Dein Badezimmerspiegel: Mehr als nur Glas – Der ultimative Guide vom Profi
Ich hab in meinem Leben unzählige Bäder saniert. Und eins hab ich dabei gelernt: Der Badezimmerspiegel ist oft das Letzte, was man einbaut, aber das Erste, was man jeden Morgen sieht. Ganz ehrlich, das Ding ist mehr als nur ein Stück Glas. Es ist dein Werkzeug für den Tag, ein Lichtspender und irgendwie auch das Herzstück über dem Waschbecken. Ein schlecht montierter oder falsch beleuchteter Spiegel kann dir den Start in den Tag richtig vermiesen. Deshalb will ich hier mal aus dem Nähkästchen plaudern – ganz ohne flüchtige Trends, sondern mit solidem Handwerkswissen für Entscheidungen, die auch in zehn Jahren noch Freude machen.
Inhaltsverzeichnis
Teil 1: Die Basis – So findest du den perfekten Spiegel
Bevor wir über Bohrer und Dübel reden, müssen wir erstmal das Material klären. Denn Spiegel ist nicht gleich Spiegel. Die Qualität entscheidet, ob du lange Freude daran hast oder ob er nach ein paar Jahren im feuchten Badklima die ersten „blinden“ Flecken bekommt. Das ist einfach nur Korrosion der Silberschicht, und die wollen wir auf jeden Fall vermeiden.

Worauf es beim Spiegelglas ankommt
Ein richtig guter Spiegel besteht aus sogenanntem Kristallspiegelglas. Das ist deutlich klarer und verzerrungsfreier als normales Floatglas. Achte auch auf die Dicke: Für kleine Spiegel reichen 4 Millimeter, aber bei größeren Formaten ab 80 cm Breite würde ich immer zu 6 Millimetern raten. Das Glas ist stabiler und das Spiegelbild wirkt einfach ruhiger. Ein guter 6-mm-Spiegel in Standardgröße (z.B. 80×60 cm) kostet dich, je nach Kantenbearbeitung, zwischen 100 € und 250 €.
Planst du einen großen, rahmenlosen Spiegel? Dann frag unbedingt nach Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG). Wenn das mal bricht, zerfällt es in tausend kleine, stumpfe Krümel statt in gefährliche Scherben. Gerade in Haushalten mit Kindern ein absolutes Muss!
Ach ja, die Kanten: Bei rahmenlosen Spiegeln ist das ein klares Qualitätsmerkmal. Eine einfach geschnittene Kante ist scharf und sieht billig aus. Eine polierte Kante (KPO) ist glatt, glänzend und sicher. Der Facettenschliff, bei dem die Kante schräg angeschliffen wird, ist die edle, klassische Variante. Er fängt das Licht wunderschön ein, passt aber nicht unbedingt zu einem super-minimalistischen Stil.

Der Rahmen: Schutz, Stil und eine Frage des Materials
Ein Rahmen schützt nicht nur die empfindlichen Kanten, er gibt deinem Bad auch einen bestimmten Look. Hier meine Erfahrungen mit den gängigsten Materialien:
- Holz: Bringt sofort Wärme und Gemütlichkeit ins Bad. Aber Achtung! Nicht jedes Holz ist geeignet. Am besten sind harte, feuchtigkeitsbeständige Hölzer wie Eiche oder Teak. Kiefer muss perfekt versiegelt sein. Ich habe schon MDF-Rahmen (Preisklasse: €) gesehen, die nach einem Jahr aufgequollen sind wie ein Schwamm. Wenn du Holz willst, investiere lieber etwas mehr in Massivholz (Preisklasse: €€€) mit einer hochwertigen Lackierung oder Ölung. Das lohnt sich!
- Metall: Aluminium und Edelstahl (V2A) sind die Sorgenfrei-Kandidaten. Rostfrei, pflegeleicht und passen super in moderne Bäder (Preisklasse: €€). Trendige Akzente in Schwarz oder Messing sind auch top, aber achte hier auf eine kratzfeste Pulverbeschichtung. Günstige Lackierungen haben bei der Reinigung schnell Macken.
- Kunststoff: Die günstigste Variante (Preisklasse: €) und in allen Farben des Regenbogens zu haben. Die Qualität schwankt aber enorm. Billige Rahmen können mit der Zeit vergilben oder spröde werden, während hochwertige Modelle echt robust sind.
Oder du gehst den puristischen Weg mit einem rahmenlosen Spiegel. Wirkt leicht, modern und lässt kleine Bäder größer erscheinen. Hier ist dann aber, wie gesagt, die Kantenbearbeitung das A und O.

