommt kühles, fast bläuliches Licht. Ein warmer Sandton oder ein sanftes Greige können hier Wunder wirken und eine gemütliche Atmosphäre zaubern. Ein Südzimmer dagegen wird von warmem, gelblichem Licht geflutet. Hier kann ein kühlerer Ton, vielleicht ein zartes Graublau, unglaublich erfrischend sein.
  • Künstliches Licht: Hier wird’s ein bisschen technisch, aber es lohnt sich. Achte auf die Farbtemperatur deiner Lampen, angegeben in Kelvin (K). Eine klassische „Warm White“ LED (um die 2.700-3.000 K) wirft ein gelbliches Licht und lässt ein neutrales Grau schnell beige aussehen. Eine „Cool White“ LED (über 4.000 K) kann dasselbe Grau fast bläulich erscheinen lassen.
  • Der Profi-Wert (CRI): Schon mal vom Farbwiedergabeindex (CRI oder Ra) gehört? Nein? Solltest du aber! Er gibt an, wie echt Farben unter einer Lampe aussehen. Ein billiges Leuchtmittel mit niedrigem CRI (unter 80) kann die schönste Farbe fahl und leblos wirken lassen. Mein Tipp: Für Wohnräume immer Leuchtmittel mit einem CRI von 90 oder mehr kaufen. Der Unterschied ist wie von einem alten Röhrenfernseher zu einem 4K-Display.
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Wie du einen Raum optisch umbaust

Mit Farbe kannst du die Proportionen eines Raumes komplett verändern. Das ist einer der stärksten Tricks überhaupt.

Helle Farben reflektieren das Licht und lassen einen kleinen, dunklen Raum sofort größer und luftiger wirken. Wir nennen das „den Raum weiten“. Weiß ist der Klassiker, aber auch helle Pastelltöne oder ein lichtes Grau schaffen das spielend.

Dunkle Farben schlucken das Licht und lassen Wände optisch auf dich zukommen. Klingt erstmal schlecht, ist aber super praktisch! Stell dir einen langen, schmalen Flur ohne Fenster vor – ein echter Schlauch. Streichst du die Stirnwand am Ende in einem satten, dunklen Petrol und die Längswände in einem ganz hellen Grau, wirkt der Raum sofort kürzer und einladender. In einem großen Wohnzimmer kann eine einzelne dunkle Wand hinter dem Sofa für eine unglaublich gemütliche und geborgene Ecke sorgen.

Ach ja, und die Decke! Ein klassischer Anfängerfehler ist, die Decke zu ignorieren. Eine Decke, die dunkler ist als die Wände, drückt den Raum nach unten. In einem Altbau mit extrem hohen Decken kann das gewollt sein, in einer normalen Wohnung ist es fatal. Kleiner Profi-Tipp: Streich die Decke immer ein paar Nuancen heller als die Wände, dann wirkt der Raum sofort höher.

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Bevor es losgeht: Die ungeschönte Wahrheit über Vorbereitung

Okay, du hast eine Idee für die Farbe. Aber halt! Bevor du zum Pinsel greifst, kommt der wichtigste und meistgehasste Teil: die Vorbereitung. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Deine erste Hausaufgabe: Schnapp dir heute Abend dein Handy, schalte die Taschenlampe ein und leuchte mal ganz flach über deine Wände. Siehst du die ganzen kleinen Dellen, alten Bohrlöcher und Unebenheiten? Genau. Die wirst du nach dem Streichen doppelt und dreifach sehen, wenn du sie nicht vorher beseitigst.

Dafür brauchst du keinen Meisterbrief. Eine kleine Tube Fertigspachtel aus dem Baumarkt (kostet ca. 5-10 €), ein kleiner Spachtel und etwas Schleifpapier reichen für den Anfang. Löcher füllen, trocknen lassen, glattschleifen, Staub abwischen – fertig. Das dauert vielleicht eine Stunde, rettet aber dein gesamtes Projekt.

