Dein eigener Regenmacher: So baust du ein Instrument, das wirklich nach Sommerregen klingt

von Julia Steinhoff
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Ich habe in meiner Werkstatt schon so einiges gebaut, aber ehrlich gesagt, kaum ein Projekt hat so eine fast magische Wirkung wie ein richtig guter Regenmacher. Es ist mehr als nur ein Bastelprojekt. Es ist eine faszinierende Übung in Geduld, Materialgefühl und, ja, sogar ein bisschen Akustik. Ein wirklich gut gemachter Regenmacher klingt nämlich nicht wie eine billige Rassel. Er klingt wie ein sanfter Sommerregen, der auf ein Dach prasselt – ein Geräusch, das ewig andauern könnte.

Viele Anleitungen im Netz zeigen dir, wie du mal eben schnell eine Pappröhre mit Reis füllst. Kann man machen, ist aber oft enttäuschend. Der Klang ist kurz, irgendwie blechern und hat wenig mit echtem Regen zu tun. Ich möchte dir heute zeigen, wie du einen Regenmacher baust, der nicht nur gut aussieht, sondern auch diesen tiefen, langanhaltenden Klang hat, den wir alle so lieben. Egal, ob für dich, als Musikinstrument oder als tolles Projekt mit den Kids.

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Das kleine Geheimnis: Warum klingt es eigentlich nach Regen?

Um das hinzubekommen, muss man kurz verstehen, wie der Klang überhaupt entsteht. Das Prinzip ist eigentlich total simpel, aber genial. Im Inneren deines Instruments fallen tausende kleine Körnchen nach unten. Wichtig ist: Auf ihrem Weg werden sie von unzähligen kleinen Hindernissen gebremst und umgelenkt. Jeder einzelne Aufprall erzeugt ein winziges Geräusch. Und die Summe all dieser Geräusche ergibt dann dieses satte Rauschen, das wir als Regen kennen.

Drei Dinge sind dabei entscheidend für den perfekten Klang:

  1. Der Resonanzkörper: Das ist die Röhre selbst. Ihr Material, ihre Wandstärke und ihr Durchmesser formen den Klang. Eine dünne Pappröhre schluckt den Schall eher, während ein fester Bambusstab oder eine Holzröhre mitschwingt und einen viel wärmeren, volleren Ton erzeugt.
  2. Das Füllmaterial: Was du reinfüllst, bestimmt die Klangfarbe. Feiner Reis erzeugt ein leises, hohes Rauschen. Kleine Kieselsteine klingen kräftiger und tiefer, fast wie ein Wolkenbruch.
  3. Die Hindernisse: Ihre Anzahl und Anordnung sind das A und O für die Dauer des Regenschauers. Zu wenige Hindernisse, und alles rauscht in zwei Sekunden durch. Zu viele, und der Klang wird erstickt. Eine spiralförmige Anordnung hat sich hier über die Jahre als die beste Methode erwiesen.

Unser Ziel ist es also, den Fall der Körnchen so lange wie möglich zu verlangsamen. Der Klang soll fließen, nicht einfach abreißen. Und das schaffen wir, indem wir diese drei Elemente clever aufeinander abstimmen.

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Die Materialfrage: Pappe, Bambus oder Holz?

Die Wahl des Materials ist die erste und wichtigste Entscheidung. Sie legt die Grundlage für den Klang und die Haltbarkeit deines Instruments. Hier mal ein kleiner Überblick, ganz ohne schicke Tabellen:

Pappröhren sind super für den Einstieg, besonders mit Kindern. Die Kosten sind praktisch null, wenn du eine stabile Röhre von Küchenpapier oder einer Versandverpackung nimmst. Die Schwierigkeit ist minimal. Der Klang ist allerdings eher okay als überragend, weil Pappe den Schall etwas dämpft. Für ein erstes Gefühl aber absolut perfekt.

