Papier lasern wie ein Profi: Der ultimative Werkstatt-Guide ohne Fachchinesisch

von Mareike Brenner
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Hey, schön, dass du hier bist! In meiner Werkstatt hab ich schon fast alles unter dem Laser gehabt. Fettes Eichenholz, schickes Acrylglas, sogar Schieferplatten. Jedes Material hat seinen eigenen Kopf, seinen Geruch, seine kleinen Zickereien. Aber als ich das erste Mal Papier geschnitten habe, war das eine echte Offenbarung.

Klar, viele Kollegen haben damals geschmunzelt. „Papier? Das fackelt dir doch sofort ab!“ Aber ganz ehrlich: Die Präzision, die du damit erreichen kannst, ist der Wahnsinn. Es ist eine Technik, die ein bisschen Geduld und Fingerspitzengefühl verlangt, aber die Ergebnisse fühlen sich manchmal an wie pure Magie.

Ich möchte mein Wissen mit dir teilen – nicht aus einem staubigen Lehrbuch, sondern direkt von der Werkbank. Wir reden über die Technik, das richtige Material und vor allem über die Sicherheit. Denn, und das ist wichtig: Ein Laser ist kein Spielzeug.

Die Physik dahinter: Wie ein Lichtstrahl schneiden kann

Um gute Ergebnisse zu erzielen, musst du dein Werkzeug verstehen. Ein Laser ist kein Messer. Er schneidet nicht mechanisch, sondern thermisch. Das ist der alles entscheidende Unterschied.

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Der CO₂-Laser: Dein bester Freund für Papier

Für organische Materialien wie Holz, Leder oder eben Papier ist ein CO₂-Laser das Mittel der Wahl. Die Funktionsweise ist faszinierend: Im Inneren der Maschine wird ein Gasgemisch durch Strom zum Leuchten angeregt und erzeugt einen unsichtbaren Infrarot-Lichtstrahl. Über Spiegel wird dieser Strahl zum Laserkopf gelenkt, wo ihn eine Linse auf einen winzigen Punkt bündelt – kleiner als ein Stecknadelkopf.

Die ganze Energie konzentriert sich auf diese winzige Stelle. Das Papier wird so blitzartig erhitzt, dass es nicht verbrennt, sondern verdampft. Technisch nennt man das Sublimation. Das ist das Geheimnis hinter den super sauberen Schnittkanten. Ein leichter, scharfer Rauchgeruch ist dabei völlig normal. Riecht es allerdings stark verbrannt, dann stimmen deine Einstellungen nicht.

Die 3 goldenen Regeln: Leistung, Speed und Frequenz

Die Steuerung eines Lasers läuft über drei Hauptwerte. Wenn du diese drei im Griff hast, beherrschst du die Maschine. Es gibt keine magische Universaleinstellung, aber hier ist, was du wissen musst:

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  • Leistung (Power): Das ist die pure Kraft des Lasers, angegeben in Prozent. Zu viel Power, und dein Papier hat Brandränder. Zu wenig, und der Schnitt geht nicht durch. Bei dünnem Papier reichen oft schon 10-15 % der maximalen Leistung.
  • Geschwindigkeit (Speed): So schnell flitzt der Laserkopf über das Material. Hohe Geschwindigkeit braucht mehr Leistung. Bei sehr filigranen Motiven musst du aber langsamer fahren, damit der Laser die feinen Kurven sauber trifft, ohne zu „schummeln“.
  • Frequenz (PPI/Hz): Das beschreibt, wie oft der Laser pro Sekunde pulsiert. Für einen glatten Schnitt in Papier willst du meist einen hohen Wert oder sogar einen Dauerstrich (CW-Modus).

Diese drei hängen immer zusammen. Ändert man einen Wert, muss man oft einen anderen anpassen. Deshalb ist Testen so wichtig. Aber keine Sorge, dazu kommen wir noch.