Größe und Form: Eine Frage der Proportion
Die wichtigste Regel, die ich jedem mitgebe: Der Spiegel sollte niemals breiter sein als der Waschtisch darunter. Das sieht einfach komisch aus. Ideal ist es, wenn er bündig abschließt oder etwa zwei Drittel der Waschtischbreite einnimmt. Die Höhe? Du solltest dich bequem sehen können, ohne auf Zehenspitzen zu stehen. Als Faustregel: Die Spiegelmitte sollte etwa auf Augenhöhe der Nutzer liegen.
Teil 2: Die Montage – Sicher ist sicher!
Ein großer Spiegel wiegt locker mal 15 bis 20 Kilo. Wenn der von der Wand kommt, ist das lebensgefährlich. Eine fachgerechte Montage ist also keine Option, sondern Pflicht. Ich hab da schon die wildesten Konstruktionen gesehen…
Ganz ehrlich, ich habe mal einen 20-Kilo-Spiegel abgenommen, der nur noch an einem einzigen Dübel hing, weil der zweite in einer leeren Stelle der Wand steckte. Pures Glück, dass da nichts passiert ist! Das zeigt, wie wichtig die Vorbereitung ist.

Der Sicherheitscheck: Was steckt in deiner Wand?
Bevor du auch nur an den Bohrer denkst: Prüfe die Wand! Über dem Waschtisch verlaufen oft Wasserleitungen und Stromkabel. Blind reinbohren ist wie Lotto spielen. Besorg dir ein digitales Ortungsgerät. Ein solides Gerät, zum Beispiel von Bosch, bekommst du schon für 25-30 € im Baumarkt oder online. Das ist die beste Versicherung gegen eine angebohrte Leitung und verhindert teure Reparaturen.
Die richtigen Dübel für jede Wand – Die Einkaufsliste für den Baumarkt
Das ist der häufigste Fehler: der falsche Dübel. Hier ist dein Spickzettel:
- Massive Wände (Beton, Vollziegel): Das ist der einfache Fall. Hier nimmst du klassische Spreizdübel (z.B. Fischer DuoPower). Ein 8er-Dübel mit einer passenden 5×60 mm Schraube hält bombenfest.
- Gipskartonwände (Trockenbau): Der knifflige Fall! Normale Dübel drehen hier durch. Du brauchst spezielle Hohlraumdübel. Für schwere Spiegel sind Kippdübel oder Hohlraumdübel aus Metall die einzig sichere Wahl. Stell dir vor, du schraubst den Dübel rein, und hinter der dünnen Platte klappt er auf wie ein Anker. Das verteilt das Gewicht perfekt. Deine Einkaufsliste: Metall-Hohlraumdübel (z.B. von TOX oder Fischer), passende Schrauben und ein Metallbohrer in der passenden Größe (steht auf der Dübel-Packung).
- Geflieste Wände: Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl. So geht’s Schritt für Schritt:
- Anzeichnen: Markiere die Bohrstelle exakt.
- Abkleben: Klebe ein Stück Malerkrepp auf die Markierung. Das verhindert, dass der Bohrer abrutscht.
- Bohren (Teil 1): Nimm einen speziellen Fliesen- oder Glasbohrer und bohre mit niedriger Drehzahl und OHNE Schlagfunktion durch die Fliese. Sonst zerspringt sie!
- Bohren (Teil 2): Sobald du durch die Fliese bist, wechselst du zu einem normalen Stein- oder Holzbohrer, je nachdem, was sich hinter der Fliese verbirgt.
Kleiner Tipp vom Meister: Bevor du den schweren Spiegel auspackst, schneide dir aus dem Karton eine Schablone in exakter Spiegelgröße. Mit dieser leichten Schablone kannst du an der Wand die perfekte Position finden und die Bohrlöcher anzeichnen, ohne dass jemand den Spiegel halten muss. Genial, oder?

