Dein Schlafzimmer unterm Dach: So wird’s ein Traum – und kein teurer Albtraum
Ganz ehrlich? Ein Schlafzimmer mit Dachschräge auszubauen ist so viel mehr als nur ein paar Möbel rücken und Wände streichen. Ich hab das auf die harte Tour gelernt. Bei einem meiner ersten Projekte als junger Handwerker rissen wir die alte Verkleidung runter und blickten direkt in den Abgrund: klatschnasse Dämmung, schwarze Balken, eine Folie voller Löcher. Aus einem kleinen Makeover wurde eine Kernsanierung. Diese Erfahrung hat sich eingebrannt: Ein gemütliches Dachgeschoss steht und fällt mit dem, was man hinter der Wand macht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Fundament: Warum Physik unter dem Dach dein bester Freund ist
- 2 So geht’s richtig: Die Profi-Techniken Schritt für Schritt
- 3 Das liebe Geld und die Zeit: Eine realistische Einschätzung
- 4 Die Einrichtung: Praktische Tipps für Schrägen
- 5 Meine ehrliche Meinung: Wann du einen Profi brauchst
- 6 Bildergalerie
Seitdem habe ich unzählige Dachböden in echte Wohlfühloasen verwandelt und dabei alles gesehen – die genialen Lösungen und die katastrophalen Fehler, die später richtig ins Geld gehen. Viele Online-Guides zeigen dir nur die schicken Kissen und die perfekte Deko. Aber über die wirklich wichtigen Dinge, über Statik, Feuchtigkeit und die unsichtbaren Fallen, schweigen sie. Genau das will ich hier anders machen. Das ist der ehrliche Praxis-Guide, den ich mir damals gewünscht hätte.
Aber bevor wir loslegen, mach doch mal einen kleinen 5-Minuten-Check. Schnapp dir eine Taschenlampe und geh hoch auf deinen Dachboden. Achte auf drei Dinge:
- Der Geruch: Riecht es muffig oder modrig? Das ist oft ein erstes Warnsignal für Feuchtigkeitsprobleme.
- Die Optik: Siehst du irgendwo dunkle Flecken oder Wasser-Ränder an den Holzbalken oder an der Verkleidung?
- Das Maß: Miss mal den Abstand zwischen zwei der schrägen Holzbalken (den Sparren). Das gibt dir ein erstes Gefühl für den Aufwand bei der Dämmung.
Dieser kleine Check gibt dir schon eine erste Ahnung, was auf dich zukommt. Fertig? Gut, dann können wir jetzt ins Detail gehen.
Das Fundament: Warum Physik unter dem Dach dein bester Freund ist
Bevor du auch nur an eine Gipskartonplatte denkst, müssen wir über die unsichtbaren Kräfte in deinem Dachstuhl reden. Das ist keine trockene Theorie, sondern die absolute Grundlage für ein gesundes und sicheres Zuhause. Wer das hier ignoriert, bestellt sich Schimmel, hohe Heizkosten und Bauschäden quasi frei Haus.
Die Statik: Das Skelett deines Hauses
Ein Dachstuhl ist ein cleveres System, bei dem jeder Balken eine wichtige Aufgabe hat. Es ist unglaublich verlockend, einen störenden Querbalken (den Kehlbalken) einfach rauszusägen, um einen schönen, offenen Raum zu bekommen. Ich sage es ganz unmissverständlich: Tu das NIEMALS ohne einen Statiker! Diese Balken halten die Dachseiten zusammen. Ohne sie können sich die Wände nach außen biegen. Das ist kein Kavaliersdelikt, das ist brandgefährlich.
Bevor du also einen Balken auch nur schief ansiehst, ist der Gang zum Tragwerksplaner (Statiker) Pflicht. Den findest du zum Beispiel über die Listen der Ingenieurkammern deines Bundeslandes. Rechne für eine erste Einschätzung und eine einfache Berechnung mal mit Kosten zwischen 500 und 1.500 Euro. Das ist verdammt gut investiertes Geld, glaub mir.
