Badezimmer fliesen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für ein perfektes Ergebnis
Ich kann mich noch gut an mein allererstes Bad erinnern, das ich als junger Handwerker ganz allein verantworten durfte. Mein Meister stand zwar daneben, aber der Druck war da. Jede einzelne Fliese, jede Fuge – alles musste sitzen. Das hat mich eines gelehrt: Ein Bad ist kein Schönheitssalon für Kacheln, es ist ein hochtechnisches System. Wenn die Basis nicht stimmt, kannst du die teuerste Designerfliese der Welt an die Wand kleben, und es wird trotzdem eine Katastrophe.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Schritt 0: Bevor du überhaupt an Fliesen denkst – der Abriss
- 0.2 1. Das Fundament deines Bades: Ohne Abdichtung geht gar nichts!
- 0.3 2. Die Qual der Wahl: Welche Fliese darf es denn sein?
- 0.4 3. Planung ist alles: Der Schlachtplan des Meisters
- 0.5 4. Ran an die Kelle: Die eigentliche Verlegung
- 0.6 5. Der große Abschluss: Verfugen und Silikon
- 0.7 6. Die häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest
- 1 Bildergalerie
Heute, viele Jahre und unzählige Bäder später, sehe ich immer wieder die gleichen Fehler. Man lässt sich von Hochglanzbildern im Netz inspirieren, was ja super für die Ideenfindung ist. Aber die knallharte handwerkliche Realität dahinter wird oft ausgeblendet. Deshalb will ich hier mal Tacheles reden. Nicht nur, was schick aussieht, sondern worauf es wirklich ankommt, damit dein Bad nicht nur heute glänzt, sondern auch in 20 Jahren noch dicht ist.
Schritt 0: Bevor du überhaupt an Fliesen denkst – der Abriss
Fast jeder startet ja nicht mit einer nackten Wand, sondern mit einem alten Bad. Und hier beginnt schon die eigentliche Arbeit. Alte Fliesen müssen runter, und zwar gründlich. Dafür brauchst du einen Bohrhammer mit Flachmeißel. Den kannst du dir übrigens für ca. 30-40 € pro Tag im Baumarkt leihen.
Kleiner Tipp: Fang unten an und arbeite dich hoch. Und immer eine Schutzbrille tragen, die kleinen Splitter sind fies! Nachdem die Fliesen weg sind, siehst du das wahre Gesicht deiner Wände. Oft sind die danach ziemlich ramponiert. Lose Putzreste müssen runter, Löcher verspachtelt werden. Dein Ziel ist ein tragfähiger, sauberer und vor allem EBENER Untergrund.
Und wenn deine Wand krumm ist wie eine Banane? Keine Panik. Dafür gibt es Ausgleichsmasse für die Wand oder Fließspachtel für den Boden. Das ist quasi Make-up für den Untergrund. Wichtig ist nur: Lass dem Zeug genug Zeit zum Trocknen, die Angaben stehen immer auf der Packung. Ungeduld ist hier dein größter Feind.
1. Das Fundament deines Bades: Ohne Abdichtung geht gar nichts!
Okay, jetzt wird’s ernst. Bevor wir über Mosaik oder XXL-Formate quatschen, reden wir über den Endgegner jedes Hauses: Wasser. Wasser ist super, aber nur da, wo es hingehört. Die Abdichtung unter den Fliesen ist deine Versicherung gegen Bauschäden, Schimmel und den Zorn deiner Nachbarn unter dir. Hier zu sparen ist, ehrlich gesagt, der dümmste Fehler, den man machen kann.
Die geltenden Profi-Regeln für Innenräume sind da knallhart. Ein Duschbereich, besonders eine bodengleiche Dusche, ist eine Zone mit hoher Wasserbelastung. Das bedeutet, die Wände und der Boden müssen eine lückenlose, wasserdichte Haut bekommen. Stell dir vor, du baust ein Mini-Schwimmbecken in dein Bad. Jeder Millimeter muss dicht sein.
Das machst du mit sogenannter Verbundabdichtung. Das ist entweder eine streichfähige, flüssige Folie oder spezielle Dichtbahnen. Alle Ecken, Rohrdurchführungen und Anschlüsse an Wanne oder Duschtasse werden penibel mit Dichtbändern und Manschetten eingearbeitet. Rechne mal mit Materialkosten von etwa 25-45 € pro Quadratmeter allein für eine fachgerechte Abdichtung. Aber das ist das bestinvestierte Geld im ganzen Projekt!