Teil 3: Die Beleuchtung – Damit du dich auch wirklich siehst
Ein Spiegel ohne gutes Licht ist nutzlos. Die Beleuchtung am Spiegel ist Arbeitslicht. Sie muss dein Gesicht schattenfrei und in echten Farben ausleuchten. Alles andere ist beim Schminken oder Rasieren einfach nur nervig.
Das Geheimnis schattenfreier Ausleuchtung
Der größte Fehler ist eine einzelne Lampe direkt über dem Spiegel. Die wirft harte Schatten unter Augen, Nase und Kinn – du siehst sofort 10 Jahre älter und müde aus. Die beste Beleuchtung kommt von vorne, also von links und rechts neben dem Spiegel auf Gesichtshöhe. Das leuchtet alles gleichmäßig aus. Wenn das baulich nicht geht, ist eine breite Leuchte über dem Spiegel, die das Licht nach unten UND leicht nach vorne abgibt, die zweitbeste Lösung.
Worauf du bei der Technik achten solltest
Lass dich nicht von schicken Designs blenden. Diese drei Werte sind entscheidend:
- Lichtfarbe (Kelvin): Fürs Bad ist Neutralweiß (ca. 3300 bis 4000 Kelvin) ideal. Es wirkt frisch und gibt Farben natürlich wieder. Warmweiß (unter 3300 K) ist zwar gemütlich, verfälscht aber Hauttöne.
- Helligkeit (Lumen): Vergiss Watt, es zählen die Lumen! Für den Spiegelbereich sollten es mindestens 300-400 Lumen sein. Dimmbare Leuchten sind super praktisch, um die Helligkeit anzupassen.
- Farbwiedergabe (CRI): Der CRI-Wert sagt, wie echt Farben im Licht aussehen. Sonnenlicht hat CRI 100. Fürs Bad solltest du auf einen Wert von über 90 achten (CRI> 90). Nur dann siehst du, ob das Make-up wirklich passt. Günstige LEDs sparen oft genau hier. Ein schlechter CRI-Wert ist wie Kleidung bei Kerzenlicht kaufen – die Farben sehen draußen komplett anders aus.

Sicherheit geht vor: Strom im Bad
Jetzt wird’s ernst. Im Bad gelten extrem strenge Vorschriften für Elektroinstallationen. Der Bereich um den Waschtisch gehört meist zur Schutzzone 2. Das heißt, jede Leuchte braucht mindestens die Schutzart IP44 (Schutz gegen Spritzwasser). Eine niedrigere Schutzart ist hier tabu!
Achtung! Elektroinstallationen im Bad sind ausschließlich was für eine qualifizierte Elektrofachkraft. Das ist kein Tipp, das ist Gesetz. Hier selbst zu experimentieren ist lebensgefährlich. Finger weg!
Teil 4: Smarte Extras und Deko
Wenn die Basics stimmen, kommt der Feinschliff. Moderne Spiegel können heute viel mehr als nur dein Spiegelbild zeigen.
Spiegel mit eingebauter Funktion
Spiegelschränke sind der Klassiker für Stauraum in kleinen Bädern. Achte hier auf gute Scharniere und eine integrierte Steckdose. Eine der besten Erfindungen der letzten Jahre ist aber die Spiegelheizung. Das ist eine dünne Heizfolie auf der Rückseite, die verhindert, dass der Spiegel nach dem Duschen beschlägt. So eine Heizfolie kostet als Nachrüstset zwischen 50 € und 100 € und ist jeden Cent wert. Der Stromverbrauch ist minimal, vergleichbar mit einer kleinen LED-Leuchte.

Indirekte Beleuchtung hinter dem Spiegel schafft eine tolle Atmosphäre für ein entspanntes Bad. Aber denk dran: Das ist Stimmungslicht, es ersetzt nicht das funktionale Licht von vorne. Am besten ist es, wenn du beides hast und getrennt schalten kannst.
Teil 5: Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
Zum Abschluss noch schnell die Top-Pannen, die mir immer wieder begegnen:
- Spiegel hängt schief: Miss zweimal, bohre einmal. Und benutze immer eine Wasserwaage!
- Beleuchtung blendet: Das passiert, wenn die Leuchtmittel offen liegen. Achte auf Lampen mit einer milchigen Abdeckung (Diffusor), die das Licht schön weich streut.
- Spiegel ist zu klein: Ein winziger Spiegel über einem breiten Waschtisch wirkt verloren. Sei nicht zu knauserig bei der Größe.
- Falsche Putzmittel: Scharfe Reiniger können die Spiegelschicht und den Rahmen angreifen. Die beste und schonendste Methode: Ein weiches Mikrofasertuch mit klarem Wasser und einem Schuss Spiritus. Streifenfrei und sicher.
Wann du doch den Profi rufen solltest
Sei ehrlich zu dir selbst. Einen kleinen, leichten Spiegel aufhängen? Kannst du schaffen. Aber bei großen, schweren Spiegeln, kniffligen Wänden oder allem, was mit Strom zu tun hat: Ruf einen Fachmann. Rechne mal mit 50-80 € pro Stunde für einen guten Handwerker. Für eine Spiegelmontage ist das oft nur eine Stunde Arbeit – und die ist super in deine Sicherheit und ein perfektes Ergebnis investiert.

