Esszimmerstühle kaufen: Der ehrliche Werkstatt-Guide, der dich vor Wackel-Kandidaten bewahrt

Hey, schön, dass du hier bist! In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre unzählige Stühle gesehen. Manche kamen zur Reparatur, andere hab ich selbst gezimmert. Ich hab Stücke in Händen gehalten, die schon Generationen überlebt haben, und moderne Design-Experimente, die nach zwei Jahren nur noch Schrottwert hatten. Und weißt du was? Ein Esszimmerstuhl ist das vielleicht am meisten unterschätzte Möbelstück im ganzen Haus.

Ganz ehrlich, wir verlangen ihm alles ab. Er muss das Gewicht eines Erwachsenen tragen, das Zappeln eines Kindes aushalten und die lange, feuchtfröhliche Feier mit Freunden überstehen. Er wird gerückt, gekippt und manchmal sogar als Trittleiter missbraucht. Gleichzeitig soll er bequem sein, verdammt gut aussehen und zum Tisch passen. Viele kaufen Stühle aber nur nach dem Aussehen oder dem Preis. Das ist ein Fehler, den man oft erst bemerkt, wenn der Rücken schmerzt oder das erste Bein wackelt.

Ein guter Stuhl ist eine Investition. Nicht nur in Holz und Polster, sondern in unzählige Stunden gemeinsamen Essens, Lachens und Lebens. Vergiss mal kurz die Hochglanzkataloge. Ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt – die kleinen, aber entscheidenden Details, die einen guten Stuhl von einem Blender unterscheiden.

Anzeige

Die unsichtbare Wissenschaft: Warum du auf manchen Stühlen ewig sitzen könntest

Ein Stuhl, der unbequem ist, ist nutzlos. Und einer, der zusammenbricht, ist gefährlich. Beides hat mit ein paar simplen Grundlagen zu tun, die jeder gute Möbelbauer im Blut hat.

Ergonomie – dein Rücken wird es dir danken

Ergonomie ist kein Modewort, sondern pure Logik. Es geht darum, dass der Stuhl zu deinem Körper passt. Hier sind die Maße, die sich seit Ewigkeiten bewährt haben:

• Sitzhöhe: Ideal sind so 45 bis 48 cm. Deine Füße sollten flach auf dem Boden stehen und die Oberschenkel waagerecht sein. Kleiner Tipp: Zwischen Tischplatte (meist 75-78 cm hoch) und deiner Sitzfläche sollten etwa 28-30 cm Luft sein. So stoßen die Beine nicht an. Schnapp dir doch mal ein Maßband und miss bei dir zu Hause nach – passt es?
• Sitztiefe: Ungefähr 40 bis 45 cm sind perfekt. Du solltest mit dem Rücken die Lehne berühren können, ohne dass dir die Stuhlkante die Kniekehlen abdrückt. Lass mal drei bis vier Finger breit Platz, das ist super für die Blutzirkulation.
• Sitzbreite: Plane mindestens 45 cm ein, besser noch 50 cm. Man will sich ja auch mal bewegen können, ohne sich eingeklemmt zu fühlen.
• Rückenlehne: Sie sollte vor allem deinen unteren Rücken (den Lendenwirbelbereich) stützen. Eine ganz leichte Neigung nach hinten ist angenehm. Ist sie zu steil, sitzt du verkrampft. Zu weit nach hinten, hängst du wie ein Schluck Wasser in der Kurve am Tisch – unpraktisch beim Essen.

Aus meiner Erfahrung: Setz dich im Möbelhaus nicht nur für 30 Sekunden drauf. Bleib mal mindestens fünf Minuten sitzen. Lehn dich zurück, beug dich vor, als würdest du essen. Nur so merkst du, ob die Chemie zwischen dir und dem Stuhl wirklich stimmt.

Anzeige

Statik – das Geheimnis wackelfreier Stühle

Jedes Mal, wenn du dich setzt oder zurücklehnst, wirken enorme Kräfte auf die Verbindungen des Stuhls. Und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ich hatte mal einen sündhaft teuren Designerstuhl in der Werkstatt, der nach zwei Jahren wackelte wie ein Lämmerschwanz, weil er nur verschraubt war. Daneben stand der 60 Jahre alte Erbstuhl von der Oma – bombenfest dank ehrlicher Handwerksverbindungen. Da siehst du’s!

