Kleines Bad, große Wirkung: Dein Praxis-Guide für die perfekte Badplanung

von Julia Steinhoff
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Ich hab in meiner Laufbahn schon unzählige Bäder gesehen. Von riesigen Wellness-Oasen bis hin zu diesen winzigen Schlauchbädern in Altbauten, bei denen man sich fragt: Wie soll hier überhaupt irgendwas reinpassen? Und ganz ehrlich? Genau diese kleinen Bäder sind oft die spannendsten Projekte. Es geht nicht nur darum, eine Herausforderung zu meistern, sondern eine richtig clevere Lösung zu finden, die auf gutem Handwerk und cleverer Planung basiert.

Viele Hochglanz-Ratgeber zeigen dir traumhafte Bilder, verschweigen aber die harte Realität. Da redet niemand über die Lage von Abwasserrohren, die nötigen Bewegungsflächen oder die Tücken der Abdichtung. Das will ich anders machen. Ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt, wenn du ein kleines Bad planst. Das ist kein Hexenwerk, sondern eine Frage der richtigen Technik und der klugen Entscheidungen. Betrachte das hier als einen ehrlichen Blick in meinen Werkzeugkasten.

Die Planung ist alles: Das Fundament für dein Traumbad

Bevor auch nur eine einzige Fliese von der Wand fliegt, brauchen wir einen Plan. Das ist das absolute A und O. Ein Fehler in der Planung lässt sich später nur mit viel Aufwand und vor allem hohen Kosten korrigieren. Einer der ersten Sätze, den ich jedem beibringe, ist: Zweimal messen, einmal installieren. Nimm dir dafür wirklich Zeit.

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Das richtige Aufmaß – so geht’s:

Du brauchst einen exakten Grundriss. Schnapp dir einen Zollstock oder – noch besser – ein Laser-Entfernungsmessgerät und notiere wirklich alles:

  • Wandlängen: Miss jede Wand von Ecke zu Ecke.
  • Raumhöhe: Miss an mehreren Stellen. Gerade in älteren Häusern sind Decken selten perfekt gerade.
  • Türen & Fenster: Notiere Position, Größe und ganz wichtig: die Öffnungsrichtung. Eine nach innen schwingende Tür kann in einem kleinen Bad fast einen Quadratmeter wertvollen Platz fressen.
  • Anschlüsse: Wo sind die aktuellen Anschlüsse für Wasser (warm/kalt), Abwasser und Strom? Wo sitzt der Heizkörper? Diese Punkte sind entscheidend, denn ihre Verlegung verursacht den größten Aufwand und damit auch Kosten.

Mit diesen Maßen kannst du eine Skizze auf Millimeterpapier zeichnen. Oder, und das ist heute viel einfacher, du nutzt einen der vielen kostenlosen Online-Badplaner. Die helfen dir, ein Gefühl für die Proportionen zu bekommen und verschiedene Anordnungen durchzuspielen. Plane nicht nur die Objekte selbst ein, sondern auch die Bewegungsflächen davor. Als Faustregel sollten es mindestens 60 cm vor dem WC und dem Waschtisch sein. Man will sich ja schließlich noch abtrocknen können, ohne sich alles anzustoßen.

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Dein erster Schritt heute? Nimm einen Zollstock und miss den Abstand von der Vorderkante deines WCs bis zur gegenüberliegenden Wand oder Tür. Sind es weniger als 60 cm? Dann hast du dein erstes Problem identifiziert, das du bei der Neuplanung unbedingt lösen solltest!

Der absolute Game-Changer: Die Vorwandinstallation

Wenn es eine Technik gibt, die das moderne Bad revolutioniert hat, dann ist es die Vorwandinstallation. Früher mussten Rohre mühsam in die Wand geschlitzt werden. Heute bauen wir einfach eine zweite, schmale Wand vor die eigentliche Wand. Das klingt erstmal nach Platzverlust, ist aber in 9 von 10 Fällen ein riesiger Gewinn.

Was ist das genau?

