Wandfarbe, die wirklich passt: Was dir im Baumarkt keiner verrät

von Julia Steinhoff
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Ich habe in meinem Leben schon unzählige Wände gestrichen – so viele, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann. Dabei habe ich so ziemlich jeden Trend miterlebt. Von knalligen Farben, die heute fast schon wieder cool sind, bis zu den gefühlt fünfzig verschiedenen Grautönen, die aktuell überall zu sehen sind. Aber eins ist immer gleich geblieben: Die richtige Farbe kann einen Raum komplett verwandeln. Sie kann ihn größer, heller oder unendlich gemütlich machen. Die falsche Wahl? Tja, die kann einen Raum förmlich erdrücken und dir jeden Morgen die Laune verderben.

Viele kommen mit so einem winzigen Farbschnipsel aus dem Baumarkt an und sind total unsicher. „Passt das wirklich?“, fragen sie dann. „Wirkt das an der großen Wand nicht ganz anders?“ Und genau da fängt die eigentliche Arbeit an. Es geht nicht nur darum, irgendwie Farbe an die Wand zu klatschen. Es geht darum, Licht zu verstehen, den Untergrund zu kennen und zu fühlen, wie Farbtöne miteinander tanzen – oder sich streiten.

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Also, lass uns das mal zusammen angehen. Ich zeige dir, wie du eine Farbe nicht nur auswählst, sondern sie wirklich beurteilen und am Ende wie ein Profi an die Wand bringen kannst.

Die Basics: Was steckt wirklich im Farbeimer?

Bevor wir auch nur an einen Pinsel denken, müssen wir kurz klären, womit wir es zu tun haben. Wandfarbe ist mehr als nur bunte Flüssigkeit. Ihre inneren Werte entscheiden über Qualität, Haltbarkeit und dein Endergebnis.

Pigmente & Co: Der Unterschied zwischen Billigfarbe und gutem Stoff

Stell dir Farbe wie eine gute Suppe vor. Die Pigmente sind die Gewürze, sie geben die Farbe. Das Bindemittel ist quasi die Brühe, die alles zusammenhält und dafür sorgt, dass die Farbe an der Wand klebt. Und die Füllstoffe? Die machen die Suppe dicker und vor allem billiger. Und genau da liegt der Haken bei vielen Schnäppchen-Farben.

Ganz ehrlich: Billigfarben enthalten oft jede Menge Füllstoffe wie Kreide und nur wenige hochwertige Pigmente. Das Resultat? Die Farbe deckt einfach nicht. Du streichst zwei, drei, manchmal sogar vier Mal und siehst immer noch den alten Anstrich durchschimmern. Was an der Kasse günstig schien, wird durch den Frust, die Zeit und das zusätzlich nötige Material plötzlich richtig teuer. Ein alter Spruch aus der Werkstatt lautet: „Wer bei der Farbe spart, zahlt bei der Arbeitszeit drauf.“ Und das stimmt einfach immer.

Wandfarben und ihre Bedeutung nach der Farbpsychologie passende Farbgestaltung für Ihre Wände auswählen
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Kein Hexenwerk: Deckkraft und Nassabrieb verstehen

Zum Glück musst du dich nicht auf Werbesprüche verlassen. Es gibt eine Norm (die DIN EN 13300), die dir knallhart die Fakten liefert. Achte auf dem Eimer auf zwei Dinge:

  • Deckvermögen (Klasse 1-4): Klasse 1 ist die Champions League, sie deckt am besten. Klasse 4 ist… naja, eher Kreisliga. Für eine Wand, die gut aussehen soll, nimmst du IMMER Klasse 1 oder 2. Alles andere ist Zeitverschwendung.
  • Nassabriebbeständigkeit (Klasse 1-5): Das hier verrät, wie robust die Farbe ist. Klasse 1 ist „scheuerbeständig“ – perfekt für Küche, Flur oder Kinderzimmer. Da kannst du auch mal mit einem Lappen dran, ohne dass die Farbe beleidigt ist. Klasse 3 ist nur „waschbeständig“, bei zu viel Schrubben gibt sie auf. Für ein normales Wohnzimmer kann das reichen, aber ich persönlich greife fast immer zu Klasse 2 oder 1. Das gibt einfach Sicherheit.

