Das perfekte Geschirrtuch: Warum du es selbst nähen solltest (und wie es garantiert gelingt)

von Adele Voß
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Mal ganz ehrlich: Haben Sie sich schon mal über Ihre Geschirrtücher geärgert? Diese dünnen Dinger, die das Wasser nur auf dem Teller verteilen, oder diese Frottee-Lappen, die auf jedem Weinglas einen Fussel-Friedhof hinterlassen? Ich sehe das ständig und es tut mir in der Seele weh. Denn ein gutes Geschirrtuch ist kein Lappen. Es ist ein echtes Werkzeug in der Küche.

In meiner Werkstatt lernt jeder Neuling als Erstes den Respekt vor dem Material. Ein gutes Stück Stoff ist eben kein Wegwerfartikel. Und wer hier spart, arbeitet wie ein Tischler mit einem stumpfen Hobel – es macht einfach keine Freude und das Ergebnis ist Mist. Ein selbst genähtes Geschirrtuch aus dem richtigen Material ist da eine ganz andere Welt. Es ist ein treuer Begleiter für Jahre, der mit jeder Wäsche sogar noch besser wird. Weicher, saugfähiger, einfach zuverlässig.

In diesem Beitrag zeige ich Ihnen nicht nur, wie man so ein Tuch näht. Ich verrate Ihnen die Geheimnisse, auf die es wirklich ankommt: den richtigen Stoff, die saubere Verarbeitung und die Pflege, die so ein gutes Stück verdient hat.

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Teil 1: Die Seele des Tuchs – Welcher Stoff kann was?

Alles fängt bei der Faser an. Sie entscheidet über Saugkraft, Langlebigkeit und ob sich das Tuch gut in der Hand anfühlt. Hier sollten Sie keine Kompromisse machen. Finger weg vom billigsten Stoff im Regal, Sie werden es bereuen. Hier sind die Materialien, die sich über Jahre bewährt haben.

Reines Leinen: Der ungeschlagene Champion
Wenn Sie mich nach dem Nonplusultra fragen, ist die Antwort immer Leinen. Es ist der König unter den Geschirrtüchern. Die Faser kann ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen und gibt die Feuchtigkeit blitzschnell wieder ab. Das Tuch trocknet also fix und fängt nicht so schnell an zu müffeln. Übrigens: Weil Leinen von Natur aus glatt ist, fusselt es nicht. Darum schwören Profis in der Gastronomie darauf, um Gläser und Besteck auf Hochglanz zu polieren. Ein neues Leinentuch fühlt sich oft noch etwas steif an, aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Nach ein paar Wäschen bei 60 oder sogar 95 Grad wird es wunderbar weich und noch saugfähiger. Gutes Leinen (achten Sie auf ein Gewicht zwischen 180 und 250 g/m²) ist nicht billig, rechnen Sie mit 25€ bis über 40€ pro Meter, aber es ist eine Anschaffung fürs Leben.

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Halbleinen: Der schlaue Kompromiss
Pures Leinen sprengt das Budget? Dann ist Halbleinen eine fantastische Alternative. Aber Achtung: Echtes Halbleinen hat Kettfäden aus Baumwolle und Schussfäden aus Leinen, mit einem Leinenanteil von mindestens 40 %. Fragen Sie im Stoffgeschäft gezielt danach! Es verbindet die Weichheit und den günstigeren Preis der Baumwolle mit der Saugkraft und Robustheit des Leinens. Preislich liegen Sie hier oft zwischen 15€ und 25€ pro Meter. Für den täglichen Kücheneinsatz ist das eine Top-Wahl.

