Mehr als nur Basteln: Wie du mit Natur-Fundstücken echte Frühlings-Hingucker zauberst

von Angela Schmidt
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Im Frühling riecht es in meiner Werkstatt einfach anders. Es ist diese ganz besondere Mischung aus feuchter Erde, frischem Moos und dem leisen Duft von Weidenkätzchen. Ich arbeite schon seit Ewigkeiten mit dem, was die Natur uns so vor die Füße legt, und habe dabei eine Sache gelernt: Die beste Deko kommt nicht aus dem Katalog. Sie entsteht, wenn man das Material wirklich versteht.

Es geht darum, seine Eigenheiten zu kennen und mit ihm zu arbeiten, nicht gegen es.

Viele sehen einen Waldspaziergang nur als Erholung. Für mich ist es eher eine Art Schatzsuche. Ich sehe biegsame Birkenzweige, festes Eichenlaub vom Vorjahr und die ersten grünen Spitzen, die sich durch den Boden kämpfen. Jedes Stück hat seinen ganz eigenen Charakter. Und genau dieses Wissen möchte ich hier mit dir teilen. Ich zeige dir nicht nur, was schön aussieht, sondern erkläre dir, welche Materialien sich eignen, wie du sie richtig verarbeitest und worauf du achten musst, damit du lange Freude daran hast. Das hier ist kein schnelles Basteln. Das ist ehrliches Handwerk.

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1. Die Grundlage: Was die Natur uns bietet und was du wissen musst

Bevor du auch nur eine Schere in die Hand nimmst, müssen wir kurz über das Material sprechen. Die Natur gibt uns eine riesige Auswahl, aber nicht jeder Ast und jedes Blatt eignet sich für jedes Vorhaben. Die richtige Wahl entscheidet über die Haltbarkeit und das Aussehen deiner Arbeit.

Zweige und Äste: Das stabile Gerüst

Zweige sind das Skelett für fast alle Frühlingsarbeiten. Aber Achtung, die Eigenschaften sind total unterschiedlich.

  • Weide: Der absolute Klassiker, vor allem mit ihren flauschigen Kätzchen. Frische Weidenzweige sind extrem biegsam und damit ideal für Kränze oder gebogene Formen. Kleiner Tipp aus der Praxis: Leg die Zweige vor dem Verarbeiten für ein paar Stunden – am besten über Nacht – in Wasser. So werden sie noch flexibler und brechen dir nicht.
  • Birke: Birkenzweige sind zäh, haben eine wunderschöne weiße Rinde und wirken durch ihre feinen Verästelungen total luftig. Perfekt für Bündel, als Basis für Gestecke oder um eine Art „Nest“ zu formen. Sie geben Volumen, ohne wuchtig zu sein.
  • Kornelkirsche & Forsythie: Diese Zweige sind etwas für die Ungeduldigen unter uns! Wenn du sie im knospigen Zustand schneidest und in eine Vase mit lauwarmem Wasser ins warme Zimmer stellst, kannst du ihnen beim Aufblühen zusehen. Das nennt man „Antreiben“. Meist dauert es nur zwei bis drei Tage, bis sich die ersten gelben Blüten zeigen.
  • Obstbaumzweige: Das Holz von Apfel- oder Kirschbäumen ist härter und oft knorriger. Zum Biegen sind sie ungeeignet, aber als markante, skulpturale Elemente in einer großen Bodenvase sind sie unschlagbar.

Ein ganz wichtiger Hinweis: Sammle für biegsame Arbeiten niemals Totholz vom Boden. Es ist spröde und bricht sofort. Frisches, lebendiges Holz ist hier die einzige Option.

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Moose und Flechten: Der grüne Teppich

Moos ist für mich der Inbegriff von Wald. Es bringt eine wunderbare Ruhe in jedes Arrangement. Aber Moos ist nicht gleich Moos.

