Dein Landhaus-Schlafzimmer: So schaffst du echte Gemütlichkeit (mit Profi-Tipps aus der Werkstatt)
Ich hab in meiner Werkstatt schon unzählige Trends kommen und gehen sehen. Aber eines bleibt immer gleich: der Traum vom gemütlichen Schlafzimmer im Landhausstil. Viele denken da sofort an weiße Möbel und vielleicht ein paar Deko-Holzbalken. Aber ganz ehrlich? Echter Landhausstil ist so viel mehr. Es ist kein Look, den man mal eben aus einem Katalog bestellt, sondern ein Gefühl.
Inhaltsverzeichnis
Es geht um ehrliche, massive Materialien, um solides Handwerk und um eine Atmosphäre, in der du abends die Tür zumachst und einfach nur denkst: „Endlich daheim.“
Ich will dir hier keine Hochglanzfotos zeigen. Ich möchte dir lieber ein paar ehrliche Tipps direkt von der Werkbank und aus unzähligen Projekten mitgeben. Wir reden darüber, worauf es wirklich ankommt – vom richtigen Holzboden bis zum Putz an der Wand. Denn genau diese Details machen den Unterschied zwischen einer schnell hingeworfenen Kulisse und einem Raum, der dich über Jahrzehnte glücklich macht.
Das Fundament: Warum Wände und Böden alles entscheiden
Alles beginnt mit der Basis. Wenn die nicht stimmt, kannst du die teuersten Möbel reinstellen und es wird sich trotzdem nie richtig anfühlen. Hier trennt sich, wie man so schön sagt, die Spreu vom Weizen.

Die Wände: Mehr als nur eine Tapete
Klar, Gipskarton und Dispersionsfarbe sind schnell und günstig. Aber für das echte Landhaus-Feeling ist das, offen gesagt, der falsche Weg. Deine Wände müssen atmen können. Das ist kein Esoterik-Gerede, sondern pure Bauphysik und macht einen riesigen Unterschied für dein Wohlbefinden.
Der Klassiker mit Superkräften: Kalkputz
Kalkputz ist ein fantastisches Material, gerade fürs Schlafzimmer. Er ist von Natur aus alkalisch und beugt so Schimmel vor. Aber noch viel wichtiger: Er kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und langsam wieder abgeben. Das sorgt für ein super ausgeglichenes Raumklima – Schluss mit trockener Heizungsluft im Winter! Ein Raum mit Kalkputz fühlt sich einfach… frischer an.
DIY oder Profi? Ehrlich gesagt, Kalkputz braucht etwas Übung. Wenn du handwerklich begabt bist, ist das ein tolles Wochenendprojekt. Plane für einen 20-Quadratmeter-Raum aber mal locker zwei volle Tage Arbeit ein, die Trocknungszeiten nicht mitgerechnet. Wenn du eine perfekt-unperfekte, lebendige Oberfläche willst, hol dir lieber einen Profi. Rechnen musst du mit Materialkosten, die etwa doppelt so hoch sind wie bei guter Wandfarbe, aber der Effekt ist es wert.

Holz & Stein als Akzente
Eine ganze Wand mit Altholz zu verkleiden, kann schnell wie eine finstere Berghütte wirken. Weniger ist hier oft mehr. Eine einzelne Wand hinter dem Bett zum Beispiel sieht aber grandios aus. Kleiner Tipp: Achte darauf, woher das Holz kommt. Bretter aus einem alten Stadel haben Charakter. Aber Achtung! In altem Holz können sich Holzwürmer verstecken. Bevor ich so etwas verbaue, lasse ich es immer durch eine spezielle Wärmekammer laufen. Eine Stunde bei über 60 Grad im Kern, und jeder Schädling ist Geschichte. Bitte bloß keine Chemie im Schlafzimmer!
Ähnliches gilt für Steinwände. Echte Mauern sind kaum bezahlbar. Eine super Alternative sind sogenannte Riemchen oder Verblender. Das sind dünne Scheiben aus echtem Stein, die du schon ab ca. 40 € pro Quadratmeter bekommst. Der Trick liegt in der Verfugung: Sie muss unregelmäßig aussehen, nicht wie im Badezimmer. Ein guter Handwerker zaubert hier mit verschiedenen Fugentiefen und -farben eine absolut authentische Optik.