Dein Badezimmerspiegel ist ein Begleiter für viele Jahre. Nimm dir die Zeit für die Auswahl und Montage. Es lohnt sich. Versprochen. Jeden einzelnen Morgen.
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Der Spiegel von morgen ist bereits heute Realität. Modelle wie der „X-Large“ von Duravit mit c-bonded Technologie oder smarte Systeme von Anbietern wie ad notam integrieren unsichtbare Displays. So checken Sie morgens beim Zähneputzen die Nachrichten, steuern die Musik oder dimmen das Licht – alles über eine berührungsempfindliche Oberfläche, die im ausgeschalteten Zustand wie ein ganz normaler, hochwertiger Spiegel wirkt. Eine Investition, die das Bad endgültig zur persönlichen Kommandozentrale macht.


- Ein Mikrofasertuch für Glas und ein sauberes, trockenes Tuch zum Nachpolieren.
- Ein Spritzer Spiritus in lauwarmem Wasser löst Fett und Haarspray-Reste.
- Von oben nach unten arbeiten, um Tropfen zu vermeiden.
- Geheimtipp vom Profi: Mit einem Gummiabzieher wie beim Fensterputzen geht es am schnellsten.


Die goldene Regel für die Montagehöhe: Die Mitte des Spiegels sollte sich immer auf Augenhöhe der durchschnittlichen Nutzer befinden. Das sind in der Regel zwischen 1,60 m und 1,70 m vom Boden. So vermeiden Sie, dass sich große Personen bücken oder kleinere auf die Zehenspitzen stellen müssen. Messen Sie vor dem Bohren unbedingt nach!


Ein gut platzierter Spiegel kann einen Raum nicht nur heller, sondern psychologisch auch um bis zu doppelt so groß wirken lassen.


Der Rahmen ist die Visitenkarte Ihres Spiegels. Er verbindet ihn mit dem Rest des Raumes. Die Wahl des Materials sollte daher zum Stil Ihres Bades passen:
- Holz: Bringt Wärme und Natürlichkeit. Eiche oder Nussbaum passen perfekt zum skandinavischen oder Landhaus-Stil.
- Metall: Schwarz für den Industrial Look, Messing oder Gold für einen Hauch von Art-Déco-Glamour.
- Rahmenlos: Puristisch und modern. Die Kantenverarbeitung, wie im Artikel erwähnt, ist hier alles entscheidend.

Nie wieder ein beschlagener Spiegel nach dem Duschen – ein Traum?
Keineswegs. Eine Spiegelheizung ist die Lösung. Dabei handelt es sich um eine dünne Heizfolie, die auf der Rückseite des Spiegels angebracht wird. Sie erwärmt die Glasoberfläche sanft auf knapp über Raumtemperatur und verhindert so, dass sich Kondenswasser absetzt. Der Stromverbrauch ist minimal (vergleichbar mit einer kleinen Glühbirne) und die Heizung wird oft direkt an den Lichtschalter gekoppelt. Ein kleines Luxus-Upgrade mit maximalem Komfortgewinn.


Hinterleuchtet (Backlit): Das Licht strahlt von hinten an die Wand und erzeugt ein weiches, indirektes Umgebungslicht. Perfekt für eine entspannte Atmosphäre, aber weniger ideal für präzise Tätigkeiten wie Schminken.
Frontal beleuchtet: Das Licht kommt von vorne, oft durch satinierte Streifen im Spiegelglas. Dies sorgt für eine schattenfreie und direkte Ausleuchtung des Gesichts – die beste Wahl für die tägliche Routine.
Viele moderne Spiegel, z.B. von Keuco oder Emco, kombinieren heute beide Techniken für maximale Flexibilität.


