Dein Weinfass-Projekt: Vom alten Fass zum coolen Möbelstück – Der ehrliche Werkstatt-Guide
Vom Keller ins Wohnzimmer: Mehr als nur ein altes Holzfass
Inhaltsverzeichnis
- 1 Teil 1: Die Basis – Das richtige Fass finden und startklar machen
- 2 Teil 2: Das klassische Projekt – Der Stehtisch (Schwierigkeit: Einfach)
- 3 Teil 3: Projekte für Mutige (Schwierigkeit: Experte)
- 4 Teil 4: Das Finish – Der richtige Schutz für dein Werk
- 5 Teil 5: Sicherheit und wann man besser den Profi ruft
- 6 Bildergalerie
Hey, schön, dass du hier bist! In meiner Werkstatt hatte ich schon so einige alte Fässer auf der Werkbank, und jedes einzelne erzählt seine eigene Geschichte. Du kannst den Wein förmlich noch riechen, der darin über Jahre gereift ist, und das massive Eichenholz spüren, das erfahrene Küfermeister einst in Form brachten. Ganz ehrlich, so ein Fass ist kein gewöhnliches Stück Holz – es ist ein echtes Stück Handwerkskunst und Geschichte.
Deshalb blutet mir auch immer ein bisschen das Herz, wenn ich sehe, wie diese tollen Fässer achtlos zersägt oder einfach nur als lieblose Deko missverstanden werden. Ein Weinfass in ein Möbelstück zu verwandeln, ist eine fantastische Idee! Aber es braucht mehr als nur ein paar Schrauben und gute Laune. Es braucht Respekt vor dem Material und ein bisschen Know-how. In meiner langen Zeit in der Werkstatt habe ich gelernt, was funktioniert und – was vielleicht noch wichtiger ist – was man besser bleiben lässt. Lass uns gemeinsam anschauen, wie du ein gutes Fass findest, es richtig vorbereitest und daraus ein stabiles, wunderschönes Möbelstück baust, an dem du ewig Freude hast.

Teil 1: Die Basis – Das richtige Fass finden und startklar machen
Dein ganzes Projekt steht und fällt mit der Wahl des richtigen Fasses. Nicht jedes Fass, das du irgendwo angeboten siehst, ist die Mühe wirklich wert. Die Unterschiede in Qualität, Zustand und Alter sind riesig.
Worauf du beim Kauf achten musst
Ein echtes Weinfass, meist ein sogenanntes Barrique mit 225 Litern, ist aus massiver Eiche gefertigt – oft aus französischer oder amerikanischer Eiche. Diese Hölzer sind unglaublich hart, langlebig und haben eine atemberaubende Maserung. Aber Achtung! Sei skeptisch bei verdächtig günstigen „Deko-Fässern“. Die sind oft aus dünnerem Kiefern- oder Fichtenholz gemacht und nur dunkel gebeizt. Für einen stabilen Tisch oder den Einsatz im Freien sind die absolut ungeeignet.
Wo finde ich überhaupt ein gutes Fass? Gute Frage! Du kannst direkt bei Winzern in deiner Region nachfragen, die haben oft ausgediente Fässer. Auch auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen wird man fündig. Es gibt aber auch spezialisierte Online-Händler für gebrauchte Fässer. Rechne mal mit einem Preis zwischen 80 € und 200 € für ein ordentliches, gebrauchtes Barrique.