Die ultimative Einkaufsliste für den Baumarkt

Damit du nicht planlos vor den riesigen Regalen stehst, hier eine kurze Checkliste mit Dingen, die du wirklich brauchst:

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  • Abdeckmaterial: Gutes Malervlies für den Boden (ca. 15-25 €), dünne Folie für die Möbel.
  • Abklebeband: Investier in gutes Malerkrepp (ca. 5-8 € pro Rolle). Billiges Band reißt oder lässt Farbe durch.
  • Werkzeug: Ein Set aus Farbwanne, einem kleinen Pinsel für die Ecken und einer Farbrolle (ca. 15-25 €).
  • Grundierung: Für die meisten Wände ein „Tiefengrund“. Er sorgt dafür, dass die Wand die Farbe gleichmäßig aufnimmt und du keine Flecken bekommst.
  • Und natürlich Farbe: Als Faustregel kannst du mit 1 Liter Farbe für ca. 7-8 Quadratmeter pro Anstrich rechnen. Ein 10-Liter-Eimer einer wirklich guten Wandfarbe (achte auf die „Nassabriebklasse 2“ und „Deckkraftklasse 1“) kostet im Fachhandel zwischen 50 und 90 Euro. Baumarkt-Eigenmarken sind oft günstiger, aber da brauchst du nicht selten einen dritten Anstrich – was am Ende mehr Arbeit und oft auch nicht weniger Geld bedeutet.

Die Techniken der Profis für dein Zuhause

Jetzt wird’s spannend. Eine gute Farbwahl ist super, aber die Umsetzung entscheidet über Top oder Flop. Hier sind ein paar Regeln, die ich jedem ans Herz lege.

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Der Probeanstrich: Die beste 5-Euro-Investition deines Lebens

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Kauf niemals 10 Liter Farbe, nur weil dir das kleine Kärtchen gefällt. Das ist wie Lotto spielen. Hol dir eine kleine Testdose für ein paar Euro. Das erspart dir später hunderte von Euro und jede Menge Frust. Und so machst du es richtig:

  1. Streiche eine große Fläche, mindestens einen Quadratmeter. Nur so wirkt die Farbe richtig.
  2. Wähle zwei verschiedene Wände: eine, die viel Licht abbekommt, und eine, die meist im Schatten liegt. Du wirst dich wundern, wie unterschiedlich die Farbe wirkt.
  3. Gib der Farbe Zeit! Beobachte die Testflächen über einen ganzen Tag – morgens, mittags und abends bei künstlichem Licht. Erst dann siehst du das wahre Gesicht der Farbe.

Ich hatte mal einen Kunden, der sich in ein tiefes Petrolblau verliebt hatte. Auf der Karte sah es super edel aus. Nach dem Probeanstrich in seinem nordseitigen Wohnzimmer wirkte es aber fast schwarz und total erdrückend. Wir haben dann eine hellere, gräulichere Variante genommen und er war unendlich dankbar für diesen Zwischenschritt.

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Glanz oder nicht Glanz? Mehr als nur Optik

Farbe ist nicht gleich Farbe. Der Glanzgrad hat einen riesigen Einfluss. Hier die einfache Übersicht, ganz ohne Tabellen-Kram:

  • Stumpfmatt: Das ist die edelste Variante. Sie wirkt fast pudrig, schluckt das Licht und kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand perfekt. Ideal für Wohn- und Schlafzimmerwände. Der Nachteil: Sie ist empfindlich. Einmal mit dem Staubsauger angestoßen, und schon hast du einen glänzenden Streifen.
  • Matt (oft als Seidenmatt verkauft): Der perfekte Kompromiss und meine Go-to-Empfehlung für die meisten Wohnräume. Wirkt immer noch sehr ruhig, ist aber schon deutlich robuster und lässt sich auch mal vorsichtig abwischen.
  • Seidenglänzend: Der Held für strapazierte Bereiche. Perfekt für Küchen, Bäder, Flure und Kinderzimmer. Die Oberfläche ist super robust und abwaschbar. Ein Fettspritzer neben dem Herd? Kein Problem. Aber Achtung: Seidenglanz betont JEDE Unebenheit. Hier muss die Wand wirklich perfekt glatt sein.

Praktische Tipps für jeden Raum

Okay, weg mit der Theorie, werden wir praktisch. Jeder Raum hat eine Funktion, und die Farbe sollte diese unterstützen.