Gut zu wissen: Diese Dichtschlämme braucht Zeit. Meistens musst du zwei Schichten auftragen, und zwischen den Schichten und vor dem Fliesen musst du Trocknungszeiten von mindestens 12 bis 24 Stunden einplanen. Also, kein Stress!
2. Die Qual der Wahl: Welche Fliese darf es denn sein?
Im Baumarkt erschlägt dich die Auswahl, ich weiß. Aber Optik ist nicht alles. Die technischen Eigenschaften sind entscheidend.
- Steingutfliesen: Das sind die Klassiker für die Wand. Sie sind etwas poröser, nehmen also mehr Wasser auf, und sind daher für den Boden ungeeignet. Ihr großer Vorteil: Sie lassen sich superleicht schneiden, was sie für Anfänger sympathisch macht. Preislich oft die günstigste Variante.
- Steinzeugfliesen: Schon eine andere Liga. Dichter gebrannt, robuster und nehmen weniger Wasser auf. Ein guter Allrounder für den Boden in den meisten Wohnräumen und natürlich auch für die Wand.
- Feinsteinzeugfliesen: Das ist die Königsklasse fürs Bad. Die Wasseraufnahme liegt bei unter 0,5 %, was sie extrem widerstandsfähig und frostsicher macht. Wir Profis verwenden für Badezimmerböden fast ausschließlich Feinsteinzeug. Es ist hart, langlebig und unfassbar pflegeleicht. Aber: Es ist auch teurer (rechne mal ab 25 €/m², nach oben offen) und deutlich schwieriger zu schneiden. Ohne einen guten Nassschneider geht da gar nichts.
Ein ganz wichtiger Punkt für den Boden ist die Rutschfestigkeit. Achte auf die R-Klasse. Für den nassen Barfußbereich im Bad ist R10 die absolut richtige Wahl. Eine glatt polierte R9-Fliese sieht im Laden vielleicht edel aus, wird aber zur lebensgefährlichen Eisbahn, sobald Wasser draufkommt. Deine Sicherheit geht immer vor!
3. Planung ist alles: Der Schlachtplan des Meisters
Ein Profi stürmt niemals einfach los und klatscht die erste Fliese in die Ecke. Das Ergebnis wäre ein Chaos aus hässlichen, schmalen Fliesenresten in den Ecken, die man als Erstes sieht. Wir planen das Bild vorher.
So gehst du vor:
- Die Hauptblickachse finden: Was siehst du als Erstes, wenn du zur Tür reinkommst? Diese Wand oder dieser Bodenbereich muss absolut perfekt aussehen. Hier fängt die Planung an.
- Symmetrie ist King: Miss die Wand aus und lege die erste Fliesenreihe so, dass an beiden Rändern ein gleich breiter Anschnitt entsteht. Das bedeutet oft, dass man mit einer Fuge oder der Mitte einer Fliese genau in der Mitte der Wand beginnt. Ein kleiner Trick, den viele nicht kennen: Spanne eine Schlagschnur, um eine perfekt gerade Linie über die ganze Wand zu ziehen. Das ist dein Startpunkt.
- Material berechnen: Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Samstagabend drei Fliesen fehlen. Die goldene Regel lautet: Immer 10-15 % mehr Fliesen kaufen, als die reine Quadratmeterzahl ergibt. Du brauchst diesen Puffer für Verschnitt und falls mal eine Fliese bricht.
Ach ja, die Fugenbreite. Schmale Fugen (2 mm) sehen modern aus, verzeihen aber null Fehler und erfordern teurere, absolut maßhaltige Fliesen. Eine Fuge von 3-5 mm ist für Heimwerker viel dankbarer. Sie gleicht kleine Unterschiede aus und sorgt für ein ruhigeres Gesamtbild.
4. Ran an die Kelle: Die eigentliche Verlegung
Das Herzstück der Arbeit. Die wichtigste Technik, gerade bei größeren Fliesen, nennt sich Buttering-Floating-Verfahren. Klingt schick, bedeutet aber nur: Du ziehst den Kleber mit einer Zahnkelle auf den Untergrund (Floating) UND streichst zusätzlich eine dünne Schicht Kleber auf die Rückseite der Fliese (Buttering). Warum der doppelte Aufwand? Weil du so eine 100%ige Kleberdeckung erreichst und keine Hohlräume entstehen. Ein Hohlraum unter einer Bodenfliese ist eine Sollbruchstelle.
