Dein Platz unter der Treppe: Vom Rumpelkeller zum Raumwunder – So geht’s richtig

von Romilda Müller
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Hey, schön, dass du hier bist! Lass uns mal über diese eine, oft vergessene Ecke in fast jedem Haus reden: den Platz unter der Treppe. Ganz ehrlich, meistens ist das doch eine Art Bermuda-Dreieck für einzelne Schuhe, Staubsauger und Dinge, die man „irgendwann mal“ braucht, oder? Aber da steckt so viel mehr Potenzial drin!

Ich beschäftige mich schon seit Ewigkeiten mit Innenausbau und Holzarbeiten, und ich kann dir sagen: Mit der richtigen Planung wird aus dieser Nische ein echtes Highlight. Aber – und das ist ein großes Aber – man kann hier auch einiges falsch machen. Deshalb will ich dir hier keinen Hochglanz-Katalog nachbeten, sondern ganz praktisch aus der Erfahrung plaudern. Wir schauen uns an, was wirklich funktioniert und wo die typischen Fallstricke lauern.

Erst mal durchatmen: Deine Treppe unter der Lupe

Der größte Fehler, den viele machen? Sie sehen ein schickes Bild auf Pinterest und wollen sofort den Akkuschrauber zücken. Stopp! Jede Treppe ist anders. Bevor du auch nur eine Schraube kaufst, müssen wir ein paar Detektivfragen klären.

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Deine erste Hausaufgabe: Geh jetzt mal zu deiner Treppe. Nimm dir fünf Minuten. Klopf die Wände ab. Klingt es hohl (wahrscheinlich Gipskarton) oder massiv (Mauerwerk)? Mach ein Foto mit dem Handy. Das ist dein Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen!

Die absolute Gretchenfrage: Ist die Treppe tragend?

Das ist der Punkt, an dem kein Weg vorbeiführt. Eine Treppe ist mehr als nur ein Aufstieg, sie ist ein statisches Element. Grob gesagt gibt es zwei Arten:

  • Tragende Treppen: Gerade Betontreppen in vielen Häusern sind oft ein integraler Teil der Gebäudestruktur. Hier ohne Fachwissen herumzubohren, ist Harakiri für dein Haus. Du könntest die Bewehrung treffen und die Stabilität gefährden.
  • Selbsttragende Treppen: Viele Holztreppen in Einfamilienhäusern stützen sich nur unten am Boden und oben an der Decke ab. Hier hast du deutlich mehr Spielraum, aber auch die haben ihre Regeln.

Mein eindringlicher Rat: Wenn du eine Betontreppe hast oder dir auch nur ein bisschen unsicher bist, investiere in einen Statiker. Das kostet dich vielleicht ein paar hundert Euro, aber es bewahrt dich vor Schäden, die schnell fünfstellig werden können. Wo du einen findest? Frag bei der Architekten- oder Ingenieurkammer deiner Region nach oder suche online nach „Tragwerksplaner“ in deiner Nähe. Ein guter Profi sagt dir ganz genau, wo du bohren darfst und wo nicht.

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Was schlummert in der Wand?

Der Raum unter der Treppe ist selten wirklich leer. Bevor du loslegst, musst du wissen, was sich dort verbirgt.

  • Stromleitungen: Ein absolutes Muss ist ein gutes Ortungsgerät. Achtung! Die billigen Dinger für 20 Euro aus dem Baumarkt finden oft nur Metall. Gib lieber 50 bis 60 Euro für ein Gerät aus, das zuverlässig auch stromführende Leitungen und sogar Holzunterkonstruktionen anzeigt. Das erspart dir eine Katastrophe.
  • Wasser- & Heizungsrohre: Besonders in älteren Häusern verlaufen die Leitungen manchmal… kreativ. Ein angebohrtes Wasserrohr ist der Super-GAU für jeden Heimwerker.
  • Fußbodenheizung: Willst du etwas am Boden befestigen? Kläre unbedingt, ob dort eine Fußbodenheizung liegt. Die Pläne dazu solltest du in den Bauunterlagen finden.