Im Durchschnitt verbringt ein Mensch in seinem Leben fast ein ganzes Jahr vor dem Badezimmerspiegel.
Diese erstaunliche Zahl verdeutlicht, warum die Investition in Qualität und die richtige Beleuchtung so entscheidend ist. Es ist nicht nur ein kurzer Blick, sondern ein tägliches Ritual, das unsere Stimmung und unser Selbstbild für den kommenden Tag prägt.


- Schaffen eine dynamische, galerieähnliche Wandgestaltung.
- Ermöglichen es mehreren Personen, sich gleichzeitig fertig zu machen.
- Brechen das Licht auf vielfältige Weise und erzeugen interessante Reflexionen.
Das Geheimnis? Kombinieren Sie verschiedene Formen und Größen, aber bleiben Sie bei einem einheitlichen Rahmenmaterial, um einen harmonischen Gesamteindruck zu wahren.


In einem von geraden Linien und rechten Winkeln dominierten Badezimmer wirkt ein runder Spiegel wie ein organischer Ruhepol. Er durchbricht die Strenge von Fliesen und Fugen und verleiht dem Raum eine weichere, harmonischere Note. Besonders über einem eckigen Waschtisch entsteht so ein spannender Formenkontrast.

Der Spiegelschrank feiert ein beeindruckendes Comeback – aber nicht mehr als klobiger Plastikkasten. Moderne Modelle von Laufen oder Villeroy & Boch sind oft flächenbündig in die Wand eingelassen (Unterputzmontage) und bieten innenliegende Steckdosen, USB-Anschlüsse und eine durchdachte Innenbeleuchtung. Sie vereinen maximalen Stauraum mit einer minimalistischen Ästhetik und sind die perfekte Lösung für kleine Bäder, in denen jeder Zentimeter zählt.


Wichtiger als Helligkeit: die Lichtfarbe. Achten Sie bei LED-Spiegeln auf die Kelvin-Angabe (K). Neutralweißes Licht zwischen 3300 K und 5300 K kommt dem Tageslicht am nächsten und ist ideal für eine realistische Farbwiedergabe bei Make-up und Rasur. Warmweißes Licht (unter 3300 K) schafft zwar Gemütlichkeit, kann aber Hauttöne verfälschen.


Im 16. Jahrhundert war die Kunst der Spiegelherstellung auf der venezianischen Insel Murano ein so streng gehütetes Geheimnis, dass Verrat mit dem Tode bestraft wurde.


Ein stimmiges Gesamtbild entsteht, wenn der Spiegel mit den Armaturen harmoniert. Es muss nicht immer alles aus einer Serie sein, aber die Oberflächen sollten zueinander passen.
- Zu Chrom-Armaturen: Passen am besten schlichte, rahmenlose Spiegel oder solche mit einem Rahmen aus poliertem Edelstahl.
- Zu schwarzen Armaturen: Ein Spiegel mit einem dünnen, schwarzen Metallrahmen unterstreicht den modernen, grafischen Look.
- Zu Messing- oder Gold-Armaturen: Ein Rahmen im gleichen Finish oder ein antiker Goldrahmen für einen bewussten Stilbruch.


Kann ich ohne Sorge in meine neuen, teuren Fliesen bohren?
Ja, aber mit der richtigen Technik! Kleben Sie zunächst Malerkrepp auf die Bohrstelle, um ein Abrutschen des Bohrers zu verhindern. Verwenden Sie einen speziellen Fliesen- oder Glasbohrer und bohren Sie langsam und ohne Schlagfunktion, bis Sie die Fliese durchdrungen haben. Erst dann können Sie auf einen Steinbohrer wechseln und die Schlagfunktion für das Mauerwerk dahinter aktivieren. So vermeiden Sie Risse und unschöne Abplatzungen.

Facettenschliff: Die Kante wird angeschrägt (typisch 10-30 mm breit), was wie ein integrierter Rahmen aus Glas wirkt. Das Licht bricht sich darin wie in einem Prisma. Ideal für klassische, elegante Bäder.
Polierte Kante (KPO): Die Kante ist einfach glatt und hochglänzend geschliffen. Sie ist minimalistisch, sicher und lenkt den Fokus voll auf das Spiegelbild. Perfekt für moderne und puristische Designs.


