Mehr als nur Pfand: So verwandelst du PET-Flaschen in kleine Kunstwerke

von Augustine Schneider
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Vom Mülleimer zum Meisterstück: Eine kleine Werkstatt-Beichte

Ganz ehrlich? Seit Jahren arbeite ich mit Holz, Metall und Stein. Edle Materialien, jedes mit seinem eigenen Charakter. Aber irgendwann ertappte ich mich dabei, wie mein Blick immer wieder zum Recycling-Eimer wanderte. Genauer gesagt, zu den PET-Flaschen darin. Dieses Zeug ist leicht, erstaunlich stabil und gefühlt für die Ewigkeit gemacht. Es fühlte sich einfach falsch an, so ein High-Tech-Material nach einmaligem Gebrauch wegzuschmeißen.

Also, was macht man als Handwerker, der es gewohnt ist, Dingen eine neue Form zu geben? Man experimentiert. Was als reine Neugier begann, hat sich zu einer echten Leidenschaft entwickelt. Ich habe unzählige Flaschen geschmolzen, ein paar Werkzeuge an ihre Grenzen gebracht und dabei gelernt, wie man dieses alltägliche Plastik mit Hitze zähmen kann. Heute zeige ich dir, wie du aus vermeintlichem Abfall etwas wirklich Schönes und Sinnvolles schaffen kannst. Es geht nicht nur ums Basteln, sondern darum, ein Material zu verstehen und sicher damit umzugehen.

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Die Magie dahinter: Warum sich PET überhaupt formen lässt

Bevor wir den Heißluftfön anwerfen, ein ganz kurzer Abstecher in die Physik, versprochen! PET ist ein sogenannter Thermoplast. Das ist der entscheidende Punkt. Übersetzt heißt das: Wenn du es warm machst, wird es weich und formbar. Lässt du es abkühlen, wird es wieder hart und behält die neue Form. Diesen Trick können wir immer wieder anwenden, solange wir es nicht übertreiben.

Zwei Temperaturen musst du dir merken. Die erste ist die Glasübergangstemperatur bei etwa 80 Grad Celsius. Hier wird das PET von hart und spröde zu weich und gummiartig. Das ist unser Spielfeld! Hier biegen wir das Material, ohne dass es schmilzt.

Die zweite Marke ist der Schmelzpunkt bei über 250 Grad. Erreichen wir diese Temperatur, wird das Plastik zu einer zähen Pampe und ist für feine Formen verloren. Unser Ziel ist es also, ganz kontrolliert in dem Bereich zwischen 80 und vielleicht 200 Grad zu bleiben. Wer das beherrscht, kann wahre Wunder wirken.

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Sicherheit zuerst! Und das meine ich ERNST.

Ich kann es nicht oft genug sagen: Die Arbeit mit erhitztem Kunststoff ist kein Kinderspiel. Bevor du auch nur eine Flasche anfasst, lies dir das hier bitte genau durch. Das ist keine Empfehlung, das ist eine knallharte Anweisung aus der Praxis.

Die unsichtbare Gefahr: Dämpfe

Wird PET zu heiß, können Dämpfe entstehen, die du nicht einatmen solltest. Arbeite deshalb NIEMALS in einem geschlossenen Kellerraum. Die beste Lösung ist eine Werkstatt mit Absaugung, aber die hat ja kaum einer. Ein weit geöffnetes Fenster ist das absolute Minimum. Noch besser: Geh auf den Balkon oder die Terrasse. Achte aber auf den Wind, der kann dir die Hitze unkontrolliert verblasen. Aus Erfahrung kann ich sagen: Einem meiner Jungs wurde mal nach zehn Minuten schwindelig, weil er meinte, „ein bisschen Qualm schadet schon nicht“. Wir mussten sofort abbrechen und lüften. Seitdem ist gute Belüftung bei uns Regel Nummer eins.

