Dein begehbarer Kleiderschrank: So baust du ihn richtig – Ein Guide aus der Werkstatt
Der Traum vom begehbaren Kleiderschrank: Mehr als nur Schickimicki
Hey, schön, dass du hier bist! Seit Jahren baue ich in meiner Werkstatt Dinge aus Holz, aber kaum ein Projekt sorgt für so leuchtende Augen wie der begehbare Kleiderschrank. Viele halten das ja für puren Luxus, etwas für riesige Villen aus Hochglanzmagazinen. Aber ganz ehrlich? Das ist Quatsch. Ein gut geplanter begehbarer Schrank ist vor allem eines: eine unglaublich praktische Lösung, um endlich Herr über das Klamotten-Chaos zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Traum vom begehbaren Kleiderschrank: Mehr als nur Schickimicki
- 2 Teil 1: Das Fundament – Ohne guten Plan geht gar nichts
- 3 Teil 2: Material & Statik – Was deinen Schrank wirklich zusammenhält
- 4 Teil 3: Ran an die Arbeit – Jetzt wird gebaut!
- 5 Teil 4: Der Feinschliff – Licht, Tür und die kleinen Details
- 6 Teil 5: Kosten, Zeit und wann du doch den Profi rufen solltest
- 7 Bildergalerie
Es geht nicht darum, einen Raum zu verschwenden, sondern den Platz, den du hast, genial zu nutzen. Oft reicht schon eine ungenutzte Nische, eine abgetrennte Ecke im Schlafzimmer oder ein kleiner Abstellraum, den sowieso niemand mehr betritt. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer cleveren Planung und solidem Handwerk. Und genau dabei will ich dir helfen.
Ich zeige dir, wie du dein Projekt wie ein Profi angehst, welche Materialien wirklich Sinn machen und wo die typischen Fallstricke lauern, über die schon so viele gestolpert sind. Das wird kein schneller Wochenend-Job, sondern ein echtes kleines Bauprojekt. Aber mit dem richtigen Wissen schaffst du ein Ergebnis, das dich über Jahre glücklich machen wird. Versprochen!
Teil 1: Das Fundament – Ohne guten Plan geht gar nichts
Bevor du auch nur eine einzige Schraube kaufst: Mach einen Plan. Das ist die absolut wichtigste Phase. Jeder Fehler, den du hier machst, kostet dich später doppelt Zeit, Geld und Nerven. Nimm dir dafür bewusst ein paar Stunden Zeit, mach dir einen Kaffee und schnapp dir Zettel und Stift. Ein guter Plan ist die halbe Miete – das predige ich schon immer.
Wo soll das gute Stück hin? Den perfekten Ort finden
Die erste Frage ist immer: Wo? Die Wahl des Ortes bestimmt die gesamte Konstruktion. Meistens gibt es drei Möglichkeiten:
- Eine Raumecke abtrennen: Das ist der Klassiker. Du trennst einen Teil eines größeren Raumes (meistens das Schlafzimmer) mit einer neuen Trockenbauwand ab. Super flexibel, aber eben auch ein kleiner Eingriff in den Raum.
- Eine Nische oder ein Alkoven: Der Jackpot! Wenn du so etwas hast, nutze es. Du hast schon drei Wände und musst oft nur noch die Front mit Regalen und einer Tür ausstatten. Das spart enorm viel Arbeit.
- Ein kleiner, separater Raum: Ein ungenutzter Abstellraum oder ein winziges, ehemaliges Arbeitszimmer ist natürlich ideal. Hier sparst du dir den ganzen Aufwand mit den Trennwänden.
Achte auf die Gegebenheiten vor Ort. In Altbauten sind die Wände oft schief und der Boden krumm – da muss man kreativ werden und ausgleichen. In Neubauten hast du es oft mit Gipskartonwänden zu tun. Achtung! Daran schwere Regale zu befestigen, ist eine echte Herausforderung, aber dazu kommen wir noch.
