Küchenspiegel-Guide: So findest du die perfekte Nischenverkleidung für deine Küche (ehrlich!)
Ich hab in meiner Werkstatt und auf unzähligen Baustellen schon so viele Küchen aufgebaut, ich kann sie kaum noch zählen. Und wenn Kunden vom „Küchenspiegel“ reden, geht’s meistens nur um die Optik. Klar, versteh ich total. Aber als Handwerker sehe ich da was ganz anderes: eine der am härtesten rangenommenen Flächen im ganzen Haus. Hier spritzt heißes Fett, der Dampf vom Nudelwasser zieht hoch und die Hitze vom Kochfeld strahlt erbarmungslos dagegen. Eine gute Nischenverkleidung ist also viel mehr als Deko – sie ist ein knallhartes Schutzschild für deine Wand.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Fundament muss stehen: Erst die Wand, dann der Spaß
- 2 Der Klassiker: Fliesen – Robust, aber mit einer Schwachstelle
- 3 Die fugenlose Alternative: Glas und Acryl
- 4 Materialien mit Charakter: Holz, Metall & Co.
- 5 Praktische Alternativen für den schmaleren Geldbeutel
- 6 Fazit: Was bei deiner Entscheidung wirklich zählt
- 7 Bildergalerie
Ganz ehrlich? Die falsche Wahl hier rächt sich. Das führt zu ständigem Putz-Frust, Schimmel in den Fugen oder im schlimmsten Fall zu einer Sanierung, die richtig ins Geld geht. Der Markt ist vollgestopft mit Materialien – Glas, Fliesen, Holz, Metall. Jedes hat seine Stärken, aber eben auch seine Tücken. Mein Ziel ist es, dir hier mal Klartext zu liefern. Kein Werbe-Blabla, sondern echtes Wissen aus der Praxis, damit du eine Entscheidung triffst, mit der du auch in zehn Jahren noch glücklich bist.

Das Fundament muss stehen: Erst die Wand, dann der Spaß
Bevor wir über schicke Oberflächen quatschen, reden wir mal über das, was dahinterliegt: die Wand. Du kannst das teuerste Material der Welt kaufen – auf einem maroden Untergrund hält rein gar nichts. Das ist so eine Lektion, die man meistens auf die harte Tour lernt. Ich erinnere mich an einen Fall, da hat ein Kunde eine sündhaft teure Glasrückwand auf alten, bröseligen Putz kleben lassen. Ein halbes Jahr später kam das ganze Ding samt Putz von der Wand gekracht. Eine absolute Katastrophe, die man hätte verhindern können.
Also, worauf musst du achten?
- Topfebene Fläche: Die Wand muss glatt sein. Punkt. Nimm eine lange Wasserwaage oder eine Richtlatte und prüfe das. Größere Dellen oder Hubbel musst du vorher mit Spachtelmasse ausgleichen. Bei Fliesen kann man noch ein bisschen tricksen, aber bei einer Glas- oder Metallplatte verzeiht der Untergrund keinen einzigen Millimeter.
- Tragfähigkeit: Der Putz muss fest sein. Mach den Daumentest: Drück mal fest drauf. Bröselt es oder gibt der Putz nach? Dann ist Handeln angesagt. Oft reicht schon eine Schicht Tiefengrund (kostet ca. 20 € für einen großen Eimer), um alles zu verfestigen.
- Sauberkeit ist alles: Die Wand muss absolut staub- und fettfrei sein. Jeder Handwerker predigt es, und es stimmt: Kleber und Silikon haften einfach nicht auf Dreck. Also, Lappen raus und gründlich sauber machen!
- Schutz vor Feuchtigkeit: Gerade hinter der Spüle ist das ein Riesenthema. Eine komplette Abdichtung wie im Bad ist in der Küche zwar meist nicht Pflicht, aber eine flüssige Dichtfolie ist eine super Investition. Die streichst du wie Farbe auf und schützt dich vor teuren Wasserschäden. Besonders bei Gipskartonwänden ist das für mich ein absolutes Muss.