Ich erinnere mich an einen jungen Kollegen, der bei sich zu Hause „nur mal schnell“ ein Regal andübeln wollte. Du ahnst es schon: Er hat eine Wasserleitung getroffen. Die Reparatur und die Trocknung der Wand waren am Ende zehnmal teurer als das ganze Regalprojekt. Lern lieber aus den Fehlern anderer, das ist günstiger.

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Vom einfachen Regal zum cleveren Einbau: Was du dir zutrauen kannst

Okay, die Vorarbeit ist geleistet. Jetzt wird’s kreativ! Hier sind ein paar bewährte Lösungen, sortiert nach Schwierigkeit.

1. Offene Regale: Der perfekte Einstieg für Selbermacher

Ein offenes Regal ist der Klassiker und ideal für Bücher, Deko oder schöne Aufbewahrungskisten. Das ist ein super Projekt, um anzufangen.

Die Technik: Das Geheimnis liegt in einer sauberen Schablone. Nimm einen großen Bogen Pappe (aus einem alten Karton) und passe ihn exakt an die Treppenschräge an. Diese Form überträgst du dann auf deine Regalbretter. Für den Zuschnitt empfehle ich eine Handkreissäge mit Führungsschiene. Damit werden die Schnitte wirklich kerzengerade, was mit einer Stichsäge bei dickeren Platten oft nicht gelingt.

Welches Material passt zu dir? Es gibt da draußen eine riesige Auswahl. Für den Anfang sind drei Materialien besonders interessant. MDF-Platten sind super günstig und lassen sich toll lackieren, weil sie so glatt sind. Du musst aber die Schnittkanten gut grundieren und versiegeln, und für eine ganze Bibliothek sind sie nicht stabil genug. Dann gibt es die klassischen Leimholzplatten, meist aus Fichte oder Buche. Die bringen eine schöne, natürliche Wärme rein, sind stabil und lassen sich einfach ölen oder wachsen. Für schwere Lasten würde ich immer zur härteren Buche raten. Mein persönlicher Favorit für einen modernen, hochwertigen Look sind aber Multiplexplatten. Die sind extrem formstabil, die Kanten mit den vielen Holzschichten sehen schon von sich aus klasse aus, sind aber auch die teuerste der drei Optionen.

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Kleiner Tipp zur Befestigung: Viele fragen sich, welche Dübel und Schrauben sie brauchen. Ganz einfach: Für eine hohle Gipskartonwand nimmst du spezielle Hohlraumdübel. Für eine massive Ziegel- oder Betonwand reichen gute Allzweckdübel (z. B. Fischer DuoPower). Befestige die Regalböden immer an der massiven Wand, nicht nur an der dünnen Treppenverkleidung!

Konkrete Einkaufsliste für ein einfaches Regal (ca. 2m breit): Rechne mal mit ungefähr Folgendem: 1x Leimholzplatte Buche (200×40 cm) für ca. 60 €, 8 stabile Regalwinkel für rund 20 €, eine Packung passender Schrauben und Dübel für ca. 10 € und eine Dose gutes Hartwachsöl für 25 €. Das meiste davon bekommst du direkt im Baumarkt wie Bauhaus oder Hornbach. Für speziellere Platten wie Multiplex lohnt sich oft der Weg zum lokalen Holzfachhandel.

2. Geschlossener Stauraum: Der maßgefertigte Schrank

Ein geschlossener Schrank ist die Königsdisziplin. Er schafft maximale Ordnung und lässt alles wie aus einem Guss wirken. Das ist aber definitiv ein Projekt für Fortgeschrittene oder einen Profi.