Messen wie ein Profi: Vertrau keinem Winkel!
Ein Zollstock allein reicht nicht. Ich kann dir garantieren: Keine Wand ist perfekt gerade. Miss die Breite deshalb immer an mindestens drei Stellen: unten am Boden, auf Hüfthöhe und oben unter der Decke. Das Gleiche machst du mit der Höhe. Und jetzt der Profi-Tipp: Notiere dir immer das kleinste Maß! Das ist dein Arbeitsmaß, auf das du dich verlassen musst.
Ein kleiner Laser-Entfernungsmesser (gibt’s im Baumarkt ab ca. 30 €) ist hier eine lohnende Investition und erspart dir viel Kletterei. Prüfe auch die Ecken mit einem Winkelmesser. Du wirst staunen, wie selten es exakt 90 Grad sind.
Die Skizze: Dein persönlicher Bauplan
Jetzt wird’s kreativ. Nimm dir kariertes Papier und zeichne den Grundriss. Ein Maßstab von 1:20 (also 1 cm auf dem Papier entspricht 20 cm in der Realität) ist super praktisch. Zeichne alles ein: Wände, Fenster, Türen (ganz wichtig: in welche Richtung öffnen sie?), Steckdosen, Lichtschalter, Heizkörper.
Plan dann den Innenausbau. Wo sollen Kleiderstangen hin? Wo Regale? Wo Schubladen? Denk praktisch! Lange Kleider und Mäntel brauchen eine Hängehöhe von ca. 160-180 cm. Für Hemden und Blusen reichen 100-110 cm. Hängeware braucht eine Tiefe von mindestens 60 cm, damit die Ärmel nicht an der Wand schleifen. Für gefaltete T-Shirts und Pullover sind Regale mit 40 cm Tiefe perfekt.
Teil 2: Material & Statik – Was deinen Schrank wirklich zusammenhält
Okay, jetzt wird es ein bisschen technisch, aber das ist super wichtig. Ein begehbarer Kleiderschrank ist mehr als nur ein paar Bretter. Er muss stabil sein, denn Kleidung ist unfassbar schwer. Ein Meter Kleiderstange mit Wintermänteln kann locker 40-50 kg wiegen. Das muss eine Wand erstmal aushalten.
Die unsichtbare Gefahr: Wenn die Wand nachgibt
Die größte Schwachstelle ist fast immer die Befestigung an der Wand. Und hier habe ich schon die wildesten Dinger erlebt. Einmal rief mich ein Kunde panisch an, dem nachts die komplette Kleiderstange von der Rigipswand gekracht war. Ein Riesenchaos und ein riesiger Schreck. Der Fehler? Er hatte normale Plastikdübel verwendet.
Darum mein Appell an dich:
- Bei Leichtbauwänden (Gipskarton/Rigips): VERGISS einfache Dübel. Die halten nichts. Du musst die dahinterliegende Unterkonstruktion aus Holz oder Metall finden (ein „Stud Finder“ bzw. Leitungssucher ist hier dein bester Freund, kostet ca. 20-40 €) und dort hineinschrauben. Geht das nicht, brauchst du spezielle Hohlraumdübel aus Metall, die sich hinter der Platte aufspreizen. Mein Favorit für schwere Lasten: Kippdübel oder Metall-Spreizdübel. Für leichtere Regale reicht oft schon ein guter Universaldübel wie der Fischer DuoPower.
- Bei Massivwänden (Ziegel, Beton): Hier ist es einfacher. Gute Rahmendübel (z.B. 10×100 mm) halten bombenfest.
Und noch was zur Statik: Regalböden biegen sich durch. Als Faustregel gilt: Ein 19 mm starkes Regalbrett sollte nicht breiter als 80 cm sein, ohne in der Mitte eine senkrechte Stütze zu haben. Eine Kleiderstange braucht spätestens alle 120 cm eine Abstützung, sonst hängt sie durch wie eine Banane.
Frische Luft für deine Kleidung: Belüftung ist Pflicht!
