Niki de Saint Phalle und ihre Nanas
Niki de Saint Phalle – Die Mama der Nanas
Niki de Saint Phalle ist eine französische Bildhauerin und Malerin, die in Deutschland unter anderem durch ihre Nanas bekannt geworden ist. Gelebt hat sie zwischen 1930 und 2002 in Frankreich, in den USA und in Deutschland.
Ihre erfolgreiche Kariere beginnt im Jahr 1964, als sie nach langer Zeit des persönlichen Unglücks und Zorns die ersten Nanas schuf. Die Entstehung der Nanas hängt mit negativen Erlebnissen in den jungen Jahren der Künstlerin zusammen. Die Frauenbewegung und die sexuelle Revolution in den 60ern verstärken zusätzlich die Nanas- Idee und deren künstlerische Umsetzung.
Eine bemerkenswerte Künstlerin und Frauenaktivistin
Kunst im öffentlichen Straßenraum: Anlass zu vielen Protesten und Diskussionen in den 70ern
Die Nanas: ein Manifest der Lebenskraft und Weiblichkeit
Der Stil der Künstlerin kann schwer verwechselt werden
Die Nanas
Der Begriff der Nanas kommt aus dem Französischen und steht für Bezeichnung der modernen, selbstbewussten, unabhängigen uns starken Seite des „schwachen Geschlechts“. Mit der Devise „Alle Macht den Nanas“ schafft Niki de Saint Phalle überdimensionierte, üppige und voluminöse Frauenfiguren in der Bildsprache der Pop-Art. Die Nanas erwecken die fast vergessene Vorstellung über das Göttliche in den Frauen. Die zuerst aus Draht und Textilien gestalteten „Puppen“ stellen lebensbejahende , tanzende, wohlgeformte Charaktere dar. Mit ihrer Buntheit und beabsichtigt stark betonter Weiblichkeit wirken die Nanas provokativ, auslachend und ankündigend. Sie symbolisieren den Sieg und Wiederkehr der starken Frauen in der aktiven Zeit der Frauenbewegung.
Ihre überdimensionierte Frauenfiguren erwecken Erinnerungen an Fruchtbarkeit und Behutsamkeit
Die größte Nana ist 29 Meter lange liegende Plastik, namens “ Sie“ und wurde 1966 in Stokholm zum ersten Mal ausgestellt
Der begehbare Frauenkörper war eine gewagte Provokation
Mit knalligen Farben und gigantischem Ausmaß sind die Nanas eine besondere Erscheinung
Die Nanas sind auch heute ein bekanntes Symbol der Lebenskraft und eine Reflexion der weiblichen Existenz. Sie vereinigen alle Frauen in sich. Rein künstlerisch stellen die Nanas ein Manifest der freien Gestaltung ohne Hemmungen und Konventionen.
Die Nanas sollten weit über die Museumsrahmen hinausgehen. In den 70ern sorgte Niki de Saint Phalle für Schlagzeilen und Proteste mit ihren Kunstideen im öffentlichen Straßenraum. Zuerst wurden drei der Figuren am Leibniz-Ufer in Hannover exponiert. Das zog den Zorn der Bürger an und war zugleich die Grundlage der späteren Skulpturenmeile an der Leine.
Die Nana auf dem Delphin ist eine der ersten aus der Serie
Typisch für die Frauenfiguren ist der lebensbejahende Körperausdruck
Üppig und bunt sprechen die Nanas die Sprache der Pop-Art
Die Künstlerin setzte Gewalt und Erregung durch ihre Plastiken frei. Die Merkmale der Wiedererkennung sind kleine, bunte Spiegelteilchen, die oft mit Polyester und giftigen Stoffen vermischt wurden, um diesen einmaligen Effekt zu erreichen. Vermutlich hat die intensive Arbeit in ungesunder Umgebung den gesundheitlichen Zustand von Niki negativ beeinflusst und nach mehreren Komplikationen einer Lungenentzündung starb sie im alter von 71 Jahren.
Die Nanas sind ein Symbol der starken, selbstbewussten und unabhängigen Frau
Drei der Nanas beschmücken eine der Hauptstraßen in Hannover
Das blühende Leben- die Nanas akzentuieren das Bild des Geburtursprungs der Frau
Für viele ist die weiße Nana ein Symbol der EXPO 2000 in Hannover
In New York sind die Nanas sehr bekannt und beliebt