Holz im Bad: Dein Guide vom Profi für den perfekten Landhaus-Look
Ganz ehrlich? In all den Jahren, in denen ich in der Werkstatt stehe, habe ich unzählige Trends kommen und gehen sehen. Hochglanz, Knallfarben, super-minimalistisch – alles war mal da. Aber eine Sache ist geblieben: der Wunsch nach Wärme, nach etwas Echtem. Der Wunsch nach einem Bad, das mehr ist als nur eine Nasszelle. Ein richtiger Rückzugsort eben. Und genau da kommt fast immer Holz ins Spiel.
Inhaltsverzeichnis
Ein Badezimmer im Landhausstil ist eben keine kurzlebige Mode. Es ist eine Entscheidung für ein Gefühl, für ein Stück Natur in den eigenen vier Wänden. Ich erinnere mich noch gut an einen Kunden, der mit einem schicken Magazinfoto zu mir kam. Er wollte exakt diese Waschtischplatte aus einer alten Eichenbohle. Was auf dem Hochglanzbild aber keiner sieht? Die ganze Arbeit dahinter: die sorgfältige Vorbereitung, die richtige Versiegelung, die durchdachte Konstruktion. Einfach nur eine Bohle an die Wand dübeln? Das ist ein Garant für schwarze Wasserflecken, verzogenes Holz und Schimmel nach spätestens einem halben Jahr.

Mein Ziel hier ist es, dir das Wissen zu geben, das zwischen einem hübschen Foto und einem langlebigen, funktionalen Badmöbel liegt. Das ist Wissen direkt aus der Werkstatt, nicht aus dem Katalog. Es riecht nach Holz und Öl, nicht nach Druckerschwärze.
Kein Budget für alles? Der ultimative Quick Win!
Bevor wir in die Vollen gehen, ein kleiner Tipp für den sofortigen Effekt: Tausch den billigen Plastik-Toilettensitz gegen ein Modell aus massivem Eichenholz aus. Das kostet dich um die 80 €, die Montage dauert vielleicht 15 Minuten, aber der Unterschied im Look und in der Haptik ist gewaltig. Ein kleiner Schritt mit riesiger Wirkung!
Das A und O: Warum nicht jedes Material ins Bad darf
Ein Badezimmer ist für jedes Material eine echte Herausforderung. Die Luftfeuchtigkeit springt von knochentrocken auf 100 % nach einer heißen Dusche. Dazu kommen Spritzwasser, Seifenreste, Öle und manchmal auch scharfe Reiniger. Diese Bedingungen müssen wir bei der Materialwahl immer im Hinterkopf haben. Das ist keine Theorie, sondern die absolute Grundlage für alles, was im Bad lange halten soll.

Die richtige Holzwahl: Eine Frage der inneren Werte
Viele glauben, Holz ist Holz. Ein fataler Fehler, der dich am Ende richtig Geld kosten kann. Fürs Bad eignen sich nur Hölzer, die von Natur aus eine gewisse Zähigkeit gegen Feuchtigkeit mitbringen. Welches Holz du wählst, entscheidet über die Lebensdauer deines Möbelstücks.
- Eiche (Massivholz): Mein persönlicher Favorit und ein echter Klassiker. Eiche hat von Natur aus viel Gerbsäure, die wie ein eingebauter Holzschutz gegen Fäulnis wirkt. Sie ist hart, robust und verzeiht auch mal einen Stoß. Preislich liegt sie im guten Mittelfeld. Achtung: Die Gerbsäure reagiert mit normalem Eisen und verursacht fiese schwarze Flecken. Also IMMER Edelstahlschrauben verwenden!
- Lärche und Douglasie: Beides Nadelhölzer mit einem extrem hohen Harzgehalt. Das Harz ist quasi eine natürliche Imprägnierung. Sie sind etwas weicher als Eiche, aber für Waschtische und Regale eine tolle, oft etwas günstigere Alternative. Und der Geruch ist einfach herrlich harzig.
- Nussbaum: Das ist die Luxus-Variante. Ein edles, dunkles Holz, das extrem formstabil ist und eine atemberaubende Maserung hat. Nussbaum verleiht dem Bad einen sehr ruhigen, hochwertigen Charakter, spielt aber preislich definitiv in der Oberliga.
- Thermoholz: Ein cleverer Schachzug der Technik. Hier wird heimisches Holz (oft Esche oder Kiefer) nur mit Hitze behandelt – ganz ohne Chemie. Dadurch verändert sich die Zellstruktur so, dass das Holz kaum noch Wasser aufnimmt. Eine super widerstandsfähige Option, wenn man den etwas technischeren Look mag.
Wovon ich dir dringend abrate: Buche. Sieht trocken toll aus, aber im Bad ist sie eine Katastrophe. Buchenholz „arbeitet“ extrem, das heißt, es quillt bei Feuchtigkeit stark auf und zieht sich wieder zusammen. Das führt garantiert zu Rissen und Verformungen. Glaub mir, ich hab in meiner Anfangszeit mal eine Buchenplatte in ein Bad gesetzt. Nach einem Jahr sah die aus wie eine Ziehharmonika. Das nennt man dann wohl teures Lehrgeld.