Ein häufiger Fehler bei DIY-Projekten ist die fehlende Belüftung. Ein kleiner, geschlossener Raum ohne Luftzirkulation ist der perfekte Nährboden für Schimmel und diesen typischen Modergeruch. Deine Kleidung wird klamm und riecht muffig – willst du nicht!
Ganz einfache Lösungen helfen:
- Lass bei einer neuen Trennwand oben und unten einen kleinen Spalt von 2-3 cm.
- Bau Lüftungsgitter (gibt’s für ein paar Euro in der Tür-Abteilung im Baumarkt) in die Tür oder die Wand ein.
- Plane offene Regalsysteme statt geschlossener Schränke im Schrank.
Ganz wichtig: Ein begehbarer Schrank an einer kalten Außenwand oder in einem feuchten Keller ist ohne professionelle Belüftung eine ganz, ganz schlechte Idee. Das geht fast immer schief.
Holz, Platte, Lack? Die Qual der Materialwahl
Die Wahl des Materials ist eine Frage des Geschmacks, des Budgets und der Haltbarkeit. Hier mal ein ehrlicher Vergleich aus der Praxis:
Der absolute Standard und die budgetfreundlichste Option ist beschichtete Spanplatte. Die ist formstabil und in unzähligen Farben und Dekoren zu haben. Achte aber auf eine Stärke von mindestens 19 mm, für Regale sind 22 mm noch besser. Der Nachteil: Die Kanten sind empfindlich. Wenn da Wasser rankommt, quillt die Platte auf. Etwas edler und dichter sind MDF-Platten. Die sind perfekt, wenn du eine lackierte Oberfläche haben möchtest, da die Kanten schön glatt werden. Dafür sind sie aber auch schwerer und kosten gut 30-40% mehr als Spanplatten.
Die Königsklasse ist natürlich Massivholz, zum Beispiel aus Buche oder Eiche. Das ist wunderschön, atmungsaktiv und hält ein Leben lang. Es ist aber auch am teuersten und das Holz „arbeitet“, kann sich also bei Feuchtigkeitsschwankungen leicht verziehen. Eine tolle Alternative für stark belastete Böden ist Sperrholz (Multiplex). Das ist extrem stabil und die sichtbaren Schichten an der Kante sind ein cooles Design-Element.
Kleiner Spar- und Zeitspar-Hack: Lass dir die großen Platten direkt im Baumarkt oder beim Holzhändler millimetergenau zuschneiden. Das kostet oft nur ein paar Euro pro Schnitt, aber die Kanten sind perfekt gerade und du sparst dir zu Hause den ganzen Dreck und Aufwand.
Teil 3: Ran an die Arbeit – Jetzt wird gebaut!
Okay, genug geplant, jetzt geht’s los. Arbeite sauber und präzise, deck alles gut ab, was keinen Staub abbekommen soll.
Die Trennwand im Trockenbau: Dein eigener kleiner Raum
Wenn du einen Raum abtrennst, ist eine Trockenbauwand die Methode der Wahl. Das geht relativ schnell und macht weniger Dreck als Mauern.
- Das Ständerwerk: Du baust einen Rahmen aus Holzlatten (ca. 6×4 cm) oder Metallprofilen (sogenannte CW- und UW-Profile aus dem Baumarkt). Befestige den Rahmen fest an Boden, Decke und Wänden. Die senkrechten Ständer sollten einen Abstand von ca. 60 cm haben.
- Die Beplankung: Jetzt schraubst du Gipskartonplatten (meist 12,5 mm dick) auf das Gerüst. Nimm dafür spezielle Schnellbauschrauben.
- Spachteln und Schleifen: Das ist die Kunst. Die Fugen zwischen den Platten und die Schraubenköpfe müssen verspachtelt werden, am besten mit einer Fertigspachtelmasse wie Knauf Uniflott. Das braucht mindestens zwei, besser drei Durchgänge mit Trocknungszeit dazwischen. Nach jedem Gang vorsichtig schleifen. Ungeduld rächt sich hier sofort mit unschönen Dellen.