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Die größte Hürde sind die Türen mit der perfekten Schräge. Das sauber hinzubekommen, ist echte Handwerkskunst. Wenn du hier unsicher bist, überleg dir, den Korpus selbst zu bauen und nur die Türen von einem Tischler anfertigen zu lassen. Einen guten Handwerker erkennst du an guten Bewertungen, einer transparenten Angebotsstellung und daran, dass er sich Zeit für deine Fragen nimmt. Schau mal auf den Webseiten der Handwerkskammern, dort sind oft lokale Meisterbetriebe gelistet.

Achtung, ganz wichtig: Die Belüftung! Ein komplett geschlossener Raum unter der Treppe wird schnell muffig, besonders wenn du dort Jacken oder Schuhe lagerst. Plane unbedingt Lüftungsgitter ein, zum Beispiel unauffällig im Sockelbereich. Ohne Luftzirkulation riskierst du Stockflecken und Schimmel.

3. Der Arbeitsplatz im Mini-Format: Eine gute Idee?

Ein kleines Homeoffice unter der Treppe? Kann funktionieren, aber nur, wenn die Bedingungen stimmen. Du brauchst genug Höhe, um dir nicht ständig den Kopf zu stoßen, und mindestens 90 cm in der Breite, um dich nicht wie in einer Sardinenbüchse zu fühlen. Setz dich auf einen Stuhl und teste es, bevor du baust!

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Und denk dran: Steckdosen und Licht sind hier unerlässlich. Die Installation von neuen Anschlüssen ist aber eine Arbeit für eine Elektrofachkraft. Das hat mit Versicherungsschutz und deiner Sicherheit zu tun. Hier bitte keine Kompromisse!

4. Gäste-WC oder Waschmaschinen-Nische: Finger weg!

\p>Manchmal kommt der Wunsch nach einem kleinen Gäste-WC oder einer Ecke für die Waschmaschine auf. Hier sage ich ganz klar: Das ist ein Fall für Profis und ein richtiges Bauprojekt.

Du brauchst Wasseranschlüsse mit Gefälle, eine fachgerechte Abdichtung und bei einem WC sogar eine Baugenehmigung. Die Vibrationen einer schleudernden Waschmaschine können zudem die ganze Treppenkonstruktion belasten. Das ist nichts für ein Wochenend-Projekt.

Zum Schluss: Sei ehrlich zu dir selbst

Sicherheit geht immer vor. Fass niemals tragende Teile, Elektrik oder Wasserleitungen an. Das ist das absolute A und O.

Sei ehrlich, was deine eigenen Fähigkeiten angeht. Es ist keine Schande, sich für eine Aufgabe einen Profi zu holen – im Gegenteil, es ist clever. Ein schlecht gemachtes Projekt nervt dich jahrelang, ein professionell umgesetztes macht dich stolz.

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Ach ja, und es muss nicht immer die komplexeste Lösung sein. Ich erinnere mich an eine Familie, die dachte, ihr dunkler Winkel unter der Treppe sei völlig nutzlos. Wir haben dann einfach ein paar simple, weiß lackierte Regalböden auf Maß zugeschnitten und montiert. Der Effekt war unglaublich! Der ganze Flur wirkte plötzlich doppelt so groß, heller und total aufgeräumt. Manchmal ist die einfachste Idee die allerbeste.

Also, trau dich ran! Mit guter Planung und einer gesunden Portion Respekt vor dem Handwerk verwandelst du deine Rumpel-Ecke in einen Platz, den du lieben wirst.

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Wie sorge ich eigentlich für gutes Licht in einer dunklen Nische unter der Treppe?

Vergiss die eine zentrale Deckenleuchte! Der Trick liegt in der gezielten Beleuchtung auf mehreren Ebenen. Integrierte LED-Strips, zum Beispiel von Paulmann oder Philips Hue, unter den Regalböden schaffen eine indirekte, edle Atmosphäre und heben deine Dekoration hervor. Für eine Leseecke ist eine filigrane Wandleuchte mit schwenkbarem Arm ideal – so bleibt die Bodenfläche frei. Ein kleiner, batteriebetriebener LED-Spot, der von unten ein besonderes Objekt anstrahlt, kann zum unerwarteten Blickfang werden. Der Mix macht’s geheimnisvoll und einladend!