Beim Kleber gibt es keine Diskussion: Im Bad brauchst du einen Flexkleber. Punkt. Er bleibt leicht elastisch und gleicht Spannungen aus, zum Beispiel bei einer Fußbodenheizung oder auf Trockenbauwänden. Normaler Kleber würde hier einfach reißen.
Die Größe der Zahnkelle hängt von der Fliesengröße ab. Für Mosaik reichen 4 mm Zähne, für eine 30×60 cm Fliese nimmst du eine 8-mm-Zahnung und für große 60×60 cm Bodenfliesen eine 10er oder 12er. Je größer die Fliese, desto größer die Zähne. So stellst du sicher, dass die Klebermenge passt.
5. Der große Abschluss: Verfugen und Silikon
Wenn der Kleber durchgetrocknet ist (mindestens 24 Stunden warten!), kommt das Verfugen. Moderner Fugenmörtel ist oft schon wasser- und schmutzabweisend. Arbeite immer diagonal zur Fuge und in kleinen Abschnitten, die du in 15-20 Minuten schaffst. Nach kurzem Anziehen wäschst du die Fliesen mit einem feuchten Schwammbrett sauber. Wartest du zu lange, schrubbst du dir am Zementschleier einen Wolf.
Und jetzt kommt der Punkt, den so viele falsch machen: Ecken und Anschlüsse an Wanne, Dusche oder Boden werden NIE mit Fugenmörtel gefüllt! Dein Haus bewegt sich, es „arbeitet“. Eine starre Mörtelfuge in der Ecke würde unweigerlich reißen. Ich hatte mal einen Kunden, der hat das besser gewusst. Ein halbes Jahr später rief er an: „Hilfe, die Fugen in allen Ecken sind gerissen!“ Tja… lerne aus seinen Fehlern!
Für diese Dehnungsfugen nimmst du Sanitär-Silikon. Es ist elastisch und fängt die Bewegungen ab. Aber Achtung: Silikonfugen sind Wartungsfugen. Das heißt, sie müssen alle paar Jahre erneuert werden. Das ist kein Mangel, das ist normal.
6. Die häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest
Hier ist meine Top-Liste der Heimwerker-Fails, damit du sie nicht nachmachst:
- Fehler: Die Abdichtung wird als „optional“ angesehen.
Lösung: Sie ist das Wichtigste überhaupt. Mach es richtig oder lass es einen Profi machen. - Fehler: Auf altem, losem Putz oder Gips ohne Grundierung fliesen.
Lösung: Der Untergrund muss fest, sauber und grundiert sein. Gipsputz braucht immer einen speziellen Sperrgrund, sonst zieht er das Wasser aus dem Kleber und die Fliesen halten nicht. - Fehler: Standard-Fliesenkleber verwenden, um Geld zu sparen.
Lösung: Im Bad immer Flexkleber. Die paar Euro mehr sind eine Investition in die Zukunft. - Fehler: Einfach in einer Ecke anfangen, wird schon passen.
Lösung: Nimm dir eine Stunde Zeit für die Planung. Ein symmetrisches Fliesenbild ist der Unterschied zwischen „selbst gemacht“ und „wie vom Profi“.
Ein Bad zu fliesen ist eine echte Herausforderung, aber auch unglaublich befriedigend. Wenn du dir bei der Abdichtung oder den Wasseranschlüssen unsicher bist, hol dir für diese Schritte einen Fachmann. Den Rest kannst du mit Geduld und Sorgfalt schaffen. Und am Ende stehst du da, schaust auf dein Werk und kannst mit Recht verdammt stolz sein.
Bildergalerie
Wussten Sie, dass Feinsteinzeugfliesen eine Wasseraufnahme von unter 0,5 % haben?
Das macht sie nicht nur extrem frostbeständig und für den Außenbereich geeignet, sondern im Bad zu einem echten Bollwerk gegen Feuchtigkeit. Im Gegensatz zu Steingutfliesen, die poröser sind und sich nur für Wände eignen, ist Feinsteinzeug der unangefochtene Champion für den Boden – und überall dort, wo es nass wird. Eine Investition, die sich in puncto Langlebigkeit bezahlt macht.
Großformat oder Kleinmosaik – was passt zu meinem Bad?