Hier eine kleine Einordnung, ganz ohne Fachchinesisch:

• Gut (für den kleinen Geldbeutel): Verschraubt. Das ist die einfachste und günstigste Methode. Findet man oft bei Möbeln zum Selbstaufbauen. Das Problem: Holz arbeitet, und durch ständige Mikrobewegungen lockern sich Schrauben mit der Zeit. Man kann sie nachziehen, aber oft ist das nur eine kurzfristige Lösung.
• Besser (solider Standard): Gedübelt und verleimt. Hier werden Holzdübel genutzt, um die Leimfläche zu vergrößern und die Teile gegeneinander zu sichern. Wenn das sauber gemacht ist, hält das viele, viele Jahre und ist ein Zeichen für ordentliche Qualität im mittleren Preissegment.
• Meisterklasse (für die Ewigkeit): Schlitz und Zapfen. Das ist die Königsdisziplin. Ein Holzteil (der Zapfen) wird passgenau in eine Aussparung (den Schlitz) gefügt und verleimt. Diese Verbindung ist bombenstabil und quasi unzerstörbar. Sie ist aufwendiger und daher meist bei hochwertigeren Stühlen zu finden. Ein Stuhl mit solchen Verbindungen ist für Generationen gebaut.

Also, trau dich und dreh den Stuhl im Laden mal um. Siehst du saubere Holzverbindungen oder nur ein paar Schraubenköpfe? Das verrät mehr als jeder Hochglanzlack.

Holz, Stoff & Co. – was sich wirklich gut anfühlt (und lange hält)

Das Material ist nicht nur Deko. Es bestimmt, wie robust, pflegeleicht und langlebig dein Stuhl ist.

Massivholz: Der Klassiker mit Charakter

Für mich gibt’s kaum was Schöneres. Holz ist warm, es atmet, es lebt. Aber Holz ist nicht gleich Holz.

• Eiche: Der Bodybuilder unter den Hölzern. Hart, schwer und extrem robust. Ideal für Familien und den täglichen Wahnsinn.
• Buche: Ebenfalls sehr hart und zäh, aber mit einer ruhigeren Maserung. Ein echter Alleskönner und oft etwas günstiger als Eiche. Viele der klassischen Kaffeehausstühle wurden aus gebogener Buche gefertigt – das zeigt, wie flexibel und stark es ist.
• Esche: Ähnlich hart wie Eiche, aber elastischer und oft heller. Eine super Alternative, wenn du eine lebhafte Maserung magst.
• Nussbaum: Das edle, dunkle Holz für den eleganten Essbereich. Es ist hart, aber nicht ganz so ein Arbeitstier wie Eiche.

Achtung bei Weichhölzern wie Kiefer oder Fichte! Die sind zwar billig, bekommen aber bei jedem kleinen Stoß sofort eine Delle. Für einen Alltags-Esszimmerstuhl sind sie, ehrlich gesagt, nicht die beste Wahl.

Geölt, gewachst oder lackiert? Eine Glaubensfrage!

Die Oberfläche entscheidet über Haptik und Pflegeaufwand. Lackiert bedeutet, das Holz ist mit einer Kunststoffschicht versiegelt. Super pflegeleicht, ein Wisch und alles ist weg. Der Nachteil: Du fühlst den Lack, nicht das Holz. Und eine tiefe Schramme ist nur schwer zu reparieren.

Geöltes oder gewachstes Holz hingegen lässt die Poren offen. Du spürst die Wärme und die Struktur, es fühlt sich einfach lebendig an. Kleine Kratzer kannst du oft selbst mit etwas feinem Schleifpapier und neuem Öl ausbessern. Dafür musst du bei einem umgekippten Rotweinglas sofort handeln.

Kleiner Pflege-Tipp: Geölte Stühle solltest du etwa ein- bis zweimal im Jahr mit einem passenden Möbelöl nachbehandeln. Das dauert pro Stuhl nur 10 Minuten, aber sie sehen danach aus wie neu und das Holz ist wieder geschützt. Lackierte Oberflächen einfach mit einem nebelfeuchten Tuch abwischen, aber bitte keine scharfen Reiniger verwenden!

