Metro-Fliesen im Bad: Dein kompletter Guide vom Profi – Kosten, Zeitplan & die fiesesten Fehler
Ich hab in meiner Werkstatt schon so einige Trends kommen und gehen sehen. Manche Hypes sind nach zwei, drei Jahren wieder weg vom Fenster. Aber es gibt da diese unsterblichen Klassiker, die einfach immer gehen. Und genau so einer ist die Metro-Fliese.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was macht eine Metro-Fliese eigentlich aus?
- 2 Die drei großen Fragen: Kosten, Zeit & die alten Fliesen
- 3 Die Vorbereitung: Das Fundament für Jahrzehnte
- 4 Die Verlegung: Technik, Tricks und Muster
- 5 Der Abschluss: Verfugen und Versiegeln
- 6 Sicherheit und häufige Fehler – lerne von anderen
- 7 Bildergalerie
Klar, der Name kommt von den alten U-Bahn-Stationen, wo die Dinger an den Wänden klebten. Warum? Weil sie robust, super pflegeleicht und dank ihrer glänzenden Oberfläche echte Licht-Booster in dunklen Tunneln waren. Dieselben Vorteile lieben wir heute in unseren Bädern. Aber, und das ist wichtig: Der Weg von einer Kiste Fliesen zu einer perfekten, dichten Wand ist echtes Handwerk. Es geht nicht nur darum, ein paar Kacheln an die Wand zu pappen.
Nein, es geht um den Untergrund, die richtige Abdichtung und eine saubere Ausführung. In diesem Guide packe ich mal alles aus, was ich über die Jahre gelernt habe. Ganz ehrlich und ohne Fachchinesisch. So hast du am Ende nicht nur eine schöne, sondern auch eine technisch einwandfreie Wand, an der du ewig Freude hast.

Was macht eine Metro-Fliese eigentlich aus?
Bevor wir loslegen, lass uns kurz über das Material sprechen. Nicht jede kleine, weiße Fliese ist eine „Metro“. Das Geheimnis liegt in der Kante, der sogenannten „Facette“. Das ist diese kleine, elegante Abschrägung an allen vier Seiten. Genau die bricht das Licht so schön und gibt der Wand eine lebendige, fast dreidimensionale Struktur. Ein netter Nebeneffekt: Die Facette kaschiert auch minimale Unebenheiten im Untergrund viel besser als eine scharfkantige Fliese.
Material-Check: Steingut oder Steinzeug?
Die meisten Metro-Fliesen, die du im Baumarkt findest, sind aus Steingut. Das ist eine Keramik, die nicht ganz so heiß gebrannt wird. Dadurch bleibt der Fliesenkörper (der „Scherben“) etwas porös und kann Wasser aufnehmen. Ist aber kein Problem, solange die Glasur auf der Vorderseite intakt ist, denn die macht die Fliese dicht. Achte beim Kauf einfach darauf, dass die Glasur schön gleichmäßig ist. Eine gute Steingutfliese für die Wand ist völlig ausreichend und meistens auch die günstigere Wahl.

Seltener und etwas teurer sind Metro-Fliesen aus Steinzeug. Die werden heißer gebrannt, sind dadurch dichter und quasi wasserundurchlässig. Steinzeug ist robuster, aber ganz ehrlich: Für eine normale Badwand ist das ein bisschen mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Hochwertiges Steingut passt perfekt.
Formate und Oberflächen: Glanz oder Matt?
Der absolute Klassiker ist das Format 7,5 x 15 cm. Auch 10 x 20 cm ist sehr beliebt. Diese kleinen Formate machen zwar etwas mehr Arbeit, aber dafür kannst du auch kleine Nischen oder knifflige Ecken super sauber gestalten.
Traditionell sind die Fliesen hochglänzend weiß. Das hatte früher vor allem hygienische Gründe – auf Weiß siehst du jeden Schmutzfleck sofort. Heute gibt’s die Dinger natürlich in allen Farben und auch in matt. Kleiner Tipp aus der Praxis: Für ein kleines Bad, vielleicht sogar ohne Fenster, würde ich immer eine glänzende Oberfläche nehmen. Sie wirft das Licht zurück und lässt den Raum sofort größer und heller wirken. Matte Fliesen schlucken Licht, können aber in einem gut ausgeleuchteten Bad unglaublich edel aussehen.