  • Plattenmoos: Wächst in flachen Stücken und lässt sich leicht ablösen. Ideal, um Oberflächen zu verkleiden oder Schalen auszulegen.
  • Kugel- oder Polstermoos: Diese dicken, runden Polster sind super dekorativ, zum Beispiel einzeln in einem Glas oder als Highlight im Gesteck. Sie speichern übrigens extrem viel Wasser.

Gut zu wissen: Das Sammeln von Moos ist gesetzlich geregelt. Die sogenannte „Handstraußregel“ besagt, dass du geringe Mengen für den persönlichen Bedarf mitnehmen darfst – also etwa so viel, wie du in einer Hand umfassen kannst. Das gilt natürlich nicht in Naturschutzgebieten! Ganze Säcke voll Moos aus dem Wald zu holen, ist tabu und schadet dem Ökosystem. Wenn du mehr brauchst, kauf es lieber im Fachhandel. Im Gartencenter bekommst du oft schon für 5-8 Euro einen Beutel, der für mehrere Projekte reicht.

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Zur Pflege: Besprüh das Moos alle paar Tage mit Wasser (am besten Regenwasser), dann bleibt es wochenlang saftig grün. Wird es doch mal trocken, erholt es sich meist nach der nächsten Dusche wieder.

Frühblüher: Das lebendige Element

Nichts schreit so sehr „Frühling!“ wie Zwiebelblumen. Der Profi-Tipp: Verwende sie mitsamt der Zwiebel! Befreie die Zwiebel vorsichtig von der Erde und spül die Wurzeln sanft ab. So halten die Blumen locker doppelt so lange wie als Schnittblumen. Die Wurzeln und die Zwiebel werden einfach Teil der Deko.

Und das Beste: Nach der Blüte schneidest du nur die verwelkte Blüte ab und pflanzt die Zwiebel im Herbst in den Garten. Nächstes Jahr kommt sie wieder. Das ist Nachhaltigkeit, die Spaß macht!

2. Dein Werkzeug: Was du wirklich brauchst

Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du musst kein Vermögen ausgeben, aber ein paar Basics sollten von guter Qualität sein.

  • Gartenschere: Ein scharfes, sauberes Werkzeug ist das A und O. Eine stumpfe Schere quetscht die Zweige nur. Investier hier ruhig 20-40 Euro in eine gute Schere von Marken wie Fiskars oder Gardena. Die hält bei guter Pflege ein Leben lang.
  • Scharfes Messer: Für saubere Schnitte an Stielen. Bitte immer vom Körper weg schneiden!
  • Bindedraht: Den bekommst du für 2-3 Euro pro Rolle im Baumarkt oder Bastelladen. Am besten ist geglühter, schwarzer Draht (ca. 0,65 mm Stärke). Er ist weich und im Gesteck fast unsichtbar.
  • Heißklebepistole: Ein super Helfer, aber mit Vorsicht zu genießen. Verwende Heißkleber nur für trockene Materialien wie Zapfen oder Rinde. Niemals auf frische Pflanzenteile, die Hitze zerstört das Gewebe sofort!
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3. Die wichtigsten Techniken aus der Werkstatt

Schöne Materialien sind das eine, sie gekonnt zusammenzufügen, das andere. Hier sind die wichtigsten Handgriffe.

Einen Kranz richtig binden

Ein selbst gebundener Kranz ist einfach etwas Besonderes. Für den Anfang ist ein Strohrömer (je nach Größe 3-5 Euro im Bastelladen) eine super Basis. Und jetzt kommt der wichtigste Tipp, den ich dir geben kann, denn hier machen die meisten Anfänger den Fehler: Dein Draht muss fest sein!

Ganz ehrlich, mein erster Kranz war auch eher ein lockeres, wackeliges Etwas. Der Trick ist, den Bindedraht nach JEDER Wicklung richtig straff zu ziehen, sodass er fast ein leises Geräusch macht. Er muss „singen“! Arbeite dich dabei immer dachziegelartig in eine Richtung vor, sodass jedes neue Bündel die Bindestelle des vorherigen verdeckt. Plane als Anfänger ruhig 1,5 bis 2 Stunden für deinen ersten Kranz ein. Mit etwas Übung geht es dann immer schneller.

