Hängesessel-Guide: So findest du deinen Traumsessel und hängst ihn bombenfest auf
In meiner Werkstatt habe ich schon so einiges an Möbeln gesehen. Manche sind reine Funktion, andere nur Show. Aber ehrlich gesagt, kaum ein Stück schafft diesen Spagat zwischen Gemütlichkeit, coolem Design und diesem Gefühl von Freiheit so gut wie ein Hängesessel. Ich hab da noch eine Kundin im Kopf, die einen für ihre Leseecke am Panoramafenster wollte. Für sie war das nicht nur ein Möbel, sondern ihr ganz persönlicher Rückzugsort, ein schwebender Kokon. Dieses Bild hat sich bei mir eingebrannt, weil es perfekt zeigt, was so ein Sessel sein kann, wenn man alles richtig macht.
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Aber der Weg dorthin? Der ist gepflastert mit Entscheidungen. Und nein, es geht nicht nur um die Farbe der Kissen. Es geht um Material, Stabilität und – das Allerwichtigste – um eine bombenfeste Befestigung. Als jemand, der täglich mit Materialien und Konstruktionen hantiert, sehe ich leider oft die gleichen Fehler. Fehler, die im besten Fall nur den Sessel ruinieren und im schlimmsten Fall echt gefährlich werden können. Deshalb gibt’s hier mein gesammeltes Wissen aus der Praxis. Ganz ohne Verkäufer-Blabla, sondern von Handwerker zu dir, damit du lange und vor allem sicher Freude an deinem neuen Lieblingsplatz hast.

Das Material: Naturkind gegen Pragmatiker
Die Wahl des Materials ist die erste große Weiche, die du stellen musst. Sie entscheidet über Optik, Langlebigkeit und wie viel Zeit du später mit dem Putzlappen verbringen musst.
Echtes Rattan: Das Original mit Seele
Wenn wir vom klassischen Korbsessel träumen, meinen wir meistens einen aus Rattan. Kleiner Klugscheißer-Moment: Rattan ist kein Holz, sondern die verholzte Liane der Rattanpalme. Ich liebe es, damit zu arbeiten. Es hat eine unvergleichliche Wärme und Flexibilität. Und dieser Geruch, wenn es neu ist … so ein bisschen erdig-süß.
- Was dafür spricht: Das Zeug ist superleicht und trotzdem extrem stabil. Es federt ganz leicht mit, was den Sitzkomfort enorm erhöht. Außerdem ist jeder Sessel ein echtes Unikat mit kleinen, charmanten Unregelmäßigkeiten.
- Was dagegen spricht: Rattan ist ein Kind der Tropen. Es hasst trockene Heizungsluft und Dauerregen. Für den Garten ist es also nur bedingt geeignet, denn Sonne macht es spröde und Regen lässt es aufquellen. Ohne Pflege, also ab und zu mal mit einem nebelfeuchten Tuch abwischen, kann es brechen.
Ein Lehrling von mir dachte mal, er tut einem Rattan-Stuhl was Gutes und hat ihn mit Möbelpolitur eingenebelt. Riesenfehler! Die Poren verstopfen und das Material trocknet von innen aus. Also, merk dir: Ein feuchtes Tuch ist alles, was Rattan braucht.

Polyrattan: Der unkomplizierte Zwilling
Polyrattan ist die clevere Kunststoff-Alternative. Im Grunde ist es ein Kunststoffgeflecht, das auf einen Metallrahmen (meist Alu oder Stahl) geflochten wird. Gute Qualität kannst du auf den ersten Blick kaum von echtem Rattan unterscheiden. Rechne hier mal mit 250 € bis 400 € für was Anständiges, das auch nach zwei Sommern noch gut aussieht.
- Was dafür spricht: Absolute Wetterfestigkeit. Regen, UV-Strahlung, Frost – macht einem guten Polyrattan-Sessel nichts aus. Er ist super pflegeleicht (Wasser und Seife reichen) und damit perfekt für Garten, Balkon oder Terrasse.
- Was dagegen spricht: Ihm fehlt die natürliche Haptik und der Duft des Originals. Bei Billigmodellen kann der Kunststoff schnell ausbleichen oder spröde werden. Achte auf den inneren Rahmen: Aluminium rostet nicht, ist aber leichter. Pulverbeschichteter Stahl ist schwerer und stabiler, aber bei Kratzern anfällig für Rost.
Kleiner Tipp aus der Praxis: Fass das Geflecht mal an. Fühlt es sich irgendwie ölig oder wachsartig an? Finger weg! Das ist oft ein Zeichen für billige Kunststoffe, die schon Weichmacher ausschwitzen.