Die drei großen Fragen: Kosten, Zeit & die alten Fliesen
Bevor du jetzt zum Baumarkt rennst, lass uns mal über die drei wichtigsten Fragen sprechen, die sich jeder stellt.
1. Was kostet der Spaß eigentlich?
Klar, die Fliesen selbst sind nur ein Teil der Kosten. Hier mal eine grobe Einkaufsliste für eine typische Duschwand von ca. 5 Quadratmetern, damit du eine Hausnummer hast:
- Metro-Fliesen: Du brauchst ca. 5,5 qm (immer 10 % mehr für Verschnitt einplanen!). Je nach Qualität und Design landest du hier bei 150 € bis 250 €.
- Flexkleber: Ein 25-kg-Sack reicht locker und kostet um die 25 €.
- Grundierung: Ein kleiner Kanister Tiefengrund liegt bei ca. 15 €.
- Flüssigabdichtung: Ein Eimer für die Fläche kostet etwa 40-50 €.
- Dichtbänder & Manschetten: Für alle Ecken und Rohre. Plane hierfür ca. 20-30 € ein. Spar hier bloß nicht!
- Fugenmörtel: Ein 5-kg-Paket kostet je nach Farbe 10-20 €.
- Sanitär-Silikon: Eine Kartusche für die Anschlussfugen, ca. 10 €.
Fazit: Rein für das Material solltest du also mit etwa 250 € bis 400 € für deine 5-qm-Wand rechnen. Werkzeug wie Zahnkelle, Eimer und Fliesenschneider kommt natürlich noch obendrauf.

2. Wie lange dauert das Projekt?
Das hier ist kein Wochenend-Projekt, vor allem wegen der Trocknungszeiten. Sei realistisch, damit du nicht in Stress gerätst:
- Tag 1: Vorbereitung. Alte Tapeten ab, Wand prüfen, spachteln. Rechne mit 3-4 Stunden Arbeit, danach muss die Spachtelmasse über Nacht trocknen.
- Tag 2: Abdichtung. Vormittags grundieren (1 Std. Arbeit, 2-3 Std. trocknen). Nachmittags erster Anstrich der Flüssigabdichtung inkl. Dichtbänder (2 Std. Arbeit, 4-6 Std. trocknen). Abends der zweite Anstrich (1 Std. Arbeit, dann 24 Std. komplett durchtrocknen lassen).
- Tag 3: Fliesen legen! Das ist der schönste Teil. Für 5 qm solltest du als Anfänger einen ganzen Tag einplanen. Lass dir Zeit!
- Tag 4: Verfugen & Versiegeln. Der Kleber muss erst 24 Std. trocknen. Dann verfugen (2-3 Std.) und nach dem Reinigen die Silikonfugen ziehen (1 Std.).
Plane also lieber mal vier volle Tage ein, um alles in Ruhe und sauber zu erledigen. Ungeduld ist der größte Feind jedes DIY-Projekts.

3. Kann ich einfach über die alten Fliesen drüber fliesen?
Ah, die Frage aller Fragen! Die kurze Antwort: Ja, aber… nur wenn die Bedingungen perfekt sind. Klopfe jede einzelne alte Fliese ab. Klingt irgendwas hohl? Dann ist sie lose und muss raus. Die alte Fliesenfläche muss absolut fest, eben und tragfähig sein. Du reinigst sie dann extrem gründlich, trägst eine spezielle Haftgrundierung für nicht saugende Untergründe auf und kannst dann darauf fliesen. Aber ganz ehrlich: Wenn du auch nur den geringsten Zweifel hast, reiß die alten Dinger lieber runter. Es ist mehr Arbeit, aber das Ergebnis ist auf Dauer sicherer und besser.
Die Vorbereitung: Das Fundament für Jahrzehnte
Ich kann es nicht oft genug sagen: Die teuerste Fliese nützt dir gar nichts, wenn der Untergrund Murks ist. 90 % aller späteren Schäden entstehen durch schlampige Vorbereitung. Nimm dir hierfür die meiste Zeit!
Schritt 1: Wand-Check
Nimm eine lange Wasserwaage und fahr die Wand ab. Senkrecht, waagerecht, diagonal. Hast du Dellen oder Beulen von mehr als 2-3 Millimetern? Die musst du mit Spachtelmasse ausgleichen. Ein bisschen was kann der Fliesenkleber schlucken, aber eben nicht alles. Klopf die Wand auch ab. Klingt es hohl? Dann muss der alte Putz an der Stelle runter und neu gemacht werden. Die Wand muss am Ende fest, trocken und sauber sein.

