Palettenmöbel bauen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide aus der Werkstatt
Eine ehrliche Einleitung aus der Werkstatt
Willkommen in der Werkstatt! Ich hab schon so einiges an Holz unter den Händen gehabt, von edlen Hölzern bis zu alten Erbstücken. Aber in letzter Zeit taucht eine Frage immer wieder auf, selbst von meinen jungen Gesellen: „Meister, was hältst du eigentlich von diesen Palettenmöbeln?“ Meine Antwort ist immer dieselbe: Eine super Sache, wenn man’s richtig anpackt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eine ehrliche Einleitung aus der Werkstatt
- 2 Die Wahrheit über die Palette: Mehr als nur ein paar Bretter
- 3 Vorbereitung ist alles: Der Weg zum sauberen Möbelholz
- 4 Vom Brett zum Möbel: So wird’s stabil
- 5 Das Finish: Welcher Schutz für welche Optik?
- 6 Drei Projekte für den Praxistest (inkl. Einkaufsliste)
- 7 Ein letztes, wichtiges Wort zur Verantwortung
- 8 Das Fazit des Meisters
- 9 Bildergalerie
Palettenmöbel haben was – diesen ehrlichen, robusten Charakter. Sie erzählen eine Geschichte von harter Arbeit. Aber seien wir mal ehrlich: Eine Palette ist kein Möbelholz. Sie wurde für Gabelstapler entworfen, nicht für dein Wohnzimmer. Viele Anleitungen im Netz versprechen dir ein cooles Möbelstück in 30 Minuten. Das ist Quatsch. Ein sicheres, schönes und langlebiges Teil aus einer Palette zu zimmern, braucht Wissen, Geduld und die richtige Herangehensweise.
Ich will dir hier aber auf keinen Fall den Mut nehmen, ganz im Gegenteil! Ich möchte dir zeigen, wie es richtig geht, damit dein Projekt am Ende nicht nur top aussieht, sondern auch wirklich sicher und stabil ist. Sieh das hier als ein Gespräch, in dem ich dir die echten Werkstatt-Geheimnisse verrate.
Die Wahrheit über die Palette: Mehr als nur ein paar Bretter
Bevor du auch nur eine Schraube in die Hand nimmst, müssen wir über die Palette selbst sprechen. Denn Palette ist nicht gleich Palette, und die Unterschiede sind mega wichtig für deine Gesundheit und die Qualität deiner Arbeit.
Europalette vs. Einwegpalette – Wer gewinnt?
Die Europalette, die du am EPAL-Brandzeichen erkennst, ist ganz klar die Königsklasse. Sie ist nach strengen Normen gebaut, wiegt stattliche 25 kg und hat die Standardmaße 120 x 80 cm. Das Holz – meist Fichte, Kiefer oder Tanne – ist massiv und für hohe Lasten gemacht. Für Möbel ist sie die beste Wahl, weil sie robust und berechenbar ist. Rechne mal mit 15 € bis 25 € für eine gute, gebrauchte Palette.
Die Einwegpalette ist, wie der Name schon andeutet, eher ein Leichtgewicht. Das Holz ist oft von geringerer Qualität und die Maße können schwanken. Kann man sie verwenden? Ja, aber mit Vorsicht. Für ein kleines Gewürzregal vielleicht, aber für ein Bett oder ein Sofa würde ich persönlich die Finger davon lassen.
Achtung! Das hier ist das wichtigste Kapitel für deine Gesundheit
So, jetzt mal Konzentration. Das ist der Punkt, den ich jedem ans Herz lege. Auf den Holzklötzen der Paletten findest du Stempel, die verraten, wie das Holz gegen Schädlinge behandelt wurde. Das ist eine internationale Vorschrift.
- HT (Heat Treated): Das ist dein Jackpot! Das Holz wurde hitzebehandelt und ist für den Möbelbau gesundheitlich absolut unbedenklich. Nach diesem Kürzel musst du suchen.
- MB (Methyl Bromide): Hier leuchten alle Alarmglocken! Das Holz wurde mit einem hochgiftigen Gas behandelt. Diese Paletten sind in der EU zwar seit langem verboten, aber es könnten immer noch alte im Umlauf sein. FINGER WEG! Niemals eine MB-Palette für Möbel benutzen, erst recht nicht im Haus.
- DB (Debarked): Heißt nur, dass die Rinde entfernt wurde. Das ist Standard und für uns unwichtig.