Nicht vergessen: Steckdosen und Schalter planen!
Ein typischer Anfängerfehler: Die Elektrik wird zu spät bedacht. Wo brauchst du Steckdosen? Wo sollen die Lichtschalter hin? Die Ausschnitte in deiner neuen Rückwand müssen millimetergenau sitzen. Bei Glas oder Stein werden die schon im Werk gefertigt – da kannst du später nichts mehr bohren. Das ist übrigens ein Job für den Elektriker, an der Hauselektrik hast du als Laie nichts verloren. Es geht um deine Sicherheit und den Versicherungsschutz!
Der Klassiker: Fliesen – Robust, aber mit einer Schwachstelle
Die gute alte Fliese ist der Dauerbrenner am Küchenspiegel. Sie ist hitzefest, super robust und die Auswahl an Farben und Formen ist schier endlos. Aber, und das ist ein großes Aber: Die Fliese hat eine Achillesferse, und das ist die Fuge.
Was du wirklich kaufen solltest
Ich rate dir dringend zu Steinzeugfliesen. Die sind härter gebrannt und saugen so gut wie kein Wasser auf, falls eine Fuge doch mal einen Riss bekommt. Die günstigeren Steingutfliesen sind da viel poröser. Glasierte Fliesen sind natürlich viel leichter sauber zu halten als unglasierte. Preislich liegst du hier in einer riesigen Spanne von ca. 20 € bis über 100 € pro Quadratmeter, je nach Design und Qualität. Ein guter Mittelweg findet sich oft um die 40-50 €/m².

Die Verlegung für Heimwerker
Hier zeigt sich, wer sauber arbeitet. Wenn du es selbst machen willst, plane dafür gut und gerne ein komplettes Wochenende ein.
- Die Vorbereitung: Leg die erste Reihe mal trocken aus. So siehst du sofort, wo du schneiden musst und vermeidest hässliche kleine Schnipsel an den Rändern.
- Der richtige Kleber: Nimm unbedingt einen flexiblen Fliesenkleber (Flexkleber, ein Sack kostet ca. 25 €). Der gleicht Temperaturschwankungen aus. Trag den Kleber mit einer Zahnspachtel auf. Kleiner Profi-Tipp zur Größe: Für Mosaikfliesen reicht eine 4-mm-Zahnung, für gängige Formate nimmst du eine 6er oder 8er. So stellst du sicher, dass die Fliese satt im Kleberbett liegt und keine Hohlräume entstehen.
- Die Fugen: Hier bitte nicht sparen! Ein flexibler Fugenmörtel ist Pflicht. Für den Bereich direkt hinter dem Kochfeld ist eine Epoxidharzfuge der absolute Game-Changer. Die ist zwar teurer und zickiger in der Verarbeitung, aber dafür komplett dicht und unempfindlich gegen Fett und Verfärbungen. Normale Zementfugen saugen Fett auf wie ein Schwamm und sind ein Paradies für Schimmel, wenn du nicht ständig schrubbst.
- Der Feinschliff mit Silikon: Die Anschlussfugen zur Arbeitsplatte und den Schränken dichtest du mit Silikon ab. Kauf spezielles Küchen-Silikon (ca. 10-15 € pro Kartusche), das ist gegen Schimmelpilz gewappnet.