Die Vorbereitung: 90 % des Erfolgs passieren vor dem Startknopf

Die Arbeit beginnt lange, bevor der Laser überhaupt brummt. Eine saubere Vorbereitung ist die halbe Miete, wenn nicht sogar mehr.

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Deine digitale Vorlage: Vektoren sind das A und O

Ein Laser denkt in Pfaden, nicht in Pixeln. Deshalb muss deine Vorlage eine Vektorgrafik sein (gängige Formate sind SVG, DXF, oder AI). Ein Foto (JPG/PNG) kann der Laser nicht schneiden, nur gravieren.

In deiner Grafiksoftware – übrigens, Inkscape ist eine fantastische und kostenlose Option für den Anfang! – muss die Schnittlinie auf eine minimale Stärke eingestellt sein. Oft heißt das „Haarlinie“ oder 0,001 mm. Das ist das Signal für die Maschine: „Hier entlang schneiden!“

Ein Fehler, den ich am Anfang ständig gemacht habe: doppelte Linien. Wenn zwei Linien exakt übereinanderliegen, fährt der Laser die Strecke zweimal ab. Das erzeugt zu viel Hitze und führt unweigerlich zu Brandflecken. Also, immer schön die Datei aufräumen, bevor es losgeht!

Das richtige Papier: Eine kleine Materialkunde

Papier ist nicht gleich Papier. Die Wahl hat einen riesigen Einfluss. Ich habe schon ganze Kisten an Mustern bestellt, nur um das perfekte Blatt für ein Projekt zu finden.

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  • Die Grammatur (g/m²): Das ist quasi das Gewicht des Papiers. Normales Druckerpapier hat 80 g/m² – oft zu dünn und labberig. Ein guter Startpunkt sind Papiere und leichte Kartons zwischen 120 g/m² und 300 g/m². Schwereres Material ist stabiler, braucht aber mehr Power. Ein guter Bogen hochwertiger 300g/m²-Karton, ideal für Einladungen, kostet im Fachhandel wie Modulor oder online oft zwischen 1,50 € und 3 €.
  • Oberfläche und Faser: Ungestrichenes Naturpapier ist meistens am einfachsten zu schneiden. Papiere mit glänzender Beschichtung können schmelzen und klebrige Ränder hinterlassen. Handgeschöpfte Papiere mit langen Fasern können etwas ausfransen.
  • Farbe ist entscheidend: Dunkles Papier absorbiert die Laserenergie viel besser als helles. Ein schwarzer Karton braucht oft deutlich weniger Leistung als ein weißer mit der gleichen Stärke. Ich hatte mal ein Projekt mit tiefblauem Papier – meine Standardeinstellungen haben nur noch ein Häufchen Asche hinterlassen. Ich musste die Leistung um fast 30 % senken und die Geschwindigkeit erhöhen!
  • Achtung, Chemie! Sei extrem vorsichtig bei Papieren mit Kunststoffanteilen. Papiere auf PVC-Basis sind ein absolutes No-Go. Das dabei entstehende Chlorgas ist hochgiftig und zerstört auf Dauer die Optik und Mechanik deiner Maschine. Im Zweifel: Immer den Hersteller fragen.
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An der Maschine: Ab in die Praxis

Datei ist sauber, Papier liegt bereit? Dann geht’s jetzt ans Eingemachte. Hier sind Konzentration und Respekt vor der Technik gefragt.

Sicherheit ZUERST! Keine Diskussion.

Ich kann das nicht oft genug sagen. Ein CO₂-Laser ist meistens Laserklasse 4. Der Strahl kann deine Augen dauerhaft schädigen. Also: NIEMALS die Maschine bei geöffnetem Deckel laufen lassen oder Schutzvorrichtungen austricksen. Die spezielle Acrylglas-Abdeckung ist dein Freund, sie filtert die schädliche Strahlung.