Gestecke stabil aufbauen

Ein Gesteck braucht Halt. Die klassische grüne Steckmasse ist zwar praktisch, aber wegen des Mikroplastiks nicht gerade umweltfreundlich. Es gibt tolle Alternativen:

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Dein Garten-Fahrplan für den Frühling: Wann blüht was – und wie klappt’s bei dir?

  • Steckigel (Kenzan): Das ist eine schwere Metallplatte mit Nägeln. Hält Stiele perfekt und ist unendlich wiederverwendbar. Eine kleine Investition (ab ca. 15 Euro online oder im Floristikbedarf), die sich aber lohnt.
  • Maschendraht: Knülle ein Stück engmaschigen Kaninchendraht zu einem Ball, drücke ihn in dein Gefäß und stecke die Stiele einfach dazwischen. Simpel, günstig und effektiv.
  • Festes Moos oder Stroh: Für trockene Gestecke kannst du eine Schale auch einfach fest mit Moos ausstopfen, um den Ästen Halt zu geben.

4. Zwei Projekte zum Nachmachen

So, genug Theorie! Jetzt wird’s praktisch. Hier sind zwei Projekte, die ich liebe.

Projekt 1: Der lebendige Tischkranz mit Moosballen

Dieser Kranz lebt und verändert sich wochenlang auf deinem Tisch. Was du dafür brauchst, ist überschaubar: Ein paar Polster Kugelmoos (kriegst du für ca. 5-8 € im Gartencenter), ein Töpfchen mit Traubenhyazinthen (Muscari) oder kleinen Narzissen (ca. 3 €), eine Rolle dünnen Wickeldraht (ca. 2 €) und ein paar Weidenkätzchen vom letzten Spaziergang (kostenlos!).

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  1. Befreie die Zwiebeln vorsichtig von der Erde und spüle die Wurzeln sauber.
  2. Nimm ein Stück Plattenmoos und wickle es fest um den Wurzelballen einer Zwiebel.
  3. Umschlinge dieses Moospaket nun mehrfach mit dem feinen Draht, bis ein fester, kleiner Ball entsteht. Das ist die Moosballen-Technik.
  4. Erstelle so 3 bis 5 dieser Ballen.
  5. Lege die Kugelmoospolster auf einen flachen Teller und arrangiere die fertigen Moosballen dazwischen.
  6. Stecke zum Schluss die Weidenkätzchenzweige locker dazwischen.
  7. Die Moosballen ab und zu gießen, das Kugelmoos besprühen – fertig!

Projekt 2: Der norddeutsche „Frühlingsstecken“

Diese Deko ist herrlich schlicht und wirkungsvoll. Du brauchst 3-5 stabile Birkenäste (ca. 80-100 cm lang), ein paar Forsythienzweige, 3-4 ausgeblasene Eier und eine schwere Bodenvase.

  1. Stell die Birkenäste stabil in die Vase (bei Bedarf mit etwas Sand beschweren).
  2. Stecke die Forsythienzweige locker dazwischen.
  3. Befestige eine kleine Schlaufe an den Eiern und hänge sie in unterschiedlichen Höhen an die Äste.

Dieses Arrangement lebt von seiner Einfachheit. Weniger ist hier definitiv mehr.

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Übrigens, wenn’s mal ganz schnell gehen muss: Hier ist die 5-Minuten-Frühlingsdeko! Schnapp dir einfach ein paar schöne Birkenzweige, stell sie in eine hohe Glasvase und häng zwei, drei bemalte Eier dran. Fertig. Sieht super aus, dauert keine fünf Minuten und bringt sofort Frühlingsstimmung ins Haus!

5. Zum Schluss: Ein paar wichtige Hinweise

Die Arbeit mit Naturmaterialien ist toll, aber denk bitte an ein paar Dinge.