Bauphysik: Der Kampf gegen Hitze, Kälte und Nässe
Dein Dach ist die Schutzhaut deines Hauses. Im Sommer brutzelt die Sonne drauf, im Winter der Frost. Und von innen drückt die Feuchtigkeit, die wir beim Atmen und Schlafen abgeben. Der richtige Schichtaufbau sorgt dafür, dass dieses Zusammenspiel klappt. Stell es dir so vor, von außen nach innen:
- Dachziegel (Regenschutz)
- Lattung (Träger für die Ziegel)
- Unterspannbahn (zweite wasserführende Schicht)
- Sparren mit Dämmung dazwischen (Herzstück für Wärme- & Kälteschutz)
- Dampfbremse (Die wichtigste Schicht überhaupt!)
- Lattung (Installationsebene für Kabel)
- Gipskarton (deine sichtbare Wand)
Sommerhitze ist der wahre Feind! Viele denken bei Dämmung nur an den Winter. Falsch! Das größere Problem unterm Dach ist oft die unerträgliche Hitze im Sommer. Günstige Glaswolle ist okay gegen Kälte, aber gegen Hitze hilft sie kaum. Viel besser sind Dämmstoffe mit hoher Dichte, wie zum Beispiel Holzfaserplatten. Die speichern die Tageshitze wie ein Akku und geben sie erst nachts wieder ab. Das macht den Unterschied zwischen einer Sauna und einem Schlafzimmer aus.
Die Dampfbremse: Wo die meisten scheitern. Jetzt wird’s ernst. Jede Nacht atmest und schwitzt du rund 1,5 Liter Wasser aus. Dieser Wasserdampf will raus. Trifft er auf seinem Weg auf eine kalte Stelle in deiner Konstruktion, wird er wieder zu flüssigem Wasser. Und BÄM, hast du Nässe in der Dämmung und Schimmel am Holz. Um das zu verhindern, kommt auf die warme Innenseite der Dämmung eine spezielle Folie, die Dampfbremse. Sie muss ABSOLUT LUFTDICHT sein.
Kleiner Schocker gefällig? Ein einziges, nur 1 Millimeter breites und einen Meter langes Loch in deiner Dampfbremse kann pro Tag ein ganzes Schnapsglas voll Wasser in deine Dämmung lassen. Rechne das mal auf einen Winter hoch!
So geht’s richtig: Die Profi-Techniken Schritt für Schritt
Okay, genug Theorie. So packen wir Profis das an. Das sind die Schritte, bei denen es auf jedes Detail ankommt.
Schritt 1: Dämmen wie ein Weltmeister
Die Dämmung kommt zwischen die schrägen Holzbalken (Sparren). Klingt simpel, hat aber Tücken.
- Materialwahl & Kosten: Du hast die Wahl. Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle) ist der günstige Klassiker. Rechne hier mit etwa 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter. Sie ist unbrennbar, was ein Pluspunkt ist. Mein Favorit für Wohnräume ist aber die Holzfaserdämmung. Sie kostet mit 30 bis 45 Euro pro Quadratmeter zwar mehr, bietet aber einen unschlagbaren Hitzeschutz im Sommer und reguliert die Feuchtigkeit besser. Für ein Schlafzimmer ist das pures Gold wert.
- Der Trick beim Zuschnitt: Schneide die Dämmmatten immer 1-2 cm breiter zu als der Abstand zwischen den Balken. So klemmen sie sich von selbst fest und es gibt keine Ritzen. Eine kleine Lücke kann die Dämmwirkung an der Stelle fast komplett zunichtemachen. Ein spezielles Dämmstoffmesser mit Wellenschliff (kostet ca. 20 Euro im Baumarkt) ist hier dein bester Freund.
Achtung! Manchmal sind die Sparren in Altbauten nicht sehr hoch. Dann kombinieren wir die Dämmung zwischen den Sparren mit einer zweiten, dünneren Schicht quer darunter (Untersparrendämmung). Das eliminiert Wärmebrücken und schafft eine perfekte Ebene für Elektrokabel.
Schritt 2: Die Dampfbremse – Die Kunst der perfekten Hülle
Hier dulde ich keine Kompromisse. Das ist der wichtigste Schritt im ganzen Projekt. Bevor du loslegst, hier eine kleine Einkaufsliste für ca. 50 m² Fläche, damit du eine Vorstellung hast:
- 1 Rolle gute Dampfbremsfolie (ca. 75 m²): um die 100-150 €
- 2-3 Rollen spezielles Klebeband: ca. 60-90 € (Spar hier nicht, billiges Band wird spröde!)