Deine Checkliste für den Fass-Kauf:
- Die Dauben (die Holzplanken): Fahr mal mit der Hand über die Fugen. Die sollten schön dicht sein. Wenn du große Spalten spürst, hat das Holz zu viel Feuchtigkeit verloren und das Fass könnte instabil werden.
- Die Fassringe: Leichter Flugrost ist total normal und gibt den rustikalen Charme. Pass aber auf bei tiefem Rost, der das Metall schon richtig zerfrisst. Klopf die Ringe mal ab – sie müssen fest sitzen. Lockere Ringe sind ein klares Warnsignal!
- Der Geruch: Ein gutes Fass duftet angenehm nach Wein und Holz. Riecht es muffig, modrig oder irgendwie sauer? Finger weg! Dann hat sich innen wahrscheinlich Schimmel gebildet. Den wieder loszuwerden, ist eine Heidenarbeit und der Geruch bleibt oft trotzdem drin.
- Stabilität und Gewicht: Stell das Fass auf einen ebenen Boden. Wackelt es stark? Kleine Unebenheiten kann man ausgleichen, aber ein total verzogenes Fass ist ein schlechtes Zeichen. Übrigens, hättest du’s gewusst? Ein leeres 225-Liter-Eichenfass wiegt locker 50 kg. Also hol dir für den Transport am besten einen Freund dazu!

Die Vorbereitung: Putzen, Sichern und Schleifen
Bevor du auch nur an Säge oder Schleifmaschine denkst, muss das Fass ordentlich vorbereitet werden. Das ist vielleicht der wichtigste, aber meist unterschätzte Schritt.
1. Die große Reinigung
Fang außen mit einer harten Wurzelbürste und klarem Wasser an, um den groben Dreck abzubekommen. Bitte keine aggressiven Reiniger verwenden! Die können das Eichenholz verfärben und zu hässlichen schwarzen Flecken führen. Das Innere ist etwas kniffliger. Oft findest du dort Weinstein (kristalline Ablagerungen), den du vorsichtig mit einem Spachtel abkratzen kannst. Danach das Fass innen gründlich mit Wasser ausspülen und dann… Geduld haben. Lass es langsam an einem schattigen, gut belüfteten Ort trocknen. Direkte Sonne oder Heizungsluft sind tabu, sonst reißt das Holz. Plane für die Trocknung mal gut und gerne ein paar Wochen ein, nicht nur ein paar Tage!
Gut zu wissen: Die Fass-Innenseite. Die ist ja oft stark getoastet oder rotweinfarben. Was tun? Ganz ehrlich: Ich lasse das meistens so. Es ist Teil des Charakters und sorgt für den tollen Geruch. Wenn du innen einen Einlegeboden planst, kannst du die Auflageflächen natürlich leicht anschleifen. Eine komplette Versiegelung innen ist selten nötig.

2. Die Ringe sichern – ein absolutes MUSS!
Dieser Schritt ist nicht verhandelbar, vor allem, wenn du das Fass später zerschneiden willst. Die Ringe halten alles nur durch Spannung zusammen. Trocknet das Holz, lockern sie sich. Damit dir dein Fass nicht wie ein Kartenhaus zusammenfällt, musst du die Ringe an den Dauben festschrauben. Ich nehme dafür am liebsten kleine, unauffällige Linsenkopf-Edelstahlschrauben in der Größe 4×25 mm. Pro Ring setze ich etwa 4 bis 6 Schrauben. Bohre mit einem Metallbohrer durch den Ring und dann mit einem passenden Holzbohrer ein Stück in die Daube vor. Das verhindert, dass das harte Eichenholz splittert.
3. Das Schleifen – jetzt wird’s schön!
Jetzt kommt der magische Teil, der die wahre Schönheit des Holzes zum Vorschein bringt. Das braucht aber Geduld. Als Anfänger solltest du für ein komplettes Fass locker einen halben Tag einplanen. Ich starte mit einem Exzenterschleifer und 80er-Körnung, um die oberste verwitterte Schicht und Dreck abzutragen. Danach folgt der Zwischenschliff mit 120er-Körnung und zum Schluss gehe ich von Hand mit 180er-Schleifpapier drüber für eine samtweiche Oberfläche. Die Fassringe schleife ich auch nur leicht an, um den Rost-Charakter zu erhalten.