Die wichtigste Frage: Flexibles Gestell oder echtes Schwebegefühl?
Das ist die Gretchenfrage beim Hängesessel. Hinstellen und fertig oder für das ultimative Gefühl an die Decke damit? Das ist keine reine Geschmacksfrage, sondern hat massive Auswirkungen auf Sicherheit und Nutzung.
Variante 1: Das Gestell – Flexibel, aber ein Platzfresser
Die unkomplizierte Plug-and-Play-Lösung. Hinstellen, Sessel einhaken, fertig. Du brauchst keine Bohrmaschine und musst dir keine Sorgen um die Decke machen. Ideal für Mieter! Ein gutes, stabiles Gestell kostet dich oft allein schon 150 € bis 250 €.
Der große Vorteil ist die Flexibilität. Im Sommer auf die Terrasse, im Winter neben den Kamin – kein Problem. Der Nachteil ist der Platzbedarf. Der Standfuß hat schnell mal über einen Meter Durchmesser. Und ganz ehrlich: Das Schaukeln ist nicht ganz so frei und schwebend wie bei der Deckenmontage.
Achtung, Stabilität! Ich hab schon wackelige Dinger gesehen, die beim ersten schwungvollen Reinsetzen fast umgekippt sind. Achte auf einen breiten, am besten kreisrunden Standfuß und ein hohes Eigengewicht des Gestells (mindestens 20-30 kg). Und bitte stell es immer auf einen ebenen, festen Untergrund. Ein dicker Flokati-Teppich ist der Feind der Stabilität.

Variante 2: Die Deckenmontage – Die Königsdisziplin
Hier bekommst du das echte Schwebegefühl. Mehr Platz am Boden, freieres Drehen und Schaukeln. Aber diese Variante verzeiht absolut keine Fehler. Die Kräfte, die hier wirken, werden oft massiv unterschätzt.
Mal kurz zur Physik: Wenn du 80 kg wiegst, ist das eine statische Last. Sobald du aber anfängst zu schaukeln, wird daraus eine dynamische Last. Und die kann kurzzeitig das Zwei- bis Dreifache deines Körpergewichts erreichen! Deine Befestigung muss also nicht für 80 kg ausgelegt sein, sondern für mindestens 250 kg, um auf der sicheren Seite zu sein. Hier gibt es keinen Spielraum für Experimente.
Der Idealfall: Stahlbetondecke
In den meisten moderneren Bauten hast du eine massive Betondecke. Das ist der Jackpot für dein Vorhaben. So findest du es raus: Bohre ein kleines Probeloch. Kommt feines, graues Bohrmehl raus und du spürst einen sehr harten Widerstand, hast du Beton. Hier ist die Montage-Anleitung für Dummies:

- Gefahren ausschließen: Geh auf Nummer sicher und prüfe mit einem Leitungssucher, dass an der Bohrstelle keine Strom- oder Wasserleitung verläuft.
- Loch bohren: Nimm eine Schlagbohrmaschine und einen passenden Betonbohrer (meist 12 mm für einen M10-Anker). Klebe dir mit Isolierband eine Markierung an den Bohrer, damit du exakt die vom Dübelhersteller geforderte Tiefe bohrst.
- Loch reinigen: Das ist SUPER wichtig! Saug das Bohrloch mit dem Staubsauger gründlich aus. Jedes Staubkorn verringert die Haltekraft.
- Dübel einsetzen: Jetzt schlägst du den Schwerlastdübel (auch Bolzenanker genannt) vorsichtig mit einem Hammer bündig in die Decke ein.
- Festziehen: Drehe die Augenschraube ein und ziehe sie mit einem Schraubenschlüssel fest an, bis der Dübel spreizt. Fertig ist die bombenfeste Verankerung!
Gut zu wissen: Für das komplette Set aus einem Marken-Schwerlastdübel (z.B. von Fischer oder TOX) und einer passenden Augenschraube nach DIN 580 (die ist für solche Lasten gemacht!) zahlst du im Baumarkt etwa 15 bis 25 Euro. Spar hier nicht am falschen Ende!