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Deine persönliche Schutzausrüstung (PSA)

  • Schutzbrille: Beim Schneiden können scharfe Plastiksplitter fliegen. Eine einfache Schutzbrille aus dem Baumarkt (ca. 5 €) ist Pflicht.
  • Hitzebeständige Handschuhe: Das Plastik wird verdammt heiß. Dünne Arbeitshandschuhe aus Leder oder spezielle Grillhandschuhe sind perfekt. Glaub mir, ich habe mir einmal eine fiese Brandblase geholt, weil ich „nur mal schnell“ ein Teil mit den Fingern zurechtrücken wollte. Den Fehler macht man nur einmal.
  • Atemschutz: Wenn du länger am Stück arbeitest, ist eine einfache FFP2-Maske eine gute Idee, um dich vor Feinstaub und eventuellen Dämpfen zu schützen.

Brandschutz am Arbeitsplatz

Du hantierst hier mit einem Gerät, das mehrere hundert Grad heiß wird. Die Brandgefahr ist real.

  • Feuerfeste Unterlage: Arbeite niemals direkt auf deinem Holztisch! Eine große Keramikfliese, ein altes Backblech oder eine Metallplatte sind zwingend nötig.
  • Sicherer Abstand: Halte alles Brennbare (Papier, Stoffe, Lösungsmittel) weit weg.
  • Feuerlöscher: Ein kleiner Feuerlöscher oder zumindest ein Eimer Wasser sollte immer griffbereit sein. Sicher ist sicher.
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Materialkunde: Discounter-Flasche vs. Marken-Flasche

Man könnte meinen, Flasche ist gleich Flasche. Großer Irrtum! Wir brauchen PET-Flaschen. Du erkennst sie am Recycling-Code, meistens am Boden eingeprägt: eine „1“ in einem Dreieck. Andere Kunststoffe wie HDPE (Code „2“, oft bei Milchflaschen) werden bei Hitze nur schlaff und eignen sich nicht für unsere Technik.

Aber selbst bei PET gibt es riesige Unterschiede! Stell es dir so vor:

  • Dünne Discounter-Flaschen: Sie sind die Sprinter. Sie reagieren blitzschnell auf Hitze, schrumpfen stark und schnell. Perfekt für feine Kringel oder wenn es schnell gehen soll.
  • Dicke Marken-Pfandflaschen: Das sind die Marathonläufer. Sie speichern die Wärme länger und lassen sich viel langsamer und kontrollierter formen. Ideal für stabilere Teile wie den Körper eines Fisches oder größere Blüten.

Auch die Farbe spielt eine kleine Rolle. Dunkle Flaschen absorbieren Wärme etwas schneller als klare. Und schau dir mal die Form an! Der gewellte Boden vieler Flaschen ist von Natur aus schon fast eine fertige Blüte.

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Dein Werkzeugkasten (und was der Spaß kostet)

Gutes Handwerk braucht vernünftiges Werkzeug, aber keine Sorge, du musst kein Vermögen ausgeben.

  • Die Wärmequelle: Das Herzstück ist eine Heißluftpistole. Ein normaler Föhn ist zu schwach. Investiere in ein Gerät mit regelbarer Temperatur. Einfache Modelle von Einhell oder Bosch gibt es im Baumarkt oder online schon zwischen 25 € und 60 €. Stell sie anfangs auf eine mittlere Stufe (ca. 300 Grad).
  • Schneidwerkzeuge: Ein scharfes Cutter-Messer zum groben Zerlegen und eine stabile Schere für die Feinarbeiten. Eine alte Haushaltsschere tut es oft auch.
  • Hilfsmittel: Eine Spitzzange, um die heißen Teile zu halten, ist unverzichtbar. Holzstäbe oder dicke Nägel sind super, um das warme Plastik darum zu wickeln und Locken zu formen.