- IPPC-Logo: Sieht aus wie eine Ähre. Dieses Logo zusammen mit „HT“ ist dein grünes Licht.
Schau dir die Palette auch genau an. Hat sie komische Flecken? Riecht sie chemisch? Im Zweifel: Liegen lassen. Ein kleiner Tipp: Frag mal bei Speditionen, die Lebensmittel oder Getränke fahren, oder bei deinem lokalen Baustoffhändler. Die Paletten dort sind oft sauberer. Auf Online-Marktplätzen findet man auch welche, aber da musst du GANZ GENAU auf den HT-Stempel achten!
Vorbereitung ist alles: Der Weg zum sauberen Möbelholz
Ganz ehrlich? Die meiste Arbeit steckt nicht im Schrauben, sondern in der Vorbereitung. Rechne damit, dass rund 80 % deiner Zeit für Reinigen, Zerlegen und Schleifen draufgehen. Wenn du hier schluderst, rächst es sich später mit fiesen Splittern und einer unsauberen Optik.
Schritt 1: Die Grundreinigung
Eine gebrauchte Palette hat mehr gesehen als so mancher Rucksacktourist. Schmutz und Bakterien sitzen tief in den Poren. Am besten geht’s mit einem Hochdruckreiniger (aber mit Abstand, um das Holz nicht zu zerfetzen!) oder ganz klassisch mit Wurzelbürste, Kernseife und ordentlich Wasser. Danach muss die Palette komplett durchtrocknen, was je nach Wetter ein paar Tage dauern kann. Stell sie hochkant an einen luftigen Ort.
Schritt 2: Das Zerlegen ohne Frust
Oft braucht man die einzelnen Bretter. Viele greifen jetzt zu Hammer und Brecheisen und wundern sich dann, warum das Holz splittert. Die Palettennägel sind gerillt und sitzen bombenfest.
Der Profi-Tipp, den ich auch meinen Leuten zeige: Nimm eine Säbelsäge mit einem Metallsägeblatt. Damit fährst du einfach zwischen Klotz und Brett und kappst die Nägel. Das ist sauber, schnell und die Bretter bleiben heil. Und wenn du keine Säbelsäge hast? Klar, die Realität ist oft das Brecheisen. Kleiner Trick, um den Schaden zu begrenzen: Leg immer einen kleinen Holzklotz als Hebelpunkt unter. Das verteilt den Druck und verhindert, dass das Brett reißt. Ist zwar nicht die feine englische Art, aber viel besser als rohe Gewalt.
Schritt 3: Schleifen, schleifen, schleifen!
Palettenholz ist sägerau und voller Splitter. Ohne gründliches Schleifen ist jedes Möbelstück eine Gefahr. Das ist keine Frage der Optik, sondern der Sicherheit! Vergiss das Schleifen von Hand, da wirst du verrückt. Ein Exzenterschleifer ist hier die beste Investition. Einsteigergeräte kriegst du schon für um die 50 € im Baumarkt.
Du arbeitest dich immer von grob nach fein vor:
- 80er-Körnung: Für den groben Start. Entfernt Schmutz und glättet die raue Oberfläche.
- 120er-Körnung: Der Zwischenschliff. Macht das Holz schon spürbar glatter.
- 180er-Körnung: Der Feinschliff. Danach fühlt sich das Holz super an und ist bereit für Öl oder Lack.
Ach ja, eine kleine Geschichte dazu: Ich hatte mal einen jungen Gesellen, der dachte, er könnte sich den Feinschliff sparen. Tja, am nächsten Tag hat sich seine Freundin ihre Lieblingsjeans an einer rauen Kante aufgerissen… Seitdem, ich sag’s euch, schleift der Kerl, als gäb’s kein Morgen mehr. Eine Lektion, die hängen bleibt.
Wichtig: Bitte immer eine Staubmaske (FFP2) und eine Schutzbrille tragen!
Vom Brett zum Möbel: So wird’s stabil
Jetzt kommt der spaßige Teil! Aber auch hier gibt es ein paar Regeln, damit am Ende alles hält.
Du brauchst keinen Riesen-Maschinenpark. Ein guter Akkuschrauber, Holzbohrer, gute Holzschrauben (z.B. Spax mit Torx-Kopf, keine Gipskartonschrauben!), ein paar Schraubzwingen, Zollstock und Winkel reichen für den Anfang völlig aus. Für den Außenbereich sind Edelstahlschrauben (V2A) Pflicht, die kosten zwar etwas mehr, aber dafür gibt’s keine Rostflecken.
