Dein Reetdach sanieren? So wird’s kein Albtraum (Kosten, Tipps & Fehler)

von Shishkova
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Ich steh‘ seit Jahrzehnten auf Dächern, die meiste Zeit davon auf Reetdächern. Ehrlich gesagt, das ist einfach eine andere Welt. Ich habe gesehen, wie die Sonne sie goldgelb färbt und wie der Küstenwind an ihnen zerrt. Ein Reetdach ist eben kein gewöhnliches Dach. Es lebt. Es atmet. Und es verlangt eine Menge Respekt und Wissen.

Viele träumen von so einem Haus, wie man es an der Küste oder in alten Dörfern sieht. Sie sehen die pure Romantik. Ich sehe die Arbeit, die Physik dahinter und die riesige Verantwortung. Denn eine Sanierung ist so viel mehr, als nur ein paar neue Halme auf die Lattung zu bringen. Es geht um die Substanz des ganzen Hauses. Also, lass uns mal Klartext reden – nicht aus dem Hochglanzprospekt, sondern direkt von der Baustelle. Damit du wirklich verstehst, worauf es ankommt.

1. Die ehrliche Bestandsaufnahme: Mehr als nur mal kurz hochschauen

Bevor auch nur ein Hammer in die Hand genommen wird, braucht es eine schonungslose Analyse. Mich rief mal ein Kunde an, weil er „ein paar kahle Stellen“ auf seinem Dach entdeckt hatte. Er dachte, das wäre eine Kleinigkeit. Tja, als wir das alte Reet dann runter hatten, kam die böse Überraschung: Die Dachlattung war an vielen Stellen komplett morsch, einige Sparren von Feuchtigkeit durchzogen. Aus der kleinen Reparatur wurde eine Sanierung des kompletten Dachstuhls. Und glaub mir, das ist keine Seltenheit.

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Worauf du und der Profi achten müssen:

  • Der Zustand des Reets: Wie dick ist die Schicht wirklich noch? Gerade an den Wetterseiten oder an schattigen Nordseiten ist sie oft nur noch wenige Zentimeter dick. Fühlt sich das Material brüchig und grau an? Oder ist es noch elastisch und goldbraun? Starker Moos- oder Algenbewuchs ist übrigens ein klares Warnsignal für zu viel Feuchtigkeit.
  • Der Dachfirst: Das ist die Krone des Daches und oft die erste Schwachstelle. Bei einem klassischen Heidefirst muss man prüfen, ob die Heide noch fest sitzt und nicht schon bröselt. Bei Ziegelfirsten können Fugen undicht werden.
  • Die Dachkonstruktion (Das Wichtigste!): Hier muss ein erfahrener Reetdachdecker oder Zimmermann ran. Hängt das Dach irgendwo durch? Das deutet auf ernste statische Probleme hin. Wir stechen mit einer Ahle, einem spitzen Werkzeug, tief ins Holz, um zu prüfen, ob es innen noch fest oder schon morsch ist. Feuchte Flecken an den Wänden oder Decken im Inneren? Absolute Alarmzeichen!
  • Anschlüsse und Gauben: Fenster, Schornsteine, Gauben – das sind die neuralgischen Punkte. Hier entstehen oft die ersten Undichtigkeiten. Die Einfassungen aus Blei oder Kupfer müssen penibel geprüft werden.

Für diese erste, gründliche Prüfung solltest du immer einen echten Meisterbetrieb holen. Sei bitte extrem misstrauisch bei jedem, der dir vom Boden aus ein Angebot zuruft. Das kostet am Anfang vielleicht ein paar hundert Euro für die Begutachtung, spart dir später aber immense Summen und schlaflose Nächte.

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Kleine Aufgabe für dich: Geh doch nachher mal raus und schau dir gezielt die Nordseite deines Daches an. Siehst du viel Moos? Wie dick wirkt die Schicht im Vergleich zur sonnigen Südseite? Das gibt dir ein erstes, wertvolles Gefühl dafür, wo die Reise hingehen könnte.