- Ventilation: Der einfachste Trick. Stoßlüften nach dem Duschen oder eine gute Lüftungsanlage.
- Beschichtung: Spezielle Anti-Beschlag-Sprays aus dem Autozubehör wirken auch im Bad Wunder.
- Der Hausmittel-Tipp: Eine dünne Schicht Rasierschaum auf den Spiegel auftragen und mit einem trockenen Tuch wegpolieren. Der verbleibende Film verhindert das Beschlagen für einige Wochen.


- Verdoppelt optisch die Raumhöhe und -tiefe.
- Bringt ein Maximum an Licht auch in dunkle Ecken.
- Ermöglicht eine Ganzkörperansicht – praktisch bei der Wahl des Outfits.
Das Geheimnis? Für eine solche Lösung ist eine exakte Planung und oft eine Maßanfertigung nötig. Achten Sie hierbei unbedingt auf die Verwendung von Sicherheitsglas (ESG), wie im Hauptartikel beschrieben.


Auf dem Flohmarkt oder im Keller der Großeltern schlummert ein alter Bilderrahmen mit wunderschönen Ornamenten? Perfekt! Mit etwas handwerklichem Geschick wird daraus ein Unikat für Ihr Bad. Entfernen Sie das alte Bild und die Rückwand, schleifen Sie den Rahmen vorsichtig an und lackieren Sie ihn – vielleicht in einer unerwarteten Farbe wie Mattschwarz oder Salbeigrün? Anschließend lassen Sie sich vom Glaser ein passendes Spiegelglas zuschneiden. So entsteht ein Spiegel mit Geschichte und Charakter, der einen spannenden Kontrast zu moderner Badkeramik setzt.

Der entscheidende Licht-Faktor: Der CRI-Wert. Der Farbwiedergabeindex (CRI) gibt an, wie naturgetreu Farben im Licht einer Lampe erscheinen. Sonnenlicht hat einen CRI von 100. Für das Badezimmer sollten Sie eine Beleuchtung mit einem CRI von über 90 wählen. Nur so können Sie sicher sein, dass Ihr Make-up draußen genauso aussieht wie vor dem Spiegel.


Asymmetrische, organische Formen – nur ein kurzlebiger Trend?
Nicht unbedingt. Während geometrische Formen für Ordnung und Struktur stehen, bringen organische, unregelmäßige Spiegel eine spielerische, künstlerische und natürliche Komponente ins Bad. Sie wirken weniger wie ein reines Funktions-Objekt und mehr wie ein Wandkunstwerk. In einem ansonsten sehr minimalistischen und geradlinigen Bad können sie zum zentralen Blickfang werden und eine zeitlose, individuelle Note verleihen, die über flüchtige Trends hinausgeht.


Integrierte Beleuchtung: Bietet eine saubere, moderne Optik ohne zusätzliche Installationen an der Wand. Die Ausleuchtung ist oft perfekt auf das Spiegelformat abgestimmt.
Separate Wandleuchten (Sconces): Erlauben mehr gestalterische Freiheit. Sie können Leuchten wählen, die den Stil der Armaturen aufgreifen, und schaffen eine klassischere, wohnlichere Atmosphäre. Ideal ist eine Montage links und rechts des Spiegels auf Augenhöhe, um Schatten zu vermeiden.


Moderne Qualitätsspiegel werden heute oft ohne Kupfer und Blei hergestellt.
Traditionell wurde Kupfer in der Silberschicht verwendet, um die Haftung zu verbessern. Dieses kann jedoch mit der Zeit oxidieren und zu den unschönen „blinden Flecken“ am Spiegelrand führen. Umweltfreundlichere Herstellungsprozesse, wie sie z.B. von Saint-Gobain Glass verwendet werden, verzichten darauf. Das Ergebnis ist ein langlebigerer, korrosionsbeständiger und nachhaltigerer Spiegel.


- Exakte Maße: Messen Sie die Nische oder Wandfläche an mehreren Stellen, da Wände selten perfekt gerade sind.
- Ausschnitte: Planen Sie Aussparungen für Steckdosen, Lichtschalter oder Armaturen im Voraus exakt ein.
- Lieferung & Montage: Klären Sie, ob die Lieferung bis in die Wohnung und die fachgerechte Montage im Preis inbegriffen sind, besonders bei großen Formaten.
- Kantenbearbeitung: Definieren Sie klar, ob Sie eine polierte Kante, eine Facette oder eine andere Veredelung wünschen.
„Ein Spiegel ist wie ein lebendiges Bild, das sich mit jedem Blick und jedem Lichtstrahl verändert.“ – Philippe Starck