Stolperstein Silikonfuge: So ziehst du eine saubere Naht
Nichts schreit lauter „selbstgemacht“ als eine wellige, verschmierte Silikonfuge. Der Trick ist aber ganz einfach: Fülle die Fuge satt mit Silikon. Dann sprühst du die Fuge und deine Finger mit einer Mischung aus Wasser und einem Tropfen Spülmittel ein. Jetzt nimmst du einen Fugenglätter (gibt’s für ein paar Euro im Baumarkt) oder einfach deinen Finger und ziehst die Fuge in einem Rutsch glatt. Das Spüli-Wasser verhindert, dass das Silikon an deinen Fingern oder am Werkzeug kleben bleibt. Voilà, eine Fuge wie vom Profi!
Die fugenlose Alternative: Glas und Acryl
Rückwände aus einem Guss sind der Hit. Keine Fugen, super pflegeleicht. Aber Achtung, hier gibt es gewaltige Unterschiede in Preis und Qualität.
Echtglas (ESG): Edel, sicher, aber ein Profi-Job
Wenn du Glas nimmst, dann bitte ausschließlich Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG). Das ist ein absolutes Muss, vor allem hinter dem Kochfeld. ESG ist speziell wärmebehandelt und steckt die Temperaturunterschiede locker weg. Normales Glas würde dir beim ersten Kochen zerspringen. Hab ich alles schon gesehen. Preislich musst du hier mit 150 € bis 300 € pro Quadratmeter rechnen, inklusive Ausschnitten. Ein Tipp aus der Praxis, der dir viel Geld sparen kann: Zum Verkleben brauchst du einen speziellen, neutralvernetzenden Silikonkleber oder Spiegelkleber. Billiges Bausilikon enthält oft Säuren, die die Farbschicht auf der Rückseite angreifen. Nach ein paar Monaten siehst du dann hässliche Flecken durch das Glas schimmern – und das kriegst du nie wieder weg. Die Montage ist Millimeterarbeit und was für den Fachmann. Der braucht dafür meist nur eine knappe Stunde, übernimmt aber auch die Verantwortung, falls was schiefgeht.

Acrylglas (Plexiglas): Leichter, aber auch empfindlicher
Sieht fast aus wie Glas, ist aber Kunststoff. Der Vorteil: Es ist leichter, bruchfester und du kannst es als geübter Heimwerker selbst bohren und sägen. Der Nachteil: Acrylglas ist extrem kratzempfindlich. Einmal mit der rauen Seite vom Schwamm drüber, und die Bescherung ist da. Und noch wichtiger: Hinter einem Gasherd oder einem stark strahlenden Kochfeld hat Acrylglas nichts verloren, da es sich verformen kann. Bei Induktion oder Ceran geht es meistens, aber check unbedingt die Herstellerangaben!
Materialien mit Charakter: Holz, Metall & Co.
Holz: Wunderschön, aber anspruchsvoll
Eine Rückwand aus Holz ist unglaublich gemütlich und warm. Man sieht das oft in traditionell geprägten Gegenden. Aber Holz lebt und arbeitet. Eine unbehandelte Holzplatte in der Küche ist ein No-Go. Du musst sie perfekt versiegeln, am besten mit einem lebensmittelechten Hartwachs-Öl oder einem 2-Komponenten-Lack. Jede Kante, jeder Ausschnitt muss lückenlos geschützt sein. Trotzdem rate ich dazu, direkt hinter Spüle und Kochfeld eine kleine Schutzplatte aus Glas oder Edelstahl anzubringen. Ein unachtsamer Moment reicht für einen Wasser- oder Brandfleck, den du nie wieder loswirst.