Sicherheitshinweis: Bitte, bitte trag beim Schleifen eine Staubmaske (FFP2)! Gipsstaub ist superfein und gehört nicht in deine Lunge.
Der Innenausbau: Stabil und clever
Egal ob du ein fertiges Regalsystem kaufst oder alles selbst baust, ein paar Dinge sind immer gleich:
- Kleiderstangen: Nimm Rohre aus Edelstahl oder verchromtem Stahl mit mindestens 25 mm Durchmesser. Und wie gesagt: Ab 120 cm Länge ist ein mittlerer Träger Pflicht!
- Regalböden: Für feste Böden sind Holzdübel und eine von außen unsichtbare Verschraubung eine super stabile Lösung. Wenn du flexibel bleiben willst, bohrst du Lochreihen in die Seitenwände und nutzt Bodenträger aus Metall.
- Schubladen: Hier lohnt es sich, nicht am falschen Ende zu sparen. Billige Rollenführungen haken und nerven. Investiere in kugelgelagerte Vollauszüge, am besten mit Soft-Close-Funktion. Das ist ein Qualitätsunterschied, den du jeden einzelnen Tag spüren wirst.
Teil 4: Der Feinschliff – Licht, Tür und die kleinen Details
Der Rohbau steht, super! Jetzt kommen die Dinge, die den Schrank von einem Lagerraum in eine Wohlfühloase verwandeln.
Die richtige Beleuchtung: Damit Schwarz auch Schwarz bleibt
Gutes Licht ist im begehbaren Schrank keine Deko, sondern absolut notwendig. Du willst ja erkennen, ob das Hemd dunkelblau oder schwarz ist. Eine einzelne Funzel an der Decke wirft nur Schatten.
Meine absolute Empfehlung sind LED-Systeme. Achte dabei auf zwei Werte: Die Farbtemperatur sollte bei ca. 4000 Kelvin (K) liegen. Das ist neutralweißes Licht, das Tageslicht am nächsten kommt. Warmweißes Licht (unter 3000 K) ist zwar gemütlich, verfälscht aber die Farben. Der zweite Wert ist der Farbwiedergabeindex (CRI), er sollte über 90 liegen. Das garantiert, dass die Farben echt aussehen.
Die einfache Lösung ohne Kabelsalat: Wenn du keine Lust auf Elektriker hast, gibt es eine geniale Alternative: batteriebetriebene LED-Leuchten mit Bewegungsmelder. Die klebst du einfach unter die Regalböden. Kein Bohren, keine Kabel, sofort Licht, wenn du die Tür öffnest. Kostenpunkt: ca. 10-20 € pro Stück.
WICHTIGER SICHERHEITSHINWEIS: Sobald es um 230-Volt-Elektrik geht, ist Schluss mit lustig. Alle Arbeiten daran dürfen nur von einem ausgebildeten Elektriker durchgeführt werden! Das ist nicht nur Vorschrift, sondern eine Frage von Leben und Tod.
Die Tür: Der Abschluss des Projekts
Die Tür macht den Raum komplett. Eine Schiebetür ist die platzsparendste Lösung, ideal für enge Flure. Eine klassische Drehtür braucht Platz zum Öffnen, schließt aber am besten und hält Staub draußen. Die günstigste und einfachste Lösung ist ein schöner, schwerer Vorhang.
Teil 5: Kosten, Zeit und wann du doch den Profi rufen solltest
Sei ehrlich zu dir selbst. Was ist dein Budget und wie viel Zeit hast du wirklich?
Was kostet der Spaß? Eine realistische Einschätzung
Die Kosten hängen total von deinen Wünschen ab. Eine simple Nischenlösung mit offenen Regalen aus Spanplatte kannst du mit 300-500 Euro Materialkosten schon realisieren. Wenn du aber einen Raum abtrennst, MDF-Platten lackierst, gute Beleuchtung und Schubladen mit Vollauszügen einbaust, kannst du auch schnell bei 2.000 bis 4.000 Euro nur für das Material landen.