Flaschen richtig vorbereiten

Sauberkeit ist das A und O. Entferne die Etiketten komplett. Kleiner Trick bei hartnäckigen Kleberesten: Reibe sie mit etwas Speiseöl ein, lass es 10 Minuten einwirken. Danach kannst du den Glibber mit der stumpfen Seite eines Messers oder einem Lappen einfach abschieben. Anschließend die Flasche mit Spüli waschen und gut trocknen!

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Quick-Win für Ungeduldige

Keine Zeit für ein ganzes Projekt? Hier dein Erfolgserlebnis in unter 5 Minuten: Schneide einen 1 cm breiten Ring aus dem Mittelteil einer Flasche. Schneide den Ring einmal durch, sodass du einen Streifen hast. Halte ihn mit der Zange in die heiße Luft (10-15 cm Abstand!) und schau zu, wie er sich in Sekunden von selbst zu einer perfekten Spirale dreht. Cool, oder?

Grundtechniken: Vom Zerteilen zum Formen

Schritt 1: Die Flasche zerlegen

Eine PET-Flasche hat drei nützliche Zonen:

  1. Der Boden: Sieht oft schon aus wie eine Blüte. Schneide ihn ca. 2-3 cm hoch ab.
  2. Der Mittelteil: Ein glatter Zylinder. Schneide Boden und Hals ab, dann schneidest du den Zylinder längs auf und hast ein flaches Stück Plastik – die Basis für fast alles.
  3. Der Flaschenhals: Sehr dick und stabil. Schwer zu bearbeiten, aber gut als Verbinder oder Basis für eine Skulptur.

Schritt 2: Das thermische Formen – Der magische Moment

Nimm ein zugeschnittenes Stück Plastik mit der Zange. Schalte die Heißluftpistole ein und halte sie mit 10-15 cm Abstand zum Teil. Und jetzt kommt das Wichtigste: Bewege die Pistole STÄNDIG, so als würdest du Farbe sprühen. Bleibst du an einer Stelle, brennt ein Loch rein. Du siehst sofort, wie das Plastik kurz glasklar wird und sich dann zusammenzieht. Die Schnittkanten wellen sich von allein und werden weich. Allein dieser Effekt ist super, um scharfe Kanten zu entschärfen und organische Formen zu schaffen.

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Dein erstes Projekt: Die Blüten-Challenge (in unter 30 Minuten)

Als Anfänger schaffst du das locker in 20-30 Minuten. Ein tolles Erfolgserlebnis!

  1. Schneide den Boden einer Flasche ab (ca. 3 cm hoch).
  2. Schneide von oben in die „Täler“ zwischen den Wölbungen ein, um die Blütenblätter zu trennen.
  3. Runde die Ecken der Blätter mit der Schere etwas ab.
  4. Nimm die Blüte mit der Zange und erwärme VORSICHTIG die Kanten der Blätter mit der Heißluftpistole. Beobachte, wie sie sich leicht nach oben biegen. Ein kurzer Hitzestoß in die Mitte gibt der Blüte eine schöne Wölbung. Fertig!

Und jetzt? Vom Einzelstück zum echten Hingucker

Okay, du hast jetzt eine Blüte oder einen Fisch. Und nun? Jetzt wird’s richtig kreativ!

  • Lichterkette basteln: Mach ein paar Blüten und bohre in die Mitte ein kleines Loch. Dann kannst du sie einfach auf die Lämpchen einer LED-Lichterkette stecken. Sieht auf dem Balkon oder im Zimmer fantastisch aus! (Achtung: Nur kaltbleibende LEDs verwenden!)
  • Ein Mobile bauen: Forme mehrere Fische oder Spiralen und hänge sie mit dünnem Nylonfaden an ein kleines Stück Treibholz. Ein wunderschönes, leichtes Mobile für den Balkon.
  • Farbe ins Spiel bringen: Willst du die Teile bemalen? Das glatte PET ist schwierig. Der Trick: Sprühe es zuerst mit einer Kunststoff-Grundierung (Haftgrund) ein. Die bekommst du als Spraydose im Baumarkt. Danach hält fast jede Farbe, am besten Acrylfarben oder Lacksprays.
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Profi-Tricks & typische Fehler

Wenn du die Grundlagen draufhast, kannst du dich an komplexere Dinge wagen. Um Teile zu verbinden, ist ein starker 2-Komponenten-Epoxidharzkleber (findest du in jeder Bastelabteilung) die beste Wahl. Der hält bombenfest.