Edelstahl: Die Profi-Lösung für Puristen
In jeder Profiküche findest du Edelstahl. Warum? Es ist hygienisch, hitzefest und quasi unzerstörbar. Für zu Hause ist es aber Geschmackssache. Man sieht jeden Fingerabdruck und Wasserfleck. Gebürsteter Edelstahl ist da etwas gnädiger als hochglänzender. Meistens wird eine dünne Platte auf einen Holzkern geklebt, das macht sie stabil und leichter zu montieren.
Naturstein und Quarzkomposit: Luxus mit Gewicht
Wenn die Rückwand aus dem gleichen Material wie die Arbeitsplatte ist, sieht das extrem edel aus. Granit oder Quarzkomposit sind super robust. Aber sie sind schwer und teuer. So eine Platte kann hunderte Kilo wiegen – ein absoluter Job für Profis. Und Achtung: Manche Natursteine wie Marmor sind empfindlich gegen Säuren (Zitrone, Essig). Die musst du regelmäßig imprägnieren.
Praktische Alternativen für den schmaleren Geldbeutel
HPL-Schichtstoffplatten: Der schlaue Allrounder
Diese Platten (High-Pressure Laminate) sind wahre Verwandlungskünstler. Du bekommst sie in unzähligen Dekoren, oft passend zur Arbeitsplatte, schon für 50 € bis 80 € pro Quadratmeter. HPL ist robust und pflegeleicht. Die Achillesferse? Die Schnittkanten. Ich hab schon zu oft gesehen, wie eine Kante aufgequollen ist, weil sie nicht sauber versiegelt war. Hier musst du mit Silikon extrem sorgfältig arbeiten, damit keine Feuchtigkeit eindringt. Übrigens, ein genialer Trick für die Steckdosenausschnitte: Kauf einfach Steckdosenrahmen mit einem extra breiten Rand. Die verzeihen kleine Patzer beim Sägen und retten so manches DIY-Projekt!

Abwaschbare Farbe oder Tapete: Die schnelle Lösung
Ehrlich gesagt, sehe ich das eher als eine Übergangslösung. Weit weg von Spüle und Herd kann das funktionieren. Nimm Latexfarbe oder eine gute Vliestapete und streiche unbedingt einen transparenten Schutzlack (sogenannte „Elefantenhaut“) drüber. Aber selbst dann bleibt es die anfälligste Variante. Meist sieht es nach zwei, drei Jahren schon nicht mehr schön aus.
Fazit: Was bei deiner Entscheidung wirklich zählt
Am Ende des Tages ist die Wahl eine Mischung aus Geschmack, Budget, Kochgewohnheiten und deinem eigenen handwerklichen Können. Sei da ehrlich zu dir selbst. Eine HPL-Platte zuzuschneiden, ist eine Sache. Eine schwere Glasplatte zu montieren, eine ganz andere.
Hier nochmal der Schnelldurchlauf für deine Entscheidung:
- Fliesen: Super robust, aber die Fugen brauchen Liebe. Ein Projekt für geduldige Heimwerker. Kosten: 20-100 €/m².
- ESG-Glas: Extrem pflegeleicht und sicher, aber teurer und ein klarer Fall für den Profi. Kosten: 150-300 €/m².
- Acrylglas: Günstiger und leichter als Glas, aber kratzempfindlich. Nicht für jeden Herd geeignet.
- Holz: Wunderschön, braucht aber eine perfekte Versiegelung und Pflege. Für Liebhaber.
- HPL-Platten: Der beste Kompromiss aus Preis und Leistung. Gut für DIY, aber die Kanten müssen perfekt versiegelt werden. Kosten: 50-80 €/m².
Nimm dir Zeit für die Planung. Hol dir Muster, schau sie dir in deinem Küchenlicht an. Und wenn du unsicher bist, frag einen Fachmann. Ein guter Handwerker will dir nicht das Teuerste verkaufen, sondern das, was am besten zu dir und deiner Küche passt.

Bildergalerie


Glas vs. Acrylglas: Was ist die bessere Wahl?
ESG-Glas (Einscheiben-Sicherheitsglas): Absolut hitzebeständig und kratzfester. Es ist das Material der Wahl direkt hinter dem Kochfeld. Die Kanten sind poliert und sicher. Die Farbbrillanz ist unübertroffen.
Acrylglas (z.B. Plexiglas®): Leichter und günstiger als echtes Glas, zudem einfacher selbst zuzuschneiden. Aber Vorsicht: Es ist nicht so hitzebeständig und zerkratzt leichter. Ideal für Bereiche neben der Spüle oder als Arbeitsflächen-Verkleidung, aber ein No-Go direkt hinter einem Gasherd.