Stell dir einen stabilen Metallrahmen vor, den es von führenden Herstellern gibt. In diesem Rahmen sind der Spülkasten für das WC, die Halterungen für den Waschtisch und alle Leitungen bereits vormontiert. Dieses Modul wird an der Wand und am Boden befestigt und dann mit speziellen, imprägnierten Gipskartonplatten (die grünen) verkleidet. Übrig bleibt eine glatte, neue Wand, in der die ganze Technik unsichtbar verschwunden ist.

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Die Vorteile sind, ehrlich gesagt, unschlagbar:

  • Totale Flexibilität: Ich kann WC und Waschtisch fast beliebig positionieren und bin nicht mehr an die alten Anschlüsse gebunden.
  • Genialer Stauraum: Auf der Vorwand entsteht eine perfekte Ablagefläche. Noch besser: Man kann Nischen direkt in die Vorwand einbauen – zum Beispiel in der Dusche für Shampoo. Das schafft Stauraum, der nicht in den Raum ragt.
  • Einfache Reinigung: Ein wandhängendes WC ist hier Standard. Darunter kannst du kinderleicht durchwischen. Keine fiesen Ecken mehr!
  • Himmlische Ruhe: Der Spülkasten ist von der Wand entkoppelt. Das reduziert die Spülgeräusche im Nachbarzimmer enorm. Ein Segen in hellhörigen Wohnungen.

Klar, man muss ehrlich sein: Die Vorwand ist meist so um die 15-20 cm tief. Diesen Platz verlierst du an einer Wand. Aber der Gewinn an Flexibilität und verstecktem Stauraum macht das in fast allen kleinen Bädern mehr als wett.

Achtung! Die Installation eines Vorwandelements ist definitiv keine Arbeit für Heimwerker. Hier geht es um dichte Wasserleitungen und Statik. Das muss ein anerkannter SHK-Fachbetrieb (Sanitär, Heizung, Klima) machen. Der haftet auch dafür.

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Fliesen, Fugen und die Macht der Optik

Die Wahl der Fliesen prägt ein Bad wie nichts anderes. Und der alte Glaube „kleine Fliesen für kleine Bäder“ ist längst überholt. Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen: Meistens ist genau das Gegenteil der Fall.

Warum großformatige Fliesen rocken:

Je größer die Fliese, desto weniger Fugen. Und Fugen sind das, was eine Fläche unruhig und kleinteilig macht. Ein Netz aus Fugen zerstückelt den Raum optisch. Eine Fläche mit wenigen, kaum sichtbaren Fugen wirkt dagegen ruhig, großzügig und wie aus einem Guss. Ich empfehle Formate ab 60×60 cm für den Boden und sogar 60×120 cm für die Wände, wenn es das Budget zulässt. Solche Fliesen kosten im Fachhandel oder gut sortierten Baumarkt zwischen 40 € und 120 € pro Quadratmeter.

Achte auf den Begriff „rektifiziert“. Das bedeutet, die Kanten sind exakt geschliffen. Das erlaubt dem Fliesenleger, mit einer sehr schmalen Fuge von nur 2-3 mm zu arbeiten. Der Effekt ist der Wahnsinn.

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Die Abdichtung darunter: Das Wichtigste im ganzen Bad

Was du nicht siehst, ist oft wichtiger als das, was du siehst. Unter den schönen Fliesen muss eine lückenlose „Gummihaut“ liegen. Fliesen und Fugen sind nämlich NICHT dauerhaft wasserdicht! Ohne korrekte Abdichtung führt das früher oder später zu Schimmel und teuren Bauschäden. Das ist durch eine spezielle Norm geregelt, die genau vorschreibt, wie Wände und Böden im Duschbereich abgedichtet werden müssen. Das ist eine Arbeit, die absolute Sorgfalt erfordert.

Kleiner Tipp: Frag deinen Handwerker ganz direkt: „Wie genau setzen Sie die Abdichtung nach der aktuellen Norm um? Verwenden Sie Dichtbänder für die Ecken?“ Ein Profi wird dir das ohne Zögern erklären können und gibt dir damit ein gutes Gefühl.

Sanitärobjekte clever auswählen

Der Markt bietet heute fantastische, kompakte Lösungen. Es geht darum, Produkte zu finden, die weniger Platz brauchen, ohne dass du auf Komfort verzichten musst.