Schritt 2: Die Grundierung
Die Grundierung ist quasi der Klebstift zwischen deiner Wand und der Abdichtung. Sie sorgt dafür, dass ein saugender Putz der Dichtmasse nicht zu schnell das Wasser klaut, was die Haftung ruinieren würde. Auf Gipskarton ist sie sowieso Pflicht. Einfach mit einer Rolle auftragen und komplett trocknen lassen.
Schritt 3: Die Abdichtung – Deine Versicherung gegen Wasserschäden
Okay, jetzt wird’s ernst. Das ist der wichtigste Schritt im ganzen Bad. Wasser ist fies und findet jeden noch so kleinen Weg. Eine Fliesenwand allein ist NICHT wasserdicht, die Fugen schon gar nicht. Deshalb brauchst du eine sogenannte Verbundabdichtung unter den Fliesen.
Für die private Dusche reicht eine flüssig aufzutragende Dichtfolie völlig aus.
Und so geht’s richtig:
- Dichtbänder für die Schwachstellen: Alle Ecken und die Anschlüsse an die Duschwanne sind Bewegungszonen. Hier arbeitest du als Erstes Dichtbänder ein. Streich eine Schicht Dichtmasse vor, drück das Band satt rein und streich nochmal drüber. Für Rohre gibt es fertige Dichtmanschetten. Einem meiner Jungs ist das mal passiert, er hat’s vergessen. Das Ende vom Lied war ein teurer Wasserschaden beim Nachbarn drunter. Eine Lektion, die er nie wieder vergessen hat.
- Erster Anstrich für die Fläche: Jetzt rollst du die Flüssigdichtung satt auf die ganze Wand. Im Duschbereich bis ganz nach oben, außerhalb reicht es meist um das Waschbecken herum.
- Zweiter Anstrich: Nach ein paar Stunden Trocknungszeit kommt die zweite Schicht. Viele Hersteller haben dafür unterschiedliche Farben (z. B. erst grau, dann blau), damit man sieht, wo man schon war. Genial, oder? Halte dich an die Mengenvorgaben, denn die Schichtdicke ist entscheidend!
Lass das Ganze jetzt 24 Stunden in Ruhe durchtrocknen, bevor du auch nur eine Fliese anfasst. Dieser Schritt ist nicht verhandelbar!

Die Verlegung: Technik, Tricks und Muster
Wenn die Vorbereitung stimmt, ist das Fliesenlegen die reinste Freude. Hier siehst du endlich, wie deine Vision Wirklichkeit wird.
Werkzeug und Kleber – was du wirklich brauchst
Für die kleinen Metro-Fliesen ist eine Zahnkelle mit einer 6-mm-Zahnung ideal. Als Kleber nimmst du am besten einen flexiblen Fliesenkleber (Flexkleber). Der kann kleine Spannungen ausgleichen, was gerade bei modernen Trockenbauwänden wichtig ist. Rühr ihn schön cremig an, lass ihn ein paar Minuten „reifen“ und rühr ihn dann nochmal kurz durch.
Ach ja, der Fliesenschneider: Für die geraden Schnitte reicht ein einfacher manueller Schneider, den du für 20-30 € bekommst. Planst du allerdings ein aufwendiges Fischgrätmuster mit vielen Winkelschnitten, überleg dir, ob du dir für einen Tag eine Nassschneidemaschine im Baumarkt leihst. Das spart Nerven und reduziert den Bruch.
Der Plan: Wo fängt man bloß an?
BITTE, fang niemals einfach in einer Ecke an! Du endest garantiert mit einem hässlichen, superdünnen Streifen auf der anderen Seite. Profis planen die Symmetrie.