Bambusrohre sind mein persönlicher Favorit. Hier wird es schon richtig professionell. Die Kosten sind überschaubar (ein gutes Rohr bekommst du im Baumarkt für 5-10 €), die Schwierigkeit ist mittel – du solltest mit einem Bohrer umgehen können. Dafür wirst du mit einem richtig guten, klaren und langanhaltenden Klang belohnt. Bambus ist von Natur aus ein fantastischer Resonanzkörper.

Holzröhren sind die absolute Königsklasse. Die Kosten sind hoch, denn du brauchst gutes Holz und spezielles Werkzeug wie eine Drechselbank. Der Schwierigkeitsgrad ist definitiv für Fortgeschrittene. Das Ergebnis? Ein Instrument mit einem unvergleichlich warmen und tiefen Klang, der Generationen überdauert.

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Die Füllung: Was im Inneren den Ton macht

Hier kannst du nach Herzenslust experimentieren! Als Faustregel gilt: Fülle die Röhre nur zu etwa einem Achtel ihres Volumens. Zu viel Füllung erstickt den Klang, zu wenig klingt kraftlos.

  • Feiner Nieselregen: Reis, kleine Linsen, Amaranth oder Senfkörner. Das ergibt einen sanften, hohen Klang, wie feiner Regen auf einem Zelt.
  • Mittleres Prasseln: Getrocknete Bohnen, Erbsen oder sehr kleine Kieselsteine (ca. 2-3 mm). Der Klang ist kräftiger, so wie ein typischer Sommerregen auf einem Blechdach.
  • Kräftiger Schauer: Größere Kieselsteine (4-5 mm), Glasperlen oder sogar kleine Metallkügelchen. Das Geräusch wird laut und intensiv. Aber Achtung: Schwere Füllungen können die Hindernisse im Inneren beschädigen, wenn diese nicht stabil genug sind.

Mein Geheimtipp: Mische verschiedene Materialien! Ich nehme gerne kleine Linsen und mische eine Prise feinen Sand darunter. Das erzeugt ein sehr komplexes Geräusch, das sowohl das Prasseln als auch das feine Rauschen abbildet.

Die Hindernisse: Die Kunst des Bremsens

Für einfache Projekte reichen Zahnstocher. Für ein langlebiges Instrument solltest du aber eher zu kleinen Nägeln oder Holzdübeln greifen.

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  • Zahnstocher/Schaschlikspieße: Ideal für Pappröhren. Man kann sie einfach durchstechen. Ein Tropfen Leim an jeder Seite sorgt für Halt.
  • Kleine Nägel: Eine klassische Methode. Kleine Stahlnägel (ca. 1,5 x 25 mm) geben dem Klang einen leicht metallischen, hellen Beiklang.
  • Holzdübel: Die professionelle Lösung für Bambus oder Holz. Man bohrt präzise Löcher und leimt die Dübel ein. Das ist superstabil und sieht sauber aus.

Ab in die Werkstatt: Drei Wege zu deinem Regenmacher

Bevor wir richtig loslegen, ein kleines 2-Minuten-Experiment. Schnapp dir eine leere Klopapierrolle, wirf 20 Reiskörner rein und steck einfach drei Zahnstocher quer durch. Kipp sie um. Hörst du das? Das ist das Grundprinzip. Und jetzt machen wir es richtig gut!

Projekt 1: Der schnelle Regenmacher aus Pappe (Ideal für Kinder)

Hier geht’s um den Spaß am Machen, und Sicherheit steht an erster Stelle. Dieses Projekt ist perfekt für einen Nachmittag und kostet fast nichts.

Was du brauchst:

  • Stabile Pappröhre (ca. 40-50 cm lang)
  • Schaschlikspieße aus Holz
  • Seitenschneider
  • Holzleim (eine Heißklebepistole geht auch)
  • Stabiler Karton für die Deckel
  • Füllmaterial (z.B. eine Mischung aus Reis und Linsen)
  • Etwas Schleifpapier
  • Material zur Gestaltung (Farbe, Stoff, etc.)