Naturstein: Schönheit mit Verantwortung
Ein Waschtisch aus Stein ist eine Anschaffung fürs Leben. Aber auch hier gibt es gewaltige Unterschiede. Es geht nicht nur um die Optik, sondern darum, wie porös das Material ist. Ein poröser Stein saugt Flüssigkeiten auf wie ein Schwamm.
- Granit: Der Fels in der Brandung. Sehr hart, wenig porös und ziemlich unempfindlich gegenüber Säuren, wie sie in manchen Badreinigern vorkommen. Eine sichere und oft erstaunlich bezahlbare Wahl.
- Schiefer: Fühlt sich mit seiner spaltrauen Oberfläche einfach toll an. Er ist von Natur aus wasserabweisend, sollte aber trotzdem gut imprägniert werden, um ihn vor Make-up-Flecken oder Öl zu schützen.
- Marmor und Travertin: Wunderschön, aber echte Diven. Beides sind Kalksteine und daher weich und extrem säureempfindlich. Ein Spritzer Zitrone oder der falsche Reiniger hinterlassen matte Flecken, die du nie wieder wegbekommst. Nur etwas für Leute, die den hohen Pflegeaufwand wirklich akzeptieren.
Gut zu wissen: Jeder Naturstein muss vor dem ersten Gebrauch und danach regelmäßig (alle 1-2 Jahre) mit einer speziellen Steinimprägnierung behandelt werden. Das ist keine Option, das ist Pflicht! So eine Flasche kostet um die 30 €, reicht aber ewig. Hier zu sparen wäre absolut falsch.

Die Kunst des Handwerks: So wird’s wirklich badtauglich
Ein Stück Holz ins Bad zu stellen, ist einfach. Ein Möbel zu bauen, das dort Jahrzehnte überlebt, ist Handwerk. Die entscheidenden Tricks sind oft unsichtbar.
Die Oberfläche: Ölen oder Lackieren?
Das ist die Gretchenfrage. Beides hat seine Berechtigung. Es ist eine Entscheidung zwischen Gefühl und Pflegeaufwand.
Ölen (mein Favorit für den Landhaus-Look)
Wir reden hier von hochwertigen Hartwachsölen. Die dringen tief ins Holz ein, schützen es von innen und lassen es trotzdem atmen. Die Oberfläche fühlt sich warm und natürlich an, nicht wie eine Plastikschicht. Kratzer kann man lokal ausbessern, ohne alles abschleifen zu müssen. Der Nachteil: Der Schutz muss alle paar Jahre erneuert werden und Wasserpfützen sollte man direkt wegwischen.
Kleiner Profi-Workshop zum Selbermachen:
- Schleifen: Mit 180er Schleifpapier alles schön glatt machen.
- Entstauben: Gründlich absaugen oder mit einem leicht feuchten Tuch abwischen (und wieder trocknen lassen!).
- Öl auftragen: Mit einem Lappen oder Pinsel das Öl satt auftragen. Nicht zu sparsam sein! Empfehlung: Hartwachsöl von Marken wie Osmo oder Woca.
- Warten: Stell dir einen Timer auf 20 Minuten. Das ist wichtig.
- Abnehmen (Der wichtigste Schritt!): Nach den 20 Minuten nimmst du mit einem sauberen, trockenen Baumwolltuch ALLES überschüssige Öl restlos ab. Die Oberfläche darf nicht mehr glänzen oder sich klebrig anfühlen. Das ist der häufigste Fehler, der zu einer klebrigen Sauerei führt!
Lackieren
Ein guter Bootslack oder 2-Komponenten-PUR-Lack bildet eine geschlossene, absolut wasserdichte Haut auf dem Holz. Super pflegeleicht, solange die Schicht intakt ist. Aber – und das ist ein großes Aber – wenn du einen tiefen Kratzer reinmachst, ist der Schutz dahin. Wasser kann unter den Lack kriechen und das Holz von innen verrotten lassen. Die Reparatur ist ein Albtraum, meist muss die ganze Fläche runtergeschliffen werden.