Der wichtigste Trick: Immer vorbohren!
Palettenholz ist Weichholz und splittert gern. Wenn du die Schrauben einfach so reinknallst, reißt es oft am Rand aus. Bohre die Löcher deshalb immer vor (etwa so dick wie der Schraubenkern ohne Gewinde). Die Schraube zieht dann viel besser und das Holz bleibt heil. Für extra stabile Verbindungen, zum Beispiel bei Tischbeinen, gibst du vorher noch einen Klecks Holzleim drauf. Für draußen brauchst du wasserfesten Leim (Klasse D4).
Das Finish: Welcher Schutz für welche Optik?
Rohes Holz ist schön, aber auch schutzlos. Feuchtigkeit und Schmutz würden es schnell ruinieren. Die Oberflächenbehandlung ist also Schutz und Design in einem. Hier eine kleine Entscheidungshilfe, ganz ohne komplizierte Tabellen:
- Ölen (mein Favorit für drinnen): Hartwachs-Öl ist super. Es zieht ins Holz ein, lässt es atmen und feuert die Maserung wunderschön an. Die Oberfläche fühlt sich natürlich und warm an. Und das Beste: Kratzer lassen sich ganz einfach lokal ausbessern. Einfach leicht anschleifen und neu ölen. Fertig!
- Lasieren (ideal für draußen): Eine Holzschutzlasur schützt mit Farbpigmenten vor dem Vergrauen durch die Sonne. Die Holzmaserung bleibt dabei sichtbar. Nimm am besten eine offenporige Dünnschichtlasur, die nicht abblättert. Den Anstrich musst du alle paar Jahre erneuern, aber das ist schnell gemacht.
- Lackieren (für den bunten Look): Wenn du eine deckende, knallbunte und sehr robuste Oberfläche willst, ist Lack deine Wahl. Er versiegelt das Holz komplett. Der Nachteil: Die natürliche Holz-Haptik geht verloren und bei einer Macke musst du oft die ganze Fläche neu schleifen und lackieren.
Drei Projekte für den Praxistest (inkl. Einkaufsliste)
Okay, genug Theorie. Lass uns mal drei typische Projekte anschauen und worauf es dabei ankommt.
Projekt 1: Der Couchtisch – Perfekt für Einsteiger
Ein super Projekt, um alle Techniken zu lernen. Plan mal einen guten Nachmittag oder einen entspannten Samstag dafür ein.
- Das brauchst du: 1 saubere Europalette (ca. 15-25 €), 4 stabile Möbelrollen (ca. 20-40 €, nimm zwei mit Bremse!), ein Päckchen gute Schrauben 5x60mm (ca. 8 €), Schleifpapier und eine kleine Dose Öl (zusammen ca. 25 €). Macht unterm Strich also etwa 70-100 € für ein echtes Unikat.
- Meister-Tipp: Schleife die Oberseite WIRKLICH spiegelglatt. Nichts ist nerviger als Splitter im Finger, wenn du nach der Fernbedienung greifst. Eine Glasplatte obendrauf sieht schick aus, aber bestell sie unbedingt als Sicherheitsglas (ESG)!
Projekt 2: Das Palettenbett – Gut geplant ist halb geschlafen
Hier geht es um Stabilität und Komfort. Für ein 1,40 m breites Bett brauchst du mindestens vier Paletten.
- Meister-Tipp: Verbinde die Paletten an der Unterseite mit Flachverbindern aus Metall zu einer festen Plattform. Und ganz wichtig: So ein Palettenrost ist knüppelhart. Wenn du es gemütlicher magst, leg dir einfach einen Matratzen-Topper oben drauf. Die gibt’s schon für 50-80 € und die machen einen Riesenunterschied, glaub mir!
Projekt 3: Die Außenlounge – Dem Wetter trotzen
Gartenmöbel sind der Witterung voll ausgesetzt. Hier darfst du nicht sparen.
- Meister-Tipp: Nimm ausnahmslos Edelstahlschrauben und wasserfesten D4-Leim. Alles andere wird dir wegrosten und sich auflösen. Sorge außerdem dafür, dass die Möbel auf kleinen Füßen stehen, damit sie nicht direkt im Nassen stehen. Und behandle das Holz von ALLEN Seiten mit einer guten Lasur – auch von unten!
Ein letztes, wichtiges Wort zur Verantwortung
Ich möchte das hier mit dem wichtigsten Thema abschließen: deiner Verantwortung. Du baust ein Möbel, das von Menschen benutzt wird.