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Im Wohnzimmer, dem Alleskönner, kannst du super mit Zonen arbeiten. Streich die Wand hinter dem Sofa in einem ruhigen, etwas dunkleren Ton – ein sattes Grün oder ein warmes Grau –, um eine gemütliche Insel zu schaffen. Die restlichen Wände bleiben heller, um den Raum offen zu halten. Aber bitte streich nicht die Wand, an der der Fernseher hängt, in einer knalligen Akzentfarbe. Das ermüdet die Augen und lenkt nur ab.

Das Schlafzimmer ist eine Oase der Ruhe. Energische Farben wie Knallrot oder Orange haben hier nichts verloren. Ideal sind gedämpfte, ruhige Töne: Blautöne mit einem leichten Grauanteil, Grüntöne wie Salbei oder Eukalyptus oder warme Erdtöne wirken erdend und geborgen. Achte hier besonders auf gesundheitlich unbedenkliche Farben (z.B. mit dem „Blauen Engel“), die wenig Schadstoffe ausdünsten.

In der Küche wird gearbeitet, da muss die Farbe was aushalten. Hier ist eine scheuerbeständige Farbe (Nassabriebklasse 1 oder 2) Pflicht. Warme Töne wie ein sanftes Gelb gelten als appetitanregend, während helle, kühle Töne Sauberkeit ausstrahlen. Ein guter Mix: Der Arbeitsbereich hell und clean, der Essbereich in einer wärmeren, gemütlichen Farbe.

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Ein letzter Rat vom Profi (und ein genialer Trick)

Sei ehrlich zu dir selbst. Hast du die Zeit und die Geduld für das Projekt? Wenn es um hohe Decken, Stuck oder das Spachteln ganzer Wände geht, kann man als Laie schnell an seine Grenzen kommen. Manchmal ist es günstiger, einen Profi zu rufen, als Zeit und Material in ein Ergebnis zu stecken, das dich jeden Tag ärgert. Plan für einen normal großen Raum (ca. 20 qm) als Anfänger ruhig ein komplettes Wochenende ein – einen Tag für die Vorbereitung (Abdecken, Abkleben, Spachteln) und einen für die Anstriche.

Achtung bei alten Häusern: Wurde dein Haus vor langer Zeit gebaut, könnten alte Farbschichten Blei enthalten. Das ist hochgiftig! Wenn du alte Lackschichten abschleifst, entsteht gefährlicher Staub. Im Zweifel lieber einen Fachmann fragen, hier sollte man kein Risiko eingehen.

Und zum Schluss noch mein liebster Feierabend-Trick: Wenn du eine Pause machst, wickle Pinsel und Farbrolle fest in eine Plastiktüte und klebe sie luftdicht zu. So trocknet die Farbe über Nacht nicht ein und du sparst dir das lästige Auswaschen.

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Am Ende zählt nur eins: Es ist dein Zuhause. Wähle eine Farbe, in der du dich wohlfühlst, nicht eine, die gerade im Trend ist. Vertrau auf dein Bauchgefühl – aber teste es vorher an der Wand!

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Fast 80 % unserer Sinneseindrücke nehmen wir über die Augen wahr. Farbe ist dabei der mächtigste emotionale Trigger in einem Raum.

Diese Erkenntnis aus der Wahrnehmungspsychologie unterstreicht, warum die Farbwahl so entscheidend für unser Wohlbefinden ist. Es geht nicht nur um Ästhetik, sondern darum, wie unser Gehirn den Raum interpretiert: als sicheren Hafen, als kreativen Spielplatz oder als Ort der Konzentration.

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Der Kardinalfehler: Den Farbtester direkt auf die alte Wandfarbe malen.

Das verfälscht den Ton massiv! Malen Sie Ihre Testmuster stattdessen auf ein großes Stück weiße Pappe (mindestens A2-Format). So können Sie das Muster an verschiedene Wände halten, es bei Tages- und Kunstlicht betrachten und sehen, wie es mit Ihrem Boden und den Möbeln interagiert, bevor auch nur ein Tropfen Farbe die eigentliche Wand berührt.