  • Das WC: Ein wandhängendes WC ist die erste Wahl. Achte auf Modelle mit „verkürzter Ausladung“ oder „Compact-Version“. Diese sind oft 5-7 cm kürzer als Standard-WCs und ragen weniger in den Raum. Das sind die Zentimeter, die am Ende den Unterschied machen.
  • Der Waschtisch: Statt eines breiten Standardwaschtisches gibt es schmalere Modelle (z.B. 45-50 cm breit) oder Waschtischunterschränke. Die schaffen Stauraum und lassen den Waschtisch schweben, was den Raum größer wirken lässt.
  • Dusche statt Wanne: Meistens muss man sich entscheiden. Eine bodengleiche Walk-in-Dusche ist die beste Lösung für ein großzügiges Raumgefühl. Der Boden wird einfach durchgefliest und eine simple Glaswand hält den Raum offen.

Wusstest du schon? Eine klassische, nach innen öffnende Tür „klaut“ dir in einem 1,50 m breiten Bad fast einen Quadratmeter nutzbare Fläche. Manchmal ist der Tausch gegen eine Schiebetür, die vor oder in der Wand läuft, der größte und einfachste Raumgewinn überhaupt!

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Licht und Spiegel: Deine geheimen Raumvergrößerer

Licht ist dein wichtigster Verbündeter. Ein dunkles Bad wirkt immer kleiner. Du brauchst ein gutes Lichtkonzept aus mehreren Quellen: eine helle Allgemeinbeleuchtung an der Decke (dimmbare LEDs sind super), gutes Licht am Spiegel (am besten seitlich oder im Spiegelschrank integriert) und vielleicht ein kleines Akzentlicht in einer Nische.

Sicherheit geht vor! Wasser und Strom sind eine gefährliche Kombi. Deshalb ist das Bad in verschiedene Schutzbereiche eingeteilt, die vorschreiben, wo welche Leuchte (mit welcher Schutzart, z.B. IP44) installiert werden darf. Die Botschaft ist einfach: Lass die Elektroinstallation im Bad IMMER von einem qualifizierten Elektriker machen. Ohne Wenn und Aber.

Ein großer Spiegel ist der zweite Trick. Er verdoppelt den Raum optisch und wirft das Licht zurück. Ein Spiegelschrank ist die perfekte Kombination aus diesem Effekt und wertvollem Stauraum.

Was kostet der Spaß und wie lange dauert es?

Sei bitte misstrauisch bei Lockangeboten wie „Bad komplett für 3.000 Euro“. Das ist unrealistisch, wenn man Qualität und Sicherheit will. Für ein kleines Bad (ca. 4-6 qm), das von Grund auf von Fachbetrieben saniert wird, solltest du realistisch mit Kosten zwischen 15.000 und 25.000 Euro rechnen.

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Kleines Bad optisch vergrößern – so geht das richtig!

Sparen kannst du am ehesten bei den sichtbaren Dingen: eine Fliese für 45 €/qm statt für 90 €/qm, eine Waschtischarmatur für 150 € statt für 400 €. Aber spare niemals an dem, was in der Wand steckt: an Rohren, Elektrik und der Abdichtung. Das ist die Seele deines Bades.

Und wie lange dauert so eine Sanierung? Plane für ein kleines Bad eine reine Bauzeit von ca. 3-4 Wochen ein, wenn alles gut koordiniert ist. Ein grober Ablauf sieht oft so aus:

  • Woche 1: Abriss, Schuttentsorgung, Vorbereitung der Rohinstallation.
  • Woche 2: Installation der Vorwandelemente, Verlegen neuer Wasser- und Elektroleitungen.
  • Woche 3: Trockenbau, Abdichtungs- und Fliesenarbeiten.
  • Woche 4: Verfugen, Malerarbeiten, Montage von WC, Dusche, Waschtisch und Möbeln.