Große Fliesen (ab 60×60 cm) lassen kleine Bäder ruhiger und geräumiger wirken, da es weniger Fugen gibt, die den Raum optisch zerstückeln. Sie sind modern und pflegeleicht. Mosaikfliesen hingegen sind perfekt, um Akzente zu setzen, Rundungen zu verkleiden oder eine bodengleiche Dusche mit dem nötigen Gefälle auszustatten. Sie erzeugen eine lebendige, detaillierte Oberfläche, erfordern aber einen präzisen Verleger und sind fugenintensiver.
Die Farbe der Fuge: Sie ist die heimliche Gestalterin Ihres Bades. Eine Fugenfarbe Ton-in-Ton mit der Fliese lässt die Fläche homogen und größer wirken. Eine Kontrastfarbe – wie die klassische schwarze Fuge zur weißen Metrofliese – betont das Raster und den einzelnen Stein. Sie gibt dem Bad einen grafischen, oft industriellen Charakter. Experimentieren Sie mit Fugenmustern von Marken wie Sopro oder PCI, bevor Sie sich entscheiden – der Effekt ist verblüffend.
- Sie sorgt für eine nahtlose, fast fugenlose Optik.
- Schmutz hat kaum eine Chance, sich festzusetzen.
- Der Raum wirkt sofort großzügiger und edler.
Das Geheimnis? Rektifizierte Fliesen. Diese werden nach dem Brennen maschinell auf ein exaktes Maß mit 90-Grad-Kanten beschnitten. Das erlaubt minimale Fugenbreiten von nur 1,5 bis 2 mm und ein extrem präzises Verlegebild.
Die Wahl des richtigen Werkzeugs entscheidet über Frust oder Freude. Für gerade Schnitte bei Keramik- oder Steingutfliesen reicht oft ein guter manueller Fliesenschneider von Rubi oder Kaufmann. Sobald es aber um hartes Feinsteinzeug, Diagonalschnitte oder Ausklinkungen für Steckdosen geht, ist ein Nassschneidetisch die bessere Wahl. Die Miete für ein Profigerät für ein Wochenende ist gut investiertes Geld für saubere Kanten und weniger Bruch.
Laut einer Forsa-Umfrage ist das Badezimmer für 79% der Deutschen ein wichtiger Rückzugsort zum Entspannen.
Dieser Anspruch sollte sich in der Materialwahl widerspiegeln. Fliesen in Holz- oder Natursteinoptik, etwa aus der Serie „My Earth“ von Villeroy & Boch, bringen Wärme und Natürlichkeit in den Raum. Kombiniert mit einer matten Oberfläche, die sich unter den Füßen schmeichelhaft anfühlt, wird das Bad zur persönlichen Wellness-Oase, weit entfernt von einer sterilen Nasszelle.
Der Untergrund ist vorbereitet, die Abdichtung trocken. Bevor die erste Fliese an die Wand kommt, hier die finale Checkliste:
- Grundierung aufgetragen? Sie bindet Staub und sorgt für optimalen Halt des Klebers.
- Verlegeplan erstellt? Legen Sie die erste Reihe trocken aus, um Anschnitte zu planen und ein harmonisches Bild zu gewährleisten.
- Kleber angerührt? Exakt nach Herstellerangabe, klumpenfrei und mit der richtigen Konsistenz.
- Werkzeug griffbereit? Zahnkelle, Wasserwaage, Fliesenschneider, Eimer mit Wasser und Schwamm.
Der häufigste Anfängerfehler: An einer Ecke beginnen und sich dann wundern, warum am Ende winzige, unschöne Fliesenstücke übrigbleiben. Profis beginnen immer in der Mitte der Wand oder des Bodens. Messen Sie die Fläche aus, ziehen Sie eine senkrechte und eine waagerechte Hilfslinie (Schlagschnur!). Von diesem Kreuz aus arbeiten Sie sich symmetrisch nach außen vor. So stellen Sie sicher, dass die zugeschnittenen Fliesen an den Rändern gleich breit sind.
Epoxidharzfuge – Luxus oder Notwendigkeit?
Eine Epoxidharzfuge ist teurer und aufwendiger zu verarbeiten als eine herkömmliche Zementfuge. Aber: Sie ist zu 100% wasserdicht, extrem widerstandsfähig gegen Chemikalien und Schimmel hat hier keine Chance. In der bodengleichen Dusche oder auf stark beanspruchten Flächen ist sie die absolute Premium-Lösung für dauerhafte Hygiene und eine Optik, die auch nach Jahren noch wie neu aussieht. Für die normale Wandfläche genügt meist eine hochwertige, kunststoffvergütete Zementfuge.