Zeitaufwand: ca. 1 Stunde Bastelzeit plus Trockenzeit für den Leim.
Kosten: Unter 5 €, wenn du das meiste zu Hause hast.

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So geht’s Schritt für Schritt:

  1. Vorbereiten: Glätte die Kanten der Röhre mit Schleifpapier.
  2. Löcher stechen: Ein Erwachsener sollte mit einer Ahle oder einem dicken Nagel Löcher in die Pappröhre stechen. Und jetzt der Trick für die Anordnung: Stecht die Löcher in einer leichten Spirale um die Röhre. Eine gute Faustregel ist, alle 1-2 cm ein Loch zu setzen und die Röhre dabei immer ein kleines Stück weiterzudrehen.
  3. Spieße rein: Schiebe die Schaschlikspieße komplett durch die Röhre und sichere sie außen mit einem Tropfen Leim. Gut trocknen lassen!
  4. Spieße kürzen: Knipse die überstehenden Enden mit einem Seitenschneider bündig ab. Schleife die Stellen danach glatt, damit sich niemand verletzt.
  5. Deckel drauf: Schneide zwei Kreise aus dem Karton aus, die genau auf die Öffnung passen. Klebe einen davon mit Heißkleber oder Holzleim fest auf ein Ende. Absolut dicht muss es sein!
  6. Befüllen: Fülle dein Material ein. Halte die offene Seite mit der Hand zu und teste den Klang. Gefällt er dir? Perfekt.
  7. Verschließen & Gestalten: Klebe den zweiten Deckel fest. Wenn alles trocken ist, könnt ihr die Röhre bemalen, bekleben oder verzieren. Das versteckt auch die abgeschnittenen Spießenden.

Ganz wichtiger Sicherheitshinweis: Prüfe immer wieder, ob die Deckel bombenfest sitzen. Besonders bei Kleinkindern besteht sonst Erstickungsgefahr durch die Kleinteile!

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Projekt 2: Der langlebige Bambus-Regenmacher

Okay, jetzt wird’s ernst. Dieses Projekt ist für Jugendliche und Erwachsene, die ein echtes Instrument bauen wollen. Plane dafür einen entspannten Samstagnachmittag ein.

Was du brauchst:

  • Bambusrohr (ca. 60-100 cm lang, 6-8 cm Durchmesser)
  • Dünner Rundstab aus Buche (3-4 mm)
  • Feinsäge und Bohrmaschine
  • Guter Holzleim (wasserfest, z.B. D3)
  • Schleifpapier (verschiedene Körnungen)
  • Zwei Holzscheiben für die Deckel
  • Füllmaterial (z.B. kleine Kieselsteine)
  • Leinöl oder Bienenwachs

Zeitaufwand: ca. 3-4 Stunden.
Kosten: Material liegt meist unter 20 € (Bambusrohr ca. 5-10 €, Rundstab 2 €, Leim 5 €).

So geht’s Schritt für Schritt:

  1. Bambus vorbereiten: Säge das Rohr auf die gewünschte Länge. Schleife die Kanten glatt. Und jetzt kommt ein häufiger Fehler, den ich bei meinem ersten Versuch selbst gemacht habe: Du musst die inneren Knoten des Bambus durchstoßen! Das geht am besten mit einem langen, stabilen Metall- oder Holzstab. Sonst hast du am Ende mehrere kleine Rasseln statt eines langen Regens…
  2. Löcher bohren: Markiere die Bohrpunkte in einer engen Spirale. Eine gute Faustregel: Markiere alle 2 cm einen Punkt für ein Loch. Drehe die Röhre nach jeder Markierung um etwa eine Daumenbreite weiter. Bohre dann vorsichtig komplett durch beide Wände.
  3. Stäbe einsetzen: Schneide den Rundstab in Stücke, die etwas länger sind als der Rohrdurchmesser. Gib einen Tropfen Leim ins Bohrloch und schiebe den Stab hindurch.
  4. Stäbe bündig sägen: Wenn der Leim trocken ist, säge die überstehenden Enden vorsichtig mit der Feinsäge bündig ab.
  5. Schleifen: Schleife die gesamte Oberfläche, bis sie sich butterweich anfühlt. Arbeite dich von grober zu feiner Körnung hoch.
  6. Verschließen & Füllen: Leime eine der Holzscheiben als Boden fest. Fülle dein Material ein, teste den Klang und leime dann den zweiten Deckel auf.
  7. Finish: Reibe den Regenmacher mit Leinöl oder Bienenwachs ein. Das schützt das Holz und gibt ihm ein wunderschönes, professionelles Aussehen. Aber Achtung: In Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden! Also immer flach zum Trocknen ausbreiten.
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Einblick in die Königsklasse: Gedrechseltes Holz