Konstruktion: Die unsichtbaren Details
Ein gutes Möbelstück lebt von dem, was man nicht sieht.
- Hinterlüftung ist alles: Ein Waschtisch darf niemals press an der Wand stehen. Plane immer 2-3 cm Abstand ein, damit die Luft zirkulieren kann. Das ist der beste Schutz gegen Schimmel hinter dem Schrank.
- Die Fuge zur Wand: Das ist die Achillesferse. Hier darf kein Wasser rein. Nimm dafür ausschließlich hochwertiges Sanitärsilikon mit Schimmelschutz. Ein Tipp vom Profi: Mit Marken wie OttoSeal S100 machst du nichts falsch. Acryl ist im Bad tabu!
- Stabile Befestigung: Ein Waschtisch aus Eiche mit einem Steinbecken wiegt schnell über 100 kg. Bei einer massiven Wand sind Schwerlastdübel Pflicht. Bei einer Gipskartonwand musst du spezielle Hohlraumdübel nutzen oder, noch besser, vorher eine Holz-Traverse in die Wand einbauen lassen.
Planung & Kosten: Was kostet der Traum vom Landhausbad?
Ein rustikales Bad ist ein tolles Projekt, aber sei realistisch bei Aufwand und Kosten. Qualität hat ihren Preis. Klar, eine folierte Spanplatte aus dem Baumarkt ist billiger, landet aber bei der ersten Macke auf dem Müll. Eine massive Platte vom Tischler hält ein Leben lang.

Nur um dir mal eine Hausnummer zu geben: Eine massive Eichenplatte im Maß 120x50x4 cm kostet dich allein im Holzzuschnitt, je nach Qualität, zwischen 250 und 400 Euro. Vom Profi fertig bearbeitet, perfekt geölt und mit passenden Ausschnitten für Becken und Armatur, musst du mit 900 bis 1.500 Euro rechnen. Dafür passt es aber auch perfekt und ist für die Ewigkeit gebaut.
Erste-Hilfe-Kasten: Was tun, wenn doch was schiefgeht?
- Helle Wasserflecken auf geölter Eiche? Keine Panik! Das ist oft nur eine Reaktion der Gerbsäure. Nimm ganz feine Stahlwolle (Körnung 000), tränke sie in etwas Pflegeöl und reibe den Fleck ganz sanft in Faserrichtung weg.
- Die Silikonfuge schimmelt? Hier hilft nur radikales Vorgehen. Schneide die alte Fuge komplett raus – es dürfen keine Reste bleiben! Die Fuge dann mit Spiritus desinfizieren, gut trocknen lassen und mit hochwertigem Sanitärsilikon neu verfugen.
Sicherheit geht vor: Das ist nicht verhandelbar!
Leute, ganz ehrlich: Bei Strom und Wasser im Bad gibt es keine Kompromisse. Das zu ignorieren ist nicht nur dumm, sondern lebensgefährlich und führt im Schadensfall zum Verlust des Versicherungsschutzes.