Ein kleines Bad ist eine riesige Chance

Ich hatte neulich ein typisches 4-Quadratmeter-Bad: Alte Wanne unter der Dachschräge, ein klobiger Heizkörper an der Wand, kleine Fliesen mit dunklen Fugen. Es wirkte eng und düster. Die Lösung? Wanne raus, bodengleiche Dusche mit Glaswand rein. An der geraden Wand eine Vorwandinstallation über die ganze Breite, die das neue Hänge-WC und den Waschtisch aufnahm und eine riesige Ablage schuf. Statt des Heizkörpers gab es eine elektrische Fußbodenheizung. Dazu große, helle Fliesen. Das Ergebnis? Der Raum wirkt gefühlt doppelt so groß, ist super funktional und modern.

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Ein kleines Bad zu planen, ist wie ein gutes Puzzle. Mit der richtigen Strategie, den passenden Techniken und den richtigen Profis für die kritischen Arbeiten wird aus der engen Nasszelle ein Raum, in dem du dich jeden Tag wohlfühlst. Und das ist doch das, was am Ende zählt.

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Eine wandhängende Toilette ist mehr als nur ein modernes Design-Statement. Indem sie den Boden freilässt, erzeugt sie eine durchgehende Bodenfläche, die den Raum sofort größer und luftiger wirken lässt. Ein weiterer, unschätzbarer Vorteil im Alltag: Die Reinigung des Bodens wird zum Kinderspiel, da es keine unzugänglichen Ecken um den Toilettenfuß mehr gibt.

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  • Nischen in der Dusche: Nutzen Sie die Wandtiefe der Vorwandinstallation, um geflieste Nischen für Shampoo und Duschgel zu schaffen. Das spart klobige Duschkörbe.
  • Spiegelschränke: Wählen Sie flache Modelle, die im Idealfall in die Wand eingelassen werden. Sie bieten unsichtbaren Stauraum und vergrößern den Raum optisch.
  • Die Höhe nutzen: Denken Sie vertikal! Schmale, hohe Regale oder Oberschränke über der Tür oder dem WC nutzen oft vergessenen Raum.
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Der stille Held jedes Badezimmers?

Eine leistungsstarke, aber leise Lüftung. In fensterlosen kleinen Bädern ist sie absolut unverzichtbar, um Schimmelbildung und Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen. Moderne Geräte mit Feuchtigkeitssensoren schalten sich automatisch bei Bedarf ein und aus. Planen Sie diesen Posten unbedingt fest im Budget ein – Modelle von Herstellern wie Maico oder Helios sind eine Investition, die sich langfristig auszahlt.

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„Eine Badmodernisierung kann den Wert einer Immobilie um durchschnittlich 4 bis 6 Prozent steigern.“

Diese Schätzung aus der Immobilienwirtschaft zeigt, dass eine kluge Investition in ein kleines Bad nicht nur den täglichen Komfort erhöht, sondern auch eine handfeste Wertanlage ist. Gerade in städtischen Wohnungen kann ein top-modernes, platzsparendes Bad zum entscheidenden Verkaufsargument werden.

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Der größte Fehler: Nur eine einzige Deckenleuchte. Ein gutes Lichtkonzept in einem kleinen Bad arbeitet auf drei Ebenen, um den Raum funktional und atmosphärisch zu gestalten.

  • Grundbeleuchtung: Meist durch dimmbare Decken-Spots.
  • Spiegelbeleuchtung: Wichtig für die tägliche Routine, am besten blendfrei von den Seiten oder als integriertes Licht im Spiegel.
  • Akzentlicht: Eine beleuchtete Nische oder ein LED-Streifen unter dem Waschtisch schafft Tiefe und eine wohnliche Stimmung am Abend.
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Großformat oder Kleinformat? Jahrzehntelang galt die Regel: kleine Fliesen für kleine Bäder. Doch das Gegenteil ist der Fall. Große Fliesen (z.B. 60×60 cm oder sogar größer) sorgen für ein ruhiges, großzügiges Flächenbild, da es weniger Fugen gibt, die das Auge ablenken. Der Raum wirkt sofort aufgeräumter und weiter.

Kompakte Sanitärobjekte: Eine kurze Toilette oder ein schmaleres Waschbecken können entscheidende Zentimeter sparen. Serien wie „iCon“ von Keramag oder „Subway 2.0“ von Villeroy & Boch bieten spezielle Compact-Versionen, die voll funktionsfähig sind, aber weniger Platz beanspruchen.