Ach ja, und dann gibt’s da noch den Glanzgrad! Das wird oft übersehen, macht aber einen riesigen Unterschied für die Optik. „Stumpfmatt“ ist super elegant und kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand. „Seidenmatt“ oder „seidenglänzend“ ist etwas robuster und reflektiert das Licht ganz sanft. Das kann einen Raum lebendiger wirken lassen, zeigt aber auch jede Delle. Glänzende Farben sind im Wohnbereich eher selten, da sie sehr unruhig wirken können.

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Das Grau-wird-Grün-Phänomen: Wenn die Farbe verrücktspielt

Hast du schon mal eine Farbe im Laden ausgewählt, nach Hause getragen und gedacht, du bist im falschen Film? Das ist keine Einbildung, das nennt sich Metamerie. Klingt kompliziert, bedeutet aber nur: Ein Farbton kann unter verschiedenen Lichtquellen völlig anders aussehen.

Ich vergesse nie diese eine Kundin. Sie wollte ein super edles, neutrales Grau. Im Baumarkt unter Neonröhren sah der Ton perfekt aus. Nachdem alles gestrichen war, rief sie mich völlig verzweifelt an: „Die Wand ist GRÜN!“ Und sie hatte recht. Das kühle Tageslicht, das durch ihr großes Nordfenster fiel, kitzelte die versteckten grünen Pigmente aus dem Grau heraus. Abends, bei warmem Lampenlicht, war es wieder das elegante Grau. Tja, dieses Drama hätten wir mit einer einfachen Musterfläche vermeiden können. Und genau darum geht es jetzt.

Vom Plan zum Anstrich: So gehst du’s richtig an

Die Auswahl ist der wichtigste Schritt. Verlass dich niemals auf einen kleinen Papierschnipsel oder die Darstellung auf deinem Handy. Farben musst du im Raum erleben, in dem sie leben sollen.

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Schritt 1: Dein Schlachtplan (Zeit, Geld & Material)

Bevor du losrennst, mach dir einen Plan. Was kostet der Spaß eigentlich und wie lange dauert es? Viele verschätzen sich da total.

Die Zeit: Plane realistisch ein Wochenende ein. Du bist kein Profi, der das jeden Tag macht.
Tag 1: Der nervige, aber wichtigste Teil. Möbel rücken, alles sorgfältig mit Vlies und Krepp abdecken, Löcher zuspachteln (Trockenzeit beachten, steht auf der Packung!), schleifen und dann grundieren. Danach ist Feierabend, die Grundierung muss meist über Nacht trocknen.
Tag 2: Der spaßige Teil! Endlich wird gestrichen. Meistens brauchst du zwei Anstriche für ein perfektes Ergebnis, mit einer Trockenzeit von 4-6 Stunden dazwischen.

Das Budget: Was kostet ein 20-Quadratmeter-Raum? Rechne mal grob mit 100 € bis 200 €, wenn du alles neu kaufst. Klingt viel? Lass es mich aufschlüsseln.

Deine ultimative Einkaufsliste:

  • Gute Wandfarbe: Klasse 1 oder 2. (ca. 40-70 € für 10 Liter)
  • Tiefengrund: Absolutes Muss bei den meisten Wänden! (ca. 15-25 €)
  • Farbrolle: Eine anständige Polyamid-Rolle (18-25 cm), keine billige Schaumstoffwalze. (ca. 10-15 €)
  • Pinsel: Ein guter Pinsel für die Ecken. (ca. 5-10 €)
  • Abstreifgitter: Unerlässlich! (ca. 3 €)
  • Malervlies: Schützt den Boden besser als dünne Folie. (ca. 10-20 €)
  • Gutes Malerkrepp: Investier hier ein paar Euro mehr, es lohnt sich. (ca. 5-10 €)
  • Kleinkram: Spachtelmasse, kleiner Spachtel, Schleifpapier. (ca. 10 €)
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Schritt 2: Die Farbauswahl mit der Profi-Methode

Nimm dir im Fachhandel oder Baumarkt einen Farbfächer. Halte ihn nicht flach in der Hand, sondern senkrecht an die Wand, so wie die Farbe später auch sein wird. Decke die umliegenden Töne mit einem weißen Blatt Papier ab, damit dein Auge nicht getäuscht wird.

