Mehr als nur Farbe: Wie du mit den richtigen Tönen deine Räume wirklich verwandelst (Profi-Tricks inklusive!)

von Mareike Brenner
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Ganz ehrlich? In all den Jahren, in denen ich als Maler durch Wohnungen und Häuser getingelt bin, habe ich eines gelernt: Farbe ist nicht einfach nur Deko. Sie ist ein unfassbar mächtiges Werkzeug. Ich habe Räume gesehen, die ihre Bewohner regelrecht erdrückt haben – klein, dunkel, irgendwie traurig. Und ich habe erlebt, wie dieselben Räume nach einem neuen Anstrich plötzlich zu atmen begannen und die Menschen darin aufblühten.

Viele kommen mit Magazinen zu mir und zeigen auf die neuesten Trendfarben. Das ist ja auch ein super Startpunkt. Aber die entscheidende Frage ist nicht: „Was ist gerade in?“ Die wirklich wichtige Frage lautet: „Was soll diese Farbe in diesem Raum für dich tun?“ Soll sie den Raum größer wirken lassen? Gemütlicher? Oder vielleicht beruhigender? In diesem Guide teile ich mal ein paar Geheimnisse aus dem Nähkästchen. Denn wenn du die Grundlagen verstehst, triffst du am Ende immer die bessere Wahl für dein Zuhause.

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Das A und O: Warum Licht dein wichtigster Partner ist

Bevor wir uns in Farbtöpfe stürzen, müssen wir kurz über Licht reden. Klingt banal, ist aber der Schlüssel zu allem. Ohne Licht gibt es keine Farbe. Jede Wandfarbe, wirklich jede, sieht je nach Lichteinfall komplett anders aus. Das ist keine Hexerei, sondern simple Physik.

Stell dir mal vor, Licht trifft auf eine rote Wand. Die Wand „schluckt“ alle Farbanteile des Lichts, außer die roten. Die wirft sie zurück, und unser Auge fängt sie auf. Zack, wir sehen „Rot“. Eine weiße Wand wirft fast das gesamte Licht zurück, eine schwarze schluckt es fast komplett. Kühle Farben wie Blau oder Grün haben kürzere Wellenlängen und streuen das Licht stärker. Unser Gehirn interpretiert das so, dass sie weiter weg sind – denk an den blauen Himmel oder ferne Berge. Warme Farben wie Rot und Orange haben längere Wellenlängen und scheinen auf uns zuzukommen. Und genau dieses Wissen nutzen die Profis, um die Proportionen eines Raumes optisch zu verändern.

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Der geheime Code auf dem Farbeimer: Der LRV

Gut zu wissen: Auf vielen hochwertigen Farbeimern findest du eine Zahl, oft als LRV (Light Reflectance Value) oder auf Deutsch „Lichtreflexionsgrad“ (LRG) bezeichnet. Diese Zahl verrät dir in Prozent, wie viel Licht eine Farbe zurückwirft. Ein reines Verkehrsweiß hat einen LRV von über 85, wirft also mehr als 85 % des Lichts zurück. Ein tiefes Anthrazit liegt vielleicht bei 5-10 %. Warum ist das wichtig? In einem kleinen, dunklen Zimmer mit Nordfenster ist ein hoher LRV dein bester Freund. Hier würde ich immer zu Farben mit einem LRV von mindestens 60, besser 70 raten. In einem sonnigen Südzimmer kannst du dagegen auch eine dunklere Farbe mit niedrigem LRV wagen, ohne dass der Raum zur Höhle wird.

Kleine Räume, große Wirkung: So trickst du mit Farbe

Die häufigste Frage, die ich höre: „Wie kriege ich meinen kleinen Raum größer?“ Die Antwort ist eine clevere Kombination aus ein paar einfachen, aber mega effektiven Techniken.

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Trick 1: Hell, heller, am hellsten (aber nicht klinisch!)

Ja, die alte Regel stimmt: Helle Farben lassen einen Raum größer wirken, weil sie das Licht reflektieren und die Wände optisch zurücktreten. Aber „hell“ heißt nicht automatisch steriles Krankenhaus-Weiß.