Was tun, wenn’s schiefgeht?

  • Das Material schmilzt und tropft? Du warst zu nah dran oder zu lange an einer Stelle. Mehr Abstand, schnellere Bewegung!
  • Es wird braun und brüchig? Verbrannt. Temperatur zu hoch. Das Stück ist leider für die Tonne.
  • Die Form wird total unkontrolliert? Passiert. Jede Flasche ist anders. Mach immer erst ein Teststück aus derselben Flasche, bevor du dein Hauptwerk bearbeitest.

Das Kleingedruckte: Ein Wort zur Verantwortung

Zwei Dinge sind mir noch wichtig. Erstens: Sobald du PET erhitzt hast, ist es NICHT mehr lebensmittelecht. Benutze deine Kunstwerke also nie als Schalen für Essen oder als Trinkgefäße. Es sind reine Deko-Objekte.

Zweitens: Dieses kreative Upcycling ist eine tolle Sache für ein paar Flaschen, aber es ersetzt nicht das industrielle Recycling. Die große Masse an Flaschen gehört weiterhin in den Pfandautomaten. Am besten nutzt du für deine Projekte pfandfreie Flaschen (z.B. von Säften) oder beschädigte, die der Automat sowieso nicht mehr annimmt.

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So, und jetzt du! Versuch dich am Wochenende doch mal an der Blüte. Du hältst am Ende etwas in der Hand, das mehr ist als eine alte Flasche – ein Beweis, dass man mit ein wenig Wissen und Geduld aus fast allem etwas Neues machen kann. Schreib mir gern in die Kommentare, wie es geklappt hat. Ich bin gespannt, was du daraus machst!

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Nicht jede Flasche ist gleich! Achten Sie auf die Form: Glatte, nicht geriffelte Wasserflaschen eignen sich hervorragend für flächige, blattähnliche Formen. Die dickeren, stabileren Böden von kohlensäurehaltigen Getränkeflaschen sind dagegen ideal, um robuste, blütenartige oder schalenförmige Basiselemente zu schaffen. Experimentieren Sie mit den unterschiedlichen Materialstärken.

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Die richtige Farbe für Plastik?

PET ist eine notorisch glatte Oberfläche. Damit die Farbe hält, ist die Vorbereitung alles. Reinigen Sie die Teile gründlich mit Isopropylalkohol. Für eine hohe Deckkraft und Haltbarkeit, besonders bei Objekten für draußen, ist eine Grundierung mit einem speziellen Kunststoff-Primer unerlässlich. Erst danach kommen die eigentlichen Farben zum Einsatz. So verhindern Sie, dass Ihre Kunstwerke nach kurzer Zeit abblättern.

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Wussten Sie schon? Die tschechische Künstlerin Veronika Richterová hat über die Jahre Tausende von PET-Flaschen gesammelt und daraus eine ganze Sammlung von Skulpturen geschaffen – von Krokodilen bis hin zu filigranen Pflanzen. Ihre Arbeit ist ein großartiges Beispiel dafür, wie aus „Müll“ hochkarätige Kunst entstehen kann.

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Der Sand-Trick: Um zu verhindern, dass größere, hohle Flaschenteile beim Erhitzen unkontrolliert kollabieren, füllen Sie sie mit feinem Quarzsand. Der Sand stützt die Form von innen, verteilt die Hitze gleichmäßiger und ermöglicht es Ihnen, wunderschöne, bauchige und organische Formen zu modellieren, ohne dass das Plastik in sich zusammenfällt.