- 2 Kartuschen Dichtkleber: ca. 25-30 €
Die Folie wird an die Balken getackert und die Bahnen müssen mindestens 10 cm überlappen. Jede Überlappung, jeder Tackerpunkt und jede noch so kleine Beschädigung wird penibel mit dem Spezialklebeband abgeklebt. Der schwierigste Teil sind die Anschlüsse an Wände, Schornsteine und Fenster. Hier kommt der Dichtkleber aus der Kartusche zum Einsatz.
Ein kleiner Profi-Tipp: Wenn du ein Kabel durch die Dampfbremse führen musst, bohr nicht einfach ein Loch und kleb es mit Tape zu. Das wird nie dicht. Kauf dir spezielle Kabelmanschetten. Das sind kleine Gummiteile, die du auf die Folie klebst und durch die das Kabel luftdicht durchgeführt wird. Kostet pro Stück vielleicht 5 Euro, erspart dir aber potenziellen Ärger für Tausende.
Schritt 3: Die Innenverkleidung – Deine Leinwand
Auf die Dampfbremse schraubst du eine Unterkonstruktion aus Holzlatten. Das hat zwei geniale Vorteile: Erstens hält sie die Folie sicher fest. Zweitens schaffst du eine Installationsebene. Alle Kabel für Lampen und Steckdosen kannst du in diesem Hohlraum verlegen, ohne deine heilige, luftdichte Dampfbremse durchlöchern zu müssen.
Darauf kommen dann meist 12,5 mm dicke Gipskartonplatten. Mein Tipp: Halte bei Schrägen einen Schraubenabstand von maximal 17 cm ein. Das verhindert, dass die Platten mit der Zeit durchhängen. Das Spachteln und Schleifen der Fugen ist dann die letzte Hürde – das braucht Übung, damit es am Ende schön glatt wird.
Das liebe Geld und die Zeit: Eine realistische Einschätzung
Was kostet der Spaß und wie lange dauert’s? Das sind wohl die wichtigsten Fragen.
Die Kosten: Wenn du ein geschickter Heimwerker bist und fast alles selbst machst, rechne mal grob mit 150 bis 300 Euro pro Quadratmeter reiner Materialkosten. Sobald du Profis für kritische Arbeiten (Dachfenster, Elektrik) dazu holst, klettert der Preis. Bei einer kompletten Vergabe an eine Firma landest du schnell bei 500 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter und mehr, je nach Ausstattung.
Die Zeit: Unterschätz das nicht! Als Wochenend-Projekt für einen 40 m² Raum solltest du realistisch planen:
- Dämmung einbringen: 2 volle Wochenenden
- Dampfbremse verkleben: Mindestens 2-3 Wochenenden (Hier musst du extrem sorgfältig sein!)
- Lattung & Gipskarton anbringen: 2 Wochenenden
- Spachteln & Schleifen (oft in 3 Gängen): 1-2 Wochenenden (inkl. Trocknungszeit)
Das zieht sich also locker über zwei Monate, wenn du nur am Wochenende Zeit hast.
Die Einrichtung: Praktische Tipps für Schrägen
Wenn die Drecksarbeit erledigt ist, kommt der schöne Teil. Aber auch hier gibt es ein paar Kniffe.
- Die Bett-Position: Stell dein Bett probeweise mit der Matratze auf den Boden, bevor du die Steckdosen planst. Unter der Schräge ist es gemütlich, aber achte auf die Höhe. Wenn der Kniestock (die kleine senkrechte Wand) unter 80 cm ist, stößt du dir leicht den Kopf. An der hohen Giebelwand fühlt es sich oft offener an.
- Stauraum nach Maß: Vergiss Standard-Kleiderschränke. Der Raum unter der Schräge ist perfekt für maßgefertigte Einbauten oder tiefe Rollcontainer. Das ist eine Investition, die sich tausendmal auszahlt, weil sie für Ruhe und Ordnung sorgt.
- Licht, Licht, Licht: Ein einzelnes Dachfenster wirkt oft wie ein Schacht. Besser sind mehrere Fenster nebeneinander oder eine Kombination aus einem hohen Fenster und einem bodentiefen Element darunter. Und denk von Anfang an an den Sonnenschutz! Außenliegende Rollläden sind die einzige wirklich effektive Waffe gegen Sommerhitze.