  • Gebrochenes Weiß: Ein Weiß mit einem winzigen Tropfen Ocker, Grau oder Umbra wirkt sofort wärmer und wohnlicher, reflektiert aber immer noch massig Licht.
  • Helle Grautöne: Ein zartes Lichtgrau oder ein modernes „Greige“ (Mischung aus Grau und Beige) ist unglaublich elegant. Eine tolle, greifbare Farbe ist zum Beispiel „Poesie der Stille“ aus der Alpina Feine Farben Kollektion. Das schafft eine ruhige Basis, die super zu Holz und kräftigeren Akzenten passt.
  • Zarte Pastelle: Ein Hauch von Salbei, ein pudriges Rosé oder ein Himmelblau können Räume ebenfalls öffnen. Wichtig ist nur, dass sie einen hohen Weißanteil haben und nicht zu knallig sind.

Trick 2: Die Decke anheben – der einfachste Trick der Welt

Einer der wirkungsvollsten Tricks ist die Gestaltung der Decke. Für eine maximale Raumhöhe streichst du die Decke immer heller als die Wände – meistens ist reines Weiß die beste und einfachste Wahl. Das Auge wird nach oben gezogen, und der Raum fühlt sich sofort luftiger an. Eine dunkle Decke ist nur was für Altbauten mit extrem hohen Decken (denk mal an 3,50 m und mehr), um Gemütlichkeit zu schaffen. In einer normalen Wohnung drückt das nur.

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Trick 3: Die richtige Wand ins Rampenlicht rücken

Eine Akzentwand ist mehr als nur Deko, sie ist ein strategisches Tool. In einem langen, schmalen „Schlauchzimmer“ streichst du die kurze Wand am Ende in einem dunkleren oder wärmeren Ton. Sie rückt optisch näher und lässt den Raum quadratischer wirken. Die langen Seitenwände bleiben hell. Umgekehrt: Eine unruhige Wand mit vielen Türen und Fenstern lässt du lieber hell. Ein kräftiger Ton würde die Unruhe nur betonen.

Von der Theorie zur Praxis: Dein Schlachtplan fürs Streichen

Gute Vorbereitung ist alles! Bevor du den Pinsel schwingst, gibt es ein paar Schritte, die über Top oder Flop entscheiden.

Schritt 1: Testen, testen und nochmal testen!

Das ist mein wichtigster Rat: Vertrau niemals einer kleinen Farbkarte aus dem Baumarkt! Die Farbe wird an deiner Wand anders aussehen. Kauf dir eine kleine Probemenge (kostet meist nur 5-8 €) und streiche sie auf ein großes Stück weißen Karton (mind. 50×50 cm). Diesen Karton bewegst du im Laufe des Tages durch den Raum und schaust, wie die Farbe im Morgen-, Mittags- und Abendlicht wirkt. Nur so bekommst du ein echtes Gefühl dafür.

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Schritt 2: Was du wirklich für dein Projekt brauchst

Im Baumarkt kann einen das Angebot erschlagen. Hier ist eine simple Einkaufsliste für ein ganz normales Zimmer:

  • Die Farbe deiner Wahl: Klar!
  • Grundierung: Falls nötig (bei stark saugenden oder fleckigen Wänden). Ein Muss bei krassen Farbwechseln!
  • Farbrolle (mittelgroß): Kleiner Profi-Tipp: Nimm eine Lammfellrolle für strukturierte Wände wie Raufaser und eine kurzflorige Mikrofaserrolle für glatte Wände. Das macht einen riesigen Unterschied im Ergebnis.
  • Kleiner Pinsel: Für die Ecken und Kanten.
  • Farbwanne mit Abstreifgitter: Damit die Rolle nicht vor Farbe trieft.
  • Malerkrepp: Investiere hier in gutes Klebeband (z.B. Frogtape), das verhindert unsaubere Kanten.
  • Abdeckfolie oder Malervlies: Um deinen Boden und die Möbel zu schützen.

Schritt 3: Wie viel Farbe und was kostet der Spaß?