Kleiner Tipp vom Profi: Bevor du dein teures Fass ruinierst, besorg dir im Baumarkt ein kleines Stück Eichenholz für 5 €. Daran kannst du dein Schleifpapier und später auch das Öl testen. So bekommst du ein Gefühl für das Material.
Teil 2: Das klassische Projekt – Der Stehtisch (Schwierigkeit: Einfach)
Ein Stehtisch aus einem Weinfass ist der absolute Klassiker. Er ist super stabil, hat die perfekte Höhe und ist ein echter Hingucker. Ideal für Einsteiger!
Variante 1: Der puristische Stehtisch
Die einfachste Methode ist, das fertig vorbereitete Fass einfach so aufzustellen. Aber achte auf die Details: Prüfe die Standfestigkeit und klebe unbedingt Filzgleiter unter die Standfläche, um deinen Boden zu schützen. Ich schneide mir da oft einen passenden Ring aus 3 mm starkem Filz zu und klebe ihn vollflächig auf.
Variante 2: Der Stehtisch mit Tischplatte
Eine Tischplatte macht den Tisch praktischer und sieht einfach edler aus. Hier hast du die Qual der Wahl zwischen Holz und Glas.

Der Klassiker: Die Holztischplatte. Eine Platte aus massiver Eiche passt natürlich perfekt. Eine Platte aus dunklem Nussbaum kann aber auch einen spannenden Kontrast bilden. Die Platte sollte im Durchmesser etwa 20-30 cm größer sein als der Fassdeckel. Eine Stärke von 3-4 cm ist ideal. Bitte schraube die Platte niemals von oben durch! Das sieht furchtbar aus. Befestige von innen massive Holzklötze und verschraube die Platte von unten durch diese Klötze. So bleibt alles unsichtbar.
Die moderne Variante: Die Glasplatte. Eine Glasplatte wirkt leicht und modern und gibt den Blick auf den schönen Fassdeckel frei. Hier ist Sicherheit aber oberstes Gebot! Verwende ausschließlich 8 oder 10 mm dickes Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG). Normales Glas wäre lebensgefährlich. Die Platte wird nur aufgelegt – mit kleinen, durchsichtigen Silikonpuffern dazwischen. Die verhindern das Verrutschen und schützen vor Kratzern.
Was kostet der Spaß? Für einen Stehtisch mit einer maßgefertigten Eichenplatte solltest du insgesamt rechnen: Fass (ca. 80-200 €), Eichenplatte (ca. 150-250 €), Hartwachsöl (ca. 30 € für eine gute Dose, die lange reicht) und ein paar Euro für Schrauben und Schleifpapier.

Teil 3: Projekte für Mutige (Schwierigkeit: Experte)
Wenn du die Grundlagen draufhast, kannst du dich an komplexere Dinge wagen. Aber hier brauchst du Präzision und das richtige Werkzeug.
Achtung, jetzt wird’s ernst: Das Zerschneiden eines Fasses ist nicht ohne. Die Ringe stehen unter Spannung. Sichern, sichern, sichern, wie oben beschrieben! Und immer Schutzbrille und Handschuhe tragen.
Projekt 1: Das halbierte Fass
Ein längs halbiertes Fass ist super als Pflanzkübel oder kleiner Beistelltisch. Der Schnitt muss aber exakt mittig sein. Ich nutze eine Stichsäge für die Dauben und einen Winkelschleifer für die Metallringe. Sorge für eine feuerfeste Umgebung (Funkenflug!) und entgrate die scharfen Metallkanten danach sorgfältig mit einer Feile.
Projekt 2: Der Fass-Schrank
Ein Weinfass in einen Schrank mit Tür zu verwandeln, ist die Meisterklasse. Das erfordert saubere Schreinerarbeit: Tür präzise ausschneiden, den Rahmen von innen verstärken, passgenaue Einlegeböden anfertigen und hochwertige, rustikale Beschläge montieren. Hier zeigt sich, wer sauber arbeitet. Einem meiner Lehrlinge ist mal der erste Türausschnitt misslungen – der Spalt war viel zu groß. Wir mussten aus Resten eine neue Tür anfertigen. Also: immer langsam und exakt arbeiten!