- Finde die Mitte: Miss die Wandbreite und markiere die senkrechte Mitte.
- Trockenübung: Leg eine Reihe Fliesen mit Fugenkreuzen (2-3 mm sind ideal) auf dem Boden aus. So siehst du, wie du an den Rändern landest. Das Ziel: An beiden Seiten sollten die zugeschnittenen Fliesen etwa gleich breit sein, am besten breiter als eine halbe Fliese.
- Die erste Reihe ist heilig: Sie muss 100% waagerecht sein. Verlass dich NIE auf den Boden oder den Rand der Duschwanne – die haben oft ein leichtes Gefälle. Spann eine Schnur oder zieh mit der Wasserwaage eine perfekte Linie. Starte mit der ersten Fliese in der Mitte dieser Linie.
Welches Muster passt zu dir?
Das Verlegemuster hat einen RIESEN Einfluss auf die Raumwirkung. Hier die gängigsten Optionen im schnellen Überblick:
- Der Klassiker: Halbverband. Das ist der typische „Ziegelstein-Look“, bei dem die Fliesen immer um die Hälfte versetzt sind. Das wirkt ruhig, zeitlos und ist am fehlertolerantesten. Perfekt für Anfänger!
- Der Moderne: Kreuzfuge. Hier verlaufen alle Fugen exakt senkrecht und waagerecht durch. Das Ergebnis ist sehr grafisch und clean. Aber Achtung! Dieses Muster verzeiht absolut keine Fehler. Jede noch so kleine Abweichung fällt sofort ins Auge. Nur was für sehr genaue Arbeiter.
- Der Elegante: Fischgrätmuster. Sieht wahnsinnig schick aus, ist aber auch die anspruchsvollste Variante. Jede Fliese, die an eine Wand stößt, muss im 45-Grad-Winkel geschnitten werden. Das ist eine Menge Schneidearbeit und braucht eine penible Planung. Eher was für Fortgeschrittene.

Die richtige Klebetechnik
Zieh den Kleber mit der glatten Seite der Kelle auf die Wand auf. Dann kämme ihn mit der gezahnten Seite in einem 45-Grad-Winkel durch. So entstehen gleichmäßige Kleberstege. Drücke die Fliese mit einer leichten Schiebebewegung ins Kleberbett. Dadurch verteilt sich der Kleber perfekt auf der Rückseite. Nimm ab und zu mal eine Fliese wieder ab, um zu kontrollieren, dass keine Hohlräume entstanden sind.
Der Abschluss: Verfugen und Versiegeln
Die Fuge ist nicht nur Füllmaterial, sie ist ein wichtiges Gestaltungselement. Sie kann den Look deiner Wand komplett verändern.
Die Macht der Fugenfarbe
Weißer Fugenmörtel auf weißen Fliesen? Ergibt eine sehr homogene, ruhige Fläche. Dunkelgrauer oder schwarzer Mörtel? Betont jede einzelne Fliese und das Verlegemuster, was einen coolen, grafischen Look erzeugt.
Zwei Profit-Tipps dazu:
- Helle Fugen in der Dusche sehen anfangs top aus, können aber durch Seifenreste und Kalk mit der Zeit nachdunkeln. Sie sind also etwas pflegeintensiver.
- Bei dunklem Fugenmörtel kann es passieren, dass die unglasierten Kanten der Steingutfliesen ein wenig Farbe annehmen. Mach vorher unbedingt eine Probe an einer Restfliese! Um ganz sicher zu gehen, kannst du die Fliesenoberfläche vor dem Verfugen mit einer Fugen-Schutz-Imprägnierung behandeln.

