Dein Hund friert? So strickst du den perfekten Pullover – Eine Anleitung mit Geling-Garantie

von Angela Schmidt
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Ganz ehrlich, einige der schönsten Dinge, die man mit seinen Händen erschaffen kann, sind nicht für Menschen, sondern für ihre treuen Begleiter. Ich erinnere mich noch gut an meinen allerersten Versuch, einen Pullover für einen kleinen Rauhaardackel zu stricken. Das Ding war krumm, schief, aber vor allem eines: warm. Und das dankbare Wedeln hat mir gezeigt, dass es sich gelohnt hat.

Heute will ich meine gesammelten Erfahrungen mit dir teilen. Hier geht’s nicht um Hundemode oder darum, ein Tier zu vermenschlichen. Nein, es geht um pure Funktionalität und das Wohlbefinden deines Hundes. Ein gut sitzender Pullover kann für viele Vierbeiner den Unterschied machen zwischen einem zittrigen Sprint um den Block und einem entspannten Winterspaziergang. Wir schauen uns an, wann ein Pulli wirklich nötig ist, welche Materialien top sind und wie du Schritt für Schritt ein robustes Teil zauberst. Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk, aber ein bisschen Sorgfalt gehört dazu.

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Braucht mein Hund das wirklich? Eine ehrliche Antwort

Bevor die Nadeln klappern, müssen wir uns eine wichtige Frage stellen: Ist das nicht alles Quatsch? Für einen Husky oder einen Berner Sennenhund mit dicker Unterwolle? Absolut. Ein Pullover wäre für diese Rassen eine reine Hitzefalle. Aber die Hundewelt ist eben bunt und vielfältig.

Es gibt ganz klare Fälle, in denen ein Kälteschutz Gold wert ist:

  • Kleine Rassen: Ein Chihuahua oder Zwergpinscher verliert durch seine große Körperoberfläche im Verhältnis zur geringen Masse extrem schnell Wärme. Das ist simple Physik.
  • Kurzhaarige Hunde ohne Unterwolle: Denk an Windhunde, Boxer oder auch französische Bulldoggen. Ihnen fehlt die isolierende Unterschicht im Fell. Kälte und Nässe gehen da direkt durch auf die Haut.
  • Hunde-Senioren oder kranke Tiere: Ältere Hunde haben oft einen langsameren Stoffwechsel und ein schwächeres Immunsystem. Wärme tut einfach gut, besonders bei Gelenkproblemen wie Arthrose, da sie die Muskeln geschmeidig hält.
  • Welpen: Ihr Fellschutz ist noch nicht voll ausgereift und sie können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut selbst regulieren.

Ein Pullover ist also reine Funktionskleidung. Er schafft eine isolierende Luftschicht um den Körper und hält die eigene Wärme deines Hundes fest. Aber Achtung! Im warmen Haus oder im Auto muss das gute Stück immer ausgezogen werden. Die Gefahr einer Überhitzung ist real, denn ein Hund kann nicht einfach sagen: „Mir ist zu warm.“ Das ist unsere Verantwortung.

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Das richtige Handwerkszeug: Material & Co.

Die Qualität deines Pullovers steht und fällt mit dem Material. Hier zu sparen, ist wirklich keine gute Idee. Ein kratziger Pulli wird dein Hund hassen, und ein Garn, das nach der ersten Wäsche verfilzt, ist einfach nur frustrierend.

Damit du direkt einen Überblick hast, hier eine kleine Einkaufsliste:

  • Wolle: Je nach Hundegröße zwischen 100g und 300g. Rechne mal mit Kosten zwischen 15€ und 40€.
  • Rundstricknadel: Passend zur Wollstärke, kostet etwa 5-10€.
  • Nadelspiel (optional): Für die Beinbündchen, gleiche Stärke wie die Rundnadel.
  • Flexibles Maßband: Das A und O für die Passform!
  • Maschenmarkierer: Ein paar kleine Ringe, die dir das Leben ungemein erleichtern.
  • Wollnadel: Zum sauberen Vernähen der Fäden am Schluss.

Die perfekte Wolle finden – gar nicht so schwer!

Die Auswahl im Wollgeschäft oder online kann einen echt erschlagen. Aber keine Sorge, für Hundepullover gibt es klare Favoriten.