Der klassische Fall: Holzbalkendecke
In Altbauten oder Holzhäusern musst du den tragenden Balken finden. Nimm den Griff eines Schraubendrehers und klopf systematisch alle paar Zentimeter an die Decke. Du hörst den Unterschied zwischen dem hohlen Geräusch der Zwischenräume und dem satten, dumpfen Klang eines Balkens ganz deutlich. Hast du ihn gefunden, bohrst du IMMER mittig in den Balken. Hierfür brauchst du eine stabile Holz-Ringschraube (mindestens 100 mm lang bei 10-12 mm Durchmesser). Unbedingt vorbohren, damit das Holz nicht reißt!
Die Problemfälle: Finger weg als Laie!
Bei abgehängten Rigipsdecken oder alten Putzdecken mit Strohmatten in wirklich alten Gebäuden rate ich dringend von einer DIY-Montage ab. Du befestigst die Schraube hier im Nichts. Die Verankerung muss durch die Verkleidung hindurch in der tragenden Rohdecke darüber erfolgen. Das ist ein Job für Profis.
Ich wurde mal zu einem Schaden gerufen, wo genau das schiefging. Ein Quadratmeter Putz kam mitsamt Sessel von der Decke. Zum Glück ist niemandem etwas passiert. Wenn du auch nur den geringsten Zweifel hast, investiere in den Rat eines Zimmermanns oder Statikers. Die Prüfung kostet dich vielleicht 80 bis 150 Euro, aber das ist die beste Investition in deine Sicherheit, die du machen kannst.

Pro-Tipp für Mieter: Frag deinen Vermieter schriftlich um Erlaubnis, bevor du bohrst! Eine Formulierung wie „Ich würde gerne einen Hängesessel fachgerecht mit einem Schwerlastanker in der Betondecke befestigen und sichere einen spurenlosen Rückbau bei Auszug zu“ wirkt professionell und erhöht deine Chancen.
Das Zubehör: Kleine Teile, große Wirkung
Zwischen Haken und Sessel gibt es noch ein paar wichtige Helferlein, die du dir gönnen solltest.
- Drehwirbel (ca. 15 €): Ein geniales kleines Teil, das verhindert, dass sich Seil oder Kette beim Drehen verheddern. Schont das Material und macht das Chillen viel besser.
- Stahlfeder (ca. 20 €): Fängt die Lastspitzen beim Hineinsetzen und Schaukeln sanft ab. Das erhöht nicht nur den Komfort, sondern verlängert auch die Lebensdauer deiner Deckenbefestigung. Gut investiertes Geld!
- Kette oder Seil: Eine Kette ist robust und höhenverstellbar. Ein dickes Synthetikseil ist leiser und sieht weicher aus. Beide sind super, sollten aber wie alle Teile einmal im Jahr auf Verschleiß geprüft werden.
\h2 id=“pflege-und-wartung-damit-die-liebe-lange-hlt“>Pflege und Wartung: Damit die Liebe lange hält
Ein Hängesessel ist eine Anschaffung für Jahre, wenn du ihn gut behandelst. Naturrattan nur nebelfeucht abwischen, Polyrattan mit Seifenwasser. Achte auf abnehmbare Kissenbezüge, die du waschen kannst.

Und hier mein wichtigster Rat: Mach einmal im Jahr eine kleine Inspektion, am besten im Frühling. Nimm dir fünf Minuten, steig auf eine Leiter und rüttle an der Deckenbefestigung. Sitzt alles noch bombenfest? Prüfe Karabiner, Feder und Wirbel auf Abrieb. Dieser kleine Check gibt dir ein sicheres Gefühl für die ganze Saison.
Abschließende Gedanken aus der Werkstatt
Ein Hängesessel ist eine kleine Flucht aus dem Alltag. Aber diese Flucht braucht ein sicheres Fundament. Sei also kompromisslos bei der Sicherheit. Lebst du zur Miete oder bist unsicher wegen der Decke, ist ein Gestell die vernünftige und sichere Wahl. Hast du aber die Möglichkeit einer Deckenmontage und machst deine Hausaufgaben, wirst du mit einem unvergleichlichen Gefühl belohnt.
Ein gut ausgewählter und sicher montierter Hängesessel wird dir über viele Jahre ein treuer Begleiter sein – dein perfekter Ort zum Lesen, Träumen und einfach mal die Seele baumeln lassen.
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Die sanfte, schaukelnde Bewegung eines Hängesessels kann die Aktivität in der Amygdala, dem Angstzentrum des Gehirns, reduzieren.
Das ist mehr als nur ein Gefühl: Das Schweben und Wiegen stimuliert unser vestibuläres System, ähnlich wie das Schaukeln in der Kindheit. Es ist eine tief verwurzelte Erfahrung von Sicherheit und Geborgenheit, die Stress nachweislich abbaut und den perfekten Rahmen für eine bewusste Auszeit schafft.