Vergessen Sie nicht den „Verschnitt“! Kaufen Sie immer 10-15% mehr Fliesen, als die reine Quadratmeterzahl Ihres Bades ergibt. Warum?
- Beim Schneiden geht immer mal etwas zu Bruch.
- Bei komplexen Mustern oder diagonalen Verlegungen benötigen Sie mehr Anschnitte.
- Es ist Gold wert, ein paar Reservefliesen im Keller zu haben, falls später mal eine ausgetauscht werden muss. Nachkaufen ist oft unmöglich, da sich die Brandfarben von Charge zu Charge leicht unterscheiden können.
Die Metrofliese, auch „Subway Tile“ genannt, trat ihren Siegeszug Anfang des 20. Jahrhunderts in den U-Bahn-Stationen von New York und Paris an. Ihre glänzende, pflegeleichte Oberfläche galt damals als Inbegriff von Hygiene und Modernität.
Die Größe der Zahnung auf Ihrer Zahnkelle ist kein Zufall. Sie bestimmt die Menge des aufgetragenen Klebers und damit die Haftung. Als Faustregel gilt:
- Mosaik (bis 10 cm): 3-4 mm Zahnung
- Standardfliesen (bis 25 cm): 6-8 mm Zahnung
- Großformate (ab 30 cm): 10-12 mm Zahnung oder Buttering-Floating-Verfahren
Ein zu dünnes Kleberbett führt zu Hohlräumen und gebrochenen Fliesen, ein zu dickes zum unkontrollierten Herausquellen des Klebers in die Fugen.
Haben Sie schon mal über eine Akzentwand nachgedacht? Statt das ganze Bad einheitlich zu fliesen, kann eine einzelne Wand – oft hinter dem Waschtisch oder in der Dusche – mit einer besonderen Fliese gestaltet werden. Beliebt sind aktuell 3D-Fliesen mit Wellen- oder Wabenstruktur, Fliesen in kräftigen Farben oder aufwendige Mosaike. Das verleiht dem Raum Tiefe und einen individuellen Charakter, ohne das Budget zu sprengen.
Flexkleber S1: Diesen Begriff sollten Sie sich merken. Das „S1“ steht für einen kunststoffvergüteten, flexiblen Fliesenkleber. Er ist unverzichtbar auf Untergründen, die leichten Spannungen ausgesetzt sind, wie bei einer Fußbodenheizung oder auf Trockenbauwänden. Er gleicht minimale Bewegungen aus und verhindert, dass Ihre Fliesen mit der Zeit Risse bekommen oder sich lösen. Beim Kleber zu sparen, rächt sich immer.
Naturstein wie Marmor, Schiefer oder Travertin bringt eine einzigartige, luxuriöse Atmosphäre ins Bad. Jede Fliese ist ein Unikat. Bedenken Sie aber: Naturstein ist offenporiger als Keramik. Er muss vor dem Verfugen und danach regelmäßig mit einer speziellen Imprägnierung versiegelt werden, um ihn vor Flecken und dem Eindringen von Wasser zu schützen. Zudem ist er empfindlicher gegenüber säurehaltigen Reinigern.
Kreuzverband: Fuge über Fuge, klassisch und ruhig. Perfekt für quadratische Fliesen.
Halbverband: Um eine halbe Fliesenlänge versetzt. Dynamisch, ideal für rechteckige Formate wie Metrofliesen.
Wählen Sie das Verlegemuster bewusst. Es hat einen enormen Einfluss auf die Raumwirkung und kann ein einfaches Bad in einen echten Hingucker verwandeln.
Der deutsche Industrieverband Keramische Fliesen + Platten e.V. bestätigt einen anhaltenden Trend zu matten Oberflächen. Sie wirken moderner, sind weniger empfindlich gegen Fingerabdrücke und Wasserflecken und bieten eine bessere Rutschhemmung.
Besonders bei Bodenfliesen im Nassbereich ist eine entsprechende Rutschhemmungsklasse (z.B. R10) nicht nur ein Komfort-, sondern auch ein Sicherheitsmerkmal.
Eine perfekt ebene Fliesenfläche ohne überstehende Kanten („Überzähne“) ist das Zeichen echter Profiarbeit. Das Geheimnis sind oft nicht nur Wasserwaage und Augenmaß, sondern spezielle Nivelliersysteme. Diese bestehen aus Zuglaschen und Keilen (z.B. von Raimondi oder Karl Dahm), die beim Verlegen in die Fugen eingesetzt werden. Sie ziehen benachbarte Fliesen auf exakt die gleiche Höhe und sorgen für ein makelloses Ergebnis, besonders bei großen Formaten.