Teil 4: Das Finish – Der richtige Schutz für dein Werk
Die ganze Arbeit ist umsonst, wenn der Schutz nicht stimmt. Die Wahl hängt davon ab, ob dein Möbelstück drinnen oder draußen stehen soll.
Für den Innenbereich: Fühlen, was man hat
Im Wohnzimmer will man das Holz spüren. Deshalb bin ich ein Riesenfan von Hartwachsöl. Es dringt tief ein, schützt von innen und bildet eine widerstandsfähige, atmungsaktive Oberfläche, die die Maserung wunderschön „anfeuert“. Trage es dünn auf, nimm den Überschuss ab, trocknen lassen, fertig. Meistens sind zwei Aufträge perfekt. Im Vergleich dazu ist Lack zwar robuster gegen Flüssigkeiten, versiegelt das Holz aber komplett. Es fühlt sich dann eher wie Kunststoff an. Kann für einen stark genutzten Tresen sinnvoll sein, nimmt aber viel vom Charme.
WICHTIGER SICHERHEITSHINWEIS: In Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden! Nach Gebrauch immer flach zum Trocknen auslegen oder in einem luftdichten Metallbehälter aufbewahren.
Für den Außenbereich: Eine ehrliche Warnung
Ich will ehrlich sein: Ein Eichenfass dauerhaft draußen zu schützen, ist eine echte Herausforderung. Sonne und Regen sind die größten Feinde. Du brauchst einen Schutz mit hohem UV-Filter, am besten eine pigmentierte Dünnschichtlasur oder ein spezielles Außenöl. Aber selbst dann gilt: Du musst mindestens einmal im Jahr nachpflegen (reinigen, neu ölen), sonst wird das Holz unweigerlich grau. Das kann auch schön sein, muss man aber mögen.

Teil 5: Sicherheit und wann man besser den Profi ruft
Ein selbstgebautes Möbel muss nicht nur schön, sondern vor allem sicher sein.
- Standsicherheit: Prüfe immer, ob dein fertiges Möbelstück kippsicher ist. Gerade bei kleinen Kindern im Haus!
- Schutzausrüstung: Schutzbrille, Gehörschutz, Staubmaske. Immer. Keine Ausnahmen.
- Scharfe Kanten: Alle geschnittenen Metall- und Holzkanten sauber entgraten und abschleifen.
Wann ist professionelle Hilfe sinnvoll?
Sei ehrlich zu dir selbst. Es ist keine Schande, für bestimmte Schritte Hilfe zu holen. Wenn du dir bei präzisen Schnitten unsicher bist, frag einen Tischler. Für spezielle Metallarbeiten einen Schlosser. Und wenn du Beleuchtung einbauen willst: Lass das unbedingt einen Elektriker machen!
Ein altes Weinfass aufzuarbeiten, ist ein unglaublich lohnendes Projekt. Du schaffst mit deinen Händen nicht nur ein Möbelstück, sondern ein echtes Unikat mit Seele. Wenn du mit Geduld, Respekt und Sorgfalt an die Sache herangehst, wird es fantastisch. Viel Erfolg in deiner Werkstatt!
Bildergalerie


Das Herz eines jeden Fasses ist seine Geschichte. Die tiefroten Verfärbungen im Inneren sind keine Makel, sondern die Spuren von jahrelangem Weinkontakt – die sogenannte „Weinsäure-Polyphenol-Fällung“. Anstatt diese Patina wegzuschleifen, sollten Sie sie zelebrieren! Eine sanfte Reinigung mit einer Bürste und Wasser genügt. Versiegelt mit einem matten, lebensmittelechten Klarlack, wird diese einzigartige Textur zum faszinierenden Blickfang Ihres fertigen Möbelstücks und erzählt von Cabernet Sauvignon oder Merlot.

- Stabiler Stand für Ihr Möbelstück
- Authentischer Rost-Look oder polierter Glanz
- Schutz vor dem Auseinanderfallen des Holzes
Das Geheimnis? Die Fassringe! Bevor Sie auch nur einen Schnitt machen, fixieren Sie jeden einzelnen Metallring mit mehreren Schrauben an den darunterliegenden Holzdauben. So bleibt die Form des Fasses auch nach dem Zersägen erhalten.