  • Giftige Pflanzen: Viele Frühblüher wie Narzissen sind giftig, besonders die Zwiebel. Also immer Hände waschen nach der Arbeit und aufpassen bei Kindern und Haustieren.
  • Scharfe Werkzeuge: Schneide immer vom Körper weg, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Kleine Mitbewohner: Mit Moos und Rinde holst du dir manchmal kleine Insekten ins Haus. Das ist völlig normal. Lagere das Material einfach ein, zwei Tage kühl auf dem Balkon oder im Schuppen, dann suchen sich die meisten Tierchen ein neues Zuhause.
  • Respekt vor der Natur: Ich wiederhole es, weil es so wichtig ist. Nimm aus der Natur nur, was du wirklich brauchst und ohne Schaden anzurichten. In Naturschutzgebieten ist Sammeln komplett verboten.

Die Arbeit mit den Schätzen der Natur ist eine der schönsten Aufgaben im Frühling. Sie erdet und verbindet uns wieder mit dem Kreislauf des Jahres. Wenn du die Materialien und Techniken verstehst, werden deine Werkstücke nicht nur schön, sondern erzählen eine Geschichte. Nimm dir die Zeit, arbeite sorgfältig und hab Freude daran. Dann kann gar nichts schiefgehen.

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Das richtige Werkzeug ist die halbe Miete: Investieren Sie in eine wirklich gute Gartenschere. Eine scharfe Klinge, wie sie beispielsweise die Schweizer Marke Felco herstellt, quetscht die Leitungsbahnen der Zweige nicht, sondern schneidet sie sauber. Das Ergebnis? Ihre blühenden Zweige können Wasser besser aufnehmen und halten in der Vase deutlich länger frisch.

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Wussten Sie, dass Moose bis zum 20-fachen ihres Eigengewichts an Wasser speichern können?

Deshalb ist ein Moospolster nicht nur dekorativ, sondern auch eine natürliche Wasserquelle für Gestecke. Besprühen Sie es alle zwei Tage leicht mit kalkarmem Wasser, um seine saftig grüne Farbe und Frische zu bewahren.

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Wie vermeide ich, dass meine selbstgemachten Kränze auseinanderfallen?

Der Trick liegt im richtigen Binden. Anstatt dicken Draht zu verwenden, der das Material oft erdrückt, greifen Sie zu dünnem, aber stabilem Wickeldraht in Grün oder Braun. Legen Sie kleine Bündel aus Zweigen, Moos oder Eukalyptus an und umwickeln Sie diese straff, aber gefühlvoll, immer in die gleiche Richtung. So entsteht eine stabile, organisch aussehende Form, bei der die Technik fast unsichtbar bleibt.

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  • Spielen Sie mit Kontrasten: Zarte Blüten neben rauer Rinde.
  • Schaffen Sie Tiefe: Dunkles Moos im Hintergrund, helle Weidenkätzchen davor.
  • Setzen Sie Akzente: Eine einzelne, leuchtende Feder oder ein farbiges Band.

Das Geheimnis? Eine gute Komposition lebt von Gegensätzen, die sich anziehen.

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Die Kunst des Unperfekten: Lassen Sie sich von der japanischen Wabi-Sabi-Ästhetik inspirieren. Ein knorriger Ast, ein moosbewachsener Stein oder eine angeknackste Eierschale sind keine Makel, sondern erzählen eine Geschichte. Integrieren Sie diese „unvollkommenen“ Fundstücke bewusst in Ihre Dekoration, um ihr Charakter und Authentizität zu verleihen.

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Heißkleber oder Draht?

Heißkleber: Ideal für trockene, poröse Materialien wie Zapfen, Holzscheiben oder Rinde. Er verbindet schnell und fest. Aber Vorsicht bei frischen Blüten oder Blättern – die Hitze kann sie beschädigen.

Draht: Die beste Wahl für frische Materialien und das Binden von Kränzen. Er ist flexibel, unauffällig und verletzt die Pflanzenstängel weniger. Eine klassische Floristen-Technik, die Haltbarkeit garantiert.