Meine ehrliche Meinung: Wann du einen Profi brauchst
Ich liebe Selbermachen, aber ein Dachausbau ist die Königsklasse. Bei manchen Dingen gibt es keine Diskussion. Hol dir für diese Arbeiten IMMER einen Fachmann:
- Statik: Sobald ein Balken verändert wird. Punkt.
- Elektrik: Das muss ein eingetragener Elektriker machen. Gesetzlich vorgeschrieben und lebenswichtig.
- Dachfenster-Einbau: Ein undichtes Fenster merkst du erst, wenn die Dämmung schon seit Jahren fault. Das muss ein Dachdecker oder Zimmermann machen.
- Heizung & Wasser: Gehört in die Hände eines Installateurs.
Ein Schlafzimmer unterm Dach kann der schönste Raum im ganzen Haus sein. Ein Rückzugsort mit Charakter. Aber diese Gemütlichkeit entsteht nicht durch Kissen, sondern durch solides Handwerk. Wenn du die unsichtbaren Regeln der Physik beachtest und bei den kritischen Schritten sauber arbeitest, wirst du viele Jahre lang Freude daran haben. Und vor allem: Du wirst ruhig schlafen können.
Bildergalerie
Wussten Sie, dass ein schlecht gedämmtes Dach für bis zu 30 % des Wärmeverlusts eines Hauses verantwortlich sein kann?
Diese Zahl des Instituts für Wärme und Öltechnik (IWO) ist mehr als nur eine Statistik – sie ist bares Geld. Jeder Euro, den Sie in eine hochwertige Dämmung investieren, zahlt sich nicht nur durch ein wohliges Raumklima aus, sondern auch durch eine spürbar niedrigere Heizkostenrechnung im Winter.
Die Farbwahl: Ein Spiel mit Licht und Höhe.
Helle Farben lassen Räume größer wirken – eine Binsenweisheit. Doch unter der Schräge kommt es auf die Nuancen an. Streichen Sie die Dachschrägen und die Decke in einem sehr hellen Ton, zum Beispiel in einem sanften Off-White wie „Strong White“ von Farrow & Ball. Die senkrechten Wände (Kniestock und Giebel) dürfen einen etwas dunkleren, aber immer noch hellen Ton tragen. Das „drückt“ die Wände optisch nach außen und der Raum gewinnt an Weite.
Das Geheimnis des perfekten Lichts unter der Schräge?
Vergessen Sie eine einzelne, zentrale Deckenleuchte. Sie wirft harte Schatten und lässt den Raum gedrungen wirken. Setzen Sie stattdessen auf ein durchdachtes Lichtkonzept aus mehreren Quellen: flache LED-Panels direkt unter dem First, eine stilvolle Bogenleuchte, die in den Raum hineinragt, und gezielte Spots oder LED-Strips, die die Holzbalken von unten anstrahlen. So schaffen Sie eine warme, indirekte und vor allem flexible Atmosphäre.
Mineralwolle: Der bewährte Klassiker, exzellent im Brand- und Schallschutz, oft günstiger in der Anschaffung.
Holzfaserdämmung: Die ökologische Alternative, die im Sommer einen unschlagbaren Hitzeschutz bietet und Feuchtigkeit besser regulieren kann.
Für ein Schlafzimmer, in dem die Sommertemperaturen entscheidend sind, kann der Aufpreis für Holzfaserplatten von Marken wie Steico oder Gutex eine lohnende Investition in Ihren Schlafkomfort sein.
- Vermeidet den „Trommeleffekt“ bei Regen.
- Schluckt Geräusche aus dem Raum selbst.
- Schafft eine intime, ruhige Atmosphäre.
Das Geheimnis? Eine Akustik-Untersparrendämmung. Diese speziellen Platten, oft aus Mineralwolle, werden zusätzlich zur normalen Dämmung angebracht und entkoppeln die Gipskartonverkleidung vom Dachstuhl. Ein kleiner Mehraufwand für eine himmlische Ruhe.
Der Raum unter der Schräge, der sogenannte Kniestock oder Drempel, ist kein verlorener Platz, sondern pures Potenzial. Statt ihn einfach zuzumauern, lässt er sich perfekt nutzen:
- Als maßgefertigter Einbauschrank mit Schiebetüren.