Polsterung: Was unter dem Stoff zählt

Ein Polster ist nur so gut wie sein Inneres. Der wichtigste Wert ist das Raumgewicht (RG) des Schaumstoffs. Ein billiger Schaumstoff hat vielleicht ein RG von 25 kg/m³. Der ist anfangs weich, aber nach einem Jahr hast du eine Sitzkuhle. Ein hochwertiger Kaltschaum mit einem RG von 40 oder mehr ist fester, stützt besser und bleibt ewig in Form. Frag den Verkäufer danach! Wenn er mit den Schultern zuckt, ist das meist kein gutes Zeichen.

What's Hot

Fasching

Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

Beim Bezugsstoff achte auf die Scheuerfestigkeit (Martindale). Für den normalen Hausgebrauch sind 15.000 bis 20.000 Touren absolut ausreichend. Leder ist super robust, kann aber im Sommer etwas kleben. Wollstoffe sind von Natur aus atmungsaktiv und schmutzabweisend – ein oft unterschätzter Held.

Der Realitäts-Check: Was ist mit Kindern und Kleckereien?

Wenn du Kinder hast, gelten nochmal andere Regeln. Hier geht’s um Pragmatismus. Ein geölter Eichenstuhl ist zwar wunderschön, aber bei täglichen Apfelsaft- und Tomatensoßen-Attacken kann eine lackierte Oberfläche dir eine Menge Nerven sparen. Sie ist einfach abwischbar und verzeiht mehr.

Bei Polsterstühlen sind abnehmbare, waschbare Bezüge Gold wert. Alternativ gibt es spezielle Outdoor- oder Objektstoffe, die extrem fleckunempfindlich sind. Die fühlen sich heute auch nicht mehr an wie Plastikplanen, sondern sind oft erstaunlich wohnlich.

Geheimtipp: Second-Hand-Stühle finden

Auf Flohmärkten oder bei Kleinanzeigen schlummern oft wahre Schätze. Viele alte Stühle, etwa aus der Mitte des letzten Jahrhunderts, wurden noch mit grundsoliden Zapfenverbindungen gebaut. Achte auf Stühle von alten, aber oft unbekannten Manufakturen. Wenn du einen schweren, massiven Holzstuhl findest, der auch nach Jahrzehnten nicht wackelt, hast du wahrscheinlich einen guten Fang gemacht. Oft brauchen sie nur einen neuen Anstrich oder eine neue Polsterung und sind dann besser als vieles, was du heute neu kaufen kannst.

Was kostet ein guter Stuhl denn nun wirklich?

Reden wir mal Klartext, denn das ist doch die Frage, die allen unter den Nägeln brennt. Hier eine grobe Orientierung:

• Unter 80 € pro Stuhl: Hier bewegst du dich meist im Bereich von Weichholz (Kiefer) oder furnierten Platten mit einfachen Schraubverbindungen. Erwarte hier keine Langlebigkeit für den täglichen Gebrauch.
• Zwischen 120 € und 250 € pro Stuhl: Das ist der Sweet Spot für viele. Hier bekommst du oft solide Stühle aus massiver Buche oder Eiche, meist gedübelt und verleimt. Eine vernünftige Qualität, die bei guter Pflege viele Jahre hält.
• Über 300 € pro Stuhl: In dieser Liga spielst du, wenn du massive Eiche oder Nussbaum mit aufwendigen Zapfenverbindungen von einer Manufaktur suchst. Das sind Stühle fürs Leben, oft mit durchdachtem Design und exzellenter Ergonomie.

Deine Checkliste für den Möbelhaus-Besuch

So, jetzt bist du gewappnet. Geh mit diesem Wissen ins Geschäft und lass dich nicht blenden.

What's Hot

Contemporary

Gruppenkostüme, die rocken: Euer ultimativer Guide von der Idee bis zum Umzug

1. Der 5-Minuten-Sitztest: Passt alles? Drückt nichts? Fühlt sich der Rücken gut an?
2. Der Rütteltest: Fass die Lehne an und wackle sachte. Da darf absolut nichts nachgeben oder knarzen.
3. Der Anhebetest: Heb den Stuhl an. Ein Massivholzstuhl hat ein ordentliches Gewicht. Fühlt er sich verdächtig leicht an, ist Vorsicht geboten.
4. Der Blick nach unten: Dreh den Stuhl um. Siehst du saubere Holzverbindungen oder billige Metallwinkel und Schrauben?
5. Der Streicheltest: Fahr mit der Hand über die Oberfläche und Kanten. Fühlt sich alles glatt und wertig an?