Baumwolle: Nur in der richtigen Webart!
Normale, glatte Baumwolle ist meist eine Enttäuschung. Sie saugt schlecht und ist schnell durch. Wenn es Baumwolle sein soll, dann greifen Sie zu diesen beiden Webarten:

  • Waffelpiqué: Mein Favorit bei Baumwolle. Durch die 3D-Struktur hat der Stoff eine riesige Oberfläche und saugt wie verrückt. Er ist leicht, trocknet schnell und fühlt sich super an. Perfekt für Geschirr- und Handtücher.
  • Grubentuch: Der Klassiker aus Omas Küche. Extrem dicht gewebt, unglaublich robust und saugfähig. Ursprünglich für den Bergbau gemacht, packt es heute in der Küche richtig an – ideal für heiße Töpfe oder robustes Geschirr.

Kurz und knapp zusammengefasst: Leinen ist der teure Spezialist für streifenfreie Gläser. Halbleinen ist der vernünftige Alleskönner mit super Preis-Leistung. Waffelpiqué aus Baumwolle ist die saugstarke und budgetfreundliche Option für den Alltag.

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Ach ja, und was ist mit Kunstfasern? Mikrofasertücher mögen für Fenster okay sein, aber in meiner Küche haben sie nichts verloren. Sie basieren auf statischer Aufladung, geben Fett beim Waschen schlecht wieder ab und verlieren Mikroplastik. Bei Dingen, die mit meinem Essen in Kontakt kommen, setze ich auf bewährte Naturfasern. Achten Sie beim Kauf einfach auf das OEKO-TEX® Standard 100 Siegel, dann sind Sie auf der sicheren Seite.

Teil 2: Die Vorbereitung – Gut geplant ist halb genäht

Bevor Sie auch nur an die Schere denken, gibt es eine goldene Regel: Vorbereitung ist alles. Was hier schiefgeht, ärgert Sie später bei jeder Benutzung.

Einkaufsliste für 3 Geschirrtücher (ca. 50×70 cm):

  • Stoff: Für drei Tücher brauchen Sie bei einer Stoffbreite von 140-150 cm etwa 1,10 Meter. Planen Sie je nach Material zwischen 20€ und 45€ ein.
  • Garn: Eine Rolle hochwertiges Baumwollgarn in passender Farbe. Kostet etwa 3-5 Euro. Polyestergarn geht auch, aber Baumwolle verhält sich beim Waschen und Bügeln identisch zum Stoff.
  • Aufhänger: ca. 50 cm Köperband oder ein schönes Stoffband. Rechnen Sie mit 1-2 Euro.
  • Nadel: Eine Universalnadel für die Nähmaschine in Stärke 80 oder 90 ist perfekt.

Schritt 1: Vorwaschen – Das ist keine Option!
Dieser Schritt ist absolut entscheidend. Jeder Naturstoff läuft bei der ersten Wäsche ein, Leinen und Baumwolle gerne mal um 5 bis 10 %. Wenn Sie den Stoff erst zuschneiden und dann waschen, verzieht sich alles und die Nähte werfen Wellen. Also: Stoff in die Maschine und bei der Temperatur waschen, die das fertige Tuch auch aushalten soll – also mindestens 60 Grad, bei weißem Leinen auch 95 Grad. WICHTIG: Benutzen Sie niemals Weichspüler! Er legt einen Film auf die Fasern und ruiniert die Saugfähigkeit. Kleiner Tipp am Rande: Selbst wenn Sie keine Zeit zum Nähen haben, waschen Sie Ihre aktuellen Geschirrtücher ab sofort ohne Weichspüler. Sie werden staunen, wie viel besser sie nach 2-3 Wäschen wieder saugen!

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Schritt 2: Bügeln und Zuschneiden im Fadenlauf
Bügeln Sie den noch leicht feuchten Stoff richtig schön glatt. Das macht den Zuschnitt unendlich viel genauer. Ein Standardmaß für Geschirrtücher ist etwa 50 x 70 cm. Für einen perfekt geraden Schnitt gibt es einen alten Handwerkertrick: Knipsen Sie am Rand eine kleine Kerbe, suchen Sie sich einen einzelnen Querfaden und ziehen Sie ihn vorsichtig aus dem Gewebe. Es entsteht eine feine, schnurgerade Linie im Stoff – der perfekte Fadenlauf. Schneiden Sie genau an dieser Linie entlang. Probieren Sie das ruhig erst an einem Reststück aus. Es macht süchtig, wenn man den Dreh raushat!