Nichts ist nerviger, als wenn am Sonntagnachmittag die Farbe ausgeht. Die Menge berechnest du ganz einfach: Miss die Länge und Höhe deiner Wände. Jede Wand einzeln: Länge x Höhe = Fläche. Addiere die Flächen aller Wände. Auf dem Farbeimer steht dann, wie viele Quadratmeter du mit einem Liter schaffst (z.B. „1 Liter für ca. 8-10 m²“). Plane lieber einen kleinen Puffer ein.

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Eine kleine Beispielrechnung: Für ein typisches 20 qm Wohnzimmer brauchst du für die Wände (ein Anstrich) meist um die 2,5 bis 3 Liter Farbe. Eine gute Dispersionsfarbe (achte auf Nassabriebklasse 2, die ist robust) kostet dich etwa 30-45 Euro. Ein vernünftiges Werkzeug-Set bekommst du für ca. 25 Euro. Mit rund 60-70 Euro kannst du also schon einen ganzen Raum verwandeln. Das ist doch mal eine Ansage, oder?

Endlich loslegen: So streichst du wie ein Profi

Okay, alles ist da, du bist bereit. So gehst du vor:

1. Abkleben und Abdecken: Nimm dir dafür Zeit! Saubere Kanten an Steckdosen, Türrahmen und Fußleisten machen 50 % des professionellen Eindrucks aus.

2. Ecken und Kanten zuerst: Streiche mit dem Pinsel einen ca. 5-10 cm breiten Streifen in alle Ecken, an der Decke und an den Leisten entlang.

3. Die Fläche rollen: Jetzt kommt der wichtigste Trick: Arbeite immer „nass in nass“. Tauche die Rolle in die Farbe, streife sie am Gitter gut ab und rolle dann die erste Bahn von oben nach unten. Die nächste Bahn rollst du direkt daneben, wobei du immer ein bisschen in die noch feuchte, vorherige Bahn hineinrollst. So vermeidest du unschöne Streifen und Ansätze.

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Achtung, Ungeduld ist dein Feind! Der erste Anstrich sieht oft fleckig aus. Keine Panik! Lass ihn komplett durchtrocknen, wie auf dem Eimer angegeben. Oft deckt die Farbe erst beim Trocknen richtig. Und streiche niemals in die halbtrockene Farbe hinein, das macht alles nur schlimmer.

Der ultimative Zeitspar-Hack: Du machst morgen mit dem zweiten Anstrich weiter? Wickle deine Farbrolle und den Pinsel fest in eine Plastiktüte. So trocknet die Farbe nicht ein und du kannst am nächsten Tag direkt weitermachen. Spart Wasser und eine Menge Putzerei!

Dein erstes Projekt? Fang klein an!

Wenn du dir noch unsicher bist, hab ich einen super Tipp für dich. Streich nicht gleich die ganze Wohnung. Such dir eine einzige Wand aus – die hinter dem Sofa oder dem Bett ist perfekt. Eine Akzentwand ist ein überschaubares Projekt für einen Samstagnachmittag, kostet nicht viel, hat aber eine RIESIGE Wirkung. Das ist der perfekte Einstieg und macht garantiert Lust auf mehr.

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Am Ende geht es darum, einen Ort zu schaffen, an dem du dich wohlfühlst. Nimm dir die Zeit für die Planung, investiere die paar Euro mehr in gutes Material und arbeite sorgfältig. Dann wirst du viele Jahre Freude an deinen Wänden haben. Und das ist doch das, worauf es ankommt.

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Schon mal über die „fünfte Wand“ nachgedacht?

Die Decke wird oft stiefmütterlich in Standardweiß gestrichen. Ein Fehler! Eine Decke in einem zarten Pastellton oder sogar einem tiefen, satten Farbton kann die Raumwirkung dramatisch verändern. In einem Raum mit hohen Decken kann eine dunkle Farbe wie „Hague Blue“ von Farrow & Ball eine intime, fast schon kathedralenartige Atmosphäre schaffen. In niedrigeren Räumen zieht eine Decke, die ein paar Nuancen heller ist als die Wände, den Blick nach oben und lässt den Raum höher erscheinen.