  • Merinowolle: Mein absoluter Liebling für diesen Zweck. Sie ist butterweich, kratzt nicht und hat geniale thermische Eigenschaften – sie wärmt sogar noch, wenn sie leicht feucht ist. Achte auf den Zusatz „superwash“, dann kannst du den Pulli easy im Wollwaschgang in der Maschine waschen. Für einen kleinen Hund (z.B. Dackel) brauchst du ca. 100-150g, was dich etwa 15-25€ kosten wird.
  • Wollmischungen: Eine Mischung aus Schurwolle und Polyamid (oft im Verhältnis 75/25, wie bei Sockenwolle) ist extrem robust und pflegeleicht. Perfekt für aktive Hunde, die gern mal durchs Unterholz brettern. Hier bist du preislich oft etwas günstiger dabei.
  • Alpakawolle: Noch eine Spur wärmer und leichter als Merino, aber auch teurer und pflegeintensiver. Eine Luxus-Option für echte Frostbeulen.

Was du meiden solltest: Reine Baumwolle ist ein No-Go. Sie saugt sich bei Nässe voll, wird kalt und schwer – also genau das Gegenteil von dem, was wir wollen. Günstiges Polyacryl ist auch nicht ideal, da es nicht atmungsaktiv ist. Der Hund schwitzt darunter, die Feuchtigkeit kann nicht weg, und dann kühlt er erst recht aus.

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Kleiner Tipp: Achte auf Siegel wie den OEKO-TEX Standard 100. Das garantiert, dass das Garn schadstoffgeprüft ist. Sicher ist sicher, falls dein Hund mal am Pulli knabbert.

Die Vorbereitung: Richtig Maß nehmen am Hund

Das ist der wichtigste Schritt von allen. Ich sage immer: „Zweimal messen, einmal stricken.“ Ein Pullover, der zwickt, spannt oder rutscht, ist eine Qual. Nimm dir dafür Zeit und mach das ganz in Ruhe, vielleicht wenn dein Hund gerade entspannt döst.

Du brauchst drei Hauptmaße:

  1. Halsumfang (A): Miss da, wo das Halsband sitzt. Das Maßband sollte anliegen, aber nicht würgen. Zwei Finger sollten noch drunter passen.
  2. Brustumfang (B): Direkt hinter den Vorderbeinen, an der breitesten Stelle des Brustkorbs. Hier braucht der Pulli genug Spielraum für volle Bewegungsfreiheit.
  3. Rückenlänge (C): Vom Halsansatz (zwischen den Schulterblättern) bis zum Ansatz der Rute. Wichtig: Nicht bis zur Schwanzspitze messen! Der Po und das „Geschäft“ müssen frei bleiben.

Profi-Tipp für besondere Körperformen: Bei einem Dackel ist die Rückenlänge natürlich extra wichtig – plane hier von vornherein mehr Reihen für den Körper ein. Bei einem Windhund oder einem anderen Hund mit sehr tiefem Brustkorb solltest du am Brustumfang besonders großzügig messen und später bei der Raglan-Passe ein paar Zunahmen mehr einplanen.

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Die Maschenprobe: Dein ungeliebtes Must-Do

Ganz ehrlich, niemand liebt die Maschenprobe, aber sie ist dein Sicherheitsnetz. Jeder strickt anders – mal fester, mal lockerer. Die Angaben auf der Woll-Banderole sind nur ein Richtwert. Nur mit deiner eigenen Probe passt der Pullover am Ende wirklich.

So geht’s: Stricke ein Probestück von ca. 12×12 cm in dem Muster, das du verwenden willst (meist glatt rechts). Wasche es dann genauso, wie du den fertigen Pulli waschen würdest, und lass es liegend trocknen. Danach zählst du aus, wie viele Maschen und Reihen auf 10×10 cm kommen. Diese Zahlen sind die Grundlage für deine gesamte Berechnung.

Die Technik: Ein einfacher Raglan-Pullover von oben

Wir stricken einen sogenannten „Top-Down“-Pullover. Der riesige Vorteil: Er kommt ohne eine einzige Naht aus und du kannst ihn deinem Hund zwischendurch immer wieder anprobieren, um die Passform zu checken.

Rechne als Anfänger mal mit 6-10 Stunden Strickzeit für einen kleinen Pullover. Mit etwas Übung schaffst du das locker an einem gemütlichen Wochenende.

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Schritt 1: Das Halsbündchen

Berechne mit deiner Maschenprobe die nötige Maschenzahl für den Halsumfang. Runde die Zahl so, dass sie durch 4 teilbar ist, das macht die Aufteilung später einfacher. Schlage die Maschen an, schließe sie zur Runde und stricke ein elastisches Bündchen (z.B. 2 Maschen rechts, 2 Maschen links im Wechsel) für etwa 3-5 cm.