2. Die Physik des Reetdachs: Warum 45 Grad die magische Zahl ist

Ein Reetdach ist nicht wie ein Ziegeldach, das einfach nur eine dichte Hülle bildet. Es ist ein ausgeklügeltes System, das Wasser gezielt ableitet. Das ganze Geheimnis liegt im Zusammenspiel aus Material, Schichtdicke und – ganz entscheidend – dem richtigen Winkel.

Das Wasser läuft an der glatten Oberfläche der unzähligen Halme entlang nach unten. Durch die steile Neigung und die dichte Schichtung dringt nur ganz wenig Wasser in die unteren Lagen ein, vielleicht ein paar Zentimeter. Der Rest perlt einfach ab. Nach einem Regen sorgt dann der Wind dafür, dass die oberste Schicht schnell wieder trocknet. Funktioniert dieses System nicht, fängt das Dach von innen an zu verrotten.

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Die entscheidende Rolle der Dachneigung

Die Fachregeln unseres Handwerks sind da glasklar: Eine Dachneigung von 45 Grad ist ideal. Darunter sollte man nur in Ausnahmefällen gehen. Die absolute Untergrenze liegt bei etwa 35 Grad – aber dann verkürzt sich die Lebensdauer des Daches dramatisch! Um das mal greifbar zu machen: Ein gut gemachtes 45°-Dach kann locker 40 Jahre und länger halten. Bei kritischen 35° sind es vielleicht nur noch 20-25 Jahre. Gauben haben oft eine noch flachere Neigung. Kein Wunder, dass das die Stellen sind, die als Erstes Probleme machen.

Kaltdach vs. Warmdach: Eine grundlegende Entscheidung

Traditionell sind Reetdächer hinterlüftete Konstruktionen, sogenannte Kaltdächer. Das bedeutet, zwischen der Reetschicht und der Dämmung gibt es einen Luftspalt. Diese Zirkulation transportiert Feuchtigkeit zuverlässig ab. Heute werden manchmal auch nicht hinterlüftete Warmdächer gebaut, aber das ist eine Wissenschaft für sich. Ein winziger Fehler bei der Dampfsperre, eine kleine undichte Stelle in der Folie, und die Feuchtigkeit sammelt sich unbemerkt in der Dämmung. Das Resultat ist Schimmel und Fäulnis. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Bei der Sanierung von alten Häusern ist die bewährte Kaltdach-Methode fast immer die sicherere, weil fehlertolerantere Wahl.

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3. Pures Handwerk: Wie ein langlebiges Dach entsteht

Das Eindecken eines Reetdachs ist wirklich pures Handwerk. Die Wahl der richtigen Technik und des Firstes ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern hat ganz handfeste Gründe.

Gebunden, genäht oder geschraubt?

Die traditionellste Methode ist das gebundene Dach. Hier wird das Reet Lage für Lage aufgelegt und mit verzinktem oder Edelstahldraht fest an die Dachlatten gebunden. Das erfordert Kraft und jahrelange Erfahrung. Moderne Varianten sind das genähte Dach, bei dem eine Art Nähmaschine hilft, oder das geschraubte Dach. Die geschraubte Technik ist besonders dann praktisch, wenn man von innen eine bestehende Dämmung oder Dampfsperre nicht verletzen darf.

Ein gutes Dach hat am Ende eine Schichtdicke von mindestens 30 bis 35 Zentimetern. Jede Lage wird mit dem Klopfbrett so fest in die darunterliegende geklopft, bis der Klang stimmt – er wird dumpf und satt. Das fühlt ein erfahrener Decker in den Händen.

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Heide, Ziegel oder Kupfer für den First?

Der First ist nicht nur Zierde, er ist der wichtigste Schutz für den höchsten Punkt des Daches. Die Wahl hängt von der Region, deinem Geschmack und deinem Geldbeutel ab.