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„Farbe ist ein machtvolles Instrument. Sie kann Harmonie oder Kontrast erzeugen, eine Stimmung vorgeben oder eine Botschaft vermitteln.“ – Le Corbusier, Architekt & Designer

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Matt oder Seidenglanz? Das ist hier die Frage.

Matte Farbe: Perfekt für Wohn- und Schlafräume. Sie schluckt Licht, kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand und erzeugt eine pudrige, edle Tiefe. Marken wie Little Greene bieten hierfür exzellente, kreidige „Absolute Matt Emulsion“-Farben an.

Seidenglanz (Satin): Ideal für Flure, Küchen und Bäder. Die Oberfläche reflektiert leicht das Licht und ist deutlich robuster und abwischbar. Ein Segen bei Fingerabdrücken oder Soßenspritzern!

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Ein häufiger Fehler ist, die Untertöne einer Farbe zu ignorieren. Ein Grau ist selten nur Grau. Es hat fast immer einen bläulichen (kühlen) oder gelblichen/bräunlichen (warmen) Unterton. Halten Sie Ihren Farbfächer neben ein reinweißes Blatt Papier, um den wahren Charakter der Farbe zu enthüllen. Dieser kleine Trick verhindert, dass Ihr gemütlich geplantes, warmes Grau im Nordlicht plötzlich kühl und steril wirkt.

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Bevor Sie den ganzen Raum streichen, testen Sie wie ein Profi:

  • Malen Sie nicht direkt auf die Wand, sondern auf ein großes Stück Pappe oder ein DIN-A3-Blatt.
  • Tragen Sie zwei Schichten auf, genau wie Sie es an der Wand tun würden.
  • Bewegen Sie Ihr Farbmuster durch den Raum und betrachten Sie es zu verschiedenen Tageszeiten – im Morgenlicht, bei direkter Sonne und bei künstlichem Licht am Abend.
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Der Geheimtipp für ein stimmiges Gesamtbild: Lackieren Sie die Heizkörper in der gleichen Farbe wie die Wand dahinter. Statt als klobiger weißer Fremdkörper hervorzustehen, verschmelzen sie optisch mit dem Raum. Das Ergebnis ist eine ruhigere, aufgeräumtere und hochwertigere Anmutung, die den Fokus auf Ihre Möbel und Dekoration lenkt.

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Über 75 % der Farbinformationen auf Etiketten werden von Käufern ignoriert. Dabei verrät der Glanzgrad (z.B. matt, seidenglänzend, hochglänzend) entscheidende Details über die Strapazierfähigkeit und die spätere Optik der Farbe an der Wand.

Das bedeutet konkret: Ein matter Anstrich wirkt edler, verzeiht aber keine Fettfinger. Eine glänzende Farbe ist extrem robust, hebt aber jede noch so kleine Unebenheit in der Wand hervor. Die Wahl des Glanzgrades ist also genauso wichtig wie die des Farbtons.

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Sie wollen einem neutralen Raum Charakter verleihen, ohne ihn komplett zu streichen? Konzentrieren Sie sich auf die Holzelemente. Eine in Salbeigrün, tiefem Blau oder sogar Schwarz lackierte Tür oder Fensterrahmen können zu einem echten Design-Statement werden. Es ist ein Detail, das sofort ins Auge fällt und dem Raum eine individuelle, durchdachte Note gibt. Besonders wirkungsvoll, wenn die Wände in einem neutralen Ton wie Off-White oder einem hellen Grau gehalten sind.

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  • Erschafft eine umhüllende, kokonartige Atmosphäre.
  • Lässt den Raum größer und unendlich erscheinen, da die Ecken verschwimmen.
  • Sorgt für einen modernen, hochwertigen Look.

Das Geheimnis? „Color Drenching“. Streichen Sie nicht nur die Wände, sondern auch die Decke, Sockelleisten und Türen im selben Farbton.

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Wie schaffe ich ein beruhigendes Schlafzimmer?