Die Technik des Verfugens
Warte mindestens 24 Stunden, bis der Kleber trocken ist. Rühr den Fugenmörtel an und zieh ihn mit einem Fugbrett diagonal über die Fliesen, damit die Fugen schön gefüllt werden.
Der entscheidende Moment ist das Abwaschen. Warte, bis der Mörtel leicht angezogen hat (er sollte sich anfühlen wie festes Wachs und nicht mehr am Finger kleben). Dann mit einem Schwammbrett und WENIG Wasser den Überschuss abwaschen. Wäschst du zu früh, spülst du die Fugen wieder aus. Wartest du zu lange, schrubbst du dir einen Wolf, um den Zementschleier wegzubekommen.
Die Silikonfuge: Die letzte, wichtige Naht
Alle Ecken und Anschlussfugen (z. B. zur Duschwanne) sind Bewegungsfugen. Die dürfen niemals starr verfugt werden, sonst reißen sie. Hier kommt Sanitär-Silikon zum Einsatz. Der Trick für eine perfekte Naht: Klebe die Ränder mit Malerkrepp ab, spritz das Silikon rein, zieh es mit einem Fugenglätter (in Spüli-Wasser getaucht) ab und zieh das Kreppband SOFORT wieder ab. Ein Traum!

Sicherheit und häufige Fehler – lerne von anderen
Handwerk macht Spaß, aber Sicherheit geht vor. Und aus Fehlern lernt man am besten, vor allem aus denen der anderen.
Dein Schutz-Trio
- Schutzbrille: Beim Fliesenschneiden fliegen scharfe Splitter. IMMER tragen!
- Handschuhe: Zement und Kleber trocknen die Haut extrem aus. Schütz deine Hände.
- Staubmaske: Beim Anrühren staubt’s. Den Mist willst du nicht einatmen.
Fehler, die ich ständig sehe
- Am falschen Ende gespart: Billig-Kleber, keine Grundierung, keine Dichtbänder. Glaube mir, das rächt sich zu 100 % und wird am Ende richtig teuer.
- Ungeduld: Trocknungszeiten werden ignoriert. Das führt zu Haftungsproblemen, Flecken und im schlimmsten Fall zu Undichtigkeiten.
- Falsches Werkzeug: Ohne eine gute Wasserwaage wird die Wand schief. Punkt.
Wann du lieber den Profi rufst
Sei ehrlich zu dir selbst. Ist der Untergrund eine Katastrophe? Sind die Wände extrem schief? Traust du dir die Abdichtung nach Norm nicht zu? Dann hol dir einen Fliesenleger. Das ist keine Schande, sondern clever. Ein misslungenes Projekt zu sanieren ist immer teurer als es gleich richtig machen zu lassen.

Eine gut gemachte Wand mit Metro-Fliesen ist eine Anschaffung für Jahrzehnte. Sie ist zeitlos, sauber und wertet jeden Raum auf. Wenn du diese Schritte befolgst und dir die nötige Zeit nimmst, schaffst du ein Ergebnis, auf das du wirklich stolz sein kannst. Viel Erfolg bei deinem Projekt!
Bildergalerie


Die Farbe der Fuge ist der heimliche Star Ihrer Fliesenwand. Während ein klassisches Weiß-in-Weiß für eine ruhige, nahtlose Optik sorgt, kann ein dunkler Fugenmörtel – etwa in Anthrazit oder Schwarz – die ikonische Ziegelform der Metro-Fliese dramatisch betonen. Dieser Kontrast verleiht dem Bad sofort einen grafischen, industriellen Charakter. Ein hellgrauer Ton ist der perfekte Kompromiss: Er bietet genug Kontur, um die Form zu zeigen, ohne zu dominant zu wirken.

- Klassischer Halbverband: Der zeitlose U-Bahn-Look, bei dem die Fugen mittig zur Fliese der Vorreihe versetzt sind.
- Kreuzverband: Alle Fliesen werden exakt übereinander und nebeneinander verlegt. Das Ergebnis ist ein klares, modernes Gittermuster.
- Vertikaler Verband: Die Fliesen werden stehend verlegt, entweder im Kreuzverband oder versetzt. Lässt niedrige Decken optisch höher wirken.
Das Geheimnis? Der Verband verändert die gesamte Raumwirkung!