Passt ein Hängesessel überhaupt in eine kleine Wohnung?
Unbedingt! Der Trick liegt in der optischen Leichtigkeit. Wählen Sie ein filigranes Modell aus hellem Rattan oder ein Netz- oder Makramee-Design anstelle eines wuchtigen, geschlossenen Korbs. Da der Sessel schwebt und den Boden frei lässt, wirkt der Raum sogar größer und luftiger. In einer Ecke platziert, nutzt er oft verlorenen Raum und schafft eine funktionale, gemütliche Insel, ohne Laufwege zu blockieren.


Der Teufel steckt im Dübel: Eine Betondecke verzeiht viel, aber bei Altbau-Holzbalken oder abgehängten Decken ist Präzision gefragt. Für massive Betondecken sind Schwerlastanker wie der Fischer Tam-Anker eine sichere Bank. Bei Holzbalken ist es entscheidend, den Balken exakt mittig zu treffen. Verwenden Sie eine spezielle Balkenschraube mit Holzgewinde und Öse. Bohren Sie unbedingt mit einem etwas dünneren Bohrer vor, um das Holz nicht zu spalten!

- Sorgen für eine wohnliche Atmosphäre
- Schlucken Schall und verbessern die Raumakustik
- Erlauben schnelle, saisonale Stil-Updates
Das Geheimnis? Die richtigen Kissen! Investieren Sie in hochwertige Füllungen. Kaltschaumflocken sind formstabil und stützen gut, während eine Mischung aus Federn und Schaumstoffstäbchen für ein luxuriös-weiches Sitzgefühl sorgt. Marken wie ‚HKliving‘ oder ‚Bloomingville‘ bieten oft perfekt passende, stylische Auflagen an.


Der Charme von Makramee-Hängesesseln liegt in ihrer handwerklichen Optik und dem luftigen Boho-Chic. Sie sind oft leichter als massive Korbsessel und passen perfekt auf Balkone oder in lichtdurchflutete Wohnzimmer. Achten Sie auf die Qualität der Baumwollkordeln: Dicht geknüpfte, dicke Garne sind nicht nur stabiler, sondern auch bequemer, da sie den Druck besser verteilen. Ein Schaffell oder ein rundes Samtkissen vollendet den Look.


Wussten Sie schon? Der erste kommerziell erfolgreiche, moderne Hängesessel war der „Bubble Chair“ des finnischen Designers Eero Aarnio aus dem Jahr 1968. Seine transparente Acrylkugel sollte Licht von allen Seiten hereinlassen.


Die richtige Höhe finden: Ihr Hängesessel sollte so tief hängen, dass Sie bequem mit den Füßen den Boden berühren und sich leicht anschubsen können, aber hoch genug, dass Ihre Knie nicht unangenehm angewinkelt sind, wenn Sie die Beine ausstrecken. Eine Sitzhöhe von ca. 40-50 cm ist meist ideal. Tipp: Hängen Sie den Sessel zunächst an einer verstellbaren Kette auf und testen Sie verschiedene Höhen, bevor Sie das Seil oder die Kette final kürzen.

Wie schütze ich meinen Holzboden vor dem Gestell?
Eine häufig übersehene Kleinigkeit mit großer Wirkung. Die Standfüße eines Hängesessel-Gestells können auf empfindlichen Böden wie Parkett oder weichen Fliesen unschöne Kratzer hinterlassen. Die Lösung ist einfach: Kleben Sie dicke Filzgleiter unter die Kontaktflächen. Für den Außenbereich auf der Terrasse eignen sich Gummi-Pads, die zusätzlich das Verrutschen auf glatten Platten verhindern.


