Le Corbusier- Das Schicksal eines Genies
Über Le Corbusier und seinen Beitrag zur Weltarchitektur
Ungefähr 50 Jahre lang ist Charles Edouard-Jeanneret-Gris, bekannter als Le Corbusier, nicht unter uns. Er hat diese Welt am 27. August 1965 für immer verlassen. Dennoch ist er in unserem Alltag viel präsenter, als sich die Menschen denken könnten. Seine Sicht auf die Architektur hat die ganze Welt, in welcher wie leben, wesentlich verändert.
Le Corbusier ist einer der hervorragenden Repräsentanten der Weltarchitektur. Seine Werke haben eine große Popularität im Vergleich zu vielen anderen seiner Kollegen gewonnen.
Le Corbusier sollte plangemäß das Geschäft seines Vaters übernehmen und feine Uhrwerke reparieren
„Starchitect“ – Star-Architekt
Irgendwann in der Architekturgeschichte tauchte der englische Begriff „Starchitect“ auf. Er wurde gerade für Menschen wie Le Corbusier ausgedacht, um deren unglaubliche Popularität zu feiern. Besonders bemerkenswert ist es, dass Le Corbusier vor der Zeit des Internets besonders berühmt und bekannt wurde. Das ist sehr schwierig! Die Nachrichten überquerten ja damals den Ozean fast so langsam wie Menschen. Überlegen Sie nur, wie bekannt er heutzutage gewesen wäre.
Das Parlamentsgebäude und das Wahrzeichen von Chandigarh, Indien
Nach dem zweiten Weltkrieg entwarf das Genie zusammen mit seiner Lebensgefährtin einmalige Möbelstücke in seinem Studio in Paris
Wie jede andere berühmte Person, wurde auch dieser Architekt nicht nur geliebt, sondern zugleich verhasst, beneidet, angegriffen, missverstanden. Man sprach immer wieder und wieder über ihn mit viel Emotion auch nach seinem Tod weiter.
In den 20er Jahren formulierte der Gestalter fünf Punkte, die zu zentralen Merkmalen der neuen Architektur wurden
Sein Pseudonym übernimmt er vom Namen seiner Großmutter, was so viel wie “ Rabe“ bedeutet
Seine Heimatstadt La Chaux-de-Fonds
Wenn Sie die Heimatstadt von Le Corbusier, den Schweizer Ort La Chaux-de-Fonds, besuchen möchten, würden Sie viel über sein Werk erfahren und dieses im Allgemeinen besser verstehen. Sie können da genau identifizieren, dass hier die Wurzeln zu vielen seiner Ideen liegen. Dies ist durchaus logisch. Letztendlich hat der Architekt hier bis zu seinem 29. Lebensjahr gelebt.
Hier eröffnete Le Corbusier sein erstes Architekturbüro.
Nachdem er die Schweiz verlassen hatte, war Corbusier auch in Argentinien, Japan und Indien tätig
Am Anfang des Jahrhunderts war La Chaux-de-Fonds als die Stadt der Uhren bekannt. Hier wurde die Hälfte der Weltproduktion damals hergestellt! Stellen Sie sich nur das vor!
Dabei war die Popularität der hiesigen Uhren nicht nur mit der hochqualitativen technischen Ausarbeitung verbunden. Schweizer Uhren waren auch deswegen so beliebt, weil in ihrer Ausarbeitung viel handwerkliche Kunst steckte. Sie errungen dadurch einen einmaligen Charakter.
Le Corbusier war ein Künstler, Architekt und Designer, der unermüdet konzeptionierte
Gerade in dieser Industrie arbeitet der junge Charles- Edouard, bis er anfing, sich mit Architektur zu beschäftigen. Das Gefühl für Zeit und der Wunsch, diese im Griff zu kriegen, spielten sicherlich eine sehr wichtige Rolle in seinem weiteren Werk.
Wie viele Genies war auch der talentierte Schweizer seiner Zeit sehr weit voraus
Das natürliche Licht
Eine andere sehr interessante Charakteristik der La Chaux-de-Fonds, Le Corbusiers Heimatstadt, war mit dem natürlichen Licht verbunden. Die Landschaft war so konstruiert, dass sehr viel davon reinfloss. Dies erleichterte wiederum die schöpferische Arbeit des Architekten. Die Gebäude selbst wandten sich zur Straße mit großen, raumhohen Fenstern. Sie hatten diese Offenheit, welche die Le Corbusiers Architektur später zusammen mit anderen wichtigen Charakteristika stark prägte.
Die Notre Dame von Ronchamp, errichtet in den 50ern, zählt zu den berühmtesten Bauwerken in der Art der Moderne
Villa Jeanneret-Perret (auch Maison Blanche)
Das weiße Haus ist noch bekannt als Corbusier´s Versuchslabor, wo er seine ersten Schritte in den Konstruktivismus machte
Hinter diesem Namen steckt das erste Projekt von Villa Jeanneret-Perret Le Corbusiers. Das ist das Haus seiner Eltern. Es befindet sich ebenfalls in La Chaux, wie die Schweizer die Heimatstadt des Architekten nennen. Der Bau wurde im Jahre 1912 abgeschlossen.
Hier wurde die Formensprache entwickelt, welche dann sehr stark seinen Weg als Architekt beeinflusste.
Die erste Kunst, die der junge Corbusier machte, waren Bemalungen von Zifferblätter
Bereits im Haus seiner Eltern erkennen Sie das Streben, den Außenbereich ins Innere zu integrieren. Zugleich wurde die innere Raumtrennung so eingerichtet, dass sie viel Freiraum für verschiedene Umwandlungen bietet.
Markant für den Außenbereich sind die sehr gut durchdachten Wege, die zum Haus und „oberen“ Garten führen.
Le Corbusier war ein Fantast, dessen politischen Vorlieben kein Geheimnis waren
Die Eingänge sind fast unsichtbar auf den ersten Blick. Erst nach einem Hinweis oder nach vorsichtiger Betrachtung erkennt man, dass es sich um solche handelt. Dies verleiht dem Konzept einen gewissen Mystizismus, welcher für Le Corbusiers spätere Architektur ebenfalls typisch ist.
Markant für den Garten ist das Holzgitterwerk.
Nach Villa Jeanneret-Perret verabschiedete sich Le Corbusier von seiner Heimatsstadt und entwickelt das hier Gelernte an vielen anderen Stellen auf der Welt weiter.
50 Jahre nach Cobusier´s Tod erinnern nur die monumentalen Bauwerke an seine Genialität