„Die ursprünglichen Fliesen der Pariser Métro, entworfen von Architekt Hector Guimard um 1900, waren nicht nur ästhetisch. Ihre abgeschrägten Kanten wurden entwickelt, um das spärliche elektrische Licht in den unterirdischen Gängen effektiver zu reflektieren.“
Diese geniale Verbindung von Form und Funktion macht die Fliese bis heute zu einem Meisterstück des Designs. Sie bringt nicht nur Stil, sondern auch Helligkeit in Räume – ein Erbe aus den Anfängen der Urbanität.

Der häufigste Fehler von Heimwerkern: An einer Wandseite beginnen und sich zur anderen vorarbeiten. Das führt fast immer zu unschönen, schmalen Reststücken in der sichtbarsten Ecke. Profis machen es anders: Sie ermitteln die exakte Mitte der Wand, ziehen eine senkrechte Linie und beginnen dort mit der ersten Fliesenreihe. So entstehen an beiden Rändern symmetrische, gleich breite Zuschnitte – ein Detail, das den Unterschied zwischen „selbst gemacht“ und „meisterhaft“ ausmacht.

Glänzend oder matt – was passt besser zu meinem Bad?
Das ist mehr als eine Geschmacksfrage. Glänzende Metro-Fliesen sind die klassischen Licht-Booster. Sie reflektieren das Licht maximal, lassen kleine Bäder größer und heller wirken und sind durch ihre glatte Oberfläche besonders reinigungsfreundlich. Matte Oberflächen hingegen wirken subtiler, moderner und absorbieren das Licht. Sie erzeugen eine weichere, ruhigere Atmosphäre und sind unempfindlicher gegenüber Fingerabdrücken und Wasserflecken, können aber in den Fugen etwas pflegeintensiver sein.

Die Ecklösung: Profilschiene vs. Jollykante
Profilschiene: Eine Schiene aus Aluminium oder Edelstahl (z. B. von Schlüter-Systems) wird an der Ecke eingesetzt. Das ist die einfachste, schnellste und robusteste Methode. Sie schützt die Kanten perfekt und setzt einen modernen Akzent.
Jollykante: Hier werden die Kanten der Fliesen im 45-Grad-Winkel angeschrägt und exakt aneinandergesetzt. Das Ergebnis ist eine extrem elegante, nahtlose Ecke ohne Fremdmaterial. Dieser Gehrungsschnitt erfordert jedoch höchstes handwerkliches Geschick und spezielles Werkzeug.

- Mehr Textur und Lebendigkeit durch das Spiel von Licht und Schatten auf den Facetten.
- Ein Hauch von Nostalgie, der an Pariser Bistros oder Londoner U-Bahn-Stationen erinnert.
- Eine optische Vergrößerung des Raumes, besonders bei vertikaler Verlegung.
Das Geheimnis? Die stehende Verlegung der Fliesen. Sie streckt die Wände optisch und ist der Trend für Bäder mit Charakter.

Metro-Fliesen sind Teamplayer. Kombinieren Sie sie mit großformatigen Bodenfliesen in Beton- oder Steinoptik, um einen spannenden Kontrast zu schaffen. Die kleinteilige Struktur der Wand wirkt so noch interessanter, während der ruhige Boden für Weite und Gelassenheit sorgt. Besonders harmonisch wird es, wenn die Fugenfarbe der Wandfliesen auf die Farbe der Bodenfliesen abgestimmt ist.


Wussten Sie, dass eine hochwertige keramische Fliesenverlegung im Bad eine durchschnittliche Lebensdauer von über 30 Jahren hat? Das macht sie zu einer der nachhaltigsten und wirtschaftlichsten Oberflächen überhaupt.