- Mit niedrigen Regalsystemen wie dem KALLAX von IKEA, die liegend platziert werden.
- Als gemütliche Bank mit aufklappbarer Sitzfläche für zusätzlichen Stauraum.
Wichtiger Punkt: Die Dampfbremse ist das A und O. Eine unsachgemäß verklebte oder gar beschädigte Dampfbremsfolie ist der Hauptgrund für Feuchteschäden und Schimmel im Dachausbau. Jede noch so kleine Lücke, jeder Nagel, der die Folie durchdringt, muss mit speziellem Klebeband (z.B. von pro clima) akribisch abgedichtet werden. Hier zu sparen bedeutet, später ein Vielfaches für die Sanierung zu zahlen.
Der Blick in den Sternenhimmel direkt vom Bett aus ist unbezahlbar.
Welches Fenster ist das richtige für mein Dach?
Die Wahl des Dachfensters prägt den Raum entscheidend. Ein Klassiker wie das Schwingfenster von VELUX ist ideal, wenn Möbel direkt darunter stehen sollen. Ein Klapp-Schwing-Fenster, etwa aus der Roto Designo R8 Serie, bietet dagegen einen ungestörten, weiten Ausblick, da der Flügel komplett nach außen öffnet. Achten Sie auf eine Dreifachverglasung – nicht nur wegen der Kälte im Winter, sondern vor allem wegen der Hitze im Sommer.
Exponierte Holzbalken sind das Herzstück vieler Dachgeschosse. Statt sie hinter Gipskarton zu verstecken, machen Sie sie zum Design-Statement. Sanft abgeschliffen und mit einem matten Hartwachsöl (z.B. von Osmo) behandelt, behalten sie ihre natürliche Haptik. Wer es moderner mag: Ein Anstrich in Anthrazit oder Weiß kann einen spannenden Kontrast zur restlichen Raumgestaltung schaffen und die Architektur betonen.
- Zu hohe Möbel: Ein massiver Kleiderschrank erdrückt den Raum. Setzen Sie auf niedrige Sideboards und Kommoden.
- Falsche Platzierung: Stellen Sie das Bett nicht so, dass Sie beim Aufstehen sofort den Kopf an der Schräge stoßen.
- Zu dunkle Farben: Schwere, dunkle Möbelstücke wirken unter der Schräge noch wuchtiger.
Denken Sie über den Boden nach, als wäre er die fünfte Wand. Ein Dielenboden aus heller Eiche, der in Längsrichtung zum Fenster verlegt wird, kann den Raum optisch strecken und ihm eine warme, natürliche Basis geben. Hochwertiges Klick-Vinyl in Holzoptik ist eine pflegeleichte und fußwarme Alternative, die sich besonders gut für Dachgeschosse eignet, da sie Temperaturschwankungen besser toleriert als manches Echtholz.
Atmungsaktive Wände: Im Dachgeschoss sind die Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen am größten. Verwenden Sie daher diffusionsoffene, also „atmungsaktive“ Farben wie Silikat- oder Kalkfarben. Diese können Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und wieder abgeben und tragen so aktiv zu einem gesunden Raumklima bei – ein spürbarer Unterschied zu herkömmlichen Dispersionsfarben.
„Licht ist das wichtigste Material des Architekten.“ – Le Corbusier
Nirgendwo ist dieser Satz wahrer als im Dachgeschoss. Maximieren Sie das natürliche Licht durch so große Fensterflächen wie möglich. Ein zusätzliches Dachfenster kann einen dunklen Raum komplett verwandeln und das Wohlbefinden nachweislich steigern. Planen Sie es als festen Posten im Budget ein – es ist keine Ausgabe, sondern eine Investition.
Brauche ich wirklich eine Baugenehmigung?
Sobald Sie die äußere Erscheinung des Hauses verändern (z.B. durch neue Dachfenster) oder in die tragende Struktur eingreifen (z.B. Balken entfernen), ist in den meisten Fällen eine Baugenehmigung erforderlich. Auch die Nutzungsänderung von einem ungenutzten Speicher zu einem Wohnraum ist genehmigungspflichtig. Ein kurzer Anruf beim örtlichen Bauamt schafft Klarheit und erspart Ihnen teuren Ärger.