Ein letztes, ehrliches Wort zur Sicherheit

Ein Stuhl muss sicher sein. Punkt. Bring deinen Kindern bei, nicht auf den hinteren Beinen zu kippeln – das ist der Tod für jede Verbindung. Und wenn eine tragende Holzverbindung mal locker ist oder bricht, geh damit bitte zu einem Profi. Eine unsachgemäße Reparatur ist ein echtes Sicherheitsrisiko.

Die Wahl des richtigen Esszimmerstuhls ist eine wichtige Entscheidung. Nimm dir die Zeit. Du suchst einen Begleiter für viele Jahre. Ein Stuhl, der stabil, bequem und wertig ist, fühlt sich vom ersten Moment an richtig an. Und wenn du auf das Handwerk achtest, wirst du eine Wahl treffen, an der du verdammt lange Freude haben wirst. Das verspreche ich dir.

Bildergalerie

What's Hot

DIY Ideen

Klangwunder selber machen: Der ultimative Guide zum Rasseln bauen – sicher, kreativ und mit Geling-Garantie

Der Stoff, aus dem die Träume sind?

Aktuell ist Bouclé-Stoff der absolute Superstar unter den Polstern. Man liebt ihn für seine knubbelige, einladende Textur, die sofort Gemütlichkeit ausstrahlt. Marken wie Gubi oder &Tradition setzen voll auf den Trend. Aber sei ehrlich zu dir selbst: Wenn regelmäßig kleine Kinder mit Schokohänden am Tisch sitzen, könnte ein pflegeleichteres Material wie ein hochwertiges Kunstleder oder ein abziehbarer Bezug die nervenschonendere Wahl sein.

What's Hot

DIY Ideen

Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

Der legendäre Thonet „Kaffeehausstuhl“ Nr. 14 von 1859 gilt als das erste Industrie-Möbelstück der Welt. Er konnte in nur sechs Einzelteile zerlegt und extrem platzsparend versandt werden.

Diese geniale Logistik machte ihn zum globalen Bestseller. Es zeigt, dass gutes Design nicht nur schön, sondern auch unglaublich clever ist. Ein Prinzip, das bis heute bei Herstellern wie HAY oder Muuto weiterlebt, die oft auf Flat-Pack-Lösungen für ihre Stühle setzen.

What's Hot

DIY Ideen

Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

• Setz dich nicht nur für 10 Sekunden drauf. Bleib mindestens fünf Minuten sitzen.
• Lehn dich zurück, beug dich nach vorn. Simuliere das Aufstehen und Hinsetzen.
• Rutsche auf dem Stuhl hin und her. Ist die Sitzfläche groß genug?
• Hebe den Stuhl an. Ist er zu schwer für das tägliche Verrücken oder so leicht, dass er billig wirkt?

Das ist der einzig wahre Test im Möbelhaus. Lass dich nicht von der Optik allein blenden. Fühlen ist wichtiger als Schauen.

Die Lehne macht den Unterschied. Eine hohe, stützende Rückenlehne ist perfekt für lange, ausgedehnte Dinner-Abende, da sie den Rücken entlastet. Eine niedrige Lehne wirkt dagegen luftiger, moderner und ist ideal, wenn der Stuhl auch mal frei im Raum stehen soll, ohne wuchtig zu wirken. Denk darüber nach, wie du deinen Essplatz hauptsächlich nutzt.

Massivholz: Fühlt sich wertig an, altert in Würde und lässt sich bei Kratzern abschleifen und neu ölen. Ein Stuhl fürs Leben.

Furnier: Eine dünne Echtholzschicht auf einem Trägermaterial (oft MDF). Ermöglicht tolle Designs zu einem besseren Preis, aber tiefe Kratzer sind kaum zu reparieren.

Für den harten Familienalltag ist Massivholz oft die nachhaltigere Wahl.

Der ewige Kampf: Armlehne ja oder nein?