Und die Zeit? Vergiss die „An-einem-Wochenende-fertig“-Videos. Rechne realistisch: Planung und Einkauf dauern sicher einen Tag. Eine Trockenbauwand zu stellen, braucht ein ganzes Wochenende. Das Spachteln und Schleifen zieht sich mit den Trocknungszeiten über 3-4 Tage. Und für den Innenausbau kannst du je nach Komplexität nochmal 1-2 Wochenenden einplanen.
Der ehrliche Rat: Wann du den Hörer in die Hand nehmen solltest
Selbermachen ist fantastisch. Aber manchmal ist es schlauer, einen Fachbetrieb zu rufen. Das ist der Fall, wenn:
- du dir bei der Planung oder der Statik (besonders bei alten Wänden) unsicher bist.
- Arbeiten an der Elektrik nötig sind (hier sowieso!).
- du ein absolut perfektes Finish wie Hochglanzlack haben möchtest.
- dir einfach die Zeit, das Werkzeug oder die Nerven dafür fehlen.
Ein gut gemachter begehbarer Kleiderschrank ist eine echte Investition in deine Wohnqualität. Er schafft Ordnung und Ruhe. Ich hoffe, diese Tipps aus der Werkstatt helfen dir, dein Projekt erfolgreich umzusetzen. Viel Spaß dabei!
Bildergalerie
Ein oft übersehener Held im begehbaren Kleiderschrank ist die Belüftung. Ohne ausreichende Luftzirkulation kann sich schnell ein muffiger Geruch bilden, der sich auf deine Kleidung überträgt. Eine einfache Lösung sind Lüftungsgitter in der Tür oder einer Wand. Wer es professioneller mag, kann einen kleinen, leisen Ventilator mit Zeitschaltuhr integrieren.
- Integrierte LED-Strips unter den Regalböden für einen luxuriösen Look.
- Bewegungsaktivierte Spots, die nur angehen, wenn du den Raum betrittst.
- Eine zentrale, dimmbare Deckenleuchte für die Grundhelligkeit.
- Farbtreue Leuchtmittel (CRI über 90), um die Farben deiner Kleidung realistisch zu sehen.
Ein Wort zu MDF-Platten: Sie sind der Preis-Leistungs-Sieger für Regalböden und Korpusse. Sie sind formstabil, haben eine superglatte Oberfläche, die sich perfekt lackieren lässt, und sind günstiger als Massivholz oder Multiplex. Achtung: Bei sehr breiten Regalen (über 80 cm) neigen sie zum Durchhängen. Hier einfach eine zusätzliche Stütze in der Mitte einplanen!
Wusstest du schon? Es sind nicht die erwachsenen Motten, die deine Wollpullover fressen, sondern ihre Larven.
Deshalb ist Vorbeugung alles. Hänge kleine Säckchen mit getrocknetem Lavendel oder Scheiben aus Zedernholz zwischen deine Kleidung. Das riecht nicht nur wunderbar, sondern hält die Motten auf natürliche Weise fern.
Die Oberfläche macht den Unterschied. Statt die Platten einfach nur weiß zu streichen, überlege dir eine besondere Veredelung:
- Lackieren: Seidenmatt für eine edle, pflegeleichte Oberfläche oder Hochglanz für einen dramatischen Effekt.
- Beizen: Um die Holzmaserung (z.B. bei Multiplex) zu betonen und farblich anzupassen.
- Ölen oder Wachsen: Für eine natürliche Oberfläche, die das Holz atmen lässt und eine warme Haptik erzeugt.
Auf welcher Höhe montiere ich die Kleiderstangen?
Das hängt davon ab, was du aufhängen willst. Eine gute Faustregel: Plane 105-110 cm Höhe für Hemden, Blusen und Sakkos ein. Für lange Kleider oder Mäntel brauchst du mindestens 160-180 cm. Wenn du zwei Stangen übereinander montierst, platziere die obere bei ca. 210 cm und die untere bei ca. 105 cm.