  • Der Heidefirst: Das ist der Klassiker, den viele lieben. Fest gestopftes Heidekraut, das mit Draht oder Holzstangen gehalten wird. Sieht wunderschön organisch aus, ist flexibel und witterungsbeständig. Der Haken: Er hat eine kürzere Lebensdauer als das restliche Dach und muss etwa alle 8 bis 12 Jahre erneuert werden. Rechne hier mit Kosten von ca. 80 bis 120 Euro pro laufendem Meter.
  • Der Ziegelfirst: Findet man oft an der stürmischen Ostsee. Die Ziegel sind schwerer und bieten dem Wind weniger Angriffsfläche. Sie halten im Grunde ewig, wirken aber auch massiver.
  • Der Kupferfirst: Die Luxusvariante. Extrem langlebig und wartungsfrei, aber auch am teuersten und passt optisch nicht zu jedem historischen Haus. Nach ein paar Jahren entwickelt er die typische grüne Patina.
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4. Modernisierung: Fenster, Dämmung und der Brandschutz

Ein altes Haus soll ja auch modernen Wohnkomfort bieten. Aber gerade beim Reetdachhaus birgt jeder Eingriff besondere Herausforderungen.

Dachfenster: Der kritische Eingriff

Der Einbau von Dachfenstern ist eine heikle Sache. Der Anschlussrahmen, meist aus Kupfer oder Zink, muss absolut perfekt sitzen. Der häufigste Fehler, den ich bei Fremdarbeiten sehe, ist ein zu flacher Einbau. Dann staut sich das Wasser vor dem Fenster und sucht sich unweigerlich einen Weg ins Innere. Kleiner Tipp: Plan Dachfenster immer so hoch wie möglich im Dach ein. Je steiler der Bereich, desto sicherer der Wasserablauf.

Dämmung: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht

Wie schon gesagt, die Dämmung ist ein ultra-kritisches Thema. Wenn du den Dachboden ausbaust, brauchst du eine Dämmung zwischen den Sparren. Hier muss zwingend eine Dampfsperrfolie auf der warmen Innenseite angebracht werden. Und die muss 100% lückenlos verklebt sein! Jede kleine Beschädigung, jede undichte Stelle an einer Steckdose oder einem Balken, führt dazu, dass warme, feuchte Raumluft in die Dämmung zieht, dort kondensiert und alles durchnässt. Das ist der sichere Tod für jeden Dachstuhl und keine Arbeit für Heimwerker.

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Brandschutz: Ein Thema ohne Kompromisse

Ja, Reet ist brennbar. Das ist eine Tatsache. Moderne Reetdächer sind aber bei weitem nicht so gefährdet, wie viele denken – wenn man die Regeln beachtet.

Wichtige Maßnahmen für den Brandschutz:

  • Schornstein: Der Schornsteinkopf muss den First um mindestens 80 cm überragen. Ein Funkenfanggitter ist oft Pflicht. Der Schornstein selbst muss doppelwandig und gut isoliert sein.
  • Blitzschutz: Eine fachmännisch installierte Blitzschutzanlage ist bei Reetdächern extrem zu empfehlen und wird oft auch von der Versicherung gefordert.
  • Harte Bedachung: In manchen Gegenden gibt es Vorschriften, dass um den Schornstein herum eine „harte Bedachung“ (z.B. Ziegel oder Metall) verlegt werden muss, um den Abstand zu vergrößern.

Ich habe einmal einen Brand erlebt, der durch einen defekten Schornstein ausgelöst wurde. Das Feuer frisst sich in Sekunden durch das trockene Reet. Glaub mir, diese Erinnerung mahnt mich bei jedem Projekt zur äußersten Vorsicht. Spar niemals beim Brandschutz!

5. So findest du den richtigen Profi (und planst richtig)

Die Wahl des Handwerkers ist die wichtigste Entscheidung, die du triffst. Das billigste Angebot ist hier fast immer das teuerste auf lange Sicht.