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Wenn jeder Zentimeter zählt, gewinnt die bodengleiche Dusche oft das Duell gegen die Badewanne. Sie öffnet den Raum, ist barrierefrei und lässt sich flexibel anordnen. Doch es gibt Kompromisse: Spezielle Raumsparwannen von Marken wie Bette oder Kaldewei sind oft nur 160 cm lang und haben einen steileren Duschbereich. In Kombination mit einer Glasabtrennung bieten sie das Beste aus beiden Welten.

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„Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.“ – Dieter Rams

Dieses Prinzip ist im kleinen Bad Gold wert. Jeder Gegenstand sollte eine klare Funktion haben. Vermeiden Sie überflüssige Dekoration. Setzen Sie stattdessen auf hochwertige, formschöne Objekte: eine elegante Armatur von Grohe, ein schlichter Handtuchhalter von Vola, ein perfekt verarbeiteter Waschtisch. Qualität und Reduktion schaffen mehr Luxus als jede überladene Gestaltung.

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  • Der Boden ist frei und durchgängig wischbar.
  • Die Raumtiefe wirkt optisch größer.
  • Die Sitzhöhe kann individuell angepasst werden.

Das Geheimnis? Ein Vorwandinstallations-System. Elemente von Geberit, TECE oder Grohe verstecken den Spülkasten und die gesamte Technik unsichtbar in einer schlanken Wand, was eine aufgeräumte und moderne Optik ermöglicht.

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Eine rahmenlose Duschabtrennung aus Klarglas ist der beste Freund kleiner Bäder. Sie grenzt den Duschbereich ab, ohne eine visuelle Barriere zu schaffen. Das Auge kann durch das Glas wandern, wodurch der gesamte Raum als eine Einheit wahrgenommen wird. Für noch mehr Pflegeleichtigkeit achten Sie auf eine werkseitige Glasversiegelung (z.B. „Anti-Plaque“ von Hüppe), an der Wasser einfach abperlt.

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Muss es im kleinen Bad immer Weiß sein?

Nein! Eine dunkle Akzentwand, zum Beispiel hinter dem Waschtisch, kann eine erstaunliche Tiefe erzeugen. Der Trick besteht darin, den Rest des Raumes sehr hell zu halten und mit großen Spiegelflächen sowie exzellenter Beleuchtung zu arbeiten. Eine dunkle Farbe wie Anthrazit oder ein tiefes Petrol kann so für einen dramatischen, aber eleganten Kokon-Effekt sorgen, der von der Enge ablenkt.

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Wichtiger Punkt: Wandarmaturen. Indem Sie die Armatur für das Waschbecken direkt an der Wand montieren, gewinnen Sie wertvolle Fläche auf dem Waschtisch selbst. Das wirkt nicht nur extrem aufgeräumt und minimalistisch, sondern erleichtert auch die Reinigung der Oberfläche. Außerdem können Sie so einen schmaleren Waschtisch wählen, ohne bei der Beckengröße Kompromisse machen zu müssen.

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  • Eine neue, wassersparende Armatur installieren.
  • Den alten Spiegel durch ein größeres, vielleicht sogar beleuchtetes Modell ersetzen.
  • Die Fugen mit einem Fugenstift auffrischen oder neu färben.
  • Hochwertige, farblich passende Handtücher und einen neuen Duschvorhang anschaffen.
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Wussten Sie schon? Eine undichte oder tropfende Armatur kann bis zu 45 Liter Wasser pro Tag verschwenden.

Moderne Armaturen tun mehr als nur gut aussehen. Technologien wie EcoSmart von Hansgrohe oder EcoJoy von Grohe mischen dem Wasser Luft bei. Das Ergebnis: ein voller, angenehmer Wasserstrahl bei einem um bis zu 60% reduzierten Wasserverbrauch. Eine kleine Investition, die sich schnell auf der Wasserrechnung bemerkbar macht.

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Die klassische Lösung: Ein Handtuchheizkörper. Er wärmt den Raum und trocknet gleichzeitig die Handtücher. Modelle wie der „Zehnder Charleston“ sind in vielen schmalen und hohen Formaten erhältlich und passen so auch in die kleinste Nische.