Der wichtigste Tipp überhaupt: Leg eine Musterfläche an! Kauf eine kleine Probierdose deiner 2-3 Favoriten (kostet meist nur ein paar Euro). Streich die Farbe aber NICHT direkt auf die Wand. Nimm dir ein großes Stück weiße Pappe oder eine alte Gipskartonplatte, mindestens 50×50 cm groß. Streich sie zweimal, lass sie trocknen und dann hast du ein mobiles Farbmuster.

Stell diese Pappe an verschiedene Wände im Raum. Beobachte sie morgens, mittags und abends bei Kunstlicht. Halte sie neben dein Sofa, deine Vorhänge, den Holzboden. Passt der Unterton wirklich? Dieser kleine Test kostet dich vielleicht einen Nachmittag, aber er bewahrt dich vor einer teuren Fehlentscheidung. Das ist der Unterschied zwischen Hoffen und Wissen.

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Schritt 3: Die Vorbereitung – 80 % des Erfolgs!

Du hast deine Traumfarbe gefunden. Super! Aber jetzt kommt der Teil, der ein gutes von einem großartigen Ergebnis trennt. Die Vorbereitung.

Die 3 schnellen Wand-Checks

Bevor du grundierst, musst du deine Wand kennenlernen. Mach diese drei simplen Tests:

  1. Der Wischtest: Reibe mit der flachen Hand über die Wand. Hast du weißen Staub an der Hand? Dann kreidet die alte Farbe und muss abgewaschen oder mit Tiefengrund fixiert werden.
  2. Der Kratztest: Ritze mit einer Spachtelkante eine unauffällige Stelle an. Platzt die Farbe richtig ab? Dann ist der Altanstrich nicht tragfähig und muss runter.
  3. Der Klebebandtest: Drück ein Stück starkes Klebeband (Panzertape) fest auf die Wand und reiß es ruckartig ab. Bleiben Farbstücke kleben? Das ist ein schlechtes Zeichen. Hier muss die alte Farbe runter oder mit einem speziellen Haftgrund grundiert werden, sonst hält dein neuer Anstrich nicht.

Danach: Möbel raus oder in die Mitte und gut abdecken. Boden mit Vlies auslegen. Steckdosen und Lichtschalter abmontieren (WICHTIG: Sicherung vorher raus!). Löcher und Risse verspachteln, trocknen lassen, glatt schleifen. Und dann…

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Warum Grundierung dein bester Freund ist

Viele sparen sich diesen Schritt. Ein Riesenfehler! Stell dir vor, deine Wand ist durstig (besonders bei frischem Putz oder Gipskarton). Streichst du direkt drauf, saugt sie das Wasser aus der Farbe ungleichmäßig auf. Das Ergebnis: fiese Flecken und Streifen. Die Grundierung löscht den Durst der Wand. Sie sorgt dafür, dass die Farbe danach gleichmäßig trocknen kann. Die paar Euro für Tiefengrund sind die beste Investition in ein Ergebnis, das nicht nach „selbst gemacht“ aussieht.

Für Fortgeschrittene und Mutige: Akzente und Tricks

Lust auf mehr als nur vier weiße Wände? Perfekt!

Die Akzentwand: Aber die richtige!

Eine einzelne farbige Wand ist ein starkes Statement. Wähle dafür am besten eine geschlossene Wand ohne Fenster oder Türen. Oft ist es die Wand, auf die du schaust, wenn du den Raum betrittst, oder die Wand hinter dem Sofa oder Bett.

Kleiner Profi-Tipp für gestochen scharfe Kanten: Investiere in hochwertiges Malerkrepp (oft gelb oder lila). Drück es fest an. Und ganz wichtig: Zieh das Klebeband langsam ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Nicht erst am nächsten Tag! So verhinderst du, dass die Farbkante mit abreißt und unsauber wird.

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Der Geheimtrick für kräftige Farben

Ein sattes Rot, ein tiefes Blau oder ein knalliges Gelb? Diese Farben decken oft schlechter, weil die Pigmente so speziell sind. Hier ist ein Trick aus der Werkstatt: Lass dir deine Grundierung im Baumarkt grau einfärben oder in einem hellen Ton deines finalen Farbtons. Auf einem grauen oder farblich ähnlichen Untergrund strahlt die teure Farbe viel schneller und intensiver. Oft sparst du dir so einen kompletten Anstrich.

Mist, was jetzt? Erste Hilfe für kleine Mal-Pannen

Auch Profis passiert mal was. Keine Panik, das meiste lässt sich retten.