IKEA PAX: Die budgetfreundliche und extrem anpassbare Wahl. Perfekt für Standardmaße und alle, die gerne mit dem PAX-Planer spielen. Die Montage ist bekanntlich ein DIY-Abenteuer für sich.
Elfa-System: Ein flexibles, wandmontiertes System aus Schweden. Es ist teurer, aber unschlagbar, wenn Wände uneben sind oder man eine luftigere Optik bevorzugt. Ideal für Mietwohnungen, da es mit umziehen kann.
Laut einer Studie verbringen Frauen im Laufe ihres Lebens durchschnittlich fast ein Jahr damit, zu entscheiden, was sie anziehen sollen.
Ein gut organisierter Kleiderschrank kann diese Zeit drastisch reduzieren. Wenn du alles auf einen Blick siehst und jedes Teil seinen festen Platz hat, fällt die tägliche Entscheidung viel leichter – und macht sogar Spaß.
- Kein Kramen mehr in dunklen Tiefen der Schublade.
- Du nutzt den gesamten Stauraum effizient aus.
- Die moderne Soft-Close-Funktion sorgt für ein leises und sanftes Schließen.
Das Geheimnis? Investiere in Vollauszüge mit Dämpfung. Marken wie Blum oder Hettich bieten hier fantastische Qualität, die sich jeden Tag auszahlt.
Ein großer, rahmenloser Spiegel ist mehr als nur ein praktisches Hilfsmittel. An der richtigen Wand platziert, kann er einen kleinen Raum optisch verdoppeln und Licht in die hintersten Ecken reflektieren. Ein einfacher Trick mit maximaler Wirkung für ein großzügiges Raumgefühl.
Ein typischer Anfängerfehler: Man plant jeden Zentimeter mit Stauraum voll und vergisst eine „Lande- und Sortierfläche“. Plane eine freie Ablage auf einer Kommode oder eine kleine Bank ein. Hier kannst du Outfits zusammenstellen oder frisch gewaschene Wäsche ablegen, bevor sie verräumt wird. Das ist Gold wert!
„Farbe ist ein machtvolles Werkzeug. In einem Ankleidezimmer kann ein tiefes Blau oder ein sattes Grün eine Oase der Ruhe und des Luxus schaffen.“ – Abigail Ahern, Interior Designerin
Trau dich, von Weiß abzuweichen. Dunkle, satte Farben lassen den Raum gemütlich und edel wirken und bringen deine Kleidung und Accessoires zum Leuchten. Besonders in Kombination mit warmem Licht ein echter Hingucker.
Brauche ich unbedingt eine Tür für meinen begehbaren Schrank?
Nicht zwingend! Eine offene Lösung kann einen fließenden Übergang zum Schlafzimmer schaffen. Ein hochwertiger Vorhang aus schwerem Stoff (Samt oder Leinen) kann eine flexible und stilvolle Alternative zur klassischen Tür sein. Er schluckt Schall, hält Staub ab und bringt eine weiche Textur in den Raum.
Schuhe sind oft das größte Problem. Eine gute Planung ist entscheidend:
- Schräge Regalböden: Präsentieren deine High Heels und Sneaker wie in einem Store. Eine kleine Leiste am unteren Ende verhindert das Abrutschen.
- Auszugsböden: Besonders praktisch für flache Schuhe oder wenn du Regale in zwei Reihen hintereinander nutzt.
- Originalkartons? Platzsparend, aber unübersichtlich. Klebe einfach ein Foto des Schuhs auf die Vorderseite.
Selbst der kleinste Hocker oder eine schmale Ottomane verwandelt deinen Kleiderschrank von einem reinen Lagerort in einen Ankleideraum. Er bietet eine bequeme Möglichkeit, Schuhe anzuziehen und verleiht dem Raum sofort eine wohnliche, luxuriöse Atmosphäre. Ein kleines Detail mit großer Wirkung auf das Gesamterlebnis.