- Elektroinstallation: Im Bad gibt es strenge Schutzbereiche rund um Wanne und Dusche. Jede Lampe, jede Steckdose muss von einer zertifizierten Elektrofachkraft installiert werden. Finger weg, das ist kein Job für Heimwerker!
- Abdichtung hinter den Fliesen: Die schönste Holzverkleidung nützt nichts, wenn die Wand dahinter durchfeuchtet. Im Spritzwasserbereich muss unter den Fliesen eine spezielle Verbundabdichtung drauf. Das ist der Job des Fliesenlegers und die Basis für alles Weitere.
Mein letzter Rat: Sieh dein Bad als ein Gesamtsystem. Tischler, Installateur, Fliesenleger und Elektriker müssen hier Hand in Hand arbeiten. Gute Planung ist alles. Ein Bad aus echten Materialien ist eine Investition, die dir jeden einzelnen Tag Freude bereiten wird. Es ist der Unterschied zwischen einem Haus und einem Zuhause. Nimm dir die Zeit, es richtig zu machen.
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Welche Armatur passt am besten zu einer Waschtischplatte aus Holz?
Vergessen Sie glänzendes Chrom, das oft kühl und distanziert wirkt. Setzen Sie stattdessen auf Kontraste, die die Wärme des Holzes unterstreichen. Mattschwarze Armaturen, zum Beispiel von Herstellern wie Grohe oder Hansgrohe in deren Design-Linien, erzeugen einen modernen, grafischen Look. Modelle in gebürstetem Messing oder Kupfer hingegen verleihen dem Landhausstil eine edle, leicht nostalgische Note und entwickeln mit der Zeit eine wunderschöne Patina.


Der natürliche Feind von Holz im Bad ist stehendes Wasser. Nicht die Luftfeuchtigkeit nach dem Duschen.
Das ist ein entscheidender Punkt, den viele übersehen. Eine gute Belüftung kümmert sich um die Luftfeuchtigkeit. Aber die kleinen Pfützen, die nach dem Händewaschen auf der Waschtischplatte zurückbleiben, sind das wahre Problem. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, mit einem kleinen Tuch kurz über die Platte zu wischen. Diese 5-Sekunden-Aktion verhindert unschöne Wasserflecken und schützt die Versiegelung nachhaltig.


Die perfekte Ergänzung: Stein und Holz sind das Traumpaar im Landhaus-Bad. Kombinieren Sie eine massive Eichenplatte mit einem Aufsatzwaschbecken aus naturbelassenem Flussstein. Der Kontrast zwischen der warmen, organischen Maserung des Holzes und der kühlen, rauen Textur des Steins schafft eine einzigartige Spannung und Haptik, die an eine Berghütte oder ein Spa in der Natur erinnert.


- Verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit tief ins Holz.
- Lässt das Holz atmen und reguliert das Raumklima mit.
- Fühlt sich samtig und natürlich an, nicht wie eine Plastikschicht.
- Lässt sich bei kleinen Kratzern partiell und einfach ausbessern.
Das Geheimnis? Eine hochwertige Öl-Wachs-Versiegelung. Produkte wie das „Hartwachs-Öl“ von Osmo dringen tief in die Poren ein und schützen von innen, statt nur eine Schicht auf der Oberfläche zu bilden. Das ist die traditionelle Methode der Schreiner für langlebige und lebendige Holzoberflächen.

Die richtige Beleuchtung kann die Schönheit Ihrer Holzmöbel verdoppeln. Statt einer zentralen, grellen Deckenleuchte sollten Sie auf ein Lichtkonzept mit mehreren Quellen setzen. Indirekte LED-Strips unter dem Waschtisch oder hinter dem Spiegel heben die Maserung hervor und erzeugen eine schwebende Optik. Eine einzelne Pendelleuchte mit warmem Licht (ca. 2700 Kelvin) neben dem Waschtisch schafft eine intime, gemütliche Atmosphäre.


Muss es immer eine teure Maßanfertigung sein?
Nein. Eine clevere und budgetfreundliche Alternative ist, eine robuste Küchenarbeitsplatte aus Massivholz (z.B. „KARLBY“ Eiche von IKEA) zu kaufen und diese vom Tischler oder im Baumarkt auf die richtige Tiefe zuschneiden zu lassen. Selbst mit den Kosten für einen zusätzlichen Schutzanstrich mit Bootslack oder Hartwachs-Öl liegen Sie oft weit unter dem Preis eines individuell angefertigten Waschtischs.


Wussten Sie schon? Einige Holzarten wie Kiefer, Lärche oder Zirbe enthalten von Natur aus ätherische Öle und Harze, die eine leicht antibakterielle und fungizide Wirkung haben.