Wussten Sie schon? Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG), das für Küchenspiegel verwendet wird, ist bis zu fünfmal schlag- und stoßfester als normales Fensterglas.

Der Teufel steckt oft im Detail – genauer gesagt in der Fuge. Eine schlecht gewählte Fugenfarbe kann eine wunderschöne Fliese ruinieren. Ein heller Fugenmörtel hinter dem Kochfeld wird Fettspritzer und Saucenflecken magisch anziehen. Der Trend zu dunklen oder farbigen Fugen ist daher nicht nur optisch ein Statement, sondern auch extrem praktisch. Ein mittelgrauer Fugenmörtel von Marken wie PCI oder Knauf ist oft der perfekte Kompromiss zwischen Ästhetik und Pflegeleichtigkeit.

- Nahtlose Optik ohne Fugen
- Extrem pflegeleicht und hygienisch
- Individuell bedruckbar mit jedem erdenklichen Motiv
Das Geheimnis? Eine Rückwand aus bedrucktem Aluminiumverbund (wie Alu-Dibond). Sie ist hitzebeständig, leicht und kann millimetergenau für Ihre Küche angefertigt werden, inklusive Aussparungen für Steckdosen.

Ist eine Rückwand aus Edelstahl nur etwas für Profi-Küchen?
Ganz und gar nicht! Edelstahl ist zwar der Standard in der Gastronomie, aber auch in der Privatküche ein Champion. Er ist unzerstörbar, hitzefest und absolut hygienisch. Der Nachteil: Man sieht jeden Fingerabdruck und Wasserspritzer. Der Trick für den Alltag: Verwenden Sie gebürsteten Edelstahl statt polierten und wischen Sie die Fläche nach der Reinigung mit einem speziellen Edelstahlpflegemittel oder einem Hauch Babyöl trocken. Das bildet einen leichten Schutzfilm und lässt Wasser abperlen.

Der ewige Klassiker: Metro-Fliesen. Sie sind nicht ohne Grund seit über 100 Jahren beliebt. Ihr typisches Facetten-Design fängt das Licht wunderschön ein und passt sowohl in moderne als auch in Landhausküchen. Doch ihr wahrer Vorteil liegt in ihrer Vielseitigkeit:
- Verlegemuster: Ob klassischer Halbverband, modernes Kreuzfugenbild oder stylisches Fischgrätmuster – allein die Anordnung verändert den gesamten Look.
- Fugenfarbe: Weiße Fliese mit weißer Fuge wirkt clean und ruhig. Mit schwarzer Fuge setzen Sie einen starken, grafischen Akzent im Industrial-Stil.

Laut einer Studie der Interior-Plattform Houzz bleibt Keramik die beliebteste Wahl für Küchenrückwände, doch der Trend geht klar zu großformatigen Platten, um Fugen zu minimieren.
Das bedeutet konkret: Statt kleiner 10×10 cm Fliesen wählen immer mehr Bauherren Platten in den Maßen 60×120 cm oder sogar durchgehende Keramik-Slabs. Hersteller wie Dekton oder Laminam bieten hier beeindruckende, fugenlose Lösungen, die aussehen wie Naturstein, aber deutlich pflegeleichter sind.

Denken Sie über den reinen Spritzschutz hinaus! Eine Nischenverkleidung kann auch funktional sein. Integrieren Sie eine magnetische Messerleiste direkt in eine Edelstahl-Rückwand oder planen Sie ein Schienensystem wie das Linero MosaiQ von Kesseböhmer. An diesem lassen sich Haken für Küchenhelfer, ein Regal für Gewürze oder eine Halterung für das Tablet befestigen. So wird die Wand hinter der Arbeitsplatte zum aktiven und organisierten Teil Ihrer Küche.