  • Die Farbe bildet „Nasen“ oder Läufer? Du hast zu viel Farbe auf der Rolle gehabt. Sofort mit der fast trockenen Rolle nochmal ganz sanft und ohne Druck drüberrollen, um die überschüssige Farbe zu verteilen.
  • Man sieht Ansätze von der Rolle? Du hast wahrscheinlich nicht „nass in nass“ gearbeitet. Das heißt, die Kante zum vorherigen Bahn war schon trocken. Lass alles trocknen, schleife den Übergang ganz leicht an und rolle die betroffene Stelle nochmal.
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Sicherheit und das letzte Wort

Bei aller Freude an der Farbe: Denk an deine Gesundheit. Achte auf Farben mit dem Siegel „Blauer Engel“, die sind emissionsarm. Trotzdem gilt: Immer gut lüften, während und nach der Arbeit!

Achtung bei Altbauten, die vor den 80er-Jahren errichtet wurden! Hier kann in alten Lacken (an Türen, Fenstern) Blei enthalten sein. Wenn du den Verdacht hast, niemals einfach drauf los schleifen! Der Staub ist hochgiftig. Das ist ein Fall für einen Fachbetrieb.

Und zum Schluss die Frage, die immer kommt: Wohin mit den Resten? Komplett eingetrocknete Farbreste und leere Eimer dürfen in den Hausmüll. Flüssige Farbreste gehören zum Wertstoffhof oder zur Schadstoffsammlung.

So, jetzt hast du das Rüstzeug. Nimm dir die Zeit, plane gut und investiere in anständiges Material. Dann wirst du am Ende vor deiner Wand stehen und einfach nur stolz sein. Und wenn du doch mal an einen Punkt kommst, wo du nicht weiterweißt – sei es eine riesige Decke im Treppenhaus oder ein fieser Schimmelfleck – dann ist es keine Schande, einen Profi zu rufen. Manchmal ist das die klügste Entscheidung.

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Farbtafel Wandfarbe Wände streichen in frischen Farben nach eigenem Geschmack und Stil

Der Unterton ist der heimliche Star: Haben Sie sich jemals gefragt, warum das gewählte Grau an Ihrer Wand plötzlich lila oder blau aussieht? Der Grund sind die Untertöne. Jede Farbe, selbst Weiß, hat einen warmen (gelb, rot), kühlen (blau, grün) oder neutralen Unterton. Halten Sie Ihren Farbfächer neben ein reinweißes Blatt Papier, um den verborgenen Charakter der Farbe zu enthüllen. Das ist das Geheimnis, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

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Wussten Sie schon? Die durchschnittliche Person kann etwa eine Million verschiedene Farben unterscheiden, aber die Beleuchtung in einem Raum kann die Wahrnehmung einer einzigen Farbe drastisch verändern.

Das bedeutet, dass Ihr perfektes Salbeigrün vom Vormittag am Abend unter Kunstlicht plötzlich schlammig wirken kann. Testen Sie Farbmuster daher immer zu verschiedenen Tageszeiten und bei eingeschaltetem Licht, bevor Sie sich entscheiden.

ruhige Farbgestaltung frische Pastellfarben in Mintgrün

Muss ich wirklich grundieren?

In den meisten Fällen lautet die Antwort: Ja, unbedingt! Eine Grundierung ist kein unnötiger Zusatzverkauf, sondern Ihre Erfolgsversicherung. Sie versiegelt saugfähige Untergründe wie neuen Putz, sorgt für eine gleichmäßige Haftung der Farbe und verhindert, dass Flecken oder die alte Farbe durchscheinen. Besonders bei einem Wechsel von einer dunklen zu einer hellen Farbe oder auf frisch verspachtelten Stellen ist ein Sperr- oder Tiefengrund Gold wert und spart Ihnen am Ende einen kompletten zweiten Anstrich.

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  • Perfekt saubere Kanten an Decke und Leisten
  • Kein ärgerliches Unterlaufen der Farbe
  • Scharfe, professionelle Linien bei Mustern

Das Geheimnis? Investieren Sie in hochwertiges Malerkrepp. Produkte wie FrogTape mit seiner „PaintBlock“-Technologie oder das tesa Malerband FEIN & SAUBER sind hier eine Klasse für sich. Der höhere Preis zahlt sich durch ersparte Korrekturarbeit und ein makelloses Ergebnis mehr als aus.