Der Boden: Das erste Gefühl am Morgen
Nichts prägt den Landhaus-Charakter so sehr wie ein echter Holzboden. Laminat in Holzoptik? Kann man machen, aber es hat keine Seele. Du spürst den Unterschied, wenn du morgens barfuß aufstehst.
Massivholzdielen: Eine Entscheidung fürs Leben
Die klassische Wahl sind massive Dielen. Hier gibt es grob drei Kategorien, über die du nachdenken solltest:
- Kiefer: Die budgetfreundliche Option. Kiefer ist relativ weich, bekommt also schneller mal eine Delle. Aber hey, das nennt man Patina und passt super zum rustikalen Look. Preislich liegst du hier oft schon zwischen 30 € und 50 € pro Quadratmeter.
- Lärche: Mein persönlicher Kompromiss-Favorit. Sie ist härter als Kiefer, hat eine wunderschöne, warme Farbe und ist preislich im Mittelfeld angesiedelt.
- Eiche: Der König unter den Holzböden. Extrem hart, langlebig und edel. Dafür musst du aber auch tiefer in die Tasche greifen, rechne mal mit 80 € bis 120 € pro Quadratmeter, nach oben offen.
Der wichtigste Tipp, den ich dir geben kann, kommt aus bitterer Erfahrung: Lass das Holz akklimatisieren! Ich hab einmal auf Drängen eines Kunden die Dielen direkt vom LKW verlegt. Im Winter, als die Heizung lief, ist das Holz geschrumpft und es entstanden riesige Fugen. Ein teurer Fehler. Also: Die verpackten Dielen müssen mindestens 48 Stunden, besser eine ganze Woche, in genau dem Raum liegen, in dem sie verlegt werden sollen.

Oberfläche: Warum ich Öl dem Lack vorziehe
Ein Holzboden braucht Schutz. Viele nehmen Lack, weil er pflegeleicht scheint. Ich bin aber ein riesiger Fan von natürlichen Hartwachsölen. Warum? Ein geölter Boden atmet, das Holz behält seine warme Haptik. Und jetzt kommt der entscheidende Vorteil: Ein Kratzer im Lack ist eine Katastrophe, die meist ein komplettes Abschleifen erfordert. Bei einem geölten Boden kann ich die Stelle einfach leicht anschleifen und nachölen. Die Reparatur ist quasi unsichtbar. Das macht den Boden im Alltag unschlagbar.
Kleiner DIY-Guide zum Boden ölen: 1. Vorbereitung: Der Boden muss sauber, trocken und feingeschliffen sein (eine Schleifmaschine kannst du im Baumarkt leihen). 2. Auftragen: Trag das Öl dünn mit einem Baumwolltuch oder einer Rolle auf. 3. WICHTIG: Lass das Öl ca. 20 Minuten einziehen und nimm dann den kompletten Überschuss mit einem sauberen Tuch ab. Bleibt Öl auf der Oberfläche stehen, wird es klebrig! 4. Trocknen: Je nach Produkt 12-24 Stunden trocknen lassen. In dieser Zeit nicht betreten. Fertig! Persönlich habe ich mit Marken wie Osmo oder Auro super Erfahrungen gemacht.

Das Herzstück: Möbel mit Charakter
Bei den Möbeln geht es nicht um Marken, sondern um Material und Verarbeitung. Ein gutes Möbelstück wird mit den Jahren schöner, nicht schlechter.
Das Bett: Dein persönlicher Rückzugsort
Das Bett ist der Mittelpunkt, hier solltest du nicht sparen. Ein massives Holzbett ist die beste Wahl. Besonders im Alpenraum schwören viele auf Zirbenholz. Man sagt den ätherischen Ölen nach, dass sie den Schlaf vertiefen. Ob man dran glaubt oder nicht, der Duft ist einfach herrlich und hält ewig. Achte auf metallfreie Holzverbindungen, dann quietscht und knarrt auch nichts.
Schränke & Kommoden: Alte Schätze neu entdecken
Vergiss billige Pressspanmöbel mit Plastikfolie drauf. Die fühlen sich einfach nicht richtig an. Echte Handwerkskunst erkennst du an Details wie Schwalbenschwanzzinkungen an den Schubladen – ein Zeichen für Stabilität. Aber du musst kein Vermögen ausgeben!
Auf Flohmärkten oder in Online-Kleinanzeigen findest du oft alte Bauernschränke für kleines Geld. Die sind meist aus massivem Weichholz und unzerstörbar. Mit etwas Liebe werden die zu echten Schmuckstücken.