Wie lange muss ich nach dem Verfugen mit dem ersten Duschen warten?
Geduld ist hier oberstes Gebot! Auch wenn die Fuge nach 24 Stunden hart erscheint, ist sie chemisch noch nicht vollständig durchgehärtet. Geben Sie dem Fugenmörtel mindestens 3 bis 7 Tage Zeit (Herstellerangaben beachten!), bevor er der vollen Wasserbelastung ausgesetzt wird. Ein verfrühter Wasserkontakt kann die Fuge auswaschen, ihre Farbe verändern und ihre Dichtigkeit beeinträchtigen.
Silikonfugen sind keine Dekoration, sie sind technische Wartungsfugen. Sie nehmen Bewegungen zwischen Wand und Boden oder an Sanitärobjekten auf und müssen elastisch bleiben. Billiges Baumarkt-Silikon wird schnell porös und ist anfällig für Schimmel. Investieren Sie in ein hochwertiges Sanitär-Silikon (z.B. von OTTOSEAL® S 100), das pilzhemmend ausgerüstet ist. Und denken Sie daran: Diese Fugen müssen alle paar Jahre erneuert werden.
- Risse im Putz oder Gipskarton.
- Schleifspuren von altem Kleber.
- Saugende Untergründe wie Porenbeton.
In all diesen Fällen ist eine Grundierung unverzichtbar. Sie verfestigt die Oberfläche, reduziert die Saugfähigkeit und stellt sicher, dass dem Fliesenkleber nicht zu schnell das Wasser entzogen wird. Ohne Grundierung „verbrennt“ der Kleber, härtet nicht richtig aus und die Fliese hält nicht dauerhaft.
Schaffen Sie praktische Eleganz mit einer gefliesten Nische in der Dusche. Sie ersetzt störende Duschkörbe, ist extrem pflegeleicht und wirkt wie aus einem Guss. Planen Sie die Nische bereits in der Trockenbauphase. Wichtig ist eine penible Abdichtung mit Dichtbändern in allen Ecken und ein leichtes Gefälle nach vorn, damit Wasser ablaufen kann. Ein Mosaik im Inneren der Nische kann einen wunderbaren optischen Akzent setzen.
Buttering-Floating-Verfahren: Klingt kompliziert, ist aber bei großen Fliesen (ab ca. 60×60 cm) und im Außenbereich entscheidend. Dabei wird der Fliesenkleber nicht nur auf dem Untergrund (Floating), sondern zusätzlich auch dünn auf der Fliesenrückseite (Buttering) aufgetragen. Das sorgt für eine 100%ige, hohlraumfreie Anhaftung und verhindert, dass sich unter der Fliese Wasser sammelt oder sie bei Belastung bricht.
Der Trend geht weg von der reinen Zweckmäßigkeit hin zur wohnlichen Atmosphäre. Ein Weg dorthin ist die Kombination von Fliesen mit anderen Materialien. Eine geflieste Duschwand kann zum Beispiel an eine Wand mit einem feuchtigkeitsbeständigen Kalkputz oder einer speziellen Tapete für Bäder angrenzen. Dieser Materialmix bricht die oft kühle Optik eines vollgefliesten Raumes auf und schafft eine spannende, persönliche Umgebung.
Laut einer Studie des Instituts für Bauforschung (IFB) sind fehlerhafte Abdichtungen unter Fliesen eine der häufigsten Ursachen für kostspielige Bauschäden in Deutschland.
Das unterstreicht die Botschaft des Artikels: Die unsichtbare Schicht unter den schönen Kacheln ist die eigentliche Heldin Ihres Badezimmers. Produkte wie die PCI Lastogum Dichtfolie oder das Mapei Mapegum WPS System bieten hier geprüfte Sicherheit, die man nicht vernachlässigen sollte.
Laut einer Studie des Instituts für Bauforschung (IFB) sind fehlerhafte Abdichtungen unter Fliesen eine der häufigsten Ursachen für kostspielige Bauschäden in Deutschland.
Das unterstreicht die Botschaft des Artikels: Die unsichtbare Schicht unter den schönen Kacheln ist die eigentliche Heldin Ihres Badezimmers. Produkte wie die PCI Lastogum Dichtfolie oder das Mapei Mapegum WPS System bieten hier geprüfte Sicherheit, die man nicht vernachlässigen sollte.