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Vergessen Sie nicht die unscheinbaren Schätze am Wegesrand. Die filigranen Samenkapseln von Wildkräutern aus dem Vorjahr, leere Schneckenhäuser oder interessant geformte Kieselsteine können in einem kleinen Gesteck oder auf einer Holzscheibe arrangiert zu echten Hinguckern werden. Oft sind es gerade diese Details, die eine Dekoration lebendig machen.

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„Die Natur gibt uns die schönsten Farben, wir müssen nur lernen, sie zu sehen.“ – Unbekannt

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Ein oft übersehenes Material mit großer Wirkung: Flechten. Diese faszinierenden Symbiosen aus Pilz und Alge wachsen auf Ästen und Steinen und bringen eine einzigartige, silbrig-grüne Patina in Ihre Arrangements. Sie trocknen wunderschön ein und behalten ihre Farbe, was sie perfekt für langlebige Dekorationen wie Kränze oder Mobiles macht.

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Muss ich gesammelte Materialien behandeln?

Ja, eine kurze Vorbereitung ist ratsam. Schütteln Sie Äste und Zapfen im Freien gut aus, um lose Teile und kleine Insekten zu entfernen. Moos kann kurz in Wasser getaucht und sanft ausgedrückt werden. Bei Verdacht auf Schädlinge können Sie Fundstücke für 48 Stunden in einer Plastiktüte einfrieren oder für eine Stunde bei ca. 60°C im Backofen trocknen (nur bei unempfindlichen, trockenen Materialien!).

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  • Zartes Gelb der Forsythie
  • Leuchtendes Blau von Traubenhyazinthen
  • Das satte Grün von frischem Moos
  • Das erdige Braun von Rinde

Der Frühling bietet eine fertige Farbpalette. Konzentrieren Sie sich bei einem Gesteck auf zwei bis drei dieser Naturfarben, um eine harmonische und nicht überladene Wirkung zu erzielen.

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Ein Hauch von Duft: Integrieren Sie duftende Elemente in Ihre Deko. Ein paar Zweige vom Flieder, einige blühende Hyazinthenzwiebeln (samt Erde) in einem Glas oder die ersten Waldveilchen. Das visuelle Erlebnis wird so um eine unsichtbare, aber wundervolle Komponente erweitert, die den Frühling direkt ins Haus holt.

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Laut einer Studie der University of Exeter kann schon der bloße Anblick von natürlichen Elementen in Innenräumen das Wohlbefinden um bis zu 15% steigern.

Dieser Effekt, bekannt als Biophilie, ist genau das, was Sie mit Ihrer Naturdeko erreichen: Sie schaffen eine Verbindung zur Außenwelt, die nachweislich Stress reduziert und die Kreativität fördert.

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Tipp für Minimalisten: Manchmal ist weniger mehr. Anstatt eines üppigen Straußes, stellen Sie einen einzelnen, schön geformten Ast – vielleicht von einer Korkenzieherhasel oder einer blühenden Kirsche – in eine schlichte, hohe Bodenvase aus Keramik oder Glas. Eine solche Inszenierung wirkt skulptural und elegant und lenkt den Blick auf die einzigartige Form der Natur.

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Was tun, wenn die Deko verblüht ist?

Der Kreislauf der Natur endet nicht auf Ihrer Kommode. Verblühte Blumen, Zweige und Moos gehören auf den Kompost, wo sie wieder zu wertvoller Erde werden. Draht kann wiederverwendet werden, und getrocknete Elemente wie Zapfen oder schöne Äste können für die nächste Saison aufbewahrt werden. So bleibt Ihr Hobby nachhaltig.

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Der Kenzan-Trick: Eine nachhaltige Alternative zu Steckschaum ist der japanische Steckigel, auch Kenzan genannt. Diese schwere Metallbasis mit Messingnadeln wird in eine Schale mit Wasser gelegt. Stängel und Zweige werden einfach auf die Nadeln gespießt. Das ermöglicht minimalistische, luftige Arrangements und der Kenzan ist unendlich wiederverwendbar. Marken wie „Linofaktur“ bieten hier schöne Modelle an.