Der Geruch nach altem Wein – Segen oder Fluch?
Ja, ein echtes Fass riecht intensiv. Um den Weingeruch zu reduzieren, aber nicht komplett zu eliminieren, können Sie das Fassinnere mit einer leichten Sodalösung (Natron und Wasser) auswaschen und gut trocknen lassen. Für eine stärkere Neutralisierung hilft es, das Fass einige Tage offen mit Kaffeepulver oder Holzkohle gefüllt stehen zu lassen. Aber ein Hauch des ursprünglichen Bouquets sollte bleiben – er ist Teil des Charmes!

Ein Barriquefass wiegt leer zwischen 45 und 60 Kilogramm. Das massive Eichenholz ist der Grund für sein Gewicht und seine unglaubliche Stabilität.

Die richtige Oberflächenbehandlung ist entscheidend. Für den Innenbereich, wo Sie die natürliche Haptik und Maserung des Holzes betonen möchten, ist ein Hartwachs-Öl wie das „Osmo Hartwachs-Öl Original“ ideal. Es dringt tief ein, schützt und lässt das Holz atmen. Für Gartenmöbel, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, brauchen Sie einen robusteren Schutz. Hier hat sich ein hochwertiger Bootslack, beispielsweise von Clou, bewährt, da er UV-beständig und extrem wasserabweisend ist.


Für einen modernen Look, der das Rustikale bricht, ist die Kombination mit Glas unschlagbar. Eine runde Glasplatte, die auf Gummipuffern auf dem Fassrand aufliegt, verwandelt ein halbes Fass in einen eleganten Couchtisch. Achten Sie auf eine ausreichende Dicke des Glases (mindestens 8 mm Einscheiben-Sicherheitsglas, kurz ESG), um Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten.

- Ein einzigartiger Kerzenständer
- Eine rustikale Garderobenleiste
- Die Basis für eine individuelle Lampe
- Als dekorative Wandverkleidung
Werfen Sie die Holzdauben (die einzelnen Längshölzer des Fasses) niemals weg! Selbst wenn Sie nur einen Teil des Fasses nutzen, sind die restlichen Dauben pures Kreativ-Gold mit unzähligen Möglichkeiten.

Französische Eiche: Dichtporiger, dezenter und gilt als eleganter. Sie verleiht dem Wein feinere Tannine und Aromen.
Amerikanische Eiche: Grobporiger, robuster und gibt intensivere Aromen wie Vanille und Kokos ab.
Für Ihr Möbelstück ist der Unterschied meist optisch: Amerikanische Eiche hat oft eine wildere, ausdrucksstärkere Maserung. Fragen Sie beim Kauf nach der Herkunft – es ist ein tolles Detail für die Geschichte Ihres Unikats.


„Die Kunst des Küfers besteht darin, das Holz so zu biegen, dass es dicht hält, ohne dass Leim oder Nägel verwendet werden – nur durch Spannung und Feuer.“ – Altes Küfer-Sprichwort
Diese traditionelle Handwerkskunst spüren Sie in jedem Fass. Die Ringe sind nicht nur Deko, sondern das statische Herzstück. Behandeln Sie sie mit Respekt, indem Sie sie vor dem Sägen sichern.

Wichtiger Punkt: Sichern Sie die Fassringe, BEVOR Sie sägen! Ein Weinfass wird nur durch die Spannung der Metallringe zusammengehalten. Sobald Sie das Fass durchtrennen, ohne die Ringe vorher an den Holzdauben zu fixieren (z.B. mit Spax V2A Edelstahlschrauben), fällt es Ihnen wie ein Kartenhaus in seine Einzelteile zusammen. Pro Ring sollten Sie mindestens 4-6 Schrauben setzen.