Ein Wort zur Beleuchtung: Unterschätzen Sie niemals die Wirkung von Licht auf Ihren Küchenspiegel. Eine glänzende Glasrückwand kann bei falscher Beleuchtung stark spiegeln und blenden. Eine matte Oberfläche oder eine strukturierte Fliese hingegen wird durch eine gut platzierte Unterschrankleuchte (z.B. eine LED-Leiste) erst richtig in Szene gesetzt. Das Licht streift über die Textur und schafft eine warme, einladende Atmosphäre und Tiefe.

- Günstig in der Anschaffung
- Ideal für Mietwohnungen, da rückstandslos entfernbar
- Riesige Auswahl an Designs, von Holzoptik bis zu marokkanischen Mustern
Die Lösung für ein schnelles Makeover? Klebefolien oder selbstklebende 3D-Fliesenpaneele. Achten Sie aber unbedingt auf hitzebeständige Varianten, wenn Sie diese in der Nähe des Kochfelds anbringen wollen.

Kann ich eine Holz-Rückwand in der Küche haben?
Ja, aber mit Bedacht! Echtes Holz bringt eine unvergleichliche Wärme und Natürlichkeit in die Küche. Damit Sie lange Freude daran haben, ist die Versiegelung das A und O. Eine mehrfache Behandlung mit einem wasser- und hitzebeständigen Hartwachs-Öl (z.B. von Osmo) ist Pflicht. Besonders im Bereich von Spüle und Kochfeld muss die Versiegelung absolut intakt sein und sollte alle paar Jahre aufgefrischt werden. Eine Alternative sind Nachbildungen aus Laminat, die deutlich robuster sind.

Wichtiger Punkt: Die Silikonfuge am Übergang zwischen Arbeitsplatte und Küchenspiegel ist kein Designelement, sondern eine kritische Wartungsfuge. Verwenden Sie hierfür ausschließlich hochwertiges Küchen-Silikon (z.B. Ottoseal S100), das fungizid (pilzhemmend) ausgestattet ist. Billiges Baumarkt-Silikon wird schnell porös und kann zu Schimmelbildung führen. Die Fuge sollte alle paar Jahre überprüft und bei Bedarf erneuert werden – eine kleine Arbeit mit großer Wirkung!

Der „monolithische Look“ ist einer der stärksten Trends in der High-End-Küchengestaltung.
Dabei wird das Material der Arbeitsplatte einfach an der Wand als Nischenverkleidung hochgezogen. Das Ergebnis ist eine extrem ruhige, edle und fugenlose Optik. Dies funktioniert besonders gut mit Materialien wie Quarzkomposit (z.B. von Silestone), Keramik (Dekton) oder auch massivem Corian. Es entsteht ein wie aus einem Guss gefertigter Arbeitsbereich.

Naturstein: Schönheit mit Charakter.
Marmor: Elegant und einzigartig, aber säureempfindlich und porös. Zitronensaft oder Essig können Flecken hinterlassen, die sich nicht mehr entfernen lassen. Erfordert regelmäßige Imprägnierung.
Granit: Deutlich robuster und weniger empfindlich als Marmor. Eine gute Wahl für die Küche, die aber ebenfalls versiegelt werden sollte.
Für beide gilt: Sie bringen ein Stück Erdgeschichte in Ihre Küche, aber sie verlangen nach etwas mehr Pflege als Industrieprodukte.

Lust auf einen Hauch Glamour? Metallische Oberflächen sind nicht mehr nur dem Industrial-Stil vorbehalten. Eine Rückwand in gebürsteter Messing- oder Kupferoptik kann ein warmer, luxuriöser Blickfang in einer ansonsten schlichten, weißen oder dunklen Küche sein. Echter Clou: Diese Metalle entwickeln mit der Zeit eine einzigartige Patina, die der Küche einen lebendigen Charakter verleiht. Wer das nicht mag, greift zu lackierten oder PVD-beschichteten Oberflächen, die ihren Glanz behalten.