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Für den letzten Schliff und faszinierende Effekte:

  • Transparenz: Nutzen Sie Glasmalfarben (z.B. Marabu GlasArt), um die Lichtdurchlässigkeit farbiger Flaschen zu erhalten.
  • Metall-Look: Hochwertige Metallic-Sprays können Ihrem PET-Objekt eine verblüffend echte Metall-Optik verleihen.
  • Feine Details: Wasserfeste Acrylmarker wie die von Posca oder Molotow ONE4ALL sind perfekt, um nach der Grundierung Muster, Adern oder Augen zu zeichnen.
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Heißluftfön vs. Lötstation: Ein Heißluftfön (z.B. von Steinel oder Bosch) ist Ihr Pinsel für großflächige Verformungen und das sanfte Formen von Kurven. Eine Lötstation mit feiner Spitze hingegen ist Ihr Skalpell: Mit ihr können Sie präzise kleine Löcher bohren, feine Linien „gravieren“ oder sogar zwei Plastikteile punktuell miteinander verschweißen. Wichtig: Bei letzterem ist eine extrem gute Belüftung absolut Pflicht!

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  • Stabile, bewegliche Verbindungen
  • Ein professioneller, fast industrieller Look
  • Kein unschönes Verschmieren durch Klebstoff

Das Geheimnis? Kleine Metall-Nieten und Ösen. Mit einer einfachen Loch- und Ösenzange können Sie vorgeschnittene PET-Teile sauber verbinden und so komplexe, segmentierte Kreaturen wie Fische oder Gürteltiere erschaffen.

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Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung behält PET auch bei Einwirkung von UV-Strahlung lange seine Stabilität.

Das bedeutet, dass Ihre Kunstwerke nicht nur im Haus eine gute Figur machen. Mit einer Schicht UV-beständigem Klarlack versiegelt, können Ihre PET-Skulpturen auch den Garten, den Balkon oder die Terrasse schmücken, ohne schnell spröde zu werden oder auszubleichen.

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Wie erzeuge ich filigrane, spitze Formen wie bei einem Stachelschwein?

Der Trick liegt im Strecken. Schneiden Sie einen breiten Streifen aus einer Flasche. Halten Sie ihn mit einer Zange fest und erhitzen Sie einen kleinen Bereich in der Mitte. Sobald das Plastik weich wird, ziehen Sie es langsam und gleichmäßig auseinander. Es entsteht eine dünne, ausgezogene Mitte und zwei dickere Enden. Schneiden Sie die dünne Verbindung durch, und Sie haben zwei perfekte, spitz zulaufende Stacheln.

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Achtung, Verwechslungsgefahr: Arbeiten Sie ausschließlich mit Flaschen, die das Recycling-Symbol mit der Ziffer „1“ (PET oder PETE) tragen. Andere Kunststoffarten, wie z.B. HDPE (Ziffer „2“, oft bei Milch- oder Saftkannen) oder PVC (Ziffer „3“), haben völlig andere Schmelzpunkte und können beim Erhitzen gefährliche Dämpfe freisetzen. Sicherheit geht vor – also immer den Boden der Flasche prüfen!

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Kombinieren Sie die Materialien für einen spannenden Kontrast. Die kühle, glatte Transluzenz Ihrer PET-Kreationen entfaltet eine besondere Wirkung, wenn sie auf organische, raue Texturen trifft. Montieren Sie Ihre leuchtenden Plastikblumen auf einem Stück Treibholz oder lassen Sie eine Echse aus PET über einen groben Feldstein klettern. Dieser Mix aus „High-Tech-Abfall“ und Natur schafft eine faszinierende visuelle Spannung.