Planen Sie, Ihr Fassmöbel im Garten oder auf der Terrasse zu nutzen? Dann ist eine Behandlung der Unterseite unerlässlich, um Fäulnis durch Bodenfeuchtigkeit zu verhindern. Eine einfache, aber effektive Methode: Montieren Sie kleine, unauffällige Möbelgleiter oder Gumminoppen unter den Fassboden. So schaffen Sie einen kleinen Abstand zum Boden, die Luft kann zirkulieren und das Holz bleibt trocken.


Ein subtiler Schein aus dem Inneren des Fasses kann eine unglaubliche Atmosphäre schaffen. Verwandeln Sie Ihren Stehtisch in ein Highlight, indem Sie einen batteriebetriebenen LED-Streifen im Inneren des oberen Rands anbringen. Wählen Sie warmweißes Licht, um die rötliche Patina des Holzes zu betonen. Die Kabel können unauffällig durch das Spundloch auf der Oberseite geführt werden.

- Schleifpapier (Körnungen 80, 120, 180)
- Akkuschrauber mit passenden Bits
- Stich- oder Säbelsäge mit einem langen Blatt für saubere Schnitte
- Drahtbürste für die Metallringe
Mehr braucht es für den Anfang oft nicht. Investieren Sie lieber in hochwertiges Schleifpapier und gute Sägeblätter, als in teures Spezialwerkzeug. Das macht den Unterschied zwischen Frust und Freude.


Wie erhalte ich diese perfekt glatte Oberfläche, die man bei Profi-Möbeln sieht?
Geduld und die richtige Schleiftechnik sind der Schlüssel. Beginnen Sie mit einer groben 80er Körnung, um grobe Unebenheiten und die oberste Schicht zu entfernen. Arbeiten Sie sich dann schrittweise zu feineren Körnungen (120, dann 180 oder sogar 240) hoch. Wichtig: Wässern Sie das Holz zwischen den letzten beiden Schleifgängen kurz mit einem feuchten Tuch. Dadurch stellen sich die Holzfasern auf und Sie können sie beim finalen Schleifgang kappen. Das Ergebnis: eine spiegelglatte Oberfläche.

Ein typisches Barriquefass aus französischer Eiche hat rund 27 Millimeter dicke Dauben. Diese massive Stärke ist der Grund, warum es sich so hervorragend für stabile Möbel eignet.
Diese Dicke erlaubt es Ihnen sogar, stabile Regalbretter oder Scharniere direkt im Holz zu verankern, ohne dass die Struktur leidet. Ein Dekofass aus dem Baumarkt hat oft nur eine Wandstärke von unter 10 Millimetern.

Rost-Optik: Für einen authentischen, rustikalen Look. Einfach die Ringe mit einer Drahtbürste vom losen Schmutz befreien und anschließend mit einem matten Klarlack (z.B. Owatrol-Öl) versiegeln, um weiteres Rosten und Abfärben zu stoppen.
Poliert-Optik: Für einen edlen, fast industriellen Kontrast. Hierfür die Ringe abschleifen (am besten mit einem Winkelschleifer und Fächerscheibe) und anschließend mit einem Metallschutzlack versiegeln, um den Glanz zu erhalten.
Die Wahl definiert den Charakter Ihres Möbelstücks maßgeblich.


Ein halbiertes Weinfass ist die perfekte Basis für ein luxuriöses Hundebett. Nachdem Sie das Fass sicher halbiert und die Kanten sauber geschliffen haben, legen Sie den Innenraum mit einem weichen Stoff aus. Ein passgenau zugeschnittenes, rundes Kissen (zum Beispiel von Marken wie ‚Dogstyler‘ oder einfach selbst genäht) macht es komplett. Der hohe Rand bietet Geborgenheit, und das massive Eichenholz ist selbst für die aktivsten Vierbeiner robust genug.

Haben Sie nur wenig Platz oder Budget? Kein Problem!
- Suchen Sie nach einem einzelnen Fassdeckel. Mit drei angeschraubten Haarnadelbeinen (Hairpin Legs) wird daraus ein stylischer Beistelltisch.
- Fragen Sie beim Winzer nach beschädigten Fässern. Oft kann man auch aus einem halben oder einem beschädigten Fass noch tolle Dinge, wie eine Vierteltonne als Eckregal, zaubern.