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Schon mal über die „fünfte Wand“ nachgedacht?

Die Decke wird oft stiefmütterlich in reinem Weiß gestrichen. Ein Fehler! Eine Decke in einem zarten Pastellton oder sogar einer dunkleren, mutigen Farbe kann die Raumproportionen komplett verändern. Eine dunkle Decke in einem hohen Altbauraum wirkt gemütlich und intim, während eine in zartem Himmelblau gestrichene Decke den Raum optisch öffnet und luftiger wirken lässt.

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  • Versteckt kleine Unebenheiten an der Wand.
  • Wirkt samtig, edel und schafft eine ruhige Atmosphäre.
  • Absorbiert Licht und sorgt für eine intensive Farbtiefe.

Das Geheimnis? Eine hochwertige, matte Dispersionsfarbe. Sie ist die erste Wahl für Wohn- und Schlafräume, in denen eine gemütliche Stimmung im Vordergrund steht und die Wände weniger strapaziert werden.

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Die perfekte Farbpalette versteckt sich oft schon in Ihrem Zuhause. Der Ausgangspunkt muss nicht immer die Wand sein. Nehmen Sie ein vorhandenes Element, das Sie lieben:

  • Das Muster eines Vorhangstoffs von Designers Guild.
  • Die verschiedenen Grüntöne Ihrer Zimmerpflanzen.
  • Die Farbwelt eines Kunstwerks oder eines Lieblingsteppichs.

Leiten Sie von dort Ihre Haupt- und Akzentfarben ab. Das garantiert ein harmonisches und persönliches Ergebnis.

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Die 60-30-10-Regel ist ein Klassiker der Innenarchitektur und eine sichere Bank für ein ausgewogenes Farbkonzept:

60 % Hauptfarbe: Das ist die dominante Farbe, meist für die Wände. Sie setzt den Grundton des Raumes.
30 % Sekundärfarbe: Diese Farbe sollte Möbel, Teppiche oder Vorhänge zieren. Sie schafft Kontrast und Interesse.
10 % Akzentfarbe: Kissen, Vasen, Bilderrahmen. Kleine Farbtupfer, die dem Raum Persönlichkeit und das gewisse Etwas verleihen.

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„Greige“, eine subtile Mischung aus Grau und Beige, ist das Chamäleon unter den Wandfarben.

Farbtöne wie „Skimming Stone“ von Farrow & Ball oder „Portland Stone“ von Little Greene sind unglaublich wandelbar. In Räumen mit kühlem Nordlicht treten die grauen Anteile hervor und schaffen eine elegante, ruhige Basis. In sonnendurchfluteten Südzimmern dominieren die beigen Pigmente und sorgen für eine warme, einladende Atmosphäre. Perfekt für alle, die eine neutrale, aber niemals langweilige Wandfarbe suchen.

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Ist eine Grundierung wirklich nötig?

Ja, fast immer! Sie ist das Fundament für ein perfektes Ergebnis. Eine gute Grundierung sorgt nicht nur dafür, dass die neue Farbe gleichmäßig deckt und nicht vom Untergrund „aufgesaugt“ wird, sondern sie neutralisiert auch die alte Wandfarbe. Besonders bei einem Wechsel von einem dunklen zu einem hellen Ton spart man sich so oft einen kompletten zweiten Anstrich – und damit Zeit und Geld.

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Seidenmatte Farbe: Reflektiert das Licht sanft, ist strapazierfähig und leicht zu reinigen. Ideal für Küchen, Flure oder Kinderzimmer, wo die Wände mehr aushalten müssen.

Matte Farbe: Schluckt das Licht, kaschiert kleine Unebenheiten und erzeugt eine edle, pudrige Optik. Die beste Wahl für Wohn- und Schlafräume mit geringer Beanspruchung.

Die Wahl des Finishs ist genauso wichtig wie die des Farbtons, denn sie bestimmt die Wirkung und Langlebigkeit Ihrer neuen Wand.