Nur ganz kurz, damit du es mal gehört hast: In der Werkstatt eines Profis wird ein Regenmacher aus einem massiven Stück Holz gedrechselt. Zuerst die äußere Form, dann wird das Innere mühsam ausgehöhlt. Das ist eine Arbeit von vielen Stunden, aber das Ergebnis ist ein Instrument für die Ewigkeit mit einem Klang, den man sonst nie erreicht.

Woher kommt die Idee eigentlich?

Solche Instrumente gibt es schon seit Ewigkeiten in vielen Kulturen auf der ganzen Welt. Traditionell hat man einfach das genutzt, was die Natur hergab. In trockenen Regionen wurden zum Beispiel hohle Kakteen verwendet. Die Stacheln wurden nach innen durch die Wand gestoßen, um die Hindernisse zu bilden. Als Füllung dienten kleine Kieselsteine. In anderen Gegenden nahm man Bambus, hohle Äste oder getrocknete Kürbisse. Die Füllung passte sich ebenfalls an: kleine Muscheln an der Küste, Samen oder Lehmkügelchen im Landesinneren. Jeder Regenmacher klang dadurch einzigartig, geprägt von seiner Umgebung.

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Hilfe, mein Regenmacher klingt komisch!

Keine Sorge, das passiert den Besten. Hier sind die häufigsten Probleme und ihre Lösungen:

  • Problem: Der Klang ist viel zu kurz.
    Lösung: Du hast zu wenige Hindernisse oder sie sind zu weit auseinander. Plane die Spirale beim nächsten Mal enger.
  • Problem: Es klingt dumpf und leise.
    Lösung: Wahrscheinlich ist der Körper zu weich (dünne Pappe) oder du hast zu viel Füllung reingetan. Nimm mal die Hälfte raus und probier es nochmal.
  • Problem: Es klingt mehr wie eine Rassel.
    Lösung: Deine Füllung ist zu grob. Die einzelnen Aufschläge sind zu laut. Nimm feineres Material oder mische es, um den Klang voller zu machen.

Ein letztes Wort zur Sicherheit

Bitte nimm das ernst, besonders wenn Kinder mitwerkeln. Ein Handwerker hinterlässt seinen Arbeitsplatz immer sicher.

  • Beim Basteln mit Kids: Die Füllung besteht aus verschluckbaren Kleinteilen. Die Deckel müssen bombenfest sitzen! Und lass Kinder niemals mit spitzen Werkzeugen hantieren. Die abgeschnittenen Spieße müssen absolut glatt geschliffen sein.
  • Beim Arbeiten mit Holz: Schutzbrille beim Sägen und Bohren ist Pflicht! Und wenn du viel schleifst, trag eine Staubmaske. Der feine Staub ist nicht gesund.

Der Bau eines Regenmachers ist eine unglaublich befriedigende Arbeit. Du nimmst dir ein Stück Holz oder Pappe und schaffst am Ende einen faszinierenden Klang. Nimm dir Zeit, hab Spaß am Prozess und experimentiere. Es gibt kein Richtig oder Falsch – nur den Klang, der dir am besten gefällt.