Stellen Sie sich das leise Prasseln von Regentropfen auf dem Dachfenster vor, während Sie gemütlich im Bett liegen. Diese einzigartige Akustik verwandelt einen einfachen Raum in einen schützenden Kokon, einen Rückzugsort weit über dem Trubel des Alltags. Nutzen Sie weiche Textilien – einen hochflorigen Teppich, schwere Leinenvorhänge und viele Kissen –, um dieses Gefühl der Geborgenheit noch zu verstärken.
- Nutzen Sie Gipskartonplatten im Ein-Mann-Format. Sie sind leichter und einfacher unter der Schräge zu handhaben.
- Mieten statt kaufen: Spezialwerkzeug wie einen Plattenlift benötigen Sie nur für wenige Tage.
- Planen Sie Steckdosen großzügig, aber verzichten Sie auf komplizierte Smarthome-Systeme, wenn das Budget knapp ist.
Der Spiegel-Trick: Ein großer, schlichter Spiegel, der an der höchsten senkrechten Wand (Giebelwand) lehnt, kann Wunder wirken. Er reflektiert nicht nur das Licht vom gegenüberliegenden Fenster, sondern verdoppelt auch optisch die Raumtiefe. Wählen Sie ein rahmenloses Modell oder eines mit einem sehr schmalen Metallrahmen, um den Effekt maximal zu halten.
Trend-Update: Die neuesten Dachfenster von Herstellern wie Fakro oder Roto lassen sich per App steuern, schließen bei Regen automatisch und haben integrierte, solarbetriebene Rollläden.
Das ist mehr als nur eine technische Spielerei. Es bedeutet Komfort und Sicherheit, wenn Sie nicht zu Hause sind, und eine optimierte Energiebilanz, da der Hitzeschutz im Sommer automatisch aktiviert werden kann.
Der Japandi-Stil, eine Mischung aus skandinavischer Gemütlichkeit und japanischem Minimalismus, ist wie geschaffen für das Dachgeschoss.
- Möbel: Sehr tief, wie ein Futonbett oder niedrige Sideboards.
- Materialien: Helles Holz, Bambus, Leinen und strukturierte Keramik.
- Farben: Eine Palette aus Greige, Salbei, Schwarz und viel natürlichem Weiß.
Wichtiger Punkt: Elektrische Planung. Bedenken Sie bei der Platzierung von Steckdosen und Lichtschaltern die spätere Möblierung. Nichts ist ärgerlicher als eine Steckdose, die hinter einem maßgefertigten Einbauschrank verschwindet. Planen Sie Anschlüsse direkt in Bodennähe für Nachttischlampen und eine Steckdose in der Nähe des Fensters für Weihnachtsbeleuchtung oder ein Leselicht.
Wie schaffe ich ein Gefühl von Luxus?
Es sind die Texturen, die den Unterschied machen. Kombinieren Sie glatte, kühle Oberflächen wie lackierte Möbel mit warmen, weichen Materialien. Ein grob gestrickter Wollplaid auf dem Bett, ein Schaffell auf dem Boden und schwere Samtvorhänge, die die Fenster rahmen, verleihen dem Raum eine haptische Tiefe und eine sofortige High-End-Anmutung, ohne dass Sie ein Vermögen ausgeben müssen.
„Der Raum selbst ist die eigentliche Architektur.“ – Ludwig Mies van der Rohe
Heizkörperwahl: Kompakt und clever.
Ein Standard-Heizkörper wirkt an der niedrigen Kniestockwand oft klobig. Eine bessere Lösung sind spezielle niedrige Sockel- oder Plinth-Heizkörper, die sich unauffällig integrieren. Noch eleganter und besonders angenehm im Schlafzimmer ist eine elektrische oder wassergeführte Fußbodenheizung. Sie sorgt für eine gleichmäßige, behagliche Wärme von unten und lässt Ihnen maximale Freiheit bei der Wandgestaltung.
Verwandeln Sie eine Fensternische in Ihren persönlichen Lieblingsplatz. Eine simple, maßgefertigte Holzplatte, die als Sitzbank dient, ein paar bequeme Kissen und eine kleine Wandleuchte – mehr braucht es nicht für die perfekte Leseecke mit dem besten Ausblick im ganzen Haus.