Sicherheits-Check vor dem ersten „Flug“:
- Der Zugtest: Nachdem alles montiert ist, ziehen Sie mit Ihrem vollen Körpergewicht mehrmals kräftig am leeren Sessel. Es darf nichts knarren, nachgeben oder sich lockern.
- Die Sichtprüfung: Kontrollieren Sie alle Schrauben, Karabiner und Knoten. Ist der Karabiner vollständig geschlossen? Sitzt der Dübel fest in der Decke?
- Der Belastungstest: Setzen Sie sich ganz langsam und vorsichtig in den Sessel. Wippen Sie leicht, bevor Sie sich ganz hineinlehnen. Vertrauen kommt mit der Erfahrung!


Polyrattan: Eine wetterfeste Kunstfaser, ideal für den Garten. Absolut pflegeleicht, UV-beständig und in vielen Farben erhältlich. Fühlt sich jedoch kühler und glatter an als das Original.
Echtes Rattan: Unvergleichlich in Haptik und Optik. Natürlich, warm und flexibel. Benötigt aber Schutz vor Nässe und starker Sonne und freut sich über gelegentliche Pflege.
Für den reinen Outdoor-Einsatz ist Polyrattan die pragmatischere Wahl. Für das besondere Flair im Wohnwintergarten bleibt echtes Rattan ungeschlagen.

Der Trend geht zum Zweisitzer! Sogenannte Hänge-Sofas oder „Loveseats“ bieten Platz für zwei und sind der ultimative Kuschelplatz auf der Terrasse oder im großen Wohnzimmer. Modelle wie die „Globo Royal“ von Amazonas zeigen, wie luxuriös das aussehen kann. Beachten Sie hierbei unbedingt die höhere Traglastanforderung – sowohl an das Gestell als auch an die Deckenbefestigung, die oft zwei Aufhängepunkte benötigt.


Fast 40% der Deutschen geben an, dass eine gemütliche Leseecke ihr Wohlbefinden zu Hause signifikant steigert. – GfK-Studie zum Wohnverhalten


Der entscheidende Dreh: Ein einfacher Haken ist gut, ein Drehwirbel (Swivel) ist besser. Dieses kleine Bauteil aus Edelstahl, das zwischen Deckenhaken und Sessel montiert wird, erlaubt eine 360-Grad-Drehung, ohne dass sich die Seile verheddern oder die Deckenbefestigung überlastet wird. Das schont nicht nur das Material, sondern erhöht auch den Komfort ungemein. Besonders für Kinder, die sich gerne eindrehen und schnell herumwirbeln, ist dies ein absolutes Sicherheits-Muss.


- Eine dimmbare Stehlampe mit warmem Licht (ca. 2700 Kelvin)
- Ein kleiner Beistelltisch in Griffweite für Buch und Tee
- Eine kuschelige Decke aus Wolle oder Kaschmir
- Eine grüne Pflanze wie eine Monstera oder ein Farn in der Nähe
So wird Ihr Hängesessel zur perfekten Lese-Oase. Die Kombination aus sanftem Schaukeln und den richtigen Accessoires schafft einen Ort, an dem man mühelos die Zeit vergisst.

Darf mein Hängesessel im Winter draußen bleiben?
Auch wenn Polyrattan und pulverbeschichteter Stahl als wetterfest gelten – Dauerfrost und Nässe sind ihre Feinde. Frost kann das Kunststoffgeflecht spröde machen und Feuchtigkeit, die in kleinste Ritzen des Gestells kriecht, kann zu Rost führen. Die Kissen sollten ohnehin immer trocken gelagert werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Unser Rat: Gönnen Sie Ihrem Sessel eine Winterpause im trockenen Keller oder in der Garage. Eine passende Schutzhülle ist die zweitbeste Option.


Chemischer Anker vs. Spreizdübel: Für die Montage in Porenbeton oder altem, bröseligem Mauerwerk ist ein normaler Spreizdübel oft ungeeignet. Hier schlägt die Stunde des chemischen Ankers: Eine spezielle Mörtelmasse (z.B. von Sika oder Fischer) wird ins Bohrloch injiziert und die Ankerstange eingesetzt. Nach dem Aushärten entsteht eine extrem feste, formschlüssige Verbindung mit dem Mauerwerk, die deutlich höhere Lasten tragen kann als jeder mechanische Dübel.


Die Wahl der Kissenfarbe ist mehr als Geschmackssache. Ein sattes Grün oder Terrakotta im Rattansessel schafft eine natürliche, erdige Verbindung zum Außenbereich. Ein kräftiges Rot oder leuchtendes Gelb setzt einen bewussten Akzent und macht den Sessel zum Kunstobjekt. Weiß oder Greige hingegen unterstreichen einen minimalistischen, skandinavischen Stil und lassen dem Material des Sesselkorbs den Vortritt.