Muss ich für die Facettenfliesen einen speziellen Fliesenkleber verwenden?
Nicht unbedingt einen speziellen, aber den richtigen! Entscheidend ist die Konsistenz. Verwenden Sie einen flexiblen Dünnbettmörtel (Flexkleber), der sich gut „aufzahnen“ lässt. Der Trick bei Metro-Fliesen ist, den Kleber etwas satter aufzutragen als bei glatten Fliesen, damit die Hohlräume unter den abgeschrägten Kanten gut gefüllt werden und die Fliese vollflächig im Kleberbett liegt. Marken wie PCI oder Ardex bieten hier exzellente Produkte.

Größer ist nicht immer besser: Die klassische Metro-Fliese misst 7,5 x 15 cm. Sie ist perfekt für den authentischen Vintage-Look. Modernere Interpretationen im Format 10 x 20 cm oder sogar 10 x 30 cm wirken ruhiger und großzügiger. Für kleine Bäder oder verwinkelte Nischen ist das kleinere Format oft die bessere Wahl, da es weniger Verschnitt erzeugt und sich flexibler anpasst.

Verleihen Sie Ihrem Bad Persönlichkeit mit farbigen Metro-Fliesen. Ein sattes Flaschengrün oder ein tiefes Ozeanblau an der Duschwand kann eine unglaublich beruhigende, naturnahe Atmosphäre schaffen. Für Mutige: Ein glänzendes Schwarz oder ein warmes Bordeauxrot als Akzentwand hinter dem Waschtisch setzt ein luxuriöses Statement.

- Zementärer Fugenmörtel: Der Standard für die meisten Bereiche. Günstig und in vielen Farben erhältlich. Achten Sie auf den Zusatz „flexibel“, besonders auf Trockenbauwänden.
- Epoxidharzfugenmörtel: Die Premium-Lösung für die Dusche. Absolut wasserdicht, schmutzabweisend und extrem widerstandsfähig gegen Schimmel und Reinigungsmittel. Die Verarbeitung ist anspruchsvoller und teurer, aber die Langlebigkeit ist unschlagbar.

Der sogenannte „Craquelé-Look“ bezeichnet Metro-Fliesen mit einer Glasur, die von feinen, haarartigen Rissen durchzogen ist. Dieser Effekt verleiht der Wand einen einzigartigen antiken Charme. Wichtiger Hinweis: Diese Fliesen sind nicht von Natur aus wasserdicht! Sie müssen vor dem Verfugen unbedingt mit einem speziellen Fleckschutz imprägniert werden, damit der Fugenmörtel nicht in die feinen Risse eindringt und diese unschön verfärbt.

Wichtiger Punkt: Die Abdichtung unter den Fliesen ist das Herzstück Ihres Bades. Gerade im Dusch- und Wannenbereich ist eine Verbundabdichtung nach DIN-Norm unerlässlich. Das bedeutet, dass vor dem Fliesenlegen eine flüssige Dichtfolie aufgetragen und in den Ecken spezielle Dichtbänder eingearbeitet werden. Die schönste Fliese nützt nichts, wenn die Wand dahinter feucht wird. Hier darf niemals gespart werden!

Wie breit sollten die Fugen bei Metro-Fliesen sein?
Die Facette verzeiht viel, aber die Fugenbreite sollte bewusst gewählt werden. Eine schmale Fuge von 2-3 mm wirkt modern und elegant, betont das Gittermuster aber weniger stark. Eine breitere Fuge von 4-5 mm unterstreicht den rustikalen, handwerklichen Charakter und passt gut zu einem industriellen oder ländlichen Stil. Wichtig ist absolute Gleichmäßigkeit, daher sind Fugenkreuze in der gewünschten Stärke Pflicht.


Fischgrät-Verlegung: Ein Muster für Fortgeschrittene
Beim Fischgrätmuster werden die Fliesen im 90-Grad-Winkel zueinander verlegt, was eine dynamische Zickzack-Struktur erzeugt. Dieses Muster ist ein absoluter Hingucker, erfordert aber eine extrem genaue Planung und viele präzise Gehrungsschnitte an den Rändern. Es ist definitiv ein Projekt für erfahrene Heimwerker oder den Profi, aber der Aufwand wird mit einer einzigartigen und luxuriösen Optik belohnt.