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„Der ultimative Luxus ist nicht, Dinge zu besitzen, sondern der Raum, um sie zu atmen.“ – Antonio Citterio, Architekt & Designer

Dieses Zitat trifft den Nagel auf den Kopf. Ein gut gestalteter Raum unter der Treppe ist mehr als nur Stauraum. Es ist zurückgewonnener Lebensraum, der dein Zuhause luftiger und durchdachter wirken lässt.

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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

MDF-Platten: Deine erste Wahl für lackierte Oberflächen. Sie sind formstabil, haben eine glatte Oberfläche und lassen sich leicht fräsen. Ideal, wenn du einen nahtlosen, modernen Look in einer bestimmten Farbe anstrebst.

Birkensperrholz: Perfekt für einen natürlichen, skandinavischen Vibe. Die sichtbaren Kanten sind ein eigenes Designmerkmal! Es ist extrem stabil und leichter als MDF, aber die Oberfläche braucht eine gute Versiegelung (z. B. Hartwachsöl von Osmo), um schön zu bleiben.

Für Einsteiger ist MDF oft fehlerverzeihender, während Sperrholz mit seiner Kante mehr Charakter zeigt.

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Schubladen unter der Treppe sind der Königsweg für unsichtbaren Stauraum. Aber damit sie im Alltag wirklich Freude machen, kommt es auf die Details an.

  • Vollauszüge sind Pflicht: Investiere in hochwertige Schienen (z.B. von BLUM oder Hettich), die sich komplett ausziehen lassen. Nur so kommst du bequem an den hintersten Winkel.
  • Push-to-Open-Mechanik: Für eine grifflose, cleane Front, die mit der Wand verschmilzt, ist diese Technik ideal. Ein leichter Druck genügt und die Schublade gleitet dir entgegen.
  • Dreieckige Restflächen nutzen: Die oberste, schräge Schublade muss nicht riesig sein. Nutze sie für flache Dinge wie Geschenkpapier, Yogamatten oder die Fernbedienungen.
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Mut zur Tiefe: Trau dich, die Rückwand der Nische in einer dunklen, satten Farbe wie Waldgrün oder Marineblau zu streichen. Anstatt den Raum zu verkleinern, schafft dies eine optische Tiefe, die helle Objekte oder Holzregale davor förmlich zum Leuchten bringt. Ein einfacher Trick mit maximaler Wirkung!

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  • Perfekt an die Schräge anpassbar.
  • Jederzeit erweiter- und veränderbar.
  • Deutlich günstiger als eine Maßanfertigung vom Schreiner.

Das Geheimnis? Clevere Hacks mit Möbel-Systemen! Anstatt alles von Grund auf neu zu bauen, kannst du bewährte Regalsysteme wie das IVAR aus Kiefernholz oder das vielseitige PLATSA von IKEA als Basis nutzen. Die Elemente werden einfach passend zur Treppenschräge gekürzt und mit einer Verblendung versehen. So erzielst du eine maßgefertigte Optik zum Bruchteil des Preises.

Stell dir vor: gedimmtes Licht, die kühle Haptik von Stein oder dunklem Holz und deine Lieblingsweine, perfekt in Szene gesetzt. Der Platz unter der Treppe ist oft ideal für einen kleinen Weinkeller, da er von Natur aus kühler und lichtgeschützter ist. Mit modularen Weinregalsystemen wie denen von STACT oder maßgefertigten Einsätzen verwandelst du die vergessene Ecke in ein Statement für Genießer. Eine schmale Glastür schützt nicht nur vor Staub, sondern verleiht dem Ganzen auch einen Hauch von professioneller Eleganz.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.