Schritt 2: Die Raglan-Passe für die Schultern

Jetzt wird die Weite für Brust und Schultern geschaffen. Teile deine Maschen gedanklich auf: Ein Drittel für den Rücken, ein Drittel für den vorderen Brustteil und das letzte Drittel für die beiden Ärmel. Markiere die vier „Nahtstellen“ (die Raglanlinien) mit Maschenmarkierern. In jeder zweiten Runde nimmst du nun vor und nach jedem Markierer eine Masche zu. So werden es pro Zunahmerunde 8 Maschen mehr.

Wie mache ich eine Zunahme? Ein einfacher Trick, der keine Löcher hinterlässt: Hebe den Querfaden zwischen zwei Maschen mit der linken Nadel auf und stricke ihn verschränkt rechts ab. Auf YouTube findest du unter „Zunahme aus Querfaden“ super Anleitungen dazu.

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Schritt 3: Ärmel stilllegen und den Körper stricken

Wenn die Passe breit genug ist (am besten am Hund anprobieren!), legst du die Ärmelmaschen still, indem du sie auf ein Stück Restwolle fädelst. Um mehr Bewegungsfreiheit zu schaffen, schlägst du unter der Achsel ein paar neue Maschen an (je nach Hundegröße 4-8 Stück). Dann strickst du über den Körper weiter in Runden.

Bei Rüden musst du den Bauchbereich kürzer halten, damit nichts nass wird. Ein guter Richtwert: Beginne etwa 10 cm vor der gewünschten finalen Rückenlänge damit, am Bauch in verkürzten Reihen zu arbeiten oder einfach den Bauchbereich abzuketten, während du den Rücken noch länger strickst.

Schritt 4: Abschluss und die Ärmelchen

Wenn die Rückenlänge passt, strickst du noch ein kurzes Bündchen und kettest dann alles locker ab. Danach nimmst du die stillgelegten Ärmelmaschen wieder auf die Nadeln (am besten ein Nadelspiel), nimmst aus den unter der Achsel angeschlagenen Maschen ebenfalls welche auf und strickst auch hier ein kurzes Bündchen. Fertig!

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Schritt 5: Fäden vernähen

Die letzte Fleißarbeit. Vernähe alle Fäden sauber auf der Innenseite. Das ist wichtig, denn ein Hund könnte mit einer Kralle an einem losen Faden hängen bleiben.

Typische Fehler – und wie du sie vermeidest

Aus meiner Erfahrung gibt es ein paar klassische Stolpersteine. Aber keine Sorge, für alles gibt es eine Lösung!

  • Fehler 1: Die Beinlöcher sind zu eng und scheuern.
    Lösung: Sei großzügig beim Anschlagen der neuen Maschen unter den Achseln. Lieber zwei Maschen zu viel als eine zu wenig!
  • Fehler 2: Der Pullover rollt sich am unteren Rand unschön auf.
    Lösung: Beende den Körper immer mit einem Bündchenmuster (z.B. 2 re/2 li) von mindestens 3-4 cm Höhe. Das verhindert das Einrollen von glatt rechts gestrickten Teilen.
  • Fehler 3: Der Halsausschnitt ist viel zu weit und rutscht über die Schulter.
    Lösung: Stricke das Halsbündchen mit einer Nadelstärke dünner als den Rest des Pullovers. Dadurch wird es automatisch enger und elastischer.
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Pflege und Sicherheit – Deine Verantwortung

Damit das gute Stück lange hält, wasche es am besten im Wollprogramm mit Wollwaschmittel und trockne es immer liegend auf einem Handtuch. Niemals aufhängen, sonst leiert es aus!

Und noch wichtiger: Lass deinen Hund nie unbeaufsichtigt, wenn er den Pullover trägt. Er könnte draußen an einem Ast hängen bleiben. Verzichte außerdem auf angenähte Knöpfe oder Perlen – Verschluckungsgefahr! Kontrolliere den Pulli regelmäßig auf Löcher oder lose Fäden, in denen sich eine Kralle verfangen könnte.

So, und jetzt ran an die Nadeln! Ein Hundepullover ist so viel mehr als nur ein Strickprojekt. Es ist Wärme und Fürsorge, die du deinem Vierbeiner schenkst. Und wenn du fertig bist, sei stolz auf dein Werk! Zeig es doch mal her – poste ein Foto auf Social Media mit dem Hashtag #Wollnasenliebe. Ich bin gespannt auf dein Ergebnis!