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Fragen, die du einem Reetdachdecker stellen solltest:

  • „Welches Reet verwenden Sie und woher kommt es genau?“ (Die Qualität ist entscheidend!)
  • „Kann ich mir ein Dach ansehen, das Sie vor 5 oder 10 Jahren gedeckt haben?“ (Nur so siehst du die wahre Qualität der Arbeit.)
  • „Wie sichern Sie die Baustelle ab, gerade bei der Entsorgung des alten Reets?“
  • „Arbeiten Sie mit einem festen Team oder mit Subunternehmern?“

Ach ja, und noch was ganz Wichtiges: Sprich unbedingt VOR Baubeginn mit deiner Gebäudeversicherung! Kläre ab, welche Auflagen es gibt und ob sich dein Beitrag durch die Sanierung ändert. Das vergisst man leicht, kann aber später für Ärger sorgen.

6. Butter bei die Fische: Was kostet der Spaß und wie lange dauert es?

Jetzt mal ganz ehrlich: Eine Reetdachsanierung ist teuer. Daran führt kein Weg vorbei. Das liegt am teuren Material, aber vor allem an der extrem aufwendigen Handarbeit. Ein Decker schafft pro Tag nur wenige Quadratmeter.

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Womit du ungefähr rechnen musst (grobe Richtwerte):

  • Neues Reet eindecken: Je nach Komplexität des Daches zwischen 100 € und 150 € pro Quadratmeter.
  • Altes Reet abnehmen und entsorgen: Plane hierfür etwa 15 € bis 25 € pro Quadratmeter ein.
  • Gerüstbau: Kommt immer dazu, ca. 8 € bis 15 € pro Quadratmeter eingerüsteter Fläche.
  • Neue Dachlattung: Falls nötig, kommen hier nochmal 20 € bis 30 € pro Quadratmeter obendrauf.

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 m² Dachfläche, bei dem nur das Reet und die Lattung erneuert werden, landest du also schnell bei 20.000 € bis 30.000 € – ohne böse Überraschungen am Dachstuhl.

Und die Zeit?

Sei geduldig. Für so ein 150-m²-Dachprojekt solltest du, je nach Wetter und Teamgröße, schon mal vier bis sechs Wochen einplanen, von der Einrichtung der Baustelle bis zum fertigen First.

7. Wenig bekannter Trick: Hol dir Geld vom Staat!

Was viele nicht auf dem Schirm haben: Für die Sanierung, besonders bei alten Häusern, gibt es oft Fördermittel! Schau dir unbedingt die Programme von der KfW-Bank (für energetische Sanierung) und dem BAFA an. Wenn dein Haus unter Denkmalschutz steht, gibt es oft spezielle Töpfe von den Ländern oder Kommunen. Das ist bares Geld! Wichtig ist nur: Du musst die Anträge stellen, BEVOR du Aufträge vergibst. Nachträglich geht da gar nichts mehr.

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Ein letztes Wort…

Ein Haus mit Reetdach zu besitzen, ist eine Herzensangelegenheit. Es ist eine Entscheidung für ein Stück Baukultur und für ein Leben mit einem wunderbar natürlichen Baustoff. Wenn du die Herausforderungen kennst, die Regeln respektierst und auf das Wissen von echten Profis vertraust, wirst du mit einem einzigartigen Zuhause belohnt. Einem Zuhause, das atmet und Charakter hat. Geh es mit Bedacht an, dann wird dein Traum vom Reetdachhaus nicht zum finanziellen Albtraum.

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Der Heidefirst: Die traditionelle, „lebendige“ Krone des Daches. Mit Heidekraut und Grassoden aufgesetzt, fügt er sich organisch in die Landschaft ein, muss aber etwa alle 15-25 Jahre erneuert werden.

Der Ziegelfirst: Mit speziell geformten Firstziegeln in Mörtel gesetzt, ist er deutlich langlebiger und wartungsärmer. Er bildet einen stärkeren, oft moderner wirkenden Kontrast zum Reet.