Denk an die Chemie (nur HT!), die Hygiene (kennst du die Herkunft?) und die Statik. Bau keine Hochbetten für Kinder oder tragende Regale, wenn du dir nicht zu 100 % sicher bist. Ein einzelnes Brett kann unter Last brechen. Im Zweifel ist es keine Schande, lieber auf Nummer sicher zu gehen.
Das Fazit des Meisters
Palettenmöbel zu bauen ist mehr als nur ein Trend. Es ist ehrliche Handarbeit, bei der du etwas Altem ein neues Leben schenkst. Ja, es ist mehr Arbeit, als viele denken, aber das Ergebnis ist es absolut wert, wenn man es richtig macht.
Nimm dir die Zeit für die Vorbereitung, sei pingelig beim Schleifen und denk immer an die Sicherheit. Dann baust du dir am Ende ein Möbelstück, das nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern auf das du auch verdammt stolz sein kannst. Und genau das ist das Schöne an unserem Handwerk.
Bildergalerie
- Beginnen Sie mit grobem Schleifpapier (Körnung 60 oder 80), um Splitter, Stempel und groben Schmutz zu entfernen.
- Arbeiten Sie sich zu einer feineren Körnung (120 oder 180) hoch, um eine glatte, wohnzimmertaugliche Oberfläche zu erhalten.
Der Trick vom Profi? Nach dem ersten Schleifgang das Holz leicht anfeuchten, trocknen lassen und dann nochmals fein schleifen. Das stellt die kleinen Holzfasern auf und sorgt für eine ultimativ glatte Haptik.
Muss ich die Palette wirklich komplett zerlegen?
Das kommt ganz auf Ihr Projekt an. Für einen einfachen Couchtisch auf Rollen reicht es oft, die Palette als Ganzes zu schleifen und zu behandeln. Wenn Sie jedoch ein filigraneres Möbelstück wie ein Regal oder eine Bank mit Rückenlehne planen, ist das Zerlegen Gold wert. Sie gewinnen saubere, individuelle Bretter, können unschöne Klötze entfernen und das Design komplett frei gestalten. Es ist mehr Arbeit, aber das Ergebnis ist eine andere Liga.
Eine standardisierte Europalette (EPAL 1) ist dafür ausgelegt, eine dynamische Last von 1.500 kg und eine statische Last von bis zu 4.000 kg zu tragen.
Diese enorme Stabilität ist der Grund, warum Palettenbetten und -sofas so beliebt und sicher sind – vorausgesetzt, Sie verwenden echte Europaletten. Diese massive Bauweise bedeutet aber auch: Unterschätzen Sie niemals das Gewicht! Ein Palettensofa aus drei Paletten wiegt schnell über 75 kg, noch bevor die Polster draufkommen.
Die richtige Verbindung: Vergessen Sie Nägel! Für eine stabile und langlebige Verbindung Ihrer Palettenmöbel sind Holzschrauben unverzichtbar. Greifen Sie zu qualitativ hochwertigen Schrauben wie Spax oder Würth mit Senkkopf und Teilgewinde. Deren Schneidspitze verhindert, dass das trockene Palettenholz aufplatzt. Ein kleiner Tipp: Bohren Sie bei harten Hölzern oder an den Kanten immer mit einem dünnen Bohrer vor.
Öl für die natürliche Maserung: Ein Hartwachsöl, zum Beispiel von Osmo oder Clou, feuert die Holzmaserung an und verleiht eine samtige, natürliche Oberfläche. Ideal für den Innenbereich.
Lack für den Schutzschild: Ein klarer Boots- oder Treppenlack bildet eine robuste, versiegelte Schicht. Das ist die beste Wahl für Tische, die oft feucht abgewischt werden, oder für Möbel im überdachten Außenbereich.
Der Charme von Palettenholz liegt in seiner Unvollkommenheit. Anstatt jeden Nagelabdruck und jede kleine Delle wegzuschleifen, sollten Sie diese als Charaktermerkmale betrachten. Eine dunkle Lasur oder ein farbiges Wachs kann diese „Narben“ wunderschön betonen und die Geschichte des Holzes erzählen. Das ist der Unterschied zwischen einem sterilen Möbelstück und einem Unikat mit Seele.
Wichtiger Stempel: Achten Sie auf die Kennzeichnung „HT“ im Brandzeichen der Palette. Das steht für „Heat Treated“ und bedeutet, dass das Holz zur Schädlingsbekämpfung hitzebehandelt wurde. Paletten mit der Kennzeichnung „MB“ (Methylbromid) sind für den Möbelbau tabu, da dieses Begasungsmittel gesundheitsschädlich ist. Sicherheit geht immer vor!