Bildergalerie

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Merinowolle: Superweich, atmungsaktiv und von Natur aus temperaturregulierend. Ideal für empfindliche Hundehaut, aber pflegeintensiver und meist teurer. Ein echter Luxus für den Senior-Hund.

Polyacryl: Extrem pflegeleicht (maschinenwaschbar!), robust und preisgünstig. Perfekt für den Alltags-Schmutzfinken, der sich gerne in Pfützen wälzt.

Fazit: Für den Spaziergang im Matsch ist Acryl praktischer, für den Senior mit Gelenkschmerzen ist die sanfte Wärme von Merino unschlagbar.

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Schon im viktorianischen England des 19. Jahrhunderts war es en vogue, kleine Schoßhündchen in aufwendig gefertigte Mäntelchen und Decken zu kleiden.

Was damals ein reines Statussymbol der Oberschicht war, hat heute einen ganz praktischen Nutzen. Statt Seide und Samt verwenden wir funktionale, wärmende Materialien. Der Gedanke dahinter ist aber geblieben: Unserem treuen Begleiter Schutz und Komfort zu bieten.

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Der neue Pulli ist voller Schlamm – und jetzt?

Bitte nicht einfach in die Heißwäsche geben! Die meisten Wollgarne, selbst solche mit Superwash-Ausrüstung wie die „Merino Extrafine 120“ von Schachenmayr, sollten maximal bei 30 °C im Wollwaschgang gewaschen werden. Verwenden Sie spezielles Wollwaschmittel und legen Sie den Pullover zum Trocknen flach auf ein Handtuch, anstatt ihn aufzuhängen. So bleibt er in Form und kuschelig weich.

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Wenn die Welt Kopf steht: Der ultimative Guide für dich und deinen Hund in jeder Krise

  • Sticken Sie den Namen Ihres Hundes mit einem Kontrastgarn auf den Kragen.
  • Nähen Sie einen kleinen, wasserabweisenden Aufnäher auf den Rücken – praktisch und schick.
  • Integrieren Sie einen kleinen Knopfverschluss am Bauch, falls Ihr Hund das Über-den-Kopf-Ziehen hasst.
  • Arbeiten Sie eine kleine Öffnung am Nacken ein, um die Leine am darunterliegenden Geschirr befestigen zu können.
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Denken Sie bei der Farbwahl nicht nur an Ihren Geschmack, sondern auch an die Sicherheit. Ein leuchtendes Orange oder ein kräftiges Gelb macht Ihren Hund in der Dämmerung viel besser sichtbar. Besonders clever sind Garne mit eingearbeitetem Reflektor-Faden, wie zum Beispiel die „Creative Reflection“ von Rico Design. So wird der selbstgestrickte Pulli zum echten Sicherheits-Plus im Herbst und Winter.

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Der häufigste Fehler: Zu eng gestrickte Bündchen an den Beinausschnitten. Sie scheuern und schränken die Bewegungsfreiheit ein, was für den Hund sehr unangenehm sein kann. Stricken Sie diese Partien lieber eine Nadelstärke größer oder nutzen Sie ein besonders elastisches Rippenmuster (z.B. 1 rechts, 1 links), um maximalen Komfort zu garantieren.

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Laut Tiermedizinern kann eine Überhitzung beim Hund schon bei einer Körpertemperatur von über 40 °C kritisch werden. Ein Pullover im warmen Innenraum oder im Auto ist daher ein absolutes No-Go.

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  • Ein absolut einzigartiges Design, das es kein zweites Mal gibt.
  • Perfekte Verwertung von Wollresten aus anderen Projekten.
  • Eine tolle Möglichkeit, Farbverläufe und Muster zu üben, ohne neues Garn zu kaufen.

Das Geheimnis? Ein Streifenpulli! Kombinieren Sie einfach alle passenden Garnreste zu einem kunterbunten Unikat. Achten Sie nur darauf, dass die Garne eine ähnliche Stärke und Pflegeanleitung haben, damit sich beim Waschen nichts verzieht.

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Die Wahl der Nadeln kann den Strickprozess enorm beeinflussen. Für einen Hundepullover, der oft in Runden gestrickt wird, sind Rundstricknadeln die erste Wahl.