Mini-Anleitung: Alten Nachttisch aufmöbeln 1. Reinigen: Erstmal gründlich mit Seifenlauge saubermachen. 2. Schleifen: Mit 120er-Schleifpapier die alte Lackschicht oder Unebenheiten anschleifen. Es muss nicht alles runter, nur gut aufgeraut sein. 3. Grundieren: Ein Haftgrund sorgt dafür, dass die Farbe später nicht abblättert. (Ein Fehler, den ich früher selbst gemacht habe – die Farbe blätterte nach einem Winter einfach ab. Lehrgeld!) 4. Streichen: Zwei dünne Schichten Kreidefarbe auftragen. Die gibt diesen typischen, matten Look. 5. Versiegeln: Mit einem Möbelwachs die Oberfläche schützen. Einfach mit einem Tuch auftragen und polieren. Fertig ist dein Unikat!
Licht & Luft: Die Atmosphäre formen
Ein Raum lebt vom Spiel aus Licht und Schatten. Eine einzige Deckenfunzel macht noch lange keine Gemütlichkeit.
Fenster, Türen und das richtige Licht
Ideal sind natürlich Holzfenster, vielleicht sogar mit Sprossen. Bei den Türen sind massive Kassettentüren ein Klassiker. Sie sind schwer und schlucken Schall – perfekt fürs Schlafzimmer. Eine coole, moderne Variante ist eine Schiebetür aus Altholz an einer schwarzen Stahlschiene. Spar aber bitte nicht an den Türbändern (Scharnieren). Gute kosten vielleicht 20 € mehr, aber sie halten das Gewicht einer schweren Tür ein Leben lang.

Bei der Beleuchtung denke in „Lichtinseln“: Grundlicht: Eine dimmbare Deckenleuchte für die allgemeine Helligkeit. Funktionslicht: Gute Leselampen am Bett sind Pflicht. * Stimmungslicht: Eine kleine Lampe auf der Kommode oder indirektes Licht schaffen abends eine wohlige Atmosphäre.
Wähle Leuchtmittel mit warmweißem Licht (unter 3.300 Kelvin), das wirkt viel gemütlicher.
Und hier ein ernstes Wort: Finger weg von der Elektrik! Das ist ausnahmslos ein Job für einen zertifizierten Fachmann. Ich habe schon Kabelbrände gesehen, die durch Basteleien entstanden sind. Das ist es nicht wert.
Der Feinschliff: Stoffe, Farben & Persönlichkeit
Wenn die Basis stimmt, kommt der schönste Teil: die persönliche Note.
Textilien sind dein bester Freund
Stoffe bringen Weichheit und Wärme. Leinen, Wolle und Baumwolle sind die erste Wahl. Vorhänge aus grobem Leinen, eine schwere Wolldecke, ein kleiner Teppich oder ein Schaffell neben dem Bett – das macht einen Raum erst wohnlich.
Quick-Win für den kleinen Geldbeutel: Wenn du nicht gleich den ganzen Raum umbauen kannst, fang hier an! Tausch nur mal deine Bettwäsche gegen echtes Leinen aus. Du wirst den Unterschied sofort fühlen. Allein das bringt schon eine riesige Portion Gemütlichkeit.

Die Farbpalette orientiert sich an der Natur: Denk an Sand, Lehm, Moosgrün oder Taubenblau. Gebrochene Weißtöne und sanfte Graunuancen bilden die perfekte, ruhige Basis.
Ein letzter Gedanke aus der Werkstatt
Ein Schlafzimmer im Landhausstil zu gestalten, ist ein Prozess, keine Checkliste. Es geht darum, Materialien zu finden, die sich gut anfühlen, und Möbel, die eine Geschichte erzählen. Nimm dir Zeit. Fühle das Holz, rieche das Öl, sieh, wie das Licht auf den Putz fällt.
Der beste Rat, den ich dir geben kann: Vertrau deinem Bauchgefühl. Ein Raum ist dann perfekt, wenn du die Tür schließt, tief durchatmest und spürst: Hier bin ich zu Hause. Wenn dir das gelingt, hast du nicht nur einen Stil umgesetzt, sondern ein echtes Stück Lebensqualität geschaffen.
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Das Geheimnis eines wirklich erholsamen Schlafs?
Es könnte in den Alpen wachsen. Zirbenholz, oft als „Königin der Alpen“ bezeichnet, enthält ätherische Öle, die nachweislich die Herzfrequenz im Schlaf senken können. Der Duft ist harzig, warm und unglaublich beruhigend. Ein Bettgestell oder auch nur ein kleines Zirbenkissen auf dem Nachttisch kann die Schlafqualität spürbar verbessern und bringt ein Stück authentische Natur direkt in den Raum – ganz ohne künstliche Raumdüfte.