„Qualität ist niemals ein Zufall; sie ist immer das Ergebnis angestrengten Denkens.“ – John Ruskin
Dieser Gedanke gilt perfekt für die Fliesenverlegung. Die Zeit, die in eine sorgfältige Planung des Layouts, die Vorbereitung des Untergrunds und die Auswahl hochwertiger Materialien wie Kleber (z.B. Knauf Flexkleber) und Fugenmörtel investiert wird, zahlt sich durch eine makellose Optik und jahrzehntelange Haltbarkeit aus.

- Zu früh verfugt: Der Fliesenkleber muss vollständig durchgetrocknet sein (Herstellerangaben beachten, meist 24-48 Stunden).
- Zu viel Wasser beim Auswaschen: Das schwemmt die Farbpigmente aus der Fuge und macht sie fleckig.
- Den „Fugenschleier“ zu spät entfernt: Der feine Zementfilm, der nach dem Trocknen zurückbleibt, muss innerhalb weniger Stunden mit einem sauberen, trockenen Tuch wegpoliert werden. Wartet man zu lange, wird er steinhart.

Schwarze Metro-Fliesen, kombiniert mit Armaturen in Messing oder Kupfer, sind der Inbegriff von Eleganz und urbanem Schick. Besonders in der glänzenden Variante reflektieren sie das Licht auf eine sehr geheimnisvolle, tiefe Weise. Ein Tipp: Kombinieren Sie sie mit einem hellen Boden und einer hellen Decke, damit der Raum nicht erdrückend wirkt. Die Fugenfarbe ist hier entscheidend – Schwarz für einen monolithischen Look, Weiß für einen dramatischen Schachbrett-Effekt.

Der Untergrund-Check: Eine perfekte Fliesenwand braucht eine perfekte Basis. Die Wand muss absolut eben, trocken, staubfrei und tragfähig sein. Kleine Unebenheiten können mit Fliesenkleber ausgeglichen werden, größere Dellen oder Löcher müssen vorher mit Spachtelmasse begradigt werden. Eine Grundierung sorgt zudem dafür, dass der Wand die Feuchtigkeit nicht zu schnell aus dem Kleber entzogen wird.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann eine hochglänzende weiße Fliesenoberfläche den Lichtreflexionsgrad eines Raumes um bis zu 25 % im Vergleich zu einer matten, dunklen Wand erhöhen.
Das bedeutet konkret: In einem fensterlosen oder kleinen Bad können weiße, glänzende Metro-Fliesen den Bedarf an künstlicher Beleuchtung spürbar reduzieren und den Raum heller und freundlicher machen.

Kann ich Metro-Fliesen direkt auf einen alten Fliesenspiegel kleben?
Ja, das ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich und spart enorm viel Schmutz und Arbeit. Der alte Belag muss absolut fest sitzen (abklopfen!), gründlich gereinigt und entfettet werden. Anschließend wird ein spezieller Haftgrund aufgetragen, der eine griffige Oberfläche für den neuen Fliesenkleber schafft. Beachten Sie jedoch, dass der neue Belag einige Millimeter aufträgt, was eventuell Anpassungen an Türen oder Armaturen erfordert.

Holen Sie sich das Flair eines New Yorker Lofts ins Bad. Kombinieren Sie weiße Metro-Fliesen mit dunklen Fugen, einer Duschabtrennung aus schwarzem Stahl und Glas, einer Waschtischkonsole aus massivem Holz und Aufsatzwaschbecken. Offen verlegte Rohre und Leuchten im Vintage-Stil runden den rauen, aber stilvollen Industrie-Look perfekt ab.
- Akustik verbessern: Die unregelmäßige Oberfläche der Facetten bricht Schallwellen besser als eine glatte Wand.
- Kleine Unebenheiten kaschieren: Das Licht- und Schattenspiel der abgeschrägten Kanten lenkt von minimalen Wellen im Untergrund ab.
- Wertigkeit ausstrahlen: Die dreidimensionale Struktur wirkt aufwendiger und edler als eine flache Fliese.
Der Grund? Die Facette verleiht der Wand Tiefe und Charakter.