Die zwei größten Gefahren sind Feuer und Rauch:

  1. Brandgefahr: Papier ist brennbar. Ein kleiner Fehler in den Einstellungen, und es kann eine Flamme entstehen. Lass die Maschine also nie allein! Ein CO₂-Feuerlöscher (wichtig: kein Wasser oder Schaum!) sollte immer griffbereit sein. Die Luftunterstützung („Air Assist“), die Luft auf den Schnittpunkt bläst, ist dein wichtigster Helfer – sie kühlt und pustet kleine Flämmchen sofort aus.
  2. Absaugung: Beim Verdampfen entsteht Rauch. Eine leistungsstarke Absauganlage, die die Dämpfe nach draußen leitet, ist absolute Pflicht, kein Luxus. Der Betrieb in einem Wohnraum ist undenkbar. Eine Werkstatt oder ein gut belüfteter Keller sind das Minimum. Deine Gesundheit ist nicht verhandelbar.
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Der Weg zum perfekten Schnitt (und was tun, wenn’s schiefgeht)

Profis arbeiten systematisch. So gehst du am besten vor:

  1. Material fixieren: Das Papier muss absolut plan aufliegen. Jede Welle stört den Fokus. Kleine Magnete oder Gewichte am Rand helfen.
  2. Fokus einstellen: Der Abstand zwischen Linse und Material muss exakt stimmen. Ein falscher Fokus ist der häufigste Grund für miese Ergebnisse.
  3. Die Test-Matrix: Opfere immer ein kleines Reststück für einen Test! Das klingt kompliziert, ist aber super einfach. Zeichne in Inkscape ein kleines Raster, sagen wir 4×4 Quadrate. Jede Spalte bekommt eine andere Geschwindigkeit (z. B. 40, 50, 60, 70 mm/s) und jede Zeile eine andere Leistung (z. B. 12 %, 15 %, 18 %, 21 %). Beschrifte das kurz und lass es laufen. Das Quadrat, das am besten aussieht, verrät dir die perfekten Einstellungen für genau dieses Papier!
  4. Schnittreihenfolge: Immer von innen nach außen schneiden. Erst alle kleinen Löcher und Details, dann zum Schluss die äußere Kontur. Sonst fällt dein Teil raus und die inneren Schnitte landen im Nirgendwo.

Kleines Troubleshooting – schnelle Hilfe bei Problemen:

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Gruppenkostüme, die rocken: Euer ultimativer Guide von der Idee bis zum Umzug

  • Problem: Die Kanten sind schwarz und verkohlt.
    Klassiker! Entweder ist deine Leistung zu hoch oder du bist zu langsam. Versuch mal 10 % weniger Power oder 20 % mehr Speed. Check auch, ob dein Air Assist läuft und der Fokus stimmt!
  • Problem: Der Laser schneidet nicht komplett durch.
    Genau das Gegenteil. Mehr Power oder langsamer fahren. Aus meiner Erfahrung liegt’s aber in 80 % der Fälle am falschen Fokus. Den lieber nochmal ganz genau einstellen!

Tradition trifft Technik: Der moderne Scherenschnitt

In Deutschland gibt es eine wunderbare, lange Tradition des Papierschnitts, oft „Scherenschnitt“ genannt. Manche Künstler haben damit schon vor Generationen atemberaubende Szenerien erschaffen. Für mich ist der Laser kein Ersatz für diese Handwerkskunst, sondern eine faszinierende Weiterentwicklung.

Die künstlerische Vision, die Idee, die Komposition – das alles kommt immer noch vom Menschen. Die Maschine ist nur ein extrem präzises Werkzeug, eine Art digitale Schere. Sie ermöglicht eine Detailfülle und Wiederholbarkeit, die von Hand kaum zu schaffen wäre. Es ist großartig zu sehen, wie junge Designer heute traditionelle Motive mit dieser modernen Technik neu interpretieren.

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Eigene Maschine oder Dienstleister? Eine ehrliche Einschätzung

Die Faszination ist groß, ich weiß. Aber der Kauf einer eigenen Maschine sollte gut überlegt sein.