Der deutsche Möbelhandel verzeichnete laut Statistischem Bundesamt allein für Schlafzimmermöbel einen Jahresumsatz von über 5 Milliarden Euro.
Diese Zahl zeigt, wie wichtig uns dieser Raum ist. Doch statt in schnelllebige Trends zu investieren, zahlt sich beim Landhausstil die Konzentration auf wenige, aber hochwertige Stücke aus Massivholz aus. Ein Bett, das Jahrzehnte überdauert, ist nicht nur nachhaltiger, sondern wird mit jeder kleinen Macke zu einem Teil der eigenen Lebensgeschichte.


Schluss mit dem Einheitsweiß! Die Farbpalette des modernen Landhausstils ist von der Natur inspiriert und wunderbar vielfältig. Denken Sie an die sanften, erdigen Töne von Lehm und Stein oder das gedämpfte Grün von Salbeiblättern. Farben wie „Setting Plaster“ von Farrow & Ball oder „French Grey“ von Little Greene schaffen eine warme, umhüllende Atmosphäre, die reines Weiß oft vermissen lässt. Sie bilden den perfekten Hintergrund für Naturholz und helle Leinenstoffe.


- Eine großzügige Tagesdecke aus grobem Leinen oder Waffelpikee
- Zwei bis drei große Kissen (60×60 cm) als Basis am Kopfteil
- Zwei Kissen in Standardgröße für den Schlaf
- Ein oder zwei kleinere Zierkissen in einer Akzentfarbe oder mit dezentem Muster
- Ein weiches Plaid aus Wolle oder Kaschmir, lässig über das Fußende drapiert
Das Ergebnis? Ein Bett, das nicht nur gemacht aussieht, sondern einladend und luxuriös wirkt.


Die Falle der Imitate: Aufgeklebte Holzbalken aus Styropor oder Kunststoffpaneele in Steinoptik sind der schnelle Tod für jedes authentische Landhaus-Ambiente. Das Auge lässt sich nicht täuschen und das Gefühl im Raum wird immer künstlich bleiben. Echter Landhausstil lebt von der Haptik und der ehrlichen Ausstrahlung echter Materialien. Lieber eine Wand schlicht verputzt lassen, als sie mit einer billigen Kopie zu verkleiden.


Die Beleuchtung ist der heimliche Regisseur der Gemütlichkeit. Statt einer einzigen, grellen Deckenleuchte braucht es ein durchdachtes Lichtkonzept aus mehreren Quellen:
- Grundbeleuchtung: Eine dimmbare Hängeleuchte, vielleicht ein Modell mit Stoffschirm oder aus Korbgeflecht.
- Akzentlicht: Eine schöne Tischleuchte auf der Kommode oder dem Nachttisch, die warmes, indirektes Licht spendet.
- Leseleuchte: Eine flexible Wandleuchte direkt am Bett für entspannte Lesestunden.


Wie verbindet man rustikale Elemente mit moderner Schlichtheit?
Der Schlüssel liegt in der Balance. Kombinieren Sie ein altes, aufgearbeitetes Möbelstück, wie eine geerbte Kommode, mit klaren, modernen Linien an anderer Stelle. Ein massives Holzbett wirkt wunderbar zu schlichten, grifflosen Nachttischen. Oder stellen Sie eine filigrane, moderne Stehleuchte neben einen wuchtigen Ohrensessel. Dieser bewusste Kontrast verhindert, dass der Raum überladen oder wie ein Museum wirkt, und schafft eine spannende, persönliche Mischung.


Geölter Dielenboden: Die Poren des Holzes bleiben offen, es kann atmen und zum Raumklima beitragen. Die Haptik ist natürlich und warm. Kratzer lassen sich oft lokal ausbessern.
Lackierter Dielenboden: Eine widerstandsfähige, geschlossene Schicht schützt das Holz vor Flecken und Feuchtigkeit. Die Oberfläche ist glatter und pflegeleichter, wirkt aber weniger natürlich. Bei tiefen Kratzern muss meist die ganze Fläche abgeschliffen werden.
Für das Schlafzimmer, wo Barfußlaufen an der Tagesordnung ist, ist die geölte Variante oft die sinnlichere und authentischere Wahl.