Wichtiger Punkt: Schrauben sind nicht gleich Schrauben. Verzinkte Stahlschrauben können im Außenbereich oder bei Kontakt mit der Gerbsäure im Eichenholz mit der Zeit rosten und unschöne Flecken hinterlassen. Investieren Sie unbedingt in Edelstahlschrauben (gekennzeichnet als V2A oder A2). Sie kosten etwas mehr, garantieren aber, dass Ihr Werkstück auch nach Jahren noch makellos aussieht.


Whiskyfass oder Weinfass – was ist der Unterschied für mein Projekt?
Optisch sind sie oft ähnlich, aber es gibt feine Unterschiede. Whiskyfässer sind innen stark verkohlt („charred“), was eine pechschwarze, rissige Innenfläche ergibt. Das kann ein toller optischer Effekt sein, macht die Reinigung aber aufwendiger. Weinfässer sind nur „getoastet“, also leicht angekohlt, und haben die charakteristische rote Färbung. Zudem riechen Whiskyfässer deutlich rauchiger und torfiger, während Weinfässer fruchtiger duften. Die Wahl ist reine Geschmackssache!

- Es lässt sich leicht bewegen und umstellen.
- Der Boden darunter kann einfach gereinigt werden.
- Es verleiht dem rustikalen Fass einen industriellen Touch.
Die Lösung? Schwere Lastrollen! Wählen Sie mindestens drei bis vier hochwertige Lenkrollen mit Feststellbremse. Achten Sie auf eine ausreichende Tragkraft – ein ganzes Fass plus Inhalt (z.B. als Bar) kann schnell über 100 kg wiegen. Rollen von Marken wie ‚Blickle‘ oder ‚Tente‘ sind hier eine sichere Wahl.

Der Innenausbau eines Fasses, die sogenannte „Toastung“, karamellisiert den Holzzucker in der Eiche und setzt Aromen wie Vanille, Karamell und Gewürze frei, die später an den Wein abgegeben werden.
Wenn Sie das Innere Ihres Fasses schleifen, werden Sie diese süßlichen, rauchigen Noten wahrnehmen. Es ist ein olfaktorischer Einblick in die hohe Kunst des Weinbaus und macht Ihr DIY-Projekt zu einer sinnlichen Erfahrung.


Eine der genialsten Umnutzungen ist das Weinfass als Waschbeckenunterschrank im Gästebad. Dafür wird eine passende Öffnung für das Waschbecken in den Deckel geschnitten und eine weitere an der Seite oder Rückseite für die Anschlüsse. Im Inneren ist genug Platz für den Siphon und kleine Badutensilien. Dieser Upcycling-Hingucker verbindet rustikalen Charme mit moderner Funktion und sorgt garantiert für Gesprächsstoff bei Ihren Gästen.

Fehler 1: Ungesicherte Ringe. Wie bereits erwähnt, der Kardinalfehler. Das Fass fällt auseinander.
Fehler 2: Falsches Finish für draußen. Ein Öl für den Innenbereich wird draußen von der Witterung schnell abgetragen. Das Holz wird grau und rissig.
Fehler 3: Zu schnelles Sägen. Wer mit der Stichsäge zu viel Druck ausübt, riskiert einen ungeraden, ausgefransten Schnitt. Lieber langsam und mit einem scharfen, langen Kurvensägeblatt arbeiten.
Wussten Sie schon? Eichenholz enthält einen hohen Anteil an Tanninen (Gerbsäure). Diese Stoffe machen das Holz extrem widerstandsfähig gegen Fäulnis und Insektenbefall, weshalb es seit Jahrhunderten für Fässer und im Schiffsbau verwendet wird.
Diese natürliche Langlebigkeit ist es, die Ihr Weinfass-Möbel zu einem Erbstück für Generationen machen kann – ganz ohne chemische Holzschutzmittel.