Die Realität des Maschinenbesitzes

Seien wir ehrlich: Ein brauchbarer CO₂-Laser, der nicht nur Spielzeug ist, kostet schnell mal zwischen 3.000 € und 8.000 € – und da sind die zwingend notwendige Absaugung und Kühlung noch nicht immer dabei. Du brauchst einen geeigneten Raum (eine Werkstatt, kein Wohnzimmer!), Zeit für die Wartung und die Bereitschaft, dich wirklich einzuarbeiten. Für gelegentliche Projekte ist der Aufwand oft zu hoch.

Die clevere Alternative: FabLabs und Laserdienste

Eine hervorragende Möglichkeit sind offene Werkstätten, sogenannte FabLabs, oder kommerzielle Laserschnitt-Dienstleister. Auf Portalen wie Fablabs.de findest du Werkstätten in deiner Nähe. Dort zahlst du pro Minute Maschinenzeit, was meistens zwischen 1 € und 2 € liegt. Das ist ein unschlagbarer Weg, um mit Profi-Geräten zu experimentieren, ohne die riesige Investition und Verantwortung.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Das Lasern von Papier ist eine unglaublich coole Mischung aus digitaler Präzision und der warmen Haptik eines alten Materials. Es ist nichts, was man an einem Nachmittag perfekt beherrscht. Es braucht Sorgfalt, Respekt und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen.

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Klangwunder selber machen: Der ultimative Guide zum Rasseln bauen – sicher, kreativ und mit Geling-Garantie

Bist du bereit loszulegen? Fang nicht gleich mit einem riesigen Kunstwerk an. Dein erstes Projekt in unter 30 Minuten: ein einfaches Lesezeichen! Zeichne ein simples Rechteck, vielleicht mit einem kleinen Loch oben und deinem Initial darin. Das ist ein super schnelles Projekt, gibt dir ein Gefühl für die Maschine und du hast sofort ein Erfolgserlebnis in der Hand.

Wenn du diesen Weg gehst, eröffnen sich dir kreative Welten, die mit Schere und Skalpell undenkbar wären. Arbeite konzentriert, arbeite sauber und vor allem: Arbeite sicher. Viel Spaß dabei!

Bildergalerie

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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

Der Moment, in dem der Laser seine Arbeit beendet und du das überschüssige Papier abhebst, ist pure Magie. Plötzlich enthüllt sich ein filigranes Gitter, eine hauchzarte Silhouette, die vorher nur eine Idee in deinem Kopf war. Es ist diese Verwandlung von einem simplen Blatt in ein kleines Kunstwerk, die süchtig macht.

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  • Canson Mi-Teintes (160 g/m²): Ein Favorit vieler Künstler. Die Wabenstruktur und die riesige Farbauswahl sind ideal für mehrschichtige Arbeiten. Schneidet extrem sauber.
  • Fabriano Tiziano (160 g/m²): Hat einen hohen Baumwollanteil, was ihm eine tolle Haptik verleiht. Perfekt für edle Einladungen oder Karten.
  • Architektenpapier (80-110 g/m²): Günstig und ideal für erste Tests. So findest du die perfekten Einstellungen, ohne teures Material zu verschwenden.
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Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

Was ist der Unterschied zwischen Vektorschneiden und Rastergravieren auf Papier?

Ganz einfach: Beim Vektorschneiden folgt der Laser einer Linie, genau wie du mit einem Stift zeichnen würdest. Das ist ideal, um Formen präzise auszuschneiden. Beim Rastergravieren bewegt sich der Laserkopf Zeile für Zeile, wie ein Tintenstrahldrucker, und trägt dabei Material ab, um Flächen zu gestalten oder Bilder zu erzeugen. Auf Papier führt das oft zu einem leichten, texturierten Oberflächeneffekt – perfekt für subtile Schattierungen!

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Wusstest du schon? Die traditionelle deutsche Kunst des Scherenschnitts aus dem 17. Jahrhundert gilt als direkter Vorfahre der modernen Papier-Laserkunst. Was damals mühsam mit der Schere entstand, erschafft der Laser heute in atemberaubender Komplexität.