„Der wahre Luxus liegt nicht im Besitz, sondern im Genuss.“ – Coco Chanel
Übertragen auf das Landhaus-Schlafzimmer bedeutet das: Es geht nicht darum, den Raum mit Dekoration zu überladen. Es geht um den Genuss des Gefühls von echtem Leinen auf der Haut, den Anblick der Maserung eines handgefertigten Holzmöbels und die Ruhe, die ein harmonisch gestalteter Rückzugsort ausstrahlt.


Statt eines klassischen Teppichs unter dem Bett können auch mehrere kleinere Läufer oder Felle eine wunderbar wohnliche und flexible Lösung sein. Ein Schaffell direkt neben dem Bett sorgt für warme Füße beim Aufstehen. Ein gewebter Kelim am Fußende bringt Farbe und Muster ins Spiel. Dieser Lagenlook wirkt besonders lässig und erlaubt es, je nach Jahreszeit Akzente zu setzen oder zu verändern.


- Einzigartige, persönliche Note
- Perfekt an die Raummaße angepasst
- Oft günstiger als Designermodelle
Das Geheimnis? Upcycling! Eine alte, massive Holztür, horizontal hinter dem Bett montiert, wird zum spektakulären Kopfteil mit Geschichte. Auch gepolsterte Paneele, die man mit einem robusten Leinenstoff wie dem „Heavy Washed Linen“ von Merchant & Mills selbst bezieht, verleihen dem Bett eine exklusive und gemütliche Anmutung.


Die Fensterdekoration rahmt den Blick nach draußen und prägt die Lichtstimmung entscheidend. Schwere Samtvorhänge sind im Landhausstil oft deplatziert. Viel passender sind leichte, luftige Stoffe, die das Tageslicht filtern, anstatt es auszusperren. Bodenlange Vorhänge aus halbtransparentem Leinen oder schlichte Raffrollos aus Baumwolle unterstreichen die natürliche, unbeschwerte Atmosphäre. Für eine rustikalere Note sind auch Innenfensterläden aus Holz (Shutters) eine wunderschöne, langlebige Option.

Der größte Fehler: Die falsche Lichtfarbe. Achten Sie bei allen Leuchtmitteln auf einen warmweißen Farbton von maximal 2700 Kelvin. Alles darüber wirkt schnell kühl, steril und ungemütlich – genau das Gegenteil von dem, was man im Schlafzimmer erreichen möchte. Dimmbare Leuchten sind dabei Gold wert, um die Stimmung je nach Tageszeit von funktional auf kuschelig anzupassen.


Wohin mit dem Fernseher und den Ladekabeln?
Ein Bildschirm passt selten zur Ruhe des Landhausstils. Wenn Sie nicht darauf verzichten wollen, verstecken Sie ihn in einem schönen Schrank mit Türen, zum Beispiel einem traditionellen Bauernschrank. Ladekabel lassen sich elegant bändigen, indem man eine Schublade im Nachttisch zur „Ladestation“ umfunktioniert. Ein kleines Loch in der Rückwand genügt, um die Kabel unsichtbar nach außen zur Steckdose zu führen.


Laut einer Studie der Universität Groningen kann der Duft von Lavendel nachweislich die Schlafqualität verbessern und die Tiefschlafphasen verlängern.
Ein kleines Säckchen mit getrockneten Lavendelblüten im Kleiderschrank oder unter dem Kopfkissen ist ein einfacher, natürlicher Weg, um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen, die den Geist auf die Nachtruhe einstimmt.


Ein Schaukelstuhl oder ein bequemer Sessel ist mehr als nur ein Möbelstück – es ist eine Einladung, innezuhalten. Eine bewusst eingerichtete Leseecke mit einem weichen Teppich, einer guten Lampe und einem kleinen Beistelltisch verwandelt eine ungenutzte Ecke in einen persönlichen Rückzugsort. Hier können Sie den Tag bei einer Tasse Tee ausklingen lassen oder am Wochenende in Ruhe ein Buch lesen. Ein Klassiker wie der CH25 Sessel von Hans J. Wegner aus Eiche und Papierkordel fügt sich perfekt in den natürlichen Stil ein.


- Eine alte Holztruhe am Fußende des Bettes bietet Stauraum und Sitzgelegenheit.
- Ein rustikaler Hocker oder eine kleine Melkschemel ersetzen den klassischen Nachttisch.
- Eine alte Holzleiter, lässig an die Wand gelehnt, dient als origineller Halter für Plaids oder Kleidung.
- Vintage-Bilderrahmen in verschiedenen Größen ergeben eine charmante „Gallery Wall“.