Teil 3: Die Kür – Eine saubere Naht für die Ewigkeit

Jetzt geht’s an die Maschine. Aber bitte mit Sorgfalt. Wir wollen ja Qualität schaffen. Der Schlüssel dazu sind die Säume, und vor allem die Ecken.

Die Königsdisziplin: Der doppelte Saum mit Briefecke
Ein einfach umgeklappter Saum franst irgendwann aus. Wir machen das richtig: mit einem doppelten Saum, bei dem alle Kanten eingeschlossen sind. Die Krönung ist die „Briefecke“, also eine auf Gehrung genähte Ecke. Das sieht nicht nur mega professionell aus, sondern sorgt auch dafür, dass die Ecke schön flach wird und schneller trocknet.

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Keine Sorge, das ist einfacher als es klingt:

  1. Saum bügeln: Wir wollen einen fertigen Saum von 1 cm Breite. Bügeln Sie also an allen vier Kanten erst 1 cm zur linken Stoffseite um, und dann nochmal 1 cm. Seien Sie hier super genau!
  2. Ecke vorbereiten: Klappen Sie die letzte Bügelkante wieder auf. Falten Sie nun die Ecke diagonal nach innen, sodass die Spitze genau auf der ersten Bügelfalte landet. Bügeln Sie diese diagonale Kante fest.
  3. Ecke abschneiden: Schneiden Sie die eben gefaltete Ecke parallel zur diagonalen Bügelfalte ab, mit etwa 0,5 cm Abstand.
  4. Ecke formen: Jetzt falten Sie den Saum wieder entlang der ursprünglichen Bügelfalze nach innen. Erst den ersten Zentimeter, dann den zweiten. Voilà – die Kanten treffen sich perfekt in der Mitte und bilden eine saubere Ecke.
  5. Nähen: Steppen Sie den Saum rundherum ganz knapp an der inneren Kante ab. Fertig!

Die einfache Alternative für Anfänger: Ist Ihnen die Briefecke für den Anfang zu kompliziert? Kein Problem. Bügeln Sie den Saum einfach doppelt um (z.B. 1 cm, dann nochmal 1 cm) und nähen Sie ihn fest. An den Ecken legen sich die Säume dann übereinander. Das ist zwar etwas dicker, aber für den Anfang absolut in Ordnung und funktioniert auch super!

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Nicht vergessen: Der Aufhänger!
Ein Geschirrtuch braucht einen stabilen Aufhänger. Ein 10-12 cm langes Stück Köperband ist ideal. Falten Sie es zur Schlaufe und schieben Sie die Enden in eine Ecke, bevor Sie den Saum zunähen. Nähen Sie ein paar Mal hin und her, damit er auch wirklich hält.

Rechnen Sie für Ihr erstes Tuch als Anfänger ruhig 1,5 bis 2 Stunden ein. Es geht hier nicht um Geschwindigkeit. Das zweite wird dann schon deutlich flotter gehen, versprochen!

Teil 4: Die persönliche Note

Ein selbst gemachtes Tuch darf auch eine persönliche Handschrift tragen. Aber bitte dezent, es ist ja ein Gebrauchsgegenstand. Mit Stempeldruck und Textilfarbe lassen sich tolle Muster zaubern. Wichtig ist nur, die Farbe nach Anleitung durch Bügeln zu fixieren. Besonders edel ist ein von Hand gesticktes Monogramm in einer Ecke. Das war früher Tradition und ist eine wunderschöne, zeitlose Veredelung.