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Achtung, Naturschutz: Denken Sie beim Sammeln daran, dass der Wald ein Lebensraum ist. Nehmen Sie nur, was bereits auf dem Boden liegt oder von Pflanzen, die in großer Zahl vorkommen. Das Abreißen von Moospolstern oder das Abschneiden von Ästen seltener Bäume ist tabu. In Naturschutzgebieten gelten oft strengere Regeln. Ein achtsamer Spaziergang bringt die schönsten und ethisch vertretbarsten Schätze.

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  • Stabilisiert feine Gestecke von innen.
  • Dient als natürlicher Wasserspeicher.
  • Bringt eine wunderbare Wald-Atmosphäre.

Das Geheimnis? Ein einfaches Nest aus biegsamen Birken- oder Clematis-Reisig, das als Basis in einer Schale dient.

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Spielen Sie mit Licht und Schatten. Hängen Sie ein leichtes Mobile aus Federn, kleinen Zweigen und Glaselementen ins Fenster. Das durchscheinende Licht des Frühlingsmorgens wird die feinen Strukturen und Texturen zum Leben erwecken und zaubert tanzende Schatten an die Wand.

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Fundstück mit Geschichte: Eine alte Holzschublade, eine rostige Gießkanne oder eine ausgediente Zinkwanne vom Flohmarkt können der perfekte Behälter für Ihre Frühlingsdeko sein. Der Kontrast zwischen dem alten, gebrauchten Objekt und den frischen, lebendigen Pflanzen schafft eine spannende und sehr persönliche Atmosphäre.

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Wussten Sie, dass die Rinde der Birke Betulin enthält? Dieser Stoff macht sie wasserabweisend und verleiht ihr die charakteristische weiße Farbe, die sie vor starker Sonneneinstrahlung schützt.

Genau diese Eigenschaften machen Birkenrinde zu einem langlebigen und optisch faszinierenden Dekoelement, das kaum verwittert.

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Kann ich auch Eierschalen verwenden?

Unbedingt! Ausgeblasene und vorsichtig gereinigte Eierschalen sind ein Symbol des Frühlings. Sie eignen sich perfekt als Mini-Vasen für einzelne Schneeglöckchen oder als Pflanzgefäße für Kressesamen. Mit natürlichen Farben aus Zwiebelschalen (gelb-braun) oder Roter Bete (rosa) gefärbt, fügen sie sich nahtlos in den natürlichen Look ein.

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Fokus auf Textur: Schließen Sie für einen Moment die Augen und fühlen Sie Ihre Materialien. Die samtige Weichheit eines Weidenkätzchens, die raue Oberfläche einer Kiefernrinde, die kühle Glätte eines Flusskiesels. Kombinieren Sie diese unterschiedlichen Haptiken, um eine Dekoration zu schaffen, die nicht nur das Auge, sondern auch den Tastsinn anspricht.

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Wichtiger Hinweis: Einige Frühlingsblüher sind giftig. Maiglöckchen, Osterglocken (Narzissen) und Tulpen sollten außerhalb der Reichweite von Kleinkindern und Haustieren platziert werden. Auch das Wasser in der Vase kann giftige Stoffe enthalten. Nach dem Hantieren mit diesen Pflanzen empfiehlt es sich, die Hände gründlich zu waschen.

Erstellen Sie eine „Vogelnester“-Basis für Ihre Tischdeko. Dazu einfach lange Gräser oder dünnes, flexibles Reisig (z.B. von einer wilden Clematis) locker zu einem Kreis formen und die Enden ineinanderstecken. Dieses lockere Gebilde kann dann als Rahmen für Moos, Eier, Federn und erste Blüten dienen und wirkt viel natürlicher als ein starrer Kranz.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.