Ein Stuhl mit Armlehnen bietet unbestreitbar mehr Komfort, fast wie ein kleiner Sessel. Aber Vorsicht, hier lauert die häufigste Falle: Miss unbedingt die Höhe der Armlehnen und die Höhe der Tischunterkante! Es gibt nichts Ärgerlicheres als Stühle, die sich nicht komplett an den Tisch schieben lassen und dadurch wertvollen Platz rauben.

Schon mal über einen „Freischwinger“ nachgedacht? Diese Stühle, berühmt geworden durch Designer wie Mart Stam oder Marcel Breuer in der Bauhaus-Zeit, haben keine Hinterbeine. Das Gestell aus gebogenem Stahlrohr federt beim Sitzen sanft mit. Das ist nicht nur unglaublich bequem, sondern entlastet auch die Wirbelsäule bei langem Sitzen. Ein Klassiker mit eingebauter Komfort-Funktion.

„The details are not the details. They make the design.“

Dieses Zitat von Design-Legende Charles Eames sagt alles. Achte beim Stuhlkauf auf die kleinen Dinge: Sind die Schweißnähte am Metallgestell sauber? Ist die Maserung des Holzes schön verarbeitet? Fühlt sich die Kante der Sitzfläche angenehm an? Das sind die wahren Qualitätsmerkmale.

Ein kleiner Held für deinen Boden: Filzgleiter sind keine Option, sie sind Pflicht! Ein ungeschütztes Stuhlbein kann auf Parkett oder Dielen über die Jahre hunderte Meter an Kratzspuren hinterlassen. Viele hochwertige Stühle, z.B. von Vitra, bieten passende Gleiter für verschiedene Böden direkt mit an. Ansonsten gilt: Nachrüsten ist einfach und schont Boden und Nerven.

Lust auf einen mutigen Look? Mische verschiedene Stühle am Esstisch! Damit es gewollt und nicht gewürfelt aussieht, brauchst du einen roten Faden. Das kann sein:

• Die gleiche Farbe: Verschiedene Modelle, aber alle in Schwarz oder Weiß.
• Das gleiche Material: Unterschiedliche Formen, aber alle aus hellem Eichenholz.
• Die gleiche Epoche: Ein Mix aus verschiedenen Mid-Century-Klassikern.

Die unsichtbare Stärke eines Stuhls liegt in seinen Verbindungen. Gezapft und verleimt ist der Goldstandard aus dem Tischlerhandwerk – extrem haltbar. Einfache Verschraubungen können sich mit der Zeit lockern. Ein kurzer Blick unter die Sitzfläche verrät oft schon, wie viel Sorgfalt in die Konstruktion geflossen ist.

Budget-Tipp: Echte Design-Ikonen wie der Eames Plastic Chair oder ein Thonet-Klassiker sind unerschwinglich? Schau dich auf dem Gebrauchtmarkt um! Gut erhaltene Originale haben oft nur minimale Gebrauchsspuren, sind aber deutlich günstiger. Zudem ist es die nachhaltigste Art, sich einen Traum zu erfüllen, der seinen Wert behält.

Wusstest du, dass ein Esszimmerstuhl im Laufe seines Lebens durchschnittlich über 70.000 Mal belastet und bewegt wird? Das entspricht dem Gewicht mehrerer Kleinwagen.

• Atmungsaktiv im Sommer, angenehm im Winter.
• Passt sich der Körperform leicht an.
• Bringt eine natürliche, handwerkliche Textur in den Raum.

Das Geheimnis? Ein Sitz aus Wiener Geflecht, Rattan oder Papierkordel, wie beim berühmten „Wishbone Chair“ von Carl Hansen & Søn. Diese Materialien sind nicht nur schön, sondern auch überraschend langlebig und komfortabel.

Der transparente „Ghost Chair“, entworfen von Philippe Starck für Kartell, ist ein moderner Geniestreich. Aus Polycarbonat gefertigt, wirkt er fast unsichtbar und lässt kleine Räume größer erscheinen. Er ist ein Chamäleon, das sich jedem Stil anpasst – von barock bis minimalistisch – und dem Essbereich eine Prise Design-Humor verleiht.

Was bedeutet eigentlich das FSC®-Siegel?