Teil 5: Pflege, die sich auszahlt

Die wichtigste Regel kennen Sie schon: NIEMALS Weichspüler! Waschen Sie Ihre Tücher aus Hygienegründen bei mindestens 60 Grad, weiße Naturfasern vertragen auch 95 Grad. An der frischen Luft getrocknet, bleicht die Sonne Flecken auf natürliche Weise aus. Und wenn mal ein Malheur passiert: Gallseife ist ein Wundermittel gegen die meisten Flecken. Einfach anfeuchten, einreiben, einwirken lassen und normal waschen.

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Ein kurzes Wort zur Sicherheit

Auch bei so einem Projekt gilt: Passen Sie auf sich auf. An der Nähmaschine gehören die Finger nicht in die Nähe der Nadel, wenn sie läuft. Und in der Küche ist Feuer die größte Gefahr. Ein Geschirrtuch hat nichts auf einer heißen Herdplatte oder in der Nähe einer Gasflamme zu suchen. Und heben Sie heiße Deckel nie mit einem feuchten Tuch an – der Dampf kann zu schweren Verbrühungen führen. Dafür gibt es trockene Topflappen oder ein mehrfach gefaltetes Grubentuch.

Fazit

Ein Geschirrtuch selbst zu nähen, ist mehr als nur ein kleines Projekt. Es ist ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft. Sie schaffen etwas Langlebiges und Hochwertiges mit Ihren eigenen Händen. Dieses Gefühl, ein Tuch aus festem Leinen in der Hand zu halten, das man selbst gemacht hat, ist einfach unbezahlbar.

Und wenn Sie erst mal sehen, wie gut es funktioniert, ist es auch ein wunderbares, persönliches Geschenk. Eines, das sagt: Ich habe mir Zeit für dich genommen. Und das ist mehr wert als alles, was man kaufen kann.

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Der richtige Faden ist das Rückgrat Ihres Geschirrtuchs. Investieren Sie in ein hochwertiges Allesnäher-Garn, zum Beispiel von Gütermann, in Stärke 100. Es ist reissfest, farbecht und hält unzählige Kochwäschen aus, ohne brüchig zu werden. Wählen Sie eine Farbe, die entweder unauffällig mit dem Stoff verschmilzt oder als bewusster Kontrast einen feinen Akzent setzt – wie ein roter Faden auf naturfarbenem Leinen.

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Leinen kann bis zu 20 % seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, bevor es sich nass anfühlt.

Das ist der wissenschaftliche Grund, warum Leinentücher so unschlagbar beim Abtrocknen sind. Anders als Baumwolle, die Nässe speichert, gibt Leinen die Feuchtigkeit schnell wieder an die Luft ab. Das Ergebnis: Das Tuch trocknet schneller, bleibt länger frisch und entwickelt seltener den gefürchteten „Spültuch-Geruch“.

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Der ewige Kampf mit dem Saum: Wie wird er perfekt gerade?

Der Trick der Profis ist verblüffend einfach: Ziehen Sie einen Faden! Schneiden Sie an der Kante ein kleines Stück in den Stoff ein, fassen Sie einen einzelnen Kett- oder Schussfaden und ziehen Sie ihn vorsichtig aus dem Gewebe. Es entsteht eine perfekt gerade „Lauflinie“, an der Sie entlangschneiden können. Das ist narrensicher und weitaus genauer als jede gezeichnete Linie.

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Die Briefecke: Sie ist das Markenzeichen einer sauberen, professionellen Verarbeitung und verhindert dicke Stoffwülste in den Ecken. Falten Sie dafür erst den Saum an beiden Kanten, klappen Sie die Ecke diagonal auf und schneiden Sie die Spitze ab. Beim erneuten Falten entsteht eine perfekte Gehrung. Es gibt online unzählige Video-Anleitungen, die diesen kleinen, aber entscheidenden Handgriff visualisieren.