Kleine Details, große Wirkung. Statt Plastik- oder Chrom-Accessoires zu wählen, können Sie das Holzthema konsequent fortführen:
- Ein massiver Holzblock als Hocker oder Ablage neben der Wanne.
- Ein Seifenspender und Zahnputzbecher aus Olivenholz mit seiner charakteristischen, lebhaften Maserung.
- Eine schlichte Handtuchleiter aus Teakholz, die lässig an die Wand gelehnt wird.

Geölte Oberfläche: Bietet eine natürliche Haptik und Optik, ist atmungsaktiv und lässt sich leicht reparieren. Sie benötigt jedoch regelmäßige Pflege (ca. 1x jährlich nachölen) und ist empfindlicher gegenüber stehendem Wasser.
Lackierte Oberfläche: Bildet eine versiegelte, wasserdichte Schicht, die sehr pflegeleicht und robust ist. Fühlt sich aber weniger natürlich an. Bei einem tiefen Kratzer muss oft die gesamte Fläche abgeschliffen und neu lackiert werden.
Für den authentischen Landhaus-Look ist eine geölte Oberfläche meist die erste Wahl.


Schaffen Sie ein Gefühl von Luxus mit einer Badematte der etwas anderen Art: einem Duschrost aus Holz. Besonders geeignet ist hierfür Teakholz, da es durch seinen hohen Gehalt an natürlichen Ölen extrem wasserbeständig ist und auch im Schiffsbau verwendet wird. Das Gefühl von warmem Holz unter den nackten Füßen ist unvergleichlich angenehmer als das einer kalten Fliese.


Der häufigste Fehler: Eine unzureichende Belüftung. Holz „arbeitet“, das heißt, es dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen. Ohne ein gutes Lüftungskonzept (ein effizienter Ventilator oder regelmäßiges Stoßlüften) kann sich das Holz dauerhaft verziehen oder im schlimmsten Fall an verdeckten Stellen Schimmel ansetzen. Die beste Holzbehandlung ist nutzlos, wenn das Raumklima nicht stimmt.


Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung kann Holz die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum ausgleichen, indem es bei hoher Feuchte Wasserdampf aufnimmt und bei trockener Luft wieder abgibt. Das trägt zu einem gesünderen Raumklima bei.
Dieser Puffer-Effekt macht ein Bad mit Holzelementen spürbar angenehmer. Die Luft fühlt sich weniger stickig an und die Spiegel beschlagen nach dem Duschen nicht so stark. Ein kleines, aber feines Stück Naturwissenschaft im eigenen Zuhause.

Kann ich Altholz im Bad verwenden?
Ja, und es sieht fantastisch aus! Bretter aus einer alten Scheune oder ein historischer Dachbalken als Waschtischträger bringen einen unnachahmlichen Charakter ins Bad. Wichtig ist aber: Das Holz muss absolut trocken, frei von Schädlingsbefall (ggf. durch eine Wärmebehandlung vom Profi) und sorgfältig gereinigt sein. Eine anschließende Versiegelung mit einem matten, transparenten Bootslack schützt die historische Oberfläche, ohne sie künstlich glänzen zu lassen.


Der Landhausstil muss nicht altbacken sein. Kombinieren Sie eine rustikale Holzplatte mit hochmodernen Elementen. Eine schlichte, rahmenlose Glasduschwand, großformatige Fliesen in Betonoptik oder ein puristischer, weißer Aufsatzwaschtisch schaffen einen spannenden Kontrast. Dieser Stilmix aus „alt“ und „neu“ wirkt selbstbewusst und individuell.


Achten Sie bei der Auswahl des Holzes auf Nachhaltigkeitssiegel. Das FSC- (Forest Stewardship Council) oder PEFC- (Programme for the Endorsement of Forest Certification) Siegel garantiert, dass das Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt. So holen Sie sich nicht nur ein Stück Natur, sondern auch ein gutes Gewissen ins Badezimmer.


- Einzigartige, lebhafte Maserung
- Hohe Dichte und Widerstandsfähigkeit
- Warme, rötlich-braune Farbe
Die Rede ist von Kernbuche. Während Eiche der Klassiker ist, bietet Kernbuche eine temperamentvollere Alternative für Waschtische und Badmöbel. Ihr charakteristisches, fast wolkiges Holzbild macht jedes Möbelstück zu einem Unikat.