Die unsichtbare Alternative: Eine elektrische Fußbodenheizung. Sie sorgt für eine gleichmäßige, angenehme Strahlungswärme von unten und hält den Boden schnell trocken. Da kein Heizkörper die Wand blockiert, gewinnen Sie wertvolle Gestaltungsfreiheit.

Für maximalen Komfort im Minibad ist oft eine Kombination aus beidem ideal.

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Die Tür ist der größte Störfaktor in vielen kleinen Bädern. Wenn sie nach innen schwingt, raubt sie fast einen Quadratmeter nutzbare Fläche. Eine Schiebetür, die in der Wand oder davor läuft, ist die eleganteste Lösung. Ist das baulich nicht möglich, prüfen Sie, ob die Tür nach außen öffnend angeschlagen werden kann. Das allein kann die Anordnung von WC und Waschtisch komplett verändern.

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Ein fugenloses Bad wirkt wie aus einem Guss und strahlt eine immense Ruhe aus. Materialien wie Kalk-Marmor-Putz (Tadelakt) oder spezielle Spachtelmassen für Feuchträume (z.B. von Volimea oder Pandomo) schaffen nahtlose Oberflächen an Wänden und sogar auf dem Boden. Sie sind nicht nur ästhetisch ein Highlight, sondern auch extrem pflegeleicht, da es keine Fugen gibt, in denen sich Schmutz oder Schimmel festsetzen kann.

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  • Der Duschvorhang klebt unangenehm am Körper.
  • Der Boden vor der Dusche wird oft nass.
  • Sie schafft eine visuelle Barriere.

Die Alternative? Eine Falt- oder Pendeltür aus Glas. Sie lässt sich nach der Nutzung komplett an die Wand klappen und gibt den gesamten Raum frei. So entsteht ein offenes Raumgefühl und der Duschbereich wird Teil des Badezimmers, anstatt es zu verkleinern.

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Der häufigste Fehler: Die Fugenfarbe wird nicht bewusst gewählt. Standardmäßig wird oft Zementgrau verwendet.

Der Profi-Tipp: Wählen Sie eine Fugenfarbe, die dem Farbton Ihrer Fliese so nahe wie möglich kommt. Eine tonale Fuge lässt die einzelnen Fliesen zu einer großen, ruhigen Fläche verschmelzen. Im Gegensatz dazu betont eine kontrastierende Fuge (z.B. schwarz bei weißen Metro-Fliesen) das Raster und lässt die Fläche unruhiger und kleiner wirken.

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Fliesen in Holzoptik sind eine geniale Lösung für kleine Bäder. Sie bringen die Wärme und Natürlichkeit von echtem Holz in den Raum, sind aber gleichzeitig absolut wasserfest, robust und pflegeleicht wie eine Keramikfliese. Verlegt man sie durchgehend vom Boden bis in die Dusche hinein, entsteht ein fließender Übergang, der den Raum optisch streckt und ihm eine behagliche Spa-Atmosphäre verleiht.

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Brauche ich für 3 Quadratmeter wirklich einen Fachplaner?

Gerade dann! Ein erfahrener Badplaner oder Innenarchitekt kennt Tricks und Produkte, die man als Laie nicht auf dem Schirm hat. Er kann beurteilen, ob sich die Verlegung von Anschlüssen lohnt, findet die optimale Anordnung und sorgt dafür, dass alle Normen (z.B. für Bewegungsflächen und Elektroinstallationen) eingehalten werden. Diese Expertise kann am Ende teure Fehlplanungen verhindern und das Maximum aus dem winzigen Raum herausholen.

Ein großer Spiegel ist der älteste und effektivste Trick, um einen Raum zu vergrößern. Scheuen Sie sich nicht, eine ganze Wandfläche damit zu verkleiden. Das verdoppelt den Raum nicht nur optisch, sondern reflektiert auch jedes verfügbare Licht – egal ob natürlich oder künstlich. Ein maßgefertigter Spiegel vom Glaser ist oft gar nicht so teuer und wirkt deutlich hochwertiger als ein Standardmodell.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.