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Wussten Sie schon? Das Geräusch von Regen gehört zum sogenannten „Pink Noise“, einer Klangfrequenz, die nachweislich die Schlafqualität verbessern und die Konzentration fördern kann.

die Pappröhre in Papier umwickeln Regenmacher basteln Materielien und Anleitung

Die Klangpalette im Inneren:

Feiner Reis: Erzeugt ein helles, sanftes Zischen, das an Nieselregen erinnert. Ideal für meditative Klänge.

Linsen oder kleine Kiesel: Sorgen für ein kräftigeres, prasselndes Geräusch, das an dicke Tropfen auf einem Vordach denken lässt.

Ein Mix aus beidem kann ein überraschend komplexes und natürliches Klangbild erzeugen.

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Die äußere Hülle ist Ihre Leinwand. Statt nur auf buntes Papier zu setzen, probieren Sie mal etwas anderes. Mit Washi-Tapes von Marken wie „mt“ (Masking Tape) lassen sich endlose Muster kleben. Eine Umwicklung mit grober Juteschnur oder das Bekleben mit einer dünnen Korkplatte (z.B. von folia) verleiht dem Instrument zusätzlich eine spannende, natürliche Haptik.

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  • Der „Regen“ klingt zu kurz? Fügen Sie mehr Hindernisse (Nägel, Stäbchen) hinzu.
  • Ist der Klang zu leise oder dünn? Experimentieren Sie mit einer größeren Menge oder einer schwereren Füllung.
  • Hört man einzelne Körner klackern? Die Füllung ist zu grob oder die Hindernisse stehen zu weit auseinander.
kreative Bastelideen mit Washi Tape Regenmacher basteln verschiedene Materielien verwenden

Muss ich wirklich Nägel verwenden?

Nein, absolut nicht! Nägel sind die klassische Methode, aber für einen weicheren Klang eignen sich auch Hartholz-Zahnstocher oder dünne Bambus-Grillspieße. Fortgeschrittene biegen sogar einen stabilen Draht (z.B. von K&S Precision Metals) zu einer langen Spirale und schieben diese in die Röhre – das sorgt für ein extrem gleichmäßiges Rieseln.

Regenmacher basteln bunt dekorieren farbige Schleifen schönes Endergebnis

Der häufigste Fehler: Der „Körner-Exodus“. Nichts ist ärgerlicher, als wenn nach dem ersten Umdrehen die Füllung herausrieselt. Sichern Sie die Deckel doppelt! Eine Schicht aus eingeklebtem, festem Karton und darüber eine großzügige Lage starkes Gewebeband (z.B. von Tesa) garantieren, dass alles da bleibt, wo es hingehört.

Regenmacher als Kinderspielzeug Öffnung schließen mit rotem Panzerband kleben

Ein selbstgebauter Regenmacher ist ein Paradebeispiel für Upcycling. Statt stabile Pappröhren von Postern, Geschenkpapier oder Stoffballen wegzuwerfen, geben Sie ihnen ein neues, klangvolles Leben. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern verleiht dem Projekt auch eine nachhaltige Seele.

Regenmacher basteln Pappröhre füllen und dekorieren

Der Regenmacher hat seine Wurzeln vermutlich bei den Diaguita-Stämmen in Chile. Sie fertigten ihn aus ausgehöhlten, getrockneten Kakteen und füllten ihn mit den Kaktusdornen und kleinen Kieselsteinen.

Ursprünglich wurde er in Zeremonien verwendet, um Regen herbeizurufen. Heute nutzen wir ihn eher, um uns an das beruhigende Geräusch zu erinnern und eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.

Regenmacher basteln bunt dekorieren Buntpapier mit Tiermuster verwenden
  • Extrem kostengünstig und fast immer im Haus.
  • Schafft ein sehr feines, dichtes Klangbild.
  • Perfekt für Einsteiger und Projekte mit Kindern.

Das Geheimnis für den perfekten „Einsteiger-Regen“? Ganz normaler Langkornreis oder rote Linsen aus dem Vorratsschrank. Man muss nicht sofort teures Spezialgranulat kaufen, um ein beeindruckendes Ergebnis zu erzielen.