Wichtiger Tipp zur Montage: Holz muss arbeiten können. Ein Waschtisch aus Massivholz sollte niemals press an drei Wände eingepasst werden. Planen Sie immer eine kleine Dehnungsfuge von einigen Millimetern zu den angrenzenden Wänden ein. Diese kann später elegant mit einer passenden Holzleiste oder einer sauberen Silikonfuge (z.B. in matter Betonoptik von Otto-Chemie) verdeckt werden. So vermeiden Sie Spannungsrisse, wenn das Holz auf die Luftfeuchtigkeit reagiert.


Der Duft von Holz ist ein wesentlicher Teil des Erlebnisses. Zirbenholz ist hier der absolute Star. Das Holz der „Königin der Alpen“ enthält Pinosylvin, ein ätherisches Öl, dem eine beruhigende Wirkung auf den Kreislauf und den Schlaf nachgesagt wird. Ein kleines Zirbenholz-Accessoire oder ein Schälchen mit Zirbenspänen im Bad kann so zur täglichen kleinen Aromatherapie werden.


Wie pflege ich eine geölte Holzoberfläche richtig?
Ganz einfach: Verwenden Sie zur Reinigung nur klares Wasser oder eine spezielle Holzbodenseife, die rückfettend wirkt. Normale Badreiniger sind oft zu aggressiv und laugen das schützende Öl aus der Oberfläche. Bei hartnäckigen Flecken kann man die Stelle vorsichtig mit einem feinen Schleifpad (z.B. von 3M) anschleifen und mit etwas Pflegeöl, etwa dem „Pflege-Öl“ von WOCA, nachbehandeln. Die Stelle wird unsichtbar.


„Biophilic Design“, der Trend, natürliche Elemente in die Architektur zu integrieren, reduziert nachweislich Stress und steigert das Wohlbefinden. Holz ist dabei das Schlüsselelement. – Stephen R. Kellert, Yale University

Verleihen Sie Ihrem Bad einen Hauch von japanischer Onsen-Kultur. Anstelle von Fliesen können Sie den Bereich um die Badewanne mit vertikalen Leisten aus Lärchen- oder Zedernholz verkleiden. Diese Hölzer werden in Japan traditionell für Badehäuser verwendet, da sie sehr resistent gegen Feuchtigkeit sind und einen angenehmen, dezenten Duft verströmen. Das schafft eine unglaublich ruhige und meditative Atmosphäre.


Die richtige Spüle wählen: Ein Aufsatzwaschbecken ist bei einer Holzplatte die sicherste und stilvollste Wahl. Anders als bei einem Einbaubecken, bei dem der feuchte Rand direkt auf dem Holzausschnitt liegt, wird hier das Wasser im Becken gehalten. Der Kontaktpunkt zwischen Keramik und Holz ist minimal und lässt sich perfekt mit einer dünnen Silikonschicht abdichten. Das schützt die empfindliche Schnittkante des Holzes optimal.


Ein DIY-Projekt für den Feierabend: eine schlichte Badewannenablage. Sie benötigen nur eine einzelne, ca. 2 cm dicke Eichenbohle, die etwas breiter als Ihre Wanne ist. Schleifen Sie die Kanten sauber, behandeln Sie das Holz zweimal mit Hartwachs-Öl und schrauben Sie von unten zwei kleine Leisten an, die als Stopper gegen das Verrutschen dienen. Perfekt für ein Buch, ein Glas Wein oder eine Kerze.


- Extrem formstabil, kaum Verzug
- Erhöhte Resistenz gegen Pilze und Feuchtigkeit
- Wunderschöne, oft dunklere Farbe
Das Zauberwort heißt Thermoholz. Bei diesem Verfahren wird heimisches Holz (z.B. Esche oder Kiefer) unter Sauerstoffabschluss stark erhitzt. Dadurch verändern sich die Zellstrukturen, und das Holz erhält Eigenschaften, die sonst nur tropische Hölzer haben. Eine nachhaltige und langlebige Option, sogar für den Duschbereich.
Auch der Spiegel kann zum rustikalen Highlight werden. Suchen Sie nach Modellen mit einem breiten Rahmen aus recyceltem Teakholz oder massiver, gebürsteter Eiche. Die unperfekte, lebendige Oberfläche des Rahmens bildet einen wunderbaren Kontrast zur glatten, perfekten Spiegelfläche und rundet den Landhaus-Look stimmig ab.