Wandgestaltung in Blau im Wohnzimmer mit leeren Bilderrahmen verzieren Stehlampe Sofa Wurfkissen

Der Trend zur „fünften Wand“ gewinnt an Fahrt. Anstatt die Decke standardmäßig weiß zu streichen, sollten Sie sie in Ihr Farbkonzept einbeziehen. Eine dunkle Decke in einem hohen Raum kann eine unglaublich gemütliche, umhüllende Atmosphäre schaffen. Ein zarter Pastellton, der die Wandfarbe aufgreift, wirkt hingegen sanft und durchdacht. Es ist ein mutiger Schritt, der einen Raum von „schön“ zu „spektakulär“ verwandeln kann.

Farbtafel Wandfarbe als Wanddeko im Esszimmer runder Esstisch mit blauen Stühlen

Matt-Finish: Verbirgt kleine Unebenheiten an der Wand durch seine nicht-reflektierende Oberfläche und sorgt für eine samtige, edle Tiefe. Ideal für Wohn- und Schlafräume.

Seidenglanz/Satin-Finish: Reflektiert leicht das Licht, was Farben brillanter wirken lässt. Die Oberfläche ist robuster und abwaschbar, daher perfekt für Küchen, Flure und Kinderzimmer.

Die Wahl hängt also nicht nur vom Geschmack, sondern auch von der Beanspruchung des Raumes ab.

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„Farbe ist ein machtvolles Werkzeug. Sie ist das Erste, was wir bei Betreten eines Raumes wahrnehmen, und das Letzte, an das wir uns erinnern.“ – Leatrice Eiseman, Executive Director des Pantone Color Institute.

Farbtabelle Grün trendige Wandfarben mit Erdnuancen von Benjamin Moore

Vergessen Sie das Testen direkt an der Wand! Ein kleiner Fleck wird von der umgebenden alten Farbe optisch verfälscht. Streichen Sie stattdessen große Kartonstücke (mindestens A3) oder spezielle Testboards mit Ihrer Wunschfarbe. Diese können Sie an verschiedene Wände im Raum heften und beobachten, wie sich die Farbe im Licht von morgens bis abends verändert – ganz ohne spätere Flecken an der Wand.

Farbtabelle gelb grün trendige Wandfarben von Benjamin Moore

Die Rückkehr der Textur ist unübersehbar. Statt perfekt glatter Wände sorgen Farben wie Kalk- oder Mineralfarben für eine einzigartige, lebendige Haptik. Marken wie Bauwerk Colour oder Farrow & Ball mit ihren „Estate Emulsions“ bieten matte, fast kreidige Oberflächen, die dem Licht eine besondere Weichheit verleihen. Diese Farben sind oft diffusionsoffen, verbessern das Raumklima und erzeugen eine Tiefe, die mit normaler Dispersionsfarbe unerreichbar ist.

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  • VOC-arme Farben: Suchen Sie nach dem Blauen Engel oder EU-Ecolabel. Marken wie die „Helden der Natur“ von Alpina oder die meisten Produkte von Schöner Wohnen-Farbe legen Wert auf geringe Emissionen (VOCs), was besser für Ihre Gesundheit und die Raumluft ist.
  • Farbtonkarten verstehen: Achten Sie auf den LRV (Light Reflectance Value) oder Lichtreflexionswert. Ein hoher Wert (über 60) reflektiert viel Licht und hellt Räume auf, ein niedriger Wert (unter 20) absorbiert Licht und schafft eine intime, dunkle Stimmung.
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Ein teurer Topf für die Akzentwand: Sie haben sich in eine Luxusfarbe von Little Greene oder Mylands verliebt, aber das Budget ist knapp? Kein Problem. Investieren Sie in einen kleinen Eimer der teuren Traumfarbe für eine einzelne Akzentwand – zum Beispiel hinter dem Bett oder dem Sofa. Für die restlichen Wände wählen Sie einen passenden, neutralen Ton einer hochwertigen, aber günstigeren Marke wie Dulux oder Sikkens. So erzielen Sie maximale Wirkung mit minimalem Budget.

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Wie berechne ich die richtige Farbmenge?

Die Faustregel ist einfach: Raumumfang (alle Wandlängen addiert) mal Raumhöhe. Davon ziehen Sie die Flächen von Fenstern und Türen ab. Die meisten Farbeimer geben eine Reichweite in m²/Liter an (z.B. 8 m²/l). Teilen Sie Ihre errechnete Wandfläche durch diese Angabe. Kaufen Sie immer etwa 10-15 % mehr als berechnet, um einen Puffer für Korrekturen oder einen zweiten Anstrich zu haben.