- Messen Sie an mindestens drei Stellen in der Höhe und Breite. Keine Wand ist perfekt gerade!
- Denken Sie an die Ausschnitte für Steckdosen und Lichtschalter. Position und Größe müssen exakt stimmen.
- Berücksichtigen Sie bei Eckküchen den genauen Winkel.
Der häufigste Fehler bei der Bestellung einer Glasrückwand? Falsche Maße. Ein Millimeter zu viel, und die Platte passt nicht. Nehmen Sie sich Zeit oder beauftragen Sie einen Profi mit dem Aufmaß.

Was ist eigentlich mit abwaschbarer Wandfarbe?
Als günstige Lösung ist spezielle Latexfarbe oder „Elefantenhaut“ (ein transparenter Schutzanstrich) eine Option für Bereiche mit geringer Beanspruchung. Direkt hinter dem Kochfeld stößt sie aber an ihre Grenzen. Heiße Fettspritzer können sich in die Oberfläche einbrennen und lassen sich kaum noch entfernen. Für den Bereich hinter der Spüle kann es funktionieren, aber eine wirklich robuste und langlebige Lösung ist es nicht. Eher ein Kompromiss für das kleine Budget oder für eine Übergangszeit.

Ein Spiegel als Küchenspiegel? Ja, das geht! Er lässt kleine Küchen sofort größer und heller wirken, da er Licht und Raum reflektiert.
Allerdings sollte man zu getöntem oder satiniertem Spiegelglas greifen (z.B. Grauspiegel oder Bronzespiegel). Ein normaler, klarer Spiegel kann in der Küche schnell unruhig wirken und zeigt jeden einzelnen Spritzer gnadenlos. Die getönte Variante ist da verzeihender und wirkt zudem sehr edel.

Die Welt der Fliesen ist größer als gedacht. Haben Sie schon einmal an Zementfliesen gedacht? Mit ihren oft bunten, geometrischen oder floralen Mustern bringen sie südländisches oder orientalisches Flair in die Küche. Jede Fliese ist handgefertigt und ein Unikat. Wichtig zu wissen: Sie haben eine offene Oberfläche und müssen nach dem Verlegen unbedingt mit einem speziellen Mittel (z.B. von Lithofin) imprägniert werden, um sie vor Flecken zu schützen.

Trend-Check: Fenix NTM®.
Dieses innovative Material von Arpa Industriale sieht man immer häufiger in Designer-Küchen. Es ist eine supermatte Oberfläche mit einer samtig-weichen Haptik. Der Clou: Dank Nanotechnologie ist sie extrem unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken. Kleine, oberflächliche Kratzer können sogar durch Wärme (z.B. mit einem Bügeleisen und einem feuchten Tuch) „herausgebügelt“ werden. Eine faszinierende, wenn auch hochpreisige, Option für einen modernen, minimalistischen Look.

Haben Sie Mut zur Farbe! Eine Nischenverkleidung ist die perfekte Fläche, um einen kräftigen Farbakzent zu setzen, ohne gleich die ganze Küche streichen zu müssen. Eine Glasrückwand, die auf der Rückseite in einem leuchtenden Farbton lackiert ist (z.B. nach RAL-Farbkarte), kann einer neutralen grauen oder weißen Küche sofort Persönlichkeit und Energie verleihen. Wenn Sie sich nach ein paar Jahren sattgesehen haben, ist der Austausch einfacher und günstiger als der einer kompletten Arbeitsplatte.
- Nachhaltigkeit: Glas und Keramik sind natürliche, langlebige Materialien, die zu 100% recycelbar sind.
- Gesundheit: Achten Sie bei Holz und Plattenwerkstoffen auf Siegel wie den „Blauen Engel“ oder „FSC“, die eine schadstoffarme und nachhaltige Produktion garantieren.
- Langlebigkeit: Die nachhaltigste Wahl ist die, die Ihnen am längsten gefällt und die den Belastungen standhält. Eine hochwertige, zeitlose Rückwand, die nicht nach fünf Jahren ausgetauscht werden muss, ist der beste Beitrag zur Nachhaltigkeit.