Wenn du einen Holzstuhl mit diesem Siegel siehst, ist das ein gutes Zeichen. Es zertifiziert, dass das Holz aus Wäldern stammt, die verantwortungsvoll bewirtschaftet werden. Das schließt ökologische und soziale Standards mit ein. Ein kleines Logo mit großer Wirkung für alle, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt.

Holz ist nicht gleich Holz. Jede Art hat ihren eigenen Charakter:

• Eiche: Der robuste Alleskönner. Hart, langlebig und mit einer markanten Maserung. Perfekt für den lebhaften Familienalltag.
• Nussbaum: Der edle Gentleman. Dunkel, elegant und mit einer feinen, oft welligen Maserung. Setzt luxuriöse Akzente.
• Buche: Der Preis-Leistungs-Sieger. Sehr hart und stabil, oft für lackierte oder gebeizte Stühle verwendet.

Leder: Entwickelt über die Jahre eine wunderschöne Patina und wird immer charaktervoller. Flecken lassen sich meist gut abwischen.

Stoff: Bietet eine unendliche Auswahl an Farben und Mustern und fühlt sich wärmer an. Achte auf hohe Scheuerfestigkeits-Werte (Martindale).

Für Haushalte mit Tieren und Kindern ist robustes Leder oder ein Stoff mit Fleckschutz-Ausrüstung oft die bessere Wahl.

Lange war helles, skandinavisches Holz das Maß aller Dinge. Doch jetzt feiern dunkle Hölzer wie Nussbaum, Räuchereiche oder schwarz gebeizte Esche ein riesiges Comeback. Sie erden den Raum, schaffen eine intime, fast schon dramatische Atmosphäre und bilden einen fantastischen Kontrast zu hellen Wänden und farbenfrohen Akzenten.

Pro Person am Esstisch solltest du mindestens 60 cm in der Breite einplanen, bei Stühlen mit Armlehnen eher 70 cm.

Nimm also vor dem Kauf das Maßband zur Hand und miss deinen Tisch genau aus. Nichts ist frustrierender, als wenn der sechste Stuhl am Ende doch nicht mehr bequem dazwischen passt.

Schnelle Fleckenkunde für dein Polster:

• Stoff: Die meisten frischen Flecken mit einem leicht feuchten Tuch (destilliertes Wasser!) abtupfen, nicht reiben.
• Samt: Immer in Strichrichtung mit einer weichen Bürste behandeln. Niemals zu nass machen.
• Leder: Staub mit einem trockenen Tuch entfernen. Für die Pflege spezielle Lederlotion verwenden, um es geschmeidig zu halten.

Ein Stuhl mit runden, organischen Formen – wie der „Series 7“ von Arne Jacobsen – wirkt weich, einladend und kommunikativ. Modelle mit klaren, geraden Linien und rechten Winkeln strahlen hingegen Ruhe, Ordnung und eine formellere Modernität aus. Diese subtile Formensprache beeinflusst die gesamte Atmosphäre deines Esszimmers.

Sind Design-Replikas eine gute Alternative?

Sie sind oft deutlich günstiger als das Original, das ist verlockend. Bedenke aber, dass bei Materialqualität, Verarbeitung und ergonomischen Details oft gespart wird. Manchmal sind die Proportionen leicht verändert, was den Sitzkomfort beeinträchtigen kann. Zudem entgeht dem ursprünglichen Designer und Hersteller die Anerkennung für ihre kreative Leistung.

Vorsicht bei Online-Schnäppchen: Ein Stuhl, der auf dem Foto super aussieht, kann sich in der Realität als Enttäuschung entpuppen. Die Farbe weicht ab, die Proportionen wirken anders und vor allem: Du weißt nicht, wie er sich anfühlt. Wenn du online kaufst, achte unbedingt auf ein unkompliziertes Rückgaberecht, falls der Stuhl sich als Wackel-Kandidat oder Sitz-Folter entpuppt.

Ein Polsterstuhl muss nicht immer komplett bezogen sein. Eine reine Sitzpolsterung ist oft der perfekte Kompromiss. Du genießt den Komfort beim Sitzen, hast aber gleichzeitig die schöne Optik und die Robustheit einer Holz-Rückenlehne. Ein gutes Beispiel dafür ist der CH24 Wishbone Chair, der oft mit einem passgenauen Sitzkissen aus Leder ergänzt wird.