„Ein Möbelstück sollte kein passiver Betrachter im Raum sein, sondern eine aktive Einladung zur Interaktion.“ – Ilse Crawford, Designerin & Studioilse Gründerin


- Langlebig und extrem reißfest
- Wasser- und schmutzabweisend
- UV-beständig und farbecht
Das Geheimnis vieler hochwertiger Outdoor-Kissen? Olefin-Stoff. Diese synthetische Faser wird aus schmelzgesponnenem Polypropylen hergestellt und durchgefärbt, was sie unempfindlich gegen Ausbleichen durch die Sonne macht. Anders als beschichtete Baumwolle nimmt sie kaum Feuchtigkeit auf und trocknet extrem schnell. Perfekt für den Einsatz im Freien!


DIY-Upgrade für müde Kissen: Ist das Originalpolster durchgesessen oder die Farbe nicht mehr zeitgemäß? Kein Problem! Nutzen Sie das alte Kissen als Schnittmuster. Kaufen Sie einen robusten Outdoor- oder Möbelstoff und neuen Schaumstoff (ca. 5-7 cm Stärke) im Baumarkt. Nähen Sie einen neuen Bezug, am besten mit einem langen Reißverschluss, damit Sie ihn leicht waschen können. So verleihen Sie Ihrem Hängesessel eine ganz persönliche und frische Note.


Planen Sie genug „Schwingraum“ ein! Ein Hängesessel braucht Platz zum Atmen – und zum Pendeln. Als Faustregel gilt: Mindestens 50 cm Abstand zu Wänden und Möbeln in jede Richtung, in die er schwingen kann. Messen Sie den Radius vom Aufhängepunkt bis zur äußersten Kante des Sessels und addieren Sie diesen Puffer. Nichts stört die Entspannung mehr als ein ständiges Anstoßen an der Wand oder am Bücherregal.

Gestell oder Deckenhaken?
Das Gestell: Maximale Flexibilität. Sie können den Sessel vom Wohnzimmer auf die Terrasse verschieben und sind unabhängig von der Bausubstanz. Nachteil: Es benötigt eine große Standfläche.
Der Deckenhaken: Minimalistischer und platzsparender. Er vermittelt das „echte“ Schwebegefühl. Nachteil: Die Position ist fix und die Decke muss ausreichend tragfähig sein.
Für Mieter oder Unentschlossene ist das Gestell oft die bessere Erstwahl. Wer den perfekten, dauerhaften Platz gefunden hat, wird das freiere Schwingen an der Decke lieben.


Pflege-Basics für ein langes Leben
- Rattan: Staub mit einer weichen Bürste entfernen, ab und zu mit einem nebelfeuchten Tuch abwischen. Niemals nass machen!
- Polyrattan: Einfach mit milder Seifenlauge und einem weichen Schwamm abwaschen und mit klarem Wasser nachspülen.
- Makramee/Stoff: Viele Stoffhängematten oder Bezüge sind maschinenwaschbar (Etikett prüfen!). Bei festen Makramee-Sesseln hilft vorsichtiges Abbürsten oder ein Textilreiniger-Spray.


Häufigster Fehler: Ungeduld bei der Balkensuche. Wer sich auf sein Klopf-Gehör verlässt, um einen Deckenbalken zu finden, riskiert, den Haken nur in der dünnen Gipskarton- oder Holzverkleidung zu verankern. Das hält niemals! Investieren Sie in einen digitalen Balkenfinder (Multidetektor). Dieses kleine Gerät zeigt Ihnen präzise die Kanten und die Mitte des darunterliegenden Balkens an und ist die beste Versicherung für eine bombenfeste Montage.
Denken Sie über den Sessel hinaus. Erst die passenden Accessoires machen die Ecke perfekt. Ein flauschiger Hochflorteppich unter dem Sessel definiert den Bereich und sorgt für warme Füße. Eine filigrane Lichterkette um das Gestell oder das Seil gewickelt, schafft abends eine magische Atmosphäre. Und ein schmaler, hoher Beistelltisch, wie der „Gladom“ von IKEA, ist der perfekte Partner für Tasse, Buch und Handy.