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Unverzichtbares Zubehör: Ein Wabenschneidtisch ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit beim Papierschneiden. Er stützt das dünne Material von unten, lässt aber Rauch und Hitze nach unten entweichen. Das Ergebnis: Weniger Schmauchspuren an der Unterseite und eine deutlich geringere Brandgefahr. Kleine Neodym-Magnete helfen zusätzlich, das Papier flach und fixiert zu halten.

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Die Angst vor dem Feuer ist real, aber kontrollierbar. Ein häufiger Fehler ist, den „Air Assist“ – den Luftstrom an der Düse – zu stark einzustellen. Bei Papier kann das dazu führen, dass kleine, bereits geschnittene Teile angehoben und in den Laserstrahl geweht werden, wo sie sich entzünden.

  • Reduziere den Luftstrom auf ein Minimum.
  • Achte darauf, dass die Absaugung stark genug ist, um Rauch und kleine Partikel abzutransportieren.
  • Bleibe IMMER bei der Maschine.
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CO₂-Laser: Der Profi für organische Materialien. Sein Infrarotlicht wird von Papier perfekt absorbiert, was zu sauberen, schnellen Schnitten führt. Ideal für dicke Papiersorten und komplexe Projekte.

Diodenlaser: Eine budgetfreundlichere Option, wie sie in vielen Hobby-Geräten von Ortur oder xTool zu finden ist. Er kann dünnes Papier schneiden, ist aber langsamer und hat oft mehr Probleme mit hellen Farben, die das blaue Licht reflektieren. Perfekt für den Einstieg!

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„Die Präzision eines modernen CO₂-Lasers liegt oft im Bereich von 0,05 bis 0,1 Millimetern. Das ist dünner als ein menschliches Haar.“

Diese extreme Genauigkeit ist der Grund, warum du Details erschaffen kannst, die von Hand unmöglich wären. Denk an mikrofeine Texte in einer Hochzeitseinladung oder an die feinen Äderchen eines Blattes in einem Kunstwerk. Hier wird Technik zur Poesie.

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  • Jede Ebene passt perfekt auf die andere.
  • Komplexe, mehrteilige Designs lassen sich mühelos zusammensetzen.
  • Du sparst dir stundenlanges manuelles Ausrichten.

Das Geheimnis dahinter? Passermarken! Zeichne kleine Kreise oder Kreuze an die exakt gleichen Stellen in jeder Ebene deiner Designdatei (z.B. in Adobe Illustrator oder LightBurn). Der Laser schneidet sie mit aus und du kannst die Papierschichten später daran exakt ausrichten.

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Deine filigranen Schnitte brechen beim Herausnehmen?

Das liegt oft am Design selbst. Extrem dünne Linien sind zwar im Vektorprogramm machbar, aber physikalisch instabil. Der Trick liegt in der Software: Nutze eine „Offset“- oder „Kontur“-Funktion, um deinen Linien eine minimale Dicke von z.B. 0,5 mm zu geben. So behältst du die filigrane Optik, aber verleihst dem Papier genug Stabilität, um nicht sofort zu reißen.

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Die Farbe deines Papiers ist mehr als nur eine ästhetische Wahl. Dunkle Papiere (schwarz, dunkelblau, tiefrot) absorbieren die Laserenergie viel effizienter als helle. Für ein weißes Blatt brauchst du oft etwas mehr Leistung oder eine geringere Geschwindigkeit als für ein schwarzes Blatt der gleichen Stärke, um einen sauberen Schnitt zu erzielen. Führe für jede neue Farbe einen kurzen Test durch!

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Der Geruch in der Werkstatt verrät alles. Während Holz harzig und kräftig riecht, ist der Duft von geschnittenem Papier viel subtiler. Ein hochwertiges Baumwollpapier von Gmund duftet fast gar nicht, während ein günstiger, holzhaltiger Karton einen leichten, scharfen Geruch nach verbranntem Zucker hinterlässt. Wenn es aber wirklich brenzlig riecht, ist deine Leistung zu hoch oder die Geschwindigkeit zu niedrig.