Kinder dekorieren den Regenmacher buntes Washi Tape verwenden tolle Bastelideen

Betrachten Sie Ihren Regenmacher nicht nur als Bastelobjekt. Nutzen Sie ihn bewusst. Schließen Sie die Augen und drehen Sie ihn ganz langsam um. Konzentrieren Sie sich nur auf das Geräusch. Fünf Minuten mit dem sanften Rauschen können helfen, den Kopf freizubekommen und sind eine wunderbare kleine Achtsamkeitsübung für einen hektischen Tag.

Regenmacher in verschiedenen Farben dekoriieren mit Washi Tape bekleben lustiges Resultat

Das Herzstück: Die Röhre. Eine stabile Papprolle ist ein guter Start. Wer aber einen wirklich resonanten, warmen Klang sucht, sollte im Baumarkt (z.B. bei Hornbach oder OBI) nach Bambusrohren Ausschau halten. Ihr hartes, natürliches Material schwingt wunderbar mit und verstärkt die tiefen Frequenzen des „Regens“.

Regenmacher basteln Garn als Deko verwenden schlichte Gestaltung

Mein Regenmacher ist kaum zu hören. Was habe ich falsch gemacht?

Das kann zwei Hauptgründe haben. Entweder ist die Wand der Röhre zu weich (z.B. dünne Pappe), sodass sie den Schall absorbiert statt ihn zu übertragen. Oder es ist schlicht zu wenig Füllmaterial darin. Ein guter Richtwert ist, die Röhre zu etwa einem Achtel bis einem Sechstel zu füllen, um genügend „Klangmasse“ zu haben, ohne den Schall zu ersticken.

bunte Wasserfarben benutzen für Regenmacher basteln in Papprolle bunt bemalen

Psychoakustik nennt man das Phänomen, bei dem unser Gehirn tausende winzige, einzelne Aufprallgeräusche nicht mehr getrennt wahrnimmt.

Stattdessen verschmelzen sie zu einem einzigen, durchgehenden Klangteppich – dem Rauschen. Die Kunst beim Bau des Regenmachers besteht also darin, dem Gehirn genügend „Futter“ in Form von unzähligen, schnellen und leisen Impulsen zu geben, damit diese akustische Illusion perfekt funktioniert.

3D Deko auch möglich beim Regenmacher basteln auffällige Bastelideen

Die äußere Gestaltung beeinflusst, wie wir das Instrument wahrnehmen. Farben können die beruhigende Wirkung des Klangs visuell unterstützen:

  • Blau- und Türkistöne: Wirken beruhigend und erinnern an Wasser und Himmel.
  • Erdige Braun- und Grüntöne: Schaffen eine Verbindung zur Natur und wirken erdend.
  • Sonniges Gelb oder Orange: Verleihen eine fröhliche Note – wie die Sonne nach dem Schauer.
Regenmacher basteln mal anders Plastik Gefäße mit Reis und kleinen Plastik Sternen füllen

Spirale vs. Zufall:

Die Spirale: Nägel in einer exakten Spirale sorgen für einen extrem gleichmäßigen, fließenden Klang. Der „Regen“ ist vorhersehbar und sehr homogen.

Die Zufallsanordnung: Willkürlich gesetzte Nägel erzeugen einen organischeren, unvorhersehbareren Klang. Es kann zu kleinen Pausen oder „Schauern“ kommen, was manche als natürlicher empfinden.

Für den meditativen Effekt ist die Spirale oft die bessere Wahl.

Machen Sie den Klangtest, bevor Sie den zweiten Deckel endgültig verschließen. Halten Sie ihn provisorisch mit der Hand zu und drehen Sie den Regenmacher einige Male. So können Sie die Füllmenge noch anpassen, ohne alles wieder mühsam öffnen zu müssen. Ein kleiner Schritt, der am Ende den großen Unterschied macht.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.