Greifen Sie zu Farben mit geringer Sättigung und kühlen Untertönen. Sanfte Blau-, Grün- oder Violett-Töne haben eine nachweislich beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Ein gedämpftes Salbeigrün wie „Tranquil Dawn“ von Dulux oder ein rauchiges Blau können den Raum in eine Oase der Ruhe verwandeln. Vermeiden Sie hingegen hoch-energetische Farben wie Knallrot oder leuchtendes Orange im Schlafbereich.

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Die berühmte 60-30-10-Regel ist ein sicherer Weg zu einer ausgewogenen Farbgestaltung. 60 % des Raumes (typischerweise die Wände) erhalten die Hauptfarbe. 30 % (Möbel, Vorhänge) werden in einer Sekundärfarbe gehalten, die die Hauptfarbe ergänzt. Die restlichen 10 % (Kissen, Kunst, Deko-Objekte) setzen als Akzentfarbe spannende Highlights.

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Der Unterton-Fauxpas: Sie haben ein wunderschönes Beige für Ihr Wohnzimmer ausgesucht, doch an der Wand wirkt es plötzlich rosa? Wahrscheinlich hat das Beige einen rötlichen Unterton, der durch Ihr spezifisches Raumlicht hervorgehoben wird. Vergleichen Sie Farbtöne immer direkt miteinander und im Kontext Ihres Raumes, um solche Überraschungen zu vermeiden.

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Lust auf etwas Besonderes? Kalk- oder Kreidefarben, wie die von „Bauwerk Colour“ oder „Painting the Past“, verleihen Wänden eine einzigartige, wolkige Textur. Anders als bei normaler Dispersionsfarbe ist das Ergebnis nicht uniform, sondern lebendig und voller Tiefe. Perfekt für den Wabi-Sabi-Look oder um einem minimalistischen Raum eine organische Wärme zu verleihen. Die Verarbeitung erfordert etwas Übung, aber das Ergebnis ist unvergleichlich.

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  • Terracotta und tiefes Waldgrün
  • Senfgelb und Petrolblau
  • Puderrosa und sattes Ocker

Diese Kombinationen klingen gewagt, funktionieren aber fantastisch. Der Trick liegt darin, eine Farbe dominant einzusetzen und die andere als gezielten Akzent zu verwenden.

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Eine Studie der University of British Columbia fand heraus, dass Blau die Kreativität fördert, während Rot die Leistung bei detailorientierten Aufgaben verbessert.

Was bedeutet das für Ihr Zuhause? Ein Hauch von Blau im Arbeitszimmer oder Atelier könnte kreative Denkprozesse anregen, während ein roter Akzent in der Küche helfen könnte, sich auf das Rezept zu konzentrieren. Es geht nicht darum, ganze Räume in Grundfarben zu tauchen, sondern darum, ihre psychologische Wirkung gezielt zu nutzen.

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Warum sieht die Farbe im Laden anders aus als zu Hause?

Die Beleuchtung ist der entscheidende Faktor. Baumärkte und Fachgeschäfte nutzen oft neutrale Leuchtstoffröhren. Ihr Zuhause hat wahrscheinlich eine Mischung aus Tageslicht und künstlichem Licht mit einer wärmeren Farbtemperatur (gemessen in Kelvin). Warmweißes LED-Licht (ca. 2700K) lässt Farben gelblicher und gemütlicher erscheinen, während kaltweißes Licht (über 4000K) Blautöne verstärkt.

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Teure vs. Günstige Farbe: Der Hauptunterschied liegt oft in der Pigmentdichte und der Qualität der Bindemittel. Hochwertige Farben von Herstellern wie „Caparol“ oder „Farrow & Ball“ decken oft schon mit dem ersten Anstrich besser und erzeugen eine intensivere, facettenreichere Farbtiefe. Günstigere Farben benötigen eventuell mehr Anstriche, was den Preisvorteil und die gesparte Zeit zunichtemachen kann. Für stark beanspruchte Bereiche lohnt sich die Investition in Qualität.