Die Wahl ist eine Frage der Ästhetik und des gewünschten Pflegeaufwands. Als hochmoderne, extrem haltbare Alternative hat sich auch der Kupferfirst etabliert.

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„Ein fachmännisch gedecktes Reetdach aus hochwertigem Material kann bei regelmäßiger Pflege eine Lebensdauer von 40 bis 60 Jahren erreichen – in Ausnahmefällen sogar länger.“

Diese oft zitierte Faustregel von Reetdachdecker-Innungen unterstreicht, wie entscheidend die Qualität der Arbeit und des Materials ist. Eine Investition in einen erfahrenen Fachbetrieb zahlt sich über Jahrzehnte aus.

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Ist ein Reetdach nicht eine enorme Brandgefahr?

Das ist die häufigste Sorge, doch die Realität sieht heute anders aus. Moderne Reetdächer sind dank innovativer Brandschutzmaßnahmen sicherer denn je. Oft wird eine „harte Bedachung“ in Form von speziellen Brandschutzplatten unter dem Reet installiert, die einen Feuerdurchschlag von außen nach innen effektiv verhindern. Zusätzlich kann eine fachgerecht installierte Blitzschutzanlage das Risiko minimieren. Viele Versicherungen, wie z. B. die LVM oder die Provinzial, bieten spezielle Policen an, fordern aber oft genau solche Schutzmaßnahmen.

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Wohnen unter Reet ist ein Erlebnis für die Sinne. Im Sommer wirkt die dicke Schilfschicht wie eine natürliche Klimaanlage und hält die Hitze draußen. Im Winter isoliert sie exzellent und sorgt für eine behagliche, stille Wärme. Bei Regen hören Sie kein lautes Trommeln, sondern ein sanftes, beruhigendes Rauschen – eine ständige, unaufdringliche Verbindung zur Natur, die Ihr Zuhause schützt.

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Der wichtigste Punkt: Die Qualität des Rohmaterials entscheidet über Jahrzehnte. Fragen Sie Ihren Dachdecker gezielt nach der Herkunft des Reets. Als besonders hochwertig und langlebig gilt Schilf aus wasserreichen, nährstoffarmen Gebieten wie dem Donaudelta in Rumänien. Es ist härter, konischer und widerstandsfähiger gegen Fäulnis als Material aus nährstoffreichen Gewässern. Günstiges, weiches Material kann die Lebensdauer des Daches halbieren.

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  • Exzellente Wärmedämmung im Winter und Hitzeschutz im Sommer.
  • Hervorragende Schalldämmung gegen Lärm von außen.
  • Natürliche Regulierung der Luftfeuchtigkeit im Wohnraum.

Das Geheimnis? Die Physik des einzelnen Halms. Jeder Schilfhalm ist innen hohl und von einer harten, silikathaltigen Schicht umgeben. Millionen dieser winzigen Luftpolster, dicht an dicht geschichtet, ergeben eine Dämmung, die es mit vielen modernen Materialien aufnehmen kann – eine geniale Lösung direkt aus der Natur.

Ein Reetdach altert in Würde, aber ein wenig Hilfe verlängert seine Funktion und Schönheit erheblich. Mit diesen Maßnahmen können Sie teure Reparaturen hinauszögern:

  • Moos entfernen: Lassen Sie beginnenden Moosbewuchs, der Feuchtigkeit speichert, regelmäßig von einem Fachmann abkehren. Niemals einen Hochdruckreiniger verwenden!
  • Äste zurückschneiden: Überhängende Äste werfen Schatten und verhindern, dass das Dach nach Regen schnell trocknet. Halten Sie Bäume auf Abstand, um eine gute Belüftung zu gewährleisten.
  • Dachrinnen säubern: Verstopfte Rinnen können zu stehendem Wasser führen, das die unteren, empfindlichen Reetschichten durchfeuchtet. Eine regelmäßige Reinigung im Herbst ist Pflicht.