- Ein satter, warmer Braunton entsteht durch eine Nussbaum-Lasur.
- Für den skandinavischen Look sorgt eine weiße, halbtransparente Kalkfarbe.
- Mutige setzen mit Farben wie „Taubenblau“ oder „Salbeigrün“ von Herstellern wie Farrow & Ball oder Alpina Feine Farben stilvolle Akzente.
So wird aus einer einfachen Palette ein echtes Designerstück.
„Upcycling ist nicht nur eine kreative Antwort auf die Wegwerfgesellschaft, sondern auch die ehrlichste Form des Designs: Es arbeitet mit dem, was bereits eine Geschichte hat.“ – Frei nach dem Prinzip vieler zeitgenössischer Designer.
Für den angesagten Industrial-Look kombinieren Sie das rohe Palettenholz mit kühlen Materialien. Schwarze Haarnadelbeine (Hairpin Legs) verwandeln eine simple Palette in einen eleganten Couchtisch. Eine zugeschnittene Glasplatte schützt die Holzoberfläche und verleiht dem Ganzen eine edle Note, während schwere Eisenrollen den Werkstatt-Charakter unterstreichen.
Wie schütze ich meine Paletten-Gartenmöbel vor Wind und Wetter?
Für den Außenbereich ist eine zweistufige Behandlung entscheidend. Tragen Sie zuerst eine Holzschutzgrundierung gegen Bläue und Fäulnis auf. Nach dem Trocknen folgen mindestens zwei Anstriche mit einer offenporigen Holzschutzlasur, idealerweise mit UV-Schutz. Marken wie Bondex oder Remmers bieten hier spezielle Gartenholz-Öle und Lasuren an. Erneuern Sie den Anstrich alle zwei Jahre, dann haben Sie lange Freude an Ihrer Outdoor-Lounge.
Achtung, Falle: Ein häufiger Fehler ist die Wahl der falschen Rollen für einen Couchtisch. Billige Plastikrollen aus dem Baumarkt quietschen nicht nur, sie können auch Ihren Parkettboden ruinieren und brechen unter dem hohen Gewicht der Palette. Investieren Sie lieber in hochwertige Schwerlastrollen mit einer Gummibeschichtung. Achten Sie auf eine Feststellbremse bei mindestens zwei der vier Rollen, damit Ihr Tisch nicht davonrollt.
- Ein Heißluftföhn und ein Spachtel entfernen grobe Farbreste oder Aufkleber.
- Eine harte Wurzelbürste und Seifenlauge sind perfekt für die Grundreinigung.
- Bei öligen Flecken hilft Bremsenreiniger aus dem KFZ-Bedarf Wunder.
Wichtig: Lassen Sie die Palette nach jeder Nassreinigung mehrere Tage an einem luftigen Ort komplett durchtrocknen, bevor Sie mit dem Schleifen beginnen.
Eine Palette, eine Stichsäge und eine freie Wand – mehr braucht es nicht für ein stylisches Weinregal. Sägen Sie die Palette einfach auf die gewünschte Breite zu. Die Lücken zwischen den Deckbrettern und den Klötzen bilden perfekte Fächer, in die die Weinflaschen mit dem Hals voran hineingeschoben werden. Obenauf ist Platz für Gläser. Ein schnelles Projekt mit maximaler Wirkung!
Die blaue Palette: Sehen Sie eine blau lackierte Palette mit der Aufschrift „CHEP“, lassen Sie die Finger davon! Dies sind Mietpaletten, die Eigentum der Firma CHEP bleiben. Ihre Mitnahme ist rechtlich eine Grauzone bis hin zum Diebstahl.
Die rote Palette: Rote Paletten mit dem Logo „LPR“ (La Palette Rouge) sind ebenfalls Teil eines Poolingsystems. Auch hier gilt: Nicht für private DIY-Projekte gedacht.
Verleihen Sie Ihrem Möbelstück eine persönliche Note! Mit Schablonen können Sie coole Schriftzüge, Ihr Lieblingslogo oder grafische Muster auf das Holz bringen. Ein simpler Trick für einen einzigartigen Look ist es, nur einzelne Bretter oder die Klötze in einer Kontrastfarbe zu streichen. Das bricht die massive Optik auf und wirkt sofort moderner.