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„Kreativität ist, wenn man die Grenzen seines Werkzeugs nicht als Limit, sondern als Herausforderung begreift.“ – Ein Credo unter Makern

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Ein kleiner Trick mit großer Wirkung: Um leichte Schmauchspuren von der Oberfläche zu entfernen, tupfe vorsichtig mit einem in Isopropylalkohol (99 %) getränkten Wattestäbchen über die betroffene Stelle. Aber Achtung: Erst an einem Reststück testen! Manche Papiere oder Druckfarben können darauf empfindlich reagieren.

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Denk über das einzelne Blatt hinaus! Die wahre Faszination, wie bei den Werken von Eric Standley, entsteht durch die Schichtung.

  • Kontrast: Kombiniere verschiedene Farben. Eine dunkle Ebene im Hintergrund lässt helle Details im Vordergrund strahlen.
  • Tiefe erzeugen: Klebe kleine, unauffällige Abstandshalter aus Karton oder Moosgummi zwischen die Schichten. Der dadurch entstehende Schattenwurf verleiht deinem Werk eine beeindruckende 3D-Wirkung.
  • Materialmix: Lege eine Schicht Transparentpapier oder eine dünne Holzfurnier-Ebene zwischen die Papierschichten für einen überraschenden Effekt.
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  • Hochzeits- und Event-Papeterie (Platzkarten, Menüs)
  • Architekturmodelle mit filigranen Fassaden
  • Individuelle Schablonen für Airbrush oder Textilmalerei
  • Dreidimensionale Grußkarten (Pop-up-Karten)
  • Lampenschirme mit faszinierenden Licht- und Schattenmustern
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Fokus ist alles: Gerade bei Papier ist die korrekte Fokussierung des Lasers entscheidend. Ein leicht defokussierter Strahl macht den Schnitt breiter und erzeugt mehr Hitzestau und Brandflecken. Nutze immer die mitgelieferte Fokussierhilfe und stelle sicher, dass das Papier absolut plan auf dem Schneidbett liegt. Schon eine kleine Welle im Papier kann den Fokuspunkt verändern und das Ergebnis ruinieren.

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Laut einer Studie von Grand View Research wird der globale Markt für personalisierte Geschenke bis 2030 voraussichtlich auf über 65 Milliarden US-Dollar anwachsen.

Mit einem Laser und Papier bist du mitten in diesem Trend. Ob eine personalisierte Karte zur Geburt, ein Lesezeichen mit dem Namen des Beschenkten oder ein komplexes Kunstwerk zum Hochzeitstag – du schaffst Unikate mit hohem emotionalem Wert.

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Nachhaltigkeit beginnt bei der Materialwahl. Achte auf Papiere mit FSC- oder PEFC-Siegel, die eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft garantieren. Marken wie Clairefontaine oder Mondi bieten hier viele Optionen. Noch kreativer wird es, wenn du experimentierst: Laserschneiden auf handgeschöpftem Recyclingpapier oder sogar auf dünnem Wellkarton von alten Verpackungen kann zu einzigartigen, rustikalen Ergebnissen führen.

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Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du dein Design von Anfang an für den Laser optimierst. Denke in Schichten und Linien, nicht in Flächen. Achte darauf, dass alle Teile deines Designs miteinander verbunden sind, es sei denn, sie sollen bewusst herausfallen. Ein klassischer Anfängerfehler ist es, die Buchstaben „O“ oder „A“ zu schneiden, ohne kleine Stege zu lassen – das Innere fällt dann einfach heraus.

  • Fokus korrekt eingestellt?
  • Material liegt flach und ist gesichert?
  • Air Assist auf niedriger Stufe aktiviert?
  • Absauganlage läuft?
  • Ursprungspunkt des Lasers korrekt gesetzt?

Diese 5-Sekunden-Checkliste vor jedem Start bewahrt dich vor 90 % der häufigsten Fehlschnitte und Materialverschwendung. Mach sie zur Gewohnheit!

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.