Knarrende Dielen: Sie sind kein Makel, sondern der Soundtrack eines Hauses mit Geschichte. Jedes Geräusch erzählt von den Schritten, die vor Ihnen gegangen wurden.
Gelebtes Leinen: Knitterfalten in der Bettwäsche sind kein Zeichen von Nachlässigkeit, sondern von entspannter Gemütlichkeit. Sie zeigen, dass der Stoff lebt und atmet.
Die Patina von Holz: Kleine Kratzer und Abnutzungsspuren auf Möbeln sind wie Falten im Gesicht eines Menschen – sie zeugen von Erfahrung und Charakter.


Sind Muster im Landhaus-Schlafzimmer erlaubt?
Unbedingt! Der Schlüssel ist, es nicht zu übertreiben. Konzentrieren Sie sich auf ein oder zwei Muster und halten Sie den Rest ruhig. Klassische Vichy-Karos, zarte Streifen oder florale Toile-de-Jouy-Motive passen wunderbar. Eine gemusterte Tapete hinter dem Bett kann als wunderschöner Fokuspunkt dienen. Kombinieren Sie diese mit unifarbener Bettwäsche und Vorhängen, um dem Auge Ruhe zu gönnen.


Der britische Designer William Morris sagte einst: „Habe nichts in deinem Haus, von dem du nicht glaubst, dass es nützlich ist, oder von dem du nicht glaubst, dass es schön ist.“
Dieses Prinzip ist die Essenz des Landhausstils. Jeder Gegenstand sollte eine Funktion haben oder das Herz erfreuen. Das schützt vor unnötigem Nippes und schafft eine aufgeräumte, friedliche Umgebung, in der man wirklich zur Ruhe kommt.


Der Kleiderschrank ist oft ein dominantes Möbelstück. Statt eines wuchtigen, geschlossenen Schranks kann eine offenere Lösung den Raum luftiger wirken lassen. Eine massive Kleiderstange aus einem dicken Ast oder einem Kupferrohr, von der Decke abgehängt, ist ein stilvoller Hingucker. Kombiniert mit einer schönen Holzkommode für gefaltete Wäsche entsteht eine individuelle und leichte Aufbewahrungslösung.


- Fördert ein gesundes Raumklima durch Feuchtigkeitsregulierung.
- Wirkt von Natur aus antibakteriell und schimmelhemmend.
- Isoliert hervorragend gegen Kälte und Sommerhitze, ideal für Dachgeschosse.
Das Material? Schafwolle! Als Dämmmaterial in Wänden oder im Dachstuhl ist sie eine ökologische und hochwirksame Alternative zu synthetischen Dämmstoffen und unterstützt das „atmende Haus“-Konzept perfekt.


Die richtige Pflege für Leinenbettwäsche:
- Bei 40°C waschen, um die Fasern zu schonen. Weiße Leinen vertragen auch 60°C.
- Verwenden Sie ein mildes Waschmittel ohne Bleiche.
- Am besten an der Luft trocknen lassen – das bewahrt die typische Struktur. Wenn ein Trockner nötig ist, wählen Sie eine niedrige Temperatur und nehmen Sie die Wäsche leicht feucht heraus.
- Bügeln ist optional. Echte Leinen-Liebhaber schätzen die edle Knitteroptik.


Investieren: Das Bettgestell und die Matratze. Sie sind die Grundlage für guten Schlaf und sollten von höchster Qualität sein. Ein Massivholzbett von einem lokalen Schreiner oder einer Qualitätsmarke wie Schramm Werkstätten ist eine Anschaffung fürs Leben.
Sparen: Dekorative Elemente. Wunderschöne Kissenbezüge, alte Bilderrahmen oder ein charmanter Beistelltisch lassen sich mit etwas Geduld auf Flohmärkten oder in kleinen Boutiquen für wenig Geld finden und verleihen dem Raum eine unverwechselbare Seele.
Spiegel sind nicht nur praktisch, sondern auch mächtige Gestaltungswerkzeuge. Ein großer Standspiegel mit einem alten Holzrahmen, lässig an die Wand gelehnt, lässt den Raum sofort größer und heller wirken. Er fängt das Tageslicht ein und reflektiert die schönsten Ecken des Zimmers. Platzieren Sie ihn gegenüber einem Fenster, um den Effekt zu maximieren und ein Stück vom Garten oder Himmel ins Innere zu holen.