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Verbinden Sie verschiedene Räume subtil miteinander, indem Sie eine gemeinsame Farbpalette verwenden. Die Küche könnte zum Beispiel in einem kräftigen Salbeigrün gestrichen sein, während im angrenzenden Wohnzimmer nur die Kissen oder ein Kunstwerk diesen Ton aufgreifen. Dies schafft einen harmonischen Fluss und lässt Ihr Zuhause wie aus einem Guss wirken, ohne dass jeder Raum gleich aussieht.

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Wichtiger Punkt: Eine gute Grundierung ist kein unnötiger Kostenfaktor, sondern die Basis für ein perfektes Ergebnis. Sie sorgt für eine einheitliche Saugfähigkeit der Wand, verhindert das Durchscheinen alter Flecken oder Farben und sorgt dafür, dass der eigentliche Farbton seine volle Leuchtkraft entfalten kann. Bei einem Wechsel von einer sehr dunklen zu einer hellen Farbe ist ein pigmentierter Sperrgrund unerlässlich.

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  • Ein glatteres, gleichmäßigeres Finish ohne Streifen.
  • Weniger Farbverbrauch, da die Farbe optimal aufgenommen und abgegeben wird.
  • Eine enorme Zeitersparnis bei der Arbeit.

Das Geheimnis? Investieren Sie in einen hochwertigen Farbroller. Günstige Roller neigen zum Fusseln und erzeugen eine unschöne „Orangenhaut“-Struktur an der Wand.

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Der meistverkaufte Farbton der Welt ist nicht etwa ein strahlendes Reinweiß, sondern ein leicht abgetönter Weißton.

Reines, kühles Weiß kann in vielen Wohnräumen steril und ungemütlich wirken. Gebrochene Weißtöne mit einem Hauch von Grau, Gelb oder Beige – oft als „Off-White“ bezeichnet – schaffen eine weichere, wärmere und einladendere Atmosphäre. Ein Klassiker hierfür ist „RAL 9010“.

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Hilfe, ein Kratzer an der frisch gestrichenen Wand!

Keine Panik, Sie müssen nicht die ganze Wand neu streichen. Heben Sie immer einen kleinen Rest der Farbe in einem beschrifteten Marmeladenglas auf. Für die Reparatur verwenden Sie am besten keinen Pinsel, sondern ein Wattestäbchen oder die Ecke eines kleinen Schwamms. Tupfen Sie die Farbe vorsichtig nur auf die beschädigte Stelle. So vermeiden Sie sichtbare Pinselstriche und der Übergang wird fast unsichtbar.

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Die Renaissance des „Greige“. Weder Grau noch Beige, sondern die perfekte Mischung aus beidem. Dieser vielseitige Farbton, wie zum Beispiel „Skimming Stone“ von Farrow & Ball oder „Alpina Feine Farben Nr. 03“, hat die Eleganz von Grau und die Wärme von Beige. Er passt sich wunderbar unterschiedlichen Lichtverhältnissen an und bietet eine ideale, ruhige Kulisse für fast jeden Einrichtungsstil – von skandinavisch bis modern-klassisch.

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Farb-Recycling ist clever und nachhaltig. Was tun mit Resten?

  • Kleine Mengen eignen sich perfekt, um die Innenwände von Schubladen oder die Rückwand eines offenen Regals zu streichen – ein toller Überraschungseffekt!
  • Mischen Sie ähnliche Farbreste (z. B. verschiedene Grautöne) für ein einzigartiges Grau, um damit einen Kellerraum oder eine Abstellkammer zu streichen.
  • Alte Blumentöpfe aus Ton oder Kunststoff erhalten mit einem neuen Anstrich einen frischen Look.

Akzentwand: Ein Klassiker, um schnell einen Fokus zu schaffen. Eine einzelne Wand in einer kräftigen Farbe zieht den Blick auf sich und kann als Hintergrund für ein besonderes Möbelstück oder Kunstwerk dienen.

Color Blocking: Die modernere Alternative. Statt einer ganzen Wand werden geometrische Formen oder Flächen farbig abgesetzt. Ein gemalter Kreis hinter dem Sofa oder ein horizontaler Streifen auf halber Wandhöhe wirkt grafisch und dynamisch.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.