Für ein bequemes Palettensofa ist die Wahl des richtigen Schaumstoffs entscheidend. Finger weg von billigen, weichen Schaumstoffmatten. Sie sitzen sich schnell durch. Suchen Sie nach Verbundschaumstoff oder Kaltschaum mit einem hohen Raumgewicht (mindestens RG 35) und einer Stauchhärte von 4-5 kPa. Eine Dicke von 8-10 cm ist ideal für Sitzflächen. Online-Shops für Schaumstoff schneiden Ihnen die Polster oft passgenau zu.
Um eine Palette zu zerlegen, ohne die wertvollen Bretter zu zerbrechen, ist ein Nageleisen oder eine Brechstange Ihr bester Freund. Setzen Sie das Werkzeug so nah wie möglich am Klotz an und hebeln Sie das Brett vorsichtig und gleichmäßig von beiden Seiten hoch. Eine schnellere, aber materialintensivere Methode ist der Einsatz einer Säbelsäge mit einem Metall-Sägeblatt, um die Nägel zwischen Klotz und Brett einfach durchzuschneiden.
Der japanische Trend „Shou Sugi Ban“ erobert die DIY-Szene.
Bei dieser traditionellen Technik wird die Holzoberfläche mit einem Gasbrenner kontrolliert verkohlt (flambiert). Anschließend wird die lose Rußschicht abgebürstet und das Holz geölt. Das Ergebnis ist eine einzigartige, tiefschwarze bis silbergraue Oberfläche mit einer beeindruckenden Textur, die zudem witterungsbeständiger und resistenter gegen Schädlinge ist. Ein absoluter Hingucker!
Suchen Sie kostenlose Paletten? Fragen Sie bei kleinen, lokalen Betrieben, im Handwerk oder bei Gärtnereien nach. Oft sind sie froh, ihre Einwegpaletten loszuwerden. Aber inspizieren Sie diese besonders gründlich auf Stempel, Zustand und eventuelle Verschmutzungen durch ausgelaufene Chemikalien. Europaletten werden Sie selten umsonst bekommen, da sie Teil eines Tauschsystems sind und einen Wert von ca. 15-25 € haben.
Palettenholz ist oft Fichte oder Kiefer – eher weiche Hölzer. Für Projekte, die stark beansprucht werden, wie einen Esstisch oder eine Werkbank, können Sie die Oberfläche härten. Eine Schicht Epoxidharz versiegelt das Holz komplett, macht es extrem widerstandsfähig und kratzfest und kann sogar kleine Risse oder Astlöcher dekorativ füllen. Ein anspruchsvolleres Verfahren, das aber zu einem absolut professionellen Ergebnis führt.
Exzenterschleifer: Ihr Allrounder. Perfekt für die großen Flächen und den ersten Grobschliff. Mit ihm erzielen Sie schnell ein gleichmäßiges Ergebnis.
Deltaschleifer: Der Spezialist für Ecken. Mit seiner dreieckigen Schleifplatte kommen Sie mühelos in alle Winkel und zwischen die Klötze.
Für ein perfektes Finish nutzen Sie erst den Exzenterschleifer und erledigen den Feinschliff in den Ecken mit dem Deltaschleifer.
Nichts riecht mehr nach Werkstatt und getaner Arbeit als der Duft von frisch geschliffenem Nadelholz. Es ist eine Mischung aus Harz, Wald und dem Versprechen, dass aus einem rauen, unscheinbaren Gegenstand bald etwas Neues, Schönes und vor allem Selbstgemachtes entsteht. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, diesen Geruch zu genießen – er ist Teil der Belohnung.
Eine einzelne Palette an einer Wand montiert, wird zum perfekten vertikalen Garten für Balkon oder Terrasse. Die Lücken eignen sich ideal zum Bepflanzen mit Kräutern wie Rosmarin und Thymian, aber auch für Erdbeeren oder hängende Blumen wie Petunien. Kleiden Sie die Pflanzfächer einfach mit Unkrautvlies aus, damit die Erde nicht herausfällt. Ein grünes Kunstwerk mit geringem Platzbedarf!
Wichtiger Tipp: Verschrauben Sie Rollen niemals direkt auf die dünnen Deckbretter der Palette! Das hält nicht lange. Schrauben Sie stattdessen kleine, massive Holzklötze (z.B. aus einem Restholz) in die Ecken an der Unterseite und befestigen Sie die Rollen dann an diesen Verstärkungen. So verteilt sich das Gewicht auf die stabile Rahmenkonstruktion der Palette.