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  • Gute hitzebeständige Arbeitshandschuhe (Leder oder spezielle Grillhandschuhe)
  • Eine Atemschutzmaske (mindestens FFP2, besser FFP3)
  • Eine scharfe, stabile Schere (z.B. eine Allzweckschere von Fiskars)
  • Eine Spitzzange zum Halten kleiner Teile in der heißen Luft
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Die Magie der Schrumpfung: PET zieht sich beim Erhitzen nicht nur zusammen, es wird auch dicker. Diesen Effekt können Sie gezielt nutzen! Schneiden Sie eine Form, die etwa 20-30% größer ist als das gewünschte Ergebnis. Beim vorsichtigen Erwärmen schrumpft das Teil auf die richtige Größe und gewinnt dabei an Stabilität und Robustheit. Perfekt für Elemente, die etwas aushalten müssen.

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„Der beste Weg, Abfall zu reduzieren, ist, ihn gar nicht erst zu produzieren. Der zweitbeste Weg ist, ihm einen neuen, höheren Wert zu geben.“

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Um Texturen zu erzeugen, die über eine glatte Oberfläche hinausgehen, können Sie Werkzeuge zweckentfremden:

  • Drücken Sie das erwärmte Plastik vorsichtig auf eine strukturierte Oberfläche, z.B. die Rinde eines Baumes oder eine grobe Gusseisenpfanne.
  • „Tupfen“ Sie mit der Spitze eines Lötkolbens (VORSICHT!) ein Muster in das Material, um eine raue, stachelige Haut zu imitieren.
  • Ritzen Sie vor dem Erhitzen mit einem Cutter feine Linien ein, die sich durch die Hitze zusammenziehen und vertiefen.
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Wie erziele ich einen satten, tiefen Glanz?

Ganz einfach: Lackieren Sie von innen! Wenn Sie mit durchsichtigen oder nur leicht getönten Flaschen arbeiten, sprühen Sie die Farbe auf die Innenseite Ihres zugeschnittenen Teils. Die äußere Schicht des PET wirkt dann wie eine natürliche, dicke Klarlackschicht. Das Ergebnis ist eine unglaubliche Farbtiefe und ein extrem haltbarer, hochglänzender Look, den man von außen kaum erreichen kann.

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Wichtiger Punkt: Lüftung ist nicht verhandelbar. Auch wenn PET als relativ sicher gilt, entstehen beim Erhitzen Dämpfe (u.a. Acetaldehyd). Arbeiten Sie daher niemals in geschlossenen Räumen. Eine gut belüftete Garage bei offenem Tor, eine überdachte Terrasse oder der Balkon sind die richtigen Orte für dieses Hobby. Ihre Lunge wird es Ihnen danken.

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Denken Sie dreidimensional. Ein häufiger Anfängerfehler ist, nur flache Formen auszuschneiden. Eine Fischflosse wirkt viel lebendiger, wenn Sie sie vor dem Anbringen leicht verdrehen. Ein Blütenblatt wird erst durch eine sanfte Wölbung nach außen realistisch. Nutzen Sie die Formbarkeit des Materials, um jeder einzelnen Komponente Volumen und Bewegung zu verleihen.

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Weltweit werden pro Minute etwa eine Million Plastikflaschen gekauft. Ein Großteil davon wird nie recycelt.

Jedes Kunstwerk, das Sie aus einer PET-Flasche erschaffen, ist mehr als nur Dekoration. Es ist ein kleines Statement. Ein sichtbares Zeichen dafür, dass ein Gegenstand nach seinem ursprünglichen Zweck nicht wertlos ist, sondern das Potenzial für etwas Neues und Schönes in sich trägt.

Das Unerwartete annehmen: Manchmal macht das Plastik nicht genau das, was Sie wollen. Eine Kante kräuselt sich stärker als geplant, eine Wölbung fällt anders aus. Betrachten Sie dies nicht als Fehler, sondern als einen Dialog mit dem Material. Diese kleinen „Unfälle“ sind es oft, die einem Stück seinen einzigartigen Charakter und seine organische Lebendigkeit verleihen.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.