Die deutsche Durchschnittsfrau besitzt 118 Kleidungsstücke, trägt davon aber nur einen Bruchteil regelmäßig.
Ein begehbarer Kleiderschrank ist die perfekte Gelegenheit für eine Bestandsaufnahme nach der Methode von Marie Kondo. Behalte nur, was dir wirklich Freude bereitet. Das schafft nicht nur physisch Platz, sondern auch mentalen Freiraum.
Offene Regale: Fördern die Übersicht und schaffen ein luftiges Boutique-Gefühl. Ideal für deine schönsten Stücke, die du gerne siehst. Der Nachteil: Es kann schnell unordentlich aussehen und die Kleidung staubt leichter ein.
Geschlossene Schränke/Schubladen: Perfekt, um Socken, Unterwäsche und weniger fotogene Dinge zu verbergen. Sie schaffen eine ruhige, aufgeräumte Optik.
Eine clevere Mischung aus beidem ist meist die beste Lösung.
- Tausche die Standardgriffe gegen edle Messing- oder Ledergriffe aus.
- Setze mit einer einzelnen, mutigen Tapetenbahn an einer Wand einen Akzent.
- Nutze batteriebetriebene LED-Pucks als günstige Alternative zu fest installierter Beleuchtung.
- Ein stilvoller Teppichläufer wertet den Boden sofort auf.
- Du kannst die Fächerhöhe jederzeit anpassen, wenn du neue Stiefel oder höhere Taschen kaufst.
- Im Sommer brauchst du mehr Platz für T-Shirts, im Winter für dicke Pullover – kein Problem!
- Es erlaubt dir, den vertikalen Raum bis auf den letzten Millimeter auszunutzen.
Das Geheimnis? Nutze ein System mit Lochreihenbohrung. Das ist zwar anfangs etwas mehr Arbeit, gibt dir aber eine Flexibilität, die du nie mehr missen möchtest.
Wie tief sollten die Regale eigentlich sein?
Ein Standardmaß, das sich bewährt hat, ist eine Tiefe von 40 cm. Das ist genug Platz für gefaltete Pullover und T-Shirts, ohne dass Dinge in der zweiten Reihe verschwinden. Für reine Schuhregale reichen oft schon 30-35 cm, je nach Schuhgröße. Bei Hosen, die auf speziellen Auszügen gelagert werden, richtet sich die Tiefe nach der Hardware.
Ein altes Bücherregal (z.B. IKEA Billy) wird mit einem neuen Anstrich und einer Rückwand aus Zier- oder Tapetenresten zum perfekten Regal für Handtaschen. Eine einfache Holzleiter, an die Wand gelehnt, dient als lässiger Halter für Schals, Tücher oder die Jeans vom Vortag. Oder wie wäre es mit Gewürzregalen aus der Küche für Parfümflaschen?
„Ein organisierter Raum führt zu einem organisierten Geist.“
LED-Strips: Ideal für eine indirekte, gleichmäßige Ausleuchtung. Sie werden unter Regalböden oder entlang von Kanten geklebt und erzeugen eine schattenfreie, moderne Atmosphäre. Perfekt, um den Inhalt von Fächern sichtbar zu machen.
Spots: Setzen gezielte Lichtakzente. Richte sie auf deine Lieblingsstücke oder den Spiegel. Sie sind flexibler in der Ausrichtung, können aber auch härtere Schatten werfen.
Die Kombination aus beidem ist oft die professionellste Lösung.
Der letzte Schliff, der den Unterschied macht: Spare nicht an der Hardware! Hochwertige Scharniere, Kleiderstangenhalter und Schubladenauszüge (z.B. von Häfele oder Grass) fühlen sich nicht nur besser an, sie halten auch jahrelang. Nichts ist ärgerlicher als eine durchhängende Kleiderstange oder eine klemmende Schublade im selbstgebauten Traumschrank.