  • Holz- oder Bambusnadeln (z.B. von KnitPro): Liegen warm in der Hand, sind leicht und die Maschen rutschen nicht so schnell ab. Perfekt für Anfänger und glatte Garne!
  • Metallnadeln: Superglatt und ideal für schnelle, geübte Stricker, die Tempo lieben und mit „griffigen“ Wollsorten arbeiten.
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Ein klassisches Zopfmuster auf dem Rücken sieht nicht nur edel aus, es hat auch einen praktischen Vorteil: Die Verzopfungen machen das Gestrick dicker, elastischer und somit an dieser empfindlichen Körperpartie noch wärmer. Für den Bauchbereich hingegen eignen sich glatte, flache Muster besser, damit nichts drückt oder scheuert, wenn der Hund liegt.

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Wichtiger Tipp zum Ausmessen: Messen Sie die Rückenlänge unbedingt vom unteren Halsansatz (zwischen den Schulterblättern) bis zum Rutenansatz – nicht vom Halsband aus! Ein zu langer Pullover stört den Hund beim „Geschäftemachen“ und verschmutzt dadurch sehr schnell am hinteren Ende.

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  • Der Pullover passt am Ende wie angegossen.
  • Sie vermeiden stundenlanges Aufribbeln und Frustration.
  • Der Garnverbrauch lässt sich exakt kalkulieren.

Das Geheimnis? Die oft ungeliebte Maschenprobe! Stricken Sie ein kleines Probestück (ca. 10×10 cm) im geplanten Muster, waschen Sie es und messen Sie erst dann, wie viele Maschen und Reihen auf 10 cm kommen. Es ist der wichtigste Schritt für ein gelungenes Projekt.

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Mein Welpe wächst so schnell – muss ich jede Woche neu stricken?

Nicht unbedingt! Ein cleverer Trick ist, die Bündchen am Bauch und Hals extra lang als Rippenmuster zu stricken. Diese können anfangs umgeschlagen werden und „wachsen“ dann einfach mit, indem man sie nach und nach aufklappt. So haben Sie und Ihr Welpe zumindest einige Wochen länger Freude an dem liebevoll gestrickten Pullover.

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Ein guter Hundepullover muss nicht teuer sein. Es gibt tolle, preiswerte Garne, die sich perfekt eignen. Wichtig ist, dass sie weich und waschbar sind.

  • Marken-Acrylgarne: Suchen Sie nach hochwertigen Acrylgarnen wie „Bravo“ von Schachenmayr. Sie sind langlebig, filzen nicht und sind in unzähligen Farben erhältlich.
  • Sockenwolle: Die klassische Mischung aus 75 % Schurwolle und 25 % Polyamid macht das Garn extrem strapazierfähig und maschinenwaschbar. Perfekt für einen robusten Alltagspullover.
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Laut einer Umfrage von „Pet Product News International“ geben Hundebesitzer im Durchschnitt mehr Geld für das Wohlbefinden ihrer Tiere aus als für ihre eigene Freizeit.

Dieses selbstgestrickte Projekt ist der perfekte Beweis dafür: Es investiert nicht nur Geld in hochwertige Wolle, sondern vor allem Zeit und Liebe in die Gesundheit und den Komfort des vierbeinigen Familienmitglieds.

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Der Rollkragen: Hält den empfindlichen Halsbereich wunderbar warm und schützt vor Zugluft. Er ist praktisch, schnell gestrickt und stört den Hund in der Regel nicht bei seinen Bewegungen.

Die Kapuze: Ein modisches Statement und süßer Hingucker. Praktisch ist sie selten, da sie die Sicht und das Gehör des Hundes einschränken kann und bei Regen schnell durchnässt ist.

Für den reinen Kälteschutz im Alltag ist der Rollkragen klar die bessere, funktionale Wahl.

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Das Stricken für Ihren Hund ist mehr als nur ein Hobby. Es ist eine Form der Fürsorge, eine stille Kommunikation. Das leise Klappern der Nadeln, die weiche Wolle in den Händen und die Vorfreude darauf, wie Ihr Vierbeiner sich in die selbstgemachte Wärme kuscheln wird – das sind Momente, die die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Tier auf eine ganz besondere Weise stärken.

  • Ziehen Sie eine Fadenschlaufe niemals ab, sondern nutzen Sie eine feine Häkelnadel, um sie vorsichtig auf die Innenseite des Pullovers zu ziehen.
  • Sichern Sie die Schlaufe innen mit ein paar kleinen Stichen eines passenden Nähgarns.
  • Bei größeren Löchern durch Äste oder Zähne: Stoppfen Sie diese mit einem passenden Wollrest. Die Technik des „Maschenstichs“ wirkt hier Wunder und macht die Reparatur fast unsichtbar.
Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.