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  • Ein subtiler Hingucker: Ein kleiner Aufhänger aus Lederresten oder einem schönen Webbband.
  • Persönliche Note: Ein mit der Hand gesticktes Monogramm in einer Ecke.
  • Grafischer Akzent: Mit Stoffstempeln und Textilfarbe (z.B. von Marabu) ein wiederkehrendes Muster aufbringen.
Ländliche Küchentücher Idee mit Eulenmustern

Waffelpiqué: Seine dreidimensionale Struktur erzeugt eine riesige Oberfläche, was ihn extrem saugfähig macht. Er ist weich, trocknet schnell und hat einen lässigen, modernen Look. Ideal für den täglichen, robusten Einsatz.

Halbleinen: Meist eine Mischung aus 50% Leinen und 50% Baumwolle. Es vereint die Saugkraft und Fusselfreiheit des Leinens mit dem günstigeren Preis und der Weichheit der Baumwolle. Ein fantastischer Kompromiss für den Einstieg.

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Lassen Sie sich nicht von der anfänglichen Steifheit von neuem Leinen abschrecken. Das ist ein Qualitätsmerkmal! Um den Prozess des Weichwerdens zu beschleunigen, können Sie die fertig genähten Tücher vor dem ersten richtigen Gebrauch einmal ohne Waschmittel, aber mit einem Schuss klarem Haushaltsessig in die Weichspülkammer, waschen. Das hilft, die Fasern zu entspannen und eventuelle Produktionsrückstände zu entfernen.

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Ein handgefertigtes Geschirrtuch ist mehr als ein Gebrauchsgegenstand. Es ist eine stille Wertschätzung für die tägliche Arbeit in der Küche.

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Bevor Sie auch nur einen einzigen Schnitt machen, gehört der Stoff in die Waschmaschine. Und zwar genau so, wie Sie ihn später auch waschen würden – also bei 60 oder sogar 95 Grad.

  • Verhindert späteres Einlaufen und Verziehen des fertigen Tuchs.
  • Entfernt die sogenannte Appretur, also chemische Veredelungen aus der Produktion.
  • Macht den Stoff weicher und einfacher zu verarbeiten.
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Muss es immer weiß oder natur sein?

Auf keinen Fall! Das Färben mit Naturmaterialien ist ein faszinierendes DIY-Projekt. Zwiebelschalen ergeben warme Gelb- und Orangetöne, Avocadokerne und -schalen zaubern zarte Rosé-Nuancen und schwarzer Tee sorgt für ein sanftes Beige. Das Ergebnis ist immer ein Unikat mit einer wunderschönen, lebendigen Farbe, die perfekt zum natürlichen Charakter von Leinen oder Baumwolle passt.

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  • Robuste Aufhängung, die nicht ausreisst.
  • Ein sauberes, professionelles Finish.
  • Verhindert das Ausfransen der Kanten auf Dauer.

Das Geheimnis? Eine doppelte Kappnaht oder ein sauber umgeschlagener Saum, der zweimal abgesteppt wird. Dieser kleine Mehraufwand bei der Verarbeitung zahlt sich über Jahre der Nutzung aus.

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Der häufigste Fehler: Eine stumpfe Nadel. Tauschen Sie die Nadel Ihrer Nähmaschine vor jedem neuen Projekt aus. Eine alte Nadel kann den feinen Leinenstoff beschädigen, Fäden ziehen und unsaubere Stiche verursachen. Eine frische Universalnadel der Stärke 80 oder 90 (z.B. von Schmetz) ist für die meisten Geschirrtuchstoffe die perfekte Wahl.

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Denken Sie über das einzelne Tuch hinaus und gestalten Sie ein ganzes Set. Nähen Sie zwei oder drei Tücher aus demselben Stoff, aber variieren Sie die Details: ein Tuch mit einem breiten Saum, eines mit einem schmalen, eines mit einem kontrastfarbenen Aufhänger. Zusammengebunden mit einer einfachen Kordel wird daraus ein wunderbares, persönliches Geschenk zum Einzug oder für jeden, der gutes Handwerk zu schätzen weiß.