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Bevor Sie zum großen Eimer greifen, sollten Sie die wichtigsten Werkzeuge für ein sauberes Finish parat haben:

  • Hochwertiges Malerkrepp (z.B. von Tesa), das nicht unterläuft.
  • Ein Abstreifgitter für die Farbwanne, um überschüssige Farbe von der Rolle zu entfernen.
  • Ein kleiner, abgewinkelter Pinsel für präzise Kanten und Ecken.
  • Eine fusselfreie Farbrolle, passend zur Wandbeschaffenheit.
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Wussten Sie schon? Das deutsche Umweltzeichen „Blauer Engel“ garantiert, dass Wandfarben besonders emissionsarm sind. Das bedeutet, sie dünsten nach dem Streichen kaum flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus, die die Raumluft belasten können. Wer auf ein gesundes Wohnklima Wert legt, sollte beim Kauf gezielt nach diesem Siegel Ausschau halten. Marken wie Alpinaweiß bieten hierfür spezielle Produktlinien an.

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Ein kleiner Rest Farbe ist übrig? Wunderbar! Anstatt den Eimer im Keller austrocknen zu lassen, nutzen Sie ihn für kreative Akzente. Streichen Sie die Rückwand eines offenen Bücherregals, die Kanten einer Zimmertür oder verpassen Sie einem alten Hocker einen neuen Anstrich. Solche kleinen Details schaffen eine subtile Verbindung zur Wandfarbe und verleihen Ihrem Raum einen durchdachten, individuellen Touch.

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Der Simultankontrast ist ein Phänomen, bei dem unser Auge die Wahrnehmung einer Farbe durch die direkt angrenzenden Farben verändert.

Das ist der Grund, warum Ihr neutrales Grau neben dem roten Sofa plötzlich einen leichten Grünstich bekommt (Grün ist die Komplementärfarbe zu Rot). Berücksichtigen Sie also immer die Farben Ihrer großen Möbelstücke, wenn Sie eine Wandfarbe auswählen. Die Interaktion kann überraschende Effekte haben!

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Trauen Sie sich an dunkle, satte Töne! Farben wie tiefes Petrol, sattes Waldgrün oder edles Marineblau müssen einen Raum nicht erdrücken. Im Gegenteil:

  • Sie schaffen eine unglaublich gemütliche, umhüllende Atmosphäre.
  • Sie lassen helle Möbel und Kunstwerke regelrecht leuchten.
  • In kleinen Räumen können sie die Wände optisch zurücktreten lassen und so paradoxerweise für mehr Tiefe sorgen.
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Wie berechne ich die richtige Farbmenge?

Eine einfache Faustformel hilft, Verschwendung zu vermeiden: Rechnen Sie die Raumfläche aus (alle Wandbreiten addieren und mit der Raumhöhe multiplizieren) und ziehen Sie großzügig die Fläche von Fenstern und Türen ab. Die meisten Farbeimer geben eine Ergiebigkeit in m² pro Liter an. Planen Sie immer für zwei Anstriche und kaufen Sie lieber einen Liter mehr als zu wenig – nichts ist ärgerlicher, als wenn die Farbe mitten auf der letzten Wand ausgeht.

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Akzentwand: Der Klassiker. Eine einzelne Wand wird in einer kräftigen Farbe gestrichen, um einen Fokus zu setzen, z.B. hinter dem Sofa oder dem Bett. Wirkt schnell und effektiv.

Colour Drenching: Der mutige Trend. Hier werden nicht nur die Wände, sondern auch die Fußleisten, Türrahmen und manchmal sogar die Decke in demselben Farbton gestrichen. Das Ergebnis ist ein extrem ruhiger, moderner und designorientierter Look, der den Raum wie eine Einheit wirken lässt.

Vergessen Sie digitale Farbfächer auf dem Bildschirm. Die Darstellung variiert je nach Monitor-Einstellung dramatisch. Vertrauen Sie stattdessen auf physische Muster. Viele Premium-Hersteller wie „Little Greene“ oder „Schöner Wohnen-Farbe“ bieten kleine Testtöpfe oder bereits gestrichene, aufklebbare Farbmuster an. Das ist die einzige Möglichkeit, den Farbton unter den realen Lichtbedingungen Ihres Zuhauses wirklichkeitsgetreu zu beurteilen.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.