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Laut einer Studie der University of British Columbia können sanfte Blautöne die Kreativität fördern, während Rottöne die Aufmerksamkeit für Details schärfen.

Für ein Arbeitszimmer könnte also ein beruhigendes Blau wie „Denim Drift“ von Dulux ideal sein, während für eine Bastelecke, in der Präzision gefragt ist, dezente rote Akzente anregend wirken könnten.

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Der Pinsel-Code: Nicht jeder Pinsel ist für jede Farbe geeignet. Die einfache Regel lautet: Pinsel mit Naturborsten (z. B. Chinaborsten) eignen sich hervorragend für lösemittelhaltige Lacke. Für die heute üblichen wasserbasierten Wandfarben (Dispersionen) sind Pinsel mit synthetischen Borsten die bessere Wahl. Sie quellen nicht auf und sorgen für ein streifenfreies Finish. Ein guter, abgeschrägter Synthetikpinsel ist für saubere Ecken unerlässlich.

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Inspiration aus der Geschichte: Bevor es Farbkarten im Baumarkt gab, wurden Pigmente aus der Natur gewonnen. Denken Sie an die sanften, erdigen Töne der Toskana (Ocker, Terrakotta), die kühlen, graustichigen Farben des gustavianischen Stils aus Schweden oder die satten Juwelentöne (Smaragdgrün, Saphirblau) der viktorianischen Ära. Eine Recherche historischer Farbpaletten kann eine wunderbare Quelle für zeitlose und elegante Ideen sein.

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Wichtiger Punkt: Die Deckkraftklasse ist Ihr Freund. Auf jedem guten Farbeimer finden Sie eine Angabe zur Deckkraft nach DIN EN 13300. Klasse 1 hat die höchste Deckkraft und deckt oft schon mit einem Anstrich. Billigfarben haben oft nur Klasse 3 oder 4, was bedeutet, dass Sie mehr Farbe und mehr Arbeit benötigen. Der Griff zur Farbe mit Deckkraftklasse 1 ist fast immer die wirtschaftlichere Entscheidung.

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Was tun mit Farbresten?

Werfen Sie sie nicht weg! Füllen Sie einen kleinen Rest in ein beschriftetes Marmeladenglas. So haben Sie die perfekte Menge für schnelle Ausbesserungen von Kratzern oder Schrammen parat, ohne den großen Eimer öffnen zu müssen. Größere Reste können für kreative Projekte genutzt werden: Streichen Sie die Innenseite eines Bücherregals, einen alten Stuhl oder ein paar Bilderrahmen in der passenden Akzentfarbe.

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  • Streichen Sie niemals von der Mitte der Wand nach außen.
  • Halten Sie die Rolle nicht zu lange an einer Stelle.
  • Vermeiden Sie es, über bereits antrocknende Farbe zu rollen.

Die Profi-Technik? Das „Nass-in-Nass“-Verfahren. Streichen Sie zuerst Ecken und Kanten mit einem Pinsel. Rollen Sie dann die Farbe in Bahnen von oben nach unten und leicht überlappend auf, solange die Ränder noch feucht sind. So vermeiden Sie unschöne Streifen und Ansätze.

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Ein Greige von Benjamin Moore, wie das berühmte „Revere Pewter“, ist der ultimative Chamäleon-Farbton. Es ist die perfekte Mischung aus Grau und Beige und passt sich unglaublich gut an seine Umgebung an. In kühlem Nordlicht wirkt es eher grau, in warmer Abendsonne entfaltet es seine beige, gemütliche Seite. Diese anpassungsfähigen Farben sind ideal für offene Wohnbereiche, da sie unterschiedliche Zonen harmonisch miteinander verbinden.

Licht und Glanzgrad: Ein matter Farbton schluckt das Licht und lässt einen Raum ruhiger und Wände glatter erscheinen. Ein glänzendes Finish hingegen reflektiert das Licht und betont jede noch so kleine Delle oder Unebenheit im Putz. Wenn Ihre Wände nicht perfekt sind, ist eine matte oder maximal seidenmatte Farbe immer die schmeichelhaftere und verzeihendere Wahl.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.