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„Die Wertschätzung der kleinen Dinge verändert alles.“ – Japanische Weisheit

Ein selbstgemachtes Geschirrtuch ist genau das: ein kleines Ding, das den Küchenalltag aufwertet. Es ist die bewusste Entscheidung für Qualität statt Masse, für Langlebigkeit statt Wegwerfmentalität. Diese Haltung überträgt sich auf den gesamten Umgang mit Lebensmitteln und dem eigenen Zuhause.

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Sashiko – die Kunst des schönen Flickens.

Sollte Ihr Lieblingstuch nach Jahren doch einmal ein Loch bekommen, ist das kein Grund, es zu entsorgen. Die japanische Reparaturtechnik „Sashiko“ macht aus der Not eine Tugend. Mit einem kontrastierenden Faden und einfachen Vorstichen wird die beschädigte Stelle nicht nur repariert, sondern kunstvoll verziert. So erzählen Ihre Geschirrtücher mit der Zeit ihre eigene Geschichte.

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Achten Sie auf die Webkante – das ist die feste, oft leicht anders aussehende Kante an den Längsseiten des Stoffballens. Richten Sie Ihre Schnittkanten immer parallel oder im rechten Winkel zur Webkante aus. Das sorgt dafür, dass das Tuch später formstabil bleibt und sich beim Waschen nicht verdreht. Der Fadenlauf ist entscheidend!

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Baumwollgarn: Die klassische, natürliche Wahl. Es hat ein mattes Finish, das wunderbar zu Leinen und Baumwollstoffen passt. Bei sehr heissen Wäschen kann es jedoch minimal einlaufen.

Polyestergarn („Allesnäher“): Extrem reissfest, farbecht und absolut kochfest. Es hat einen leichten Glanz. Für Geschirrtücher, die extrem beansprucht werden, ist es die pragmatischere und langlebigere Wahl.

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Ein Geschirrtuch ist nicht nur zum Abtrocknen da! Ein schönes, großes Leinentuch eignet sich auch hervorragend:

  • Als Abdeckung für den Brotkorb auf dem Frühstückstisch.
  • Als provisorisches Tischset oder kleine Mitteldecke.
  • Leicht angefeuchtet, um Salat oder Kräuter im Kühlschrank frisch zu halten.
  • Als umweltfreundliche Geschenkverpackung nach der japanischen Furoshiki-Technik.
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Wichtiger Pflegetipp: Verzichten Sie bei Geschirrtüchern konsequent auf Weichspüler. Er legt einen Film auf die Fasern, der ihre Saugfähigkeit massiv reduziert. Genau das Gegenteil von dem, was man sich von einem guten Tuch wünscht! Ein Schuss Essig in der Wäsche enthärtet das Wasser und hält die Fasern auf natürliche Weise aufnahmefähig.

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Die ideale Größe für ein Geschirrtuch liegt bei etwa 50 x 70 cm. Das ist groß genug, um auch mal ein Backblech oder einen großen Topf bequem abzutrocknen, aber noch handlich genug, um nicht im Weg zu sein. Wenn Sie Stoff von einer Standardballenbreite von 140-150 cm kaufen, können Sie aus 55 cm Stofflänge ganz einfach zwei Tücher zuschneiden – eine sehr effiziente Materialausnutzung.

Muss ich Leinentücher bügeln?

Nur, wenn Sie es lieben! Glatt gebügelt eignen sie sich perfekt zum Polieren von Gläsern. Für den normalen Küchengebrauch ist die natürliche Knitter-Optik von luftgetrocknetem Leinen aber ein eigenes, wunderschönes Stil-Statement. Es strahlt eine Lässigkeit und Authentizität aus, die perfekt zu einem handgemachten Produkt passt. Trauen Sie sich, die Perfektion im Unperfekten zu sehen.

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.